Sammlung von Musikstücken alter und neuer Zeit

  • So - Das Rätsel hat sich gelöst
    Track 5 enthält das selbe Stück wie Nr 4 (Das Isamägdlein)
    Es ist wieder von Julius Becker - wie gehabt, allerding nicht für Solostimme, sondern für Chor


    Inwieweit diese Zweitfassun im Originalheft enthalten ist - oder ob es sich hier ume eine "nachträglich Zugabe" auf CD handelt konnte ich nicht mit letzter Sicherheit erkunden.


    mfg aus Wien
    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Liebe Leser dieses Threads. Da die neue Forensoftware keine "unter"- Überschriften mehr unterstützt wurden sämtliche bei der Übertragung gelöscht.

    Das bedeutet, daß wir solche Überschriften in den Text integrieren müssen - eine widerwärtige anstrengende und zeitintensive Arbeit.

    Das wird etliche Wochen dauern. ANSCHLIESSEND werde ich diesen Thread allmählich weiterführten und fertigstellen---


    EDIT:

    Das einerseits der Nachtrag der Überschriften sehr viel Zeit beansprucht und ich andrerseits den Thread durch ein pass weitere Bilder auflocken möchte

    setze ich den Thread nach langer Pause fort und bearbeite simultan dazu den alten Teil


    mfg aus Wien

    Alfred MOD 001

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 12 Nr. 6 Robert Schumann: Nur ein lächelnder Blick op 27/5

    Hier kommt wieder der Liederkomponist Robert Schumann ins Spiel. Schumann hat eigentlich recht viele Beiträge von sich in diese Samlung gestellt. Interessant wäre, zu wissen, was die Motivation hierfür war: Ein Mangel an freiwilligen Beiträgen anderer Komponisten, ein Mangel an Qualität der Einsendungen (nach Schumanns Maßstäben) oder einfach weil er sich als Komponist profilieren wollte?

    Vermutlich von all dem etwas.

    Nur ein lächelnder Blick


    Balthasar Friedrich Wilhelm Zimmermann


    Nur ein lächelnder Blick
    Von deinem strahlenden Auge,
    Und vom freudigen Licht
    Fühl’ ich mich innerst erhellt.

    So erheitert am neblichten Tag
    Ein freundlicher Strahl uns,
    Wenn den düsteren Flor
    Plötzlich die Sonne durchbricht.

    Nur ein lächelnder Blick
    Von deinem strahlenden Auge,
    Und vom freudigen Licht
    Fühl’ ich mich innerst erhellt.

    Nur ein liebliches Wort
    Aus deinem rosigen Munde,
    Und mein ganzes Sein
    Fühl’ ich belebend erquickt.

    So durchduftet wie stark
    Ein Tröpfchen Öl, von der Rose
    Würz’ger Blume gepreßt,
    Locken und Brust und Gewand.

    Nur ein liebliches Wort
    Aus deinem rosigen Munde,
    Und mein ganzes Sein
    Fühl’ ich belebend erquickt.


    mfg aus Wien

    Alfred


    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 13 Nr. 1 Johann Sebastian Bach: Phantasie in c-moll BWV 562


    Auffallend viel Johann Sebastian Bch finden wir in der Sammlung. Über den Grund kann man nur mutmaßen.

    Entweder wollte er dadurch die anderen Komponisten - und natürlich vor allem sich selbst - aufwerten - oder er hat nicht genügend viele zeitgenössische Komponisten gefunden, die einerseits seinen Ansprüchen genügten und andrerseits ohne Honorar arbeiteten.
    Eigentlich heisst das Stück ja "Phantasie und Fuge" - aber unvollendet.

    Vermutlich bis dahin noch nicht gedruckt, was der Willenserklärung Schumann zu Beginn der Edition entsprach.


    Als ich begann diese Edition vorzustellen, hatte ich Angst, das Projekt würde ganz schnell veröffentlicht sein und in Vergessenheit geraten, wogegen Schumann einige Jahre benötigte.


    Diese Angst war - wie sich herausstellte - völlig unbegründet.....

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Heft 13 Nr. 2 Julius Stern : Unter den dunklen Linden

    Hier nun ein Lied des deutschen Konponisten und Musikpädagogen Julius Stern (1820-1883) auf einen Text von Rober Reinick (1805-1852)

    Stern stand mit RobertSchumann, den er sehr verehrte in regem Briefwechsel

    Er war 1850 Mitbegründer einer Musikschule, welche nach Ausscheiden der beiden anderen Beteiligten später als das "Sternsche Konservatorium" erfolgreich und berühmt werden sollte, wo zahlreich spätere Berühmtheiten ausgebildet wurden.

    Unter den dunklen Linden


    Zurückgekehrt zum Heimathsort,

    Seh' endlich ich im Thale dort

    Die alten dunkeln Linden!

    Dort hat sie mich zuletzt geküßt,

    Hat mir noch lange nachgegrüßt!

    Bald werd' ich sie nun finden.


    Und doch ist mir das Herz so schwer.

    Welch' tiefe Stille rings umher!

    Es rauschen nur die Linden;

    Und aus dem süßen Blüthenduft

    Ein kleiner Vogel lockt und ruft,

    Als müßt' ich dort sie finden.


    Das war des Liebchens liebster Schall,

    Der Sang der lieben Nachtigall

    In einer dunkeln Linden;

    Das war von je ihr liebster Baum,

    Da träumten wir so schönen Traum,

    Da war sie stets zu finden! -


    Und als ich kam dem Orte nah,

    Manch schwarzes Kreuz erblickt' ich da,

    Umrauscht von dunkeln Linden;

    Dazu ein Grab, noch frisch umblüht,

    Da sang die Nachtigall ihr Lied, -

    Da war mein Lieb zu finden!


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Heft 13 Nr. 3 Julius Stern : Mein Herz ist im Hochland


    Wie wir sehen- und schon des öfteren gesehen haben, hatte Schumann Probleme Komponisten zu finden die kostenlos für sein Projekt arbeiteten.

    So griff er einerseits auf alte Werke (Bach) zurück, andrerseits nahm er Werke von Leuten die ihm entweder verpflichtet waren oder mit denen er beferundet war - und das oft mehrmals. So auch in diesem Fall. Stern war ein bewunderer Schumanns und hatte ihm sein op. 6 gewidmet, er war also Schumann- affin und würde eine Bitte Schumann nicht abschlagen. Das diesmalige Lied fusst auf einem Text des scottischen Dichters Robert Burns (1759-1796) von dem auch der Text "Auld Lang Syne" stammt, welcher zu einer Alten Volksmelodie gesungen wird.


    Mein Herz ist im Hochland.


    Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier;

    Mein Herz jagt im Hochland des Waldes Gethier;

    Es jagt dort den Hirsch und es folgt dort dem Reh –

    Mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh’.

    Lebwohl, du mein Hochland, lebwohl du mein Nord,

    Du Wiege von Tapferkeit, Ehre und Wort;

    Wo immer ich wandre, wo immer ich bin,

    Die Hügel des Hochlands behalt’ ich im Sinn.


    Lebt wohl, o ihr Berge, bedeckt hoch mit Schnee,

    Lebt wohl, grüne Thäler, umkränzend die Höh’;

    Leb’ wohl, wilder Wald, niederhangend in’s Thal,

    Lebt wohl, o ihr rauschenden Bergbäche all’.

    Mein Herz ist im Hochland, mein Herz ist nicht hier,

    Mein Herz jagt im Hochland des Waldes Gethier.

    Es jagt dort den Hirsch und es folgt dort dem Reh –

    Mein Herz ist im Hochland, wo immer ich geh’. –


    mfg aus Wien

    Alfred


    clck15.000



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  • Heft 13 Nr. 4 August Döhler: Gott sende Deine Güte


    Hier bin ich in Verlegenheit, der Komponist hat keinen Eintrag bei Wikipedia, im Booklet fehlen ebenso die Lebensdaten, von einer Kurzbiographie ganz zu schweigen. Bilder gibt es auch keine. Zu allem Überfluss ist der Texdichter des Werkes (ein vierstimmiger Gesang)

    "Gott sende Deine Güte" ebenfalls unbekannt...


    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Heft 13 Nr. 5 Robert Schumann: Stille Thränen (op 35 Nr 10)


    Du bist vom Schlaf erstanden

    Und wandelst durch die Au.

    Da liegt ob allen Landen

    Der Himmel wunderblau.


    So lang du ohne Sorgen

    Geschlummert schmerzenlos,

    Der Himmel bis zum Morgen

    Viel Tränen niedergoß.


    In stillen Nächten weinet

    Oft mancher aus dem Schmerz,

    Und morgens dann ihr meinet,

    Stets fröhlich sei sein Herz.



    Die Komposition basiert auf einem Gedicht von Justinus Kerner (1786-1862)

    Kerner war Arzt, Medizinschriftsteller und Dichter und hatte einen großen Dichter-Freundeskreis.

    1850 wurde er geadelt. Das Gemälde von 1854 stammt von einem Patienten.




    mfg aus Wien

    Alfred_







    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Zumindest war herauszubekommen, daß "Gott sende Deine Güte" Teil einer Motette von Döhler ist, und die Noten dazu wohl in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar liegen.


    So sagt zumindest der Katalog der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.

    Einer acht´s - der andere betracht´s - der dritte verlacht´s - was macht´s ?
    (Spruch über der Eingangstür des Rathauses zu Wernigerode)

  • Heft 14 Nr. 1 Felix Mendelssohn-Bartholdy: Gondellied A-dur




    Heft 14 Nr. 1 Felix Mendelssohn-Bartholdy: Gondellied A-dur

    Dieses Gondellied ist ein äusserst melodiöses Stück mit einer Spieldauer von nur 2 Mionuten Spieldauer und hat KEINE OPUSZAHL , also NICHT zu verwechseln mit dem "Venezianischen Gondellied" op 30 Nr 6.


    mfg aus Wien

    Alfred


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  • Heft 14 Nr. 2 Schumann Clara: Am Strande


    Wenn wir im Bookler nachsehen finden wir als Textdichter:

    Robert Burns (1759-1796)

    Wie kann das sein ? Ein schottischer Dichter und ein deutscher Text.

    Das Rätsel ist schnell gelöst. Der deutsche Test ist eine Übersetzung von

    Wilhelm Gerhard (1780-1858) einem deutschen Dramaturgen und Lyriker.



    Burns (links)

    Gerhard (rechts)

    On the shore


    Musing on the roaring ocean
    Which divides my love and me;
    Wearying heaven in warm devotion,
    For his weal where’er he be;

    Hope and fear’s alternate billow
    Yielding late to nature’s law;
    Whispering spirits round my pillow
    Talk of him that’s far awa.

    Ye whom sorrow never wounded,
    Ye who never shed a tear,
    Care-untroubled, joy-surrounded,
    Gaudy day to you is dear.

    Gentle night, do thou befriend me;
    Downy sleep, the curtain draw;
    Spirits kind, again attend me,
    Talk of him that’s far awa!



    Am Strande

    Traurig schau ich von der Klippe
    Auf die Flut, die uns getrennt,
    Und mit Inbrunst fleht die Lippe,
    Schone seiner, Element!

    Furcht ist meiner Seele Meister, Ach, und Hoffnung schwindet schier;
    Nur im Traume bringen Geister
    Vom Geliebten Kunde mir.

    Die ihr, fröhliche Genossen
    Gold’ner Tag’ in Lust und Schmerz,
    Kummertränen nie vergossen,
    Ach, ihr kennt nicht meinen Schmerz!

    Sei mir mild, o nächt’ge Stunde,
    Auf das Auge senke Ruh,
    Holde Geister, flüstert Kunde
    Vom Geliebten dann mir zu.


    mfg aus Wien

    Alfred





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  • Heft 14 Nr. 3 Schumann Robert: Mondnacht op 39 Nr 5


    Hier bringt sich Robert Schuman einmal mehr selbst ein. Im Booklet wird darauf hingewiesen, daß es ihm daran gelegen war in dieser Folge gemeinsam mit Clara aufzutreten, sozusagen das Musiker.Ehepaar Schumann zu präsentieren. Denn - neben allem anderen ging es Schuman ja mit Sicherheit um Selbstpräsentation. Vielleicht aber war sein häfiges Erscheinen in dieser Sammlung auch der Tatsavche geschuldert, daß vermutlich nur wenige Komponisten bereit waren eines ihrer Werke kostenlos zum Abbdruck freizugeben. ich finde die Liste der damaligen Komponisten, die hier mitmachten ziemlich unterschiedlich in der Qualität

    Schumanns "Mondnacht" op 35 Nr 5 nach einem Gedicht von Joseph von Eichendorff zählt IMO zu einer seiner besten Liedkompositionen. Er hatte ja eine "Doppelmühl" offen - Als Komponist und Zeitungsherausgeber.


    Mondnacht


    Es war, als hätt’ der Himmel

    Die Erde still geküßt,

    Daß sie im Blütenschimmer

    Von ihm nun träumen müßt'.


    Die Luft ging durch die Felder,

    Die Ähren wogten sacht,

    Es rauschten leis’ die Wälder,

    So sternklar war die Nacht.


    Und meine Seele spannte

    Weit ihre Flügel aus,

    Flog durch die stillen Lande,

    Als flöge sie nach Haus.


    - - - - - - Joseph von Eichendorff (1788-1857) - - - - - -


    mfg aus Wien

    Alfred








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  • Heft 14 Nr. 4 und Nr. 5 Verhulst Johannes: Zwei geistliche Gesänge



    Nr 4 und Nr 5 von Heft Nr 14 bestreitet ein „alter Bekannter“ dieser Edition: Johannes Verhulst (1816-1891)




    Zwei geistliche Gesänge:


    Der Herr erhält alle, die da fallen und richtet auf alle, die niedergeschlagen sind

    (145. Psalm, Vers 14)



    Der Herr ist allen gütig und erbarmet sich aller seiner Werke

    (145. Psalm Vers 9)



    Eigentlich ein holländischer Komponist,, verbrachte Verhulst eine gewisse Zeit seines Lebens in Leipzig, und war dort von 1838-42 Musikdirewktor der Musikgesellschaft „Euterpe“.


    Es gab ein Naheverhältnis zu Felix Mendelssohn- Bartholdy und – als Mitglied der Davidsbündler - auch zu Robert Schumann – und somit wird klar warum Verhulst hier mit mehreren kleinen Werken in diese Sammlung eingebunden wurde


    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 16.000

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  • Heft 15 Nr. 1 LISZT Franz: Albumblatt in E-dur (R64/2)


    Wieder eine Miniatur von Franz Liszt, Spieldauer weniger als 90 Sekunden.

    immer wieder im Laufe dieses Projekts habe ich mir die Frage gestellt inwieweit die Komponisten ihre Werke GERNE zu Verfügung stellten (sie bekamen keine Vergütung), es als Ehre betrachteten oder als eine Gefälligkeit Schumann gegenüber.

    Ich habe daher ein wenig über das Verhältnis von Franz Liszt zu Schumann recherchiert, und das Ergebnis war - interessant.

    Schumann schätzte Liszt als Pianisten (und hatte DESWEGEN Kontakt zu ihm ) - nicht aber als Komponisten.

    Liszt hingegen war sowohl Robert als auch Clara Schumann freundlich gesinnt, In weiterer Folge kühlte sich aber das Verhältnis - von den Schumanns ausgehend - zusehends ab.....



    mfg aus Wien

    Alfred

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  • Heft 15 Nr. 2 LORENZ Oswald: Gesang der Sterne


    Oswald Lorenz (1806-1889) findet man nicht mal bei Wikipedia (und das ist IMO durchaus verständlich, nachdem ich mirf sein Werk angehört habe)

    Es gibt lediglich bei Wikidata Stammdaten - und ein Bild



    Schumann scheint der in dieser Epoche der gute Geschmack verlassen zu haben, oder er konnte nichts Besseres mehr bekommen, darauf deutet, daß er folgenden Heft 16 fast ausschliesslich verstorbene Berühmheiten abgedruckt hat.

    Der Gesang der Sterne - mit Gesangs Ensemble - mag vielleicht bei ihrem Erscheinen akzeptiert worden sein, heute empfinde ich den Text (der Autor "Reinhold"(?) ist eine Zuschreibung ) als lächerlich und antiquert - auch hier legt sich ein wohlmeinender Nebel über den Schöpfer.

    Vielleicht ist es aber auch nur so, daß die Zeit hier mitgespielt hat.


    Ruhig umkreisen wir

    Leuchtende Knaben hier

    Dich Ewigkeit.

    Haben auf Deine Macht

    Ewigs Lied erdacht

    Singens in stiller Nacht

    wandernder Zeit.


    Maass süsser Harmonie

    Das uns Natur verlieh

    Lenkt unsern Gang.

    Aber mit freiem Tritt

    Irrend holdseligem Schritt
    Geht Gottes Liebe mit

    Führt den Gesang


    Kreisend misst unser Zug

    Sommers und Winters Flug

    Misst Tag und Nacht.

    Aber kein Schlummer ist hier

    Wo man nicht vergisst

    Und keine Stunde

    misst ewigen Tag.


    Ringender Geister Schar

    Bringen wir opfernd dar

    Freunde des Sohn's.

    Selber wir ringenden Nächte durchdringenden

    Hölle bewingenden

    Engel des Throhn's


    So gehn wir wandellos

    Hin in Allvaters Schoß

    Boten des Herrn.

    Tönend im Kreise dicht

    Selig bewusster Pflicht

    Führt uns Dein himmlisch Licht

    Bethlehems Stern


    ________________________________________________


    mfg aus Wien

    Alfred




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  • Heft 15 Nr. 3 KOSSMALY Carl : Die Weinende


    Dem Komponisten Carl Koßmaly sind wir im Rahmen dieser Edition bereits einmal begegenet, und zwar in Heft 7. Es dürfte sich in diesem Fall um eine Verelgenheitslösung handeln, Schumann gingen die Komponisten aus, die er für dieses Sammlung einsetzten konnte. Es war aber schon damals so, daß kaum jemand etwas ohne Bezahlung liefern wollte. Kossmaly ist als Komponist nicht wirklich hervorgetreten, eher als Kritiker und durch einige Aufsätze und Bücher über Musik. Daneben war er -und jetzt löst sich das Rätsel der Auswahl - Mitarbeiter bei Schumanns "Neue Zeitung für Musik"

    Der Text zu "Die Weinende" stammt von Lord Byron (1788-1824)



    Ich sah die edle Thräne glühn

    In deines Auges blau

    Das wie ein Veilchen mir erschien

    Benetzt mit Tropfen Thau

    Ich sah es lächeln, da erblich

    Vor ihm des Saphirs Schein

    Des Aug's lebendem Strahle

    Wich der glanzerfüllte Stein.


    Den Wolken oft die Sonn' ertheilt

    Ein Blau so tief und mild

    Das an dem Himmel noch verweilt

    Wenn Dämmrung ihn umhüllt

    So heilt solch Lächeln in dem Blick

    Des Herzens trübsten Sinn

    Und lässt ihm einen Strahl zurück

    Der leuchtet drüber hin


    mfg aus Wien

    Alfred


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  • Heft 15 Nr. 4 RIETZ Julius: Die Hexenküche




    Julius Rietz (1812-1877) hatten wir noch nicht in dieser Sammlung . Ein eher eigenartiges Stück (Melodram ?) für 2 Personen nach einem Text von Goethes Faust.


    Der Text :


    Du mußt verstehn

    aus eins mach zehn

    und zwei lass gehn

    und drei mach gleich

    So bist Du reich

    Verlier' die vier

    Aus fünf und sechs

    so sagt die Hex'

    mach sieben und acht

    so ists vollbracht

    und neun ist eins

    und zehn ist keins

    das ist das Hexen-Einmaleins

    die hohe Kraft der Wissenschaft

    der ganzen Welt verborgen!

    und wer nicht denkt

    dem wird geschenkt

    Er hat sie ohne Sorgen


    Der Spruch ist auch unter dem Namen: "Das Hexeneinmaleins" bekannt

    und er ist eine Anleitung zum Erstellen eines magischen Quadrats.

    Magische Quadrate übten ja auf die Menschen des Mittelalters und der Renaissance eine unwiderstehliche Anziehung aus...

    Und Johannes Faust (eigentlich GEORG Faust) lebte von ca 1480- (ebenfall ca)1541. Er war - so stht es in Wikipedia - ein

    war ein wandernder Wunderheiler, Alchemist, Magier, Astrologe und Wahrsager. -also ein Scharlatan

    Als solcher wurde er auch schon zu Lebzeiten von etlichen Personen gesehen, andrerseits liessen sich Standespersonen Horoskope erstellen

    Er kam bei dem Versuch Gold herzustellen durch eine Explosion zu Tode. Als die Leute den total vertümmelten Körper fanden entwickelte sich da Gerücht, der Teufel selbst habe ihn in Stücke gerissen....


    Hier das berühmte Magische Quadrat von Albrecht Dürer, der ein Zeitgenosse von Faust war.



    mfg aus Wien

    Alfred





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  • Heft 16 Nr. 1 BACH Johann Sebastian : Choralvorspiel: 'O Mensch, bewein Dein Sünde groß' BWV 622




    Mit Heft 16 ist der Letzte Jahrgang der Edition erreicht. Je nach Betrachtung kann man sagen, das Werk wurde vollbracht, oder aber es habe sich totgelaufen.

    Das Heft enthält 4, Beiträge - ausschliesslich von verstorbenen Komponosten. Die einst angestrebte Verknüpfung von (damals) zeitgenössischer Musik und den großen Meistern wird nicht mehr angestebt oder ist nicht mehr realisierbar. War es doch schon zu Beginn des Projekts schwer für Schumann Komponisten zu finden, welche ihm kostenlos Werke für das Projekt zur Verfügung stellten. Er holte sie immer wieder aus dem fiktven Kreis der "Davidsbündler" und Mitarbeitern der Redaktion...



    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 22.000



    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Warum hatte Robert Schumann dieses Werk Johann Sebastian Bachs ausgewählt, frage ich mich.

    Das Choralvorspiel O Mensch, bewein dein Sünde gross BWV 622 stammt aus dem Orgelbüchlein BWV 599 - 644.

    Eine Musik in Zeitlupe. Adagio assai steht als Tempoangabe.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Warum hatte Robert Schumann dieses Werk Johann Sebastian Bachs ausgewählt, frage ich mich.

    Manches in der Sammlung - die ich nunmehr seit 2015 begleite - ist fragwürdig von der Auswahl her (nichts desto weniger ein hochinteressantes Zeitzeugnis)

    Aber andrerseits gibt es doch Aspekte, die man aus heutiger Zeit leicht übersieht.


    a) Die Werke sollten weitgehend unbekannt sein, denn die Zeitschrifft wollte "Neues" bieten

    b) Es sollte ein gewisser Bezug zwischen den "Großen" und den Künstlern der Gegenwart geschaffen werden - unter besonderer Berücksichtigung von Schumann selbst.

    c) Die Werke sollten nicht zu lang sein, der Platz war beschränkt

    d) Es wurden ja nur Noten veröffentlicht - keine Musikbeispiele. Die Werke waren dazu gedacht von den Lesern selbst aufgeführt zu werden


    Wenn man die Sammlung genauer betrachtet wird das Strickmuster im Großen und Ganzen durchschaubar.

    Die Sammlung dürfte vor allem EINEN interessiert haben - Schumann selbst.

    Er dürfte ein ziemlich dominante Persönnlichkeit gewesen sein, die sich die Welt nach ihrem Wunsch zurechtbog.

    Dafür spricht, wie er seine Frau sanft aber unbarmherzig seinem Wunschbild anpasste oder die (IMO hirnverbrannte) Idee eines

    "Geheimbundes" ("Davidsbündler") wo er sogar verstorbene und Leute die gar nicht dabei waren (dabei sein wollten) mit einbezog -

    und ihnen Phanasienamen gab.......

    Nicht zu vergessen, Schumann als eigenwilliger und erbarmungsloser Kritiker mir (IMO) eigenartigem Geschmack...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Heft 16 Nr. 2 BEETHOVEN Ludwig van:

    "Kurz ist der Schmerz und ewig ist die Freude" WoO 163 (Canon)

    Heft 16 Nr. 3 SCHUBERT Franz

    "Des Jammers herbe Qualen"

    Heft 16 Nr. 4 PAGANINI Niccolo : Stammbuchblatt


    Was schon mit mit Oswald LOENZ' "Gesang dser Sterne"-seinen Anfang nahm - wird hier würdig fortgesetz - oder besser geagt - unwürdig zu Ende gebracht.

    Hier wurden zwei Restverwertungsstücke von Beethoven und Schubert abgedruckt, deren Titel fast so etwas von Ironi in sich bergen: Beethovens überaus uninspirierter Canon: "kurz ist der Schmerz...." ist in der Tat sehr kurz -und dementsprechend eben auch der Schmerz.

    Schuberts "Des Jammers herbe Qualen" ist -zumindest in der Version mit Klavierbegleitung (ursprünglich aus der Oper Fierrabras) fast unerträglich, klingt wie eine Trauer-Ode - Und der Text von Joseph Kuppelwieser ist IMO auch kein Geniestreich...

    Dehalb fasse ich diemal 3 Werke des Hefts Nr 16 zu einem Beitrag zusammen

    Ach ja- da fehlt noch Paganini. Weshalb Schumann (oder seine Redaktion ?) ausgerechnet ein Klavierstück - und noch dazu ein schwaches von Paganini, dem Gott der Violine gewählt hat, das weiss vermutlich nur Schumann.

    Indes ist es DENNOCH ein Würdiges Schlußstück: Es verlöscht wie diese Edition: Eher unerwartet - aber zugleich verlöschend wie eine Kerze.....



    mfg aus Wien

    Alfred


    clck 22.000



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  • EPILOG und FAZIT


    Sechs Jahre lief dieser Thread. Nun ist er am Ende angekommen.

    Zu Beginn hatte ich die Befürchtung, daß das Thema in einigen Tagen erledigt sein könnte. Schumann hat - bei quartalsweisem Erscheindn von je 4-5 Stücken - 4 Jahre dazu gebraucht. Danach hat sich das Thema überlebt - oder Schumann hat das Interesse daran verloren - oder keinen Nachschub an Kompositionen bekommen.

    Mit der Einschätzung des Erfolges von diesem Projekt der Veröffentlichung auf Tonträger tue ich mich schwer: Der Preis sank ständig und recht bald war die Aufnahme gestrichen.

    Das Interesse am Thread indes hat mich positiv überrascht: 22.000 Einträge bis zum heutigen Tag sind für ein spezielles Thema wie dieses -auch wenn man die Laufzeit in Betracht zieht - geradezu phänomenal.

    Was wir bekamen waren keine "Meisterwerke" (Schumann hatte einen eigenartigen Geschmack, IMO) sondern ein Zeitzeugnis ersten Ranges. Man wundert sich gelegentlich über die Auswahl - aber sie ist authentisch - und bei Gelegenheit konnten wir einige besonders unbekannte Komponisten und Dichter kennenlernen. Eine Zeitreise in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, die uns Aufschluß gibt, was damals als "zeitgemäß empfunden wurde, und was als "zeitlos" Zu letzteren zählt Schumann Bach, Beethoven, Schubert - Haydn und Mozart indes scheinbar nicht......


    freundliche Grüße aus Wien

    Alfred



    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !