Mein Interesse wurde auf jeden Fall geweckt. Genau wie für die Calleja-CD, die du ebenfalls kürzlich angekündigt hast. Danke, lieber Namensvetter Gregor.
Ich verfolge die Karriere von Spyres schon zirka zwölf Jahre, durfte ihn auch schon live erleben.
Ich nenne dich mal Greg, wie es in deinem Profilnamen steht, dann sollte es eigentlich keine Verwechslungen zwischen uns geben.
So lange wie du kenne ich Michael Spyres noch nicht, habe aber inzwischen schon einiges von und mit ihm gehört. Was mich so erstaunt, ist, dass es für ihn fachlich so gar keine Grenzen zu geben scheint. Seine "Range" ist so beachtlich und seine Technik so fantastisch, dass er praktisch alles singen kann. Er singt schwierigste Belcantopartien, bei dem ihm selbst die höchsten Höhen keine Schwierigkeiten bereiten, ist fantastisch im französischen Fach, er singt auch einen ganz wunderbaren Mozart. Dieses Jahr hatte ich mich schon auf seinen Don Ottavio bei den Salzburger Festspielen gefreut. Doch der Don Giovanni fiel wegen Corona leider der Programmkürzung des Festivals zum Opfer.
Auch sein Debüt an der Wiener Staatsoper im Frühsommer - als Edgardo in Lucia di Lammermoor - fiel ins Wasser. Jetzt hoffe ich, dass sein Debüt der Gounod-Romeo sein wird, der für November an der WSO angekündigt wird.
Hier singt er Mozart's Mitridate in einer ganz modernen Produktion in Brüssel. Herrlich wie er diese schwierige Arie singt. Sein Legato ist meisterhaft.
Für mich bleibt abzuwarten, ob das gemeinsame Projekt musikalisch genügend Abwechslung bietet.
Für das Barbier-Duett All 'idea di quel metallo schlüpft Spyres ja in die Bariton-Rolle des Figaro. Und auch sonst klingt das Projekt ja sehr ambitioniert, weil es abseits des gängigen Mainstreams wandelt. Wie übrigens auch schon seine letzte CD, Espoir, die ich seinerzeit vorgestellt habe, die aber im Forum unter den Mitgliedern leider auf kein Interesse gestoßen ist. Vielleicht doch ein Problem weges des eher unbekannten Repertoires.
Gregor