Am Vorabend seines 86. Geburtstages erklärte Nikolaus Harnoncourt, zuletzt sichtlich gealtert, seinen gesundheitlich bedingten Rückzug von der Bühne, wie "Die Presse" gerade eben berichtete (Quelle).
Die Nachricht kommt zwar nicht völlig aus heiterem Himmel, da der Maestro zuletzt bereits mehrfach Konzerte absagen musste. Dennoch schlägt es ein wie eine Bombe. Mit Harnoncourt tritt der wohl größte lebende österreichische Dirigent ab. Sage und schreibe 62 Jahre stand er dem von ihm gegründeten Concentus Musicus Wien als musikalischer Leiter vor und wirkte als Gastdirigent zahlreicher weltberühmter Spitzenorchester.
Anfangs belächelt, war er nach dem Tode Karajans im Jahre 1989 der vermutlich berühmteste Dirigent Österreichs. Widmete er sich in seinen frühen Jahren primär der Alten Musik, erweiterte er sein Repertoire sukzessive bis in die Spätromantik hinein. Gerade war Harnoncourt im Begriff, seinen letzten Beethoven-Zyklus aufzunehmen. Dieser wird nun vermutlich ein Torso bleiben.
Was aber bleibt von Harnoncourt?