50. Todestag von Hans Knappertsbusch


  • In wenigen Tagen jährt sich der Tod von Hans Knappertsbusch zum 50. Mal. Anlass genug für einen eigenen Thread, um daran zu erinnern.


    Man wird wohl sagen können, dass kein Münchner Generalmusikdirektor eine solche geradezu volkstümliche Popularität genoss wie Hans Knappertsbusch (1888—1965), kurz "Kna" genannt. Vor einem halben Jahrhundert, am 25. Oktober 1965, starb der knorrige preußische Dirigent, der sich ausgerechnet Bayern als Hauptwirkungsort gewählt hatte.


    An dieser Stelle noch einmal sein Leben kurz zusammengefasst:


    Am 18. März des "Dreikaiserjahres" 1888 als Sohn eines Elberfelder Spirituosen-Fabrikanten geboren, zeigte sich bereits früh sein Interesse für das Dirigierhandwerk. Gegen den Willen der Eltern studierte er am Konservatorium für Musik in Köln. Bereits ab 1909 war er Kapellmeister in Mühlheim an der Ruhr, Bochum, Elberfeld und Leipzig. Zwischen 1909 und 1912 assistierte er dem berühmten Dirigenten der "Ring"-Uraufführung von 1876, Hans Richter, der Knappertsbuschs Stil wesentlich prägte. 1919 wurde er jüngster Generalmusikdirektor Deutschlands in Dessau. Bereits 1922 wurde er als Nachfolger von Bruno Walter zum GMD der Bayerischen Staatsoper in München "auf Lebenszeit" ernannt. 1924 wurde er Professor. 1935 wurde Knappertsbusch von den Nazis als "politisch unzuverlässig" zum Rückzug gedrängt und wirkte dann bis 1945 als "De-facto-GMD" an der Wiener Staatsoper. 1945 kehrte er nach München zurück und wurde kurzzeitig noch einmal Bayerischer Generalmusikdirektor, dann allerdings wegen (falscher) NS-Vorwürfe von den Amerikanern ein zweites Mal abgesetzt. Nach erfolgter "Entnazifizierung" konnte er erst 1947 aufs Podium zurückkehren. Bis zu seinem Tode wirkte er danach nur mehr als Gastdirigent. Zwischen 1951 und 1964 (mit einer Unterbrechung im Jahre 1953) war Knappertsbusch der wirkungsmächtigste Dirigent bei den Bayreuther Festspielen. Obwohl er noch gelegentlich im Ausland auftrat (London 1947, Rom 1951, Neapel 1952 und 1953 sowie Paris 1952, 1953, 1954, 1955, 1957, 1958 und 1959), konzentrierte er sich in der Nachkriegszeit auf den deutschsprachigen Raum, besonders auf München, Wien und (bis 1957) West-Berlin, trat aber auch etwa in Köln, Hamburg und sogar in der DDR (Ost-Berlin, Dresden) auf. Von den späten 1940er bis in die späten 1950er Jahre nahm er für Decca auf, danach für Westminster. 1963 nahm er an der Wiederöffnung des Münchner Nationaltheaters teil. Ein Vorstoß zur Verleihung der Ehrendoktorwürde der Ludwig-Maximilians-Universität München im selben Jahr verlief (wohl aufgrund Knappertsbuschs Abneigung gegen moderne Strömungen in der klassischen Musik) im Sande. Seine Lieblingsoper war "Parsifal", seine Lieblingssymphonie die Dritte von Brahms. Seinen letzten Auftritt hatte er ausgerechnet beim Bayreuther "Parsifal" am 13. August 1964 (bei Orfeo veröffentlicht). Nach einem unglücklichen und komplizierten Oberschenkelhalsbruch im Herbst 1964 musste Knappertsbusch das Dirigieren aufgeben, was ihn schwer traf und vermutlich mit zu seinem Tod im Folgejahr beitrug.


    Entgegen landläufiger Annahme war Knappertsbusch nicht nur als Wagner-Interpret berühmt. Er hatte eine große Affinität für Brahms, Bruckner und Richard Strauss und wurde vom Kritiker Joachim Kaiser neben Furtwängler als "der große Beethoven-Dirigent" bezeichnet. In seinem Repertoire waren zudem Haydn, Mozart, Schubert, Schumann und Tschaikowsky zu finden. Daneben widmete sich Knappertsbusch aber auch der "leichten Musik", so Johann Strauß und Karl Komzák.


    Im persönlichen Umgang galt Knappertsbusch als schwierig und eigenwillig, was sich nach dem frühen Tod seiner einzigen Tochter (1938) noch verschärfte. Sein uneitles, geradliniges, aber auch bärbeißiges Wesen war legendär. Schon aufgrund seiner Statur (1,92 m) umgab ihn eine imperatorenhafte Aura. Um Knappertsbusch ranken sich zahllose Anekdoten, die ihn eine geradezu volkstümliche Beliebtheit einbrachten. Er, der Konservative, schreckte auch nicht davor zurück, sich mit den ihm verhassten Nationalsozialisten anzulegen, was ihm zwar die "Verbannung" nach Wien einbrachte, aber wegen seiner Popularität keine ernsthafteren Konsequenzen nach sich zog. Hitler hielt wenig von Knappertsbusch, Eva Braun hingegen sehr viel. Erst spät wurde bekannt, dass er während des Dritten Reiches Verfolgte unterstützt hatte, worüber er selbst während der ihm zu Unrecht vorgeworfenen NS-Verstrickung schwieg. Andreas Novak charakterisiert ihn als "ruppigen Humanisten". Mit Applaus konnte er wenig anfangen und stürmte regelmäßig nach Konzerten hastig aus dem Saal. Er war kein Probenfanatiker und stand Aufnahmestudios kritisch gegenüber. Gleichwohl entstanden zwischen den 1920er und 1960er Jahren etliche Studioeinspielungen, die in jüngster Zeit durch eine wahre Flut an Live-Mitschnitten ergänzt wurden.


    Knappertsbusch war zweimal verheiratet: Zwischen 1918 und 1925 mit Ellen Selma Neuhaus (1896—1987), mit der er die einzige Tochter Anita (1919—1938) hatte, und von 1926 bis zu seinem Tode 1965 mit Marion von Leipzig (1898—1984).


    Programmhinweise:


    "Meine Herren, Sie kennen das Stück ..." — Zum 50. Todestag des Dirigenten Hans Knappertsbusch
    BR-Klassik, Montag, 26.10.2015, 20.03 bis 21.00 Uhr


    Apropos Musik mit Gottfried Cervenka: Hans Knappertsbusch zum 50. Todestag
    Ö1, Dienstag, 27.10.2015, 15.05 bis 16.00 Uhr

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph,


    ich habe es eben schon gesehen, als ich die Erinnerungen und Gratulationen für morgen bis Sonntag vorbereitete. Da ich morgen nach Ölbronn zum Künstlertreffen fahre, musste ich vorarbeiten und sah, dass Hans Knappertsbusch am nächsten Sonntag an der Reihe ist. An dem Tag werden wir anläßlcih des 125. Jubiläums meines Stammchores Dvoraks D-dur-Messe op. 86 singen. Ganz sicher werde ich dann an Hans Knappertsbusch denken. Natürlich werde ich vorher eine Erinnerung schreiben und sie am jungen Tage in deinem neuen Thread posten, wenn ich darf.
    Übrigens singe ich mit meinem zweiten Chor am 1. November im Allertheiligen-Konzert das Requiem von Gabriel Fauré. An diesem Tag werde ich an Kna's Kollegen Eugen Jochum (* 113 J.) und Patrik Ringborg (* 50 J.) denken. Runde Geburtstage haben im November noch die Dirigenten Lamberto Gardelli (* 100), Vernon Handley (* 85), Jos van Immerseel (* 70), Chasrels Mackerras (* 90) und Ralf Weikert (* 75).
    Runde Todestage haben Herbert Kegel (+ 25) und Fritz Vollbach (+ 75).


    Allein im November haben 62 Dirigenten, über die im deutschsprachigen Wiikpedia ein artikel mit genauen Lebensdaten steht, Geburtstag oder Todestag.


    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).


  • Mich berührt die Erinnerung an den 50. Todestag von Hans Knappertsbusch sehr. Joseph sei Dank - auch für die Programmhinweise! So lange ist es her, dass ich selbst ganz bewusst Musik höre. Kindheitserlebnisse nicht mitgerechnet. In meiner Familie wurde zu Beginn der 1960er Bayerisches Fernsehen empfangen. In irgendeiner Sendung wurde ihm gehuldigt. Da lebt er noch. Er kam wie aus dem 19. Jahrhundert. Das fiel mir damals schon auf. Keiner ähnelte ihm. Seine vollkommene Erscheinung faszinierte mich. Deshalb habe ich auch meine liebste Bilderserie von ihm herausgesucht. Ich kenne kein Bild von ihm, das ihn nachlässig zeigt. Zum Dienst an der Kunst gehörte für ihm wohl auch die passende Dienstkleidung. Es ist beklagenswert, wie manche Dirigenten heutzutage aufs Podium steigen.


    Meine erste Opernaufnahme unter seiner Leitung brachte ich wenig später aus Moskau mit. Es handelte sich um den Bayreuther PARSIFAL von 1962 in einer sowjetischen Pressung, die nach Leim und Pappkarton roch. Das war schon schräg. Offiziell ist dieser Mitschnitt bei Philips erschienen. Im Nachhinein wird mir wieder klar, dass mich nie eine Musik tiefer berührt, erschüttert und hingerissen hat wie der Beginn dieses Werkes unter seinen Händen. Inzwischen habe ich viele "Parsifale" gehört und gesehen. Es war nie wieder so wie beim ersten Mal. Es ist gut, dass dieser Mitschnitt auch ein Mitschnitt sein will. Noch bevor die Musik einsetzt, sind diverse Geräusche zu vernehmen. Die Spannung steigt. Und plötzlich wird man von diesen Klängen wie nach oben gezogen. Es ist ein magischer Moment, der mich auch immer körperlich erfasst. Keiner hat das für mich so hinbekommen wie Knappertsbusch. Ich bin ihm unendlich dankbar. Auch so viele Jahre nach seinem Tod hat diese Dankbarkeit nicht abgenommen, die sich mit der Zeit auch auf andere Werke erstreckt. Joseph hat völlig zu Recht auf seine Vielseitigkeit verwiesen.


    Was ist seit seinem Tod nicht alles geschehen? Auf den Opernbühnen, im Konzertsaal, in den Aufnahmestudios. Die Barockmusik wurde völlig neu entdeckt, das Repertoire unendlich erweitert, Komponisten, die längst vergessen waren, feiern Auferstehung. Mir scheint, dass Knappertsbusch darüber steht. Er ist meine Sicherheit, meine Rückversicherung. Ich bin fest davon überzeugt, dass mancher Name, der nach ihm ins Gespräch kam, wieder vergehen wird, seiner wird bleiben. Weil er nicht einer Mode oder einem Trend unterliegt, weil ihm Kritiker nichts mehr anhaben können. Er ist für mich DAS Original, nicht die Kopie oder die Reproduktion.


    Es sind all die Anekdoten im Umlauf. Wir kennen sie zur Genüge. Mitunter wird er gar darauf reduziert. Ich halte nicht sehr viel davon. Er hatte vielleicht eine heimliche Freude an all diesen Geschichten, an deren Verbreitung er ja nicht unschuldig gewesen ist. Wer kennt ihn schon? Es gibt sehr wenig aussagekräftiges biographisches Material. Ich bin fest davon überzeugt, dass er ein sehr unglücklicher, einsamer Mensch gewesen ist. Scheu und unnahbar. Völlig in sich zurückgezogen. Inwiefern der Tod der geliebten Tochter daran Anteil hatte, kann nur erahnt werden. Nahe liegt es. Joseph hat in seinem schönen Beitrag auch darauf verwiesen. Früher habe ich ihm verübelt, dass er den Protest der Richard-Wagner-Stadt München mit unterzeichnet hat, der letztlich in der Ausbürgerung Thomas Manns aus Deutschland endete. Er hat es bereut und sich dafür auch öffentlich entschuldigt. Das reicht mir, zumal Knappersbusch - auch das lesen wir erneut - kein Nationalsozialist gewesen ist und die Nazis verabscheute. Er hatte nicht einmal den fraglichen Essay "Leiden und Größe Richard Wagners" gelesen und die daraus formulierten Vortrag in München gehört. Er wird das nachgeholt haben. Ob er aber die Ausführungen von Mann geteilt hat, daran habe ich meine Zweifel.


    Grüße von Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Natürlich werde ich vorher eine Erinnerung schreiben und sie am jungen Tage in deinem neuen Thread posten, wenn ich darf.


    Natürlich darfst Du, lieber Willi. Was spräche auch dagegen? ;)


    Allgemein scheint die Tonträgerindustrie bis auf eine Ausnahme den 50. Todestag Knappertsbuschs vollkommen verschlafen zu haben. Wenn ich mir die vorbildliche Aufbereitung des 40. Todestages Klemperers durch EMI/Warner vor zwei Jahren mittels neuer Editionen ansehe, erscheint dieser Umstand noch schwerwiegender. Hier wären natürlich in erster Linie Decca und Westminster gefragt gewesen. Dass noch etwas großartig kommt, daran zweifle ich, ehrlich gesagt. Eigentlich auch egal, da es "Kna" gar nicht nötig hat, aber trotzdem ziemlich erbärmlich.


    Zu der einzigen positiven Ausnahme: Es handelt sich um den nunmehr endlich offiziell in bestmöglicher Tonqualität aufbereiteten Mitschnitt der Bayreuther "Meistersinger" von 1960, seiner letzten. Davon wäre ich gar nicht mehr ausgegangen, hat Orfeo doch bereits die Münchner Aufnahme von 1955 im Programm. Natürlich ist es trotzdem ganz ausdrücklich zu begrüßen, dass nun endlich auch die wohl herausragendste Aufnahme dieser Oper unter diesem Dirigenten allgemein zugänglich gemacht wurde. Ich selbst habe die neue Ausgabe noch nicht gehört, aber in einigen Rezensionen liest man bereits, dass der Klang ganz deutlich verbessert worden sein soll. Zur Interpretation muss nicht mehr viel gesagt werden. Es verewigt Josef Greindls gelungenes Rollendebüt als Hans Sachs. Der Rest der Besetzung ist auf dem gewohnten hohen Niveau der Bayreuther Festspiele dieser Jahre. Das Highlight ist neben Greindl sicherlich das Dirigat das damals 72-jährigen Knappertsbusch, das diese Aufnahme zu einer der ganz großen in der Wagner-Diskographie macht. Danke, Orfeo! :jubel:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der Vollständigkeit halber verweise ich auf eine weitere Jubiläumsausgabe, fast schon selbstredend aus Japan zu beziehen:



    Das japanische Label Altus bringt eine Vinyl-Deluxe-Ausgabe mit 7 LPs und ausführlichem Begleitheft. Enthalten sind Bruckners 3. und 8. Symphonie, Strauss' Alpensinfonie sowie Tod und Verklärung, Schuberts "Große Symphonie C-Dur" sowie Schumanns 4. Symphonie. Alles gespielt von den Wiener Philharmonikern zwischen 1952 und 1962. War eigentlich alles bereits zuvor mehr oder weniger erhältlich. Sicherlich nur etwas für Hardcore-Sammler, zumal bei einem Preis von nahezu 600 Euro. :pfeif:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zu der einzigen positiven Ausnahme: Es handelt sich um den nunmehr endlich offiziell in bestmöglicher Tonqualität aufbereiteten Mitschnitt der Bayreuther "Meistersinger" von 1960, seiner letzten. Davon wäre ich gar nicht mehr ausgegangen, hat Orfeo doch bereits die Münchner Aufnahme von 1955 im Programm. Natürlich ist es trotzdem ganz ausdrücklich zu begrüßen, dass nun endlich auch die wohl herausragendste Aufnahme dieser Oper unter diesem Dirigenten allgemein zugänglich gemacht wurde. Ich selbst habe die neue Ausgabe noch nicht gehört, aber in einigen Rezensionen liest man bereits, dass der Klang ganz deutlich verbessert worden sein soll. Zur Interpretation muss nicht mehr viel gesagt werden. Es verewigt Josef Greindls gelungenes Rollendebüt als Hans Sachs. Der Rest der Besetzung ist auf dem gewohnten hohen Niveau der Bayreuther Festspiele dieser Jahre. Das Highlight ist neben Greindl sicherlich das Dirigat das damals 72-jährigen Knappertsbusch, das diese Aufnahme zu einer der ganz großen in der Wagner-Diskographie macht. Danke, Orfeo!


    Mit der Serie von den Bayreuther Festspielen hat sich ORFEO wirklich große Mühe gegeben. Dem Dank und der Anerkennung schließe ich mich gern an. Man muss lange nach vergleichbaren Projekten suchen. Inzwischen sind alle Werke des Bayreuther Kanons herausgekommen: HOLLÄNDER, RING DES NIBELUNGEN, PARSIFAL - und nun MEISTERSINGER unter der Leitung von Knappertsbusch. Festzustellen ist, dass damit alle Titel, die dieser Dirigent in Bayreuth erarbeitet und geleitet hat, von Orfeo dokumentiert sind. Darin sehe ich auch einen Ausdruck besonderer Wertschätzung für ihn. Ob die Reihe nun abgeschlossen ist, weiß ich nicht. Da einige Stücke - TANNHÄUSER, MEISTERSINGER und RING sowie die 9. SINFONIE von Beethoven (1951 und 1954 jeweils unter Wilhelm Furtwängler) - zweifach herausgekommen sind, ist eine Fortsetzung wohl nicht ausgeschlossen. Der Klang ist wirklich optimal. Allerdings ist nach meiner Beobachtung der Sound des fulminanten Beginns mit TRISTAN von 1952 unter Herbert von Karajan nie mehr erreicht worden. Damals lebte Wolfgang Wagner noch, der sich für die Edition stark gemacht hatte und beim Bayrischen Rundfunk energisch durchgesetzt haben soll, dass die originalen Bänder zur Verfügung gestellt wurden. Das sei nicht leicht gewesen, hörte ich. Dieser TRISTAN ist in meinen Ohren der auch technisch eindrucksvollste und packendste Mitschnitt aus dem Festspielhaus - trotz Mono! Es muss ungeheure Mühe auf das Remastering verwendet worden sein. An zweiter Stelle würde ich gleich den von Knappertsbusch dirigierten HOLLÄNDER von 1955 nennen. Wenn ich diese Oper höre, dann meistens in dieser Besetzung wie eben jetzt in dieser Stunde. :)

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  • Vor wenigen Tagen beklagte ich noch, dass der 50. Todestag des "Kna" kaum gewürdigt würde. Nun kündigt sich eine handfeste Sensation an: Orfeo veröffentlicht eine Gesamtaufnahme des "Lohengrin" vom 2. September 1963 aus dem Prinzregententheater München (Münchner Opernfestspielen 1963). Von dieser Oper gab es bisher keine Aufnahme unter diesem Dirigenten.


    HMV listet die Aufnahme bereits. Sie soll am 30. November erscheinen. Man darf hoffen, dass deutsche Anbieter nachziehen werden.




    http://www.hmv.co.jp/en/artist…1963-Monaural-3CD_6724661

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    – Luís de Camões

  • Waren denn die Münchner Opernfestspiele in dieser Zeit wirklich im September und nicht im Juli?


    Anscheinend. "Die Meistersinger" datieren vom 11. September 1955 und sind auch von den Münchner Opernfestspielen.


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    – Luís de Camões

  • LOHENGRIN unter Knappertsbusch bei ORFEO! Für mich ist das auch eine sensationelle Nachricht. :jubel::jubel::jubel: Als hätte das Label die Klagen erhört. Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran, dass der Münchner Mitschnitt von den Opernfestspielen 1963 auch bei deutschen Anbietern gelistet wird. Wenn nicht, wird es kein Problem sein, die Aufnahme dennoch zu besorgen. Es war die Frage aufgeworfen worden, ob denn die Festspiele tatsächlich im September stattgefunden haben. Der Mitschnitt stammt nämlich von 2. September. Joseph II. hat bereits allgemein darauf geantwortet. Ich gestatte mir, einige Fakten nachzuschieben.


    Bereits die ersten Münchener Opernfestspiele fanden vom 21. August bis zum 28. September 1901 gelegentlich der Eröffnung des Prinzregententheaters statt. Weitgehend wurde dieser Zeitraum beibehalten. LOHENGRIN stand gleich zu Beginn auf dem Spielplan - neben MEISTERSINGER, TRISTAN und TANNHÄUSER. 1914, im ersten Jahr des großen Krieges, endeten die Festspiele bereits am 4. August. Sie wurden erst 1919 wieder aufgenommen, jedoch auf zwei Wochen begrenzt. 1922 und 1923 dauerte das Festival sogar bis Ende September. 1939 war vorerst kriegsbedingt Schluss. Die erste Münchner Nachkriegsfestspiele gab es vom 1. Juli bis 31. Juli 1950. In den Folgejahren wurden sie wieder sukzessive weiter nach hinten geschoben. Letztmalig diente das Prinzregententheater zwischen dem 11. August und dem 8. September 1963 aus Austragungsort des Opernfestivals.


    Wie kein anderer Dirigent hat Hans Knappertsbusch die Festspiele geprägt. Mit dem Antritt seines Amtes als Chef des Hauses 1922 taucht sein Name von 1923 an regelmäßig auf den Programmzetteln auf. Sein Einstand waren am 1. August die MEISTERSINGER, in die er sich noch mit Karl Muck teilte. Beim RING DES NIBELUNGEN, TANNHÄUSER und TRISTAN UND ISOLDE trat Robert Heger als Co-Dirigent in Erscheinung. Knappertsbusch ließ keinen Sommer aus, bis er 1935 von den Nationalsozialisten zum Rücktritt gezwungen wurde. Seine vorerst letzte Vorstellung im Rahmen des Opernfestivals leitete er am 27. August mit den MEISTERSINGERN. Im Jahre 1950 - die Festspiele wurden wieder aufgenommen - kehrte er zurück und dirigierte ROSENKAVALIER, TRISTAN, WALKÜRE und MEISTERSINGER.


    Der nun angekündigte LOHENGRIN stammt aus dem letzten Festspieljahr im alten Haus. Er hat Vermächtnischarakter. Zwei Jahre später war Knappertsbusch nicht mehr unter den Lebenden.


    Gruß Rheingold

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


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  • Orfeo ist damit wirklich ein Coup gelungen, der den der "Lustigen Weiber von Windsor", die vor einigen Jahren wie aus dem Nichts kamen, noch deutlich überflügelt. Damit wird jetzt außer "Tannhäuser" jede Wagner-Oper des Bayreuther Kanons unter Knappertsbusch verfügbar sein. Vielleicht taucht da ja auch noch irgendwann etwas auf ...


    Offenbar war selbst Kennern auch nur die bloße Existenz eines "Lohengrin"-Mitschnitts unbekannt. Dieser Fall zeugt wieder deutlich, dass in den Archiven noch so einiges verborgen ist, was der Veröffentlichung harrt. Offensichtlich ist die Tonqualität in diesem Falle ja auch gut genug, damit es von einem renommierten Label wie Orfeo überhaupt veröffentlicht wird.


    Man wird sehen, ob jetzt die Aufnahmegeschichte des "Lohengrin" neu geschrieben werden muss. Knappertsbusch traue ich zumindest eine referenzträchtige Interpretation zu. Seltsamerweise gibt es gerade bei dieser Oper Lücken in der Diskographie vieler der alten Wagner-Dirigenten. Persönlich freut mich, dass hier Hans Hopf die Titelrolle singt. Dieser oft ein wenig unter Wert gehandelte Sänger war einer der größten Verfechter des "Kna" und sang eine berührende Aufnahme der Gralserzählung. Nun also wird man ihn bald komplett in dieser Rolle hören können. Aber auch die übrige Besetzung liest sich sehr hochkarätig und verheißungsvoll.

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    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph, der Veröffentlichung weiterer Mitschnitte aus dem Prinzregententheater zu München steht nach meinem Kenntnisstand die oft miserable Tonqualität der erhaltenen Bänder entgegen. Vor wenigen Jahren war neben den von Dir erwähnten LUSTIGEN WEIBERN VON WINDSOR die Ausgrabung von Charpentiers LOUISE zum greifen nahe, scheiterte aber dann doch an den genannten Gründen. Hans Knappertsbusch hatte die Oper am 10. März 1955 mit Leonie Rysanek in der Titelrolle dirigiert. Mich überrascht immer wieder, welchen Stücken sich der Dirigent so zuwandte.


    Auf die von Dir angesprochenen Lücken in der LOHENGRIN-Diskographie ließe sich vielleicht an anderer Stelle zurückkommen. Ein interessantes Thema!


    Grüße von Rheingold

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  • Heute nun also auch die offizielle Bestätigung auf der Seite von Orfeo selbst:



    R. Wagner: Lohengrin (Romantische Oper in 3 Aufzügen)


    Kurt Böhme (Heinrich der Vogler, deutscher König - Bass)
    Hans Hopf (Lohengrin - Tenor)
    Ingrid Bjoner (Elsa von Brabant - Sopran)
    Hans Günther Nöcker (Friedrich von Telramund, brabantischer Graf - Bariton)
    Astrid Varnay (Ortrud, Telramunds Gemahlin - Mezzosopran)
    Josef Metternich (Der Heerrufer des Königs - Bariton)
    Chor der Bayerischen Staatsoper (Chor)
    Bayerisches Staatsorchester (Orchester)
    Hans Knappertsbusch (Dirigent)


    Überraschende Wagner-Premiere von Knappertsbusch


    Dieses ist eigentlich der Glücksfall, von dem Sammler und Produzenten träumen: nicht nur das Auftauchen einer bisher unbekannten bzw. nicht veröffentlichten Aufführung der x-ten Aufnahme desselben Werkes eines gefragten Interpreten, sondern die Erstveröffentlichung einer echten Repertoire-Premiere dieses Künstlers.


    Eine Aufnahmen-Premiere ist die Veröffentlichung auch für den Titelhelden Hans Hopf, von dem bisher kein Klangdokument der Rolle existierte.


    Der Aufnahme liegt keine Rundfunkübertragung zugrunde, sondern sie entstammt dem Archiv des stellvertretenden Intendanten der Bayerischen Staatsoper jener Zeit, Herbert List, und wurde mit heutigen technischen Möglichkeiten sorgfältig aufgearbeitet.


    Zum vollen Text: http://www.orfeo-international.de/pages/neuheiten_176.html

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    – Luís de Camões

  • Im Oktober-Heft des "Neuen Merkers" findet sich ein schöner Leitartikel von Werner P. Seiferth zum 50. Todestag von Kna.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Heute vor 50 Jahren starb der große Dirigent
    Hans Knappertsbusch.



    Liebe Grüße


    Willi :)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Auf den Tag genau ein halbes Jahrhundert ist es jetzt her, dass Kna diese Welt verließ. Im Auftrag der Stadt Bayreuth soll heute eine Kranzniederlegung an Knappertsbuschs letzter Ruhestätte auf dem Friedhof München/Bogenhausen erfolgen. GMD Prof. Knappertsbusch war Ehrenbürger von München und Bayreuth.



    Der Deutschlandfunk hat noch einen Artikel auf seiner Website veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem:


    Heute erscheint der am 25. Oktober 1965 gestorbene Knappertsbusch, dessen notorische Probenunlust in dem berühmten Bonmot "Meine Herren, Sie kennen das Stück, ich kenne das Stück, dann auf Wiedersehen heute Abend" zum Ausdruck kam, vielen als höchst interessant. Denn die Ideale "rhythmische Präzision" und "exaktes Zusammenspiel" scheinen im digitalen Zeitalter ihre Faszination zu verlieren, und die Gegenposition, ein beseeltes und spontanes, nur am musikalischen Gehalt und nicht an optischer Wirkung orientiertes Musizieren gewinnt zunehmend Freunde. Die wichtigsten dirigentischen Vertreter eines solchen Musikverständnisses waren Wilhelm Furtwängler, Sergiu Celibidache und – Hans Knappertsbusch.


    Beschließen möchte ich diesen Beitrag mit einem der vielen berühmt-berüchtigten derb-deftigen Zitate, welche dem Kna zugeschrieben werden:


    "Seitdem ich die beiden Wagner-Enkel persönlich kenne, weiß ich erst, was für ein Arschloch Richard Wagner gewesen sein muss."


    Daran kann man doch ersehen, dass er zwischen der Musik Wagners, die er unbeirrbar verteidigte, und dem Menschen Wagner zu unterscheiden wusste.

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    – Luís de Camões

  • Denn die Ideale "rhythmische Präzision" und "exaktes Zusammenspiel" scheinen im digitalen Zeitalter ihre Faszination zu verlieren

    Ist das so? Wer behauptet denn so etwas?



    und die Gegenposition, ein beseeltes und spontanes, nur am musikalischen Gehalt und nicht an optischer Wirkung orientiertes Musizieren gewinnt zunehmend Freunde.

    Ist das eine Gegenposition bzw. kann man nur "beseelt" spielen, wenn man rhythmisch unpräzise und auseinander statt zusammen spielt? Ich halte das ehrlich gesagt für Unfug, und das, was da bei einigen Bayreuth-Mitschnitten teilweise minutenlang deutlich auseinanderdriftet, würde ein Publikum (welches im Gegensatz zu damals die Werke durch vielfache Aufnahmen viel mehr im Ohr hat) heute meines Erachtens so nicht mehr akzeptieren, und das nicht zu Unrecht.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich danke hart zunächst ganz herzlich für seine beiden großartigen Beiträge in den Threads "Der Musiker Gräber" sowie "Der Musiker Ehrenplätze".


    Auf Folgendes möchte ich in diesem Zusammenhang noch eingehen:


    Schließlich stand Knappertsbusch endlich beim Festakt am 21. November 1963 am Pult des wiederhergestellten Nationaltheaters und dirigierte »Die Weihe des Hauses« von Beethoven [...]


    Das ist korrekt. Es muss für den "GMD auf Lebenszeit" eine ziemliche Demütigung gewesen sein, dass an jenem Tag nicht er, sondern der neue Bayerische GMD und langjährige Kontrahent Joseph Keilberth "Die Meistersinger von Nürnberg" leitete, die später auf LP und mittlerweile auf CD erschienen. Trotzdem war sich Kna nicht zu schade, nur diese kleine Beethoven-Ouvertüre zu dirigieren. Eine Aufnahme soll existieren; eine der wenigen Kna-Aufnahmen, die ich nicht kenne.


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

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    – Luís de Camões

  • Es gibt bald noch ein weiteres Jubiläum: Vor exakt 100 Jahren wurde "Eine Alpensinfonie" uraufgeführt. Für mich bleibt die Kna-Aufnahme mit den Wiener Philharmonikern der Maßstab. Besonders den Anfang habe ich nie überzeugender gehört:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Es muss für den "GMD auf Lebenszeit" eine ziemliche Demütigung gewesen sein, dass an jenem Tag nicht er, sondern der neue Bayerische GMD und langjährige Kontrahent Joseph Keilberth "Die Meistersinger von Nürnberg" leitete, die später auf LP und mittlerweile auf CD erschienen. Trotzdem war sich Kna nicht zu schade, nur diese kleine Beethoven-Ouvertüre zu dirigieren.


    Das kann ich mir auch sehr gut vorstellen.


    Irgendwo habe ich gelesen - nur weiß ich nicht mehr, wo - dass sich Knappertsbusch die Herkulesaufgabe der ersten öffentlichen Vorstellung im wiederaufgebauten Münchner Nationaltheater gar nicht mehr zugetraut haben soll. Ein völlig neues Haus mit einem völlig neuen Graben und ganz eigenen akustischen Bedingungen. Dazu eine neue Inszenierung der MEISTERSINGER mit unendlich vielen Proben. Die ganze Welt schaute auf München! Großer und prominenter Publikumsauftrieb, viel Presse. Radioübertragung. Die Aufbereitung des Mitschnittmaterials für die Platten, wobei auch Nachaufnahmen in Details nötig waren, denn die Gesamtaufnahme klingt wie aus dem Studio. All das war ganz und gar nicht Knappertsbuschs Sache. Immerhin - und das ging ja auch aus der von Joseph II. (Beitrag 20) verlinkten Gedenksendung hervor, war die von ihm geleitete "Weihe des Hauses" die erste Musik, die im neuen Haus öffentlich ertönte. Das ist doch schließlich auch etwas. Das also kann nur er von sich sagen.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die großen Kna-Fans hier kennen das sicherlich längst, ich habe es heute zufällig bei Youtube gefunde und mit Interesse gesehen, deshalb stelle ich es hier ein, falls es jemand noch nicht kennt:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zumindest ein Label scheint sich den vor wenigen Monaten stattgefundenen 50. Todestag des großen "Kna" zu Herzen genommen zu haben:


    Zum ersten Male erscheinen nun am 29. April offiziell in bestmöglichem Klangbild seit Jahren kursierende Live-Aufnahmen von Beethoven mit den Wiener Philharmonikern unter Hans Knappertsbusch. Orfeo bringt zwei Konzerte aus dem Wiener Musikverein: Das erste vom 17. Januar 1954 umfasst die "Coriolan"-Ouvertüre, das 4. Klaverkonzert (Wilhelm Backhaus als Pianist) sowie die 7. Symphonie. Das zweite stammt vom 17. Februar 1962 und beinhaltet die 3. Symphonie "Eroica".


    Orfeo schreibt dazu auf seiner Homepage u. a.:


    "Der 1888 in Elberfeld geborene Hans Knappertsbusch und das Orchester begegneten sich zuerst in Salzburg 1929 und gestalteten, neben unzähligen gemeinsamen Vorstellungen in der Wiener Staatsoper, bis zu seinem Tod 1964 nicht weniger als 210 Konzerte miteinander.
    [...]
    Wie bei einigen späteren Kollegen ist der Beethoven-Zugriff dieses vor allem für seine deutschen, noch „schwereren“ Spätromantiker berühmten Dirigenten noch einmal ein Sonderfall innerhalb des Sonderfalls. Die hochgradige Unvorhersehbarkeit– auch insofern ist er ein völliger Antipode des großen Kollegen und Konkurrenten Karajan – gibt seinen Interpretationen in den besten Momenten etwas von Nachschöpfung im wörtlichen Sinn, einem Erklingen „wie beim ersten Mal“, und wohl auch dadurch etwas so Starkes, Erfrischendes, Befreiendes – von jeder Art bequemer Hörkonvention – und heute, im Nachhinein, auch neu hinzugekommener Moden und Zwänge."


    Obwohl mir diese Mitschnitte seit langem bekannt sind, kann ich es nur ausdrücklich begrüßen, dass es nun endlich zur offiziellen Veröffentlichung in Zusammenarbeit mit dem ORF kommt, der die Masterbände zur Verfügung gestellt haben dürfte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Es gibt viele Arten des Glaubens,
    Aber es gibt nur eine wahre Religion:
    Wolfgang Amadé
    — laudamus te!


    HANS KNAPPERTSBUSCH


    Aus dem Konzertprogramm eines Abonnementkonzerts der Wiener Philharmoniker vom 11.01.1941 aus dem Großen Saal des Musikvereins Wien.


    Programm:


    Les petits riens, KV Anh. 10/299b
    Arie aus "Il re pastore" KV 208
    Symphonie Nr. 29 A-Dur KV 201
    "Et incarnatus est" aus der Großen Messe c-Moll KV 427
    Symphonie Nr. 41 C-Dur KV 551


    Erika Rokyta, Sopran
    Willi Boskovsky, Violine
    Wiener Philharmoniker
    Hans Knappertsbusch

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões