Ultimative Notizen aus dem Opernmuseum

  • Amüsant, hier reinzuschauen. Mein Geist spukt offenbar gewaltig herum in manchen Köpfen, ohne dass er mich vorher fragt. :D Ich begebe mich ja nun sehr gerne ins Museum - auf dieses "Opernmuseum" verzichte ich aber gerne. Die Oper als toter Leichnam läßt sich in der Glasvitrine sicher sehr schön ausstellen, ich ziehe allerdings die lebende Erscheinung vor. Im Tod erstarrt man im Blick des Anderen, meinte Sartre. Für Opernfreunde, die nicht nach Erneuerung und Erprobung ihrer Ansichten im lebendigen Austausch, sondern statt dessen nur nach der hunderttausendsten Selbstbestätigung ihrer einbetoniert festen Meinung suchen, ist die museal erstarrte Oper sicher genau das Richtige: So kann sich die arme Oper zum toten "An-sich" erstarrt gegen das Bild, was man sich von ihr zurechtgezimmert hat, nicht mehr wehren.


    In diesem Sinne wünsche ich allen Leichenbeschauern weiterhin viel Spaß in diesen verstaubten heiligen Hallen.... :hello:

  • Liebe Forum-Freunde!


    Die erste Runde hat ja recht lebhafte Formen angenommen. Wir werden uns sicher nicht in allem einigen können.
    Was mir aber aufgefallen ist: Zum zweiten Hauptteil meines Beitrags über Amtsanmaßung (Nr. 13) hat sich kaum jemand geäußert, obwohl Alfred es nochmals angemahnt hat. Dabei hängt von einer kompetenten Besetzungspolitik sehr vieles ab: ob die Figuren des Stücks lebendig werden durch Stimmklang, Stimmvolumen und Artikulation. Was nützt die schönste Inszenierung, wenn die Intentionen des Komponisten nicht angemessen realisiert werden? Damit sollten wir uns auch auseinandersetzen.


    In diesem Sinne herzliche Grüße von Sixtus!


    Lieber Sixtus, bei diesem zweiten Punkt sind wir uns wahrscheinlich alle einig: die Rollen sollten von Personen besetzt werden, die die nötige Fachkunde haben. Intendanten müssen meiner Meinung nach auch einen Blick für Marketing haben - wenn die Rollen perfekt besetzt sind, aber die Hälfte der Plätze leer bleibt, ist das auch kein erstrebenswerter Zustand. Daher habe ich auch Verständnis dafür, wenn Stars eingekauft werden, die für eine entsprechende Kartennachfrage sorgen - immer vorausgesetzt, dass diese rollengerecht besetzt werden. Ich habe auch nichts dagegen, Spielzeiten unter ein Motto wie "Liebe" zu stellen, das kann zu interessanten Spielplänen führen. Nur muss dann ein Provinztheater nicht unbedingt den "Tristan" aufführen - als ob es zu dem Thema nicht genug andere Stücke gäbe ^^

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber Sixtus,


    ich weiß nicht ob du meinen letzten Beitrag gelesen hast, da hab ich mich zu dem Sänger Thema geäußert. Zum Thema Liebe passen ja eigentlich alle Opern. Ich würde eine Spielzeit machen mit den Frühwerken bzw. unbekannten Werken von bekannten Komponisten wie Verdis Oberto oder Rossinis Othello oder Semiramide oder Wagner das Liebesverbot .

  • Lieber Sixtus,


    Du wirst anhand der letzen Beiträge schon gemerkt haben, auf welche gefährlichem Gelände du dich hier bewegst. Ich hoffe, dass Hans dich vorgewarnt hat: Wir haben hier zwei komplett divergierende Lager. Auf der einen Seitediejenigen, dich sich vor Jahren schon gefreut hätten, wenn Marcel Prawy mit seiner Klage im Zusammenhang mit der Fledermausenstellung durch Neuenfels mit der sog. Werkvertrag-Klage Erfolg gehabt hätte.


    Auf der anderen Seite diejenigen, denen eigentlich die Opernvorstellung, bzw. die musikalische Durchführung, die sängerischen Leistungen weniger wichtig sind, als eine neue Erfahrung, und für welche die Intentionen des Komponisten und Librettisten gänzlich unerheblich sind. Diese Leute (unter aggressiver Führung des von Dieter Stocker adorierten "Holger" (an seiner Stelle wäre mir diese Apotheose langsam mehr als peinlich) ist die Oper eigentlich keineswegs im Zentrum ihres Interesses, sie versuchen vielmehr das Thema des Regietheaters immer auf eine allgemeine Kulturdiskussion zu übertragen, weil ihnen das Werk an sich (oder die sängerische Leistung) im Grunde genommen uninteressant ist. Du wirst auch erfahren, dass man von dieser Gruppierung, wenn man diesen von ihnen als Künstler apostrophierten Regisseuren ablehnend gegenübersteht relativ rasch in die Nazi-Ecke abgedrängt wird, dass Vergleiche mit "entarteter Kunst" usw. vorgenommen werden.


    Mit freundlichem Gruss!

  • ... der arme Sixtus Empiricus hat noch nicht begriffen, dass es immer um den goldenen Topf geht: Hat ihn der Salamander oder die Hexe? Ob ich wohl nach RT-Theater-Schwefel rieche? :D Vielleicht wäre das ja der Stoff für eine Oper mit dem Titel "Tamineleien oder das Irrlicht im Opernmuseum". Fragt sich nur, wer schreibt das Libretto: Der Salamander oder die Hexe? :baeh01:

  • Lieber Holger,


    "Weh, ach die Geister, die ich rief...". Wer so visionär, kreative Gedanken hat muss die Suppe schon auslöffeln, die er sich eingebrockt hat. Also wir warten mit Spannung auf Dein Libretto "Tamineleien oder das Irrlicht im Opernmuseum". Also nicht nur gackern, sondern Eier legen. Nicht der Salamander und nicht die Hexe schreibt das Libretto. Du bist konkret gefordert und schreibst bitte den Text.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich war der Meinung, dass ich mich deutlich ausgedrückt hätte: In Nr.23 hatte ich präzisiert: LEBENDIGES MUSEUM. Das eröffnet interpretatorische SPIELRÄUME, um die Partitur temporär zum Leben zu erwecken - aber keine SPIELWIESE für Selbstdarsteller.
    Außerdem glaube ich, dass dieses Thema schon, bevor ich in diesen edlen Kreis trat, ziemlich ausgelutscht war. Wir sollten also nicht länger daran saugen, wenn nur noch fruchtloser Schlagabtausch herauskommt.


    Grundsätzlich, denke ich, sollten wir auf Tritte gegen Schienbeine, auf Attacken nach Rumpelstilzchen-Art und auf Wadenbeißerei verzichten - und Pawlowsche Reflexe unter Kontrolle halten. (Das meinte ich mit "PACE!")


    Ein passendes Thema wäre vielleicht "Belcanto und dramatischer Gesang" oder "Konzertante Oper - ein Ausweg?"


    Auf eure Meinung dazu bin ich gespannt.


    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Zitat

    Zitat von Operus: Also nicht nur gackern, sondern Eier legen. Nicht der Salamander und nicht die Hexe schreibt das Libretto. Du bist konkret gefordert und schreibst bitte den Text.

    Lieber Hans,


    mit dieser konkreten Aufforderung wirst du wohl kein Glück haben. Wie oft haben wir damals Herrn K. zu konkreten Aussagen aufgefordert, wie "Butter bei die Fisch" oder "Hic Rhodos, hic salta". Es blieb bei ihm und seinem Adjudanten bei weltfremden, theoretischen und oft weitschweifigen Gackern. Die Eier wurden nie gelegt. Und sie werden es diesmal wohl auch nicht, dafür möchte ich garantieren. Deshalb lese ich die Einlassungen der beiden einfach nicht mehr.
    Leider geht es jetzt auch persönlich gegen Sixtus, der als Kenner mit seinen Ausführungen völlig recht hat, was den Herren natürlich nicht passen kann. Lieber Sixtus, weiter so, störe dich nicht an diesen Leuten, ignoriere sie einfach!!


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Zitat von Sixtus: Außerdem glaube ich, dass dieses Thema schon, bevor ich in diesen edlen Kreis trat, ziemlich ausgelutscht war.

    Lieber sixtus, da hast du vollkommen Recht. Aber wir sollten den Kampf gegen diese Anmaßungen der Regisseure, die Oper so schändlich zu entstellen, nicht einfach aufgeben. Das wäre als Rückzieher zu werten.
    Deshalb war ich schon lange dafür und habe es versucht, konkrete Beispiele, die jeder von uns im Fernsehen oder im Web betrachten kann, aufzuzeigen und auch ganz konkret zu sagen, was mir daran nicht gefällt und warum es nicht gefällt. Andererseits könnten dann die Herren auch einmal sagen, was ihnen daran persönlich so gefällt, warum es ihnen gefällt, wie sie es mit dem Originalwerk in Einklang bringen können, welche Bedeutung sie dieser willkürlichen Veränderung beimessen und weshalb das Originalwerk heute nicht mehr in seiner ursprünglichen Form zeitadäquat ist. Das wäre dann eine fruchtbare Diskussion, aber dazu konnten sich die Herren Theoretiker bisher meist nicht aufschwingen. Einfach zu sagen, dass es ihnen gefällt, und sich hinter allerhand Zitaten, Fachwörtern und sonstigem Mätzchen zu verbergen, reicht mir nicht. Deshalb warte ich jetzt auch - wie auch Operus - auf die neue Oper "Tamineleien oder das Irrlicht im Opernmuseum". Ich bin sehr gespannt, wann sie erscheinen wird.
    Ich werde aber auch künftig nicht darauf verzichten, konkrete Beispiele in meinen Augen verunstalteter Meisterwerke aufzuzeigen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ein Opernhaus, Rodolfo, ist ein LEBENDIGES MUSEUM, d.h. die Partitur wird ausgestellt, aber nicht wie ein Bild, sondern in der Aufführung temporär zum Leben erweckt, und zwar nach Maßgabe der Vorgaben der Autoren. Dabei gibt es Spielräume, doch die müssen dort enden, wo das Stück nicht wiederzuerkennen ist. Wäre das nicht ein gemeinsamer Nenner?
    […]
    DAS WESENTLICHE sollte erhalten bleiben.

    Wenn es denn so einfach wäre. Man lese doch nur nach, was dazu etwa im Eröffnungsbeitrag zu »Hoffmanns Erzählungen in Münster (Aufführung vom 24.1.2016)« geschrieben wurde (»Die geradezu abenteuerliche Entstehungs- und Aufführungsgeschichte von Hoffmanns Erzählungen zeigt, wie künstlich solche Diskussionen sind, die sich allein und ausschließlich um eine möglichst original- und werktreue Aufführung bzw. Inszenierung drehen …«). Hier wird, wie das nicht nur Gerhard ja auch immer wieder fordert, am konkreten Beispiel argumentiert (und im konkreten Fall lässt Gerhard ja auch »Ausnahmen« zu). Und gleichzeitig wird dabei am konkreten Beispiel deutlich, dass dabei eben doch einiges zu beachten ist, bei dem man mit »nach Maßgabe der Vorgabe der Autoren« oder »Wiedererkennung« nicht weiter kommt. Man muss das freilich lesen, wenn man ernsthaft mitdiskutieren und es nicht bei »Tritten gegen Schienbeine« und »Pawlowschen Reflexen« bewenden lassen will.


    Sehr schön finde ich Alfreds Terminus von der Geiselhaft, in die die Sänger oft genommen werden. Sie müssen oft Anweisungen ausführen, hinter denen sie nicht stehen (können). Das verkrampft die Atmosphäre und die Interpretation des Stückes. Sogar der Dirigent muss das oft über sich ergehen lassen; auch an Stellen, die in seine Kompetenz fallen. Da stimmt etwas nicht bei den Regeln der Hausordnung.

    Das mit der »Geiselhaft« ist ein sehr bedenkenswerter Punkt. In gewisser Weise kann das ja jeden Musiker im Orchester betreffen, der so spielen muss, wie es der Dirigent will, auch wenn er selbst ganz andere Vorstellungen hätte. Natürlich hinkt der Vergleich, bei einem Solisten hat das schließlich eine ganz andere Qualität. Aber es dürfte klar sein, dass diese »Geiselhaft« doch grundsätzlich bei jeder Art von Inszenierung passieren kann, wenn ein Sänger die Rolle anders sieht als der Regisseur. Von daher verstehe ich nicht, warum man das immer wieder und gerne am Regietheater festmacht. Den Idealfall, dass Regisseur, Dirigent und Solisten allesamt in allen Punkten übereinstimmen, wird es nur sehr selten geben.

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  • Ein passendes Thema wäre vielleicht "Belcanto und dramatischer Gesang" oder "Konzertante Oper - ein Ausweg?"


    Liebe Freunde,


    ja es ist ein Reaktions- Automatismus, der bei unseren Diskussionen um richtige, akzeptable, zeitgemäße Operninszenierungen abläuft. Wir kommen wieder von der Sachebene in die emotionale Schiene. Die Schraube der Eskalation beginnt sich zu drehen. Dieses Verhaltensmuster von Aktion und Gegenreaktion müssen wir durchbrechen. Die von Sixtus vorgeschlagenen Themen könnten ein Ausweg aus der Sackgasse sein. Lieber Sixtus bitte sei so nett und stelle einen ersten Beitrag ein, damit wir sehen, wie Du diese Thematik anpackst. Dann können wir darauf einsteigen und antworten. Das ist auch eine Chance, dass andere Tamino-Kollegen, die z. B auf dem Gebiet des Liedgesangs unterwegs sind, mitmachen und wir noch eine größere Breite und Tiefe in unsere Diskussionen bekommen.


    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Du bist konkret gefordert und schreibst bitte den Text.

    .... im Märchen, lieber Operus, im Märchen. ;) Da ist alles Poesie. In der Alltagsprosa reichts mit diesem Stoff leider nicht für die große Oper, sondern allenfalls zu einer ephemeren Nichtigkeit, einer kürzestweiligen Komödie. Ansonsten verweise ich auf "Hoffmanns Erzählungen" aus meiner Feder. :hello:


    Schöne Grüße
    Holger

  • Deshalb lese ich die Einlassungen der beiden einfach nicht mehr.


    Warum um alles in der Welt nimmst Du dann ständig darauf Bezug? - Ignorieren sieht in meiner kleinen Welt anders aus ... ?(

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Danke, lieber Hans, für deine Reaktion. Mit dem Thema "Konzertante Aufführungen" entfernen wir uns nicht zu weit vom Reizthema, halten es aber etwas auf respektvolle Distanz.
    Mir ist klar: Ein Konzert ist noch keine ganze Oper. Aber wir kennen auch Wagners Stoßseufzer: Jetzt, wo er das unsichtbare Orchester geschaffen habe, möchte er am liebsten noch die unsichtbare Bühne schaffen. (Was würde er heute erst sagen?!)


    Als passionierter Rundfunkhörer bin ich daran gewöhnt, sowohl Studio-Einspielungen als auch Live-Übertragungen zu verfolgen. Dabei vermisse ich kaum das Optische, zumal dann, wenn ich das Stück zur Genüge kenne. Man kann, lutherisch gesprochen, den Sängern dabei so schön "aufs Maul schauen". Will sagen: Man erkennt schneller als mit Bild, ob die Besetzung "stimmt" - oder ob die Rosina, statt von einem satten Mezzo, von einer Soubrette gesungen - oder der TAMINO (Grüß dich, Alfred!), statt von einem verliebten jungen Mann gesungen, von einem Evangelisten gesäuselt wird. Auch ein guter Liedersänger muss nicht unbedingt meinen, er müsse nur böse dreinschauen, um ein guter Amonasro zu sein.


    Bei Live-Übertragungen lässt sich auch leicht erkennen, ob ein Opernhaus aus dem Vollen schöpft oder sich übernimmt. Beim letzten Trovatore aus der MET z.B. sagte Hvorostovsky ab - und der Einspringer, ein Herr Rodriguez, war (fast) gleichwertig. Man sieht zugleich: Es geht beim Luna auch ohne abgesungenen Startenor.


    Das - und vieles mehr - ist auch bei konzertanten Aufführungen ähnlich zu erleben. Wäre das nicht gelegentlich eine Alternative zu den Bravo-kontra-Buh-Orgien bei manchen Neuproduktionen? Ich sehe das sogar kommen, wenn sich die Fronten weiter verhärten. (Nicht nur im Opernforum!)


    Ich freue mich sowohl auf Zustimmung als auch auf Widerspruch!


    Sixtus

  • Man lese doch nur nach, was dazu etwa im Eröffnungsbeitrag zu »Hoffmanns Erzählungen in Münster (Aufführung vom 24.1.2016)« geschrieben wurde (»Die geradezu abenteuerliche Entstehungs- und Aufführungsgeschichte von Hoffmanns Erzählungen zeigt, wie künstlich solche Diskussionen sind, die sich allein und ausschließlich um eine möglichst original- und werktreue Aufführung bzw. Inszenierung drehen …«).


    Hallo Dieter,
    da hat Holger aber mit seinem Opernbesuch "Glück" gehabt, dass er sich gerade "Hoffmanns Erzählungen" ausgesucht hat. Diese Oper ist insofern ein Sonderfall, als ja Offenbach gestorben ist, ehe er das Werk vollenden konnte. Man weiß weder, in welcher Reihenfolge er die Akte gespielt haben wollte, noch weiß man bei vielen Musikstücken nicht genau, an welcher Stelle sie genau stehen sollten, und das Ende ist ziemlich offen, und Offenbach konnte sein Werk natürlich auch nie auf der Bühne sehen und ggf. Änderungen vornehmen. Das lässt tatsächlich eine ganze Reihe unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zu und ist insofern ein schlechtes Beispiel für die "Werktreue"-Diskussion. Bei geschätzten 99% der Opern ist das aber anders. Fast jeder Komponist hat sein Werk auf der Bühne sehen können und hat an den Inszenierungen Anteil genommen. Daher halte ich es doch für sehr fraglich, ob die Komponisten begeistert gewesen wären, wenn man zu ihrer Musik ein völlig neues Stück spielt, wie es heute so leider so häufig der Fall ist.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Lieber Sixtus,


    Ich bin hier (wiederum) ganz bei Dir. Nachdem man ja in letzter Zeit sogar von der Met erfahren muss, dass bei Neuproduktionen sowohl die Sponsoren, wie auch das halbe Publikum wegbleibt, wird das u.U. die Zukunft der Oper sein, wenn die Neuinszenierungen nicht wieder mehr in traditionelleren Bahnen ablaufen.


    Eine Einschränkung möchte ich allerdings machen: Ich schaue, da ich an Gesangstechnik sehr interessiert bin, den Sängern ganz gern im wortwörtlichen Sinn "aufs Maul". Ich fände es durchaus spannend auch solche konzertanten Aufführungen im Fernsehen, bzw. auf DVD's nachverfolgen zu können. Eine merkwürdige Technik, wie diejenige eines momentanen Startenors, zeigt sich dabei sehr deutlich, wenn man sieht, wie der Sänger bei jedem hohen Ton den Mund weit aufreissen muss, ebenso wie sich z.B. bei Bergonzi die bewährte Gähntechnick konstatieren liess oder bei del Monaco und Corelli das Tieferstellen des Kehlkopfes.


    Kurz: Es tönt vielleicht merkwürdig, aber bei Übetragungen von konzertanten Aufführungen könnte man sich wieder mehr auf alle musikalischen Aspekte konzentrieren und müsste sich nicht durch Interpretationen/Deutungen ablenken lassen.

  • Aber wir kennen auch Wagners Stoßseufzer: Jetzt, wo er das unsichtbare Orchester geschaffen habe, möchte er am liebsten noch die unsichtbare Bühne schaffen. (Was würde er heute erst sagen?!)


    Womit er wohl kaum gemeint hat, dass keine szenische Darstellung erforderlich wäre, sondern "lediglich", dass die szenische Darstellung dergestalt sein sollte, dass der Zuschauer quasi vergißt, dass es sich um eine Bühnendarstellung handelt.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Hallo Sixtus,
    mir geht es mit konzertanten Opernaufführungen ähnlich. Ich bin früher viel in die Oper gegangen, habe also die Werke auf der Bühne gesehen, besitze eine ganze Reihe Opern-DVDs, und YT bietet ja auch jede Menge Bühnenaufführungen. Trotzdem - je älter ich werde, desto weniger brauche ich eine szenische Aufführung. Das liegt u.a. daran, dass die wenigsten Sänger begnadete Schauspieler sind - wie sollten sie auch bei endlosen Arien im Barock- oder Belcantobereich, und wenn ich sehe, wie da einer auf der Bühne mit dem Dolch in der Brust endlose Arien singt dann wirkt das halt unglaubwürdig, egal, in welchen Kostümen und in welchem Umfeld die Inszenierung angesiedelt ist. Am Lautsprecher stört mich so etwas gar nicht. Ich kann mich darauf konzentrieren, wie ein Sänger den Gefühlsgehalt seiner Rolle "rüberbringt", welche sängerischen Ausdrucksmittel er benutzt und ähnliches mehr. Das gilt natürlich auch für konzertante Aufführungen. Ich habe in letzter Zeit zwei konzertante Aufführungen in Berlin besucht - einmal "Maria Stuarda" mit Joyce di Donato und Joseph Calleja und "La favorite" mit Elina Garanca, beides hervorragende Leistungen, bei denen ich weder Bühnenbild oder Kostüme vermisst habe und mich obendrein nicht über die Eskapaden eines wildgewordenen Regisseurs ärgern musste. Jetzt freue ich mich auf Bellinis "Capuleti", wieder mit di Donato am 3. März in Berlin. (Ganz nebenbei - ist vielleicht noch jemand von den Taminos in dieser Vorstellung?)

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)


  • Womit er wohl kaum gemeint hat, dass keine szenische Darstellung erforderlich wäre, sondern "lediglich", dass die szenische Darstellung dergestalt sein sollte, dass der Zuschauer quasi vergißt, dass es sich um eine Bühnendarstellung handelt.


    Hallo Michael,


    Bekanntlich entstand der genannte Stossseufzer aus dem Umstand heraus, dass zu Wagners Zeit die technischen Voraussetzungen nicht gegeben waren, um seine Vorstellungen theatralisch umzusetzen, was heute nicht mehr der Fall wäre.


    Niemand weiss, was er heute kreieren würde, vielleicht schriebe er Filmmusik, aber garantiert würde er mit seinem diktatorischen Gehabe keine Umdeutungen seiner Ideen dulden (Loyd Webber macht es ähnlich). Verstehe mich bitte richtig, ich rede nicht einem Realismus von Otto Schenk das Wort, aber ich glaube mit Inszenierungen wie sie Wieland Wagner, Lehnhoff oder Kupfer geschaffen haben, könnte er wohl ganz gut "leben". Ihre Deutungen waren keine wörtlichen Übernahmen der Bühnenanweisungen, aber haben das Werk im Kern nicht angetastet.

  • Zitat

    Zitat von MSchenk: Warum um alles in der Welt nimmst Du dann ständig darauf Bezug? - Ignorieren sieht in meiner kleinen Welt anders aus ... ?(

    Lieber Michael,


    ich lese sie tatsächlich nicht mehr, aber ich komme durch die Reaktionen der anderen, die ich lese, leider immer wieder damit in Berührung, was sie wieder einmal losgelassen haben, denn um die Reaktion zu verstehen brauche ich natürlich die Zitate . Nur auf den Adjudanten des Herrn K. habe ich ab und zu noch reagiert. Sonst nehme ich Stellung zu dem, was hier andere Mitglieder schreiben, z.B. auch du. Ob deine Welt da kleiner ist und du auch ohne die Zitate weißt, worum es geht, weiß ich nicht.
    Aber warum schwingst du dich hier zum Adjudanten dieser Leute auf und willst mich belehren?


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

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  • Zitat

    Zitat von Sixtus: Als passionierter Rundfunkhörer bin ich daran gewöhnt, sowohl Studio-Einspielungen als auch Live-Übertragungen zu verfolgen. Dabei vermisse ich kaum das Optische, zumal dann, wenn ich das Stück zur Genüge kenne.

    Lieber Sixtus,


    das hat natürlich, genau wie beim Lesen, den Vorteil, das die zugehörige Optik im Kopf entsteht. Ich aber bin ein Mensch, der sehr auf sichbare Optik steht, ich bin selbst auch Hobbyfilmer. Im Fernsehen sehe ich mir überwiegend nur Dokumentationen an, weil sie zwar auch - je nach Optik - etwas beschönigen oder verschlimmern können, aber nicht so arg, wie es der Spielfilm oft tut. Viele Verfilmungen von Romanen aber verändern den Inhalt und vor allem den Gehalt von Romanen oft so entscheidend, dass man den Roman nicht nicht wiedererkennt und manche lebenden Autoren wehren sich auch dagegen. Im Theater und in der Oper war das bis vor einigen Jahren nicht der Fall. Es gab vielleicht kleine Abweichungen, aber die Handlung wurde nicht in Ihrer Substanz verschandelt,wie es die "wildgewordenen" (Mme.Cortese :jubel: ) Regisseure heute tun zu dürfen glauben. Gegenüber dem Film aber hat die Oper bereits ein Drehbuch, das Libretto. Für den Film muss erst ein Drehbuch geschrieben werden, in der Regel nicht von Regisseur. Seine Aufgabe ist es, das Drehbuch umzusetzen, und nicht eine neue Geschichte daraus zu machen, die mit dem Drehbuch nichts mehr zu tun hat.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Den Trovatore aus der MET habe ich auch gehört und fand die Besetzung sogar besser als bei der Kinoübertragung. Und die Moderatoren schildern das Bühnenbild und die Inszenierung so gut, das man sich die Inszenierung auch als Radiohörer gut vorstellen kann. Auch bei der Lucia am Freitag in einer Inszenierung von Christoph Loy waren die Sänger so hervorragend das man mehr auf die Sänger als auf die Inszenierung geachtet hat. Bei dieser Inszenierung hat man gemerkt das Herr Loy sich durchaus mit dem Libretto beschäftigt hat. Wenn zum Beispiel Lucia vor ihrer ersten Arie Alisa erzählt das das Wasser sich auf einmal rot wie Blut färbte während sie sich an einem Kran die Hände gewaschen hat, färbte sich das Wasser tatsächlich rot. oder In der Turmszene gab es Gewitter und Blitz auf der Bühne . da vom schlechten Wetter die Rede war. Obwohl ich großer Fan von konzertanten Opernaufführungen bin, stört es mich doch immer , wenn sich die Sänger krampfhaft an ihren Noten festhalten und alles vom Blatt ablesen. Ich habe mal eine konzertante Norma in Dortmund mit Cecilia Bartoli gesehen , da brauchte man wirklich keine Inszenierung , weil die Sänger einfach in ihren Rollen waren.

  • Hallo Dieter,
    da hat Holger aber mit seinem Opernbesuch "Glück" gehabt, dass er sich gerade "Hoffmanns Erzählungen" ausgesucht hat. Diese Oper ist insofern ein Sonderfall, als ja Offenbach gestorben ist, ehe er das Werk vollenden konnte. Man weiß weder, in welcher Reihenfolge er die Akte gespielt haben wollte, noch weiß man bei vielen Musikstücken nicht genau, an welcher Stelle sie genau stehen sollten, und das Ende ist ziemlich offen, und Offenbach konnte sein Werk natürlich auch nie auf der Bühne sehen und ggf. Änderungen vornehmen. Das lässt tatsächlich eine ganze Reihe unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten zu und ist insofern ein schlechtes Beispiel für die "Werktreue"-Diskussion. Bei geschätzten 99% der Opern ist das aber anders. Fast jeder Komponist hat sein Werk auf der Bühne sehen können und hat an den Inszenierungen Anteil genommen. Daher halte ich es doch für sehr fraglich, ob die Komponisten begeistert gewesen wären, wenn man zu ihrer Musik ein völlig neues Stück spielt, wie es heute so leider so häufig der Fall ist.

    So kann man sich die Dinge zurechtlegen, wenn man a) nicht genau hinschaut, b) die Operngeschichte ignoriert und c) nicht wahrhaben will, dass allgemeine ästhetische und dramentheoretische Fragen sehr konkrete Auswirkung auf die Inszenierung eines Thaterstücks bzw. einer Oper haben. Wenn man nur den "Krimi" der Entstehung von Hoffmanns Erzählungen anschaut, dann sieht man eben, dass nicht das Libretto entscheidet, wie eine Oper aufgeführt wird, sondern umgekehrt die "Gestalt" einer solchen Oper sich ändert mit dem Aufführungort, dem jeweiligen Haus. Das ist ein wesentlicher Grund für die Unklarheit, wie diese Oper letztlich aussieht, und nicht bloß das Faktum von Offenbachs Tod. Im 19. Jhd. war es allgemein übliche Praxis, dass aufführungspraktische Bedingungen darüber entscheiden, wie eine Oper auf der Bühne aussieht und nicht eine vermeintliche Festlegung im Libretto. Das wußten die Komponisten/Librettisten nur zu genau. Deswegen findet sich auch in der Kritik dieser Praxis, die im 19. Jhd auftaucht, auch nirgendwo die Forderung einer "werktreuen" Aufführung. Die "Werktreue" ist ein Anspruch des 20. und nicht des 19. Jhd., also ein Modernismus. Wenn man dann darauf hinweist (was jeder Dramaturg im Studium an der Akademie lernt), dass nach dem Klassiker der Dramentheorie schlechthin, Aristoteles, an dem sich alle orientieren, eine Theateraufführung überhaupt nicht den Sinn hat, ein von der Aufführung unabhängiges Werk aufzuführen, ist das abstrakt und theoretisch für die RT-Gegner. Diese Verweigerungshaltung führt dazu, dass man gegenüber dieser Auffassung von Theater (RT) nur polemisch und ad hominem argumentiert. Das alles haben wir schon endlos diskutiert, weswegen ich mich an solchen Diskussionen nicht mehr beteilige (von den absurden Anfeindungen meiner Person ganz zu schweigen) sondern nunmehr mein eigenes Opernforum betreibe. Im übrigen dürfte klar geworden sein, dass für mich die ideologische Frage Regietheater oder nicht überhaupt nicht relevant ist, wenn es um die Beurteilung der Qualität einer Operninszenierung geht. Jeder Regisseur hat seine Auffassung von Theater, die ich erst einmal Ernst nehme und an ihren eigenen Ansprüchen messe. Dazu sind RT-Gegner aber nicht in der Lage. Sie wollen letztlich diese Form von Theater nur denunzieren - und diejenigen, die hier offen für eine solche Auffassung von Theater sind gleich mit. Die einzige Konsequenz daraus kann nur sein: Man ignoriert sich besser gegenseitig.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Ich habe mal eine konzertante Norma in Dortmund mit Cecilia Bartoli gesehen , da brauchte man wirklich keine Inszenierung , weil die Sänger einfach in ihren Rollen waren


    Na siehste! Man muss sich nur die richtigen Sänger aussuchen, obwohl Norma mit Bartoli (die ich sonst sehr schätze) nicht unbedingt meine Traumbesetzung wäre. Aber das ist schließlich Geschmackssache.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Im Fernsehen sehe ich mir überwiegend nur Dokumentationen an, weil sie zwar auch - je nach Optik - etwas beschönigen oder verschlimmern können, aber nicht so arg, wie es der Spielfilm oft tut. Viele Verfilmungen von Romanen aber verändern den Inhalt und vor allem den Gehalt von Romanen oft so entscheidend, dass man den Roman nicht nicht wiedererkennt

    Den Film möchte ich sehen, der es hinkriegt, einen Roman ohne »Entstellung« umzusetzen.

  • Im übrigen dürfte klar geworden sein, dass für mich die ideologische Frage Regietheater oder nicht überhaupt nicht relevant ist, wenn es um die Beurteilung der Qualität einer Operninszenierung geht. Jeder Regisseur hat seine Auffassung von Theater, die ich erst einmal Ernst nehme und an ihren eigenen Ansprüchen messe.

    Genau das wird eben oft verwechselt: Man wird für einen »Anhänger des Regietheaters« gehalten, nur weil man offen ist und eine Inszenierung nicht von vornherein verteufelt. Das kommt mir vor wie die Haltung »Wer nicht mein Freund ist, ist mein Feind«.


    RT-Gegner [...] wollen letztlich diese Form von Theater nur denunzieren - und diejenigen, die hier offen für eine solche Auffassung von Theater sind gleich mit. Die einzige Konsequenz daraus kann nur sein: Man ignoriert sich besser gegenseitig.

    Was Gerhard dann ja auch zu tun behauptet.

  • Zitat

    Das mit der »Geiselhaft« ist ein sehr bedenkenswerter Punkt. In gewisser Weise kann das ja jeden Musiker im Orchester betreffen, der so spielen muss, wie es der Dirigent will, auch wenn er selbst ganz andere Vorstellungen hätte.


    Keinen Menschen im Publikum interessiert wirklich wer an welchem Abend Dienst im Orchester hat und was der sich denkt, Verlässt er - aus welchen Gründen auch immer - das Orchester - wird das nicht mal wahrgenommen. Ein Opernorchester ist in der Regel ein willenloses Werkzeug des Dirigenten, und wenn es anders spielt als er dirigiert, merkts in der Regel auch keiner...
    Bei Sängern - vorzugsweise solchen die schon sehr bekannt sind - liegt die sache anders: Man geht ohne weiteres auch in eine von der Inszenierung her schlechte Aufführung, wenn der Lieblingssänger dort auftritt.


    Zu den Problemen mit "Hoffmanns Erzählungen"


    Es gibt gewiss verschiedene Möglichkeiten der Zusammenstellung. Offenbach selbst war hier nicht sonderlich heikel.
    Allerding sit man gut beraten, wenn man "publikumswirksame" Arien dort belässt wo sie die Mehrheit des Publikums erwartet - eie Originakfassung gibt es nicht. Das bedeutet indes natürlich keine Narrenfreiheit für Regisseure.
    Denn ESSENTIELLE Dinge sind wohlbekannt:
    Es handelt sich um 3 Novellen von E.T.A. Hoffmann, einem Dichter der Romantik. welche um 1817/1818 geschrieben wurden und die in der damligen Gegenwart spielen, damit ist zumindest Bühnenbild und Ausstattung fixiert. Lutters Keller (eigentlich Lutter und Wegner, Als Lutter Alleinbesitzer wurde war Hoffman bereits einige Jahre tot) war ein Lieblingslokal des Dichters und man weiss sehr genau wie er aussah. Hier kann man sich nicht ausreden.


    Jegliche Verfremdung ist pure ABSICHT und man sollte das nicht zu vertuschen versuchen....


    mfg aus Wien
    Alfred


    Ich bedaure, dass meine Antwort erst so spät kommt


    Jeder, der versucht aus der großen Herde, die da heißt ›Gesellschaft‹, auszubrechen, ruft das Mißfallen der Herde hervor.

    Francesco Petrarca (1304-1374)


  • Keinen Menschen im Publikum interessiert wirklich wer an welchem Abend Dienst im Orchester hat und was der sich denkt [...]. Bei Sängern - vorzugsweise solchen die schon sehr bekannt sind - liegt die sache anders: Man geht ohne weiteres auch in eine von der Inszenierung her schlechte Aufführung, wenn der Lieblingssänger dort auftritt.

    Danke fürs Weglassen des entsprechenden Teiles von meinem Zitat, in dem ich gesagt hatte, dass es sich bei Sängern anders verhält als bei einfachen Orchestermitgliedern.

  • Ein Opernorchester ist in der Regel ein willenloses Werkzeug des Dirigenten, und wenn es anders spielt als er dirigiert, merkts in der Regel auch keiner...

    Sorry, dass ich das so hart sage, aber das ist nun doch ein bissl sehr realitätsfremd...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Keinen Menschen im Publikum interessiert wirklich wer an welchem Abend Dienst im Orchester hat und was der sich denkt, Verlässt er - aus welchen Gründen auch immer - das Orchester - wird das nicht mal wahrgenommen. Ein Opernorchester ist in der Regel ein willenloses Werkzeug des Dirigenten, und wenn es anders spielt als er dirigiert, merkts in der Regel auch keiner...


    Ja, klar! - Deshalb ist es auch "vollkommen wumpe", ob nun ein Albrecht Mayer bei den Berliner Philharmonikern gespielt hat oder ein Alfred Schmidt. Ich weiß, die Berliner Philharmoniker sind kein originäres Opernorchester, aber es soll trotzdem Leute geben, die sich dafür interessieren, wer da nun bei "Ella giammai m'amò" sein Cello maltretiert oder eben nicht.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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