Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Vor drei Jahren habe ich hier die Sopranistin Maria José Siri

    vorgestellt.


    Über eine Manon Lescaut unter Sir Simon Rattle schrieb Kapellmeister Storch " Siri ist ohnehin eine großartige Live-Sängerin, die Gefühle wie kaum eine andere Sängerin in diesem Fach transportieren kann!" Für Stimmenliebhaber war sie "ein nicht unwesentlicher Grund (von mehreren), eine "Tosca"-Aufführung nach dem 1. Akt zu verlassen"


    Offensichtlich reagieren Opernaficionados und Melomanen auf dieses Sängerin sehr unterschiedlich.

    Ich habe gerade mit Interesse diese Hör-renzion gehört - und mit ganz besonderem Interesse das, was der Rezensent über Frau Siri sagt:


    https://www.rbb-online.de/rbbk…La-forza-del-destino.html

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!

    Zitat

    Kai Luehrs-Kaiser


    "La forza del destino" gehört zu den am schwersten besetzbaren Werken Verdis. Und büßt, knapp unter optimal besetzt, erheblich an Wirkung ein. Maria José Siri ist ein "Gebrauchs-Star" auf allen größten Bühnen der Welt, ohne große Fangemeinde. Bei leicht talgigem Timbre und gelblicher Höhe stürzt sie sich höchst engagiert in ihre Leonora.

    Sag ich doch:


    Offensichtlich reagieren Opernaficionados und Melomanen auf dieses Sängerin sehr unterschiedlich.

    In Italien hat sie allerdings sehr wohl eine begeisterte Fangemeinde! Da werden ihr Feuer und ihre Leidenschaft sehr geschätzt.


    Was Herr Luehrs-Kaiser unter 'talgigem Timbre' versteht, werde ich ihn fragen, wenn ich ihn mal wieder treffe!


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Der Tenor Brian Jagde wurde im Beitrag #310 vorgestellt.

    (Weitere Beiträge #311, 636, 642ff., 692)



    Heute kann man ihn im HR-Kultur ab 20:04 als Enzo Grimaldi in LA GIOCONDA hören!


    Amilcare Ponchielli : La Gioconda

    Gioconda - Anna Pirozzi
    Laura Adorno - Dolora Zajick
    Alvise Badoero - Ildebrando D'Arcangelo
    La Cieca (die Blinde) - María José Montiel
    Enzo Grimaldo - Brian Jagde
    Barnaba - Gabriele Viviani
    Zuàne - Carlos Daza
    Isèpo - Beñat Egiarte
    Barnabotto (ein Sänger) - Marc Pujol

    Chor und Orchester des Gran Teatre del Liceu
    Leitung: Guillermo García Calvo

    (Aufnahme vom 4. April 2019 aus dem Gran Teatre del Liceu)

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Liebe Freunde der NEUEN STIMMEN!

    Über drei Stunden war ich damit beschäftigt, das Inhaltsverzeichnis des Threads zu aktualisieren.

    … … …

    Dann bin ich zum Mittagessen gegangen, habe es aber nicht mehr geschafft, vorher abzuspeichern! Als ich wieder kam, war das gesamte Dokument nicht mehr da. Keine Ahnung, was da passiert ist. Verschiedene Rettungs- und Wiederherstellungsversuche hatten keinen Erfolg.


    Jetzt bin ich total deprimiert.

    Nachdem ich mich erholt hatte, fand sich erst mal keine Zeit, die Arbeit aus Neue anzugehen.

    Das ist eine arg nervenaufreibende Tätigkeit, die wirklich keinen Spaß bereitet: Wenn ich neue Beiträge zu bereits vorgestellten Sängern notieren will, muss ich immer wieder erst mal suchen, wann und wo diese Sänger denn erstmals vorgestellt wurden. Da bekommt man schnell eine richtige Wut auf Forumsmitglieder, die ihre Beiträge einstellen ohne Titelzeile mit dem Namen des Sängers oder der Sängerin. Manche schreiben halt einfach los. Als wären wir hier bei WhatsApp. Angesichts der gut 1400 Beiträge zu insgesamt mehr als 150 Sängerinnen und Sänger kann man doch schnell den Überblick verlieren.


    Genug der Klage!

    Das Inhaltsverzeichnis ist auf dem Stand von heute aktualisiert:


    Liebe Moderatoren!

    Bitte ersetzt das Inhaltsverzeichnis, das in dem Kapitel DIE BERÜHMTE STIMME - SÄNGERPORTRAIT

    unter "Ankündigungen und wichtige Themen" eingestellt ist, durch dieses!




    Inhaltsverzeichnis für den Thread

    "Entdeckungen: Neue Stimmen"

    Temporärer Redaktionsschluss 15. Oktober 2019


    Die Zahlen geben den Beitrag an, in dem die Stimme vorgestellt wurde.

    Meist finden sich auch in den folgenden Beiträgen weiter Informationen und Meinungen.


    Wenn wesentlich später noch einmal etwas über die Stimme geschrieben wurde, ist das als Zusatz hinter dem Namen der Sängerin / des Sängers angezeigt.


    001 - Sabine Devieilhe, Sopran (Frankreich) auch #021, 027, 028, 102, 511, 540, 566, 799, 802, 1325,


    002 - Piero Pretti, Tenor (Italien) auch #048, 058


    004 - Elliot Madore, Bariton (Kanada)


    006 - Darren Pene Pati, Tenor (Neuseeland)


    007 - Thorsten Büttner, Tenor (Deutschland) auch #652, 656ff.


    013 - Olena Tokar, Sopran (Ukraine)


    014 - Michael Nagl, Bass (Deutschland) auch #523


    030 - Benjamin Appl, Bariton (Deutschland) auch #240, 617ff., 934ff, 939, 941, 944


    036 - Maria José Siri, Sopran (Uruguay), auch Beitrag 1387ff, 1391f, 1411f,


    039 - Andrzej Filończyk, Bariton (Polen)


    043 - Clémentine Margaine, Mezzosopran (Frankreich)


    046 - Thomas Tatzl, Bassbariton (Österreich)


    048 - Julie Fuchs, Sopran (Frankreich) auch #093, 096, 737, 742, 1143, 1165f, 1325


    059 - Makoto Sakurada, Tenor (Japan)


    064 - Anatoli Sivko, Bass (Belarus)


    070 - Uwe Stickert, Tenor (Deutschland) auch #258, 259


    080 - Anna Lucia Richter, Sopran (Deutschland). auch #933, 1347


    094 - Corby Welch, Tenor (USA)


    097 - Philipp Kapeller, Tenor (Österreich)


    104 - Mario Cassi, Bariton (Italien)


    109 - Levy Sekgapane, Tenor (Südafrika), auch #1261, 1290, 1297,1345f, 1398f


    111 - Elsa Benoit, Sopran (Frankreich)


    122 - Alfia Kamalova, Sopran (Estland) auch #384f.


    133 - Ruslan Yudine, Tenor (Rußland)


    138 - Gilda Fiume, Sopran (Italien)


    141 - Anna Princeva, Sopran (Russland) auch #309


    159 - Okka von der Damerau, Mezzospran (Deutschland), auch #873, 879f, 1279


    164 - Raffaele , Countertenor (Italien)


    170 - Joo Won Kang, Bariton (Süd-Korea)


    178 - Amartuvshin Enkhbat, Bariton (Mongolei) auch #395, 404


    190 - Britta Stallmeister, Sopran (Deutschland)


    200 - Florian Sempey, Bariton (Frankreich) auch 377, 378, 737, 742, 900, 1325,


    208 - Kristian Benedikt, Tenor (Litauen) auch #241


    212 - Davide Luciano, Bassbariton (Italien) auch #328, 329


    213 - Jean-Noel Briend, Tenor (Frankreich)


    221 - Marianne Crébassa, Mezzosopran (Frankreich) auch #493, 547, 817, 864f.


    249 - Thomas Blondelle, Tenor (Belgien) auch #250, 493


    251 - Eva Resch, Sopran (Deutschland)


    253 - Yosep Kang, Tenor (Korea) auch #255, 256


    260 - Cornel Fry, Tenor (Schweiz) auch #263


    276 - Samuel Hasselhorn, Bariton (Deutschland), auch #706, 709, 902, 1185


    279 - Nelson Martinez, Bariton (Kuba)


    288 - Titusz Tóbisz, Tenor (Ungarn) auch #293, 295, 298


    301 - Marie Fajtová, Sopran (Tschechien)


    310 - Brian Jagde, Tenor (USA) auch #311, 636, 642ff., 692,1279, 1357, 1413


    314 - 8 Bässe, mit der Arie "Schweig, damit Dich niemand warnt"


    Jongmin Park auch #344

    Jacques-Greg Belobo

    Kihwan Sim

    Byeong Min Gil

    Selcuk Cara

    Patrick Simper

    Kai Preußker

    Keebaek Mattia Lee

    Aandreij Yvan


    331 - Mariangela Sicilia, Sopran (Italien)


    335 - Lise Davidsen, Sopran (Norwegen) auch #345, 376, 727, 799, 802, 817, 854ff.,915ff., 918f, 921f, 927, 942f, 945f, 1148, 1152f, 1155, 1254f, 1257, 1265ff, 1268ff, 1276f, 1283, 1299, 1301ff, 1308, 1374,


    339 - Lea Desandre, Mezzosopran (Frankreich/Italien)


    342 - Won Whi Choi, Tenor (Korea) auch #355


    346 - Celine Byrne, Sopran (Irland)


    359 - Gyula Orendt, Bariton (Ungarn)


    361 - Anton Belov, Bariton (Rußland)


    362 - Dovlet Nurgeldiyev, Tenor (Turkmenistan) auch #365. 666ff.


    372 - Jinxu Xiahou, Tenor (China) auch #375


    379 - Nadina Sierra, Sopran (USA) auch #392f, 810ff, 813ff, 1012ff, 1287ff, 1291, 1314


    396 - Liparit Avetisyan, Tenor (Armenien) auch #402


    397 - Adela Zaharia, Sopran (Rumänien) auch #400, 403, 405


    406 - Seth Carico, Bass-Bariton (USA)


    420 - Krisztian Cser, Bass-Bariton (Ungarn) auch #425ff.


    432 - Juan Jose de Leon, Tenor (USA) auch #435


    436 - Xabier Anduaga, Tenor (Spanien)


    442 - Vanda Šípová, Sopran (Tschechien)


    442- Miroslava Časarová, Sopran (Tschechien)


    444 - Ray Chenez, Countertenor (USA) auch #447


    449 - Bruce Sledge, Tenor (USA)


    451 - Rafael Fingerlos, Bariton (Österreich) auch #452, 948ff, 990ff


    455 - NEUE STIMMEN Gütersloh Finalkonzert 2017; bis #470

    Svetlina Stoyanova, Mezzospran, auch #721, auch 1077f

    Cho ChanHee, Bass

    Emily D'Angelo, Mezzosopran

    Christina Nilsson, Sopran

    Zlata Khershberg, Mezzosopran

    Samuel Mariño, Sopranisto


    471 - Sophie Rennert, Mezzosopran


    490 - Aušrinė Stundytė, Sopran (Litauen)


    494 - Benedikt Kristjansson, Tenor (Island) auch #498, 499, 520, 646, 649, 659ff, 1063f, 1074, 1229ff, 1234, 1280f


    505 - Murat Karahan, Tenor (Türkei) auch #407ff, 883


    506 - Alžběta Vomáčková, Mezzosopran (Tschechien)auch #410


    512 - Philippe Sly, Bariton (Canada), auch #1143ff, 1162ff, 1186, 1196


    525 - Ilker Arkayürek, Tenor (Türkei) auch #526, 548, 549,552


    527 - Sergey Romanowsky, Tenor (Russland) auch 528, 529


    531 - Wiebke Lehmkuhl, Altistin (Deutschland) auch 533 – 539


    541 - Jakub Józef Orliński, Countertenor (Polen) auch 543. 547, 550,562ff.. 577, 586, 604ff., 817, 871ff., 898


    555 - Cyrille Dubois, Tenor (Frankreich) auch #557, 560, 565, 737, 742, 899, 1082, 1125, 1165, 1168, 1400, 1402f,


    569 - John Chest, Bariton (USA) auch #570, 576, 578ff, 1065, 1068f, 1072, 1075


    575 - Angelos Samartzis, Tenor (Griechenland), auch #581ff.


    595 - Jared Schwartz, Bass (USA) auch 599, 601


    597 - Jennifer Rowley, Sopran (USA) auch #603, 610ff.


    615 - Adriana Gonzalez, Sopran (Guatemala) auch #629f, 1185


    620 - Josy Santos, Mezzosopran (Brasilien) auch #240, 631ff., 1175f, 1178ff


    622 – Rosa Feola, Sopran (Italien) auch #627ff.


    634 - Christina Nilsson, Sopran (Schweden) auch #1005ff, 1010, 1014, 1108, 1185


    662 - Jaesig Lee, Tenor (Korea) auch #663ff.


    683 - Florin Gudzga, Tenor (Rumänien) auch #685, 688ff., 849ff., 911


    691 - Ruth Iniesta, Sopran (Spanien) auch #683f., 694, 697, 701


    703 - Taras Shtonda, Bass (Ukraine), auch 754


    704 – Tilman Lichdi, Tenor (Deutschland) auch #703, 718


    714 - Yamina Maarmar, Sopran auch #724f.


    726 - Arsen Soghomonyan, Tenor (Armenien) auch #729ff., 735, 836, 1187, 1189ff, 1195, 1197f


    747 - Migran Agadzhanyan, Tenor (Armenien), auch #750ff., 756f., 760, 899f.


    749 - Valentyn Dytiuk, Tenor (Ukraine) auch #754, 761f.


    768 - Alex Kim, Tenor (Korea) auch #778f.


    769 - Derek Welton, Bassbariton (USA), auch #771ff., 781ff, 1279


    786 - Jennifer O'Loughlin, Sopran (USA) auch #787ff.


    792 - Sean Panikkar, Tenor (USA) auch #794, 798, 803, 1382


    816 - Louise Alder, Sopran (England), auch #857f.


    839 - Mario Bahg, alias Seung Ju Bahg, Tenor (Korea) auch #841ff., 846, 854, 1185


    859 - Alejandro Lárraga Schleske, Bariton (Mexiko) auch #860ff., 865ff.


    886 – Ekatrina Bakanova, Sopran (Russland), auch #892. 894ff., 897, 970,1146


    888 - José Manuel Chú, Tenor. auch #893


    903 - Jolana Slavikova, Sopran Tschechien, auch 908f.


    956 – Elsa Dreisig, Sopran (Frankreich) auch #957ff, 963, 966ff, 1160f, 1323


    982 – Konstantin Krimmel, Bariton (Deutschland) auch #983f, 988f, 1032, 1240, 1334, 1336ff, 1342ff, 1349


    986 – Juliane Bookhagen, Mezzosopran (Deutschland)


    998 – Ben Bliss, Tenor (USA) auch # 1000ff,


    1015 – Johannes Kammler, Bariton (Deutschland) auch #1017ff,


    1016 – Mingjie Lei, Tenor (China) auch #1017ff, 1020, 1022, 1319ff


    1023 – Kristina Mkhitaryan, Sopran (Russland) auch #1024ff, 1029


    1034 – Nikola Hillebrand, Sopran (Deutschland) auch #1061


    1035 – Martin Muehle, Tenor (Brasilien) auch #1038


    1084 – Ed Lyon, Tenor (England) auch #1096ff, 1101


    1085 - Paolo Lardizzone, Tenor (Italien)


    1116 – Jodie Devos, Sopran (Belgien) auch #1119ff, 1140ff, 1207, 1211, 1222ff, 1325


    1149 – Olga Kulchynska, Sopran (Ukraine) auch #1157, 1159


    1174 – Alexey Tatarintsev, Tenor (Russland) auch #1177


    1225 - Claire de Sévigné, Sopran (Kanada) auch #1226ff,


    1236 - Rachel Willis-Sørensen, Sopran (USA) auch #1237, 1242


    1238 - Regula Mühlemann, Sopran (Schweiz) auch #1239


    1244 - Aleksandra Kubas-Kruk, Sopran (Polen) auch #1245, 1247


    1248 - Aphrodite Patoulidou, Sopran (Griechenland)


    1262 - Josipa Bainac, Sopran (Kroatien) auch #1264


    1292 - Kangmin Justin Kim, Countertenor (Korea/USA) auch #1294f


    1293 - Kang Wang, Tenor (Australien) auch #1298


    1300 - Matthias Koziorowski, Tenor (Deutschland) auch Beitrag # 1316


    1376 - Andeka Gorrotxategi, Tenor (Spanien) auch Beitrag # 1380ff


    1404 – Remy Burnens, Tenor (Schweiz) auch Beitrag #1405ff



    Ich denke, dass eine neuerliche Aktualisierung kaum so schnell erforderlich sein wird.
    Als ich ankündigte, dass ich mein Engagement für diesen Thread in Zukunft einschränken müsse, hatte ich noch die Hoffnung, andere Melomanen würden hinfort NEUE STIMMEN entdecken und hier vorstellen.

    Bisher zeichnet sich nicht ab, dass diese Hoffnung realistisch war. Warten wir es ab.

    Immerhin ist das ein ausgesprochen viel besuchter Thread: In den gut drei Jahren, seit ich ihn gestartet habe, wurden immerhin 199 000 Besuche registriert!


    Das sollte doch Ermutigung sein.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • neues von Seth Carico

    Bei der Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses ist mir aufgefallen, dass nicht ein einziger von den Melomanen im Forum auf die Vorstellung von Seth Carico reagiert hat. Erstaunlich!

    In anderen Threads habe ich allerdings Posts gefunden, die seine Leistungen würdigen.

    In der Neuinszenierung von Massenets DON QUICHOTTE sang er den Sancho Pansa. Darüber schrieben

    Stimmlich sicher und kraftvoll hat sich Seth Carico als Sancho Pansa und Pferd Rosinante in Personalunion präsentiert. Er gehört sicher zu den talentiertesten Sängern des Ensembles. Allerdings gefällt mir sein Timbre nicht so. Mir klingt die Stimme stellenweise zu hart.

    Mir gefiel er heute von den dreien mit Abstand am besten. Wäre er ein Bass und kein Bariton, wäre er von der Statur und auch von der stimmlichen Kraft und Präsenz her der ideale Titelinterpret gewesen.


    Über seine Mitwirkung in Benjamin Brittens DEATH IN VENICE habe ich geschrieben:


    Zuletzt habe ich ihn als Widerpart des großartigen Paul Nilon in Benjamin Brittens DEATH IN VENICE bewundern können. Vielleicht kann ich auch am Beispiel seiner Leistung in dieser Oper am besten die Stärken von Seth Carico beschreiben!
    Da tritt er gleich in sieben Partien auf. Er ist als der Reisende, der alte Geck, der Gondoliere, der Hotelmanager, der Friseur, der Straßenmusiker, und schließlich als Stimme des Dionysos immer die gleiche Figur: Der Todesbote!
    Aber: Seth Carico gibt ihr nicht nur die Züge von etwas Dunklem oder Zerstörerischem. Er entfaltet auch die verführerischen, gleichsam dionysischen Seiten der Figuren, die dem Adrian Aschenbach sagen: in deinem Leben bist du zu kurz gekommen, das Sinnliche, ja Ekstatische hast du nicht genossen, aber das solltest du jetzt nachholen, ehe du stirbst.
    Jeder dieser Figuren gibt Carico andere Facetten: Die Gesangslinie des Reisenden singt er etwa mit einem ruhig strömend, legato, sehr konzentriert, dunstig, schwül. Den Gesang des alten Gecken gibt teilweise in glänzendem Falsett, sehr aggressiv und funkelnd, tänzelnd, quick und wendig, das Lied des Gondoliere wiegend, einschläfernd und hypnotisch. Als Hoteldirektor hat er eine hoheitsvoll-würdevolle Eleganz. Sein Gesang ist in dieser Partie üppig, glänzend, ungemein klangsinnlich. Als Dionysos schließlich, also als Gott des Rausches selbst, entblößt er seine Brust und singt und agiert mit einer überbordenden Lust am Rausch und der Ekstase!
    Seine Stimme ist ungemein viril und kernig, hat ein prächtiges Bassfundament und entfaltet sich in der Mittellage mit einem überraschenden Reichtum an Farben. Wo in der Höhe seine Grenzen liegen, kann ich nach den Partien, in denen ich ihn bisher gehört habe, nicht abschätzen. Auf jeden Fall reicht sie problemlos in obere
    Baritonregionen und hat dort Fülle und kann heldische Akzente setzen. Wo sein Weg hinführt, ist schwer zu sagen.

    Einen Eindruck davon kann man in diesem Video bekommen, das ich auch nur durch Zufall entdeckte, aber sehr interessant finde:


    Nun zu meiner Bemerkung

    Wo sein Weg hinführt, ist schwer zu sagen.

    Er hat in den letzten Spielzeiten fast nur in Berlin gesungen und überwiegend die Partien, die ich schon oben aufgezählt hatte. Am kommenden Wochenende wird er eine bemerkenswerte Erweiterung seines Repertoires vornehmen:

    In der Staatsoper Hannover ist er in der Neuproduktion von Puccinis TOSCA als Scarpia und als Schließer (im dritten Akt) angesetzt. Darstellerisch wird das sicher sehr interessant. Ob er die Partie des Scarpia stimmlich und gesanglich meistert, darauf bin ich sehr gespannt. Ich werde allerdings erst zu der Aufführung am 30. Oktober gehen können, da ich vorher unterwegs bin! Dafür gehe ich dann auch gleich noch in die nächste Vorstellung.

    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41,

    ganz herzlichen Dank für Deine Arbeit !


    Viele Grüße

    Boismortier

    Liebe Boismortier,


    es tut gut, zu lesen, dass die Mühe, die ich mir mit der Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses gemacht habe, auch gewürdigt wird. Hoffentlich kann sich nun das Verzeichnis auch als nützlich für Melomanen bewähren , die an NEUEN STIMMEN interessiert sind.


    Im Forum hat ja eine Nostalgiewelle die Aufmerksamkeit für Sänger, die sich erst auf den Weg zu einer Karriere machen, weithin überspült. Es liegt vielleicht an der Tatsache, dass viele Melomanen immer gerne über die Sänger reden, denen sie die ersten tiefen Eindrücke in der Oper und mit der Oper verdanken. Das tue ich auch. Aber deswegen - und gerade deswegen - treibt mich doch die Frage um, "und wer kommt nun?".

    Wenn man mal den ganzen Thread durchschaut, sind die Aussichten so schlecht nicht. Es gibt erstaunlich viele Entdeckungen, die ihren Weg machen oder sogar bereits in ihrem Fach zu den Besten gehören. Das macht Mut!


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso,


    ich finde es nach wie vor sehr schade, dass Du keine weiteren "Neuen Stimmen" in diesem Thread vorstellst, verstehe aber natürlich, dass Dir die Arbeit zu viel geworden ist. Dies ist zweifellos eine der Perlen des Tamino-Forums. Und auch wenn ich mich mangels Fachkenntnissen mit Urteilen über Sängerinnen und Sänger zurückhalte, habe ich aus diesem Thread schon etliche Anregungen erfahren.

    Ein Fest von hier vorgestellen "neuen Stimmen" ist in diesem Herbst in Paris zu erleben: Die Opéra National de Paris zeigt eine Neuproduktion von Rameaus wunderbarer Opéra-ballet "Les Indes galantes" mit Sabine Devieilhe, Florian Sempey, Jodie Devos, und Julie Fuchs. Daneben ist auch noch Mathias Vidal zu hören.


    https://www.operadeparis.fr/en…/opera/les-indes-galantes


    Ich habe schon eine Karte. :hello:

    Vielleicht hätte ich trotz meiner Liebe für französische Barock-Opern den Weg nach Paris (und die Kosten für die nicht gerade billigen Karten) nicht auf mich genommen, wenn ich nicht auch neugierig auf die vier "Neuen Stimmen" gewesen wäre. Nun, es war den Aufwand wert. Ich war in der Aufführung am vergangenen Sonntag und nicht nur von den genannten Sängerinnen und Sängern (insbesondere Sabine Deviellhe), sondern auch von der ganzen Produktion begeistert. Eine Aufzeichnung ist übrigens in der Arte-Mediathek verfügbar, es lohnt sich:


    https://www.arte.tv/de/videos/…meau-in-der-pariser-oper/


    Ich hoffe sehr, dass diese Aufnahme auch noch auf Bluray erscheinen wird.


    Die Premieren-Kritik in der FAZ ist sogar frei verfügbar: https://www.faz.net/aktuell/fe…ra-bastille-16408970.html

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Ich denke, dass eine neuerliche Aktualisierung kaum so schnell erforderlich sein wird.
    Als ich ankündigte, dass ich mein Engagement für diesen Thread in Zukunft einschränken müsse, hatte ich noch die Hoffnung, andere Melomanen würden hinfort NEUE STIMMEN entdecken und hier vorstellen.

    Bisher zeichnet sich nicht ab, dass diese Hoffnung realistisch war. Warten wir es ab.

    Immerhin ist das ein ausgesprochen viel besuchter Thread: In den gut drei Jahren, seit ich ihn gestartet habe, wurden immerhin 199 000 Besuche registriert!

    Lieber Caruso, das ist doch eine vorzügliche Bilanz! Ich habe nicht ausgerechnet, wie groß der Kreis der Melomanen im Forum ist, die zudem so oft in Opernvorstellungen gehen wie Du und bei dieser Gelegenheit auch auf neue Stimmen aufmerksam werden. Er dürfte sich in Grenzen halten. Ich gehöre nicht dazu, weil ich so selten Opernhäuser besuche. Mein Anteil an Deinem Thread nimmt sich entsprechend bescheiden aus und ist nicht der Rede wert. Ich lesen darin aber sehr gern und nehme auch Eindrücke auf. Du hast mich auf einige Talente gebracht, deren Entwicklung ich danach intensiv verfolgen konnte. Nehmen wir nur Benedikt Kristjánsson. In seiner Fülle spricht auch das Inhaltsverzeichnis für sich. Nur ist es schwer, damit zu arbeiten, weil es nicht dem Alphabet sondern der Reihenfolge der ersten Erwähnung von Sängerinnen und Sängern folgt. Bei inzwischen 48 Seiten nicht man sich krumm. ;) Willst Du nicht die Mühe auf Dich nehmen, ein alphabetisches Verzeichnis anzulegen, das ja auch ergänzt werden kann. Außerdem verfügen wir jetzt auch im Forum über eine sehr gute Funktion - den Permalink. Wir benutzen ihn alle noch zu wenig. Dabei ist er bestens geeignet, Verknüpfungen zwischen Themen, Threads und Namen herzustellen. Das Forum kann dadurch zu einem sehr praktischen Nachschlagewerk werden.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Bertarido!

    Dies ist zweifellos eine der Perlen des Tamino-Forums. Und auch wenn ich mich mangels Fachkenntnissen mit Urteilen über Sängerinnen und Sänger zurückhalte, habe ich aus diesem Thread schon etliche Anregungen erfahren.

    … … …

    Vielleicht hätte ich trotz meiner Liebe für französische Barock-Opern den Weg nach Paris (und die Kosten für die nicht gerade billigen Karten) nicht auf mich genommen, wenn ich nicht auch neugierig auf die vier "Neuen Stimmen" gewesen wäre. Nun, es war den Aufwand wert.

    Ich hatte ja eigentlich auch nach Paris reisen wollen und die Aufführung von Rameaus wunderbarer Opéra-ballet "Les Indes galantes" besuchen wollen. Leider kam mir eine heftige (zum Glück schnell auskurierte) Bronchitis dazwischen. Mit meinen Hustern wollte ich die Klänge wirklich nicht stören. Selbstverständlich habe ich mir die Aufzeichnung in der Arte-Mediathek, auf die Du dankenswerterweise hingewiesen hast, inzwischen angehört. Aber man muss den Rameau einfach 'in the flesh' hören. Aus den Lausprechern und vom Bildschirm kommt die Wirkung nicht recht rüber.

    Am meisten enttäuscht war ich über den Dirigenten. Er hetzt im wörtlichen Sinne atemlos durch die Partitur. Ich habe Rameau noch nie so ohne Charme und Esprit gehört. Keine Phrase hatte wirklich aufblühen können. Den Sängerinnen und Sänger ließ er keine Zeit, ihren Partien Profil zu geben. Die meisten von ihnen schafften es immerhin, 'dran' zu bleiben und den nicht geringen gesangstechnischen Anforderungen gerecht zu werden. Gestaltungsmöglichkeiten blieben ihn nicht. Einzig Sabine Devieilhe würde ich gänzlich ausnehmen. Sie war einfach großartig und schaffte es auch in dem Tempostress, ihre Partien zu profilieren und die von Rameau angestrebten Wirkungen zu erzielen!

    Vermutlich hätte ich die Aufführung ganz anders beurteilt, wenn ich sie live erlebt hätte. Aber die Brochitis stand leider dagegen.


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Rheingold!

    In seiner Fülle spricht auch das Inhaltsverzeichnis für sich. Nur ist es schwer, damit zu arbeiten, weil es nicht dem Alphabet sondern der Reihenfolge der ersten Erwähnung von Sängerinnen und Sängern folgt. Bei inzwischen 48 Seiten nicht man sich krumm. ;) Willst Du nicht die Mühe auf Dich nehmen, ein alphabetisches Verzeichnis anzulegen, das ja auch ergänzt werden kann.

    Ja, das ist ein guter Vorschlag!

    Ich muss mal überlegen, wie das mit möglichst geringem Arbeitsaufwand zu machen wäre. Vermutlich reicht es, das Inhaltsverzeichnis , das ich als Word-Datei (mit allen Formatierungsanweisungen) auf dem Rechner habe, umzustellen, indem ich bei allen Sängern/Sängerinnen die Vornamen sowie die Nummer des ersten Beitrages hinter den Nachnamen setze.
    Das würde dann so aussehen:


    Devieilhe, Sabine - Sopran (Frankreich) - Beiträge #001, 021, 027, 028, 102, 511, 540, 566, 799, 802, 1325,


    Dann wird es wohl möglich sein, dem Rechner den Auftrag zu geben, dass er die gesamte Liste nun in eine alphabetische Reihenfolge bringt.

    Ich schätze mal, dass das weniger Zeit braucht, als ich jeweils für die Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses gebraucht habe.

    Vielleicht hat ja noch jemand aus dem Forum zweckdienliche Hinweise, wie das am praktischsten zu erledigen wäre.


    Die kommende Woche bin ich nicht da. Aber danach will ich mich um die Sache mal kümmern.


    Außerdem verfügen wir jetzt auch im Forum über eine sehr gute Funktion - den Permalink. Wir benutzen ihn alle noch zu wenig. Dabei ist er bestens geeignet, Verknüpfungen zwischen Themen, Threads und Namen herzustellen. Das Forum kann dadurch zu einem sehr praktischen Nachschlagewerk werden.

    Die Idee stelle ich erst mal zurück: es klingt so, als wäre das sehr praktisch für die Nutzer, aber mit erheblicher Arbeit für den Thread-Starter verbunden. Es ginge ja wohl darum, für (fast) jeden der 1400 Beiträge einen eigenen Link zu dem Namen des Sängers beziehungsweise der Sängerin einzurichten. Puuuuuh! Schnauff!


    Auf alle Fälle aber: erst mal besten Dank für Deine Anregungen!


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • - ?( - ?( - ?( - ?( -



    Liebe IT-Affine unter den Melomanen!

    Liebe Moderatoren des Forums!


    Vielleicht hat ja noch jemand aus dem Forum zweckdienliche Hinweise, wie das am praktischsten zu erledigen wäre.

    Bisher ist noch Schweigen!

    Gefragt wären eigentlich die IT-Affinen und die Moderatoren.

    Ich würde mich vermutlich erst kommende Woche an die Arbeit machen, aber ohne Tipps, wie das am besten geht, werde ich nicht anfangen!


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • zu Jakub Jozef Orlinski


    hat es keiner mitbekommen? Innerhalb von nur einer Woche hat Jakub Jozef Orlinski gerade eben den "Opus-Klassik-Preis" und den "Grammophone Young Artist of the year" bekommen.

    Es grüßt Vera

  • zu Jakub Jozef Orlinski


    hat es keiner mitbekommen? Innerhalb von nur einer Woche hat Jakub Jozef Orlinski gerade eben den "Opus-Klassik-Preis" und den "Grammophone Young Artist of the year" bekommen.

    ....und die Neue CD erscheint am 8.11.2019.....:jubel:



    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Liebe Vera,
    natürlich sind mir die Meldungen von den Auszeichnungen nicht entgangen:

    Young Artist of the Year

    Gramophone Awards Announcement


    Aged just 28, Jakub Józef Orliński has certainly proved himself worthy of being named Young Artist of the Year. Not many singers could switch roles at short notice to play the title role in Handel’s Rinaldo at Glyndebourne, whilst maintaining a side-hustle as a professional model and break-dancer. The potential pitfall for style over substance clearly doesn’t apply to Orliński, whose debut album ‘Anima Sacra’ on Erato was also deservedly shortlisted for this year’s Recital Award.


    Den junge polnischen Countertenor Jakub Józef Orliński haben wir im Beitrag #531 als NEUE STIMME vorgestellt.


    + + + + +

    Opera

    Gramophone Awards 2019

    Halévy La reine de Chypre

    Véronique Gens sop Catarina Cornaro Cyrille Dubois ten Gérard de Coucy Étienne Dupuis bar Jacques de Lusignan Éric Huchet ten Mocénigo Christophoros Stamboglis bass Andréa Cornaro Flemish Radio Choir; Paris Chamber Orchestra / Hervé Niquet

    ten Gérard de Coucy Étienne Dupuis bar Jacques de Lusignan Éric Huchet ten Mocénigo Christophoros Stamboglis bass Andréa Cornaro Flemish Radio Choir; Paris Chamber Orchestra / Hervé Niquet



    In der als beste Opernaufnahme ausgezeichneten Produktion singt der junge französische Tenor Cyrille Dubois die führende Tenorpartie, den wir im Beitrag #555 als NEUE STIMME vorgestellt haben.


    + + + + +


    Lieber Fiesco!


    Hab' Dank für den Hinweis auf die neue CD von Jakub Józef Orliński. Die Ankündigung hatte ich noch nicht gesehen.


    Beste Grüße


    Caruso41



    ;) - ;) - ;)


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  • Seth CARICO als "Super-Scarpia" oder "Psychoterrorist"

    Seth Carico wurde hier in dem Thread als NEUE STIMME im Beitrag #406 vorgestellt.

    Sein Scarpia-Debut in Hannover muss sehr eindrucksvoll gewesen sein. Die NP bezeichnet ihn gar als Super-Scarpia. Hier hatte ich vorab schon auf die Produktion mit Carico hingewiesen: Entdeckungen: Neue Stimmen


    Ich gehe erst am Mittwoch in die TOSCA in Hannover. Zu der Inszenierung werde ich mich ohnehin nicht äußern. Da lasse ich anderen den Vortritt!

    Deshalb erst mal drei Rezensionen, die eine Vorstellung von der Konzeption des Regisseurs Vasily Barkhatov (Übrigens der Ehemann von Asmik Grigorian) geben:


    https://www.pressreader.com/ge…/20191022/282024739040034


    https://www.haz.de/Nachrichten…n-der-Staatsoper-Hannover


    http://www.omm.de/veranstaltun…ater20192020/H-tosca.html

    ;) - ;) - ;)


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  • ....und die Neue CD erscheint am 8.11.2019.....

    Die Rede ist von Jakub Józef Orlinski.


    Ich habe die von Fiesco angekündigte CD schon mal vorab hören können, einen Ausschnitt gut es auch bei Spotify, und bin ganz hingerissen von deren musikalischem Schwung. Die Stimme von Orlinslki zeichnet sich nach meinem Eindruck dadurch aus, dass sie an allen Lagen sehr ausgelichen ist, was bei Vertretern seines Stimmtyps nicht immer so ist. Besonders die Tiefen klingen sehr üppig, die Übergänge sind schön fließend. Mir ist, als habe er in jüngster Zeit stimmlich sehr zu seinem Vorteil zugelegt. Ich sage es frei heraus: Nach fast 80 Minunuten reicht es mir dann auch. ;)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold!

    Die Rede ist von Jakub Józef Orlinski.


    Ich habe die von Fiesco angekündigte CD schon mal vorab hören können, einen Ausschnitt gut es auch bei Spotify, und bin ganz hingerissen von deren musikalischem Schwung. Die Stimme von Orlinslki zeichnet sich nach meinem Eindruck dadurch aus, dass sie an allen Lagen sehr ausgelichen ist, was bei Vertretern seines Stimmtyps nicht immer so ist. Besonders die Tiefen klingen sehr üppig, die Übergänge sind schön fließend. Mir ist, als habe er in jüngster Zeit stimmlich sehr zu seinem Vorteil zugelegt.

    Da hast Du mich ja richtig neugierig auf die neue Aufnahme gemacht! Da ich keine Verbindungen habe, sie 'mal vorab' zu hören, werde ich noch warten müssen.


    Ich sage es frei heraus: Nach fast 80 Minunuten reicht es mir dann auch. ;)

    Ja, so geht es mir eigentlich mit jeder neuen CD! Frau Netrebko oder Herrn Bernheim, Frau Perez oder Herrn Keenlyside mit mehr oder weniger bunt zusammengewürfelten Arien 70 oder 80 Minuten lang zu hören, ist eine Härteübung, die ich nicht mehr brauche.


    Liebe Grüße


    Carsuo41


    .

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso,

    Hannover ist leider zu weit entfernt, sonst würde ich mir die Tosca dort auch ansehen. Die Sänger sind ja in dieser Aufführung sehr gelobt worden .Ich finde es immer traurig, das im Forum immer nur über Inszenierungen hergezogen wird, die keiner live gesehen hat.

  • Zitat von Caruso41

    Ja, so geht es mir eigentlich mit jeder neuen CD! Frau Netrebko oder Herrn Bernheim, Frau Perez oder Herrn Keenlyside mit mehr oder weniger bunt zusammengewürfelten Arien 70 oder 80 Minuten lang zu hören, ist eine Härteübung, die ich nicht mehr brauche.

    Lieber Caruso und lieber Rüdiger, das ist bei mir ganz anders, erstens will ich in keine CD die ich haben will vorher reinhören, und zweitens höre ich mir selbstverständlich jede neu CD in Gänze an, meistens sogar zwei dreimal hintereinander! :P


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Lieber Fiesco!

    Lieber Caruso und lieber Rüdiger, das ist bei mir ganz anders, erstens will ich in keine CD die ich haben will vorher reinhören, und zweitens höre ich mir selbstverständlich jede neu CD in Gänze an, meistens sogar zwei dreimal hintereinander! :P


    LG Fiesco

    So habe ich das früher auch gemacht! Da habe ich eine neue LP sofort ganz und gar angehört. Und gleich noch mal, und noch ein weiteres Mal - sogar bunt gemischte Arienzusammenstellungen. Wenn sie mich besonders begeistert haben, mochte ich sie einfach wochenlang tagein tagaus immer wieder hören. Etwa die Callas- oder Bergonzi-LPs

    Auch an Geddas LP mit Arien aus russischen Opern konnte ich mich gar nicht satt hören.


    Inzwischen aber finde ich es nicht mehr so attraktiv, eine CD mit einem bunt gemischten Arienprogramm durchzuhören. Da höre ich an dem einen Tag vielleicht fünf Arien, am nächsten weitere vier oder fünf Arien und dann noch den Rest am übernächsten Tag. Ich kann gar nicht sagen, warum ich meine Hörgewohnheiten geändert haben. So ein bisschen liegt es vielleicht daran, dass die Sängerinnen und Sänger heutzutage die einzelnen Nummern zu wenig differenziert gestalten. Vielleicht habe ich aber auch ein Ermüdungssymptom, wenn ich immer wieder die gleichen Arien hören soll.


    + + + + +


    Lieber Rodolfo!

    Ich finde es immer traurig, das im Forum immer nur über Inszenierungen hergezogen wird, die keiner live gesehen hat.

    Da kann ich Dir nur voll und ganz zustimmen!

    Darum äußere ich mich grundsätzlich nicht mehr zu Inszenierungen.

    Hannover ist leider zu weit entfernt, sonst würde ich mir die Tosca dort auch ansehen.

    Schade, dass ein Ausflug nach Hannover für Dich zu weit wäre. Es gibt hier gerade eine höchst sehens- und hörenwerte LA JUIVE!

    Ob man das von der TOSCA auch sagen kann, werde ich nach dem kommenden Mittwoch sagen können.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Katharina Konradi


    heute möchte ich Euch eine „Neue Stimme“ vorstellen. Leider habe ich sie noch nicht live gehört, kenne nur zahlreiche Videos, die auf Youtube zu finden sind, von ihr. Meiner Meinung nach kann man sich einigermaßen einen Eindruck machen, mich machen sie zumindest neugierig mich mal auf den Weg nach Hamburg zu machen. Dort ist sie Ensemblemitglied.


    Ich bin schon vor über vier Jahren auf sie aufmerksam geworden, als ich auf der Internetseite ihrer Professorin Christiane Iven stöberte. Die macht sich viel Mühe mit der Präsentation ihrer Schüler in den Social Media.
    Sie hat einen eher leichten Sopran, der in den tiefen Lagen herrlich dunkel klingen kann. Sie singt sehr ausdrucksstark und sauber, die Mittellage schön voll, die Höhe leicht und silbrig.


    Die Biografie habe ich von ihrer Künstleragentur gecopypastet und etwas gekürzt.

    Die Videos sind meine Favoriten.


    Katharina Konradi begann 2009 ihre Gesangsausbildung bei Julie Kaufmann in Berlin, der ein Masterstudium in Liedgestaltung bei Christiane Iven und Donald Sulzen an der Hochschule für Musik und Theater München folgte. Meisterklassen bei Helmut Deutsch und Klesie Kelly-Moog gaben der Sopranistin weitere musikalische und künstlerische Impulse.

    2015 wurde sie für drei Jahre Mitglied im Ensemble des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, wo sie bereits viele wichtige Partien ihres Fachs sang: darunter Pamina, Gretel, Adele, Susanna, Zerlina und Nannetta. Infolge ihres bemerkenswerten Debüts in Hamburg (Ännchen in Webers Freischütz) wurde Katharina Konradi mit der Saison 18/19 ins Ensemble der Hamburgischen Staatsoper engagiert. In derselben Spielzeit gab sie ihr Debüt als Zdenka in R. Strauss` Oper Arabella an der Semperoper in Dresden.


    Im Sommer 2019 gab Katharina Konradi ihr Debüt bei den Bayreuther Festspielen. Dort sang sie die Rolle des jungen Hirten bei der Eröffnung in der Tannhäuser-Neuproduktion (Inszenierung: Tobias Kratzer) unter der Leitung von Valery Gergiev, sowie eines von Klingsor`s Zaubermädchen im Parsifal (Leitung: Symeon Bychkov). Im Juni 2020 wird sie erstmals an einem Opernhaus in Frankreich zu hören sein: An der Opéra de Lyon gibt sie die Susanna in der Neuproduktion von Mozarts Le Nozze di Figaro (Inszenierung: der französische Filmregisseur Olivier Assayas). Wichtige Rollen ihres Fachs erwarten sie an ihrem Stammhaus, der Hamburgischen Staatsoper, darunter Pamina, Despina in Mozarts Cosi Fan tutte und Musetta in La Bohème.

    Seit Herbst 2018 wird die junge Künstlerin von der BBC im Rahmen des New-Generation-Artist-Programms über zwei Jahre mit diversen Engagements und Aufnahmen in Großbritannien gefördert. Bereits der Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs 2016 war der Anstoß für wichtige Konzerte: 2017 wirkte sie bei der Saisoneröffnung des NDR Elbphilharmonie Orchesters unter Thomas Hengelbrock mit, kurz darauf debütierte sie, ebenfalls unter Thomas Hengelbrock, beim Orchestre de Paris. Weitere Engagements bei renommierten Orchestern wie dem Tonhalle-Orchester Zürich, den Bamberger Symphonikern, dem Sinfonieorchester des MDR, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen sowie dem Balthasar-Neumann-Ensemble unter Dirigenten wie Manfred Honeck, Paavo Järvi und Lionel Bringuier folgten. In der kommenden Saison wird Katharina Konradi unter anderem mit Mahlers 4. Sinfonie beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin unter Vladimir Jurowski, Haydns Nelson-Messe unter Kent Nagano in Hamburg und mit Mozarts c-Moll-Messe unter Leopold Hager in Porto zu erleben sein.


    Ein großes Anliegen der jungen Sopranistin ist der Liedgesang. Im Sommer 2018 gastierte sie u. a. beim Mozartfest Würzburg, beim Kammermusikfest in Lockenhaus, beim WDR und im spanischen Tuesta. Veranstalter und Presse sprachen bei der Eröffnung der Schubertiada Vilabertran von einer echten „Sternstunde“. Im Sommer 2019 kehrt sie mit einem Liederabend dorthin zurück. Weitere Auftritte in der neuen Saison folgen u. a. in Barcelona, Köln, Essen und in Londons Wigmore Hall. Zuletzt war sie Gast in der arte-Sendung „Stars von morgen“ bei Rolando Villazón und wirkte kürzlich bei einer filmischen Dokumentation über Clara Schumann mit (Regie: Andreas Morell), die im September 2019 erstmals auf arte ausgestrahlt wurde.




    Viele Grüße

    Boismortier

  • Zu Katharina Konradi


    Liebe Boimortier!

    Deine Vorstellung von Katharina Konradi hat mich sehr gefreut.


    Zum Einen, weil damit dem im Absterben liegenden Thread neues Leben eingehaucht wird. Da es bei den Mitlesern nach wie vor ein großes Interesse an NEUEN STIMMEN gibt, fände ich es schade, wenn er nicht weiter geführt würde.

    Gerade wird ja in einem anderen Thread darüber diskutiert, was zu tun wäre, um neue Mitglieder für das Forum zu gewinnen. Eine erfolgversprechende Strategie schiene mir ein starkes Engagement für die Themenbereiche, für die bei den ‚Besuchern’ des Forums erwiesenermaßen Interesse besteht. Leider aber haben von den zur Zeit aktiven Mitgliedern des Forums nur wenige Interesse an Sängern und Gesang - und noch weniger an NEUEN STIMMEN.

    Da passt es ins Bild, dass meine Bitte um Rat oder Hilfe bei der Erstellung eines alphabetischen Inhaltsverzeichnisse für den NEUE-STIMMEN-Thread bisher nicht aufgenommen wurde.

    Da tut es mir schon irgendwie gut, dass Du den Thread einfach mit der Vorstellung einer NEUEN STIMME voranbringst.


    Zum anderen, weil Du auf eine Sängerin aufmerksam machst, die zwar noch ganz am Anfang ihrer Karriere steht, von der aber schon bald ein Durchbruch zu erwarten ist.

    Ich habe sie in der letzten Spielzeit zweimal live hören können: in der DAPHNE als 1. Magd und in der CARMEN als Frasquita. In beiden Partien hat sie mit ihrem erstaunlich substanzreichem und sehr persönlich klingenden Sopran einen vorzüglichen Eindruck bei mir hinterlassen. Besonders in den anspruchsvollen und ziemlich heiklen Ensembles der CARMEN kam sie ohne das leider übliche Forcieren aus und bestach mit rundem und leuchtendem Klang. Ich fand eindrucksvoll, wie sie etwa im Quintett und im Finale des 2.Aktes mit völlig mühelosen, silberhellen Höhen die Führung übernahm.
    Die Aufnahmen, die Du eingestellt hast, werde ich mir erst anhören, wenn ich wieder zu Hause bin. Am Smartphone klingt das ja nicht gut.


    Die biografischen Informationen möchte ich noch ergänzen: Katharina Konradi stammt aus Kirgistan. Sie ist ist in Bishkek geboren. Bisher habe ich noch keine andere kirgisische Sängerin gehört.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Da tut es mir schon irgendwie gut, dass Du den Thread einfach mit der Vorstellung einer NEUEN STIMME voranbringst.

    Genau: „Nich lang schnacken, Kopp in’ Nacken !“ ;)


    Wenn ich mich richtig erinnere, müsstest Du sie auch in Bayreuth als Hirte im Tannhäuser gehört haben.

    Besonders die „Wasserrose“ von ihr höre ich mir gerne an. Ich finde, da kommt die Qualität ihrer Stimme gut zur Geltung.


    Viele Grüße

    Boismortier

  • Katharina Konradi ist mir in eben jener oben eingestellten Produktion der Hamburger "Fledermaus" aufgefallen, deren Generalprobe ich im Saal hörte und daraufhin die Aufführung dann in diesem ominösen Internetz. An der Oper hörte ich sie dann ein weiteres Mal, und ich muss sagen, dass sie mich jedesmal überzeugte bzw. einnahm.

    Danke, liebe Boismortier, auch für die beiden anderen Videos, die ganz andere Seiten von ihr zeigen - ebenfalls berührend und überzeugend. Eine interessante Sängerinnenpersönlichkeit!

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  • Das sind die Gewinner der NEUEN STIMMEN 2019:

    Damen

    1. Preis 15.000 Euro: Anna El-Khashem, Sopran (Russland, *1996)


    2. Preis 10.000 Euro: Natalia Tanasii, Sopran (Moldawien, *1991)


    3. Preis 5.000 Euro: Slávka Zámečníková, Lyrischer Sopran (Slowakei, *1991)


    Herren

    1. Preis 15.000 Euro: Long Long, Tenor (China, *1991)


    2. Preis 10.000 Euro: Domen Križaj, Bariton (Slowenien, *1989) und Bongani Kubheka, Bariton (Südafrika, *1991)


    Brian Dickie Young Singers Award: Vladislav Buyalskiy,
    Bassbariton (Ukraine, *1997)


    Und das Finalkonzert kann man hier hören:


    ;) - ;) - ;)


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  • Das sind die Gewinner der NEUEN STIMMEN 2019:

    Damen

    Kann es sein, lieber Caruso, dass von den Gewinnern bisher nicht einer hier vorgestellt wurde? Oder habe ich etwas übersehen? Verwundert bin ich schon. Warum? Weil ich das Aufgebot in Deinem Thread doch sehr bedeutsam finde. Und wieder ist kein hiesiger Preisträger dabei. Ich denke wirklich nicht nur in deutschen Grenzen. Aber ich frage mich - wir hatten das Thema schon mal -, warum es in diesem großen Land mit seinem vielen Ausbildungsmöglichkeiten wieder kein Nachwuchskünstler an die Spitze schafft.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold!

    Kann es sein, lieber Caruso, dass von den Gewinnern bisher nicht einer hier vorgestellt wurde? Oder habe ich etwas übersehen? Verwundert bin ich schon. Warum? Weil ich das Aufgebot in Deinem Thread doch sehr bedeutsam finde.

    Das hast Du ganz richtig gesehen! Wie Du ja sicher weißt, stelle ich hier keine Sänger mehr vor. Es fällt mir zwar schwer, wenn ich von neuen Stimme begeistert bin. Ich würde eigentlich immer alles dafür tun wollen, auch andere Melomanen für sie zu interessieren. Aber die letzte junge Sängerin, die ich hier vorgestellt habe, war Jody Devos. Inzwischen ist das schon mehr als ein halbes Jahr her.

    Seitdem habe ich mich bemüht, Neues über den einen oder anderen bereits vorgestellten Sänger mitzuteilen und damit das Interesse wach zu halten. Auch zu den von anderen vorgestellten NEUEN STIMMEN habe ich mich stets geäußert - meist war ich der Einzige!
    Das Interesse an neuen Stimmen ist halt nicht groß. Und viele Operninteressierte trauen sich offenbar nicht, sich über Sänger zu äußern, über die nicht schon das Eine oder Andere von 'Experten' geschrieben wurde.


    Aber unabhängig davon: Ich hatte vor dem Wettbewerb in Gütersloh keinen der Preisträger je live gehört! Ohne einen Live-Eindruck mag ich aber sowieso keine Stimmen beurteilen. Nun habe ich alle Preisträger eine Woche lang in Gütersloh erlebt - in Proben und Konzerten. Jetzt könnte ich etwas über sie schreiben. Aber das werde ich - s.o. -

    nicht tun. Der erste Preisträger bei den Herren, Long Long wird übrigens in Zukunft in Hannover öfter zu hören sein. Darüber freue ich mich sehr, weil ich mich glatt in seinen schönen Tenor von Long Long (das ist sein Künstlernahme) verliebt habe. Er ist auch ein feiner Mensch, mit dem man trefflich über Stimmen und Gesang oder manch Anderes reden kann! Und wenn man ihn mit Lehars "Dein ist mein ganzes Herz" hört, möchte man sagen "ganz meinerseits, ganz meinerseits"!

    Die erste Preisträgerin bei den Damen, Anna El-Khashemist übrigens in Opernstudio der Bayerische Staatsoper. Sie wird dort u.a. als Esmeralda, Barbarina und Taumännchen eingesetzt. Es dürfte allerdings kaum lange dauern, bis man sie auch in größeren Partien hören kann.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zu  Seth Carico (vorgestellt im Beitrag #406, 1416, 1426)

    (von einer Aufführung der Tosca an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover)


    Seth Carico als Scarpia ist ein Ereignis.

    Ein Sängerdarsteller, der in jedem Augenblick fesselt. Er überzeugt auch in den Momenten, in denen einzelne Ideen der Inszenierung nicht mehr ganz nachvollziehbar sind. Dadurch gibt er der Geschichte, die der Regisseur Vasily Barkhatov erzählt (Bernd Stopka hat sie in ONM sehr klar nacherzählt und analysiert!), eine bemerkenswerte Stimmigkeit, innere Konsequenz und Überzeugungskraft.

    Carico ist zugleich ungemein viril, auch gewalttätig, ohne das je klischeehaft auszustellen. Zugleich aber vermag er sehr subtil die psychischen Verletzungen und Verstümmelungen dessen anzudeuten, der als Knabe Opfer von Missbrauch wurde.

    Über die Stimme habe ich ja schon ausführlicher hier in den oben erwähnten Beiträgen des Forums geschrieben. So prachtvoll aber hatte ich sie noch nicht gehört. Schon der Auftritt im ersten Akt hatte eine Wucht und markige Vehemenz, dass es einem fast die Sprache verschlug. Aber zumindest genauso eindrücklich ist es, wie er ständig verschiedene Töne, Farben und neue Nuancen für seine Drohungen und Befehle, seine Schmeicheleien und Verführungen, seinen Spott und Sarkasmus findet, sogar für die Befangenheit, Schwäche und den inneren Zwiespalt der Figur.

    Am Ende gab es enthusiastischen Beifall. Unter den Besuchern auf dem dritten Rang waren zwei Schulklassen die förmlich ausgerastet sind, geklatscht, gejubelt und gepfiffen haben, wie man es in der Oper eigentlich nicht gewohnt ist. Auf der Treppe sprach ich mit einer kleinen Gruppe der jungen Leute. Sie waren vor allem von Seth Carico fasziniert und fest entschlossen, mal wieder in die Oper zu gehen – auch ohne, dass der Lehrer ihnen das organisiert.


    Noch ein P. S.:

    In der von mir besuchten Vorstellung sang Damir Rakhmonov den Cavaradossi. Der Tenor aus der Uzbekistan war 2018 bei dem NEUE STIMMEN-Meisterkurs der Bertelsmann-Stiftung. Davon gibt es YouTube Aufzeichnungen. Würde ich im Forum noch NEUE-STIMMEN vorstellen, wäre er sicher ein Kandidat. Aber bald wird man ihn ohnehin auch in Deutschland in verschiedenen Opernhäuser hören können. Es lohnt sich, da hin zu gehen!

    Bei dem Thread, in dem der beste Interpret der Sternenarie aus TOSCA gesucht wurde, war Kein Tenor, der heute noch singt, hinter dem er zurückstehen müsste. Ein lyrischer Tenor mit einer so schönen, sehr individuell timbrierten Stimme, einer herausragende Atem- und Gesangs-Technik und vor allem mit viel Stil und Geschmack ist vermutlich nicht lange in Hannover zu halten. Schade!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber caruso41


    dieser Bericht macht jetzt doch richtig Lust sich die Aufführung mal anzusehen.
    Dein Erlebnis mit den Schulklassen ist natürlich erfreulich: wenn sich Jugendliche ohne Opernerfahrung so für einen Sänger begeistern können, will ich ihn auch hören ;)

    Mal schauen, ob ich das noch unterkriege.


    Viele Grüße

    Boismortier

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