Wir bleiben bei den Trios diesmal von Dmitri Schostakowitsch, mit Modifikationen.......
Vorhanden sind die Klaviertrios Opp. 8 und 67 und die Violasonate Op. 147. Eine handelt sich um eine Aufnahme mit Vladimir Ashkenazy , dem Cellisten Mats Lidström, dem Geiger Zsolt Tihamér Visontay und in der Violasonate die Bratschistin Ada Mainich.
Das Programm ist unter ästhetischen Gesichtspunkten nicht wirklich interessant. Es geht von seinem Jugend-Trio Op. 8 aus dem Jahre 1923 (Schostakowitsch war 17) bis zur Violasonate Op. 147 aus dem Jahre 1975, seinem letzten vollendeten Werk. Wer also ein musikalisches Leben im Zeitraffer erleben will, der liegt hier richtig. Die Reihenfolge stimmt dann auch . Aus Sammlergesichtspunkten kann das natürlich wieder attraktiv sein, alle Klaviertrios und "alle" Violasonaten auf einer CD......
Was erwartet uns musikalisch?
Da sieht die Welt allerdings anders aus.
Sein frühes Klaviertrio kenne ich nicht wirklich gut, aber die Einspielung macht Spaß, jugendlichen, was zumindest beim fortgeschrittenen Alter des Pianisten vielleicht erstaunen mag.
Schostakowitschs Trio. Op. 67 stammt aus dem vorletzten Kriegsjahr 1944 und ist ein Klagegesang. Einmal betrauert es den Tod des Freundes Iwan Sollertinski, aber zudem sind in dieser Zeit die Nazigreuel in den Vernichtungslagern durch die Eroberungen der roten Armee bekannt geworden. Dieses Trio ist das erste Werk Schostakowitschs mit jüdischen Motiven! Die Interpretation durch Ashkenazy und seine Truppe ist absolut überzeugend. Auch hier haben wir Kammermusizieren auf höchsten Niveau. Das klangliche Miteinander der verschiedenen Instrumente gelingt absolut natürlich. Diese Einspielung gehört zu den besten Interpretationen, die ich von dem Stück habe.
Die Violasonate Op. 147 ist Schostakowitschs letztes vollendetes Werk und hat eine unheimliche und eigentümliche Ausstrahlung. Wer sein letztes Streichquartett mit den sechs aufeinanderfolgenden Adagios kennt, hat eine Ahnung, worauf er sich hier einlässt. Tatsächlich gibt der Bratschenklang, der deutlich dünner ist als der beim Cello, der meditativen Klage eine geisterhafte Unruhe. Beide Interpreten spielen das wunderbar heraus. Der letzte Satz, ein Adagio, ist der längste und gewichtigste. Hier klingt noch einmal ganz leicht Beethovens Mondscheinsonate an.
Die Aufnahmetechnik ist absolut überzeugend und gibt subtilste Klangnuancen wieder.
Ich würde diese Interpretation der Werke unbedingt empfehlen.