Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Selbstverständlich ist das genehm, ich dachte nur, du hast die bestimmt gehört, bevor du sie eingstellt hast. Da sieht man mal, wie man sich irren kann!:D


    Dir auch frohe Ostern! :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!

    ich dachte nur, du hast die bestimmt gehört, bevor du sie eingstellt hast. Da sieht man mal, wie man sich irren kann! :D

    Natürlich habe ich sie gehört - sonst hätte ich die Aufnahme nicht eingestellt. Immerhin ist sie 4 Jahre alt und Sänger mit Aufnahmen vorzustellen, die eher unvorteilhaft sind, versuche ich zu vermeiden.

    Allerdings hatte ich bisher nur die Möglichkeit, die Aufnahme auf dem IPad zu hören - ohne vernünftige Kopfhörer!!!!

    Ich fand sie technisch gut gesungen, intelligent durchgestaltet und berührend! Der junge Mann scheint in der Sobinov-Tradition zu stehen. Den Klang aber und die Abstufungen des Klanges konnte ich nicht ernsthaft beurteilen. Darauf aber kommt es ja nun mal an. Also: dies ist nur als vorläufiger Eindruck.


    Pass auf Dich auf und bleib gesund!

    Fröhliche Ostern

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ich habe "Wohin, wohin seid ihr entschwunden,..." jetzt mehrfach gehört. Für eine technische Analyse fehlen mir Kenntnisse und Begriffe, aber daran, daß Volkov den Lenski vor dem Duell überzeugend gestaltet, gibt es für mich keinen Zweifel. Auch hier habe ich wieder gehört, was ich "leuchtend" nenne: Die Höhen kommen klar, anstrengungslos, souverän. Mir gefällt insbesondere, daß es nie larmoyant klingt, was er singt.

    Beim Piano kommt vermutlich die Aufnahmetechnik an ihre dynamischen Grenzen, ich höre dann (zu) schlecht.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Hans Heukenkamp würde ihn gerne als Lenski hören. Die Arie hat er 2016 beim Wettbewerb gesungen:


    Ich habe "Wohin, wohin seid ihr entschwunden,..." jetzt mehrfach gehört. Für eine technische Analyse fehlen mir Kenntnisse und Begriffe, aber daran, daß Volkov den Lenski vor dem Duell überzeugend gestaltet, gibt es für mich keinen Zweifel. Auch hier habe ich wieder gehört, was ich "leuchtend" nenne: Die Höhen kommen klar, anstrengungslos, souverän. Mir gefällt insbesondere, daß es nie larmoyant klingt, was er singt.

    So, ich habe mir die in Beitrag 1615 verlinkte Lenski-Arie jetzt angehört. Er scheint etwas bervös zu sein, singt das trotzdem ziemlich gut, aber nicht so überwältigend, als dass ich bei diesem Ersteindruck mich hier zu Wort gemeldet hätte. Aber ist doch schon, dass er sich seitdem so gut weiterentwickelt hat, wie man anhand des Brüssler "Saltan"-Videos erkennen kann.

    In der Lenski-Arie ist er mir klanglich etwas zu unausgeglichen, insbesondere der Beginn könnte lyrischer klingen, duftet nicht. Am besten gelingt ihm dieser duftende lyrische Klang immer dann, wenn die Konsonanten "i" und (geschlossenes) "e" verlangt sind, während die Stimme auf "a", "o" und "u" fester und dramatischer klingt. Diese berühmte Arie haben andere, erfahrene, große Interpreten natürlich viel raffinierter und überzeugender gesungen, da kann er noch nicht ganz mithalten, aber man merkt schon dort, was da für ein Potential da ist.

    Ein reiner Lyrischer ist er nicht, da bleibe ich auch nach der Lenski-Arie bei meinem Gwidon-Eindruck, er hat einen Hang zum jugendlichen helden und würde bei der großen Auseinandersetzung mit Onegin im Ball-Bild davor sicher nicht so eingehen wie Dovlet Nurgeldiyev bei meinem Hamburger Live-Erlebnis im Februar 2018.

    Und selbst die Arie singt Volkov hier, zwei Jahre früher, schon besser als damals Nurgeldiyev, wenn auch klanglich noch nicht so ausgeglichen wie beim Gwidon. da gibt es gerade in der Tiefe noch Klanglöcher, obwohl er die Töne eigentlich alle hat, und die Vokale sind mir eben klanglich etwa szu unausgeglichen. ein Gestalter ist Volkov trotzdem schon, denn wenn er das Hauptthema der Arie wiederholt, singt er plötzlich ganz lyrisch und verinnerlicht, diese Stelle gelingt ihm wirklich großartig. Davon hätte ich mir zwar schon am Anfang der Arie mehr gewünscht, mehr lyrischen Duft der Stimme, aber es ist völlig legitim und sicher auch so beabsichtigt, dass er sich in diese lyrische Verinnerlichung im Lauft der Arie erst nach und nach hineinsteigert und dies vollends erst bei der Wiederholung des Hauptthemas entfaltet.

    Einen Satz von Hans Heukenkamp möchte ich aber noch einmal ausdrücklich unterstreichen: es klingt nie larmoyant, was er singt und gestaltet. Er ist auch absolut in der Rolle drin udn diese Rollenglaubwürdigkeit scheint ihm wichtiger als die perfekte Bewältigug der einzelnen technischen Raffinessen, dafür nimmt er auch ein paar Unausgeglichenheiten und Ecken billigend in Kauf, was ich auch in Ordnung finde.

    Fazit: Nicht sein bestes mir bekanntes Dokument, aber schon dieses berechtigt zu großen Hoffnungen - die Karriere dieses jungen Mannes sollte man wirklich aufmerksam weiterverfolgen.


    Hier nochmal der Link zu seinem Brüsseler Gwidon, noch bis Ende dieser Woche kostenlos abrufbar:


    https://www.lamonnaie.be/en/st…0-the-tale-of-tsar-saltan

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Hier nochmal der Link zu seinem Brüsseler Gwidon, noch bis Ende dieser Woche kostenlos abrufbar:


    https://www.lamonnaie.be/en/st…0-the-tale-of-tsar-saltan


    Ich folge dem Hinweis von Tamino Stimmenliebhaber und sehe mir den Zaren Saltan aus Brüssel an. Dmitri Tscherniakov hat inszeniert, Ante Jerkunica und Bogdan Volkov singen - darauf freue ich mich.


    In der kurzen Kaffeepause, die ich vom Zaren Saltan mache

    Lieber Hans Heukenkamp,


    wie war es denn für dich? Als jemand, der die Oper zum vermutlich ersten Mal gesehen hat(?) sicher anders als für mich, der die Oper 40x in einer sehr guten deutschsprachigen Inszenierung gesehen hat und in dieser Version fast auswendig kennt, sodass gedanklich immer die "Originalhandlung" mitlief - aber gerade deshalb interessiert mich dein Eindruck uvon der Produktion im allgemeinen und natürlich von Bogdan Volkov im Besonderen, weshalb ich hier in dieser Rubrik nachfrage. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Lieber Stimmenliebhaber, Du hast recht, das war mein erster Zar Saltan. Vor dem Hören hatte ich nur kurz die Handlung gelesen. Leider ist mein Russisch so schlecht, daß ich immer Hilfe - am besten Untertitel - brauche. Tscherniakov schätze ich sehr, und seinen Ansatz, aus dem Märchen eine Scheidungsgeschichte zu machen und den etwas wunderlichen und närrischen Zarewitsch - ein Standard-Topos in russischen Märchen - mit einem vaterlos aufwachsenden jungen Mann zu identifizieren, fand ich sehr überzeugend.

    Deiner Einschätzung von Volkovs Leistung schließe ich mich an: V. singt jugendlich und kraftvoll, ich würde "schönstimmig" sagen. In ein paar Jahren wird er die Jugendlichkeit nicht mehr haben, die man für diese Inszenierung braucht.

    Das Närrische war mir ein wenig zu betont. Das ist sicher die Sprache des Regisseurs. Die sich ewig wiederholenden Gesten haben mich dann doch gestört. Und daß es kein Happy-End gibt, der junge Mann sich mit seinem Vater nicht versöhnt, läuft doch eigentlich den Genre-Regeln des Märchens zuwider, oder?

    Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Und daß es kein Happy-End gibt, der junge Mann sich mit seinem Vater nicht versöhnt, läuft doch eigentlich den Genre-Regeln des Märchens zuwider, oder?

    Lieber Hans Heukenkamp, vielen Dank für die Schilderung deiner Eindrücke. Selbstverständlich kommt original ein Happy End, aber natürlich nicht in der Geschichte der "Realität", die Herr Tcherniakov erzählt. ;)

    Ich fand es gut, dass durch Projektionen lange doch viel von der originalen Handlung vermittel wurde, die bei ihm reine Einbildung Gwidons ist, aber am Ende ging das natürlich nicht mehr, sonst wäre es ja kein Ende gewesen. Aber lass uns hier nicht über die Inszenierung reden, es lohnt nicht und es ist auch nicht die richtige Rubrik dafür. Wenn du dir die Kupfer-Iszenierung einmal ansehen willst, so findest du seine Dresdner Version für das Fernsehen aufgezeichnet bei Youtube. Aber es freut mich, dass dir Volkov stimmlich auch so gut gefallen hat wie mir. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Zu Bogdan Volkov (vorgestellt im Beitrag #1612, Lenski-Video #1613)

    aber man merkt schon dort, was da für ein Potential da ist.

    Dem möchte ich gerne nachdrücklich zustimmen!

    Auch die Beschreibung Deiner Höreindrücke trifft weitgehend das, was ich auch zu der Aufnahme hätte sagen wollen.


    Absolut überflüssig fand ich, dass Du die Gelegenheit nochmals für ein Verdikt über Dovlet Nurgeldiyev, den Ralf Reck hier im Beitrag #362 als NEUE STIMME vorgestellt hat, nutzen musstes.

    Ehrlicher wäre gewesen, dann die Aufnahmen beider Tenöre unvoreingenommen zu vergleichen.
    Die Gelegenheit dafür gäbe es ja:




    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Absolut überflüssig fand ich, dass Du die Gelegenheit nochmals für ein Verdikt über Dovlet Nurgeldiyev, den Ralf Reck hier im Beitrag #362 als NEUE STIMME vorgestellt hat, nutzen musstes.

    Ehrlicher wäre gewesen, dann die Aufnahmen beider Tenöre unvoreingenommen zu vergleichen.

    Entschuldigung, aber was heißt denn hier "ehrlicher"? Ich habe über diesen Tenor vorher nur Lobeshymnen hier gelesen, habe ihn dann 2018 in Hamburg live als Lenski erlebt und war ehrlich enttäuscht. Da habe ich dann ehrlich gesagt Zweifel an dem Wert der Rubrik bekommen, weil mir augenscheinlich zu viel gelobhudelt wurde. Mein Urteil über diesen Sänger hat sich auf der Grundlage dieses einen Live-Rollenerlebnisses gebildet, und auch, wenn mir Hamburger Bekannte, die auch drin waren, sagten, dass er nicht seinen besten Abend hatte, ist mein Bedarf nach diesem Sänger gedeckt und ich werde mir dessen Arie bestimmt nicht nochmal anhören. Das können ja diejenigen machen, die beide Sänger noch nicht live erlebt haben, das wäre dann ehrlicher als Vergleichsgrundlage...


    Ich fand meinen gezogenen Vergleich demnach nicht überflüssig, sonst hätte ich ihn ja nicht gezogen. Überflüssig fand ich eher deinen Kommentar dazu, der offensichtlich wieder auf Unterdrückung von Kritik an den von anderen vorgestellten "Neuen Stimmen" abzielt. In diesem Falle wird diese Rubrik für mich vollends uninteressant. Nach dieser Reaktion wird es keine weiteren Beiträge und Neuvorstellungen von mir in dieser Rubrik geben.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich fand das Verdikt über Nurgeldiyev in diesem Zusammenhang hier überflüssig.

    Du fandest das nicht.


    Dabei können wir es doch belassen.

    Mit Dissens kann man doch umgehen?


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Liebe Melomanen und Opernaficionados!


    In den Zeiten, da man nicht mehr Opernaufführungen oder Konzerte besuchen kann, nur von Konserven-Oper leben muss, bringt es wieder Vorfreude auf Live-Erlebnisse ins Haus, wenn jetzt die Saisonvorschauen der verschiedenen Opernhäuser im Briefkasten stecken. Ich habe schon mal begonnen, sie durchzuschauen.


    Es ist einfach ungemein erfreulich und befriedigend zu sehen, dass etliche - ja eigentlich sogar viele - Sänger an renommierten Häusern angesetzt sind, die hier als NEUE STIMMEN vorgestellt waren. Die Staatsoper Unter den Linden zum Beispiel kündigt eine Neueinstudierung von MITRIDATE, RE DI PONTO an, in der gleich vier der fünf Hauptpartien mit NEUEN STIMMEN besetzt sind (Die Zahlen hinter dem # verweisen auf die Beiträge, in denen die Sänger vorgestellt wurden oder in denen Informationen und Höreindrücke über mitgeteilt wurden):


    Mitridate:

    Pati, Darren Pene Tenor (Neuseeland) #006

    Aspasia

    Fuchs, Julie - Sopran (Frankreich), #048, 093, 096, 737, 742, 1143, 1165f, 1325

    Sifare

    Dreisig, Elsa - Sopran (Frankreich), #956ff, 963, 966ff, 1160f, 1323

    Farnace

    Orliński, Jakub Józef - Countertenor (Polen), #541, 543. 547, 550,562ff.. 577, 586, 604ff., 817, 871ff., 898,1423ff, 1427f



    Auch in etlichen Repertoire-Aufführungen der Staatsoper gibt es NEUE STIMMEN zu hören.

    Etwa in NOZZE DI FIGARO sogar wiederum vier:


    Graf Almaviva: Orendt, Gyula - Bariton (Ungarn), #359ff.

    Gräfin Almaviva: Dreisig, Elsa - Sopran (Frankreich), #956ff, 963, 966ff, 1160f, 1323

    Susanna: Sierra, Nadina - Sopran (USA), #379ff, 392f, 810ff, 813ff, 1012ff, 1287ff, 1291, 1314

    Cherubino: Crébassa, Marianne - Mezzosopran (Frankreich), #221, 493, 547, 817, 864f.


    Das motiviert und macht doch Mut, den Thread weiter zu führen.


    Aufmunternde Grüße


    Caruso41



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  • Lieber Caruso41,


    vielen Dank für den Hinweis. Insbesondere auf D.P. Pati warte ich schon länger. Toll, dass er nach Berlin kommt! Das hatte ich beim Studium der Vorschau glatt übersehen.

  • Lieber Herr Kapellmeister!

    vielen Dank für den Hinweis. Insbesondere auf D.P. Pati warte ich schon länger. Toll, dass er nach Berlin kommt! Das hatte ich beim Studium der Vorschau glatt übersehen.

    Meine Vorstellung von Darren Pene Pati hatte ich mit einer Einladung geschlossen:

    Ich wäre neugierig zu erfahren, wie Euch Darren Pene Pati gefällt. ....
    Dies sollte ja ein Diskussionsforum sein.
    Da kann man denn auch seine Eindrücke und Meinungen sagen.

    Dies hat in den letzten 4 Jahren niemand getan. Dabei arbeitete sich Pati inzwischen auf der Karriere-Leiter nach oben - ganz unspektakulär aber beharrlich. Nun hat er es in eine Premiere der Berliner Staatsoper geschafft! Respekt! Ich bin gespannt!


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso41,


    das hole ich gerne noch nach. Ich hatte mir nämlich verschiedene Videos mit ihm angehört und war sehr angetan von ihm. Da das eine Weile her ist, steht es nun auf meinem Zettel.

  • das hole ich gerne noch nach. Ich hatte mir nämlich verschiedene Videos mit ihm (gemeint ist Darren Pene Pati) angehört und war sehr angetan von ihm. Da das eine Weile her ist, steht es nun auf meinem Zettel.

    Ich bin gespannt auf Deine Eindrücke. Hast Du auch neuere Videos. Er ist ja nicht mehr der Anfänger, der in Gütersloh beim Gesangswettbewerb Neue Stimmen angetreten ist.

    Es gibt einige neuere Aufnahmen! Unter anderem Duette mit Nadina Sierra.


    Beste Grüße

    Caruso41

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  • Zu Darren Pene Pati, #006


    Ich habe mich nun etwas mit Darren Pene Pati befasst. Das hatte ich schon einmal getan, aber ich will nun meine frischen Eindrücke schildern. Er wurde irgendwo als "neuer Pavarotti" tituliert. Gewisse Ähnlichkeiten sind in der Tat vorhanden, aber ein toller Pati würde mir schon reichen. Ich finde, er singt sehr kultiviert, ohne jeglichen Druck und lässt seine schöne Stimme einfach nur so strömen. Ideal finde ich die Nemorino-Arie gesungen, am schönsten klingt vielleicht die Faust-Arie, wäre da nicht der eine Ton... Leider sind die meisten Aufnahmen mit Klavierbegleitung, was ich für eine Beurteilung nicht mag.



    Hier aber ein Video aus Anna Bolena aus Bordeaux. Da hatte ich mir damals sogar Flugverbindungen angesehen...




    Off-Topic:


    Lieber Caruso41,


    wenn ich mich recht erinnere, hast Du mal im Forum von Loccum und der dortigen Seminarstätte im Kloster geschwärmt. Heute habe ich im NDR einen visuellen Eindruck dazu bekommen und muss da unbedingt mal hin. Nicht weit entfernt züchtet übrigens jemand Poitou-Esel. Das Steinhuder Meer ist eine herrliche Ecke, die auf meiner persönlichen Landkarte leider noch fehlt.

  • Samuel Mariño ist ein ungemein charmanter junger Mann von wunderbar ungekünstelter Ausstrahlung, der das Publikum schlichtweg bezaubert hat. Seine Stimme hat eine herrlich helle Klarheit in den oberen Lagen und seine Sprungtechnik ist stupend. Er kommt praktisch ohne alle Aspirierungen aus! Den Überschwang des glückseligen 'Da tempeste il legno infranto' brachte er auch bestens zur Geltung. Allerdings kann auch hier nicht ganz verschwiegen werden, dass sein Singen relativ einfarbig bleibt und nur wenig Gestaltungsoptionen nutzt. Das fiel in den anderen Arien, die man von ihm hörte, noch stärker auf. Aber er hat ja gerade erst sein Studium am Conservatoire Régional de Paris abgeschlossen. Allerdings ist er schon mit verschiedenen Ensembles unterwegs, um barocke Musik aufzuführen und Vergessenes wieder zu entdecken.
    Es gibt übrigens gar nicht so wenig von Samuel Mariño in Internet.


    Und es gibt auch eine brandneue CD, die ich bereits gehört habe - zu meinem größten Vergnügen. Der Überschwang, den ich auch aus dem Zitat herauslese, ist es, was einem auf Anhieb gefangen und für den Sänger einnimmt. Ich war ja durch einen Beitrag in Deinen Thread bestens darauf vorbereitet und neugierig gemacht, lieber Caruso. Dieses Vergnügen schließt ja Deine berechtigten kritischen Einwände nicht aus. Von diesem jungen Mann wird man noch viel hören. Davon bin ich überzeugt. Es wird Zeit, dass das kulturelle Leben wieder in Gang. Vor allem für Sänger in diesem Alter ist es ein Unglück, wenn die Karrieren lange unterbrochen werden. Sie müssen singen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zu Darren Pene Pati (# 006)


    Lieber Kapellmeister Storch!

    Ich habe mich nun etwas mit Darren Pene Pati befasst. Das hatte ich schon einmal getan, aber ich will nun meine frischen Eindrücke schildern. Er wurde irgendwo als "neuer Pavarotti" tituliert. Gewisse Ähnlichkeiten sind in der Tat vorhanden, aber ein toller Pati würde mir schon reichen.

    Dass Du Dich noch mal intensiv mit Pene Pati befasst hast, finde ich sehr erfreulich. Dass Du dabei eine gewisse Ähnlichkeit mit Pavarotti festgestellt hast, überrascht mich etwas. Darauf wäre ich eigentlich nicht gekommen. Der junge Pavarotti war doch eigentlich ein sehr extrovertierter Sänger. Er war ausgesprochen risikobereit und man hatte immer den Eindruck, dass er das genießt. Dergleichen kann ich bei Pati überhaupt nicht feststellen. manchmal habe ich direkt den Eindruck, er ist fast zu vorsichtig und skrupulös.

    Aber auch sein Singen selbst klingt für mich anders: der junge Pavarotti konnte hochliegende Phrasen ohne erkennbare Mühe und mit erheblicher Strahlkraft singen, aber sein Ton wirkte immer sehr gespannt, strömte eigentlich nie wirklich frei wie etwa beim jungen Björling. Pati scheint mehr um dieses freie Strömen des Tones bemüht. Wenn er mit Spitzentönen prunkt - wie etwa am Ende im Duca-Gilda-Duett - dann fehlt es auch nicht an Strahlkraft, aber man hat den Eindruck, ihm ist anderes wichtiger. Allerdings ist das anhand der Aufnahmen schwerlich zu verifizieren. Ich bin gespannt auf seinen Mitridate.

    … wenn ich mich recht erinnere, hast Du mal im Forum von Loccum und der dortigen Seminarstätte im Kloster geschwärmt. Heute habe ich im NDR einen visuellen Eindruck dazu bekommen und muss da unbedingt mal hin. Nicht weit entfernt züchtet übrigens jemand Poitou-Esel. Das Steinhuder Meer ist eine herrliche Ecke, die auf meiner persönlichen Landkarte leider noch fehlt.

    Ja ich wohne in Loccum - genau zwischen Steinhuder Meer und Weser.
    Hier gibt es nicht nur das Kloster sondern auch die Evangelische Akademie, ein Pastoralkolleg, ein Predigerseminar, ein Religionspädagogisches Institut und ein Tagungszentrum. Und viel Natur! Es lohnt sich, die Gegend zu erkunden. Mit dem Fahrrad tun das normalerweise viele Touristen. Aber bei den gegenwärtigen Ausgangsbeschränkungen ist es erstaulich ruhig. Da ist man mit den Dinosauriern, den Adlern, Störchen und Kranichen, den Wildgänsen und eben den Eseln weithin allein!


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zu Samuel Mariño (#466)


    Lieber Rheingold,

    Und es gibt auch eine brandneue CD, die ich bereits gehört habe - zu meinem größten Vergnügen. Der Überschwang, den ich auch aus dem Zitat herauslese, ist es, was einem auf Anhieb gefangen und für den Sänger einnimmt.

    Dein Hinweis auf die neue CD von Samuel Mariño hat mich sehr gefreut. Das ist ja wirklich schnell gegangen! Man muss eben einen Gesangswettbewerb nicht unbedingt gewinnen. Auch als Teilnehmer, der sich nicht einen der Preise ersingt, kann man Karriere machen.

    In Rheinsberg hat er letztes Jahr in Cimarosas GLI ORAZI ED I CURIAZI einen vorzüglichen Eindruck gemacht. Seither hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Nun werde ich mir die CD besorgen. Ich bin gespannt!


    Es wird Zeit, dass das kulturelle Leben wieder in Gang. Vor allem für Sänger in diesem Alter ist es ein Unglück, wenn die Karrieren lange unterbrochen werden. Sie müssen singen.

    Da hast Du wirklich voll und ganz recht!

    Für die Karrieren der jungen Sänger ist der Shutdown eine echte Katastrophe!

    Wäre das ein Thema für einen eigenen Thread? Vermutlich sind im Forum nicht genügend Melomanen, die dazu Klärendes sagen könnten. Ich bin zu weit weg vom praktischen Theaterbetrieb unserer Tage.


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe ihn in Giessen 2X gehört.....


    Am Stadttheater Gießen war Samuel Mariño in der Spielzeit 2018/19 unter der Musikalischen Leitung von Michael Hofstetter mit Konzertarien von Wolfgang Amadeus Mozart sowie in G. F. Händels LA RESURREZIONE als Angelo zu erleben.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • noch zu Samuel Mariño

    Ich habe ihn in Giessen 2X gehört.....

    Am Stadttheater Gießen war Samuel Mariño in der Spielzeit 2018/19 unter der Musikalischen Leitung von Michael Hofstetter mit Konzertarien von Wolfgang Amadeus Mozart sowie in G. F. Händels LA RESURREZIONE als Angelo zu erleben.

    Das ist ja ein Repertoire, an dem Du besonderes Interesse hast und in dem Du sicher sängerische Leistungen Kompetent beurteilen kannst. Welchen Eindruck hat denn Samuel Mariño live gemacht und wie findest Du ihn?


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Für die Karrieren der jungen Sänger ist der Shutdown eine echte Katastrophe!

    Wäre das ein Thema für einen eigenen Thread? Vermutlich sind im Forum nicht genügend Melomanen, die dazu Klärendes sagen könnten. Ich bin zu weit weg vom praktischen Theaterbetrieb unserer Tage.

    Lieber Caruso, in der gemeinsamen Sorge sind wir ja eng beieinander. Wenn man sich mal die Liste der Auftritte anschaut, die gestrichen werden mussten, kommt das für junge Sängeirnnen und Sänger, die nicht das finanzielle Polster der großen Stars haben, einer Katastrophe gleich. Einige sind wirklich in Not, wie ich höre. Dennoch würde ich daraus kein Thema machen wollen, weil wir dann auch mit konkreten Namen diskutuieren müssten. Nicht alle, die betroffen sind, dürften das gern lesen wollen. Und es würde Spekulationen geben, die am Ende mehr schaden denn nützen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ich möchte hier mit "Sergey Kostov" einen jungen ukrainischen Tenor vorstellen.

    Ob er eine Entdeckung ist, bleibt abzuwarten.


    Sergey Kostov (Tenor) wurde in der Ukraine in eine bulgarische Familie geboren. Von 2008 bis 2011 studierte er klassischen Gesang am staatlichen Musikkonservatorium von Odessa bei prof. V. Doronina. In den Jahren 2011-2016 studierte er an der National Music Academy. AV Nezhdanovoy in Odessa mit Professor A. Duda. 2014 gewann er den Titel beim Gesangswettbewerb in Lonigo (Italien) - erster Preis.

    Auch vor einem Jahr war er Preisträger bei einem Nachwuchs - Gesangs - Wettbewerb.


    Seit drei Jahren ist er mit bisher kleinen Partien am Theater /Opernhaus Liberec /Reichenberg engagiert.

    Im kommenden Monat sollte ja an diesem Haus die Premiere der Perlenfischer sein, die aus bekannten Gründen auf irgendwann später

    verschoben werden wird. Es ist auch noch keine Besetzung der Partien bekannt. Ich weiß es also nicht, vermute aber mal,

    vielleicht wird der Nadir seine erste große Rolle.


    CHRISSY


    Hier ist Sergey Kostov mit der Ballade des Duca aus der Oper Rigoletto

    und hier mit Una furtiva lagrima

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich möchte hier mit "Sergey Kostov" einen jungen ukrainischen Tenor vorstellen.

    Ob er eine Entdeckung ist, bleibt abzuwarten.


    Ich finde die Szene aus Ivan Achers Oper Sternenhoch (Nationaltheater Prag) um einiges aussagestärker als die beiden eingestellten Schnipsel.

    Sergey Kostov als Sternenhoch und Tereza Marečková als Hexe Kuhmist wirken darin beide recht locker.



    Die ganze Oper konnte man auf Operavision bis Februar streamen. Weitere Informationen zur Oper sind dort immer noch einzusehen.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo


  • Zu Sergey Kostov (Beitrag #1643)


    Lieber Orfeo!

    Ich finde die Szene aus Ivan Achers Oper Sternenhoch (Nationaltheater Prag) um einiges aussagestärker als die beiden eingestellten Schnipsel.

    Sergey Kostov als Sternenhoch und Tereza Marečková als Hexe Kuhmist wirken darin beide recht locker.

    Da stimme ich Dir voll und ganz zu!

    Der junge Mann ist im Charaktertenor-Fach sicher besser aufgehoben als im lyrischen Fach. Hier entwickelt er Phantasie und Charakterisierungsvermögen und hier hilft ihm auch seine Spielfreude. Für die lyrischen Partien fehlen ihm ein attraktives Timbre und ein gepflegtes Legato. Zumindest nach dem Eindruck, den er mit den Videos als Duca und Nemorino macht.


    Beste Grüße

    Caruso41

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  • Offenbar ist der Thread ein bisschen müde? Oder in der Sachgasse?

    Da kann doch nur ein Neuanfang helfen.


    Ich habe ein Video gefunden, das eine spontane Opernaufführung in der Mensa einer Grundschule in Buckinghamshire dokumentiert. Unter den jungen Zuhörerinnen und Zuhörern haben sicher einige beschlossen, Opernsänger zu werden.


    Warten wir ab, bis wir sie hier als NEUE STIMMEN vorstellen können.



    Voller Hoffnung

    Caruso41


    ;) - ;) - ;)


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  • Zu BENEDIKT KRISTJÁNSSON ....


    Eine schöne Rezension zu einigen seiner Aufnahmen! Opera Lounge


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Zu BENEDIKT KRISTJÁNSSON ....

    Eine schöne Rezension zu einigen seiner Aufnahmen! Opera Lounge


    LG Fiesco

    Eine sehr schöne Würdigung des jungen Tenors.

    Besten Dank dafür an einen besonders verehrten Tamino!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Die Blicke der Kinder !!!

    Sehr schöne Idee !
    Danke, Caruso41, für den Link.

  • Die Blicke der Kinder !!!

    Sehr schöne Idee !
    Danke, Caruso41, für den Link.

    Liebe Boismortier!


    Ich freue mich, mal wieder was von Dir zu lesen. Du hast Dich ja leider in letzter Zeit nicht so sehr im Forum engagiert.

    Ich fand das schade, da Deine Beiträge immer davon zeugten, dass Du eine passionierte und kundige Melomanin bist.

    Hast Du nicht Lust, mal wieder eine NEUE STIMME vorzustellen?

    Die Augen und die Blicke der Kinder sollten Dich doch ermutigt haben!



    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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