Entdeckungen: Neue Stimmen

  • Lieber Greghauser!


    Der hier des Öfteren erwähnte Liparit Avetisyan gibt am 14. September in der Rolle des Nemorino sein Debüt an der Wiener Staatsoper.

    https://www.wiener-staatsoper.…t/2001-avetisyan-liparit/

    Liparit Avetisyan halte ich in der Tat für einen ganz außerordentlichen Tenor. Entsprechend oft habe ich auf den gerade erst 30Jährigen hingewiesen. Er macht bereits eine ganz große Karriere, sodass man gar nicht mehr auf alle seine Auftritte hier im NEUE-STIMMEN-Thread hinweisen kann.
    Vorgestellt ist er in Beitrag 396.

    Zuletzt war von ihm hier die Rede: Entdeckungen: Neue Stimmen und hier Entdeckungen: Neue Stimmen


    Auf der neuen Studio-Einspielung de OTELLO unter Antonio Pappano singt er wie erwähnt den Cassio!


    0194397079326.jpg


    Viele Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Zu Louise Alder (#816 u.v.a.):

    BBC Radio 3 sendet am 27. August um 12.00 den Mitschnitt eines Konzertes von Louise Alder mit dem Dunedin Consort unter John Butt vom Edinburgh Festival 2016.

    Programm des Konzerts ausschließlich mit Werken G.F.Händels:


    Concerto Grosso Op.6 Nr. 7

    Arie "Scoglio d'immota fronte " aus "Scipione"

    Arie "Lascia ch'io piango" aus "Rinaldo"

    Concerto grosso Op. 6 Nr. 6

    Arie "Da tempeste" aus "Giulio Cesare"

    Kantate "Il delirio amoroso" HWV 99


    Sehr zu empfehlen.

    VG
    Otello50

  • Zu Louise Alder (#816 u.v.a.):



    Lieber Otello50!

    BBC Radio 3 sendet am 27. August um 12.00 den Mitschnitt eines Konzertes von Louise Alder mit dem Dunedin Consort unter John Butt vom Edinburgh Festival 2016.

    Programm des Konzerts ausschließlich mit Werken G.F.Händels:

    Herzlichen Dank für diesen Tipp!

    Das Konzert werde ich mir auf jeden Fall aufnehmen und heute oder morgen Abend anhören. Ich habe Louise Alder ja in Frankfurt als Atalanta in Händels XERXES kennen gelernt und war sogleich entflammt. Seither habe ich sie nicht mehr mit Händel gehört. Das wird sicher eine schöne Erinnerung an einen wunderbaren Opernabend und - natürlich - ein besonderer Genuss für mich!

    Wirst Du das Konzert auch hören?


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ja, werde ich, das Programm ist ja sehr vielversprechend und die Solistin und das fabelhafte Dunedin Consort sowieso.


    Viele Grüße

    Otello50

  • Lieber Otello50!

    Zu Louise Alder (#816 u.v.a.):

    BBC Radio 3 sendet am 27. August um 12.00 den Mitschnitt eines Konzertes von Louise Alder mit dem Dunedin Consort unter John Butt vom Edinburgh Festival 2016.

    Programm des Konzerts ausschließlich mit Werken G.F.Händels:

    Das war ein toller Tipp!
    Ich habe das Konzert mit größtem Vergnügen gehört.
    Das war Louise Alder, wie ich sie von Frankfurt im Ohr hatte und hier bei ihrer Vorstellung ja auch beschrieben habe.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso41,


    freut mich, das Konzert hat mir auch sehr gefallen, habe es auch konserviert. Alles hat gestimmt, die Solistin, das Consort und die Programmauswahl. Hoffe, Frau Alder auch mal live hören zu können. Das Interesse hast Du ja geweckt.


    Beste Grüße

    Otello50

  • Lieber Caruso, Freunde,

    fast 2.000 Beiträge umfasst inzwischen der Bereich der "Neuen Stimmen." Er entwickelte sich zu einem unentbehrlichen Schatzkästlein für meist gut ausgewählte junge Stimmen. Deshalb erfüllt er eine der wichtigsten Zielsetzungen des Tamino Klassik Forums, auf Neues hinzuweisen und so uns Nutzer zu bereichern. Danke an den Motor dieses Bereichs Caruso. Es ist sicherlich nicht indiskret und deplatziert, wenn ich daran erinnere, dass Caruso am Anfang und auch zwischendurch Zweifel und Motivationkrisen hatte, ob der Bereich auch tatsächlich angenommen und entsprechend genutzt würde. Das Ergebnis widerlegt diese Befürchtungen mehr als eindrucksvoll. Warum? - weil unser Primus Inter Pares immer wieder Diamanten entdeckt, uns diese präsentiert und meist durch seine Vorstellungstexte richtig strahlen lässt. Danke und Bravo!

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen!

    Herzlichen Dank an Operus, dass er den hohen Stellenwert von Carusos „Neuen Stimmen“- Thread bei Tamino so treffend beschrieben hat.

    Dir, lieber Caruso, besonderen Dank für deinen unermüdlichen Einsatz hier :hail:

    Freundliche Grüße Siegfried

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  • Ich kann mich operus auch nur anschließen und es kann ja nicht immer klappen wie mit Frau Gilmore die ich zuletzt vorgestellt habe. Noch ein kleiner Nachtrag zu Lisette Oropesa morgen gibt es auf der MET Homepage als Stream Verdis Falstaff mit Lisette Oropesa als Nannetta aus dem Jahr 2014.

  • Lieber Caruso, Freunde,

    fast 2.000 Beiträge umfasst inzwischen der Bereich der "Neuen Stimmen." Er entwickelte sich zu einem unentbehrlichen Schatzkästlein für meist gut ausgewählte junge Stimmen. ...

    ... Warum? - weil unser Primus Inter Pares immer wieder Diamanten entdeckt, uns diese präsentiert und meist durch seine Vorstellungstexte richtig strahlen lässt. Danke und Bravo!

    Dem kann ich mich nur vollinhaltlich anschließen!....

    Ich kann mich operus auch nur anschließen...

    Herzlichen Dank für die netten Worte und die Anerkennung meiner Bemühungen.


    Ohne das Engagement und die Beteiligung vieler weiterer Melomanen wären aber die "fast 2.000 Beiträge" und - was ich besonders bemerkenswert finde - die 260 000 Aufrufe des NEUE-STIMMEN-Threads nicht zustande gekommen. Deshalb müssen Lob und Anerkennung auch an sie weitergegeben werden.


    Eine bemerkenswert große Anzahl der vielversprechenden Sänger, die wir hier im Laufe der Jahren entdeckt und vorgestellt haben, ist längst etabliert und haben sich einen Namen gemacht. Hätten wir wirklich vorhersagen können, dass - um nur einige Beispiele herauszugreifen - Jakub Józef Orliński, Anna Lucia Richter, Julie Fuchs, Florian Sempey, Cyrill Dubois, Konstantin Krimmel, Louise Alder, Clémentine Margaine, Else Dreisig, Liparit Avetisyan, Marianne Crebassa, Benjamin Appl, Lise Davidsen, Piero Pretti, Aušrinė Stundytė, Sabine Devieilhe oder Amartuvshin Enkhbat heute schon stehen würden, wo sie stehen? Und die Liste der Sänger, die den Durchbruch schon geschafft haben, ließe sich noch verlängern.

    Wünschen wir allen, dass es bald wieder mehr Opern- und Konzertaufführungen gibt, in denen sie ihren Platz im Rampenlicht festigen können.


    Noch ein Wort zu mir!
    Mir waren ja durch einen Vertrag mit einem Opern-Magazin die Möglichkeiten, hier neue Stimmen vorzustellen, untersagt. Da die Kolumne in dem Magazin bestens geht und gute Resonanz hat, verzichten die Herausgeber nun auf diese Klausel. Also: Wenn es wieder einen einigermaßen geregelten Opern- und Konzertleben gibt, werde ich auch wieder NEUE STIMMEN vorstellen können. Aber in der Zeit, in der mir Zurückhaltung auferlegt war, haben ja andere den Thread mit interessanten Nachrichten über bereits vorgestellte Sänger sowie mit der Vorstellung eigener Entdeckungen am Leben gehalten! Das finde ich prima!



    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Wer kennt den Bariton Bion Ming Gil?

    Lieber Erich! Der Name ist mir ganz fremd. Auf den einschlägigen Nachschlage-Internetseiten habe ich ihn auch nicht gefunden!

    Bist Du sicher dass der Name richtig geschrieben ist?


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Eine bemerkenswert große Anzahl der vielversprechenden Sänger, die wir hier im Laufe der Jahren entdeckt und vorgestellt haben, ist längst etabliert und haben sich einen Namen gemacht. Hätten wir wirklich vorhersagen können, dass - um nur einige Beispiele herauszugreifen - Jakub Józef Orliński, Anna Lucia Richter, Julie Fuchs, Florian Sempey, Cyrill Dubois, Konstantin Krimmel, Louise Alder, Clémentine Margaine, Else Dreisig, Marianne Crebassa, Benjamin Appl, Lise Davidsen, Piero Pretti, Aušrinė Stundytė, Sabine Devieilhe oder Amartuvshin Enkhbat heute schon stehen würden, wo sie stehen? Und die Liste der Sänger, die den Durchbruch schon geschafft haben, ließe sich noch verlängern.

    benedikt_kristjansson_02_280x280.jpg


    Dann werde ich die Liste mal um einen Sänger verlängern, auf den ich in Deinem Thread, lieber Caruso, aufmerksam wurde: Benedikt Kristjánsson. Seine Laufbahn liegt mir ganz besonders am Herzen, weil er ein Fach mit perfekter Stimmführung bedient, das ich sehr schätze. Leider sind coronabedingt viele Termine im In- und Ausland, für die er gebucht war, ausgefallen. Aber er ist jung genug, um diese verlorene Zeit wiederzufinden. Inzwischen gibt es auch etliche Aufnahmen, auf einige will ich hinweisen. Sie sind alle ihr Geld wert.


    Der Rameau erscheint erst im September. Beim Werbepartner heißt es vielversprechend dazu:
    "Die Einspielung mit Václav Luks und seinem Collegium 1704 besticht durch eine exzellente, junge Sängerbesetzung und vermag nicht nur die Modernität, sondern auch die überwältigende Schönheit dieses letzten Meisterwerks aus der Feder Rameaus zu vermitteln."



    Dann mal weiter so! Den guten Wünschen und lobenden Worten schließe ich mich sehr gern an. Dein Thread schmückt dieses Forum ungemein. Warum? Durch seine ständige inhaltliche und auf die Gegenwart gerichtete Fortschreibung schafft er Bleibendes und erfindet sich gleichzeitig immer wieder neu. Das ist eine vorzügliche Mischung. Selbst bin ich gern in der Vergangenheit unterwegs, weil ich dort viel häufiger das finde, was an sängerischer Leistung meinen Idelen entspricht. Nicht zuletzt durch dieses Thema fühle ich mich wieder stärker engehalten, die Gegenwart nicht zu vernachlässigen, eine Gegenwart, die auch einmal Vergenheit sein wird. :hello:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Lieber Caruso41,


    der Name stammt aus dem Programmblatt des Moskauer Galakonzerts:


    II Internationales Musikfestival von Ildar Abdrazakov. Galakonzert (2019)

    Nadezhda Meyer (Sopran)

    Bion Ming Gil (Bariton, Südkorea)

    Dilyara Idrisova, Sopranistin

    Anna-Doris Capitelli, Mezzosopranistin

    Ildar Abdrazakov, Bass

    Lawrence Brownley, Tenor (USA)

    Staatliches Sinfonieorchester "New Russia"

    Dirigent - Claudio Wandelli (Italien)


    Hoffentlich hilft dieser Ausschnitt dir etwas weiter.


    Erich






    19. März 2019, Zaryadye Concert Hall, Großer Saal

  • Lieber Caruso41,


    ich kann mich hier nur anschließen. Bereits in der kurzen Zeit, in der ich diesen Thread verfolge, habe ich Deine umfassende Kompetenz, Dein Engagement zutiefst schätzen gelernt. Du bist für mich eine Quelle der Inspiration und Freude. Den Worten von operus kann ich im übrigen nichts hinzufügen.


    Nun folgendes: in meinem Beitrag zu Alan Pingarròn ( #1738) habe ich auch auf die sehr junge (geboren 1996). doch bereits sehr erfolgreiche Mezzosopranistin Aigul Akhmetshina hingewiesen.

    Sie sang gleichfalls in dem Konzert in Moskau vom 23.12.2019 unter Valery Spivakov (s.u.), dort wurde ich auf sie aufmerksam. Sie ist trotz ihres jugendlichen Alters bereits auf dem Weg zu einer Weltkarriere, hat im vergangenen Jahr am Royal Opera House Coventgarden als Carmen und Preziosilla große Erfolge gefeiert und wird gerade für das Live-Konzert der Coventgarden Oper am 4. September unter Sir Antonio Pappano angekündigt. Dem Opernhaus ist sie seit 2017 als Teilnehmerin am Jette Parker Young Artists Programme verbunden. Nach Studien am Konservatorium von Ufa und Meisterkursen u.a. bei gewann sie 2017 den 1. Preis beim Hans Gabor Belvedere Gesangsettbewerb in Wien. 2019

    Ihre Engagements sehen für die kommende Saison u.a. Debüts am neuen Nationaltheater Tokyo (Orlofsky), an der Oper von Zürich (Rosina), und Mitwirkung in Aufführungen von Beethovens IX. Symphonie in Madrid und Barcelona vor.

    Soweit zu beurteilen verfügt Frau Akhmetshina über einen schön gerundeten, schlanken und eher heller timbrierten, lyrischen, doch zu Steigerung fähigen und technisch sauber geführten Mezzosopran, dem noch das letzte charakteristische Element im Timbre und mehr Gewicht in den tieferen Lagen zu fehlen scheint- etwa im Vergleich zu den ganz großen Vertreterinnen in diesem derzeit außergewöhnlich gut vertretenen Stimmfach (Elina Garanca, Anita Rachvelishvili, Okka von der Dammerau, Clémentine Margaine u.a.), kein Wunder angesichts ihres Alters. Zu ihren Vorzügen dürfte ohne Zweifel ihre ausgeprägte Bühnenpräsenz zählen. Im Netz ist sie bereits sehr gut vertreten.

    Von ihr wird man noch viel hören, da bin ich sicher.




    Viele Grüße

    Otello50

  • Wer kennt den Bariton Bion Ming Gil?

    dann schau doch bitte mal hier: ByeongMin Gil

    Lieber Erich!


    Wenn genügend Informationen über den Bariton hast und auch das eine oder andere zu seiner Stimme und zu seinem Singen sagen kannst, solltest Du uns ByeongMin Gil hier vorstellen. Sicher findest Du auch Aufnahmen von ihm, damit wir uns eigene Höreindrücke bilden können. Ich würde mich darüber freuen!


    Beste Grüße

    Caruso51

    ;) - ;) - ;)


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  • zu Aigul Akhmetshina (vorgestellt im Beitrag #1738, 1877 )


    Lieber Otello50!


    Erst mal herzlichen Dank für die netten Worte! Ich habe mich darüber sehr gefreut!

    Nun folgendes: in meinem Beitrag zu Alan Pingarròn ( #1738) habe ich auch auf die sehr junge (geboren 1996). doch bereits sehr erfolgreiche Mezzosopranistin Aigul Akhmetshina hingewiesen.


    Zu dieser vielversprechenden Sängerin werde ich mich leider heute nicht äußern können. Ich will mich erst mal intensiver mit ihren Aufnahmen beschäftigen, Das wir aber sicher ist in drei oder vier Tagen möglich sein.


    Bitte habe noch etwas Geduld!


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zu ELENA STIKHINA auch von mir einige Anmerkungen, zumal ich mir vor 2 Jahren einen Live-Eindruck dieser mit 33 Jahren noch jungen Sängerin verschaffen konnte, ich also bei der Beurteilung ihrer Leistungsfähigkeit nicht auf Konserven angewiesen bin.


    Dass ich Elena Stikhina im Juli 2018 mit einem Recital in einer finnischen Kirche (in Leppävirta) hören konnte, hängt mit dem Anfang ihrer Karriere zusammen der noch gar nicht so lange her ist. Sie hatte 2014 den Wettbewerb "Competizione dell' Opera" gewonnen und wurde von der Agentur IOA unter Vertrag genommen, die von dem finnischen, früher in Deutschland tätigen Tenor Kalle Koiso-Kanttila geleitet wid. Mitarbeiter dieser Agentur ist Jan Hultin, ehemaliger Finanzchef des Savonlinna Opernfestivals, der seit einigen Jahren ein kleines Festival im finnischen Joroinen leitet. Und eben bei diesen Festtagen trat Elena Stikhina auf. Hatte sie zu Beginn ihrer Karriere noch bei Festspielen wie im bayerischen Gut Immling oder den DomStufen Festspielen von Erfurt mitgewirkt oder an Opernhäusern wie dem Landestheater von Salzburg, Freiburg oder Braunschweig gastiert, so stehen ihr heute die großen Bühnen der Welt offen, wenn sie nicht gerade an ihrem Stammhaus, dem St. Petersburger Mariinsky-Theater, auftritt. Dort bedient sie (nicht ganz ungefährlich!) ein weit gespanntes Repertoire von Mimi bis Senta und Salome.


    Wenn ich bei Elena Stikhina trotz ihres überaus interessant timbrierten Materials an diesem Nachmittag nicht ganz glücklich war, so lag dies an der schlechten Akustik einer über 2000 Personen fassenden, aber nur von ca. 80 Zuhörern besuchten Kirche und an der teilweise falschen Stückauswahl. Trotz einer gewissen Gleichförmigkeit der Interpretation von Norma, Adriana Lecouvreur, Suor Angelica, Trovatore-Leonora und Tatjana war doch zu hören, dass sie im Fach des jugendlich-dramatischen Soprans zu Hause ist. Hier konnte sie zeigen, dass ihre Stärke in der dramatischen Ausformung einer Partie liegt. In Rachmaninoff-Romanzen, die eher einen lyrischen Sopran erfordern, klang ihre nun instrumentaler geführte Stimm steifer und nicht ganz intonationsrein, und für Delibes' "Les filles de Cadix" fehlte es in an der notwendigen Beweglichkeit.


    Elena Stikhinas neueste Rolle am Mariinsky-Theater ist die Renata in Prokofiews "Feurigem Engel", einer Rolle, in der vor knapp 30 Jahren eine Galina Gorchakova Maßstäbe gesetzt hat. Vor einer Woche hatte die Wiederaufnahme der David Freeman-Produktion Premiere, und ich höre gerade den 1. Akt des (internen Haus-)Videos. Renata ist eine Partie, mit der man sich weh tun kann, und es ist bewundernswert, wie Stikhina ihrer Stimme nicht künstlich Volumen verpasst, sondern diese sehr beanspruchende Rolle mit "ihrer" Stimme singt, durch perfekte Fokussierung sehr gut über das groß besetzte Orchester (Dirigent : Valery Gergiev) kommend.


    Ich hoffe, man lässt dieser Sängerin Zeit und "verheizt" sie nicht, wobei ich anmerken möchte, dass dazu zwei Parteien gehören : einer, der eine Rolle anbietet, und einer, der sie annimmt. Wenn ich mir das "Querbeet"-Repertoire auf der Homepage des Mariinsky-Theaters ansehe, zu dem auch die "Siegfried"-Brünnhilde gehört, kann ich nur hoffen, dass Frau Stikhina das wichtigste Wort für eine lange Karriere anwendet, das da lautet "NEIN".


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter

  • Elena Stikhina wurde von Otello50 vorgestellt (Beitrag #1808 - weitere Beiträge 1809, 1835, 1836, 1837)



    Lieber Peter Schünemann

    Eine kleine Ergänzung Deines sehr informativen Beitrages, damit man sich besser orientieren kann.

    Gruß

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Bevor ich eine neue Stimme vorstellen möchte, eine notwendige Vorbemerkung. Beim Hören einer neuen Stimme, ob in Oper oder Konzert, ob als Juror oder Zuhörer bei Gesangswettbewerben ist für mich das Timbre einer Stimme ausschlaggebend. Werde ich davon angesprochen, bleibt es im Ohr haften oder rutscht es durch die Ohren? Bei Wettbewerben ergibt sich dann (zumindest für mich) die nächste Frage, ob die Stückauswahl zur Stimme, zum Fach passt. Ich bekenne mich schuldig, dass dies für mich sehr wichtig ist. Weiß der Sänger / die Sängerin, wer oder was er / sie ist? Dies als Vorbemerkung, um mein Interesse an der nun vorzustellenden Sängerin zu verstehen.


    Der Name dieser mit 30 Jahren immer noch jungen Dame ist PELAGEYA KURENNAYA und war mir bis November 2015 total unbekannt, obwohl ich mir einbilldete, durch meinen Kontakt zum St. Petersburger Mariinsky-Theater einen guten Ûberblick über die Künstler dieses Opernhauses zu haben. Am 15. November 2015 war ich aus Finnland angereist um den für seine Vorliebe für Marathon-Konzerte bekannten Dirigenten Valery Gergiev mit 5 Konzerten an einem einzigen Tag (!) zu hören, in deren Mittelpunkt die Klavierkonzerte Prokofievs standen. In einem dieser Konzerte gab es als Reverenz für den in München lebenden Komponisten Rodion Shchedrin dessen Romanze für Sopran und Streicher mit dem Titel "Tanya-Katya" - übrigens die einzigen Worte dieser etwa 15minütigen Romanze. Solistin : Pelageya Kurennaya, die mich von den ersten Tönen an faszinierte. Eine junge Stimme (damals was die Sängerin 25 Jahre jung), die ich auf Grund der relativ dunkel timbrierten Mittellage sofort in die "Schublade" Lyrischer Sopran steckte. Dieses Stück erfordert einen enormen Stimmumfang : von tiefen Tönen wie für eine Altistin bis hin zu Höhen in forte und piano, so dass klar wurde, dass der Komponist für dieses Konzert die Wahl hatte zwischen einem Mezzosopran mit guter Höhe und einem Sopran mit guter Tiefe. Es was bewundernswert, wie Pelageya Kurennaya ihren ausserordentlich apart timbrierten Sopran vollkommen natürlich durch die schwierige Tessitura führte - vollkommen natürlich, weil sie ihre Stimme nicht künstlich in die Alt-Regionen herunter presste und die Höhen schlank, aber strahlkräftig nahm.


    Hier ist der Link zu der YouTube-Aufnahme dieses Konzerts : Pelageya Kurennaya singt Shchedrins "Tanya-Katya".


    Nach dem Konzert ging ich mit Rodion Shchedrin, mit dem ich bekannt war, hinter die Bühne und machte der jungen Dame Komplimente und fragte u.a. nach ihrem "Fach". Anstatt ihrer antwortete der Komponist : "Sie kann sehr hoch singen". Diese Aussage bekommt ihren Sinn dadurch, dass Pelageya Kurennaya nur wenige Wochen nach diesem Münchner Konzert am Mariinsky-Theater die Hauptrolle in Shchedrins letzter Oper "The Christmas Tale" sang : Zamarashka, eine Partie, die vom Komponisten in einer sehr hohen Tessitura geschrieben wurde, dazu alles im pianissimo oder maximal piano zu singen. Ich hörte Pelageya Kurennaya einige Male in dieser Rolle und kann sagen, dass sie alle Anforderungen perfekt meistert, aber - und das ist ein großes ABER - sie muss ihre Stimme dieser Tessitura und den Dynamikvorschriften anpassen und kann ihre wahre Stimme, also die eines lyrischen Soprans, nicht zeigen.


    Hier ein kurzer Ausschnitt aus "Christmas Tale" mit Pelageya Kurennaya : Pekageya Kurennaya in Shchedrins "Christmas Tale"


    Und noch einmal "Christmas Tale", diesmal von einem Konzert in Moskau : Ausschnitte aus "Christmas Tale"


    Ich habe seit November 2015 Pelageya Kurennaya einige Male auf der Bühne oder in Konzerten gehört und glaube, ich kann ihre Stimme daraufhin gut einschätzen. Wäre ich für die Besetzungen an einem Opernhaus zuständig, würde ich sie im nicht-russischen Repertoire vor allem in Mozart-Partien einsetzen : Pamina (sie singt ein ausgezeichnetes Deutsch), Susanna, Zerlina, Despina, Ilia, Adina, Norina; im russischen Repertoire als Zarenbraut-Marfa, Snow Maiden, Lyudmila.


    Hier einige Links zu einigen meiner Meinung nach aussagekräftigen Interpretationen. Ich hoffe, der Verweis auf diese Links genügt. Ansonsten bitte ich einen freundlichen Mitleser, diese für mich einzustellen.


    Pelageya Kurennaya mit Oskar Merikantos "Pai, pai, paitaressu" (in finnischer Sprache!)


    Pelageya Kurennaya singt Rachmaninoff "Don't sing, my beauty"


    Pelageya Kurennaya singt Marfas Arie aus "Die Zarenbraut"


    Pelageya Kurennaya singt das Lied an den Mond aus "Rusalka"


    Auf YouTube finden sich viele Links zu diversen Videos aus ihrer Anfangszeit, die sie vor allem in Belcantopartien zeigen, u.a. Lucia oder Amina. Dazu muss man wissen, dass Pelageya Kurennaya bei Tamara Novichenko studiert hat, die auch Anna Netrebkos Lehrerin war. Wie diese (Netrebko hatte Gergiev übrigens Königin der Nacht vorgesungen, bekam daraufhin Susanna als Debütrolle) wurde sie für einen hohen Koloratursopran gehalten. Zwar höre ich bei ihrer ersten Lucia-Arie das Charakteristische von Kurennayas Stimme heraus, aber sie ist nun einmal eine Lyrische MIT Koloratur und kein Koloratursopran.


    Ich würde mich freuen, wenn diese junge Sängerin auf das Interesse der Taminos stieße. Bei Interesse würde ich gerne weitergehende Informationen beisteuern.


    Viele Grüße aus Finnland


    Peter

  • Lieber Rheingold!

    Dann werde ich die Liste mal um einen Sänger verlängern, auf den ich in Deinem Thread, lieber Caruso, aufmerksam wurde: Benedikt Kristjánsson.

    Das hat Benedikt Kristjánsson wahrlich verdient.

    Danke dass Du darauf hingewiesen hast, dass auch eine Karriere möglich ist, die nicht das gleißende Scheinwerferlicht sucht, sondern eine Kunst anbieten will, die sehr persönlich ist und außergewöhnlich!

    Philippe Sly etwa gehört auch zu den jungen Künstlern, die solch einen Weg bevorzugen!

    Dein Thread schmückt dieses Forum ungemein. Warum? Durch seine ständige inhaltliche und auf die Gegenwart gerichtete Fortschreibung schafft er Bleibendes und erfindet sich gleichzeitig immer wieder neu. Das ist eine vorzügliche Mischung.

    Das hast Du sehr schön gesagt. Darin kann ich mich gut wiederfinden.

    Selbst bin ich gern in der Vergangenheit unterwegs, weil ich dort viel häufiger das finde, was an sängerischer Leistung meinen Idelen entspricht.

    Ich selbst bin ja auch ein Nostalgie-Melomane. Wenn ich wirklich ganz entspannt Stimmen und Gesang genießen will, höre ich Jaques Urlus und Meta Seinemeyer, Pavel Lisitsian, Antonio Cortis oder Ezio Pinza! Aber ich bin andererseits auch ein Live-Junkie. Ich will Oper und Konzert in the flesh hören. Und wenn ich denn Live-Aufführungen höre, bin ich oft fasziniert, was es für eine Fülle an schönen Stimmen gibt, - und was es für ein Glück sein kann, ihnen zu lauschen!

    Die Idee hinter diesem Thread war gerade, auf die noch nicht bekannten NEUEN STIMMEN aufmerksam zu machen, die ein solches Glück bescheren können. Und er soll animieren, für sie in die Oper oder ins Konzert zu gehen.

    ES freut mich einfach, dass das in vielen Fällen auch gelungen ist.


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zu Pelageya Kurennaya (Vorgestellt im Beitrag #1883)



    Lieber Peter Schünemann!

    Der Name dieser mit 30 Jahren immer noch jungen Dame ist PELAGEYA KURENNAYA und war mir bis November 2015 total unbekannt, obwohl ich mir einbilldete, durch meinen Kontakt zum St. Petersburger Mariinsky-Theater einen guten Ûberblick über die Künstler dieses Opernhauses zu haben

    Deine Vorstellung von Pelageya Kurennaya habe ich mit Begeisterung gelesen. Daraus spricht so viel Nähe und so große Kennerschaft, dass man sofort animiert wird, die junge Dame näher kennen zu lernen und vor allem ihre Stimme zu hören.
    Ich habe nur mal kurz einige Deiner Links aufgerufen, um eine Eindruck von Frau Kurennaya zu bekommen.
    Bei Merikantos "Pai ,pai, paitaressu" hat mich nicht mal die schepperige Akustik schrecken können. Die herrliche lyrische Stimme entfaltet sich so frei und natürlich, dass ich einfach hin und weg war.

    Und die schöne Arie der Marfa aus "DIE ZARENBRAUT" habe ich lange schon nicht mehr so stimmig und poesievoll gesungen gehört. Vielleicht seit Netania Davrath?

    Die Arie der Susanna aus NOZZE allerdings hat mich nicht recht überzeugt. Vielleicht wäre sie gar nicht so gut beraten, sich auf unseren Bühnen mit Partien wie Susanna oder Pamina vorzustellen. Aber leider werden ja Glinka, Rimsky-Korsakoff der gar Shchedrin bei uns nicht gespielt. Vermutlich könnte man damit auch das Publikum nicht gewinnen?


    Ich freue mich schon, auf die anderen von Dir eingestellten Aufnahmen!


    Erst mal: Herzlichen Dank, dass Du uns mit Pelageya Kurennaya bekannt gemacht hast!


    Liebe Grüße nach Finnland!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Lieber Caruso!

    Vielen Dank für Deine freundlichen Worte. Ich freue mich, dass ich mit einigen Aufnahmen von Pelageya Kurennaya "Deinen Nerv getroffen" habe.


    Zur Susanna - ich bin selber mit dieser Aufnahme nicht ganz glücklich, denn sie ist unter Studiobedingungen aufgenommen worden, und Pelageya Kurennaya wirkt hier etwas unfrei. Dass sie am Mariinsky-Theater in "Nozze di Figaro" als Barbarina eingesetzt wird und nicht als Susanna, finde ich unverständlich. Es gibt dort zwei verschiedene Produktionen dieser Oper, auf der historischen Bühne in italienischer Sprache, in der Konzerthalle eine szenische Produktion in russischer Sprache. In beiden singt sie die Barbarina, wobei die Balance zwischen den drei Sopranstimmen aus dem Gleichgewicht gerät. Susanna wird entweder mit Sängerinnen besetzt, die eigentlich schon Contessa singen sollten, oder mit Soubretten, so dass man für Barbarina eigentlich eine Kinderstimme nehmen müsste, um das Gleichgewicht zu erhalten.


    Bevor ich weitere Aufnahmen einstelle, hier noch einige Anmerkungen. Noch als Studentin sang Pelageya Kurennaya Mariss Jansons vor, der sie sogleich als Prilepa für Konzerte in München und Luxemburg mit "Pique Dame" verpflichtete (davon gibt es eine CD). Dem folgte unter Jansons mit Stefan Herheim im Mai 2016 eine szenische Produktion dieser Oper in Amsterdam. In dieser Oper machte Pelageya Kurennaya auch ihr Bühnendebüt am Mariinsky-Theater, allerdings nicht als Prilepa, sondern als Masha.


    Zu einer angestrebten Karriere außerhalb Russlands gehört natürlich ein guter Agent, und sie hatte das Glück, dass nach dem Sehen und Hören des "Tanya-Katya"-Videos aus München Pekka K. Pohjola auf sie aufmerksam wurde, der mit Ausnahme Karita Mattillas alle großen finnischen Sänger vertrat (heute leider im Ruhestand). "Dieses Mädchen hat alles für eine internationale Karriere! Ich möchte gerne für sie und mit ihr arbeiten", waren seine Worte. Ob sie zu einem Live-Vorsingen nach Helsinki kommen könnte? Natürlich konnte sie und sang dort ein breit gefächertes Repertoire mit Susanna (laut Pohjola "erstklassig"), Louise, Sonnambula-Amina & Marfa. Ob sie noch einen weiteren Tag in Helsinki bleiben könnte? Mit Esa-Pekka Salonen und Hannu Lintu seien gerade zwei einflussreiche finnische Dirigenten in der Stadt. Salonen konnte leider nicht, aber Pelageya Kurennaya sang Hannu Lintu vor, woraus zwei Einladungen resultierten : ihr US-Debüt in St. Louis mit Rachmaninoffs "Die Glocken" und in Helsinki mit dem Finnischen RSO das Sopransolo in Mahlers 4. Sinfonie.


    Das war insgesamt ein viel versprechender Beginn, doch leider ging es nicht so weiter. Doch darüber bei Bedarf mehr.


    Hier noch einige weitere Aufnahmen, wobei ich besonders auf Deine (Caruso) Einschätzung gespannt bin. Nach so vielen Jahren des Hörens dieser Stimme brauche ich ein Korrektiv, um nicht "betriebsblind" zu werden.


    Depuis le jour aus "Louise"


    Ich stelle einmal die Louise-Arie ein, vor 5 Jahren oft von Pelageya Kurennaya bei Wettbewerben oder Vorsingen gesungen. Problem für Personen, die in Termini "Fach" denken : die ganze Oper ist nicht ihr Fach, obwohl sie diese Arie singen kann. Um einmal Stil, Geschmack und deutsche Aussprache überprüfen zu können, hier Schuberts Ave Maria vom Klaudia-Taev-Gesangswettbewerb 2017.


    Ave Maria (Schubert)


    Zu diesem Klaudia-Taev-Wettbewerb im estnischen Pärnu gibt es eine lustige Anekdote. Als ich Pelageya Kurennaya im November 2015 in München begegnete, war mir ihr Name (wie ich schon schrieb) unbekannt. In Wirklichkeit hatte ich sie im Frühling desselben Jahres schon gehört, als ich eingeladen war, beim St. Petersburger Vorsingen für diesen Wettbewerb als Co-Juror zu fungieren. Pelageya Kurennaya stellte sich damals mit der ersten "Lucia"-Arie und mit Oscar aus "Ballo in maschera" vor. Laut meinen Notizen war mein erster Eindruck zwiespältig : "Apartes, relativ dunkel getöntes Timbre. Lyrischer Sopran, kein Koloratursopran!!! Falsche Stückauswahl!" Da weder meine beiden Kollegen noch ich für sie stimmten, wurde sie nicht zum Wettbewerb zugelassen. Dies geschah erst zwei Jahre später, als alle 7 Juroren mit "Ja" stimmten. Statt der Lucia hier die Amina aus "Sonnambula" von Mikkeli 2017. Die Pianistin ist übrigens Marita Viitasalo, Soile Isokoskis langjährige Klavierbegleiterin, die Ehefrau des Agenten Pekka K. Pohjola.


    "La sonnambula" : Aminas Arie


    Sollte Interesse bestehen, warum diese Karriere bisher nicht den erhofften Verlauf genommen hat, setze ich meine Anmerkungen gerne weiter fort. Hoffentlich viel Vergnügen beim Lesen und Hören.


    Herzliche Grüße aus Finnland


    Peter

  • Liebe Freunde,

    es hat leider etwas gedauert, aber ich habe mich in der Zwischenzeit mit Beyong Min Gil befasst und kann dazu aus meiner Sicht folgendes sagen:


    Schöne Baß-Stimme (rund, weich), ein Basso Cantante mit sehr guter Höhe und eher defizitärer Tiefe (auch typisch für diese Art von Bass wenig bis keine Schwärze, was man beim Freischütz sehr vermisst.

    Wunderbar gelungen dagegen ist die Ernani-Cavatine mit anschließender Stretta, wo man sieht, dass er sowohl zu Legato als auch Attacke immer im Stande ist ohne die Kontrolle jemals aufzugeben.

    Der Ton könnte in dramatischen Momenten etwas mehr fokusierters sein, auf jeden Fall ist die Stimme sauber durchgebildet und bewältigt das Passagio mühelos.

    Sprachlich wäre bei der Akzentuierung und Verständlichkeit zu arbeiten. Sein Italienisch ist besser als sein Französisch, das wiederum besser als sein Deutsch ist.


    Er ist ein in jeder Beziehung interessanter junger Sänger, den man weiter im Auge behalten sollte und dem man eine gute, nicht zu schnelle Karriere wünschen soll.


    Erich




  • Zu ByeongMin Gil (Vorgestellt im Beitrag #1871, 1878f, 1887)


    https://live.staticflickr.com/…7411024821_f15ea954b9.jpg


    Vielleicht sollten wir uns auf diese Schreibweise einigen.
    Sie bringt die besten Ergebnisse bei einer Recherche, weil sie im englischsprachigen Raum gängig ist!

    Ich ergänze mal Deine Vorstellung mit einige biografischen Informationen.


    Der Bass ByeongMin Gil wurde im Süd-Korea geboren. Studiert hat er am Sunhwa Arts School, Sunhwa Arts High School und am Seoul National University College of Music,

    Er nahm am 'Oxford Lieder Festival residential course' teil , besuchte Meisterkurse von Wolfgang Holzmair, John Mark Ainsley, Roger Vignoles and Sholto Kynoch. Er gab Liederabende in der YeongSan Art Hall, Kukje Art Hall in Seoul und beim Oxford Lieder Festival. In der letzten Spielzeit wurde er in das renommierte

    'Jette Parker Young Artists Programme' des Covent Garden Opera House aufgenommen. Er sang in London bisher eher kleine Partien: Einen der flandrischen Gesandten in DON CARLO, den Marquis d'Obigny in TRAVIATA, den Zweiten Gefangenen in FIDELIO, den Brühlmann in WERTHER und so weiter


    Gil hat an etlichen Gesangswettbewerben teilgenommen und teilweise auch Preise gewonnen: 'Opera Crown International Opera Competition' in Tbilisi, 'Otto Edelmann International Competition' in Wien, 'Monte Carlo Voice Masters' in Toulouse, 'International Singing Competition, an mehreren Wettbewerben in seiner koreanischen Heimat, sowie am 'Concours International de Musique Gian Battista Viotti', wo er den zweiten Preis gewann.


    Die Arie des Don Basilio von Rossini hatten wir ja gerade von einen anderen Bass, der als NEUE STIMME vorgestellt worden war.
    Der Unterschied könnte kaum größer sein!



    Und dann noch der Ralph von Bizet, wo man die Vorzüge, die Erich Ruthner nannte, hören kann, aber auch die noch nicht so überzeugende Tiefe.




    und der Attila von Verdi




    Sehr hörenswerte weitere Arien gibt es auf Youtube!

    Den Mann muss man auf jeden Fall im Auge und Ohr behalten!

    Tolle Stimme, vorzügliche Technik, fabelhafte Atemkontrolle, beeindruckendes Stilgefühl und vor allem eine großartige 'Perfomance'!


    Danke. lieber Erich für die Entdeckung!!!!


    Caruso41


    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • zu ByeongMin Gil (Beitrag #1871, 1878f, 1887, 1888f)

    Danke auch für die Mithilfe, da ich ihn nur aus dem russischen Konzert mit einer Arie aus "Aleko" hörte und auf Grund der falschen Schreibweise nicht weiter kam.


    Erich

    Lieber Erich.


    das habe ich gern getan. Ich freue mich doch immer. wenn von den wenigen verbliebenen Melomanen im Forum einer Interesse an NEUEN STIMMEN hat und sogar noch über sie schreiben mag. Das ist - zugegebenermaßen - deutlich aufwändiger, als über Sänger zu schreiben, die man seit Jahren kennt und zu denen eigentlich längst alles gesagt ist. Manche sind wohl auch unsicher, ob sie die rechten Worte finden, den Eindruck von der Stimme und dem Gesang zu beschreiben. Für neue Sänger hat sich noch kein treffendes, schon vertrautes Vokabular herauskristallisiert ... ... ...


    Mich würde die Arie aus 'ALEKO' von mit ByeongMin Gil sehr interessieren.
    Bei YouTube gibt es sie nicht. Wo hast Du sie gehört?
    Kannst Du sich vielleicht hier einstellen?


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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