Lieber Gerhard, ich danke Dir für Deine Antwort. Was Du aus meinen Anmerkungen an Schlüssen zieht, darauf wollte ich gar nicht hinaus in meinem Beitrag 57. Mich interessiert, warum Wagner in seinen szenische Anweisungen so penibel war, was diese bedeuten und welche Zusammenhänge es mit den Verhältnissen an den Theatern seiner Zeit gibt.
Was da nun heutzutage angeblich "verschandelt" und "verbrochen" werden soll, interessiert mich weniger. Ich schaue mir auch diese Fotos nicht oder nicht genau an, bei denen es sich lediglich um Momentaufnahmen handeln kann. Lebendiges Theater lässt sich nicht auf Fotos reduzieren. Wenn ich mir eine Oper von Wagner anschaue im Theater, was selten genug vorkommt, pflege ich mir mein eigenes Urteil zu bilden. Das ist mir wichtig. Wie das dann ausfällt, ist eine ganz andere Sache. Ich lasse mir also nichts vormachen und bewerte eine Inszenierung nicht nach ein paar Fotos, die im Netz herumgeistern. Hier offenbaren sich für mich auch Schattenseiten des Netzes, dessen leidenschaftlicher Befürworter und Nutzer ich bin. Es wird zu wenig begründet. Kaum geht einem ein Gedanke durch den Kopf, prasselt der nächste Reiz auf einen ein. Das Internet mahnt mich täglich und stündlich zur Genauigkeit und Gründlichkeit. Ob mir das immer gelingt, weiß ich nicht.