RARITÄTEN: Selten gespielte Opern wiederaufgeführt!

  • "Die Vestalin" im Theater an der Wien wäre sicher interessant. Vielleicht auch gerade wegen der schlechten Kritiken. Ich würde mich freuen, deine Meinung hier zu lesen, lieber Bertarido.


    Ich möchte nun auf meinen eigenen Beitrag #181 eigehen. "Oberon" war ja nicht nur im Theater an der Wien zu hören, sondern wird derzeit auch in Salzburg gespielt. Gestern sah ich die Produktion zum zweiten Mal.


    Mir gefällt die Musik außerordentlich. Sie bietet für insgesamt fünf Partien musikalische Highlights, darunter leichte Melodien wie von Mozart, zwei bestimmt unfassbar schwer zu singende Arien für die Hauptfiguren Hüon (Kampflied) und Rezia (Ozeanlied), mehrere schöne Duette, eine berühmte Ouvertüre und schließlich weitere einschmeichelnde musikalische Einfälle, wie den Auftritt der Meermädchen, zwei Soprane, die sonst gar nicht vorkommen.

    Dazu wird in Salzburg Ballett, Parodie und gutes Schauspiel in den Sprechpassagen geboten.


    Das Publikum ist wirklich angetan von der lustig dargebotenen Elfen- und Ritterwelt, die auch ziemlich bissig in die heutige Zeit versetzt wurde. Und eine Prophezeiung möchte ich an dieser Stelle noch machen: Von Anne-Fleur Werner, die meines Wissens in diesem Forum noch nicht genannt wurde, werden wir in Zukunft an größeren Häusern mehr hören. Sie ist nun das dritte Jahr die Erste Sopranistin am Salzburger Landestheater - und eigentlich immer gut.

    Als Rezia schwingt ihre Stimme allerdings derart betörend und in perfektem Einklang mit Orchester durch den Saal, wie ich es in dieser Stadt höchstens einmal auf der anderen Salzach-Seite im Großen Festspielhaus von einer gewissen Anna Netrebko in "Il trovatore" gehört habe.

  • "Die Vestalin" im Theater an der Wien wäre sicher interessant. Vielleicht auch gerade wegen der schlechten Kritiken. Ich würde mich freuen, deine Meinung hier zu lesen, lieber Bertarido.

    Danke, lieber greghauser2002. Wenn ich die Zeit finde, werde ich vielleicht in der "Gestern in der Oper"-Rubrik über die Aufführung berichten.


    In der Wiener Zeitung habe ich inzwischen eine Rezension gefunden, deren Autor immerhin etwas mit dem Werk anfangen konnte und der - trotz Kritik an der Inszenierung - zu einem positiven Fazit gelangt: https://www.wienerzeitung.at/n…Dissidentin-mit-Herz.html

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Danke, lieber greghauser2002. Wenn ich die Zeit finde, werde ich vielleicht in der "Gestern in der Oper"-Rubrik über die Aufführung berichten.

    Hallo und guten Tag lieber Bertarido,

    Ein Bericht von dir, würde mich sehr freuen.

    MfG Wilfried

  • Musikalisch hat mir die Aufführung von "La Vestale" am vergangenen Samstag sehr gut gefallen. Ich hatte das Stück vorher noch nie auf der Bühne gesehen und auch nie komplett gehört und war wirklich positiv überrascht, weil doch einige Rezensenten Längen beklagten und mit der Musik wenig anfangen konnten. Das kann ich gar nicht nachvollziehen. Sängerisch gab es auch wenig zu meckern, die beiden Hauptrollen waren mit Elza van den Heever und Michael Spyres (der viel Erfahrung im französischen Fach hat) sehr gut besetzt. Die Inszenierung ist allerdings misslungen, auch wenn ich dem netten, neben mir sitzenden Herrn zustimme, der sagte: "Da habe ich schon Schlimmeres gesehen". Ich verzichte auf eine Beschreibung und verlinke stattdessen eine Rezension in der FAZ, der ich mich weitgehend anschließen kann:


    https://www.faz.net/aktuell/fe…ale-in-wien-16496899.html


    Wer die Gelegenheit hat, eine der noch ausstehenden Aufführungen zu besuchen, und bereit ist, eine nicht aufgehende Regiekonzeption zu tolerieren, sollte sich dieses selten gespielte Werk anhören, es lohnt sich. Für "RT-Phobe" ist diese Produktion allerdings nicht geeignet.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Na, das ist ja doch ein Bericht zu einer gesehenen Opernaufführung ;) .

    Ja, aber ein sehr kurzer und oberflächlicher ^^

    Ich habe mich ja gefreut, diese Oper am Spielplan zu sehen, aber schon der Spielort reicht aus, um zu wissen, dass ich da nicht hingehen sollte.

    Tja, ich bin hingegen fast immer im Theater an der Wien (oder der Kammeroper), wenn ich mal in der "Welthauptstadt der Musik" 8o bin. Das Programm ist wesentlich interessanter als das der Staatsoper, und die Inszenierungen spannender. Da nehme ich auch in Kauf, dass ab und an mal etwas nicht so gut gelingt.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Jetzt werden von allen Opernhäusern wieder die Pläne für die kommende Saison mitgeteilt.

    Da gibt es erfreulicherweise wieder einige Raritäten, über die ich mich besonders freue.


    Die Deutsche Oper Berlin wagt tatsächlich eine Neueinstudierung von

    Riccardo Zandonai FRANCESCA DI RIMINI


    Musikalische Leitung: Carlo Rizzi

    Inszenierung Christoph Loy

    Die Titelpartie wird Sara Jakubiak singen, die mir als Heliane und Marietta/Marie so ausnehmend gut gefallen hat.

    Den Paolo singt der charismatische Tenor Jonathan Tetelman, der sicher eine Idealbestzung für die Partie sein dürfte!

    Da darf man sich auf das lange Duett im 2. Akt zwischen Jugendstil-Lyrismus, Wagner und Verismo richtig freuen!! Es gehört zu meinen Lieblingsduetten!


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Da darf man sich auf das lange Duett im 2. Akt zwischen Jugendstil-Lyrismus, Wagner und Verismo richtig freuen!! Es gehört zu meinen Lieblingsduetten!


    Meinst du wirklich den 2. Akt? Klar, da gibt es ein Duett, aber das etwas bekanntere, lange "Liebesduett" stammt aus dem 3. Akt.

    Noch eine Frage: Mich würde interessieren, was du unter Jugendstil-Lyrismus verstehst? Welche Musik kann man eigentlich dem Jugendstil zuordnen? Gibt es eine solche?

    Vielleicht noch eine letzte Frage: Welche Aufnahme der Oper empfiehlst du?

  • Das Thema "Francesca da Rimini" lässt mich nicht mehr los. Ich habe mir eine CD gekauft (Olivero/Del Monaco) und die Musik aufgesaugt. Auf YouTube habe ich eine schöne Fernsehaufnahme entdeckt (Pobbe/Campora).

    Die Musik von Zandonai ist wahrlich von erlesener Schönheit.

    Lieber Caruso, vielleicht kannst du mir doch noch meine Fragen beantworten, die da waren:

    Meinst du wirklich den 2. Akt? Klar, da gibt es ein Duett, aber das bekanntere, lange "Liebesduett" stammt aus dem 3. Akt. (mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass du jenes aus dem 3. Akt meinst, weil du "langes Duett" geschrieben hast).

    Und noch wichtiger: Mich würde interessieren, was du unter Jugendstil-Lyrismus verstehst? Welche Musik kann man eigentlich dem Jugendstil zuordnen? Gibt es eine solche?

    Natürlich sind auch Antworten von anderen Taminos willkommen.

  • Lieber Caruso, vielleicht kannst du mir doch noch meine Fragen beantworten, die da waren:

    Meinst du wirklich den 2. Akt? Klar, da gibt es ein Duett, aber das bekanntere, lange "Liebesduett" stammt aus dem 3. Akt. (mittlerweile bin ich mir ziemlich sicher, dass du jenes aus dem 3. Akt meinst, weil du "langes Duett" geschrieben hast).

    Und noch wichtiger: Mich würde interessieren, was du unter Jugendstil-Lyrismus verstehst? Welche Musik kann man eigentlich dem Jugendstil zuordnen? Gibt es eine solche?

    Lieber Greghauser!


    Natürlich ist das Duett, das ich meine, im dritten Akt!


    Wie Zandonai hier alte Instrumente, wie die Viola pomposa zur dekorativen Ausstattung der Geschichte von Lanzelot nutzt, wie er die Singstimmen der beiden Sänger führt und verschlingt und dabei der ornamentalen Ausschmückung Eigenwert gibt, und wie er schließlich Sinnenlust, Rausch und Ekstase ungemein raffiniert instrumentiert, ist für mich ein Beispiel für das, was ich Jugendstil-Lyrismus genannt habe. Es ist gewiss kein Zufall, dass die meisten Programmhefte und Beihefte zu Aufnahmen von „Francesca da Rimini“ mit Jugendstilgrafiken bebildert sind.


    Aber ob man Zandonai insgesamt als Vertreter des Jugendstils bezeichnen kann, bezweifle ich.

    Er ist genauso Verist, Wagnerianer, Impressionist oder Neoromantiker.


    Ob Jugendstil überhaupt als Stilbegriff für Musik taugt, ist in der Musikwissenschaft einigermaßen umstritten. Da gibt es ja nun einige umfängliche Monografien und Aufsätze, die aber die Frage nicht abschließend klären. Einig ist man sich allerdings, dass es bei verschiedenen Komponisten eine gewisse Affinität zum Jugendstil und zur Sezession gab. Kompositionstechnisch lässt die sich allerdings schwer fassen, auch wird sie kaum als expliziertes Programm greifbar. Gleichwohl taugt der Begriff ’Jugendstil’ durchaus, die Charakteristik von Einzelzügen der Musik zu fassen.


    Die Tatsache , dass es in der Musik nicht leicht fällt, Jugendstil als klar umrissene Entität zu identifizieren, ist eigentlich überraschend, da die gegenseitige Durchdringung der Künste gewissermaßen zum Programm des Aufbruchs, der ’Jugendstil’ genannt wurde, gehörte. Musik und Tanz sind dabei für Maler, Bildhauer, Architekten, Dichter und Schriftsteller stets besonders im Fokus.


    Wenn man nun fragt, in wessen Werken man denn eine besondere Affinität zum Jugendstil hören kann, werden meist Komponisten wie Alexander von Zemlinsky, Franz Schreker, Erich-Wolfgang Korngold genannt, auch verschiedene Werke von Richard Strauss, späte Kompositionen von Hugo Wolf und frühe Werke von Gustav Mahler. Alexander Scriabin und Karol Szymanowski, Ralph Vaughan Williams und Frederick Delius sind weitere heiße Kandidaten.


    Besonderes Interesse haben bei Musikwissenschaftlern die frühen Kompositionen von Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg gefunden, da sie hier Jugendstilprägungen aufgespürt und als die Öffnung des Weges in die Moderne interpretiert haben.


    Soviel, lieber Greghauser, in aller Kürze zu Deinen Fragen.


    Vielleicht solltest Du hier mal einen neuen Thread starten, in dem gefragt wird, was denn eigentlich Jugendstil in der Musik ist.
    Da können sicher etliche Taminos interessante Beobachtungen und Einsichten beisteuern!


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • In Nürnberg sollte es heute eine bemerkenswerte Premiere geben.

    Der BR wollte übertragen!

    Wegen der Pandemie fällt die Aufführung aus.

    Wann die Produktion erstmals gespielt werden kann, steht noch nicht fest!

    DER DÄMON

    Oper von Anton Grigorjewitsch Rubinstein


    Nicolai Karnolsky - Fürst Gudal

    Izabela Matula - Tamara, seine Tochter

    Tadeusz Szlenkier - Fürst von Sinodal

    Martina Dike - Tamaras Amme

    Taras Konoshchenko - Alter Diener des Fürsten von Sinodal

    John Pumphrey - Bote des Fürsten von Sinodal

    Jochen Kupfer - Dämon

    Raymond Chenez - Engel

    Staatsphilharmonie Nürnberg

    Chor des Staatstheater Nürnberg

    Extrachor des Staatstheater Nürnberg

    Lutz de Veer - Musikalische Leitung

    ;) - ;) - ;)


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  • Wer die Oper Der Dämon noch nicht kennt, kann mal hier reinschauen, statt Nicolai Karnolsky und Izabela Matula singen in dieser Aufnahme einer halbszenischen Aufführung (2015) aus dem Tschaikowsky Konzert Saal in Moskau Dmitri Hvorostovsky und Asmik Grigoryan die Hauptrollen

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Diese Oper Der Dämon habe ich 1997 in Bregenz gesehen, aber leider ist so gar nichts hängengeblieben. Ich kenne das Problem mit meinem nicht Verständnis für Russisches Repertoire ( außer einer Hand voll ).


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Wer die Oper Der Dämon noch nicht kennt, kann mal hier reinschauen, statt Nicolai Karnolsky und Izabela Matula singen in dieser Aufnahme einer halbszenischen Aufführung (2015) aus dem Tschaikowsky Konzert Saal in Moskau Dmitri Hvorostovsky und Asmik Grigoryan die Hauptrollen

    Das ist ein toller Tipp, lieber Orfeo. Dem gehe ich sicher bald nach. Vielleicht ist es auch die probate Therapie gegen das Nicht-Verständnis, mit dem sich Fiesco eine ganze hochinteressante Opernwelt verschließt.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zitat von Caruso41

    mit dem sich Fiesco eine ganze hochinteressante Opernwelt verschließt.

    Lieber Caruso, ich verschließe mich ja nicht aber es geht nicht in meinen Kopf, genauso wie es vielen mit alter Musik geht! Ich habe das oft genug probiert, bisher leider ohne größeren Erfolg! ;(


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das Thema "Francesca da Rimini" lässt mich nicht mehr los. Ich habe mir eine CD gekauft (Olivero/Del Monaco) und die Musik aufgesaugt. Auf YouTube habe ich eine schöne Fernsehaufnahme entdeckt (Pobbe/Campora).

    Lieber Greghauser,


    von dieser Aufnahme habe ich schon seit Jahren eine prachtvolle Inszenierung. Du findest die DVD für nur 5 € unter folgendem Link

    https://www.zweitausendeins.de…ins-edition-musik-14.html

    Die Interpreten sind Daniela Dessi, Fabio Armiliato, Giacinta Nicotra, Alberto Mastromarino usw. Es handelt sich um einen Live-Mitschnitt aus der Arena Sferistero Macarata von 2004, musikalische Leitung Maurizio Barbacini.

    Das Bildformat ist da noch 4:3.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Wer die Oper Der Dämon noch nicht kennt, kann mal hier reinschauen, statt Nicolai Karnolsky und Izabela Matula singen in dieser Aufnahme einer halbszenischen Aufführung (2015) aus dem Tschaikowsky Konzert Saal in Moskau Dmitri Hvorostovsky und Asmik Grigoryan die Hauptrollen

    Youtube hat das Video nicht mehr. Aber es gibt Ersatz, die gleiche Aufzeichnung bei .... bei wem wohl? Klar bei den Russen.

    Опера «Демон» - Дмитрий Хворостовский и Асмик Григорян
    Oper „Dämon“ - Dmitry Hvorostovsky und Asmik Grigoryan >

    Премьера оперы «Демон» А. Рубинштейна в Концертном зале ...

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Das Staatstheater Cottbus bringt in dieser Spielzeit:
    Mazeppa

    stc_header12n-1170x450.png

    Oper in drei Akten von Pjotr I. Tschaikowski
    Libretto Pjotr I. Tschaikowski und Viktor P. Burenin
    nach dem Gedicht „Poltava“ von Alexander S. Puschkin

    Mazeppa, der Oberbefehlshaber der ukrainischen Truppen, hält im Hause der alteingesessenen Familie Kotschubej um die Hand der Tochter Maria an. Sofort kommt es zum großen Krach: Warum sollte sich das junge Mädchen ausgerechnet für den viel älteren Mann interessieren? Doch Maria versichert standhaft ihre Liebe. Nun muss sie sich entscheiden: Geht sie mit dem charismatischen Fremden oder bleibt sie in der Dorfgemeinschaft bei ihrer Familie? Mazeppa plant unter­dessen eine Verschwörung gegen den Zaren, die alles und jeden um ihn herum in den Abgrund reißen kann…

    Pjotr I. Tschaikowski beschreibt in seiner Oper den Unter­gang einer alten Welt, Krieg und Umbruch, die Angst der Bevölkerung in Krisenzeiten und die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten, die nur einem Machtgierigen wie Mazeppa offenstehen. Skrupellos nutzt der Kosakenhauptmann die Unwägbarkeiten der politischen Lage zu seinem Vorteil. Marias Hoffnung auf eine bessere Zukunft, die großen Er­wartungen der Jugend, werden bitter enttäuscht, das neue System erbt die Fehler und nie verheilten Wunden des alten. Einfühlsam beleuchtet Tschaikowski die Gefühle der ein­zelnen Figuren, die Bewegung der Massen-und schafft damit eine große gesellschaftliche Erzählung von bestechender Aktualität.

    PREMIERE 25. Oktober 2020 im Großen Haus


    Die Aufführung wird von RBBKultur mitgeschnitten.
    Ob und wann sie gesendet wird, weiss ich nicht.


    Die Maria singt Kim-Lillian Strebel, die ich von der Komischen Oper Berlin als Pamina in guter Erinnerung habe.

    Den Andrej singt Alexey Sayapin! Er hat etliche Wettbewerbe gewonnen. Ich habe ihn in Aachen als Gounods Romeo gehört. Da hat er einen guten Eindruck gemacht . Ich könnte mir denken, dass ihm Tschaikowskis Andrej allerdings noch besser liegt.

    Den Mazzepa singt Andreas Jäpel, ein langjähriges Ensemble-Mitglied in Cottbus. Ihn kenne ich nicht.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Eine sehr schöne Aufnahme von Tschaikowskis "Mazeppa" die ich auf DVD habe ist in folgender Sammlung enthalten, die auch Prokofieffs "Die Verlobung im Kloster" und Borodins "Fürst Igor" enthält, die ich in diesen Inszenierungen ebenfalls besitze. Für den angegebenen Betrag finde ich die Sammlung recht preiswert.

    Ob es sie zur Zeit auf Einzel-DVD gibt, entzieht sich meiner Kenntnis

    Die genannte Aufnahme von Mazeppa kann man sich auch auf youtube ansehen:

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Eine sehr schöne Aufnahme von Tschaikowskis "Mazeppa" die ich auf DVD habe

    Der Titel dieses verdienstvollen Threads lautet allerdings "RARITÄTEN: Selten gespielte Opern wiederaufgeführt!" und nicht "Selten gespielte Opern auf DVD". :thumbdown:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Der Titel dieses verdienstvollen Threads lautet allerdings "RARITÄTEN: Selten gespielte Opern wiederaufgeführt!" und nicht "Selten gespielte Opern auf DVD". :thumbdown:

    Es wäre aber doch auch möglich, dass sich jemand anhand einer solchen DVD auf den Opernbesuch vorbereiten möchte. Sei doch also bitte nicht so kleinlich!

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Der Titel dieses verdienstvollen Threads lautet allerdings "RARITÄTEN: Selten gespielte Opern wiederaufgeführt!" und nicht "Selten gespielte Opern auf DVD". :thumbdown:

    Es wäre aber doch auch möglich, dass sich jemand anhand einer solchen DVD auf den Opernbesuch vorbereiten möchte. Sei doch also bitte nicht so kleinlich!

    Sollte Gerhard Wischnewski tatsächlich vorhaben, in die Lausitz zu fahren, würde ich doch die entschieden besseren Aufnahmen von Fuat Mansurov oder Neeme Järvi empfehlen!


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    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Es wäre aber doch auch möglich, dass sich jemand anhand einer solchen DVD auf den Opernbesuch vorbereiten möchte. Sei doch also bitte nicht so kleinlich!

    Ach weißt du, liebe Mme Cortese, auf die Bemerkungen solcher Leute, die sonst nichts zu tun haben, als an anderen Mitgliedern herumzumäkeln, gebe ich schon lange nichts mehr. Lass ihnen ihren Spaß, Sie entblößen sich doch nur selber. Und ich habe wieder etwas zum Lachen. Auch bei ihnen ist es ja immer wieder üblich, den Sinn verschiedener Themen bis zur Unkenntlichkeit zu zerreden. Hier hatte mein Hinweis auf die Aufnahmen von "Mazeppa" ja durchaus den Sinn, dass es noch andere Inszenierungen aus neuerer Zeit davon gibt und passte zu der von Caruso angeschnittenen Oper.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hallo,

    in Hildesheim ist zur Zeit eine Inszenierung von Mercadantes "I Briganti" zu sehen, eine inhaltlich ziemlich verballhornte Fassung von Schillers Räubern, aber mit einer sehr schönen Belcantomusik, die die Entdeckung lohnt. Die Inszenierung ist coronabedingt eingedampft, verkleinerte Orchesterfassung, der Chor teilweise vom Band, und die Abstandsregeln gelten auch. Das ist jedoch angesichts der Qualität ein insgesamt nur kleiner Einschnitt, man bekommt viel mit.

    Leider ist die Hildesheimer Bühne aufgrund eines Wasserschadens nicht bespielbar, zu Corona kommt jetzt auch noch das. Das bedeutet, dass die Aufführungen ausgesetzt sind, bzw. nur an Ersatzspielorten stattfinden können. So ein Pech ist wirklich mehr als nur sehr schade.

    Schöne Grüße

    wega

  • in Hildesheim ist zur Zeit eine Inszenierung von Mercadantes "I Briganti" zu sehen, eine inhaltlich ziemlich verballhornte Fassung von Schillers Räubern, aber mit einer sehr schönen Belcantomusik, die die Entdeckung lohnt.

    Man kann die Produktion von Mercadantes I Briganti, auf die wega hingewiesen hat, nächsten Monat im Nienburger Theater hören und sehen!

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe diese Oper von Mercadante 2012 in Bad Wildbad gesehen.....wer es hören möchte....



    .....mit einem hervorragendem Ensemble!


    Zitat

    »Antonio Fogliani führt die Solisten sowie den Bach-Chor Posen und die Virtuosi Brunensis flott und mit Brio durch Mercadantes Räuberwelt.« (Fono Forum, Februar 2015)


    World Premiere Recording

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Wenn man in Wien wohnt, dann muss man nicht weit reisen, wenn man mal eine Rarität sehen möchte. Hier wird man vom Theater an der Wien diesbezüglich immer wieder verwöhnt. So wurden in der vergangenen Spielzeit beispielsweise Die Vestalin von Spontini mit Michael Spyres oder Moniuszko's Halka aufgeführt. Im September wurde Leoncavallo's sehr selten gespielte Oper Zazà auf die Bühne gebracht. Vielleicht hat ja jemand die Übertragung im Radio gehört. Es folgt auch noch eine TV-Aufzeichnung.


    Gregor

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