Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Fingerlos hat sehr gut Singen gelernt. Die Stimme hat einen festen Sitz. Er artikuliert fast perfekt, ist stets zu verstehen, was bei jungen Sängern nicht immer selbstverständlich ist. Der Aufstieg in höhere Lagen, den ich beim Liedgesang besonders zu schätzen weiß, gelingt ihm gut. In der Tiefe gibt es Reserven.

    Tamino Gregor hatte in einem Aufführungsbericht über "L'Italiana in Algeri" aus der Wiener Staatsoper vom 29.03.2017 die Spielfreude des 31jährigen herausgestellt.

    Die Serenade des Harlekin singt er mit schönem Ton und mit feinen Farbmischungen. Noch vermisse ich etwas die süße Wehmut, die ein Goerne dem Stück geben konnte. Aber glücklicherweise vermeidet er Biederkeit und vor allem Sentimentalität.

    Raphael Fingerlos war übrigens im Pausenfilm des Wiener Neujahrskonzerts zusammen mit Daniela Fally mit dem Duett Papageno/ Papagena zu hören und hat einen hervorragenden Eindruck gemacht.

    Bei meinem Live-Erlebnis im letzten Monat, Harlekin in der Dresdner "Ariadne" unter Thielemann, war das leider nicht so...

    Da hätten wir eine unterschiedliche Wahrnehmung, wenn auch in zwei verschiedenen Aufführungen.


    Ja es gibt unterschiedliche Wahrnehmungen. Das halte ich auch für kein Problem.

    Es wäre ein guter Ansatzpunkt für eine Diskussion, in der versucht würde herauszufinden, welche Vorzüge der junge Bariton hat und was ihm (noch) fehlt!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Bei meinem Live-Erlebnis im letzten Monat, Harlekin in der Dresdner "Ariadne" unter Thielemann, war das leider nicht so...


    Da hätten wir eine unterschiedliche Wahrnehmung, wenn auch in zwei verschiedenen Aufführungen.


    Ja es gibt unterschiedliche Wahrnehmungen. Das halte ich auch für kein Problem.

    Es wäre ein guter Ansatzpunkt für eine Diskussion, in der versucht würde herauszufinden, welche Vorzüge der junge Bariton hat und was ihm (noch) fehlt!

    Ich wollte ja eigentlich nichts darüber schreiben, weil das Erlebnis - wie bereits angedeutet - nicht so war, dass sich das aus meiner Sicht gelohnt hätte und ich hätte ehrlich aufjauchzen können: A new Star was born! Dem war nun aber nicht so - LEIDER!

    Ich war in der (nicht besonders gut verkauften) Mittwochsvorstellung, die vorletzte der Serie, und hatte einen sehr guten Platz im 2. Rang Mitte, 1. Reihe. Von dort aus habe ich insbesondere die überraschend starke Leistung der ganz kurzfristig als Komponist eingesprungenen Claudia Mahnke bewundert (ich hatte sie schon vor 20 Jahren an der Komischen Oper Belrin in dieser Rolle und war erstaunt, wie frisch und unverbraucht die Stimme nach all den Jahren immer noch klingt) und war auch sehr angetan vom ca. 60-jährigen Stephen Gould als Bacchus (den ich bereits 2004 an der Berliner Staatsoper in dieser Rolle erlebt habe - in den Vorstellungen davor soll er angeblich Höhenprobleme gehabt haben, nicht jedoch in meiner Vorstellung, das war geradezu sensationell, wie Mahnke auch), während die Wiener Primadonnen (Stoyanowa und Fally) mich eher enttäuschten.

    Nun zu Herrn Fingerlos: schon eine recht kleine Stimme, die sich im Ständchen nicht wirklich gegen das kleine Ariadne-Orchester durchsetzen konnte. Die Stimme klingt nicht schlecht, einen Wow-Effekt hat sie nun aber wirklich auch nicht auf mich gemacht. Probleme hatte er beim Ständchen vor allem bei der Bildung des Vokals "u", und zwar sowohl beim langen "Lust" oben als auch später bei bei der bequemer liegenden "Lust" ("Aber weder Lust noch Schmerzen") - da klang irgendwie gar nichts. Also vom Ständchen war ich schon enttäuscht. An die Harlekine, die ich in den Neunzigern regelmäßig erlebt habe (der junge Mewes und der junge Trekel alternierten in Berlin, Bär und Gantner in Dresden), darf ich gar nicht denken. Die zweite Komödiantenszene nach der Zerninetta-Arie war dann zwar von ihm wesentlich besser, aber als er dann (nach den drei anderen Komödianten) zu seinem "Solo-Vorhang" auf die Bühne kam, ging der Applaus eher zurück, als dass er anschwoll - kein einziges Bravo etc. - ich war also offensichtlich nicht der Einzige im Publikum, der nicht in höchstem Maße von diesem Harlekin begeistert war.

    Ich fürchte, die stimmlichen Möglichkeiten von Herrn Fingerlos (vor allem das Volumen, ein wenig aber auch der Klang, auch wenn dieser eigentlich nicht schlecht ist) sind doch zu begrenzt, als dass es die ganze große Karriere werden würde - oder zumindest als dass es ein Interpret werden würde, der mich bedingungslos überzeugen, ja begeistern könnte. Bei der Dresdner "Ariadne"-Vorstellung am 12.12. war dies definitiv nicht der Fall!

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Raphael Fingerlos war übrigens im Pausenfilm des Wiener Neujahrskonzerts zusammen mit Daniela Fally mit dem Duett Papageno/ Papagena zu hören und hat einen hervorragenden Eindruck gemacht.

    Habs auch gesehen. Und er hat mir auch gefallen, wenngleich die kammermusikalische Orchesterbegleitung nicht so mein Fall war. Übrigens noch weniger hatte mir der Rosenkavalier-Walzer gefallen, da fehlte mir der Bums, den das volle Orchester bringt. Aber immerhin konnte man erkennen, was für hervorragende Instrumentalisten in Wien rumlaufen!! Aber das nur nebenbei, gehört nicht zum Thema.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Die vom Stimmenliebhaber angesprochenen "Probleme mit der Lust" sind zutreffend. Vielleicht handelt es sich aber auch um ein Problem mit dem Ton. Vielen Dank in jedem Fall, dass Du so umfassend geantwortet hast und auch eine Begründung geliefert hast. Mich spricht seine schöne, lyrische Stimme dennoch an. Ich finde auch nicht, dass es ihr an Durschlagskraft fehlt. Warten wir die weitere Karriere ab. Dann gibt es sicher auch mehr Munition für Pro und Kontra.

  • Den aufschlussreichen Austausch über Raphael Fingerlos unterbreche ich nur ungern. Ich könnte mir denken, dass auch Rheingold noch etwas dazu sagen will. Er hatte ja hier diesen Bariton als seine Entdeckung vorgestellt. Aber mir ist auch wichtig, unserem Gastmitglied Boismortier zu antworten. Ich bitte also um Nachsicht für die Störung!


    Lieber Boismortier!

    Mir hat Krimmels Stimme gut gefallen. Aber als ich ihn hier vorstellen wollte und es in Worte fassen musste, was mir denn genau so gut gefällt, habe ich gemerkt wie schwer ich mich damit tue das zu beschreiben was ich höre.


    Es ist wirklich nicht leicht, in Worte zu fassen, was man hört. Das geht nicht nur Dir so. Auch andere haben dabei ihre Schwierigkeiten.


    Deshalb findest Du in vielen Berichten über Aufführungen auch oft Formulierungen, die nicht sehr aussagekräftig sind:  „XY war ein heroischer Feldherr“ oder „YZ sang eine elegische  Gräfin“. Urteile über Sänger und ihren Gesang werden zudem oft ziemlich pauschal gefasst und nicht weiter begründet. Es wird gesagt, ob sie gefallen haben oder nicht! Mitunter wird auch entschieden dass sie gut waren oder schlecht.

    Wenn man nun aber mal versucht, etwas von dem Klangeindruck einer Stimme zu vermitteln und die Vorzüge und Mängel einer Gesangsleistung prägnant zu beschreiben, kostet das Arbeit und Zeit. Ich staune immer wieder wie lange ich brauche, um einen Sänger oder eine Sängerin vorzustellen. Allein das Recherchieren von Daten zur Person, zum Ausbildungsgang und zur Karriere ist oft schon mühevoll. Dazu kommt, dass das Suchen, Prüfen und schließlich Auswählen von probaten Hörbeispielen viel Zeit – und oft auch Nerven – kostet. Und trotzdem ist das Formulieren der vier oder sechs Zeilen über die Eigenheiten der Stimme und über Stärken und Schwächen der Gesangsleistung das, was die meiste Mühe macht.

    Die Dinge, die Ihr bemängelt habt, kann ich leider noch nicht hören.

    Die entscheidende Voraussetzung dafür, dass man seinen Höreindruck überhaupt mitteilen kann und die rechten Worte dafür findet, scheint mir ein konzentriertes Hören zu sein. Im  Opernhaus aber ist die Ablenkung groß und oft hört man auch Aufnahmen zu Hause nicht wirklich aufmerksam und auf das Wesentliche konzentriert. Manchmal hilft mehrmaliges Hören hintereinander oder auch vergleichendes Hören. Das erleichtert - zumindest mir – klarer zu erkennen, was den Reiz dieser oder jener Stimme ausmacht, wie sie sich von anderen unterscheidet und mit welchen Worten es sich am besten umschreiben lässt. Schwer bleibt es allemal, der Eigentümlichkeit einer Stimme gerecht zu werden und anderen eine Vorstellung davon zu vermitteln, wie sie klingt.

    Etwas leichter ist es nach meiner Erfahrung, die Qualität einer Gesangsleistung zu untersuchen und zu begutachten. Dafür gibt es ein Instrumentarium und ein reiches Vokabular, das  man sich aneignen kann. Grundlage für eine treffende Analyse und aussagekräftige Darstellung ist aber wiederum in jedem Falle genaues Hören. Dabei sollte man ruhig mal die Aufmerksamkeit auf Details fokussieren. Man kann auf die saubere Intonation und auf akkurat ausgeführte Rhythmen achten. Man kann  prüfen, wie lückenlos und flüssig eine Legatophrase gebildet ist. Man kann kritisch betrachten – wie Stimmenliebhaber das gerade beim Harlekin von Fingerlos getan hat – ob die Vokale richtig geformt werden, unverfärbt sind und gut klingen. Man kann sich auch darauf konzentrieren – wie ich zum Beispiel oben bei Konstantin Krimmel – ob die Phrasen ganz ausgesungen und abgerundet sind.

    Meistens erschließt sich so wesentlich mehr als das, worauf man gerade die Aufmerksamkeit fokussiert hat. Jedes dieser Details ist halt für den Gesamteindruck wichtig. Aber das will ich jetzt nicht weiter fortspinnen.

    ….habe ich gemerkt wie schwer ich mich damit tue das zu beschreiben was ich höre. Das können andere besser als ich, aber was nicht ist, kann ja noch werden. :)

    Meinst Du das wirklich? Sie machen es vielleicht anders, aber nicht besser.

    Mich jedenfalls hat Deine Beschreibung von Konstantin Krimmels Stimme und Interpretationen neugierig gemacht. Ich habe Lust bekommen, seine Aufnahmen zu hören und mich mit Ihnen eingehender zu beschäftigen!

    Auch was Du etwa über Lise Davidsen oder Elsa Dreisig geschrieben hast, war für mich richtig erhellend!

    Ich freue mich deshalb über jeden neuen Beitrag von Dir. Dass Du Dich damit gelegentlich schwer tust, liegt in der Natur der Sache.


    Liebe Grüße


    Caruso41


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  • Ben Bliss

    "Bliss" heißt im Englischen Wonne und Glückseligkeit, und genau diese Empfindung hat sich bei mir eingestellt, als ich diesem Kleinod lauschte; in der Tat magische Töne: so langsam habe ich das noch nie gehört wie in diesem Video, und dabei dann die Spannung und Intensität zu halten ist schon ungeheuer schwer, wie der amerikansiche Tenor dabei mit einem filo di voce die Arie ausklingen lässt, morendo, das ist schon aller Ehren wert. Das piano und pianissimo trägt mühelos, sein Timbre ist sehr schmelzreich, lyrisch und exquisit.

    Zu seiner Vita sei auf seine Homepage bzw einen Eintrag der Frankfurter Oper verwiesen:


    https://www.benblisstenor.com/about


    https://oper-frankfurt.de/de/e…eams/ensemble/?detail=433


    Viel Spaß beim Zuhören!


  • Danke, dass Du wieder auf Slezak gekommen bist und die "Magischen "Töne" gleichzeitig mit dem jungen Tenor Ben Bliss bei bei den "Neuen Stimmen" von Caruso einbringst. Das nenne ich mir die schönste Sichtweise. :) Da liegen zwar Welten dazwischen - allein beim Beginn - , aber es ist interessanter Vergleich für mich. Slezak hat es mit seiner Interpretation den Nachfolgern nicht eben leicht gemacht. Und Bliss ist mir zu hörbar mit der technischen Umsetzung beschäftigt, wenngleich er wirklich magische Töne produziert.

    Ich habe diesen Abschnitt mal aus meiner Äußerung im Leo-Slezak-Thread hierher kopiert.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zu Ben Bliss


    Danke, lieber Don Gaiferos,


    für die Vorstellung dieses jungen Tenors. Das ist eine wirklich hervorragend gesungene Aufnahme.


    Ich will aber auch nicht verheimlichen, dass ich mich dem Einwand von Rheingold anschließen möchte: einen Vergleich mit den ganz großen Interpretationen - ich denke an die von Slezak, Jadlowker, Gedda, Erb oder auch Seiffert - kann sie noch nicht aushalten.

    Das hat verschiedene Gründe:

    einmal kann man sich überhaupt nicht vorstellen, dass dieser Mann auch die Erzählung vom Fuße des Libanon bewältigt - ganz zu schweigen von den Ensembles, in denen dramatische Akzente verlangt werden.

    Zum anderen will sich für mich die Magie des Gesanges nicht einstellen. Ich höre nichts Geheimnisvolles, Zauberisches, Berauschendes. Dafür ist alles zu bedacht und sicher kontrolliert, klar und beherrscht.

    Dass es aber eine Aufnahme ist, die ich etwa der von Roberto Alagna oder anderen Tenöre unserer Tage vorziehen würde, will ich auch gleich dazu sagen. Sie ist wenigstens technisch fein und klangschön.


    Ich werde mich erst mal auf die Suche nach weiteren Aufnahmen von Ben Bliss begeben, ehe ich mehr über diesen Tenor schreibe. Nach einer einzigen Arie kann man noch nicht viel sagen.


    Beste Grüße

    Caruso41


    Übrigens hat auch Enrico Caruso "Magische Töne" aufgenommen!


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  • Lieber Don Gaiferos

    Vielen Dank für die Vorstellung von Ben Bliss. Laut Operabase hat er auch schon in kleineren Wagner Partien an der MET gesungen. Er hat einen sehr schönen lyrischen Tenor und vor allem eine gute deutsche Aussprache. Hier ein weiterer Ausschnitt



  • Weiter zu Ben Bliss


    Lieber Don Gaiferos!


    Lieber Rodolfo!


    Diese Aufnahme aus der ENTFÜHRUNG habe ich inzwischen auch gehört und einige weitere Videos, die offensichtlich bei dem gleichen Konzert in einer Kirche mitgeschnitten wurden. Sie alle zeigen die Stimme und die Gesangstechnik von Ben Bliss im besten Licht. Das ist ein Tenor, der sicher in der nächsten Zeit im Mozartfach hervorragende Leistungen bringen wird.

    Die Belmonte-Arie beweist - Rodolfo hat darauf hingewiesen - dass er in der deutschen Sprache fast ohne Akzent singen kann. Er weiß auch die Zerrissenheit zwischen den verschiedenen Gefühlszuständen überzeugend darzustellen und hat da sie eigenen Farben. Besonders schätze ich seine Fähigkeit, harmonische Wendungen mitzuvollziehen. Das ist beim Belmonte und Ferrando (COSI FAN TUTTE) zu hören aber mehr noch bei 'L'heure exquise' von Reynaldo Hahn oder 'Maria' aus der West Side Story.

    Der Tenor wird sich sicher weiter entwickeln. Er hat zwar nicht ein ausgesprochenen Amoroso-Ton, aber ein Timbre, das im Piano genau so ansprechend ist wie im Forte. Vor allem weiß er die Reize dieses Timbres einzusetzen - nicht nur bei der Voix Mixte, die wir ja in Korngolds "Magische Töne" schon bewundert haben. Ich wünsche mir, mal eine Aufnahme mit Orchester von ihm. Mit der Klavierbegleitung und in der harten Akustik des Kirchenraumes kann die Stimme sicher ihre Qualitäten nicht optimal entfalten.


    Hier noch ein Interview, das ich sehr interessant finde


    https://www.broadwayworld.com/…from-TV-to-Opera-20180103


    Beste Grüße


    Caruso41

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    2 Mal editiert, zuletzt von Caruso41 ()

  • Lieber caruso41,


    vielen Dank für Deine aufmunternde Antwort. Vergleichendes Hören mache ich schon gerne. Grundsätzlich rede ich halt lieber, als zu schreiben, habe allerdings vor mich in diesem Forum regelmäßig zu beteiligen so gut ich kann. Ich bin nach wie vor Gast und kein vollwertiges Mitglied. Zu dem Vorstellungsthread habe ich leider kein Zugriffsrecht.


    Viele Grüße

    Boismortier

  • Ich bin nach wie vor Gast und kein vollwertiges Mitglied. Zu dem Vorstellungsthread habe ich leider kein Zugriffsrecht.

    Lieber Boismortier,


    Du hast Dich ja inzwischen mit sehr kompetenten Beiträgen über Stimmen und Gesangskunst bestens eingeführt. Wenn es Dir verwehrt ist, in den Vorstellungs-Thread zu gehen, kannst Du ja auch ein paar Informationen über Dich und Deine Interessen hier in diesem Thread mitteilen, in dem Du bisher vor allem aktiv warst!


    Beste Grüße


    Caruso41

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  • Hohe Ehren für Christina Nilsson

    Christina Nilsson, die hier in diesem Thread als NEUE STIMME vorgestellt wurde (Beitrag #634), hatte die Ehre, bei der Verleihung des Nobelpreises am 10. Dezember 2018 im Royal Concert House Stockholm die Arie der Elisabeth aus Wagners TANNHÄUSER zu singen.

    Zwei Monate zuvor sang sie unter Alan Gilbert die Arie der Turandot zum 100. Geburtstag der Königlichen Oper in Stockholm!


    Viel Vergnügen mit den Aufnahmen!


    Caruso41

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  • Lieber caruso41,

    Christina Nilssons „Dich teure Halle“ aus dem NEUE STIMMEN Wettbewerb habe ich mir bereits vor einem Jahr angehört und fand es damals, besonders im Vergleich zu Lise Davidsen, schwächer. Diese neue Youtube-Aufnahme gefällt mir besser, da sie hier, meiner Meinung nach, den Charakter der Arie besser trifft. Nun nimmt man ihr die Freude deutlich besser ab. 2017 hatte besonders im Schlussteil mit dem Augenaufschlagen und den gefallteten Händen etwas kokettes, was zu dieser Arie nicht passt.

    Ich finde den Klang ihrer Stimme sehr schön, besonders in der Höhe klingt es überhaupt nicht schrill oder gedrückt. Nicht so gut finde ich, wie auch 2017, ihre Aussprache. Die Vokale sind nicht klar. „Mir“ wird da zu „mür“ oder sowas in der Art. Und im Mittelteil der Arie verstehe ich überhaupt nicht was sie singt, das ist nur Klang. Zwar schöner Klang, aber ich würde gerne besser verstehen was sie sagt.


    Viele Grüße

    Boismortier (die eine sie ist und kein er)

  • Liebe Boismortier,


    Deine Eindrücke decken sich ganz mit meinen. Man muss beachten, dass Christina Nilssons noch sehr jung ist.

    Sie hat erst 2017 am University College of Opera in Stockholm ihr Master's Degree gemacht.


    Letztes Jahr hat sie ihre ersten Auftritte in großen Partien gehabt: Im Februar/März unter Pier Giorgio Morandi (der ein ausgezeichneter Dirigent ist und Sänger sehr klug leitet und fördert) als AIDA in Stockholm und im November in Frankfurt als ARIADNE.


    Ich habe sie dort am 17. November gehört und sie hat einen phänomenalen Erfolg gehabt. Sie passte ideal in das Regiekonzept von Brigitte Faßbaender, das Ariadne als ganz junge Prinzessin zeigt, und sang einfach hinreißend. Ganz anders als Lise Davidsen, aber nicht weniger begeisternd. Mir imponierten vor allem die leuchtenden Höhen und der Glanz, den sie auch in tiefen und mittleren Lagen verbreitet! Die Gestaltung war nicht so facettenreich wie bei der Davidsen aber von Christoph Gedschold erhielt sie auch keinerlei Unterstützung. Unter einem so unerfahrenen Dirigenten sein Debut geben zu müssen, ist echt eine Herausforderung. Aber sie hat sie bestanden!


    Vieles in der Gestaltung ist auch in den beiden jetzt eingestellten Aufnahmen - sagen wir mal höflich - ausbaufähig. In der Turandot-Arie bekommt man allenfalls eine Ahnung, was das für eine Figur ist. Da hat mich in jüngerer Zeit Alessandra Marc ganz anders gepackt. Allein was tut's, was tut's? Diese Stimme in dieser Arie zu hören mit mühelosen Höhen, vor allem den satten und doch hell gleißenden Spitzentönen - das ist einfach eine Wonne. Da kann man auch mal auf eine Verkörperung der Bühnenfigur und des Dramas, in dem sie agiert, verzichten. Zumindest in einem Festkonzert!

    Beste Grüße

    Caruso41

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  • Liebe Boismortier, lieber Caruso,


    vieles habt ihr schon gesagt - ich finde auch, dass Christina Nilsson über eine Stimme mit wunderschönem, cremigen Timbre und stupender Strahlkraft verfügt, die mit metallener Durchschlagskraft ausgestattet ist, wobei sie jedoch nie gellend wird, und dabei immer noch einen Hauch honigfarbener Dolcezza beibehält, auch wenn sie sich dramatisch im Raum entfaltet.

    Ich denke auch, dass sie vor allem an ihrer Diktion noch feilen sollte, bisweilen habe ich den Eindruck, dass sie so sehr auf das Legato konzentriert ist bzw. auf die Verbindung gerade der offenen Vokale, dass dann die Konsonantenbildung etwas verschwimmt; dies ist aber, wie sagt man so schön, "Jammern auf sehr hohem Niveau".

    Sie verfügt über eine überaus schön timbrierte, prägnante Stimme mit reichem Material. Mir gefällt auch ihre Interpretation sehr gut (bei solchen Recitals ist es ohnedies immer sehr schwer, sich wirklich in eine Rolle ganz einzufühlen und sie ganz auszuloten, da man sie ja nur ausschnittweise singt), denke jedoch auch, dass sie im Laufe der Jahre diese Partien noch in ganz anderer Tiefe durchdringen kann, wenn sie sie regelmäßig singt.

    In jedem Fall werde ich mit großem Interesse ihre weitere Entwicklung verfolgen und hoffe, dass bald noch weitere Videos und später auch CDs verfügbar sein werden.

  • noch zu Christina Nilsson und eine Vorschau....


    Schönen Dank, lieber Don Gaiferos, dass Du Dir Christina Nilsson angehört und Deine Eindrücke so pointiert mitgeteilt hast.

    Ja, ganz sicher wird sie an der Diktion und Eloquenz noch weiter arbeiten müssen. In Frankfurt, bei ihrer Ariadne, hat ich den Eindruck, dass sie auch bereits dabei ist.

    Sie wird die Ariadne übrigens im März in einer Neueinstudierung in Lausanne singen. Da arbeitet sie mit Frank Beermann zusammen. Das wird ihr sicher gut tun.


    Die Zerbinetta wird in der Produktion übrigens Marie-Eve Munger singen. Das ist eine eminent begabte junge Koloratursopranistin, die ich vielleicht auch mal vorstellen sollte. Ich finde einfach erstaunlich, wie viele bestens ausgebildete Stimmen mit einer Orientierung am französischen Stil heute "am Markt" sind. In den 50er, aber vor allem von den 60er bis in die 90er Jahren hinein konnte man die an den Fingern einer Hand abzählen. Marie-Eve Munger ist zwar Kanadierin aber in der vokalen ars gallica bestens geschult.


    Es gibt von Marie-Eve Munger schon Aufnahmen, die einen trefflichen Eindruck von der Stimme vermitteln. Ich habe sie bisher nur mit Liederabenden live gehört. Ehe ich sie vorstelle, würde ich sie gerne auf einer Bühne in einer interessanten Rolle hören.


    Liebe Grüße


    Caruso41

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  • Lieber Caruso, lieber Don, liebe Freunde,


    "Wer zu spät kommt, den bestrafen die eifrigeren Taminos." Weil über Christina Nilsson bereits einiges gesagt wurde, das sich mit meinen Eindrücken deckt, halte ich mich kurz, um Redundanzen gering zu halten. Erstens lässt bereits die Namensgleicheit mit der großen Birgit aufhorchen und gibt zu Hoffnungen Anlass. Diese werden durch die Hörprobe unterstützt. Die Stimme hat einen gewinnenden Klang in allen Lagen. Selbst in der Höhe wird noch gedeckt gesungen und der erwähnte Wohlklang wird auch in den Grenzbereichen voll erhalten. Großes Volumen gepaart mit beachtlicher Pianokultur würden der jungen Sängerin die Möglichkeit zu nuancierter Gestaltung und Differenzierung geben. Genau in Gestaltung und im Ausdruck liegen jedoch die noch nicht genügend genutzten Potentiale. Besonders am Anfang der Turandot Arie klingt der Vortrag metronomenhaft deklamatorisch, später taut Christina Nilsson auf und kann auch Emotionen zeigen, ergreifen kann sie jedoch noch nicht. Dennoch eine sehr erfreuliche Begegnung, die bei richtiger Führung und Weiterbildung sicherlich ihren Weg als Berufssängerin machen wird. Bei dem fatalen Überangebot an Talenten im heutigen Opernbertrieb ist sicherlich schon die Erreichung dieses Ziels eine beachtliche Leistung.

    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • noch weiter zu Christina Nilsson


    Lieber Operus!

    Du hast den Beitrag #1010 in diesem Thread geschrieben.

    Blumen oder eine Reise dafür gibt es nicht.

    Ein herzliches Dankeschön aber schon!


    Dass auch Du von der jungen Sopranistin beeindruckt bist, freut mich natürlich. Auf jeden Fall, werde ich ihren weiteren Weg aufmerksam im Auge behalten. Nach Lausanne (für die Ariadne) werde ich nicht fahren, obwohl es im März da schon sehr schön sein kann. Gerade ihre Ariadne aber habe ich nun schon in Frankfurt gehört.

    Man munkelt, dass Christina Nilsson mit einem sehr renommierten Opernhaus verhandelt, weil die eine Neuinszenierung des OBERON planen und sie gerne für die Rezia verpflichten wollen. Das wäre dann schon ein Grund zum Reisen!


    Liebe Grüße


    Caruso41

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  • Zu Nadine Sierra beim Neujahrskonzert in Venedig:


    Bei Nadine Sierra lassen sich eine angenehm dunkle Mittellage und ihr vorteilhaftes Äußeres nicht leugnen. Dennoch finde ich ihre Stimme kalt. Ob sie sich mit der Arie der Turandot einen großen Gefallen getan hat, wird die Zukunft zeigen.

  • Zu Nadine Sierra beim Neujahrskonzert in Venedig:


    Bei Nadine Sierra lassen sich eine angenehm dunkle Mittellage und ihr vorteilhaftes Äußeres nicht leugnen. Dennoch finde ich ihre Stimme kalt. Ob sie sich mit der Arie der Turandot einen großen Gefallen getan hat, wird die Zukunft zeigen.

    Hallo, ich fand in dem Konzert ihre Stimme sehr klangschön und ansprechend, kalt kann ich jetzt nicht sagen, und im Konzert kann man auch die Turandot singen ;), wie das mal in der Oper wird ist dann was anderes!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ob sie sich mit der Arie der Turandot einen großen Gefallen getan hat,

    Lieber Kapellmeister Storch, lieber Fiesco!


    Das Konzert habe ich nicht gehört.

    Hat Nadine Sierra tatsächlich die Arie der Turandot gesungen - oder "nur" die Takte im (von Alfano nachkomponierten) Finale, die es auf YouTube gibt? Die Arie würde ich ihr nicht zutrauen. Wenn sie aber einen Beitrag zum Finale geben sollte, das vermutlich das Konzert wegen des wirkungsvollen Chores beschlossen hat , dann ist das schon OK!

    Allerdings hätte ich mir da mit einer Christina Nilsson eher die Wirkung versprochen, auf die das Ganze angelegt ist.

    Nadine Sierra muss einfach über ihre Grenzen hinaus gehen. So etwas ist nie gut. Immerhin hat sie die Sache mit Anstand (und vermutlich mit der Hilfe der Tontechniker) gemacht.

    Die übrigen Nummern, die Youtube von dem Konzert bringt, aber haben mich schon mehr überzeugt. Die hat sie klangschön und in der rechten Maniera rüber gebracht. Allerdings wirkt die kristallene Klarheit der Stimme auch auf mich schon etwas kühl.


    Beste Grüße

    Caruso41

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  • Ich gratulier zum 1000. Beitrag, der vor kurzem erreicht wurde.

    Üblicherweise schreibe ich ja nicht in diesem Thread - zum einen weil ich nicht auf der Jagd nach neuen Stimmen bin . ich bin eher rüchweärts orientiert - zum anderen weil ich mich nicht für fachlich kompeten auf diesem Gebiet halte - und der Thread inzwischen von alleine läuft - was ich ja vorausgesagt habe.

    Denn ich - ich habe - eher durch Zufall zwei Stimmen gehört, die ich für erwähneswert betrachte.

    Während ich bei der ersten Stimme noch mit mir rang, ob ich sie vorstellen soll - oder mich damit blamiere - habe ich gefunden, daß sie schon einmal hier im Thread - oder zumindest in Forum - erwähnt wurde, allerdings nicht mit dem Clip den ich hier einstellen möchte.

    Es handelt sich um eine Aufnahme aus einem Wettbewerb der Bertelsmann Stiftung "Neue Stimmen" aus dem Jahr 2017

    Ob die Stimme eigentlich als "neu" zu bewerten ist, ist ebenfalls fraglich, der Sänger ist immerhin schon 31, und soweit ich recherchiert habe - mitten im Geschäft.

    Meine Stimmen Vorstellungen (wenn man davon sprechen kann - sie sind selten genug - oder eigentlich kaum vorhanden) sind zudem auch noch komponistenorientiert. Es werden im Bereich der Oper stets Mozart, Verdi oder Belcanto-Opern kommen - ich mag keinen Wagner oder Verismo etc)

    Der langen Rede kurzer Sinn: Ich stelle hier einen Rossini Clip mit Johannes KAMMLER in diesen Thread

    ER singt die Arie etwas "deutscher" als ich es von Italienern gewohnt bin (ich beziehe mich hier auf das quirlige - nicht auf die Sprache) -aber das liegt wohl in der Natur der Sache.



    Der Übersichtlichkeit folgt mein 2. Kandidat im nächsten Beitrag.


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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  • Wieder aus der Bertelsmann Stiftung 2017 stammt die Vorstellung der nächsten Stimme - Ich konnte sie hier nicht finden . bei 100 Beitragen und einer nicht immer gan zuverlässigen Suchfunktion ist es aber schwierig hier sicher zu sein.


    Der Sänger, den ich nun vorstelle kommt meinem Idel absolut entgegen - und egal wie er allgemein beurteilt wird - hier bin ich begeistert.

    Mingjie Lei singt die "Baumeister-Arie" aus Mozarts "Entführung aus dem Serail - zum Hinknien schön



    Und hier noch ein zweites Klanbeispiel

    aus Rossinis "Italienerin in Algier"




    Sollte ich hier Doubeltten eingestellt haben si ist es mir ein Leischtes sie zu löschen...


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Lieber Alfred,

    kurz zu den von Dir vorgestellten Sängern. Beides sehr interessante, hörenswerte junge unverbrauchte Stimmen:


    Johannes Kammler: Die Kavantine "Largo al factotum" wirkt durch die Genialität der Komposition eigentlich immer. Deshalb werden die sängerischen Schwierigkeiten oft unterschätzt. Der junge Bariton meistert alle diese Herausforderungen problemlos, die Stimme klingt selbst in den schnellsten Passagen und bei den Triolen voll und rund. Schönes Timbre, gute Stimmführung und Technik. Außerdem ist er bereits ein Bühnentier, der selbst im Konzertsaal körperlichen/mimischen Ausdruck über die Rampe bringt. Wo könnten Reserven liegen? So weit im Bild zu erkennen singt Kemmler stark im Brustbereich, der ganze Körper ist jedoch das perfekt klingende Instument. So gut die Stimme klingt bei den ganz hohen Tönen sind die Übergänge problematisch und die Stimme strömt nicht so frei wie in den anderen Lagen.


    Mingjie Lei: Die Baumeister-Arie wird wegen ihrer vertrackten Koloraturen häufig gestrichen. Genau in der Koloraturtechnik liegt die große Stärke des Sängers, das klingt alles mühelos, frei fließend, tonschön, nahezu perfekt. Niederknien würde ich mich allerdings noch nicht. Es sollte dringend an der Sprachverständlichkeit gearbeitet werden. Die Artikulation und die richtige Vokalfärbung müssen verbessert werden. Hier ist ein deutscher Sänger, wie z. B. Tilman Lichdi, der diese Arie auch im Gepäck hat, durch seine hohe sprachliche Kultur selbstverständlich im Vorteil. Trotz dieser kleinen Einschränkungen magna, summa cum laude liegt in erreichbarer Nähe.

    Beide vorgestellten Sänger sind erfreuliche Begegnungen mit sicherlich noch hohen Potentialen zur Weiterentwicklung. Alfred, Du bist ein erfahrener Stratege. Deshalb unterstelle ich Dir, dass Du die beiden Sänger gezielt ausgewählt hast, weil Du wusstest, das Urteil über sie kann nur gut werden. Es wäre übrigens erfreulich, wenn Du in diesem Thread häufiger mitmachen würdest. Es ist Understatement, wenn Du damit kokettierst, dass Du nicht kompetent für die Beurteilung von Stimmen bist. Deine Kommentare sind so originell und im Ausdruck und Schreibstil animierend, dass sie ein Gewinn für diesen und jeden anderen Thread sind.

    Herzlichst

    Operus




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  • Mingjie Lei und Johannes Kammler


    Lieber Alfred!


    Es ist natürlich eine Ehre für diesen Thread, dass Du hier zwei junge Sänger vorstellst.

    Dafür herzlichsten Dank!


    Beide waren Teilnehmer beim Gütersloher Gesangswettbewerb „Neue Stimmen“ 2017.

    Mit den Teilnehmern des Finales hatten wir uns hier in diesem Thread ja schon im Oktober 2017 intensiver beschäftigt. Du findest den Austausch in den Beiträgen 452-471. Dabei sind es aber im Wesentlichen andere Sänger gewesen, die den Taminos aufgefallen waren und von ihnen vorgestellt wurden.


    Mingjie Lei und Johannes Kammler sind also bisher nicht vorgestellt.

    Insofern sind Deine Beiträge ein Nachtrag zu dem Austausch über den Gütersloher Wettbewerb, der sehr willkommen ist.

    Kammler hat immerhin einen zweiten Preis bekommen. Er ist übrigens in dem Thread „Spiel mit den Opernrollen“ mit einer Aufnahme eingeführt worden (#942). Mingjie Lei hat einen dritten Preis ersungen.


    Leider hast Du in Deiner Vorstellung gar keine Notizen zu Lebens- und Ausbildungsgang gemacht. Lässt sich das noch beibringen?

    Soweit ich weiß sind Mingjie Lei und auch Johannes Kammler an die Oper in Stuttgart verpflichtet worden. Ist doch schön, dass sie nach dem Wettbewerb in Gütersloh gleich einen großen Karriereschritt machen konnten.


    Ich habe auch für dieses Jahr wieder eine Einladung nach Gütersloh bekommen und Freue mich auf die Tage schon jetzt!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41 und Rest der Welt

    Hier mal fürs erste eine kurze Vorstellung von Johannes Kammler


    Geboren 1988 in Augsburg sammelte Kammler Musikerfahrungen bei den Augsburger Domsingknaben, welche 1976 von seinem Vater Reinhold Kammler gegründet worden waren und der noch immer deren erfolgreicher Leiter ist.


    Anschliessende Gesangsstudien absolvierte er in Freiburg im Breisgau/London und Toronto


    2015-2017 Mitglied des Opernstudions der Bayrischen Staatsoper

    2017/18 daselbst Ensemblemitglied

    Seit 2018/19 Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart

    August 2018 –Debüt Salzburger Festspiele in EINEMS „Der Prozess“

    Februar 2019 – Debut an der Canadien Oper Company Toronto als Guglielmo in Mozarts Cosi Fan tutte


    Der Sänger ist mit genauen Angaben in der deutschen Wikipedia gelistet und verfügt ebenso über einen eigne Website.


    https://www.johanneskammler.com/startseite


    Er ist neben seiner Operntätigkeit auch ein gefragter Oratorien- und Liedsänger


    Bislang gibt es meiner Wissens Nach zwei CDs - von seiner Mitwirkung in Bachs Weihnachtsoratorium

    Live im Vatikan aufgenommen - eine Aufführung für Papst Benedikt XVI



    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Mingjie Lei


    Wurde in Hengyang in China geboren (Geburtsdatum wird verschwiegen)


    2011 - 2013, Manhattan School of Music, USA

    2013 - 2015, Curtis Institute of Music Philadelphia, USA

    2015 - 2017, Ryan Centre, Lyric Opera of Chicago, USA



    In Chicago verkörperte er diverse Rollen, so den Benvolio in Romeo und Juliette, den Haushofmeister im „Rosenkavalier und den Remendado in „Carmen

    Er ist auch schon bei den Salzburger Festspielen in der Kinderoper „Die Feenkönigin“ aufgetreten.


    Für das erste Halbjahr 2019 sind einige Auftritte an der Staatsoper Stuttgart vorgesehen, deren Ensemblemitglied er ab der Saison 2018/19 ist.

    Unter anderem im Mai und Juni in Cosi Fan tutte in der Rolle des Ferrando

    Den Part des Guglielmo wird – Johannes Kammler gestalten…..


    Ich konnte bislang keinen WIKIPEDIA Eintrag über Mingjie Lei finden, wohl aber eine eigene Website in englischer Sprache.


    https://www.mingjielei.com/


    mit freundlichen Grüßen aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



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