Operette: heute im TV

  • Heute, 23.10 (!!!) kommt auf Arte Die schöne Helena. Wer schaut das zu so später Stunde noch an? Ende: 1.10 :no: Zudem scheint es sich auch noch im Regietheater zu handeln. Meine Fernsehzeitschrift schreibt:


    Zitat

    Die Handlung wurde für die Inszenierung der Hamburger Staatsoper in die Moderne geholt.


    :sleeping: Uwe

  • Lieber Uwe,


    häufig nur in der Nacht bringt man solche Sachen. Über Tag zählt die Quote, die nachts, wenn alle schlafen, nicht mehr so wichtig ist. Natürlich gibt es heute viele, wie mich auch, die ein Aufnahmegerät besitzen und die Sendung dann am nächsten Tag ansehen können. Da ich aber gelesen habe, dass sich die Inszenierung wieder einmal nicht an Ort und Zeit der Handlung halten wird, werde ich diesmal gar nicht erst einschalten. Da halte ich mich lieber an eine schöne Inszenierung aus älterer Zeit, die ich auf DVD habe.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Als Offenbach-Fan werde ich trotzdem einmal hineinschauen, wenn auch mit gelinder Skepsis: zumindest hoffe ich auf eine gediegene musikalische Komponente.


    En detail:


    DIE SCHÖNE HELENA


    Freitag, 02. Januar um 23:10 Uhr (117 Min.)
    Paradestück für große Sängerinnen: Die Opéra bouffe "La Belle Hélène" von Jacques Offenbach gehört zu seinen größten Erfolgen. Das franko-kanadische Produktionsteam André Barbe und Renaud Doucet hat die Handlung von Offenbachs Werk für die Hamburger Staatsoper in die Moderne geholt - an Bord eines Kreuzfahrtschiffes Ende der 60er Jahre.



    Offenbachs Opéra bouffe löste bei der Uraufführung 1864 in Paris einen gehörigen Skandal aus, weil die Darstellerin der Hélène in frivolem Kostüm auftrat. Unter dem Deckmantel der Parodie konnte Offenbach zahlreiche erotische Anspielungen und freizügige Darstellungen in seine Operetten einbauen, die ansonsten von der Zensur nicht erlaubt worden wären. „La Belle Hélène“ nimmt als Satire auf das Spießbürgertum die gesellschaftliche Borniertheit aufs Korn.


    Das franko-kanadische Produktionsteam André Barbe und Renaud Doucet verlegt die Handlung von Offenbachs Opéra bouffe in die späten 1960er Jahre und präsentiert eine fantasievolle, opulente und witzige Ausstattung. Die Inszenierung spielt an Bord eines Kreuzfahrtschiffes. Ein kleinbürgerliches Paar, Hélène und Ménélas, verbringt dort seine Ferien. Doch der Ehemann zeigt weit mehr Interesse am Kauf kitschiger pseudoantiker Statuen als an seiner Frau. Als ihr daraufhin eine Gipsstatue von Adonis auf den Kopf fällt, träumt sie, sie sei die schöne Helena, die verführerischste Frau der Antike. Ein Traum jedoch, in dem spießige Rituale an Bord des Kreuzfahrtschiffs durch rauschenden Flower Power aufgemischt werden: ein amüsantes Feuerwerk der Intrigen.


    Dabei setzen Barbe und Doucet auf Tempo und Präzision und präsentieren eine großartige Show mit vielen getanzten Elementen. Für die Titelpartie gelang Offenbach seinerzeit ein besonderer Coup: Er gewann die Diva Hortense Schneider, die eigentlich schon mit dem Theater abgeschlossen hatte, für die Bühne zurück und schenkte ihr in der Rolle der selbstironischen, ebenso frustrierten wie sinnlichen Dame einen Triumph. Seitdem gilt „La Belle Hélène“ als Paradestück für große Sängerinnen.


    Komponist/-in: Jacques Offenbach
    Redaktion: Claudia Cellarius
    Licht: Guy Simard
    Fernsehregie: Marcus Richardt
    Darsteller: Jun-Sang Han, Peter Galliard, Jennifer Larmore, Viktor Rud, Rebecca Jo Loeb, Dovlet Nurgeldiyev, Sergiu Saplacan, Benjamin Popson, Christian Miedl, Anat Edri, Renate Spingler, Gabriele Rossmanith
    Dramaturgie :Kerstin Schüssler-Bach
    Orchester: Philharmoniker Hamburg
    Chor: Chor der Hamburgischen Staatsoper"


    Quelle: http://www.arte.tv/guide/de/053911-000/die-schoene-helena

  • Ich bin kein grosser operrettenfan mag aber die operretten. von Offenbach. Mir hat es sehr gut gefallen und ich habe mich gut unterhalten. Die inszenirung war kein rt und sehr lustig fand ich am ende den gag mit frau merkel.gesungen wurde auch sehr gut und frau young scheint für operrette ein besseres händchen zu haben als Herr thielemann

  • Ich habe mit den ersten Akt angeschaut, danach war es, unabhängig von der Uhrzeit, genug.


    Zitat

    Als ihr daraufhin eine Gipsstatue von Adonis auf den Kopf fällt, träumt sie, sie sei die schöne Helena, die verführerischste Frau der Antike. Ein Traum jedoch, in dem spießige Rituale an Bord des Kreuzfahrtschiffs durch rauschenden Flower Power aufgemischt werden:


    Dass das Ganze nur ein Traum sein sollte, habe ich gar nicht mitgekriegt, denn die vorstehend beschriebene Episode geschah noch während der Ouvertüre. Nur durch diesen „Traumtrick“ wird auch mir Einfaltspinsel einigermaßen „verständlich“, warum man auf einem modernen Kreuzfahrtschiff immer noch Jupiter, Adonis und Venus anbetet. Dass die Passagiere, als im Text von „Opferung auf dem Altar“ die Rede war, das kalte Buffet wie ein goldenes Kalb umtanzten, habe ich ja als Gag noch einigermaßen verstanden. Aber ansonsten war es wie bei jeder Modernisierung: Text und Geschehen auf der Bühne hatten elementar nichts miteinander zu tun. (Es wurde übrigens französisch gesungen und gesprochen, mit deutschen Untertiteln). Die Modernisierer sollten sich doch endlich mal die Mühe machen, die Texte wenigsten ihren Bühnenbildern anzugleichen – aber dazu sind sie wohl nicht imstande. Und wenn schon Modernisierung, warum dann nicht die heutige Zeit? Zu keiner Zeit waren Kreuzfahrten mehr im Trend als dieser Tage. Und das bisschen Flower Power, das da im Zitat erwähnt wird, musste man mit der Lupe suchen.


    Die Regie erwies sich einer Staatsoper als unwürdig – die Personenführung hatte das Niveau eines mittelmäßigen Amateurtheaters. Und das, obwohl (oder weil?) der Regisseur gleichzeitig Choreograf war. Die Musik war auch stark überarbeitet: einerseits preußisch präzisiert, anderseits auch glatt poliert – Offenbach soft sozusagen. Ich bin nicht unbedingt ein Freund der original-herben Offenbach-Interpretation des Marc Minkowski, aber diese Version schien mir doch arg geschönt.


    :thumbdown: Uwe

  • Ich bin kein grosser operrettenfan mag aber die operretten. von Offenbach. Mir hat es sehr gut gefallen und ich habe mich gut unterhalten. Die inszenirung war kein rt und sehr lustig fand ich am ende den gag mit frau merkel.gesungen wurde auch sehr gut und frau young scheint für operrette ein besseres händchen zu haben als Herr thielemann

    Wenn das, was Uwe da beschreibt, deiner Meinung nach kein RT ist, was ist dann bei dir überhaupt RT?

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Ich muss sagen, trotz meiner Vorbehalte hat es mir recht gut gefallen. Die Inszenierung, denke ich, wies Licht und Schatten auf: zwar bin ich auch nicht wirklich schlau daraus geworden, was diese sehr gewollte und an den Haaren herbeigezogene Kreuzfahrt-Szenerie sollte, zumal ich, ähnlich wie Uwe, den Eindruck hatte, dass das Flower-Power-Ambiente von eher untergerodneter Bedeutung war; allerdings fand ich, dass innerhalb dieses selbst gewählten, durchaus kritikwürdigen Rahmens eine durchaus lebhafte, muntere, originelle, bunte, leicht schrille Inszenierung zustande kam; das hat mir schon gut gefallen, zumal m. E. teilweise auch auf sehr hohem Niveau gesungen wurde.
    Jennifer Larmore hat ein wunderschönes, hinreißendes Timbre und erweckte die Helène als laszive femme fatale in ihrer Exaltiertheitheit, die bis ins Lächerliche reicht, ihrer Eitelkeit und Absurdität sehr gut zum Leben.
    Jun Sang Han hat einen schönen, goldenen Tenor, allerdings hätte man sich stellenweise in den Höhen etwas mehr Beweglichkeit und stellenweise eine etwas sicherere Intonation gewünscht; alles in allem gefiel mir seine Leistung allerdings durchaus gut.
    Die trifft auch auf die Leistung des Orchesters, des Chores und der restlichen Solisten zu, sie alle sangen und spielten einen überwiegend lebhaften Offenbach mit Witz und Verve.


    Zur Inszenierung, und ihrer grundsätzlichen Schwäche, finde ich dieses Zitat aus der von Verena Fischer-Zernin aus der nmz sehr zutreffend:


    "Die geist- und anspielungsreiche Überwältigungsästhetik ist in sich schlüssig. Die Frage ist aber, ob ein vor Anzüglichkeit flirrendes Werk wie „La belle Hélène“ soviele zusätzliche Chiffren braucht. Wenn sich die Königin von Sparta dem mitunter peinlich berührten Pâris mit teutonischer Hemdsärmeligkeit aufdrängt, dann ist das eher zum Schenkelklopfen als zum Kichern hinter vorgehaltener Hand und von der aufregenden Unbestimmtheit französischer Frivolität recht weit weg."


    http://www.nmz.de/online/sex-s…lbunt-und-allzu-eindeutig

  • Es war unterhaltung liebe mme cortese. Bei Rt hätte es zumindestens einen nackten auf der bühne gegeben und der chor wäre in ss uniform aufgetreten. Natürlich ist diese aufführung kein vergleich mit der aus Paris wo frau lott die helena singt

  • Ich habe die Operette nach den Ankündigungen in den Programmvorschauen, die ich vorher gelesen hatte, gar nicht erst aufgenommen, weil mich bereits das Wort "versetzt" inzwischen weitgehend davon abhält. Offenbach hat seine Gesellschaftskritiken wiederholt in antikes Gewand gekleidet - und jeder Mitdenkende hat die Kritik und die Parallelen, die auch für die Gegenwart noch gelten zwangsläufig verstanden. Meine Frage bleibt nur, ob heute wohl niemand mehr in der Lage ist, solche Parodien in dem Gewand zu verstehen, in das Offenbach sie gekleidet hat. Soviel ich also den Kritiken entnehmen kann, war das eine weitere Folge der Serie "Traumschiff" zu Melodien von Offenbach.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Netrebko Florez und andere...


    Es war ein großartiger Operettenabend, wenn auch keine konzertante Gesamtaufnahme. Das ist mir, ich schaue die Sendung erst heute im Internet auf zdf, auch sch... egal. So hervorragende Stimmen und Thielemann mit der Staatskapelle, das hat was. Er kann also nicht nur Wagner und Brahms. Die vielen negativen Kritiken hier im forum LG, Bernwardkann ich nicht nachvollziehen. Dann sollen die Mäkler doch lieber Die Gesamtaufnahmen von der Seebühne auflegen oder die Operettenlieder mit Kaufmann und glücklich werden. Florez singt in der Liga von Gedda und Wunderlich und wo singt Kaufmann Operettenlieder? Die Aussprache von Florez, den Pavarotti als seinen legitimen Nachfolger ansah, ist ausgezeichnet.


    LG, Bernward



    PS.
    Dresden/ Semperoper: HOCHKARÄTIGE TV-ÜBERTRAGUNG DER CSARDASFÜRSTIN MIT ANNA NETREBKO UND JUAN DIEGO FLOREZ (28.12.2014)
    Christian Thielemann macht’s möglich. Dresden verwandelte sich am Sonntag, den 28. Dezember 2014 zum Mekka der Klassischen Wiener Operette. Die Csardasfürstin von Emmerich Kalman (Text Leo Stein)– Uraufführung im November 1915 im Theater an der Wien – wurde in einer Besetzung gespielt, die man wahrlich als „hochkarätig“ bezeichnen muss. Anna Netrebko als Varieté-Diva Sylva Varescu und Juan Diego Florez als Edwin unter der Leitung des Wagner- und Strauss-Spezialisten Christian Thielemann : Operettenherz was willst Du mehr? Das Beispiel schreit geradezu nach Nachahmung. Man hole die besten Sänger der Welt, begnüge sich mit einer konzertanten Version, in der man die Sprechszenen einfach weglässt und produziere ein audiovisuelles Gesamt-Paket. Die Kosten spielen sich dann zweifellos wieder ein. Und nicht nur Operetten-Fans werden glücklich sein!
    Anna Netrebko ist ein wahres „Teufelsweib“ in der Titelrolle. Mit hochdramatischer Wucht und barockem Spiel (samt Tanzeinlagen) gestaltet sie ihr Auftritts-Lied „Heia in den Bergen ist mein Heimatland“, schwelgt sie im Piano „Mädchen gibt es wunderfeine“ und orgelt wie ein Mezzo bei „Weißt du es noch“. Dazu kommt Juan Diego Florez – er ist neben der russischen Diva fast zu schlank in der Tongebung, sein Edwin liegt ganz auf der Linie eines Gedda und nicht eines Rene Kollo. Aber wenn er einsetzt „Mädchen gibt es wunderfeine“, dann muss man zugeben, diesen Ohrwurm nie schöner gehört zu haben. Sowohl Florez wie Netrebko singen übrigens ein fast akzentfreies Deutsch. Und die lyrische Melancholie ist einzigartig wenn Edwin summiert. „war es auch nur ein Traum, schön war es doch!“ dann muss sich dem auch der Zuhörer anschließen, Christian Thielemann begleitet jedenfalls mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden einfühlsam und animiert. Auch derSächsische Staatsopernchor Dresden (Einstudierung Wolfgang Tetzner) ist voll Enthusiasmus bei der Sache. Der Tenor Pavol Breslik ist ein etwas zu ernster Boni („Ganz ohne Weiber geht die Chose nicht“), Sebastian Wartig ein prächtig „orgelnder“ Feri ( „Joi Mamam, Bruderherz, ich kauf mir die Welt“) und Christina Landshamer ist eine entzückende Komtesse Stasi („Machen wir’s den Schwalben nach“).
    Das Publikum war jedenfalls begeistert, die Quoten für das ZDF oder ORFIII sind sicherlich außergewöhnlich. Denn für die Operette sind die Besten gerade gut genug – schon Karajan holte seinerzeit für seine Fledermaus die beliebtesten Strauss- und Verdi-Sänger. Und noch etwas spräche für Wien – hier fand in der Staatsoper im Krisenjahr 1934 die Uraufführung von Lehar‘s „Giuditta“ statt. Und Anna Netrebko wäre zweifellos auch für diese Rolle eine Idealbesetzung. Aber das hat vermutlich längst Christian Thielemann für Dresden entdeckt…
    Peter Dusek






    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


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  • Jean-Christophe Keck, der sich in einem Facebook-Posting beschwert, dass seine Editionen immer nur entstellt, verstümmelt, überarbeitet und verändert auf die Bühne gebracht werden, ist alles andere als einverstanden: er hält die Aufführung für ein "spectacle pitoyable", also für ein "erbarmungswürdiges Spektakel", das "schlecht gesungen und schwerfällig dirigiert" worden sei; Ihn habe das Ganze an eine Mischung aus "Ein Käfig voller Narren" und "Loveboat" erinnert.


    Quelle: Kecks Posting auf facebook hier im originalen Wortlaut:


    "Hier au soir passait sur Arte une retransmission d'une Belle Hélène hambourgeoise "estampillée" OEK. Les critiques de certains d'entre vous m'ont incité à aller mettre mon nez dans le site de Arte et à visionner (ou plutôt survoler) cette chose étrange, mal chantée et lourdement dirigée, entre La cage aux folles et La Croisière s"amuse... Vingt trois ans ont passé depuis ma première grande déception éditoriale. Devant ce spectacle pitoyable (et pourtant bien apprécié de la part de certains collègues...), je ne me rends plus malade. Mais je me sens tout de même bien mélancolique et triste devant mon impuissance. Mais finalement c'est peut-être bon signe, car dans le fond de moi-même, je ne serai jamais résigné..."

  • Hier:



    Ich besitze die Aufnahme mit Kaufmann, ich meinte aber, in welcher Liga singt er die Operettenlieder? Kreisliga?



    LG, Bernward


    "Nicht weinen, dass es vorüber ist
    sondern lächeln, dass es gewesen ist"


    Waldemar Kmentt (1929-2015)


  • Ich besitze die Aufnahme mit Kaufmann, ich meinte aber, in welcher Liga singt er die Operettenlieder? Kreisliga?


    Warum musst Du eigentlich immer Hasstiraden gegen Jonas Kaufmann loslassen? Mir gefällt die CD außerordentlich gut und die Kritiken waren äußerst positiv. Auf jeden Fall freue ich mich schon sehr auf das Operettenkonzert in Dortmund.


    Jolanthe

  • Die Geschmäcker sind und bleiben unterschiedlich.


    Ich habe JK noch als herrlichen lyrischen Tenor in Stuttgart in Erinnerung und bin über seine Entwicklung auch nicht sehr glücklich.


    Doch die Vorfreude einer geschätzten Tamina auf ein Konzert mit ihm sollte ihr nicht durch Mißfallensäußerungen getrübt werden.


    Jeder möge nach seiner eigenen Fasson selig werden! :hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Es kündigt sich eine sehr interessante Sendung an! Da horcht der Operetten-Freund auf:


    05:00 Ein Operettenabend in Wien
    14. Januar | ARTE | 05:00 - 06:00 | Operette

    ARTE zeigt einen in vielerlei Hinsicht besonderen Operettenabend in der österreichischen Hauptstadt: Die australische Dirigentin Simone Young führt die Wiener Symphoniker durch ein abwechslungsreiches Programm. Ihr zur Seite steht der gefragte Heldentenor Johan Botha. Der südafrikanisch-österreichische Opernsänger singt "Als flotter Geist" aus dem "Zigeunerbaron" von Johann Strauß, "Freunde, das Leben ist lebenswert" aus "Giuditta" und "Dein ist mein ganzes Herz" aus dem "Land des Lächelns" von Franz Lehár. Auf dem Spielplan stehen außerdem die Ouvertüren zu Franz Schuberts "Die Freunde von Salamanca", zu "Die lustigen Weiber von Windsor" von Otto Nicolai, sowie jene zum "Opernball" von Richard Heuberger. Passend zum Spielort des Konzerts geben die Wiener Symphoniker außerdem die Ouvertüre zu "Ein Morgen, ein Mittag und ein Abend in Wien" des Komponisten Franz von Suppé. Das Konzerthaus des Wiener Musikvereins kann bereits auf eine lange Geschichte zurückblicken: Seit über hundert Jahren werden im großen goldenen Musikvereinssaal Konzerte dargeboten. Der im klassizistischen Stil erbaute Ort der Hochkultur genießt ein hohes Ansehen - seit der feierlichen Eröffnung im Jahr 1870 wird stets die großartige Akustik des Saals hervorgehoben. Weltweite Beachtung findet das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, welches jedes Jahr von einem aus der ganzen Welt angereisten Publikum gewürdigt wird. In jeder Saison wurden und werden zahlreiche Komponisten von weltberühmten Dirigenten und Musikern interpretiert. Internationale Beachtung findet ebenfalls das jährlich gegebene Traditionskonzert "Frühling in Wien". Dieses abwechslungsreiche Programm wird von der Regisseurin Agnes Meth in stimmigen Bildern arrangiert. "


    Quelle: http://www.tvdirekt.de/tv-prog…erettenabend-in-wien.html

  • Zur Sache "Jonas Kaufmann singt Operette" (ich beziehe mich auf die CD "Du bist die Welt für mich") ist mir von einem Interview bekannt, wo sich in etwa in der Richtung geäussert hat, er habe das Angebot bekommen - und da es sonst niemand machen wollte, habe er zugesagt.
    Schon in der Vergangenheit haben Opernsänger gerne Ausflüge in die (angeblich) leichte Muse unternommen, die man durchwegs als geglückt betrachen kann. Ich erinnere hier an Richard Tauber, Jan Kiepura, Joseph Schmidt, Peter Anders, Wielhelm Strienz, Fritz Wunderlich und Hermann Prey. Bei einigen war der Erfolg so durchschlagend, daß er ihren Ruf in der Hinsicht geprägt hat, daß man gar nicht mehr wusste, daß sie eigentlich Opernsänger waren (Tauber, Strienz, Kiepura)
    Irgendwo in einem Forum wurde sogar gefragt, ob Kiepura, denn ein "wirklicher" Opernsänger gewesen sei....


    Ich greife das Thema, welches hier ja nur ein Nebenthema bleiben sollte , mit Freuden auf und eröffne einen diesbezüglichen neuen Thread.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Da es ein Thema "Operette im TV" (ohne das heute) nicht gibt, missbrauche ich diesen Thread auch einmal, um ganz allgemein auf aktuelle Hinweise zu Operettensendungen im TV hinzuweisen, und zwar aus aktuellem Anlass. Mehr oder weniger durch Zufall habe ich auf Youtube eine Gesamtaufnahme der Operette "Das Feuerwerk" gefunden und mir auch angesehen. Es handelte sich dabei um einen Mittschnitt aus dem Theater in Baden/bei Wien und zwar aus dem Jahre 2014!!! Ausgestrahlt von ORF III und zwar im Rahmen der Sendereihe "Operette sich wer kann".


    Als Deutscher wusste ich bis vor kurzem noch gar nicht, dass es diese Sendereihe überhaupt noch gibt. Mit ist sie noch als eine Sendereihe mit Michael Heltau in Erinnerung. Inzwischen wird dieser Sendetitel aber doch wohl für die Aufzeichnung ganzer Operetten oder Operettenfilme benutzt und ist in Deutschland meines Wissens nicht zu empfangen (es sei denn über Satellit). Was mich in diesem Zusammenhang wundert ist, dass noch keiner der österreichischen Tamino-Mitglieder auf diese Sendereihe aufmerksam gemacht hat.


    :| Uwe

  • Man kann übrigens ORF III in Deutschland im internet empfangen "schoener-fernsehen.com".


    Morgen (11.1.) um 17.20 Uhr kommt die nächste Folge:


    OPERETTE SICH WER KANN
    Die Zirkusprinzessin


    "Operette sich wer kann!" - Die neue ORFIII Sendereihe lässt Klassiker und Kultverfilmungen mit legendären Schauspielern wieder aufleben. Jeden Sonntag präsentieren wir Ihnen einen neuen Archivschatz, der zeigt, dass auch die leichte Muse hohe Kunst ist. Diesmal mit der Operette in drei Akten von Emmerich Kalman, "Die Zirkusprinzessin": Ein Zirkus in St. Petersburg, ein prinzliches Palais und ein Wiener Hotel - das sind die Orte, wo Zirkusvolk, russischer Adel und junge Leute aus Wien zusammenkommen, um im Liebestaumel zu schwelgen. Doch ob ein Hotelierssohn eine Zirkusreiterin heiraten und eine russische Fürstin dem mysteriösen Artisten Mister X trauen darf, das bleibt so lange ungewiss, bis das allgemeine Maskenspiel und die Intrigen des eifersüchtigen Prinzen Sergius entlarvt sind... DarstellerInnen: Jane Tilden (Carla Schlumberger), Ernst Waldbrunn (Pelikan), Rudolf Schock (Mister X), Vroni Oll (Seiltänzerin), Rudi Sarno (Feuerfresser), Leopold Stegmaier (Luftnummer), Ingeborg Hallstein (Fedora), Peter Karner (Toni), Harry Hardt (Direktor Baranski), E.F. Fürbringer (Prinz Sergius), Fritz Korn (Adjudant), Peter Frankenfeld (Pinelli), Werner Abrolat (Saskusin), Fritz Gruber (Hans Lehner). Regie: Manfred Köhler


    :hello:
    Jolanthe

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  • Das sind dann aber auch uralt Verfilmungen aus den 50 oder 60 Jahren. Ich würde gern mal aktuelle Inszenierungen aus der Volksoper Wien oder der Staatsoperrette Dresden im ORF sehen.
    Und bei den Tenören die Operette singen fällt aus das es immer die gleichen Stücke sind die im Konzertprogramm oder auf CD gesungen werden.

  • Ja, leider ist ORF III auch nicht über Satellit - zumindest nicht frei - zu empfangen. Ich habe eine ganze Reihen der Operettenverfilmungen, z.B. auch die von Jolanthe genannte "Zirkusprinzessin". Die deutschen Sender haben meist mit Operette nicht viel "am Hut". Wenn sie ihren Rundfunkauftrag, für den wir unsere Gebühren bezahlen, erfüllen würden, müsste es mehr Sendungen in dieser Hinsicht geben, ebenso wie Opern, die noch mit Genuss anzuschauen sind, statt meist nur dieser verunstalteten Inszenierungen. Selbst ein Sender, der sich ZDF Kultur nennt, hat mit Kultur nur noch wenig zu tun und geht auch immer mehr in Richtung der Trivialitäten der Privatsender. Trotz der vielen sender, die wir inzwischen haben, ist das Angebot immer einseitiger. Neu ist ja inzwischen die Diskussion über die Abschaffung der Gebühren, die ja seit einem Jahr pro Haushalt zu entrichten sind. Wenn man nur das zu bezahlen hätte, was man wirklich sehen will, kämen kulturell Interessierte, also auch die Operettenfreunde, endlich auch zu ihrem Recht.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Selbst ein Sender, der sich ZDF Kultur nennt, hat mit Kultur nur noch wenig zu tun

    ZDF Kultur ist ja der Nachfolgesender vom ZDF-Theaterkanal, wo seinerzeit viele Opern- und auch Operettensendungen liefen. Dann kamen ein paar schlaue Schnösel und fanden, das sei nicht mehr zeitgemäß, wir müssen uns verjüngen, also weg mit dem Theaterkanal und hin mit ZDF Kultur, der zeigen sollte, wie weitläufig der Kulturbrgiff doch ist, also Rockkonzerte etc., das bringe dann die gewünschte höhere Quote und vor allem jüngeres Publikum.


    Vor einigen Wochen wurde angekündigt, dass der Sender zu Anfang 2016(?) eingestellt wird...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zitat

    Zitat von Stimmenliebhaber: Vor einigen Wochen wurde angekündigt, dass der Sender zu Anfang 2016(?) eingestellt wird...

    Den Wegfall der Theaterkanals habe ich damals sehr bedauert. Er hat manches an Operetten und auch viele, noch vernünftige Operninszenierungen aus dem Archiv gebracht. Dem Kanal ZDF Kultur braucht man keine Träne nachzuweinen, nachdem er immer mehr auf das Niveau von Serien usw. abgefallen ist, mit denen auch andere Sender die Menschheit überschütten. Erst hat er überhaupt keine Opern mehr gebracht, dann schließlich hat er sich aufgerafft, einmal im Monat eine Oper zu bringen, aber das waren Wiederholungen der üblichen modern verunstalteten Inszenierungen, die man auf anderen Sendern auch schon, manchmal mehrfach sehen konnte. Soviel ich weiß, ist in der Zeit seines Bestehens Operette überhaupt nie berücksichtigt worden. Er war überwiegend auf Pop eingerichtet, von dem andere Sender ja auch reichlich bieten. Also auch die Jugend verliert dabei nichts.
    Kultur wird in Deutschland ja immer kleiner geschrieben, aber auch deren Interessenten bezahlen Gebühren.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Das sind dann aber auch uralt Verfilmungen aus den 50 oder 60 Jahren. Ich würde gern mal aktuelle Inszenierungen aus der Volksoper Wien oder der Staatsoperrette Dresden im ORF sehen.


    Die von mir zitierte Operette "Das Feuerwerk" war aber von 2014, aus dem Theater Baden bei Wien. Und das war eine sehr schöne Inszenierung!!!


    :thumbup:Uwe

  • Man kann übrigens ORF III in Deutschland im internet empfangen "schoener-fernsehen.com".


    Hallo Jolanthe, vielen Dank für den guten Tip. Habe ich ausprobiert, funktioniert gut.


    Hier noch eine Information des ORF hierzu:


    Zitat

    "Operette sich wer kann!" - Die neue ORFIII Sendereihe lässt Klassiker und Kultverfilmungen mit legendären Schauspielern wieder aufleben. Jeden Sonntag präsentieren wir Ihnen einen neuen Archivschatz, der zeigt, dass auch die leichte Muse hohe Kunst ist


    Und hier noch ein Link, auf die Programmvorschau des ORF III.


    :thumbup: Uwe

  • Wie ich schon früher geschrieben habe,sind die Regien in Baden sehr konventionell - so wie man sie sich wünscht - und auch mit guten Sängern besetzt.


    ORF 3 brachte auch einen wunderschönen "Boccaccio" au den 60er Jahren, der auf Y zu sehen ist. Empfehlenswert!

  • ORF 3 brachte auch einen wunderschönen "Boccaccio" au den 60er Jahren, der auf Y zu sehen ist. Empfehlenswert!


    Diesen Boccaccio hatte ich mir angesehen. Mir hat er gar nicht gefallen - es ist leider einer jener Werks-Verklitterungen, die ich gar nicht ausstehen kann. Mit ein Grund, dass ich mir Operette im TV nie als Film, ganz selten als Fernsehproduktion und am liebsten als Übertragung einer (konventionellen) Bühneninszenierung anschaue.


    Uwe

  • Lieber Uwe,


    diesem kann ich mich nicht anschließen. Das ist die Fernsehadaptierung einer Inszenierung der Volksoper, zur Hälfte mit den gleichen Sängern besetzt. Die Machart entspricht ganz dem Geschmack der damaligen Zeit, das ist nicht zu leugnen, aber ich bin froh, damit ein Dokument der damaligen Sängerriege zu haben. Und die sind nicht zu verachten!


    LG - Erich