Brahms, Johannes - Sinfonien-Gesamtaufnahmen - welche sind empfehlenswert/unverzichtbar

  • Unseren 100. Brahms-Zyklus gib uns heute ... Diese Entwicklung kann man durchaus hinterfragen. Immer und immer wieder das Standardrepertoire in immer neuen Einspielungen.

    Das gilt für fast das gesamte großvolumig geplante CD Repertoire. Und ja, diese Entwicklung kann man hinterfragen, aber es scheint ja viele Klassik-Kunden zu geben, die irgendwie doch gerne immer wieder dasselbe hören wollen ... :) in ganz leichten Abwandlungen :/



    Ausgedünnter Streicherklang und bloß kein Vibrato. Ich kann es mit zunehmendem Alter nicht mehr recht ertragen bei der großen Symphonik der Spätromantik.

    Für mich erschließt sich hier zum ersten mal das Repertoire. Ich bin immer noch ermüdet von den grundsätzlich gleich klingenden Orchestern der 70-ger Jahre ... :untertauch: Ich liebe jetzt die Einspielungen von Brahms Klavierkonzerten mit Kammerorchestern ... :jubel:, mit Andras Schiff oder Lars Vogt ....



    oder




    Da erwarte ich jetzt einiges von den Neuaufnahmen der Sinfonien ...

  • 125. Todestag?

    Es könnte sein, das der 3. April, der Todestag der Grund für diese Grosse Zahl an Gesamteinspielungen ist. Hinweise in den Produktinformationen fehlen.

    Aber gleich dermassen mit so vielen Boxen zu übertreiben, finde ich nicht nötig.

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.




  • Noch eine weitere Gesamtaufnahme der brahms'schen Sinfonien. Eingespielt hat sie das Luzerner Sinfonieorchester mit dem Dirigenten Michael Sanderling, dessen Chefdirigent er seit 2021 ist. Um es gleich zu sagen: Ich bin von den Socken.


    Eine hervorragende Aufnahmequalität macht diese Einspielung zu einem besonderen Genuss. Sie entstand nicht, wie man annehmen könnte im KKL, wo das Sinfonie Orchester Luzern öffentlich auftritt, sondern im Orchesterhaus in Luzern. Es ist ein relativ kleiner Raum mit einem akustisch optimaler Ausstattung. Die Instrumente sind sehr gut zu orten. Ich kann jede Stimme in der Partitur verfolgen.


    Grosser Orchestersaal

    • Fläche: 357 m2

    • Orchesterbestuhlung für ca. 90 Musiker:innen

    • Konzertbestuhlung für max. 250 Personen


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    Warum auf fünf Scheiben? Der Käufer erhält noch eine orchestrierte Fassung des Quartetts für Klavier und Streichtrio Nr. 1 g-moll op. 25. Die Bearbeitung stammt von keinem Geringeren als Arnold Schönberg. Er war ein grosser Brahms-Bewunderer.


    Er machte dem Dirigenten Rosbaud einen Vorschlag: "...Würde Sie ein Vortrag über Brahms interessieren? Ich hätte hier wahrscheinlich etwas zu erzählen, was nur ich sagen kann. Denn meine Altersgenossen und die, die älter sind als ich, haben zwar auch noch die Brahmszeit erlebt, sind aber nicht »modern«. Die jüngeren Brahmsianer aber kennen die Brahmstradition nicht mehr aus eigenem Erleben und sind auch meistens zu »reaktionär«. Aber: ich denke an Kompositionstheoretisches, nicht an Anekdotisches…" Seine Ausführungen sind unter dem Titel "Brahms der Fortschrittliche" bekannt geworden.


    Der klug verfasste Booklet-Texte nimmt Bezug auf die mehrmaligen Besuche des Komponisten in der Stadt Luzern und Umgebung.


    Diese Interpretation gefällt mir ausserordentlich gut. Der Kritiker in der Frankfurter Allgemeinen bringt es auf den Punkt, weshalb diese Box empfehlenswert ist. Seinem Urteil schliesse ich mich vollumfänglich an


    https://www.faz.net/aktuell/fe…-sanderling-19021673.html

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Keine Erwähnung fand im Thread bisher die Gesamtaufnahme, die beim Label Supraphon erschien.

    Es spielt das Czech Philharmonic Orchestra unter dem Dirigenten Jiri Belohlavek. Die vier CDs sind randvoll mit allen Sinfonien, Ouvertüren und Serenaden. Man erhält solide musizierte Werke. Das Besondere ist der besondere Klang des Orchesters, der unvergleichlich ist. Musikantentum von seiner besten Seite.


    Der Dirigent ist mir etwas unverbindlich in seinen Deutungen. Die dritte gefällt mir in seiner Interpretation am besten.


    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Brahms - Sinfonien mit William Steinberg / Pittsburgh SO

    :!:Die Vierte liegt hier in zwei Aufnahmen vor !

    Die Brahms-Sinfonien mit Steinberg (DG, 1991-1965) hatte ich mir Mitte 2022 zugelegt. Nicht zuletzt wegen meiner grossen Begeisterung für Steinberg mit eine der besten Brahms 4 (Everest), die seit vielen Jahren meine CD-Sammlung bereichert und in diesem Thread schon mehrfach gewürdigt wurde (u.a. von nemorino).

    *** Ich hatte angenommen, dass die 2022 erschienene GA (DG) auch diese Aufnahme der Sinfonie Nr.4 enthält. :!: Erst kürzlich fiel mir an den leicht unterschiedlichen Spielzeiten und dem AD 1965 auf, dass dem nicht so ist.

    :angel: Mein Hörvergleich ergab, dass Steinbergs CD von 1959 (Everest) unbedingt vorzuziehen ist: Steinberg läd die Spannungen weit höher auf, zeigt mehr Emotionen; kurzum - die ist spannender ! Wie Steinberg beim 4.Satz das Allegro energico wörtlich nimmt ist frapierend und hat für mich als Hörer den "Gänsehautcharakter" wie bei Karajan 1973 auf DVD !


    51ryVMCRkML._SX300_.jpg Die bessere Vierte !

    Everest, 1959, ADD


    Die DG-GA, die ich in die obere Klasse der Brahmseinspielungen einordnen würde, ist TOP und macht richtig Spass ... aber die Vierte fällt hier gegenüber der Älteren von 1959 hier deutlich ab. (=O Ich hatte schon vor die Everest - CD zu verkaufen, wegen Annahme der Dopplung ! Gut dass mir die Unterschiede aufgefallen sind.)

    *** Aber nicht nur interpretatorisch, auch klangtechnisch sind krasse Unterschiede zu verzeichnen. Die 1995er Command-Classics-Aufnahme (von DG in der GA übernommen) klingt im Stereopanorama deutlich enger und nicht so schön breitgefächert sortiert, wie die 1959er-Aufnahme; dafür wieder etwas natürlicher beim Klang der einzelnen Instrumente, was beim AD 1965 nicht verwundert.

    Das DG-Textheft gibt auch an, dass Everest bei der frühen Aufnahme die Aufnahmeausrüstung "LivingPresence" von Mercury verwendet wurde, während Command-Classics ein Aufnahmeverfahren auf 35mm-Magnetfilm verwendete. Wir wir von zahlreichen Mercury-Aufnahmen kennen ist die Räumlichkeit dieser Aufnahmen schon damals vorzüglich und vorbildhaft gewesen. Schade dass Command nicht auch diesen Weg gegangen ist .....

    Klarer Fall: die Unterschiede sind so krass, dass ich die 1965er-Aufnahme der Vierten in der GA at acta lege. :!:Die Everest-Aufnahme 1959 ist in jeder Beziehung unbedingt vorzuziehen !


    Die DG-GA hat derzeit den Hammerpreis von 9,95€ !!! Und es ist noch ne gut gelungene Tragische Ouverüre enthalten.


    DG, Command Classics, 1961-1965, ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Finde, wir bräuchten hier mal einen Pauken-Thread. Welche Stücke haben die besten Paukenparts? In welchen Interpretationen kommen sie am besten zur Geltung?

    Hurra - super Idee!


    Schau' mal hier:


    Die Pauke bei Tamino


    Zu einzelnen Eindrücken bei Brahms hatte ich mich vor Jahren mal geäußert ("Whigj - Klassik 2017").

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Nun habe ich in den letzten Jahren die ein oder andere Aufnahme gehört und immer auch wieder verglichen.


    Am Ende ist es dann doch so, dass ich bei den Empfehlungen aus meinem Beitrag vom 04.04.2017 bleibe.


    Karajan, Abbado, Rattle, Wand - zu denen kehre ich immer wieder zurück. Karajan wurde in diesem Thread bereits erwähnt? Nun, das hat er auch verdient!

    Gerade bei Brahms empfinde ich einen vollen Klang, eine überlegene Ökonomie im Expressiven und einem großen dramatischen Bogen mit perfekter Orchesterbalance und weichen Übergängen als wohltuend.

    Karajan hat den Brahms so intensiv geprobt, dass die Musik am Ende nicht gespielt wurde, sondern "es" hat gespielt. "Es" lief von alleine, was über die Summe von gut aufeinander eingespielten Spitzenmusikern hinausgeht. In Tokyo sind sie z.B. über sich hinausgewachsen. Wunderbar und irgendwie auch nicht zu erklären.

    Karajan hat stundenlang andere Komponisten wegen des Klangs geprobt, bis er einen gewissen Klang im Orchester sozusagen greifbar hatte.

    Dann sagte er: ..."so, und jetzt spielen wir eine Brahms-Symphonie." Für solche Dinge mussten die Musiker immer verfügbar sein - es waren tatsächlich andere Zeiten.

    Ich zitiere das jetzt aus dem Kopf. Um in der Karajan-Biographie nachzulesen, müsste ich erst einmal das Buch finden...aber ich hoffe einmal, dass man es mir glaubt.


    Seine zwei BPO-Nachfolger profitierten von seiner sehr intensiven Arbeit am Klang und rührten auch nicht daran.


    Was ich dann vor einigen Monaten auf dem TV-App der Berliner vom aktuellen Dirigenten hörte, fand ich enttäuschend, auch wenn natürlich handwerklich auf zweifelsfreiem Spitzenniveau gespielt wurde: zu schnell, zu hektisch, immer wieder dieses "schau mal hier und jetzt da...." und vor allem klang das Orchester leider nicht mehr so, wie unter Karajan, Abbado und Rattle, sondern irgendwie kleiner, nicht so kraftvoll und warm strahlend.

    Ich glaube jetzt nicht, dass es an den Musikern liegt.


    Besser klingt es mir dann schon, wenn das aktuelle BPO unter Barenboim Brahms spielt. Altersbedingt sitzt er oft nur da und macht mehrere Takte lang eigentlich gar nichts - naja, so ist es eben ;)

    Wir werden ja alle nicht jünger...

    Aber er überträgt dann wohl doch auf die ein oder andere Weise seinen "Geist" aufs Orchester - und genau darauf kommt es ja an, wenn man von einem Orchester spricht, dass dieses Musik wirklich spielen kann.


    LG:hello:

    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Karajan und Brahms

    Was Karajan und Brahms angeht, kann ich Glockenton nur zustimmen.

    Ich selber bin ja erst relativ spät zu Karajans Brahms - Aufnahmen gekommen ... ich hatte eben meine Solti-GA (Decca) und war damit bis heute megazufrieden.


    Als ich mir dann die Brahms-Sinfonien Nr 1 und 3 mit Karajan auf Decca, 1960, sowie die GA aus den 60er und 80ern (DG) kaufte war ich ja schonmal sehr begeistert und schwer angetan ... aber was wenige kennen ist die GA von 1973, die er quasi für das TV gemacht hat ... ich berichtete schon begeistert in Beitrag 65 davon.

    :angel: Karajan - LIVE ist der Hammer ... wie emotional überbordend, ja hochspannnend er dort abgeht übertrifft seine Studioproduktionen.


    Hinzu kommt, was ich hier immer erwähne: es klingt besser und natürlicher als auf der CD; der DTS5.1 - Sound der DVD, über 4 Standboxen, gehört ist traumhaft:

    :cheers: Unbedingte Empfehlung für alle Brahms - Freunde.

    Bei jpc gibt es die DVD-GA offenbar nicht mehr, nur als JAPAN - Import ... ;) es gibt ja "andere" Quellen !

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    DG, 2DVD, 1973, DTS 5.1

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber teleton,

    Auch klanglich eine Aufnahme, die nichts zu wünschen übrig lässt und eine unbedingte Kaufempfehlung für diesen Brahms-Zyklus.

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    Musik ist höhere Offenbarung als alle Weisheit und Philosophie. Wem meine Musik sich verständlich macht, der muß frei werden von all dem Elend, womit sich die anderen schleppen.

    Ludwig van Beethoven


    Bruckner+Wand So und nicht anders :)

  • Glockenton hat in Beitrag 29 im Jahr 2017 geschrieben: Zitat

    Ich bin mir jedoch bei all den vielen Alternativen ( habe auch Spotify...) sicher, dass ich auch nach längerem Hören einen Gardiner-Brahms niemals mögen könnte. Für mich ist das einfach kein Brahms mehr.


    Es gab diese Gardiner Aufnahme bereits (Aufnahmejahre 2007, 2008):


    * * * * *


    Und es gab eine Zeit vor und eine nach der Ohrfeige, die John Eliot Gardiner einem Musiker verpasst hatte.


    Diese Einspielungen entstanden davor. Das Besondere: Jeder Sinfonie sind vokale Werke beigeordnet, die selbst Brahmskenner nicht auf dem Radar haben.


    Monteverdi Choir, Orchestre Révolutionnaire et Romantique, John Eliot Gardiner


    Drei der Scheiben (Sinfonien Nr. 1, 2 und 4) gibt es gegenwärtig in einer Preisaktion mit Aufnahmen des Gardiner-Labels SDG beim Werbepartner.


    Ich kann zur Qualität der Einspielungen nichts sagen, weil ich sie nicht besitze. Die Rezensionen tönen vielversprechend. Bei dem Preis muss ich mir eine Anschaffung überlegen. (Vollpreis 80 Euro bzw. mit Ermässigung 50 Euro)


    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



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  • Inzwischen sind die vier Bahms-Sinfonien-Scheiben des Gardiner Labels SDG bei mir angelangt.


    Die Booklet-Texte sind Gespräche mit Hugh Wood. Lehrreich und im besten Wortsinn erhellend sind sie. Ich erfahre viel über die Werke und weshalb Gardiner zu den Sinfonien die Chorwerke ausgewählt hat, die neben den Sinfonien erklingen. Aus diesem Blickwinkel lohnt sich die Anschaffung schon mal.


    Mit dem Hören will ich mir Zeit lassen.

    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • Anfangs Mai 2025 ist eine weitere Gesamteinspielung beim Label Deutsche Grammophon erschienen. Es hat sich John Eliot Gardiner mit dem Concertgebouw Orchestra zusammengetan. Den Dirigenten hatten wir doch schon einmal? (siehe oben)

    Ja, nach 18 Jahren ist es die zweite Gesamtaufnahme, die er auf sich genommen hat.


    Aus der Produktinformation:


    Warum nun diese Neuinterpretation? Gardiner sagt es selbst: »Ich hatte das Bedürfnis und empfand es als reizvolle Aufgabe, an dieses erste fruchtbare Erlebnis anzuknüpfen und die Erkenntnisse und Erfahrungen daraus auf die Arbeit mit einem modernen Orchester zu übertragen – vor allem, wenn es sich um einen so renommierten, flexiblen und exzellenten Klangkörper wie das Royal Concertgebouw Orchester handelt –, um auf diese Weise zu einer frischen Synthese der Stile und Interpretationsweisen zu gelangen. ›Fuego y cristal‹*, um es mit Jorge Luis Borges zu sagen – das war unser Ziel.«


    * Feuer und Kristall, Anmerkung moderato


    Der Meister hat sie ohne Beigemüse (Chorwerke oder andere brahmsche Orchesterwerke) veröffentlicht.


    Ich bin soweit, in meinen Beiträgen Rechtschraibfehler stehen zu lassen als menschlicher Protest gegen die perfekte KI-Welt.



  • "...um auf diese Weise zu einer frischen Synthese der Stile und Interpretationsweisen zu gelangen..."

    Und diese "Synthese" spießt Hurwitz in seinem YT-Video auf.

    Danke für den Link hierher im "gerade-jetzt-hören"-Thread, lieber moderato. Gute Idee. :hello:

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Steinberg ist ein Dirigent, den ich sehr schätze, schmählich vernachlässigt mMn. Ich muss mir die Aufnahme anhören.

    Gruß,


    Kostas

  • Hier noch was zum Thema Hurwitz-Gardiner:

    https://groups.google.com/g/re….recordings/c/rP_UpF2HQLo


    Liest die erste Mail von Thornhill, beginnend mit "Enjoy..."

    Danke für den Link. Erwischt, würde ich sagen. ;-) Schade, dass "Thornhill" die Antwort von Hurwitz nicht gepostet hat.

    Der Thread dreht sich um die Aufnahmen mit dem ORR (bei dessen Aussprache Hurwitz auch übertreibt).

    Wer weiß, ob dieser "Thornhill" zur jüngsten Rezension auch was schreiben wird.

    „In sanfter Extase“ - Richard Strauss (Alpensinfonie, Ziffer 135)

  • Und noch mal zum Steinberg, diesmal geht es um die Klangqualität.

    Die Aufnahmen von Command Classics machte kein anderer als C.Robert Fine, von Mercury Ruhm. Das Mastering übernahm George Piros, der ebenfalls die Mercury-Schallplatten betreute. Das einzige fehlende Glied aus der Mercury-Kette war Wilma Cozart-Fine, die ausschließlich für Mercury produzierte. Bei Command war Produzent Enoch Light.

    Damit will ich sagen dass wenn die DG-GA eine minderwertig klingende Brahms 4 von Steinberg enthält kann der Grund nicht das mangelnde Können der Tontechniker sein. Entweder hatten die mal einen schlechten Tag-kann ja passieren-oder, viel wahrscheinlicher, ist das CD-Mastering der DG-Auflage nicht das beste. Ich neige eher zur letztgenannten Erklärung.Ich habe nämlich die Brahms-Aufnahme nicht, aber manche andere von Command Classics, und sie klingen alle hervorragend.

    Gruß,


    Kostas

  • William Steinberg war tatsächlich ein erstklassiger Brahms-Interpret. Die meisten Studioeinspielungen, die lange Zeit schwer erhältlich waren, sind mittlerweile relativ einfach greifbar. Durch jahrelanges Sammeln gelangte ich an diverse Konzertmitschnitte unter seinem Dirigat, meist mit dem Boston Symphony Orchestra. Ein Brahms-Zyklus hat sich insofern auch live ergeben. Besonders die 1. und 2. Sinfonie sind mir in ganz ausgezeichneter Erinnerung.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zum Thema William Steinberg:

    Seine 1968er DGG LP von Holsts "The Planets" ist sehr gelungen!

    Es gab sie erstmals als CD in der "Galleria"-Serie (gekoppelt mit Ligeti) und als neues späteres Remastering in der "The Best 1200"-Serie (gekoppelt mir Strauss's "Zarathustra")

    (jpc hat sie nicht mehr; nur noch die Tape-Edition)