Vor drei Tagen wäre er 100 Jahre alt geworden: Die Rede ist von Dean Dixon, geboren am 10. Januar 1915 in Harlem, New York City, gestorben am 4. November 1976 in Zug in der Schweiz.
Bereits 1931 gründete Dixon sein eigenes Orchester sowie einen Chor, da ihm als Schwarzem eine reguläre Anstellung bei etablierten Orchestern vorerst verwehrt blieb. Anfang der 1940er fungierte er dann als Gastdirigent beim NBC Symphony Orchestra, beim New York Philharmonic, beim Philadelphia Orchestra sowie beim Boston Symphony Orchestra. Aufgrund der in den Vereinigten Staaten herrschenden Ressentiments gegen Schwarze ging er 1949 jedoch nach Europa, da ihm ein Chefdirigentenposten in den USA verwehrt blieb. Zunächst leitete er das Orchester von Radio France, bevor er 1950/51 als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra amtierte. 1953 wurde er zum Chefdirigenten der Göteborger Symphoniker gewählt, was er bis 1960 blieb. 1961 bis 1974 war er Chefdirigent des Sinfonie-Orchesters des Hessischen Rundfunks (ab 1971 Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt), zwischen 1964 und 1967 zusätzlich auch Leiter des Syndney Symphony Orchestra. Eine späte Rehabilitation und triumphale Rückkehr nach Amerika fand 1970 statt, als er vor 75.000 Zuhörern im New Yorker Central Park dirigierte und zum Ehrenbürger von New York ernannt wurde. Dixon starb 61jährig in der Schweiz.
Dean Dixon unterteilte seine Karriere in drei Phasen: Zunächst wurde er "der schwarze amerikanische Dirigent Dean Dixon" genannt; dann, als er allmählich Engagements erhielt, "der amerikanische Dirigent Dean Dixon"; und schließlich, völlig akzeptiert, "der Dirigent Dean Dixon".