Hallo ,
Eigentlich ist ja sehr viel schiefgegangen im Leben des 1959 in Berlin geborenen Christian Thielemann, nicht nur daß er 1985 bei einem Dirigentenwettbewerb scheiterte (gegen die Stimme Karajans) wurde er 1992 aus seinem Vertrag in Nünberg, den er seit 1988 innehatte als GMD fristlos entlassen. Der offizielle Grund war, Thielelemann hätte Nürnberg zugunsten seiner internationalen Karriere vernachlässigt. (Unter ähnlichen Umständer verlor auch Karl Böhm seinerzeit die Direktion der Wiener Staatsoper, nachdem er öffentlich verkündet hatte, er würde sich wegen der ständigen Intrigen in Wien, seine internationale Karriere nicht zerstören lassen)
Auch die Affinität Thielemans zu Pfitzner brachte ihm viel Kritik und Abneigung ein, sogar etliche unqualifizierte Angriffe in Kritiken.
Unter diesen Voraussetzungen eine Schallplattenkarriere zu beginnen ist sicher nicht einfach.
Jedoch die Deutsche Grammophon hält unbeirrbar in Nibelungentreue zu ihm und die Wiener Philharmoniker bezeichneten die Zusammenarbeit mit Thielemann als "schlechthin ideal"
Thielemanns Klangideal ist ein dunkles, fülliges Klangbild, er fühlt sich Furtwänglers Dirigierstil verbunden.
Furtwängler -Wagner - Pfitzner - Richard Strauß.
Das führte zu Spekulationen und Untergriffen.
Ich nehme aber an , daß ihm die mehr genützt als geschadet haben.
Ich habe tatsächlich bis heute keine einzige CD von ihm, möchte das aber ändern. Leider bin ich weder ein großer Pfitzner Fan noch von den anderen Komponisten die Thielemann bevorzugt. Allenfalls käme dann noch die 27. Version der 5. und 7. Beethoven in Frage.
Sein Schumann wurde ja ziemlich einhellig verrissen, wobei ich mir die Frage stelle, ob zu recht oder zu unrecht.
Und nun zu Euch:
Wie beurteilt Ihr seinen Interpretationsansatz, oder anders gefragt, habt Ihr überhaupt schon Aufnahmen von ihm in der Sammlung.?
Was könnt Ihr empfehlen ? Wovon ratet Ihr ab ?
Für heute wünsche ich Euch noch
einen angenehmen Abend
und verbleibe
Euer Alfred
DIRUTA