Abgewandert

  • Hier noch ein wenig Zucker für unsere three Stooges H., D. und M.


    Du meinst wahrscheinlich Holger, Dieter und Mich(ael), traust Dich aber nicht, es zu schreiben? - Von mir aus darfst Du ruhig :untertauch:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Das ist nun historisch und sachlich ganz und gar falsch. In dieser wissenschaftlichen Untersuchung wird deutlich, dass kein Geringerer als Goethe der Urvater des Regietheaters ist:


    https://books.google.de/books?…s%20regietheaters&f=false


    Schöne Grüße
    Holger


    Lieber Holger, das geht meines Erachtens am Kern von Goehtes Theaterbegriff vorbei. Er wandte sich ab 1791, als er die Leitung des Weimarer Theaters übernahm, gegen die vorherrschende naturalistische Richtung ("bürgerliche Einfachheit einerseits und kraftgenialische Roheit andererseits") und setzte dieser ein absolutes Theater entgegen, das auf Kunstwahrheit zielt: Ein Theater, dessen Sprache, Personen, Bewegungsstil und Requisiten eine Welt reinen symbolischen Scheins bilden. Es mag da Überschneidungen zum heutigen Regietheater geben, aber nach meinem Verständnis zielt der Vergleich an der Sache vorbei, da es Goethe natürlich nicht um Dekonstruktion ging (was Regietheater ja oft ist), sondern um eine Abkehr vom naturalistischen Illusionstheater hin zu einem absoluten Theater. Gut nachzulesen bei Dieter Borchmeyer ("Weimarer Klassik"), dem ich hier mehr vertraue als der von Dir verlinkten Studie.


    Viele Grüße
    Christain

  • Für mich ging es im Kern darum, dass eine Inszenierung etwas anderes, als Kunstwerk Eigenständiges sei gegenüber dem Libretto. Und da sehe ich keinen Widerspruch.

  • Lieber Holger, das geht meines Erachtens am Kern von Goehtes Theaterbegriff vorbei. Er wandte sich ab 1791, als er die Leitung des Weimarer Theaters übernahm, gegen die vorherrschende naturalistische Richtung ("bürgerliche Einfachheit einerseits und kraftgenialische Roheit andererseits") und setzte dieser ein absolutes Theater entgegen, das auf Kunstwahrheit zielt: Ein Theater, dessen Sprache, Personen, Bewegungsstil und Requsiten eine Welt reinen symbolischen Scheins bilden. Es mag da Überschneidungen zum heutigen Regietheater geben, aber nach meinem Verständnis zielt der Vergleich an der Sache vorbei, da es Goethe natürlich nicht um Dekonstruktion ging (was Regietheater ja oft ist), sondern um eine Abkehr vom naturlistischen Illusionstheater hin zu einem absoluten Theater. Gut nachzulesen bei Dieter Borchmeyer ("Weimarer Klassik"), dem ich hier mehr vertraue als der von Dir verlinkten Studie.


    Lieber Christian,


    ja, theoretisch ist "Regietheater" auch ein ziemlich schwammiger Begriff. Zudem gibt es natürlich jede Menge Äquivokationen. Die verlinkte Arbeit zitiert die Fischer-Lichte-These, wonach es eine Entwicklung vom "Schauspieler-" zum "Regie-"Theater gibt. Gemeint ist, dass Goethe der Erste ist, bei dem die "Regie" als eigenständige und autonome künstlerische Leistung begriffen wird, wo durch die Regie ein zusammenhängendes, ideelles Ganzes geschaffen wird, was nicht nur in der "Nachahmung" der Textvorlage besteht. Das ist wie es aussieht wohl richtig (und das können sich hier allerdings diejenigen, welche die Regie als eigenständige künstlerische Arbeit nicht anerkennen wollen, sondern statt dessen den Regisseur zu einem Handwerker und Handlanger herabwürdigen möchten, der Libretto-Vorgaben lediglich praktisch umsetzt, hinter die Ohren schreiben :D ). Das ist aber ein sehr weiter Begriff von "Regie"-Theater, der mit dem verengten seit den 60iger Jahren des 20. Jhd. ganz sicher nicht gleichzusetzen ist. Die Traditionsstränge, die alle unter "Regie-"Theater subsumiert werden, sind so unterschiedlich, dass als Gemeinsames fast nur noch der Name übrig bleibt. Genau das behagt mir - gerade auch als Theoretiker - ebenso wie Dir ganz und gar nicht. So was fordert Nominalismuskritik geradezu heraus. Viel sinnvoller ist es, die verschiedenen Traditionen zu benennen, als die Vielfalt der deutschen Theatertradition mit dem Schlagwort "Regietheater" totzuschlagen. Es wird so auch der falsche Eindruck erweckt, dass es so eine Dichotomie traditionelles Theater-Regietheater gibt, was aber nur ein Kontrastbegriff letztlich ist. Da wird ziemlich willkürlich etwas unter eine zweifelhafte Kategorie subsumiert (alles ohne Unterschied, was keine "traditionelle" Inszenierung ist wie man sie gerne hätte, ist dann (ganz böses) "Regietheater"). Das ist aber letztlich Feuilleton und hält einer seriösen wissenschaftlichen oder ästhetischen Betrachtung nicht Stand. :hello:


    Herzlich grüßend
    Holger


  • Du meinst wahrscheinlich Holger, Dieter und Mich(ael), traust Dich aber nicht, es zu schreiben? - Von mir aus darfst Du ruhig :untertauch:


    Ob X., Y., Z., Tick, Trick und Track oder A-Hörnchen, B-Hörnchen und C-Hörnchen – In Euren Statements seid Ihr berechenbar wie eine Kuckucksuhr auf Koks. In Eurem Bemühen, jeden Thread zu annektieren und zu sprengen austauschbar mit den drei Vertretern aus den Anfangsphasen des Forums. Auch damals gab es diese Dreierkonstellation: Der Obermotz, der damals allerdings wirklich noch Gehaltvolles zu sagen hatte, jedoch auch immer in das verallgemeinernde "wir" verfiel und das letzte Wort haben musste. Seine zwei Jünger, der eine mit knirschenden Bonmots. Der andere Wissen vortäuschend, das kaum einer Hinterfragung standhält. Geschenkt. Das Forum wird auch die aktuellen Social Justice Warrior überleben – und das Theater sowieso.

  • In Euren Statements seid Ihr berechenbar wie eine Kuckucksuhr


    Und das gilt für Deine Statements nicht? :hahahaha: Der Unterschied besteht nur darin, dass Holgers Aussagen stets wohlbegründet und mit Gewinn zu lesen sind, während Du und andere Regietheater-Hasser immer nur dasselbe "Gefällt mir nicht, weil falsche Kostüme/Kulissen" wiederkäuen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • In Euren Statements seid Ihr berechenbar wie eine Kuckucksuhr auf Koks.


    Richtig, aber zwangsläufig: Schließlich reagieren war dabei zumeist ja auch nur auf den stets gleichen Unsinn, den andere Leute verbreiten.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Der Verfolgungswahn von RT-Hassern ist einfach immer wieder putzig. Keiner hat hier geschrieben, dass er diese Bühnenbilder schlecht oder unästhetisch findet. Ich habe mir z.B. die Webseite des Künstlers angeschaut. Der Mann kann etwas, ohne Frage. (Für Malerei habe ich eine Schwäche, weil ich selber male seit meiner Kindheit und aus einer künstlerischen Familie stamme. Mein Vater ist Architekt und Maler.) Ein Bühnenbilder bekommt natürlich einen Auftrag und gewisse Vorgaben, und die hat er wohl sehr gut erfüllt. Ob man das mag, ist wiederum eine andere Frage, dafür müsste man das Gesamtkunstwerk dieser Inszenierung kennen. Diese hyperrealistische Ästhetik in Richtung Filmkulisse ist jedenfalls nicht originär japanische Kultur. Verständlich wird das eher aus dem Bedürfnis heraus, etwas "typisch Europäisches/Romantisches" sehen zu wollen. Da kann man nun ganz unaufgeregt festellen, dass dieses verständliche Bedürfnis eine Außensicht auf unsere Kultur darstellt. Von der Innensicht her sind die Bedürfnisse vornehmlich andere - insofern darf man bezweifeln, ob so eine Bühnenästhetik bei uns ebenso gefragt ist wie in Japan. Und Künstler wollen schließlich arbeiten. Wenn sie Anhänger einen bestimmten Ästhetik sind und eine Nachfrage im Ausland besteht, dann nehmen sie das Angebot selbstverständlich an. Das ist auch völlig legitim. Und wer das schön findet und den Mainstream des sogenannten Regietheaters nicht leiden kann, der soll sich freuen, nach Japan fahren oder sich DVDs von solchen Inszenierungen besorgen. Was soll an solchen Aussagen "berechenbar" sein?


    Schöne Grüße
    Holger

  • Und das gilt für Deine Statements nicht? :hahahaha: Der Unterschied besteht nur darin, dass Holgers Aussagen stets wohlbegründet und mit Gewinn zu lesen sind, während Du und andere Regietheater-Hasser immer nur dasselbe "Gefällt mir nicht, weil falsche Kostüme/Kulissen" wiederkäuen.


    ... ergänzend dazu kommt noch Zeitverschiebung, falsche Örtlichkeiten, bis hin zu Verunstaltungen etc.


    Hallo, Bertarido


    Ich habe mich ja aus solchen Diskussionen und Disputen wohlweislich und bewußt, aus der Erfahrung früherer Jahre mit gewissen Leuten, herausgehalten.
    Eiine Frage sei gestattet - es ist aber schon noch erlaubt, daß man seiner eigenen Freude, Begeisterung und Genuß über eine gelungene und beglückende Aufführung, mit persönlich empfundener und eingeschätzter werkgetreuer Inszenierung /Regie, mit tollen Kulissen und Kostümen, in einem Bericht /einer Rezension Ausdruck verleiht?


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Eiine Frage sei gestattet - es ist aber schon noch erlaubt, daß man seiner eigenen Freude und Genuß über eine gelungene und beglückende Aufführung, mit persönlich empfundener und eingeschätzter werkgetreuer Inszenierung /Regie, mit tollen Kulissen und Kostümen, in einem Bericht /einer Rezension Ausdruck verleiht?


    Erlaubt ist alles, was Alfred oder die Moderatoren nicht verbieten. ;) Ich persönlich gönne es jedem von Herzen, sich an Aufführungen seines oder ihres Geschmacks zu erfreuen und darüber zu berichten. Und ich finde es auch unangebracht, solche Berichte dann durch "Ich finde das aber scheußlich" oder "Wie kann man das nur gut finden"-Kommentare zu stören. Mein Eindruck ist allerdings, dass gerade einige der RT-Gegner dieser Versuchung nicht immer widerstehen können, ich denke da an einen Bericht von Holger aus dem Theater Münster, wo sich durch genau solche Kommentare eine unsägliche Diskussion ergeben hat (da warst Du noch nicht zurück, glaube ich).


    In Diskussionsthemen, und dazu zähle ich auch diesen Thread, finde ich es hingegen angebracht und erwünscht, abweichende Meinungen zu äußern.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • ... wo sich durch genau solche Kommentare eine unsägliche Diskussion ergeben hat (da warst Du noch nicht zurück, glaube ich).


    Doch, da war ich schon zurück. Habe mich aber, aus gutem Grund, ganz sicher nicht beteiligt.
    Ich habe nicht mal mitgelesen, deshalb kann ich zu dieser Diskussion auch nichts sagen, auch nichts nachträglich beitragen.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Liebe Moderatoren,


    beim Aufräumen meiner Abonnements haber ich noch verschiedene Threads gefunden, die wohl in das (nicht mehr ganz) neue REGIETHEATERFORM verschoben werden können, wie z.B. dieser hier :hello:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich fand keinen Bereich,wo ich Hinweise auf Leserbriefe hinsenden kann. Ich dachte es sei möglich, auch Leserbriefe zu senden. Deshalb hier die Hinführung. Im Tamino Klassik Forum herrscht trotz reger Beteiligung zur Zeit Frieden. Das ist gut für die Stimmung, das Image und das Miteinander der Taminos. Eine Medaille hat immer zwei Seiten und erstrebenswerte Ruhe darf nicht zur Anpassung und Kneifen vor bestimmten Themen im Opernbereich führen,weil eine Kontroverse befürchtet wird. Ich fand die besagten Leserbriefe in den Mitteilungen von Nr. 29, die mir vom Herausgeber und Autorenteam Gilles/Hansing liebenswürdiger Weise gesandt wurden: Diese zwei lesenswerten Leserbriefe gezeichnet von E. und G.W. Kenner des Forums werden jetzt aufhorchen , weil sie wahrscheinlich erraten können, wer die Verfasser sind. "Gefährlich ist's den Leu zu wecken" Ich wage es aus Verantwortung gegenüber dem Leser und dem Forum trotzdem. Die Überschrift stammt nicht von mir. So wenig zum Thema gehörende und skurrile Gedanken hat nicht einmal der manchmal unter seiner Phantasie leidende Operus.

    Herzlicht

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Hans,


    ich möchte meinerseits auf den Brief von Dr.Peter Brenner - vormals Intendant der Theater Darmstadt und Mainz - hinweisen, den Frau Prof. Gilles auf er ersten Seite ihrer "Mitteilungen... Ausgabe 29" abgedruckt hat http://www.marie-louise-gilles.de/index.htm. Interessant ist auch die Betrachtung zu den Machenschaften in Bayreuth, vor allem denen der Jahre 2008 bis heute von einem Fachmann, der meines Erachtens über Insider-Wissen verfügt


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard


    Die Bayreuther Machenschaften in den letzten "Mitteilungen" von Frau Prof. Gilles fand ich auch sehr interessant.

    Ich erinnere mich, nach der Wende eine Kartenanmeldung für die Bayreuther Festspiele geschickt zu haben, die Wartezeit wurde in der Antwort mit 10-12 Jahren angegeben. Zwischenzeitlich setzten sich die unsinnigen Regieeinfälle in Bayreuth durch, und ich hatte keine Lust mehr, mir das anzusehen und habe meine Anmeldung zurückgezogen. Stattdessen schrieb ich an die als wesentliche Unterstützer der Festspiele bekannte Richard-Wagner-Gesellschaft (ich glaube, das war Bayreuth), beschwerte mich über die Verhunzungen und stellte die Frage, ob eine Richard-Wagner-Gesellschaft nicht verpflichtet ist, ihre Zuwendungen davon abhängig zu machen, Richard Wagners Erbe unverfälscht durchzusetzen.

    Die erschütternde Antwort war, daß man keinerlei Einfluß auf die Art der Inszenierung habe und auch nicht haben möchte. Ihre Aufgabe bestehe darin, den Festspielen finanzielle Unterstützung zu geben.

    Das Ergebnis ist ja bekannt. Die Wartezeit beträgt keine 10-12 Jahre mehr, in vielen Fällen reicht die Abendkasse.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Die erschütternde Antwort war, daß man keinerlei Einfluß auf die Art der Inszenierung habe und auch nicht haben möchte. Ihre Aufgabe bestehe darin, den Festspielen finanzielle Unterstützung zu geben.

    Also mich hätte tatsächlich alles andere erschüttert und so finde ich die Aussage der Richard Wagner-Gesellschaft - vollkommen unabhängig davon, was und wie in Bayreuth inszeniert wird und ob es mir gefällt oder nicht - eher beruhigend!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ihre Aufgabe bestehe darin, den Festspielen finanzielle Unterstützung zu geben.


    Lieber La Roche, in der Tat war und ist das die erklärte Aufgabe dieser Vereinigungen bzw. Verbände. Sonst nichts. Und das ist auch gut so. Andererseits wäre es auch schwierig, Geldspenden an wohlfeiles Verhalten zu knüpfen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Ja, lieber Rüdiger, da wäre mir das amerikanische Spendensystem sympathischer. Wäre ich sehr wohlhabend, würde ich sicher auch für Theater spenden, auch größere Beträge. Ich würde aber damit eine bestimmte Erwartungshaltung verbinden. Leider bin ich nicht so wohlhabend, ein ganzes Theater zu finanzieren.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Aus meiner Sicht halte ich es für ein Zeichen von ausgeprägter Dummheit* Geld für irgendetwas auszugeben ohne zu wissen was man dafür bekommt-

    Diese Organisationen sind indes NICHT dumm, denn sie verstehen es Geld von gutgläubigen Idealisten zu requirieren und dann ganz bewusst dorthin zu transferieren, wo sie es hinhaben wollen. Das gilt auch für sogenannte Wohltätigkeitsorganisationen, wo genau betrachtet der Hauptteil des Gespendeten für die Administration aufgeht.

    Es ist mir nicht vorstellbar, daß ich Geld an Projekte vermittle, deren Aktivitäten ich nicht billige und wo ich auch keinen Enfluss habe, was damit passiert.

    Die Wahrheit dürfte eher so aussehen, daß solche Origanisationen genz genau wissen was mit dem Geld geschieht und wer Nutzniesser ist. Sie dienen gewissermaßen als Puffer....


    mfg aus Wien


    Alfred


    * heute verwendet man beschönigend das Wort *Blauäugikeit

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich muss sagen, dass ich im letzten Jahr zwei solcher Dummheiten begangen, sie aber korrigiert habe. Das eine war ein politischer Blog, der stark zu fundamentalistischen Aussagen neigte. Einen blog, von dem ich vorher weiß, was er zu bestimmten Themen sagt, kann ich nicht gebrauchen. Die andere Sache war eine soziale Organisation, von der ich erstaunliche viele gimmicks bekam, also Adressenaufkleber, Briefumschläge und solchen nutzlosen Kleinkram. Der kostet natürlich und wird natürlich auch von mir bezahlt. Ich habe dann im DZI-Spendensiegel nachgesehen (Internet) - da war diese Organisation als bedenklich eingestuft worden, wegen der Verwaltungskosten von 30%.

    Erstaunlich ist auch, dass, wenn man bei einer Organisation spendet, man auf einmal jeden Tag Post von einer anderen bekommt. Das liegt daran, dass es eine bestimmte kommerzielle Stelle gibt, die alle diese Adressen sammelt und dann verkauft.

    Empfehlen möchte ich folgendes Verfahren: man meldet sich ab, indem man schriftlich den Zugriff aufs Konto verbietet. Ich habe jeweils zusätzlich noch folgenden Text hinzugefügt: "Diese Entscheidung ist endgültig und wird nicht diskutiert; von Briefen, E-Mails oder Telefonaten müssen Sie Abstand nehmen!"

    Aller Anfang ist schwer - außer beim Steinesammeln (Volksmund)

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  • Meine Frau und ich spenden im Rahmen unserer Möglichkeiten als Rentner gerne und regelmäßig. Oftmals so, dass es der bedachte Begünstigte überhaupt nicht bemerkt. Hier ein Blumengruß an einen Künstler, da ein gemeinsames Essen, Fahrkosten bei Fahrten zu freudigen und traurigen Anlässen einschließlich Blumengruß und Nachruf oder Rede, die ich verfasse und Ingrid liebevoll korrigierend betreut. Bei den Künstlertreffen der Gottlob Frick Gesellschaft sind die Torten und Kuchen, die Ingrid bäckt, ein Hit. Sind wir ausgesprochen dumm, wenn wir Flyer für Tamino- Werbung stiften? Bereits eine schwerpunktmäßige Förderung in einen bestimmten Bereich lässt Interessen vermuten. Deshalb ist ganz selbstloses Spenden eine allerdings verzeihliche Selbsttäuschung. Hoffentlich klappt die Einstellung jetzt

    Aus meiner Sicht halte ich es für ein Zeichen von ausgeprägter Dummheit* Geld für irgendetwas auszugeben ohne zu wissen was man dafür bekommt-

    Diese Organisationen sind indes NICHT dumm, denn sie verstehen es Geld von gutgläubigen Idealisten zu requirieren und dann ganz bewusst dorthin zu transferieren, wo sie es hinhaben wollen. Das gilt auch für sogenannte Wohltätigkeitsorganisationen, wo genau betrachtet der Hauptteil des Gespendeten für die Administration aufgeht

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Gerhard


    Die erschütternde Antwort war, daß man keinerlei Einfluß auf die Art der Inszenierung habe und auch nicht haben möchte. Ihre Aufgabe bestehe darin, den Festspielen finanzielle Unterstützung zu geben.


    Herzlichst La Roche

    Lieber La Roche,


    jeder normal denkende Mensch wird es kaum verstehen, wie ein Verein wie die Richard-Wagner-Gesellschaft etwas fördern kann, was mit Richard Wagner nichts mehr zu tun hat, höchstens mit dem Missbrauch seiner Musik. Und kein vernünftiger Spender würde auch nur einen Cent an eine Institution spenden, wenn er weiß, dass mit seinem Geld Missbrauch betrieben wird.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • jeder normal denkende Mensch wird es kaum verstehen, wie ein Verein wie die Richard-Wagner-Gesellschaft etwas fördern kann, was mit Richard Wagner nichts mehr zu tun hat, höchstens mit dem Missbrauch seiner Musik. Und kein vernünftiger Spender würde auch nur einen Cent an eine Institution spenden, wenn er weiß, dass mit seinem Geld Missbrauch betrieben wird.

    Lieber Gerhard, niemand erwartet von Dir, dass Du Geld spendest. Bevor die Klagen weitergehen, sollte doch geklärt werden, wem die Anwürfe denn nun eigentlich gelten sollen? Den Verbänden, die international sehr breit aufgestellt sind oder Gesellschaften, die es ganz vereinzelt - zum Beispiel in Leipzig mit ganz speziellen lokalen Interessen - gibt. Nach meiner Information existiert in Bayreuth keine Richard-Wagner-Gesellschaft, nur ein auf langen Traditionen beruhenden Verband. Jeder kann nun in den Satzungen der Verbände nachlesen - sie werden als Download im Netz angeboten - , welche Aufgaben sie sich verbindlich selbst gestellt haben. Dazu gehört definitiv nicht, Einfluss auf einen bestimmten Regiestil oder einzelne Inszenierungen bzw. Regisseure zu nehmen. Willst Du nicht mal einen Blick hineinwerfen, bevor Du einen Missbrauch unterstellst, für den es keine Grundlagen gibt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent