Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Lieber Caruso,


    ich lese und schreibe viel von unterwegs aus auf meinem Smartphone. Da werden mir Zahlen nicht angezeigt. Wie Du schon geschrieben hast, ist die Suchfunktion eine Alternative. Da mich dieser Thread mit am meisten interessiert, habe ich viel darin gelesen und kürzlich auch noch einmal zu John Chest nachgelesen.


    Schöne Tage in der Schweiz!



    Herzliche Grüße


    Kapellmeister Storch

  • Das habe ich auch gerade versucht. Und WLAN in der Bahn hat sogar mitgespielt!


    Also konnte ich "Viens, gentille Dame" von André d'Arkor gesungen einstellen.


    Das ist nun wirklich keine Neue Stimme. Aber ich habe die Arie kürzlich Cyrille Dubois gehört, den wir hier ja vorgestellt hatten. Er kann den Vergleich erstaunlich gut bestehen. Hoffentlich wird er bald ein CD-Album mit französischen Arien aufnehmen. In dem Repertoire sind Tenöre, die die ars gallica von klein auf erlernt haben, schon ein besonderes Vergnügen!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • ….und Maria Nazarova, die ich demnächst in "Neue Stimmen" vorstellen werde....

    Lieber Dreamhunter!


    Darauf bin ich sehr neugierig. Bisher habe ich die Dame nicht gehört - weder live, noch in Aufnahmen. Um ganz ehrlich zu sein: ich habe noch nicht mal etwas über sie gehört.


    Du erwähnst, dass Jongmin Park in den letzten Jahren zum Publikumsliebling in Wien wurde. Auch er war eine Entdeckung, die hier als NEUE STIMME vorgestellt wurde! Es freut mich, zu hören, dass das Wiener Publikum ihn angenommen hat!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ed Lyon - ein britischer Tenor

    Heute möchte ich einen Tenor vorstellen, der hier im Thread NEUE STIMMEN bereits erwähnt wurde:


    Ed Lyon





    Andrew Manze hatte diesen Tenor für die Aufführungen des „War Requiem“ von Benjamin Britten in Hannover und Liverpool im Jahre 2018 verpflichtet. Gemeinsam mit Benjamin Appl sang er die Wilfried Owen Gedichte so ungemein eindruckvoll, dass ich auch ihn hier eigens präsentieren möchte.


    Ed Lyon ist kein Tenor mit einem einschmeichelnden Timbre. Vielmehr würde ich das Timbre eher als charakteristisch oder markant bezeichnen. Echte Amoroso-Töne sind seine Sache nicht. Aber seine Gesangstechnik erlaubt ihm, der Stimme viele Farben abzugewinnen und unterschiedliche Empfindungen sehr eindringlich in Klang zu verwandeln. So vermag er sogar anmutige und anziehende Phrasen zu formen, wenn er von Zuneigung und Liebe singt. Da gibt es honigsüße Piani, die wirklich bezaubern.

    Er hat freilich eine Palette mit viel mehr Schattierungen und Farben. In den Barockopern hat er wohl gelernt, Zustände des Gemüts, psychische Erregungen und Affekte prägnant und bildhaft auszudrücken. So war er denn auch bisher überwiegend in Barockopern zu hören. Nicht alle Aufnahmen, die ich von ihm gehört habe, konnten mich überzeugen. Insbesondere wenn er vertrackte Koloraturen zu singen hat – wie etwa bei Händel – , stören mich der Mangel an Geschmeidigkeit und gelegentlich auch ein unschöner Klang. Aber vermutlich ist ihm auch das Ausdrucksmittel. Bei Sänger, die dieses Fach singen, hört man ja öfter Koloraturen, die hässlich klingen.


    Er singt auch viel Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Ich habe ihn mit dem bereits erwähnten Britten und mit Janacek (Tagebuch eines Verschollenen) kennen gelernt.

    Besonders unter die Haut gingen im „War-Requiem“ die Phrasen, die das Grauen des Krieges ausmalen und das Elend und Leid der Menschen im Krieg vergegenwärtigen. Dazu habe ich oben schon etwas geschrieben, was ich hier nicht wiederholen muss. Aber wie Ed Lyon und Benjamin Appl das letzte Duett der beiden Solisten mit dem "Let us sleep now" gestalteten, war für mich einer der großen Augenblicke der letzten Jahre im Konzertsaal: da waren nur noch Ermattung und Verlöschen, die wirklich zu Tränen gerührt haben.


    Ein paar Informationen noch zur Biografie und dem Beginn seiner Laufbahn, die so vielversprechend begonnen hat.

    Ed Lyon stammt aus Yorkshire und besuchte die Harrow School. Danach studierte er am St. Johns College Cambridge, an der Royal Academy of Music und am National Opera Studio in London.


    Sein Debüt gab er mit dem Evangelisten in Telemanns Matthäus Passion. Seine Konzertengagements umfassen u. a. Berlioz’ L’Enfance du Christ mit dem Mozarteum Orchester Salzburg, Rameaus Les Indes galantes mit Les Arts Florissants, Mozarts Requiem mit dem BBC Symphony Orchestra, Vaughan Williams‘ Serenade to Music beim Edinburgh International Festival und bei BBC Proms, die Tenorpartie im Messias in der Birmingham Symphony Hall und in der Royal Albert Hall u. v. m.


    Auf der Opernbühne war Ed Lyon bereits u. a. in der Titelpartie von Orfeo beim Festival in Aix-en-Provence zu erleben. Am Royal Opera House Covent Garden sang er Lysander in Brittens Sommernachtstraum, Hylas in Die Trojaner und Pane in La Calisto. Mit der letzten Partie gastierte er auch an der Bayerischen Staatsoper. Des Weiteren sang er Lucano in Monteverdis Krönung der Poppea und Eurimaco in Il ritorno d’Ulisse in patria an der Netherlands Opera, Hyllus in Händels Hercules in London und New York. Beim Glyndebourne Festival kreierte er verschiedene Tenor-Partien in Purcells The Fairy Queen sowie die männliche Titelpartie in Rameaus Hippolyte et Aricie. 2013/14 kehrte er als Tanzmeister in Strauss‘ Ariadne auf Naxos an den Londoner Covent Garden zurück und gastierte u.a. als Don Ottavio in Mozarts Don Giovanni an der Scottish Opera. An der Oper Stuttgart kreierte er Colin in Martinus Der Schaum der Tage. Am Staatstheater Karlsruhe war er in verschiedenen Opern von Händel zu hören. 2018 hat er beim Grange Festival in Northington als Belmonte und an der Oper in Brüssel als Tamino debutiert.


    Britten WAR REQUIEM (Hannover, Kuppelsaal) unter Leitung von Andrew Manze.


    Francesco Cavalli: Eliogabalo


    Monteverdi: Il ritorno di Ulisse in patria


    Es gibt auch bereits CD- und DVD-Aufnahmen mit Ed Lyon. Leider aber ist es mir nach wie vor nicht möglich, die Cover einzustellen, ohne dass dabei ein (scheinbar) wirrer Salat von tausenden Buchstaben, Zahlen und Zeichen mitgeliefert wird. Vielleicht mag das Fiesco in seiner bewährten Art übernehmen? Mein Dank ist ihm gewiss!


    Dankbar bin ich aber auch allen Melomanen, die hier mitteilen, wie sie Ed Lyon finden.


    Mit vielen aufmunternden Grüßen


    Caruso41







    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich möchte hier den ital. Tenor Paolo Lardizzone mit Auszügen aus seiner künstlerischen Vita vorstellen.

    Ich habe ihn seit einem Jahr schon mehrmals live auf der Bühne im Opernhaus Liberec /Reichenberg als Rodolfo und auch als Radames erlebt.

    Seine gesanglich stimmlichen Stärken liegen eindeutig und überragend in den hohen Tönen der jeweiligen Partien, die er kräftig und absolut sicher

    und langanhaltend trifft. Um das Erreichen solcher Töne muß man sich im Voraus garantiert keine Bange machen.

    Für meinen Geschmack möchte ich kritisch bemerken - ich vermisse etwas die geschmeidige, warme, gefühlvolle Mittellage.

    Aber das ist in der Gesamtbewertung letztlich "meckern auf hohem Niveau".


    Ich kenne Paolo Lardizzone inzwischen auch etwas persönlich, hatte schon mehrmals Gespräche mit ihm und kann sagen -

    er ist ein äußerst freundlicher, zugänglicher, sympathischer und normal gebliebener Künstler, ohne jegliche Allüren.

    Morgen werde ich ihn als Manrico in der Premiere im Trovatore erleben und ich freue mich auf ein Wiedersehen /Wiederhören.

    Vergangene Woche, von mir im Gespräch auf diese Premiere angesprochen, wünschte ich ihm - "In bocca al lupo".

    Voller Freude dankte und antwortete er mir mit - "Crepi al lupo, crepi al lupo".


    CHRISSY


    Für Interessenten habe ich passend für morgen, diese Aufnahme gefunden (nicht in bester Qualität und etwas zu schnell, wie ich meine)

    aus einem Konzert vor drei Jahren aufgenommen:





    PAOLO LARDIZZONE 424_big.jpg

    Der aus Militella stammende Italiener begann sein Gesangsstudium unter der Leitung von Meister Giacomo Rocchetti und später bei Meister Nazzarino Antinori an der Accademia Beniamino Gigli in Recanati. Er lebt in Camerino di Macerata. 2007 debütierte er als Manrico in Verdis Troubadur beim Castello Sforzesco Festival in Mailand. Im Jahr 2008 trat er mit großem Erfolg zum ersten Mal in der Rolle des Duke of Mantua in Verdi Rigolett unter der Leitung von Maestro P. Gelmini auf. Er singt die Rolle von Ghina in der Doninzetti-Oper Pia de Tolomei, Macduff in Macbeths Giuseppe Verdi und der Ritter von Des Grieux in Manon Lescaut von Giacomo Puccini, unter der Leitung von Maestro E. de Filippis, Maria Cavardossi in Puccinis Tosca in Turlakadan. Meister L. de Marchim, Don José in Carmen unter der Leitung von Maestro A. Benigni. 2010/2011 Alfredo in Verdis Traviata, Kalaf in Turandot Oper Giacomo Puccini. In der Saison 2013/2014 sang er Alfredo in Verdis Traviata beim Beijing International Festival, Herzog von Mantua im Rigoletto in Bologna und Parma, Cavardossi in Tosca bei Spoleto, Manrico in der Troubadur-Oper in Trento und im Rigoletto den Duca von Mantua bei WorldVision unter der Leitung von Maestro Zubin Mehta.

    2014 sang er an der Oper und im kroatischen Split die Rolle des Faust in der Oper Mephistofele Arrigo Boito unter der Leitung von Maestro Niksa Bareza. Im Oktober 2014 trat er in der Rolle als Radames (Aida) im Cairo Theatre und in der Oper in Pilsen auf. Im November sang er mit Compagnia d'Opera Italiana bei einer Tournee durch Deutschland und Österreich den Alfredo in Traviata. Im Dezember 2014 als Cavardossi in Tosca und anlässlich der Eröffnung der Villa Argentina in Viareggio beim Puccini Festival. Im Januar 2015 trat er erneut als Radames am Opernhaus in Kairo auf. Im Januar 2015 sang er sehr erfolgreich die Rolle von Canio in Comedians und Turiddu im Sedlak Cavalier am Theater in Pilsen. Anschließend ging er mit Mozarts Requiem und einer Tournee durch Spanien und Frankreich als Pinkerton in Madama Butterfly nach Frankreich. 2016 spielte er Macduff erneut bei Macbeth im Pilsener Theater.

    Er singt derzeit die Rolle des Radames in Aida auf der Bühne des bayerischen Theaters in Dolno.

    In Liberec /Reichenberg gastiert er als "Rodolfo, Radames und nun als Manrico".

    Vor zwei Jahren sang er an meinem heimatlichen Theater die Tenorpartie in Verdi´s Requiem.


    (@ Caruso - tut mir ja leid, aber nix mit Kalaf in Polen!)

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • (@ Caruso - tut mir ja leid, aber nix mit Kalaf in Polen!)

    Aber immerhin ein Kalaf in Frosinone



    Und einer in Ekaterinburg



    Ich freue mich, dass Du den ital. Tenor Paolo Lardizzone hier vorgestellt hast.

    Zu der Stimme hatte ich ja meine Meinung bereits gesagt und zu seinem Singen auch.

    Andere mögen eine andere Wahrnehmung haben und zu einem positiveren Urteil kommen.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ja, aber beides ist nicht "irgendwo in Polen"! Sondern, das eine ist in Italien und das andere in Russland.

    Da hast Du aber schon eine große Fahrradtour gemacht - Chapeau!!!

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Liebe Melomanen!


    Eben sehe ich, dass für diesen Thread NEUE STIMMEN inzwischen über 160 000 Besuche gezählt wurden. In ziemlich genau zweiundeinhalb Jahren.

    Ein Grund zum Feiern?


    Gerade heute sind hier zwei Tenöre vorgestellt worden, wie sie unterschiedlicher eigentlich kaum dein könnten: Ed Lyon und Paolo Lardizzone.

    Mal sehen, welchen Weg sie gehen und welche Karrierechancen sich ihnen öffnen.

    Genug Stoff für weiteren Austausch.


    Und nun ein Gläschen Salbeitee!


    Prost

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Er singt derzeit die Rolle des Radames in Aida auf der Bühne des bayerischen Theaters in Dolno.

    Ich bilde mir ein, relativ viele europäische Theater zu kennen. Das "bayerische Theater in Dolno" ist mir allerdings bis jetzt nie untergekommen. Darf man höflich fragen, um was genau es sich beim "bayerischen Theater in Dolno" handelt?

  • Ich bilde mir ein, relativ viele europäische Theater zu kennen. Das "bayerische Theater in Dolno" ist mir allerdings bis jetzt nie untergekommen. Darf man höflich fragen, um was genau es sich beim "bayerischen Theater in Dolno" handelt?

    Man darf höflich fragen, auch wenn Dein üblicher herablassender provokanter Ton deutlich ist.

    Man bekommt auch eine ebenfalls höfliche Antwort:

    Sogar Du wirst wohl erkannt haben, daß die von mir reingestellte künstlerische Vita eine Kopie, ein Abdruck ist, die nicht von mir ist.

    Für die Vollständigkeit und Richtigkeit zeichne ich nicht verantwortlich!

    Im Original ist diese Vita in tschech. Sprache und wurde (nicht von mir) in deutsch übersetzt.

    Solche Übersetzungen sind meist orthographisch und grammatikalisch fehlerhaft, holprig und unvollständig.

    So auch hier. Ich habe mir den originalen tschech. Text noch mal angeschaut. Dort steht vollständig - Dolnobavorského divadla v Německu.

    Dies ist also keine Ortsangabe, sondern bedeutet, so weit ich das übersetzen kann - ein Theater in Unter - /Niederbayern in Deutschland.


    Ich hoffe, daß meine Antwort hilfreich war. Ich habe künftig und generell keinerlei Interesse an gegenseitiger Korrespondenz, auch nicht an einer höflichen!

    Jegliches hat seine Zeit...

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  • Soweit ich das recherchieren konnte, scheint es sich hier um das Landestheater Niederbayern zu handeln. Soweit ich sehe, hat Lardizzone auch vor einigen Jahren den Tenorpart in Verdis Requiem in Görlitz gesungen. Vielleicht kannst du, lieber Chrissy, da mal nachforschen.


    Und eine Frage an Melomane: Kannst du auch mal sachliche Beiträge bringen, statt bei anderen Usern ständig nur nach Fehlern und Unstimmigkeiten zu suchen???

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Soweit ich das recherchieren konnte, scheint es sich hier um das Landestheater Niederbayern zu handeln.

    Genau so kann oder wird es sein, liebe Mme. Cortese.

    Soweit ich sehe, hat Lardizzone auch vor einigen Jahren den Tenorpart in Verdis Requiem in Görlitz gesungen.

    Vielleicht kannst du, lieber Chrissy, da mal nachforschen.

    Das stimmt. Das habe ich in meinem obigen Btr. 1.085 am Schluß geschrieben. Zitat:

    Vor zwei Jahren sang er an meinem heimatlichen Theater die Tenorpartie in Verdi´s Requiem.

    Ich weiß nicht mehr den Grund, aber irgendwie war ich damals verhindert und war bei diesem Konzert leider nicht dabei.

    Ich weiß aber vom Erzählen und damaligem Hörensagen, daß es wohl rundum sehr gut gewesen sein muß.


    Herzliche Grüße und Dir eine Gute Nacht wünscht

    CHRISSY


    Das andere Thema ist bei mir unter der Rubrik "Trittbrettfahrer" abgetan!

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Sogar Du wirst wohl erkannt haben, daß die von mir reingestellte künstlerische Vita eine Kopie, ein Abdruck ist, die nicht von mir ist. Für die Vollständigkeit und Richtigkeit zeichne ich nicht verantwortlich!

    Woran hätte ich das erkennen sollen? An der Quellenangabe, die du nicht geliefert hast? So lange du fremde Texte als deine eigenen ausgibst, indem du sie nicht einmal als Zitat kennzeichnest, wirst du dir leider auch Nachfragen dazu gefallen lassen müssen. (Übrigens selbst bei einem hereinkopierten Text hindert dich niemand daran, ihn vorher einmal zu lesen und zu überprüfen, ob der Google-Translator da groben Unfug wie das "bayerische Theater in Dolno" zutage gefördert hat.)


    Ich habe künftig und generell keinerlei Interesse an gegenseitiger Korrespondenz, auch nicht an einer höflichen!

    Woran du Interesse hast oder auch nicht, ist deine Privatangelegenheit. So lange du etwas in einem öffentlichen Klassikforum postest, musst du dir leider hin und wieder Nachfragen gefallen lassen, selbst für den Fall, dass sie dir nicht passen, während du natürlich nicht dazu verpflichtet bist, darauf einzugehen. Dann bleibt die Nachfrage halt unbeantwortet stehen und jeder Leser kann sich seinen eigenen Reim darauf machen.:hello:

  • Lieber Chrissy,


    das tschechische "Dolno" wird im Langenscheidt als "nieder" übersetzt. Damit dürften Du und Mme. Cortese recht haben, daß es sich um das niederbayrische Landestheater mit den Spielstätten Landshut, Passau und Straubing handelt, welches 1952 als Zusammenschluß gegründet wurde.

    Es ist doch gut, daß wir so einen Fehlersucher in unseren Reihen haben. Wenn er in freundlichem Ton eine Korrektur eingefordert hätte, wäre hier kein weiteres Wort gefallen. Und das wäre besser so gewesen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Soweit ich das recherchieren konnte, scheint es sich hier um das Landestheater Niederbayern zu handeln.

    Das Landestheater Niederbayern hat seinen Sitz in Straubing und spielt an wechselnden Orten in Niederbayern. Unter anderem in Passau, Landshut und so weiter.


    Einen Ort Dolno gibt es in Niederbayern aber meines Wissens nicht.

    Ich habe etliche Orte in Bulgarien und Mazedonien gesehen, die zusammengesetzte Ortsnamen hatten und dann stand immer an erster Stelle 'Dolno': etwa Dolno Dupeni, Dolno Konjsko, Dolno Draglishte, Dolno Panicherevo, Dolno Sredorece etc.

    Dolno heißt wohl so viel wie Unterdorf oder Niederdorf.

    Vielleicht hat ja das Landestheater Niederbayern in so einem Ort gastiert?


    Damit aber genug zu diesem Thema.

    Ich wäre viel mehr interessiert, andere Meinungen zu Ed Lyon zu hören. Der könnte ja nun auch die Melomanen interessieren, die sich vornehmlich mit Barockopern beschäftigen und gelegentlich kritisieren, dass hier nur Sänger vorgestellt werden, die vor allem in Opern aus späteren Zeiten eingesetzt werden sollten.


    Caruso41

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  • Dann komme ich mal meiner Verpflichtung nach ;) lieber Caruso!

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    Das sind bis auf eine Lieder CD mit div.andere Sänger/innen die ohne Cover ist, alle DVDs und CDs mit Ed Lyon!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich habe Ed Lyon das erste Mal in dem War Requiem gehört und war von ihm sehr angetan. Besonders das von caruso41 bereits erwähnte „ Let us sleep now“ war berührend.

    Die beiden anderen hier eingestellten Videos habe ich mir angesehen und finde nun seine Stimme für frühe Barockmusik sehr geeignet. Er klingt in allen Lagen frei und ungedrückt. Seine Stimme ist schlank und mit wenig Vibrato, das gefällt mir für Alte Musik gut.

    Allerdings gefallen mir seine Koloraturen garnicht. Für mich hört es sich zumindest in der Monteverdi-Aufnahme auch nicht nach Ausdrucksmittel an, wie caruso41 vermutet: ich glaube er kriegt das nicht besser hin. Der Klang bei den Läufen ist ja plötzlich ganz anders, warum sollte man das so machen wollen. Ich glaube eine CD würde ich mit ihm allein deswegen nicht anhören wollen. Ich habe grade eben beim Anhören mal die Augen geschlossen und mein positiver Eindruck schwand.

    Doch sobald ich sie wieder öffnete und sah wie er schauspielerte war die Begeisterung sofort erneut da. Ich denke, das ist seine große Stärke. Man nimmt ihm die Rollen die er spielt ab und taucht in die Geschichten und Emotionen ein. Wenn dann stimmlich nicht alles gelingt kann ich darüber weghören.

  • Ed Lyon ist kein Tenor mit einem einschmeichelnden Timbre. Vielmehr würde ich das Timbre eherals charakteristisch oder markant bezeichnen. Echte Amoroso-Töne sind seine Sache nicht. Aber seine Gesangstechnik erlaubt ihm, der Stimme viele Farbenabzugewinnen und unterschiedliche Empfindungen sehr eindringlich in Klang zu verwandeln.

    Lieber Caruso, ich hätte auch andere Sätze aus Deinem Vorstellungsbeitrag auswählen können. Diese finde ich besonders treffend. Lyon hat diese typisch englische Stimme, zumindest nach meinem Eindruck. Nicht unbedingt schön, dafür charaktervoll. Ich höre gewisse Ähnlichkeiten mit Pears oder Bostridge heraus. Er singt sehr beweglich. In dem verlinkten War-Requiem, das ich auch schon kannte, klingt er ganz anders als in barocken Werken. Man muss ihn wohl auch sehen. Nur gehört - wie dieser Tage ausschnittsweise in Händels "Theodora" - lässt auch mein Interesse an dieser Stimme schnell nach. Da geht es mir wie Boismortier, der ähnliche Erfahrungen gemacht und im vorangegangenen Beitrag sehr plastisch beschrieben hat. Im Netz finden sich Fotos, auf denen Lyon auch als Model durchgehen könnte. Sie lassen für mich gewisse Rückschlüsse auf seine Art zu singen zu. Er posiert auch stimmlich. Das meine ich nicht vordergründig kritisch. Nur erschöpft sich dieses Mittel ziemlich schnell. Deshalb würde ich ihn auch gern mal auf einer Bühne erleben - ein paar Konserven geben noch kein belastbares Urteil her. Vielleicht sogar als Števa, den er - wie zu lesen ist - auch gesungen hat. Einen Hinweis auf seinen Jahrgang habe ich nicht gefunden. Mir scheint, er ist nicht mehr zwanzig. Schließlich hat er ja vor seiner Gesangsausbildung schon Kunstgeschichte studiert. Es fällt auf, dass Sänger heutzutage gern ihr Geburtsdatum unterschlagen. Als würden sie dadurch noch jünger. Seit Marlene Dietrich finde ich das albern.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Dann komme ich mal meiner Verpflichtung nach ;) lieber Caruso!

    Lieber Fiesco!

    Sei vielmals bedankt für die Ergänzung der Vorstellung von Ed Lyon.

    Hoffentlich hast Du es nicht nur als Verpflichtung empfunden. Vielleicht hat es Dir ja sogar Spaß gemacht und die eine oder andere Anregung gegeben?


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Nein lieber Caruso, die Verpflichtung war nur ein Scherz! ;)


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Liebe Boismortier!

    Lieber Rheingold!

    Ed Lyon ist keinTenor mit einem einschmeichelnden Timbre. Vielmehr würde ich das Timbre eherals charakteristisch oder markant bezeichnen. Echte Amoroso-Töne sind seineSache nicht.

    ….finde nun seine Stimme für frühe Barockmusik sehr geeignet. Er klingt in allen Lagen frei und ungedrückt. Seine Stimme ist schlank und mit wenig Vibrato, das gefällt mir für Alte Musik gut.

    ….Sätze aus Deinem Vorstellungsbeitrag auswählen können. Diese finde ich besonders treffend. Lyon hat diese typisch englische Stimme, zumindest nach meinem Eindruck. Nicht unbedingt schön, dafür charaktervoll. Ich höre gewisse Ähnlichkeiten mit Pears oder Bostridge heraus. Er singt sehr beweglich.

    In der Beurteilung der Stimme von Ed Lyon gibt es wohl keinen großen Dissens zwischen uns.

    Besonders interessant fand ich den Verweis auf Bostridge. Da gibt es schon eine starke Ähnlichkeit. Zu anderen englischen Tenöre auch, aber besonders zu Bostridge.


    Das bringt mich zu dem kritischen Einwand, den wir alle drei vorgebracht haben:


    Insbesondere wenn er vertrackte Koloraturen zu singen hat – wie etwa bei Händel – , stören mich der Mangel an Geschmeidigkeit und gelegentlich auch ein unschöner Klang.

    Allerdings gefallen mir seine Koloraturen gar nicht. Für mich hört es sich zumindest in der Monteverdi-Aufnahme auch nicht nach Ausdrucksmittel an, wie caruso41 vermutet: ich glaube er kriegt das nicht besser hin.

    Nur gehört - wie dieser Tage ausschnittsweise in Händels "Theodora" - lässt auch mein Interesse an dieser Stimme schnell nach. Da geht es mir wie Boismortier, der ähnliche Erfahrungen gemacht und im vorangegangenen Beitrag sehr plastisch beschrieben hat.

    Ob die wenig geschmeidigen und nicht sehr angenehm klingenden Koloraturen ein Ausdrucksmittel für ihn sind oder eher ein Mangel, kann ich nicht entschieden. Ich habe ihn live nur mit Britten und Janacek gehört. Da braucht er keine Koloraturen. Da kann er entschieden seine Stärken ausspielen.

    Allerdings die Arien aus Händel-Opern, die ich auf Youtube fand, klingen ganz einfach nicht schön. Aber das klingen sie bei Bostridge auch nicht - und bei vielen anderen Tenören (allerdings - mit Verlaub - auch bei einer Bartoli) mag ich mir Koloraturpassagen nicht anhören!).

    Im Netz finden sich Fotos, auf denen Lyon auch als Model durchgehen könnte. Sie lassen für mich gewisse Rückschlüsse auf seine Art zu singen zu. Er posiert auch stimmlich. Das meine ich nicht vordergründig kritisch. Nur erschöpft sich dieses Mittel ziemlich schnell.

    Das ist mir noch nicht so aufgefallen. Im Gegenteil: Ich würde eher seine charismatische Ausstrahlung rühmen, die sehr fesselt: Mich zumindest. Aber das mag an dem Repertoire liegen, in den ich ihn live gehört habe. Im "War Requiem" und im "Tagebuch" kann ein Interpret nicht "posieren". Da muss er authentisch sein und das, wovon er singt, muss aufrichtig und unverfälscht rüber kommen.


    Beste Grüße Euch beiden


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Im "War Requiem" und im "Tagebuch" kann ein Interpret nicht "posieren". Da muss er authentisch sein und das, wovon er singt, muss aufrichtig und unverfälscht rüber kommen.

    Ganz meine Meinung! Deshalb ist er ja hier auch so bewegend.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Es wäre mal interessant zu hören, was Bertarido, Fiesco und Dr. Pingel von der eingestellten Aufnahme aus Cavallis "Eliogabalo" halten. Da ich nicht regelmäßig und systematisch Sänger mit Aufnahmen dieses Repertoires höre, bin ich mir meines Urteils nicht so ganz sicher. Aber Ed Lyon hat ja nun mal hier seinen Schwerpunkt. So oft werden das "War Requiem" und das "Tagebuch eines Verschollenen" nicht aufgeführt, dass sich darauf eine Karriere gründen ließe.


    Caruso41

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  • Deshalb spiele ich hier auch nicht mit ...

    Lieber Kapellmeister Storch,


    da ich weiß, welche Opern Du so hörst, habe ich mich darüber auch gar nicht gewundert!

    Aber vielleicht entdeckst Du ja bei Deinen vielen Opernbesuchen mal wieder eine Sängerin oder einen Sänger für das Repertoire, das Du hörst. Dann würde ich mich über eine Vorstellung dieser NEUEN STIMME freuen.


    Bis dahin!


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Kapellmeister Storch!

    Da bin ich natürlich gespannt.

    In der nächsten Zeit werde ich allerdings wieder auf Tour sein.

    Aber ich bleibe nicht ewig.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Neues von Christina Nilsson

    (Vorgestellt in Beitrag 466. Auch im Folgenden gab es des Öfteren Neues von ihr! Besonders interessant

    Entdeckungen: Neue Stimmen

    Entdeckungen: Neue Stimmen)


    Einen sensationellen Erfolg hat sich Christina Nilsson gerade in Lausanne mit der "Ariadne auf Naxos" ersungen.


    Christina Nilsson ist eine Ariadne wie aus dem Bilderbuch: jung, verzweifelt, total am Rand. (Bild: Alan Humerose)



    Unter der Leitung von Frank Beermann, der einmal mehr die Klangpracht der Partitur von Richard Strauss herrlich souverän entfaltete, war sie schlicht weg ein Elementarereignis. Ich habe sie schon so viel und begeistert gerühmt, dass ich darauf jetzt verzichten will, über diese Aufführung zu schreiben.

    Stattdessen zitiere ich ein paar Sätze von Eleonore Büning, die in der NZZ die Aufführung rezensiert hat!


    Zitat

    Christina Nilsson ist eine Ariadne wie aus dem Bilderbuch: jung, verzweifelt, total am Rand. Sie singt ganz ohne Wobble, mit grossem Atem. Voll, weich und rund glänzt diese Stimme, sie hat heldische Höhe und orgelnde Tiefe.

    Nilsson ist zurzeit einer der Shootingstars der Opernszene. Erst vorletztes Jahr hat sie in Stockholm ihr Examen absolviert, einige Preise gewonnen und wird nun international herumgereicht, zuletzt als Chrysothemis in Lyon. Und wo immer sie singt, fällt sie auf.

    Die komplette Rezension:

    https://www.nzz.ch/feuilleton/…e-inszenierung-ld.1468103


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso41,


    kennst Du Katerina Tretyakova? Sie singt aktuell in der Traviata an der Staatsoper zusammen mit Rame Lahaj. Ich kann mich noch nicht ganz entscheiden zwischen der Traviata und einem zweiten Onegin ein paar Kilometer weiter... Vielen Dank!



    Herzliche Grüße


    Kapellmeister Storch

  • Rame Lahaj habe ich vor kurzem in Düsseldorf als Alfredo in La Traviata neben Adela Zaharia als Violetta erlebt . Es war eine grandiose Vorstellung .

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