Fremd gegangen - Opernsänger singen Operette, Volkslied und (igitt) Schlager .....

  • Dieses Thema ist eigentlich unerschöpflich, da fast jeder Opernsänger bis weit in die 60-er Jahre einem Abstecher in die Operette nicht abgeneigt war.

    Wen wundert es nicht, wenn ich nun meinen deutschsprachigen Lieblingstenor Helge Rosvaenge anführe,hier mit einem Lied aus "Die große Sünderin" von Eduard Künnecke:



    Wenn ich mich nicht irre, wurde diese Operette Rosvaenge und Tiana Lemnitz praktisch auf die Stimme komponiert, wie auch Tauber der Lieblingssänger vieler Leharoperetten war.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Zitat von La Roche

    wenn ich nun meinen deutschsprachigen Lieblingstenor Helge Rosvaenge

    Zitat

    Bedeutung:

    deutschsprachig

    Person oder Personengruppe: Deutsch als Muttersprache sprechend

    Lieber La Roche, Rosvaenge war doch Däne! ;);)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Sogar Luciano Pavarotti ging mal mit Operette "fremd", wie hier zu sehen und auf italienisch zu hören ist - ab Min. 1.25



    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • In Vergangenheit und Gegenwart, in Ost und West - stets haben Sängerinnen und Sänger Grenzen überschritten. Für die meisten von ihnen war das wohl kein Problem, in der Wahrnehmung des Publkums schon. Deshalb stellt sich mir zunehmend die Frage, ob der offenkundig etwas ironisch gemeinte Ansatz dieses intertessanten Threads überhaupt der Wirklichkeit entspricht. :?:Werfen wir nun einen Blick auf die untergegangene DDR. Einige Namen waren bereits genannt worden.



    Diese Box versammelt Künstler, die auf beiden Seiten unterwegs waren und dabei hörbar ihren Spaß hatten. Jutta Vulpius hatte sich als Mozart-Interpretin und auch als Zerbinetta einen Namen gemacht, Peter Schreier, den chrissy weiter oben vorstellte, trat nicht nur in Opern sondern auch mit Liedern und in Oratorien hervor. Ein gefragter Passionssänger war auch Hermann Chrstian Polster, ein musikalischer Wirbelwind als Lehrbube David Harald Neukirch. Ingeborg Wenglor sang in ihrer Glanzeit Euryanthe und Butterfly, Horst Hiestermann war hinreißend als Mime und Doktor in "Wozzek". Martin Ritzmann und Eberhard Büchner habe ich noch selbst als Lohengrin erlebt. Ebenso Siegfried Vogel als Sachs, Wotan, Gurnemanz, Pogner oder König Heinrich. Als Rusalka ist Elka Mitzewa in bester Erinnerung geblieben. Alle wirken in diesem Album in Operetten mit. Und man hat den Eindruck, als hätten sie nie etwas anderes gesungen. So soll es auch sein! :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sie hatte eine einmalige Stimme und allerhand Mut, als sie sich an ein bei Melomanen verpöntes Genre wagte und zusammen mit Freddy Mercury Bacelona sang.


    Montserrat Caballè


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Sogar ein Schwergewicht wie Mario del Monaco hat die leichtere Muse gepflegt. Hier eine ziemlich grauenvolle Adaptation aus dem Land des Lächelns:



    Grandios finde ich hingegen "Un amore cosí grande":



    Das ist schon irgendwie klasse, die glanzvolle, mächtige Stimme in diesem Arrangement, das gefällt mir sehr.

  • Lieber Erich,


    danke für den Hinweis, das habe ich noch nicht so mitbekommen, da war ich noch zu klein (ich bin Jahrgang 1973). Auch schön dieses hier mit Don Mario:

  • Lieber La Roche, Rosvaenge war doch Däne!

    Denk mal an, das habe ich sogar gewußt. Trotzdem war er deutschsprachig. Ich empfehle Dir, in der Google-Suche nach "deutschsprachig" zu forschen, und Du wirst Dutzende Definitionen oder Synonyme finden. Haarspalterei ist nicht erforderlich.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Bisher hat noch niemand die folgenden Diven erwähnt

    Jessye Norman When the Saints Go Marching In

    Barbara Hendricks Blues Everywhere I Go


    Leontyne Price My Melancholy Baby




    Kathleen Battle Come Sunday



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • ...Trotzdem war er deutschsprachig...

    Haarspalterei ist nicht erforderlich.

    Vielleicht ist Haarspalterei trotzdem angebracht.

    Kaum jemand würde verneinen, dass der Amerikanisch sprechende Thomas Hampson hervorragend Deutsch spricht, aber trotzdem ist er nicht deutschsprachig. Das Adjektiv "deutschsprachig" bedeutet in erster Linie, dass jemand Deutsch als Muttersprache erlernt hat, wie z.B. die deutschsprachige Bevölkerung Belgiens oder der Schweiz


    1. Beispiele aus Wiktionary:

    [2] „Außerdem muss Brüssel, neben Flandern, Wallonien und dem deutschsprachigen Siedlungsgebiet, künftig eine von vier eigenständigen belgischen Einheiten mit regionaler Identität bilden.“

    [2] Deutschsprachige Länder sind Deutschland, Österreich und die Schweiz.


    2. Beispiel

    "Der deutschsprachige Reiseführer erklärt Ihnen alle Sehenswürdigkeiten" bedeutet, dass der Reiseführer immer deutsch spricht.

    "Der deutschsprechende Reiseführer erklärt Ihnen alle Sehenswürdigkeiten" bedeutet, dass der Reiseführer je nach Nationalität der Besucher neben anderen Sprachen die Besichtigung auch in deutscher Sprache durchführt.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ich habe den Eindruck, dass Hörer aus dem von der deutschen Sprache geprägten Kulturraum mit sehr viel mehr Ernst an die säuberliche Unterscheidung zwischen E-Musik und U-Musik herangehen als andere Länder.


    Oper ist natürlich E-Musik, bei Operette kommen einigen schon Zweifel, und alles andere wird nicht so richtig ernst genommen, igitt!


    Opernsänger aus dem spanischen Sprachraum schmettern gerne als Zugabe nach Recitals Granada, Italiener singen O sole mio, Franzosen gerne ein Chanson, Amerikaner Jazz, Gospel oder Stücke aus Musicals. Die meisten gehen recht unverkrampft an die Materie heran, so war sich Bryn Terfel nicht zu schade, schon in zwei Inszenierungen des Musicals Sweeney Todd mitzuwirken.


    Ungewollt komisch wird es allerdings machmal, wenn deutsche Tenöre sich berufen fühlt, italienische canzoni zu singen oder Cucurrucucú Paloma. Da sollten sie in den meisten Fällen den Muttersprachlern überlassen. Es sei denn sie schaffen es, so zu singen wie Juan Diego Florez.


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Sie schreckt vor nichts zurück und sang (igitt!) Schlager beim Eurovision Song Contest 2009 wie auch Händel zusammen mit der Bartoli in Alcina auf der Bühne . Demnächst kommt dazu die Rolle der älteren Edith Piaf im Musical Forever Piaf wobei die Rolle der jüngeren Piaf von ihrer Tochter Beata übernommen wird.


    zweimal Malena Ernman



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ungewollt komisch wird es allerdings machmal, wenn deutsche Tenöre sich berufen fühlt, italienische canzoni zu singen oder Cucurrucucú Paloma. Da sollten sie in den meisten Fällen den Muttersprachlern überlassen. Es sei denn sie schaffen es, so zu singen wie Juan Diego Florez.

    Mit der Muttersprache ist das so eine Sache, lieber Orfeo. Nicht nur bei den italienischen Canzoni. Es hätten viele Sänger die Finger von etwas lassen sollen. ;) Doch zurück zum Thema. Ernst Kozub war auch so einer, der mit keinem Genre fremdelte. Er sang Wagner und Verdi genauso wie Operette oder Heidelieder. Ob es immer gelang, steht auf einem anderen Blatt. Hier La danza von Rossini in der Tradition italienischer Volkslieder:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sie hatte eine einmalige Stimme und allerhand Mut, als sie sich an ein bei Melomanen verpöntes Genre wagte und zusammen mit Freddy Mercury Bacelona sang.

    ....und ich höre die beiden immer wieder gerne ihr "Barcelona" singen, zumal auch Mercury sich nicht zu verstecken braucht!. Es muß ja nicht jedem gefallen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Mit der Muttersprache ist das so eine Sache, lieber Orfeo. Nicht nur bei den italienischen Canzoni. Es hätten viele Sänger die Finger von etwas lassen sollen. ;) Doch zurück zum Thema. Ernst Kozub war auch so einer, der mit keinem Genre fremdelte. Er sang Wagner und Verdi genauso wie Operette oder Heidelieder. Ob es immer gelang, steht auf einem anderen Blatt.

    Hier La danza von Rossini in der Tradition italienischer Volkslieder:

    Lieber Rüdiger

    Leider öffnet sich dieser Link (bei mir) nicht - schade, hätte mich sehr interessiert.

    Aber weil Du hier "La Danza" anführst, möchte ich als Ersatz einen echten ital. Tenor der jüngeren Vergangenheit anbieten,

    der auch sonst im Operngenre, vor allem mit Verdi, Puccini, Bellini agierte.

    Hier Ruggiero Orofino, früher Deutsche Staatsoper Berlin und a. G. international, mit La Danza:



    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Zitat von chrissy

    Leider öffnet sich dieser Link (bei mir) nicht

    Lieber Chrissy, bei mir steht......Video nicht verfügbar.....aber in der Zeile untendrunter .....Video auf YouTube ansehen.....da kann ich dann dann draufklicken!

    Probiers mal!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Chrissy, bei mir steht......Video nicht verfügbar.....aber in der Zeile untendrunter .....Video auf YouTube ansehen.....da kann ich dann draufklicken!

    Probiers mal!


    LG Fiesco

    Vielen Dank, lieber Fiesco, für den Tipp, der Link hat sich hier bei You Tube auch bei mir geöffnet.

    Ich habe mir die Aufnahme soeben zweimal angehört und ich muß sagen - schon toll gesungen!

    Vielleicht hat Dir auch die von mir reingestellte Aufnahme gefallen.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • zu Ernst Kozub #106


    Bei Kozub bemängel ich wie bei vielen Sängern, die sich an komplizierte fremdsprachliche Texte wagen, die fehlende Geläufigkeit bei schnellem Singen/Sprechen. Es hört sich nicht natürlich an und wirkt schwerfällig. Ein Paradebeispiel ist oft das Duett Don Pasquale und Malatesta in Don Pasquale, mal zu langsam oder nur genuschelt. Das gleiche gilt aber auch für ausländische Sänger, die sich an deutschsprachige Operetten wagen; ihnen fehlt oft die Leichtigkeit (siehe Del Monaco in #96)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • zu Rossinis La Danza


    Ein schönes Beispiel für Geläufigkeit ist die Aufnahme von La Danza mit Cecilia Bartoli, die ich allerdings in dieser Aufnahme mit James Levine am Piano stimmlich etwas hysterisch finde.


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Nicht ernst zu nehmen aber gerade deshalb faszinierend wie die Damen in fortgeschrittenem Alter Lipen schweigen....

    aus Die Lustige Witwe singen und tanzen


    Daniela Mazzucato + Katia Ricciarelli + Raina Kabaivanska mit Fabio Armiliato als Graf Danilo




    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • zu Rossinis La Danza


    Ein schönes Beispiel für Geläufigkeit ist die Aufnahme von La Danza mit Cecilia Bartoli, die ich allerdings in dieser Aufnahme mit James Levine am Piano stimmlich etwas hysterisch finde.


    Man muss diese Sängerin schon vorbehaltlos verehren, um ihrer hoch individuellen Version etwas abgewinnen zu können. :no:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich erlaube mir jetzt mal ganz frech, das Thema umzuformulieren.

    Fremd gegangen - Koloratursoprane singen Richard Wagner


    Sie hatte den Mut - und genügend Selbstironie - nach all den Zerbinettas und Tudor-Königinnen auch mal was rauszuschmettern. Sie wird das Repertoire nicht mehr erweitern, denn erst bei ihrer Abschiedstournée sang Edita Gruberova Dich teure Halle grüß' ich wieder



    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Auch Teresa Stratas, die in vielen Opernrollen vom Mantel bis zur Salome glänzen konnte, machte Abstecher ins "leichte" Fach. Hier ein Ausschnitt aus Paganini von Franz Lehar:



    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Auch Teresa Stratas, die in vielen Opernrollen vom Mantel bis zur Salome glänzen konnte, machte Abstecher ins "leichte" Fach.

    Herzlichst La Roche

    Lieber La Roche

    Irgendwie hast Du mit dem "leichten Fach" recht und wiederum nicht. Nämlich, daß Operette aufgrund meist beschwingter, leicht eingängiger Melodien,

    einer oftmals nicht tiefgründigen heiteren Handlung, von vielen als "leicht" assoziert wird und in der persönlichen Betrachtung nicht so ernst wie eine

    Oper empfunden wird. Das betrifft auch die Darbietung, das Singen. Aber das ist falsch und ich nehme mich da nicht aus.

    Ich meine, es gibt auch in vielen Operetten wunderschöne Kompositionen mit schwer zu singenden Arien, Liedern, Duetten, Quartetten etc.

    Und gerade bei einer Live - Darbietung ist diese vielleicht schwerer und anstrengender rüberzubringen, wie in der Oper, wo der Interpret auch

    mal nur auf der Stelle stehen und sich auf seinen Gesang konzentrieren kann.

    Erst heute vor einer Woche konnte ich das wieder bei einer live erlebten "Fledermaus" bewundernd und begeistert feststellen, wieviel "Action"

    neben dem Singen mit Bewegung und Tanz da gefordert ist.

    Und ich meine, Operette ist, wenn sie rundum gut gemacht ist, bestimmt nicht "leichter", als eine Oper darzubringen.

    Und ich finde es gut und interessant, daß es nicht nur große Sänger der Vergangenheit gab, die neben der Oper auch Operette sangen,

    sondern auch namhafte Solisten der Gegenwart wie Netrebko, Beczala und viele andere.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Was ganz Besonderes ist im Film Ich liebe alle Frauen von 1935 zu sehen.

    Jan Kiepura spielt eine Doppelrolle als berühmter Tenor Jan Morena und als Verkäufer Edi. Das von ihm (oder beiden) am Ende des Films vorgetragene Lied "Zeig mir dein Herz heute Nacht" schrieb Robert Stolz

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Irgendwie hast Du mit dem "leichten Fach" recht und wiederum nicht.

    Lieber Chrissy,


    ich hatte ja auch "leicht" in Anführungsstriche gesetzt. Viele Tenöre, die z.B. "ja, das alles auf Ehr" oder "Dein ist mein ganzes Herz" sangen haben immer wieder betont, daß diese uva. Operttenlieder keinesfalls "leicht" zu singen wären, was natürlich auch auf andere Stimmlagen und andere Lieder zutrifft.

    Was mich allerdings stört, daß heute viele Sänger sich an Opertte versuchen, die die Leichtigkeit nicht haben oder den Schmelz oder die in der Opertte durchaus angebrachte "Träne im Knopfloch". Ich kann mich gut an die 50-er erinnern, da hatte jedes Theater ein eigenes Operettenensemble, und die Sänger hatten entsprechende Ausbildung in der Stimme (wo gibt es heute noch ausgebildete Buffos und Soubretten), im Tanz, in der Sprache usw. Das fehlt, diese Ausbildung gibt es vielleicht im Musical, da ist aber ein anderer Gesangsstil gefragt. Heutzutage singt mancher Tenor Operettenlieder, daß man glaubt, Wagner zu hören. Beczala kann gut Operette, und mancher der neuen Stimmen vielleicht auch. Sicher liegt das alles da dran, daß Operette kaum noch gespielt wird, da sie nicht mehr "zeitgemäß" sein soll. Wenn man schon kein Zigeunerschnitzel mehr bestellen sollte warum sollte dann ein Theaterleiter die Zigeunerprinzessin oder den Zigeunerbaron spielen lassen?


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber Chrissy,


    ich hatte ja auch "leicht" in Anführungsstriche gesetzt. Viele Tenöre, die z.B. "ja, das alles auf Ehr" oder "Dein ist mein ganzes Herz" sangen haben immer wieder betont, daß diese uva. Operttenlieder keinesfalls "leicht" zu singen wären, was natürlich auch auf andere Stimmlagen und andere Lieder zutrifft.

    Lieber La Roche

    Ich hatte Dich schon richtig verstanden, vielleicht habe ich meine Ausführung etwas umständlich formuliert.

    Ich wollte damit nur ausdrücken, daß Operette, wenn sie ernst und gut gemacht wird, keinesfalls "leicht" ist, weder in der Darstellung

    und schon gar nicht im Zusammenhang betr. Gesang, egal welche Stimmlage.

    Das dies so ist, konnte ich wie bereits gesagt, vor reichlich einer Woche bei einer wiederholt live erlebten, toll gemachten begeisternden "Fledermaus"

    feststellen und so auch gestern Abend im TV bei der gesendeten Aufzeichnung von der Seebühne in Mörbisch mit dem "Land des Lächelns".

    Durchweg großartige Sänger, hervorzuheben der Tenor aus Süd Korea, in einer hervorragenden Inszenierung - wir waren über alle Maßen begeistert.

    Hier ein kleiner Ausschnitt von der gestrigen Sendung:



    Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

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