Hannelore Bode - Eine Bayreuther Größe

  • Hannelore Bode, deutscher Sopran. Geb. 2.8.1941 in Berlin. Sie studierte in Berlin bei R. Schmitz-Gohr, am Mozarteum Salzburg und in Hamburg bei F. Husler. Sie debütierte 1964 in Bonn, dann weitere Engagements in Basel (1967/68); 1968/72 an DOR; seit 1971 in Mannheim; ab 1973/75 in Hannover. Gastspiele führten sie auch an die Wiener Staatsoper. Durch ihre Verpflichtung nach Bayreuth erwies sie sich Anfang der 70er Jahre als ideale Interpretin des deutschen Fachs. Rollen wie Elsa, Eva, Sieglinde, Agathe verlieh sie ihre jugendliche Direktheit. Sie ist verheiratet mit dem bekannten Bassisten Heinz Feldhoff.


    Hannelore Bode konnte ich als Jugendlicher in Bonn einigemale auf der Bühne erleben. Eine ihrer besten Rollen als Eva gibt es auf dieser Gesamtaufnahme zu hören:

    W.S.

  • Die Bode höre ich auch gern mit ihrem so wunderbar leuchtenden und natürlichen Sopran. Bei den Bayreuther Festspielen hat sie übrigens schon 1962 angefangen, nämlich als Blumenmädchen im PARSIFAL. Auf dem berühmten Mitschnitt aus diesem Jahr, der bei Philips erschien, ist sie allerdings nicht verewigt. Dafür auf etlichen Mitschnitten der folgenden Jahre - zum Beispiel auf diesem:

    Bis 1978 hat sie in Bayreuth gesungen, Wolfgang hat entscheidende Partien genannt. Hinzu kommen Freia, Woglinde, Waldvogel, Gerhilde, Gutrune und 3. Norn. Ihre Eva kann auf diesem Mitschnitt nachgehört werden:

    Meine Bayreuther Lieblingsaufnahme mit Hannelore Bode hat es (bisher) leider nicht auf CD geschafft. Es ist die Elsa in den Jahren 1971 und 1972 neben Kollo. Am Pult steht wie in den MEISTERSINGERN Silvio Varviso. Hier die vollständige Besetzung von 1972:


    Richard Wagner
    Lohengrin


    Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele 1972
    Dirigent SILVIO VARVISO


    Heinrich der Vogler
    KARL RIDDERBUSCH
    Lohengrin
    RENE KOLLO
    Elsa von Brabant
    HANNELORE BODE
    Friedrich von Telramund
    DONALD MCINLYRE
    Ortrud, seine Gemahlin
    URSULA SCHRÖDER-FEINEN
    Der Heerrufer des Königs
    GERD NIENSTEDT
    Vier brabantische Edle
    HERIBERT STEINBACH
    HEINZ ZEDNIK
    RUDOLF HARTMANN-GNIFFKE
    HEINZ FELDHOFF


    Zum Glück habe ich eine Aufnahme des Bayerischen Rundfunk in vorzüglichster Qualität, die ich über alle Produktionen dieser Oper stelle. So prachtvoll, so rauschhaft und üppig habe ich LOHENGRIN vorher und nachher nie wieder gehört. Varviso übertrifft sich selbst. :):):) Der Mitschnitt von 1971 kommt da noch nicht heran. Allerdings klingt mein privates Dokument vom Radio auch technisch nicht eben perfekt. In der Besetzung gibt es einige Unterschiede. Der König ist Franz Crass, der Herrufer Ingvar Wixell und die Ortrud Ludmila Dvorakova. Auch nicht schlecht.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Im Thread über Gerd Feldhoff habe ich schon einiges zu der von mir sehr geschätzten Sopranistin gesagt:

    Die Bode höre ich auch gern mit ihrem so wunderbar leuchtenden und natürlichen Sopran.


    Rheingold1876 bringt es in seinem kurzen Statement auf den Punkt. Die Natürlichkeit, die Leuchtkraft und der Herzenston, der immer in der Stimme und im Vortrag von Hannelore Bode mitschwang, prädestinierte sie geradezu für die mädchenhaften Wagnertypen, wie Eva, Elisabeth und Sieglinde.Fast als Kontrast zur leidenschaflichen Leonie Rysanek verkörpert sie als Sieglinde einen mädchenhaft, schwärmerischen Frauentyp. Beide Interpretationen sind trotz oder gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeiten Ausnahmeleistungen. Ich habe das Glück, dass ich Hannelore Bode persönlich kennnenlernen durfte. Sie ist wie sie auf der Bühne war liebenswert, bescheiden verbindlich und äußerst gewinnend. Das "mädchenhafte" hat sie sich erhalten, dadurch wirkt sie auf natürliche Weise "ewig" jung. Wieder ein Kontrastprogramm zum Primadonnentyp oder zur Diva.
    Dank sei Wolfgang, dass er an die ganze singende Künstlerfamilie Bode-Feldhoff erinnerte. Diese Sänger haben es verdient, dass sie bei uns im Tamino-Klassik-Forum ihrer Bedeutung entsprechend beachtet werden.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!


  • Den 72er Lohengrin aus Bayreuth gibt es (inzwischen) bei Opera Depot.
    Ich kann mich allen Vorpostern nur anschließen, Frau Bode hat eine herrlich mädchenhafte Stimme.
    René Kollo hat in seiner Autobiographie über sie geschrieben: "Sie ist für mich die Elsa schlechthin, bis heute."

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Guten Morgen, mich würde natürlich brennend interessieren, wie denn dieser "Lohengrin" klingt. Nach meiner Information sind zwei Bänder in Umlauf: ein privater Mitschnitt der seinerzeitigen Radioübertragung und ein originales Band vom Bayerischen Rundfunk, das an einer ganz winzigen Fehlstelle am Beginn der Vorspiels zu identifizieren ist. Als wollte man dadurch das Dokument kenntlich machen als das, was es ist: nicht autorisiert. Dieses Rundfunkband ist klanglich ein Fest. Selten habe ich eine Bayreuther Produktion so glänzend gehört. Daran hat natürlich Varviso einen enormen Anteil. Er entfesselt vor allem in den großen Chorszenen und bei den Aufzugschlüssen eine Pracht ohnegleichen. So ist das ihm bei seinen "Meistersingern", ebenfalls mit Hannelore Bode (siehe oben), nicht gelungen. Mich wundert, dass Orfeo diesen "Lohengrin" bisher nicht in seine Bayreuther Festspielreihe aufgenommen hat. Stattdessen erschien erst dieser tage der "Lohengrin" unter Rudolf Kempe von 1967, den ich nicht so prickelnd finde.


    Opera-Depot ist mit großer Vorsicht zu genießen. Da werden Aufnahmen auch aus privaten Archiven verbreitet und Ausgaben von anderen Labels ziemlich ungeniert kopiert - und dazu - wenn ich richtig im Bilde bin - auf Rohlingen, wie sie jeder an seinem heimischen bestücken könnte. Unversiegelt und damit einem raschen Verfall ausgesetzt. :(

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Meine Frau und ich haben das Glück, dass wir Hannelore Bode am 14./15. Oktober 2017 beim Künstlertreffen der Gottlob-Frick-Gesellschaft wieder sehen werden. Jede Begegnung mit der sympathischen Künstlerin ist erfreuich und eine Erinnerung an eine Sängerin mit einer wunderbar leuchtenden Stimme mit einem gewissen Zauberklang.
    Herzlichst
    Operus

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  • René Kollo hat in seiner Autobiographie über sie geschrieben: "Sie ist für mich die Elsa schlechthin, bis heute."

    Diesem Urteil kann man zustimmen. Jedoch waren auch Elisabeth Grümmer und Sena Jurinac großartig als Elsa.


    Hezrlichst
    Operus

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  • Guten Morgen, mich würde natürlich brennend interessieren, wie denn dieser "Lohengrin" klingt. Nach meiner Information sind zwei Bänder in Umlauf: ein privater Mitschnitt der seinerzeitigen Radioübertragung und ein originales Band vom Bayerischen Rundfunk, das an einer ganz winzigen Fehlstelle am Beginn der Vorspiels zu identifizieren ist. Als wollte man dadurch das Dokument kenntlich machen als das, was es ist: nicht autorisiert. Dieses Rundfunkband ist klanglich ein Fest. Selten habe ich eine Bayreuther Produktion so glänzend gehört. Daran hat natürlich Varviso einen enormen Anteil. Er entfesselt vor allem in den großen Chorszenen und bei den Aufzugschlüssen eine Pracht ohnegleichen. So ist das ihm bei seinen "Meistersingern", ebenfalls mit Hannelore Bode (siehe oben), nicht gelungen. Mich wundert, dass Orfeo diesen "Lohengrin" bisher nicht in seine Bayreuther Festspielreihe aufgenommen hat. Stattdessen erschien erst dieser tage der "Lohengrin" unter Rudolf Kempe von 1967, den ich nicht so prickelnd finde.


    Lieber Rheingold1876,
    die Aufnahme, die Opera Depot verbreitet, hat einen Glitch im Vorspiel. Es klingt, als sei die Abstimmung des Radios weggerutscht. Ich habe die Aufnahme noch nicht mit Kopfhörern, sondern nur laut gehört. Davon kann ich aber berichten, daß sie erstaunlich gut klingt.
    Jedenfalls muß die Aufführung hochdramatisch und mitreißend gewesen sein. Dies fängt die vorliegende Aufzeichnung durchaus ein. Auch das dunkle Paar Telramund (McIntyre)/Ortrud (Schröder-Feinen) steht dem lichten in nichts nach.
    Auch der Salzburger Lohengrin von 1976, ebenfalls von OD, ist hörenswert. Dort allerdings mit Anna Tomowa-Sintow als Elsa und Siegmund Nimsgern als Telramund.


    Ich freue mich, daß dieser Diskussionsfaden sich belebt hat, denn Hannelore Bode höre ich außerordentlich gern.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Jedoch waren auch Elisabeth Grümmer und Sena Jurinac großartig als Elsa.

    Lieber "Operus",


    über die Großartigkeit der Grümmer als Elsa müssen wir nicht diskutieren, sie ist in der Kempe-Gesamtaufnahme glänzend dokumentiert.


    Mit Interesse lese ich jedoch von Sena Jurinac als Elsa. Ich wusste bislang nicht, dass sie diese Rolle geungen hat. Wo hast du sie denn darin erlebt? An der Wiener Staatsoper hat sie diese Rolle nicht gesungen, eine Aufnahme ist mir auch nicht bekannt.


    Vielen Dank im Voraus für die freundliche Aufklärung! :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber,


    z. B. an der Stuttgarter Staatsoper. Wir waren begeistert. Meine Frau hat es bestätigt und die ist unfehlbar, zumindest wage ich nicht, ihr zu widersprechen. :D
    Herzlichst
    Operus

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  • Wir waren begeistert. Meine Frau hat es bestätigt und die ist unfehlbar, zumindest wage ich nicht, ihr zu widersprechen. :D


    Lieber operus, vielleicht lässt Deine Frau ja zumindest eine Nachfrage zu. Auch wenn Fragen in dem Werk, um das es hier geht, verboten sind. Also: Es gibt ein Buch über Sena Jurinac, 2001 als erweiterte Wiederauflage der Erstausgabe von 1971 im Verlag Barylli erschienen. Es ist nur noch antiquarisch erhältlich. So sieht es aus:



    Die Autorin Ursula Tamussino liefert auf den Seiten 228 und 229 auch ein Repertoireverzeichnis der gesungenen kompletten Partien der Sängerin. Die Elsa in Wagners "Lohengrin" ist nicht dabei. Wagner ist mit Senta, Elisabeth, Eva, Freia, Wellgunde, Ortlinde, Sieglinde (nur konzertant), Dritte Norn, Woglinde ("Götterdämmerung"), Gutrune (nur konzertant) und Erstes Blumenmädchen relativ kompakt vertreten. Die kleineren Aufgaben gehen vornehmlich auf die Mitwirkung im RAI-"Ring" unter Wilhelm Furtwängler zurück.


    In der Tat hat ihr Wieland Wagner die Elsa für seine Wiener Produktion des "Lohengrin" (1965) angetragen. Im Buch werden die entsprechehend Schriftwechsel zitiert. Ihre engültige Absage verfasste sie als etwas holpriges Gedicht. Darin heißt es:


    "Zu neuen Taten (wer tät es uns künden?)
    Können dereinst vielleicht wir uns finden:
    Ein neuer Helde (nur nicht an der Schelde)
    Erscheint und schichtet uns neue Scheite.
    Doch nur keine Elsa - Da gingen wir pleite."

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold,
    so ist es korrekt Widerspruch gleich mit Beleg. Chapeau! So gut können wir es nicht, denn bei uns ist es nur Erinnerung. Allerdings äusserte Sena Jurinac in ihrem Künstlergepräch bei der Gottlob-Frick-Gesellschaft humorvoll: " Ich mag die Elsa nicht. Kann die dumme Drutschen schon in der ersten Nacht ihr' Goschen net halten". Auch diese Aussage aus der Erinnerung und ohne Gewähr, dass es wörtlich stimmt. Also niemals sollst Du mich befragen.


    Herzlichst
    Operus

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  • Hannelore Bode-Feldhoff stand auf den großen Bühnen dieser Welt


    Eine Würdigung in der RNZ.


    Zitat

    Klassikliebhaber rühmen ihren "wunderbar leuchtenden und natürlichen Sopran" und die "Lebendigkeit ihres Ausdrucks". Für einige, die sich in Klassikforen im Internet äußern, keine Frage: Elsa, 1971 und 1972 an der Seite von René Kollo gegeben, sei ihr Favorit.

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    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Hans,


    danke für den Bericht über Hannelore Bode!

    Es wäre schön, wenn endlich auch einmal der Mitschnitt des ORF von der konzertanten Aufführung des „Rienzi“ im Wiener Konzerthaus am 23. 5. 1980 allgemein zugänglich gemacht würde und man damit an zwei von der Schallplatten-Industrie sträflich vernachlässigte bzw. ignorierte Sänger erinnert: Hannelore Bode und Gerd Brenneis.


    „Rienzi“ (Wagner): Cola Rienzi – Gerd Brenneis / Irene – Hannelore Bode / Stefano Colonna – Hans Tschammer / Adriano – Janis Martin / Paolo Orsini – Manfred Schenk / Raimondo - Ivo Ingram / Baroncelli – Claes-Hakan Ahnsjö / Cecco del Vecchio – Hans Helm / Der Friedensbote – Rohangiz Yachmi / Ein Herold – Adolf Tomaschek / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Norbert Balatsch / Das ORF-Symphonieorchester Wien / Dirigent: Kurt Wöss. (Norbert Balatsch – von 1968 bis 1983 Chorleiter der Wiener Staatsoper und von 1972 bis 1999 auch Leiter des Bayreuther Festspielchors - ist am 6. 5. 2020 in Wien mit 92 Jahren verstorben.)


    Auch die Studio-Produktion des WDR (mit anschließendem Konzert im Großen Sendesaal des Kölner Funkhauses am 10. 3. 1978) von Hermann Goetzes „Der Widerspenstigen Zähmung“ verdiente es, veröffentlicht zu werden:


    „Der Widerspenstigen Zähmung“ (Goetz): Baptista – Peter Meven / Katharina – Hannelore Bode / Bianka – Trudeliese Schmidt / Hortensio – Peter-Christoph Runge / Lucentio – Martin Finke / Petruchio – Franz Grundheber / Grumio – Franz Mazura / Ein Schneider – Erik Geisen / Der Haushofmeister – Anton Maxen / Die Haushälterin – Barbara Dommer / Hortensios Frau – Magda Bien-Comotio / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Herbert Schernus / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Horst Stein.


    Hannelore Bodes einzige 'kommerzielle' Aufnahmen – neben Beethovens "Neunter" unter Bernard Haitink (mit Helen Watts, Horst Laubenthal und Benjamin Luxon) und den beiden Gesamtaufnahmen der „Meistersinger von Nürnberg“ unter Silvio Varviso und Georg Solti - sind m. W. zwei Aufnahmen von Agathes „Freischütz“-Arie 'Wie nahte mir der Schlummer' auf Dokumentationsplatten der Deutschen Oper am Rhein und des Nationaltheaters Mannheim: a) mit den Düsseldorfer Symphonikern unter Günther Wich 1969 und b) mit dem Orchester des Nationaltheaters Mannheim unter Hans Wallat (live, 15. 9. 1979). Den Bayreuther "Lohengrin" von 1972 habe ich damals vom Rundfunk auf Tonband mitgeschnitten (mittlerweile auf CD kopiert) und auch ich finde diese Aufführung grandios!

    Carlo

  • Lieber Rheingold1876,
    die Aufnahme, die Opera Depot verbreitet, hat einen Glitch im Vorspiel. Es klingt, als sei die Abstimmung des Radios weggerutscht. Ich habe die Aufnahme noch nicht mit Kopfhörern, sondern nur laut gehört. Davon kann ich aber berichten, daß sie erstaunlich gut klingt.
    Jedenfalls muß die Aufführung hochdramatisch und mitreißend gewesen sein. Dies fängt die vorliegende Aufzeichnung durchaus ein. Auch das dunkle Paar Telramund (McIntyre)/Ortrud (Schröder-Feinen) steht dem lichten in nichts nach.
    Auch der Salzburger Lohengrin von 1976, ebenfalls von OD, ist hörenswert. Dort allerdings mit Anna Tomowa-Sintow als Elsa und Siegmund Nimsgern als Telramund.


    Ich freue mich, daß dieser Diskussionsfaden sich belebt hat, denn Hannelore Bode höre ich außerordentlich gern.

    Der 72er Lohengrin steht in sehr guter technischer Qualität im Netz. Der 71er auch, aber der Klang ist schlecht. Zur großartigen Hannelore Bode- alles ist hier gesagt, nicht ganz anfreunden kann ich aber mit dem stimmlich in meinen Ohren eng klingenden Lohengrin René Kollos; aber das ist auch Geschmackssache. Und nicht genug zu preisen ist der Dirigent Silvio Varviso. Der BR sollte in der Tat die Aufnahme von 1972 zur Veröffentlichung auf CD freigeben, auch wegen der in guter Stereoqualität völlig unterrepräsentierten Ursula Schröder-Feinen.

    VG
    Otello50

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  • Der 71er auch, aber der Klang ist schlecht.

    Auch dieser Lohengrin muss vom BR in Stereo gesendet worden sein. Ich frage mich seit Jahren, wieso er bloß in Mono überliefert ist. Vermutlich stand der Person, die den BR-Rundfunkmitschnitt 1971 aufzeichnete, kein stereophones Aufnahmegerät zur Verfügung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Auch dieser Lohengrin muss vom BR in Stereo gesendet worden sein. Ich frage mich seit Jahren, wieso er bloß in Mono überliefert ist. Vermutlich stand der Person, die den BR-Rundfunkmitschnitt 1971 aufzeichnete, kein stereophones Aufnahmegerät zur Verfügung.

    Nach Auskunft des BR wurde seit 1969 ausschließlich in Stereo übertragen:hello:

  • Hallo!


    Gerade ist mir noch eingefallen, dass Hannelore Bode am 24. 11. 1974 auch in einem Münchner 'Sonntagskonzert' (Werke von Mozart, Weber, Marschner und Wagner) unter der Leitung von Heinz Wallberg mitwirkte; ihre Partner waren René Kollo und Roland Hermann.


    Meinen Mitschnitt des Bayreuther „Lohengrin“ von 1971 – und er war definitiv stereophon – habe ich später gelöscht, da ich ein Fan von Ursula Schröder-Feinen (Karajans Schallplatten-'Ortrud' in Berlin im Dezember 1975/März 1976) war und sie mir einfach 1972 in Bayreuth die bessere 'Ortrud' im Vergleich zu Ludmila Dvoráková im Vorjahr schien. René Kollo war in beiden Aufführungen nicht schlecht; besser jedenfalls als in der 'zusammengeschusterten' Studio-Produktion unter Herbert von Karajan bei 'EMI', wo man besonders in den Stimmen von René Kollo und auch von Karl Ridderbusch die Zeitdifferenz zwischen den Aufnahmen (fünfeinhalb Jahre vom Dezember 1975 bis Mai 1981) hört. Auch ist hier - meiner Meinung nach - Dunja Vejzovic (1981) kein Ersatz für Ursula Schröder-Feinen, die 1976 in Salzburg (ich habe auch den Mitschnitt von den damaligen Osterfestspielen) hinter ihrer Bayreuther Leistung von 1972 etwas zurückblieb - zuviele 'Isolden' und 'Elektras' in der Zwischenzeit? - und auch die anderen Bayreuther Kollegen sind Karajans Sängern deutlich überlegen.


    Aber eigentlich geht es hier ja um Hannelore Bode...


    Carlo


  • Es wäre schön, wenn endlich auch einmal der Mitschnitt des ORF von der konzertanten Aufführung des „Rienzi“ im Wiener Konzerthaus am 23. 5. 1980 allgemein zugänglich gemacht würde und man damit an zwei von der Schallplatten-Industrie sträflich vernachlässigte bzw. ignorierte Sänger erinnert: Hannelore Bode und Gerd Brenneis.


    „Rienzi“ (Wagner): Cola Rienzi – Gerd Brenneis / Irene – Hannelore Bode / Stefano Colonna – Hans Tschammer / Adriano – Janis Martin / Paolo Orsini – Manfred Schenk / Raimondo - Ivo Ingram / Baroncelli – Claes-Hakan Ahnsjö / Cecco del Vecchio – Hans Helm / Der Friedensbote – Rohangiz Yachmi / Ein Herold – Adolf Tomaschek / Der Chor der Wiener Staatsoper / Chorltg.: Norbert Balatsch / Das ORF-Symphonieorchester Wien / Dirigent: Kurt Wöss. (Norbert Balatsch – von 1968 bis 1983 Chorleiter der Wiener Staatsoper und von 1972 bis 1999 auch Leiter des Bayreuther Festspielchors - ist am 6. 5. 2020 in Wien mit 92 Jahren verstorben.)

    Oh, ja! Das würde ich sehr gerne hören! Zu den leider wenig in offiziellen Einspielungen präsenten Sängern zähle ich auch Janis Martin. Ihre Senta unter Solti und ihr Adriano unter Hollreiser fallen mir spontan ein, aber viel mehr nicht.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Hannelore Bodes ... 'kommerzielle' Aufnahmen

    Ich erlaube mir, noch eine Aufnahme anzufügen, die in dieser Box enthalten ist: "Trionfo di Afrodite". Hannelore Bode singt eines der beiden Sopransoli.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Wie auf der Bühne, wo Hannelore Bode mit einer wunderbar natürlichen Stimme, viel Herzenston und Liebreiz fasziniert ist sie auch als private Persönlichkeit sympathisch und spontan gewinnend. Ich hatte das Glück, sie in Mannheim am Nationaltheater in zahlreichen Partien erleben zu dürfen, als eine Sängerin, die im Grunde immer überzeugt. Meine Frau und ich freuen uns, wenn die Sopranistin beim Künstlertreffen unter den Gästen ist. Unsere letzte Begegnung war leider eine traurige, es war bei der Beerdigung von Franz Mazura. Außerdem kennt die charmante Dame offensichtlich das Geheimnis ewiger Jugend, denn sie sieht nach wie vor fabelhaft aus. :jubel:

    Herzlichst

    Operus (Hans)

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  • Nun noch einige inofizielle Aufnahmen mit Hannelore Bode, die sich in meinen Bestand finden. Ich beginne mit einen weiteren Lohengrin:


    Chor und Orchester der Wiener Staatsoper

    Dirigent: Zubin Metha

    Inszenierung: Joachim Herz

    Wien 1975


    Heinrich der Vogler: Karl Ridderbusch

    Lohengrin: William Cochran

    Elsa von Branbant: Hannelore Bode

    Friedrich von Telramund: Siegmund Nimsgern

    Ortrud, seine Gemahlin: Sigrid Kehl

    Der Heerrufer des Königs: Hans Helm

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Noch mehr Wagner mit Hannelore Bode:


    Richard Wagner

    LOHENGRIN

    Szenen


    Nationaltheater München

    Dirigent Wolfgang Sawallisch

    München, 4. Januar 1981


    Lohengrin

    Hermann Winkler

    Telramund

    Hans Günter Nöcker

    König Heinrich der Vogler

    Kurt Moll

    Elsa

    Hannelore Bode

    Ortrud

    Ludmila Dvorakova



    Richard Wagner

    LOHENGRIN

    Szenen


    Chor und Orchester der Wiener Staatsoper

    Dirigent Horst Stein

    Wien, 16. April 1981


    Lohengrin

    Jess Thomas

    Telramund

    Hans Günter Nöcker

    König Heinrich der Vogler

    Peter Wimberger

    Elsa

    Hannelore Bode

    Ortrud

    Ludmila Dvorakova


    Richard Wagner

    DIE WALKÜRE

    Wiener Staatsoper, 16 October 1976


    Horst Stein | Dirigent

    Siuegmund

    Hans Beirer

    Hunding

    Hans Sotin

    Wotan

    Theo Adam | Wotan

    Sieglinde

    Hannelore Bode

    Brünnhilde

    Ute Vinzing

    Fricka

    Grace Hoffman

    Helmige

    Lotte Rysanek

    Gerhilde

    Gerda Scheyrer

    Ortlinde

    Olivera Miljakovic

    Waltraute

    Rohangiz Yachmi

    Siegrune

    Gertrude Jahn

    Roßweiße

    Biserka Cvejic

    Grimgerde

    Axelle Gall

    Schwertleite

    Unni Rugtvedt


    Zusätzliche Walkürenrufe

    Liselotte Maikl, Anny Felbermayer

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Auch die Bayreuther Sieglinde hat sich erhalten. Die Bode sang alle "Walküre"-Vorstellungen im Premierenjahr des so geannnten Jahrhundertrings.


    Die Walküre

    Bayreuthr Festspiele


    July 25, 1976


    Conductor: Pierre Boulez

    Siegmund: Peter Hofmann

    Hunding: Matti Salminen

    Wotan: Donald McIntyre

    Sieglinde: Hannelore Bode

    Brünnhilde: Gwyneth Jones

    Fricka: Yvonne Minton

    Gerhilde: Rachel Yakar

    Ortlinde: Irja Auroora

    Waltraute: Doris Soffel

    Schwertleite: Adelheid Krauss

    Helmwige: Katie Clarke

    Siegrune: Alicia Nafé

    Grimgerde: Ilse Gramatzki

    Rossweisse: Elisabeth Glauser

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  • Nun der "Freischütz" mit Hannelore Bode als Agathe aus London


    Carl Maria von Weber

    DER FREISCHÜTZ


    Covent Garden, 31 January 1977


    Max - René Kollo

    Agathe - Hannelore Bode

    Ännchen - Lucia Popp

    Kaspar - Kurt Moll

    Ottokar - Donald McIntyre

    Kuno - Richard Van Allan

    Kilian - Jonathan Summers

    Ermit - Robert Lloyd

    Samiel - Forbes Robinson


    Conductor - Colin Davis

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Nun noch ein letzter Griff in die Kiste. Hannelore Bode als Liu.


    Giacomo Puccini

    TURANDOT

    Sung in german

    Mannheim, 08-04-1980, great inhouse recording, 192kbit


    Turandot: Astrid Schirmer

    Calaf: Herbert Schaefer

    Liu: Hannelore Bode

    Timur: Heinz Feldhoff

    Ping: Tero Hannula

    Pang: Thomas Lehrberger

    Pong: Gerhard Kiepert

    Altoum: Jakob Rees

    Mandarino: Erich Syri


    Conductor: John Matheson


    Der besonderen Erwähnung wert ist natürlich auch die Mitwirlung unserer neuen Tamino-Mitglieds Herbert Schaefer als Calaf.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rüdiger, diese Aufnahme steht auch in meinem Regal. Die Tonqualität allerdings ist weniger als mau. Die leiernde Ouvertüre und das phasenweise Netzbrummen strengen den Hörer an. Aber die Solisten sind allesamt große Klasse! Hat Dein Mitschnitt einen besseren Klang? Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Carlo, lieber Rheingold!


    Ich staune wirklich, wie viele Aufnahmen es von Hannelore Bode gibt. Ich habe keine davon.


    Aber ich habe Hannelore Bode oft und in verschiedenen Partien in Hannover gehört. In Bayreuth habe ich sie dann auch 1974 unter Silvio Varviso als Evchen gehört. Das war wohl die Partie, die ihr auf den Leib geschrieben war. Sie hatte die Jugendfrische und eine gewisse Anmut. Beides machte sie sehr liebenswürdig. Darüber hinaus hatte sie auch die erforderliche Herzlichkeit und den Glanz für das Quintett.

    Auch in allen anderen Partie bewährte sie sich immer als musikalisch untadelige Sängerin und als umsichtige Gestalterin. Ich fand sie allerdings oft indifferent, gelegentlich auch anonym. Das mag aber ungerechten Vergleichen mit Sängerinnen geschuldet sein, die ich besonders hochgeschätzt und geliebt habe.


    Liebe Grüße

    Carsuso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Nach bald sechs Jahren seit Bestehen dieses verdienstvollen Threads ist es wohl hoch an der Zeit, die Frau Kammersängerin auch einmal abzubilden:


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    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zur Biografie Hannelore Bodes möchte ich noch ergänzen, dass ihr Vater, Professor Johannes (Hans) Bode, * 1895 in Quakenbrück, + 1980 in Oldenburg i. O., seit den 1920er Jahren 1. Trompeter des Orchesters der Berliner Staatsoper war. Überdies wirkte er seit 1931 alljährlich (mit ein oder zwei Ausnahmen in den 1950ern) als 1. Trompeter im Bayreuther Festspielorchester mit (bis 1967) und war ebenso von 1949 bis 1965 1. Trompeter des RIAS-(später Radio-)Symphonie-Orchesters Berlin. Zahlreiche Platten, beginnend bei Odeon in den 1930ern, haben seine Kunst überliefert. Er kam auch immer wieder zu Konzerten in seine Geburtsstadt, wo er auch beigesetzt wurde.

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