Der Traum in der Musik

  • 2. Liste der geposteten Beiträge Der Traum in der klassischen Musik


    Adam, Adolph, Si j'étais roi, Oper

    Albert, Eugène d’, Traumerzählung, aus der Oper Tiefland, 1. Akt

    Andersson, Benny, Ulvaeus, Björn, I have a Dream

    Antheil, George, La Femme 100 têtes nach Max Ernst (1932/33)

    Beethoven, Ludwig van, Vascos Traum, aus Fidelio, 2. Akt

    Bellini, Vincenzo, La sonnambula, Oper

    Berg, Alban, Traumgekrönt, aus 7 frühe Lieder

    Berlioz, Héctor, Rêveries, Marche au supplice, Songe d’une nuit du Sabbat, aus Symphonie Fantastique

    Berlioz, Héctor, Toujours ce rêve - O misère des rois!, aus L'enfance du Christ,Trilogie sacrée op. 25

    Bizet, George, Ich hörte wie im Traume, aus Die Perlenfischer

    Bock, Jerry, Tevjes Traum, aus Anatevka ("Fiddler on the Roof")

    Braunfeld, Walter, Das Leben ein Traum, Oper

    Britten, Benjamin, A Midsummer Night's Dream, Oper

    Cornelius, Peter, An den Traum, op. 3, Nr. 4

    Debussy, Claude, Rêverie

    Desmond, Paul, Darn that Dream

    Einem, Gottfried von, Glück, Tod und Traum (Alpbacher Tanzserenade)

    Elgar, Edvard, Der Traum des Gerontius, Oratorium

    Falla, Manuel de, Nächte in spanischen Gärten

    Glazunov, Alexander, Rêverie orientale, aus Zwei Stücke für Orchester op.14, Nr. 2

    Grieg, Edvard, Ein Traum (En drøm), Nr. 6 aus Sechs Lieder op. 48

    Haydn, Josef, langsamer Satz, als Traum bezeichnet, aus Quartett op.50/5 F-Dur

    Henze, Hans Werner, Traumerzählung des Prinzen, aus Der Prinz von Homburg

    Humperdinck, Engelbert, Wo bin ich? Wach' ich? Ist es ein Traum?, aus Hänsel und Gretel

    Janaceks, Leos, Die Ausflüge des Herrn Broucek, Oper

    Jürgens, Udo, Der Traumtänzer

    Kalmann, Emmerich, Heut' Nacht hab ich geträumt von dir, du heiß geliebte Frau, aus Das Veilchen von Montmartre

    Koppel, Thomas, Moonchild's Dream

    Korngold, Erich, Die tote Stadt, Oper

    Künnecke, Eduard, Ich träume, mit offenen Augen, ich träume

    Liszt, Franz, Leonore, Melodram

    Liszt, Franz, Liebestraum

    Loewe Carl, Der Traum der Witwe op. 142

    Mahler Gustav, Auf der Strasse steht ein Lindenbaum, aus Lieder eines fahrenden Gesellen, Nr. 4

    Martinů. Bohuslav, Traumbüro-Szene, aus Julietta, 3. Akt

    Massenet, Jules, Fermant les yeux, aus Manon

    Mendelssohn Batholdy, Felix, A Midsummer Night's Dream, Schauspielmusik

    Mendelssohn-Hensel, Fanny, Nacht ist wie ein stilles Meer

    Meyerbeer, Ich ging spazieren … schön im Traum, aus Die Hugenotten,

    Mozart, Wolfgang Amadeus, Il sogno di Scipione, Oper

    Mussorgski, Modest, Albtraumsequenz, aus Jahrmarkt von Sorotschinzy, Oper

    Offenbach, Jacques, Duett Ce n'est qu'un rêve, aus La Belle Hélène

    Puccinis, Giacomo, Il bel sogno di Doretta, aus La Rondine

    Ravel, Maurice, Asie, aus Sheharazade, Nr. 1

    Ravel, Maurice, L'enfant et le Sortilèges, Oper

    Reichardt, Johann Friedrich, Leonore

    Schönberg, Arnold, Die Jakosleiter

    Schubert, Franz, Beim Winde, D. 669

    Schubert, Franz, Der Traum, D. 213

    Schubert, Franz, Frühlingstraum, aus Winterreise D. 911

    Schubert, Franz, Ihr Bild, Ich stand in dunklen Träumen, aus Schwanengesang D. 957, Nr. 9.

    Schubert, Franz, Nacht und Träume, D. 827

    Schumann, Clara, Ich stand in dunklen Träumen, aus 6 Lieder op. 13/1

    Schumann, Robert, Allnächtlich im Traume, aus Dichterliebe op. 48

    Schumann, Robert, Ich hab im Traum geweinet, aus Dichterliebe op. 48

    Schumann, Robert, Muttertraum, aus 5 Lieder nach Texten von Hans Christian Andersen

    Schumann, Robert, Träumerei, aus Kinderszenen op. 15, Nr. 7

    Schumann, Traumeswirren, aus Fantasiestücke op. 12, Nr. 7

    Stockhausen Karlheinz, Der Traumbote, aus Harlekin für Klarinette, Nr. 1

    Strauss, Richard, Ich habe keine guten Nächte, aus Elektra

    Strauss, Richard, Ist ein Traum, kann nicht wirklich sein, dass wir zwei beieinander sein, beieinand' für alle Zeit und Ewigkeit!, aus Rosenkavalier, Schlussszene

    Strauss, Richard, Träumerei am Kamin, aus Intermezzo, Zwischenspiel

    Strauss, Richard, Traumlicht, op. 123

    Strauss, Richard, Welchen Weg, Wohin, aus Frau ohne Schatten

    Tschaikowsky, Peter, 1. Satz «Traum von einer Winterreise», aus 1. Sinfonie g-Moll «Winterträume»

    Tschaikowsky, Peter, Nussknacker, Ballett

    Verdi, Giuseppe, Traumerzählung des Jago, aus Otello, 2.Akt

    Vivaldi, Antonio, Fantasmi, & Il sonno, aus "La Notte" op.10/2 g-moll

    Wagner, Richard, Auf hohem Felsen lag ich träumend, aus Der fliegende Holländer, 2. Aufzug

    Wagner, Richard, Elsas Traum, aus Lohengrin

    Wagner, Richard, Glocken wohl Geläut, aus Tannhäuser

    Wagner, Richard, Ich hatt' einen wunderschönen Traum, aus Die Meistersinger von Nürnberg

    Wagner, Richard, Mein Schlaf ist Träumen, aus Siegfried, 3. Akt

    Wagner, Richard, Mit schwarzen Wams und bleicher Mien, aus Der fliegende Holländer

    Wagner, Richard, Nachterzählung von Albrich und Hagen, Schläfst Du, Hagen mein Sohn?, aus Götterdämmerung, 2. Aufzug, 1. Szene:

    Wagner, Richard, Schläfst du Hagen mein Sohn, aus Götterdämmerung

    Wagner, Siegfried, 1. Szene, aus Der Kobold,

    Weber, Carl Maria von, Ach ja, Agathe hat ja auch geträumt, aus Der Freischütz

    Weber, Carl Maria von, Einst träumte meiner sel'gen Base, aus Der Freischütz, 3. Aufzug

    Wolf, Hugo, Um Mitternacht, aus Mörike Lieder

    Zemlinsky, Alexander, Der Traumgörge, Oper

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928





  • Träume spielen auch in der Operette eine Rolle, hier träumt Marcel Wittrich von der traumschönen Perle der Südsee aus der Blume von Hawaii von Paul Abrahem.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Hallo Moderato


    Ich danke Dir für die Mühe, die Du Dir machst.


    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • In Oberon von Carl Maria von Weber träumt man oft. Gleich im 1. Akt läßt Oberon den Ritter Hüon träumen von der Kalifentochter Rezia. Und im 3. Akt singt die Sklavin Fatima das Lied "Arabien, mein Heimatland", wo sie die Sehnsucht nach der Heimat in Worte faßt. Hier singt Gisela Litz:

    Und zur Ergänzung der Text:


    FATIME


    Arabien, mein Heimatland, Du Land, so teuer mir!
    Ist's doch, als flög ich übers Meer, wär' wiederum in dir.

    Und säh' dort meines Vaters Zelt dicht unterm Dattelbaum;
    Und der Klang der Töne der Fröhlichkeit erschallt mir wie ein Traum.


    Da hört' ich bei leisem Zitherschlag ein Mädchen singen einmal,

    Von Zenab, die dem Serdar entfloh mit dem Jüngling ihrer Wahl.


    Leider viel zu selten zu sehen, diese herrliche Märcheoper wie aus 1001 Nacht!


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Es muß nicht immer die Musik sein, die in der Oper träumen läßt. Manchmal ist es auch der Text. Eine der tiefsinnigsten Opern die ich kenne ist "Die schweigsame Frau" von Richard Strauss.


    Der Barbier, der dem pensionierten, ruhesuchenden ehemaligen Admiral Sir Morosus täglich das Haar richtet, bedauert dessen selbstgewählte Einsamkeit:


    Es wird Abend, der Ofen friert kalt, Man fühlt sich verlassen, man fühlt sich uralt. -

    Es wird traurig und schaurig, wird so furchtbar stumm, als sässe der Tod in der Stube herum.

    Da tritt sie herein, ein Stück lebendiger Sonnenschein,

    Bringt Wärme und Blüte, bringt Güte und Licht mit hilfreichen Händen, mit frohem Gesicht, und alles Grauen ist fortgetan.

    Man hält sich die Hände, man blickt sich an, man plaudert, man schweigt, man lächelt sich zu,

    Man spricht sich, man scherzt sich und träumt sich zur Ruh. -
    Wär das nicht schön?


    Sir Morosus, sonst immer mißgelaunt, meckert über alles, was laut ist, wird da plötzlich nachdenklich und sehr, sehr menschlich:


    MOROSUS plötzlich nachdenklich werdend. Ganz träumerisch vor sich hin


    Ja, das wär schön! Nicht so bang, - nicht so leer, -- nicht so sterbensallein jeden Tag, jede Nacht mit sich selber zu sein.

    Kein Sohn, kein Erbe, kein Neffe, kein Freund, kein Mensch auf der Welt, der es herzlich meint.
    ja, das wär schön! -

    Irgendwen zu wissen, für den man da ist, der einem gut, - der einem nah' ist,

    Mit dem man atmet, mit dem man denkt. Wenn einem die Angst in die Kehle drängt.

    Irgendwen, für den man lebt und dem man stirbt, und dass einer da ist, wenn man erkaltet,

    Der einem die Augen zudrückt und die Hände faltet, ja, das wär schön. -


    Nach dem Tod seines Lieblingslibrettisten Hugo von Hofmannthal glaubte Strauss an das Ende seiner Karriere als Opernkomponist. Er fand aber in Stefan Zweig einen mehr als gleichwertigen Ersatz. Beim Lesen dieses Textes kann man die gleiche Gedankentiefe sehen,

    die die Marschallin im Rosenkavalier 1. Akt vor dem Altern schaudern läßt. Menschliche Gefühle wie in wenigen Opern!!



    Und dann noch Kurt Böhme in einer seiner besten Rollen!! Ich hatte den Glücksfall, diese Oper in Chemnitz in einer zauberhaften klassischen Inszenierung zu sehen, die mir so gefallen hat, daß ich sie innerhalb weniger Wochen zweimal gesehen habe, damals (2012) mit Franz Hawlata, Julia Bauer, Bernhard Berchthold und Andreas Kindschuh als Barbier. Das alles unter dem vorzüglichen Dirigat von Frank Beermann. So etwas noch einmal zu sehen ..... ja das wär schön!


    Herzlichst La Roche

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    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Hallo Moderato


    Ich danke Dir für die Mühe, die Du Dir machst.


    Gruß Wolfgang

    Lieber Wolfgang Kaercher


    Gerne geschehen! Es erleichtert den Tamino-Mitgliedern die Übersicht, ob ein Werk bereits gepostet wurde.


    Es grüsst dich herzlich


    moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber La Roche


    Vielen Dank für das Zitieren des Textes von Stefan Zweig! Ich hab die Worte des Morosus für meine liebste Nebenseele abgeschrieben.


    Mit herzlichen Grüssen


    moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Lieber moderato,


    natürlich wußte ich, daß der von mir beschriebene "Traum" nicht so recht in die Thematik paßt. Hier wird ja nichts reelles und nicht nachts geträumt, sondern mit offenen Augen. Trotzdem ist diese Szene berührend, auch ohne Musik, und ich freue mich, daß sie auch Dich umgarnt und gefangen hält. Der ganze Text dieser Oper ist stellenweise als Mittelding zwischen Lyrik und Prosa lesbar, ganz einfach in der Suche zu finden unter Libretto die schweigsame Frau.

    Der alte Morosus meckert und gnazt rum wie ein Bereserker, ihm ist nichts recht, er wird sogar fast zotig. Liest sich gut.

    Überhaupt sind die Texte der Strauss-Opern lesbar. Das ist im Intermezzo so, im Auftritt meines Namensgebers in Capriccio könnte mancher Theaterdirektor und (fast) jeder Kritiker und auch in der Verständlichkeit der Aussage mancher der heutigen Philosophen etwas lernen, den Rosenkavalier erwähnte ich schon, die Ariadne ist voll von Weisheiten und selbst die Arabella verbreitet Wohlbehaben und Wunschgedanken (jetzt mit satirischem Inhalt) wenn Arabella ihrem Angebeteten ansingt "und Du sollst mein Gebieter sein und ich Dir untertan, Dein Haus wird mein Haus....." Das Machobild glänzt auf der Treppe, wie aus längst vergangenen Tagen. Selbst in der Salome und in der Elektra gibt es wunderbare Textpassagen, die in der Opernwelt ihresgleichen suchen und die Richard Strauss zu mehr machen als dem Vertoner von Librettos, denn er hat jedesmal aktiv mitgewirkt.


    Nun genug der Abweichungen. Auf eine einsame Insel gehört bei mir eigentlcih jede Straussoper ins Gepäck, aber mit Libretto. Ich habe lange gebraucht, um das zu begreifen. Verstehen ist dann das nächste Kapitel. Und die Musik muß man erst lieben lernen, was mancher nie schaffen wird, wenn er es nicht will.


    Herzlichst La Roche

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    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber La Roche


    Wenn man die Strecke der Beiträge in diesem Thread liest, erkennt man, in wie vielen Facetten der Traum in der Musik erscheint. Die Vertonung des träumenden Morosus finde ich ein schönes Beispiel für die textgebundene Darstellung in der Musik.


    LG moderato

    .

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    Einmal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Maurice Ravel (1875 - 1937)


    Léon-Paul Fargue (1876 - 1947)


    Rêves M. 79 (Träume)


    Un enfant court

    Autour des marbres...

    Une voix sourd

    Des hauts parages...


    Les yeux si graves

    De ceux qui t'aiment

    Songent et passent

    Entre les arbres...


    Aux grandes orgues

    De quelque gare

    Gronde la vague

    Des vieux départs...


    Dans un vieux rêve

    Au pays vague

    Des choses brèves

    Qui meurent sages...



    .

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  • In Schuberts Winterreise geht es schon etwas eher ums Träumen als erst im Frühlingsstraum. Im folgenden Lied geschieht es gleich in der 1. Strophe:



    Dietrich Fischer-Dieskau hat zwar in dieser über 40 Jahre alten Live-Aufnahme aus der Berliner siemens-Villa seinen stimmlichen Zenit überschritten, aber er kann interpretatorisch m. E. noch ohne Weiteres mithalten, und einen so versiertern Schubert-Esperten wie Alfred Brendel hat man ja auch nicht alle Tage zur Verfügung.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Wilhelm Müller (1794-1927)


    Der Lindenbaum


    Am Brunnen vor dem Tore

    Da steht ein Lindenbaum;

    Ich träumt in seinem Schatten

    So manchen süssen Traum.

    Ich schnitt in seine Rinde

    So manches liebe Wort.

    Es zog in Freud und Leide

    Zu ihm mich immer fort.


    Ich mußt auch heute wandern

    Vorbei in tiefer Nacht,

    Da hab ich noch im Dunkeln

    Die Augen zugemacht.

    Und seine Zweige rauschten,

    Als riefen sie mir zu:

    "Komm her zu mir, Geselle

    Hier findst du deine Ruh!"


    Die kalten Winde bliesen

    Mir grad ins Angesicht,

    Der Hut flog mir vom Kopfe,

    Ich wendete mich nicht.

    Nun bin ich manche Stunde

    Entfernt von diesem Ort,

    Und immer hör ich's rauschen:

    "Du fändest Ruhe dort!"

    .

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  • In einer anderen Sammlung, dem Schwanengesang, D.957, finden wir unter der Nr. 4 die "Liebesbotschaft" mit dem Text von Ludwig Rellstab:


    Rauschendes Bächlein,

    So silbern und hell,

    Eilst zur Geliebten

    So munter und schnell?

    Ach, trautes Bächlein,

    Mein Bote sei Du;

    Bringe die Grüße

    Des Fernen ihr zu.


    All' ihre Blumen

    Im Garten gepflegt,

    Die sie so lieblich

    Am Busen trägt,

    Und ihre Rosen

    In purpurner Glut,

    Bächlein, erquicke

    Mit kühlender Flut.


    Wann sie am Ufer,

    In Träume versenkt,

    Meiner gedenkend

    Das Köpfchen hängt;

    Tröste die Süße

    Mit freundlichem Blick,

    Denn der Geliebte

    Kehrt bald zurück.


    Neigt sich die Sonne

    Mit rötlichem Schein,

    Wiege das Liebchen

    In Schlummer ein.

    Rausche sie murmelnd

    In süße Ruh,

    Flüst're ihr Träume

    Der Liebe zu.


    Zum heutigen 60. Geburtstag von Malcolm Martineau habe ich diese Aufnahme auch im Erinnerungsthread und in der Ehrentagschronik gepostet:



    Es wird hier gleich zu Beginn aufgeführt.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Daphne: Du schlichst dich ein
    in meinen Traum...
    Apollo: Zu Ende Träume!
    Wahrheit bring ich!



    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • In dem wundervollen Konzert, das ich gestern in Köln erlebte, sang Anja Harteros zu Beginn "Sieben frühe Lieder" von Alban Berg, die dieser zunächst in den Jahren 1905 - 1908 fin Teilen für Singstimme und Klavier komponierte und dann mit weiteren Liedern zu der Sammlung "Sieben frühe Lieder" 1928 in der Fassung für Orchester herausbrachte. Sie wurde dabei von den Münchner Philharmonikern unter Valery Gergiev begleitet. Es begann mit dem Lied "Nacht" (Text Carl Hauptmann) -- 1858 - 1921):

    Da bei Youtube ein Video mit Anja Harteros noch nicht zu finden war, habe ich hier eins mit der ebenfalls großartigen Jessye Norman eingestellt:



    Nacht

    Dämmern Wolken über Nacht und Tal.

    Nebel schweben. Wasser rauschen sacht.

    Nun entschleiert sich’s mit einem Mal.

    O gib Acht! gib Acht!


    Weites Wunderland ist aufgetan,

    Silbern ragen Berge traumhaft groß,

    Stille Pfade silberlicht talan

    Aus verborg’nem Schoß.


    Und die hehre Welt so traumhaft rein.

    Stummer Buchenbaum am Wege steht

    Schattenschwarz – ein Hauch vom fernen Hain

    Einsam leise weht.


    Und aus tiefen Grundes Düsterheit

    Blinken Lichter auf in stummer Nacht.

    Trinke Seele! trinke Einsamkeit!

    O gib Acht! gib Acht!


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Auch das zweitletzte Lied passt hierher: "Liebesode" (Text. Otto Erich Hartleben(1864 - 1905). Dafür habe ich hier Elina Garanca ausgewählt, die das Lied beim Rheingau Musikfestival 2011 gesungen hat, begleitet vom Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks unter Paavo Järvi:



    Liebesode


    Im Arm der Liebe schliefen wir selig ein.

    Am offnen Fenster lauschte der Sommerwind,

    und unsrer Atemzüge Frieden trug er

    hinaus in die helle Mondnacht. –

    Und aus dem Garten tastete zagend sich

    Ein Rosenduft an unserer Liebe Bett

    Und gab uns wundervolle Träume,

    Träume des Rausches – so reich an Sehnsucht!


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Aber auch die wunderbare Amja Harteros, meine Lieblingssängerin, die gestern so unbeschreiblich schön und ergreifend gesungen hat, möchte ich hier heute Abend noch unterbringen, auch wenn ich dafür etwas weiter in die Vergangenheit gehen muss. In diesem Livekonzart im Gasteig 2009 singt sie, begleitet vom Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter dem unvergessenen Mariss Jansons, das Letzte der "Vier Letzten Lieder" von Richard Stauss: "Im Abendrot" (Text Josef von Eichendorff):



    Im Abendrot


    Wir sind durch Not und Freude

    gegangen Hand in Hand;
    vom Wandern ruhen wir (beide)
    nun überm stillen Land.


    Rings sich die Täler neigen,
    es dunkelt schon die Luft.
    Zwei Lerchen nur noch steigen
    nachträumend in den Duft.


    Tritt her und laß sie schwirren,
    bald ist es Schlafenszeit.
    Daß wir uns nicht verirren
    in dieser Einsamkeit.


    O weiter, stiller Friede!
    So tief im Abendrot.
    Wie sind wir wandermüde –
    Ist dies etwa der Tod?


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Lieber Tamino Mitglieder, liebe Leser in den Weiten des Internets


    Manchmal macht man Funde, so diesen:


    In Gustave Charpentiers Oper Julien spielt der 1. Akt "Im Traumland". Es gibt keine Tonbeispiele auf YouTube. Auch die Handlung ist im Tamino Opernführer nicht enthalten.


    Dafür existiert ein gut recherchierter Wikipedia Artikel, wo die interessante Handlung nachzulesen ist. https://de.wikipedia.org/wiki/Julien_(Oper)


    Kein Geringerer als Enrico Caruso hatte 1914 die Rolle des Julien ein Jahr nach der Uraufführung an der MET gesungen. Das Werk hatte keinen Erfolg und verschwand von den Spielplänen. Da hatte wohl auch der Ausbruch des 1. Weltkrieges seinen Anteil. 2001 brachte es das Theater Dortmund auf die Bühne, wovon eine Live-Aufnahme existieren soll, die ich aber bei keinem der Werbepartner gefunden habe.


    Vielleicht bringt ein Opernverantwortlicher, der diesen Beitrag liest, diese Perle des Opern Genres wieder auf die Bühne.



    Zwei Fotografien Enrico Carusos in der Rolle des Julien:


    Farrar_and_Caruso_4998800690_3700a7a7ba_o_-_cropped.jpg


    Gustave_Charpentier_-_Julien_-_Enrico_Caruso_as_Julien_-_MET_1914.png

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ich bleibe bei Schubert und einem weiteren Lied nach dem Gedicht von Ludwig Rellstab aus dem Schwanengesang: "Kriegers Ahnung":
    Hier habe ich den Waliser Bryn Terfel, der auch ein ausgezeichneter Schubertsänger ist, mit seiner grandiosen Lesart. Es begelitet ihn ebenfalls Malcolm Martineau (s. o. Betrag Nr. 133):



    Kriegers Ahnung


    In tiefer Ruh liegt um mich her

    Der Waffenbrüder Kreis;

    Mir ist das Herz so bang und schwer,

    Von Sehnsucht mir so heiß.


    Wie hab' ich oft so süß geträumt

    An ihrem Busen warm!

    Wie freundlich schien des Herdes Glut,

    Lag sie in meinem Arm!


    Hier, wo der Flammen düstrer Schein

    Ach! nur auf Waffen spielt,

    Hier fühlt die Brust sich ganz allein,

    Der Wehmut Träne quillt.


    Herz! Daß der Trost Dich nicht verläßt!

    Es ruft noch manche Schlacht.

    Bald ruh' ich wohl und schlafe fest,

    Herzliebste Gute Nacht!


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich bin immer noch im Schwanengesang: Unter der Nr. 9 haben wir das Lied "Ihr Bild" (Text von Heinrich Heine). Hier singt es der große Hans Hotter, der es im Mai 1954 mit Gerald Moore aufgenommen hat:



    Ihr Bild


    Ich stand in dunkeln Träumen,

    Und starrt' ihr Bildnis an,

    Und das geliebte Antlitz

    Heimlich zu leben begann.


    Um ihre Lippen zog sich

    Ein Lächeln wunderbar,

    Und wie von Wehmutstränen

    Erglänzte ihr Augenpaar.


    Auch meine Tränen flossen

    Mir von den Wangen herab

    Und ach, ich kann es nicht glauben,

    Daß ich dich verloren hab'!


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

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  • Und im letzten Lied im Schwanengesang wird auch noch einmal geträumt: Es ist "Die Taubenpost" (Text von Johann Gabriel Seidl)


    Hier singt Christian Gerhaher das Lied, begleitet von Gerold Huber (1999):



    Die Taubenpost


    Ich hab' eine Brieftaub in meinem Sold,

    Die ist gar ergeben und treu,

    Sie nimmt mir nie das Ziel zu kurz,

    Und fliegt auch nie vorbei.


    Ich sende sie vieltausendmal

    Auf Kundschaft täglich hinaus,

    Vorbei an manchem lieben Ort,

    Bis zu der Liebsten Haus.


    Dort schaut sie zum Fenster heimlich hinein,

    Belauscht ihren Blick und Schritt,

    Gibt meine Grüße scherzend ab

    Und nimmt die ihren mit.


    Kein Briefchen brauch' ich zu schreiben mehr,

    Die Träne selbst geb' ich ihr;

    O sie verträgt sie sicher nicht,

    Gar eifrig dient sie mir.


    Bei Tag, bei Nacht, im Wachen, im Traum,

    Ihr gilt das alles gleich:

    Wenn sie nur wandern, wandern kann,

    Dann ist sie überreich!


    Sie wird nicht müd', sie wird nicht matt,

    Der Weg ist stets ihr neu;

    Sie braucht nicht Lockung, braucht nicht Lohn,

    Die Taub' ist so mir treu!


    Drum heg’ ich sie auch so treu an der Brust,

    Versichert des schönsten Gewinns;

    Sie heißt –die Sehnsucht! Kennt ihr sie? –

    Die Botin treuen Sinns.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Weiter aus den Goethe-Gedichten habe ich eins ausgesucht, das in der Oberstufe zu interpretieren mir gründlich danbengeriet: Auf dem See, D.543


    Diesmal habe ich Dietrich Fischer-Dieskau mit Gerald Moore, die es hier vortragen:



    Auf dem See


    Und frische Nahrung, neues Blut

    Saug ich aus freier Welt;

    Wie ist Natur so hold und gut,

    Die mich am Busen hält!

    Die Welle wieget unsern Kahn

    Im Rudertakt hinauf,

    Und Berge, wolkig himmelan,

    Begegnen unserm Lauf.


    Aug, mein Aug, was sinkst du nieder?

    Goldne Träume, kommt ihr wieder?

    Weg, du Traum! so Gold du bist,

    Hier auch Lieb und Leben ist.


    Auf der Welle blinken

    Tausend schwebende Sterne,

    Weiche Nebel trinken

    Rings die türmende Ferne;

    Morgenwind umflügelt

    Die beschattete Bucht,

    Und im See bespiegelt

    Sich die reifende Frucht.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Schubert hat auch eine Reihe von Schillers Werken vertont, unter anderem dies, Elysium, D.594:


    Hier habe ich wieder Dietrich Fischer-Dieskau und Gerald Moore:



    Elysium:


    Vorüber die stöhnende Klage!

    Elysiums Freudengelage

    Ersäufen jegliches Ach -

    Elysiums Leben

    Ewige Wonne, ewiges Schweben,

    Durchlachende Fluren ein flötender Bach.


    Jugendlich milde

    Beschwebt die Gefilde

    Ewiger Mai;

    Die Stunden entfliehn in goldenen Träumen,

    Die Seele schwillt in unendlichen Räumen,

    Wahrheit reißt hier den Schleier entzwei.


    Unendliche Freude

    Durchwallet das Herz.

    Hier mangelt der Name dem trauernden Leide,

    Sanftes Entzücken nur heißet hier Schmerz.


    Hier strecket der wallende Pilger die matten,

    Brennenden Glieder im säuselnden Schatten,


    Leget die Bürde auf ewig dahin -

    Seine Sichel entfällt hier dem Schnitter,

    Eingesungen von Harfengezitter

    Träumt er, geschnittene Halme zu seh’n.


    Dessen Fahne Donnerstürme wallte,

    Dessen Ohren Mordgebrüll umhallte,

    Berge bebten unter dessen Donnergang,

    Schläft hier linde bei des Baches Rieseln,

    Der wie Silber spielet über Kieseln;

    Ihm verhallet wilder Speere Klang.


    Hier umarmensich getreue Gatten,

    Küssen sich auf grünen samtnen Matten,

    Liebgekost vom Balsamwest;

    Ihre Krone findet hier die Liebe,

    Sicher vor des Todes strengem Hiebe

    Feiert sie ein ewig Hochzeitfest.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Gabriel Fauré (1845-1924)


    Romain Bussine (1830-1899)



    Après un rêve, op. 7


    Dans un sommeil que charmait ton image

    Je rêvais le bonheur, ardent mirage

    Tes yeux étaint plus doux, ta voix pure et sonore,

    Tu rayonnais comme un ciel éclairé par l'aurore;


    Tu m'appelais et je quittais la terre

    Pour m'enfuir avec toi vers la lumière,

    Les cieux pour nous entr'ouvraient leurs nues

    Splendeurs inconnues, lueurs divines entre vues


    Hélas! Hélas, triste réveil des songes

    Je t'appelle, ô nuit, rends moi tes mensonges,

    Reviens, reviens radieuse,

    Reviens, ô nuit mystérieuse!



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Keinen Traum des Schlafes hat der nächste Komponist in diesem Lied musikalisch dargestellt.


    Franz Schubert (1797-1828)


    Friedrich von Schiller (1759-1805)


    Hoffnung D 637


    Es reden und träumen die Menschen viel

    Von bessern künftigen Tagen;

    Nach einem glücklichen goldenen Ziel

    Sieht man sie rennen und jagen;

    Die Welt wird alt und wird wieder jung,

    Doch der Mensch hofft immer Verbesserung.


    Die Hoffnung führt ihn ins Leben ein,

    Sie umflattert den fröhlichen Knaben,

    Den Jüngling locket ihr Zauberschein,

    Sie wird mit dem Greis nicht begraben;

    Denn beschliesst er im Grabe den müden Lauf,

    Noch am Grabe pflanzt er - die Hoffnung auf.


    Es ist kein leerer schmeichelnder Wahn,

    Erzeugt im Gehirne des Toren,

    Im Herzen kündet es laut sich an:

    Zu was Besserm sind wir geboren.

    Und was die innere Stimme spricht,

    Das täuscht die hoffende Seele nicht.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Laß Er den Feldmarschall in Ruh!

    Mir hat von ihm geträumt.



    Ich schaff mir meine Träume nicht an.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Ich bin wieder bei den Liedern nach Mayrhofer: Sehnscht (1816?)



    Hier singt wieder Gundula Janowitz, begleitet von Irwing Gage.


    Sehnsucht


    Der Lerche wolkennahe Lieder

    Erschmettern zu des Winters Flucht,

    Die Erde hüllt in Samt die Glieder,

    Und Blüten bilden rote Frucht.

    Nur du, o sturmbewegte Seele,

    Nur du bist blütenlos, in dich gekehrt,


    Und wirst in goldner Frühlingshelle

    Von tiefer Sehnsucht aufgezehrt.


    Nie wird, was du verlangst, entkeimen

    Dem Boden, Idealen fremd,

    Der trotzig deinen schönsten Träumen

    Die rohe Kraft entgegenstemmt.

    Du ringst dich matt mit seiner Härte,

    Vom Wunsche heftiger entbrannt:

    Mit Kranichen ein strebender Gefährte,

    Zu wandern in ein milder Land.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Und nooch einmal Mayrhofer/Schubert: Jägers Liebeslied D.909:



    Und noch einmal Fischer-Dieskau und Moore, hier in einer anderen Ausgabe



    Jägers Liebeslied


    Ich schieß’ den Hirsch im grünen Forst,

    Im stillen Tal das Reh,

    Den Adler auf dem Klippenhorst,

    Die Ente auf dem See.

    Kein Ort, der Schutz gewähren kann,

    Wenn meine Flinte zielt,

    Und dennoch hab’ ich harter Mann

    Die Liebe auch gefühlt.


    Hab’ oft hantiert in rauher Zeit,

    In Sturm und Winternacht,

    Und übereist und eingeschneit,

    Zum Bett den Stein gemacht.

    Auf Dornen schlief ich wie auf Flaum,

    Vom Nordwind ungerührt,

    Doch hat der Liebe zarten Traum

    Die rauhe Brust gespürt.


    O Schäfer auf dem weichen Moos,

    Der du mit Blumen spielst,

    Wer weiß, ob du so heiß, so groß


    Wie ich die Liebe fühlst.

    Allnächtlich über’m schwarzen Wald,

    Vom Mondenschein umstrahlt,

    Schwebt königshehr die Lichtgestalt,

    Wie sie kein Meister malt.

    Wenn sie dann auf mich niedersieht,


    Wenn mich ihr Blick durchglüht,

    Da weiß ich, wie dem Wild geschieht,

    Das vor dem Rohre flieht,

    Und doch mit allem Glück vereint,

    Das nur auf Erden ist,

    Als wenn der allerbeste Freund

    Mich in die Arme schließt.

    Liebe Grüße


    Willi:)


    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Ich arbeite gerade an einer Ballettoper von Nikolai Rimski-Korsakow "Mlada" für unseren Opernführer, deren Handlung zu einem Teil auf Träumen des Fürsten Yaromir beruht. Im ersten Akt verfällt dieser in einen Traum, in dem ihm von der guten Göttin Lada in einer Ballettszene zeigt, dass seine Braut Mlada von ihrer Rivalin Voyslava durch einen vergifteten Ring ermordet wird. Den dritten Akt "Nacht auf dem Berge Triglav" mit dem Autreten der guten Geister und dem anschließenden Hexensabbat erlebt Yaromir als Traum, aus dem er bei Anbruch des Morgens erwacht. Diesen Traum will er sich im vierten Akt von dem Oberpriester des Gottes Radagast deuten lassen.

    Zu Fundstellen dieser Oper werde ich dann im Opernführer hinweisen.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich arbeite gerade an einer Ballettoper von Nikolai Rimski-Korsakow "Mlada" für unseren Opernführer


    Wer es nicht abwarten will, kann sich hier schon mal eine Aufführung der Oper Mlada vom Bolshoi Theater aus dem Jahr 1989 ansehen. Kann man natürlich auch kaufen


    Rimsky-Korsakov - Mlada / Gavrilova, Borisova, Kulko, Nikolsky, Ananiashvili, Lazarev, Bolshoi Opera link


    Nicht verunsichern lassen von den chinesichen Schriftzeichen am Anfang.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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