Wir leben im Jahr 2017!

  • http://pelmazosblog.blogspot.c…brauchte-autoritaten.html


    Sehr interessanter Link, besonders ab Absatz 7.


    La Roche

    Das zeigt die "Qualitäten" bestimmter Teilnehmer hier, die zur Erfüllung ihrer Zwecke auch vor versuchtem Rufmord nicht zurückschrecken. Wischniewski hatte das vor Jahren verlinkt und ich auch das Entsprechende dazu gesagt, dass ich so etwas für denunziatorisch halte. Der Artikel ist sieben Jahre alt, "Pelmazo" (ich kenne durch meine Kontakte zu Journalisten aus dem Hifi-Bereich den realen Namen) ist ein selbsternannter Weltverbesserer, der einen Privatkrieg gegen die Hersteller von Hifi-Zubehör führt und gegen den etliche Gerichtsverfahren wegen seiner Blogseite gelaufen sind. Seine Blogseite ist allgemein als Schmierseite ekelhaftester Art bekannt. Der Beitrag bezieht sich auf eine Diskussion in David Messingers Wiener Hifi-Forum. David Messingers Reaktion darauf war eindeutig. Er weigert sich u.a., ihn in seinem Forum zuzulassen. Diesen Hintergrund kennt derjenige natürlich nicht, der das dann aufgrund eines solchen Links liest. Denn wer liest die Diskussionen nach, die damals tatsächlich in diesem Hifi-Forum gelaufen und irgendwo nahezu unauffindbar abgespeichert sind, um sich ein eigenes Urteil zu bilden? Die Wahrheit ist, dass gegen mich Mobbing betrieben wurde. David Messinger hat das Forum in einen technischen Teil und einen anderen Teil eingeteilt, wo frei über Hörerlebnisse berichtet werden darf ohne technische Kenntnis und Begründung. Mein Bericht und die anschließende Diskussion steht wohl gemerkt im Hörerlebnisse-Teil. Auslöser waren die Beiträge eines "Technikers", der meinen Beitrag (wohl gemerkt: gar nicht im technischen Bereich des Forums!) für untragbar für ein solches technisches Forum erklärte mit dem "Vorschlag", ich solle deswegen aus dem Forum ausgeschlossen werden. Von einem anderen "Techniker" wurden dann meine Ausführungen technisch begründet und die Techniker gerieten sich daraufhin sehr polemisch untereinander in die Haare. All das verschweigt der Pelmazo-Artikel, der so tut, als hätte ich da allein der kompletten Techniker-Fraktion gegenübergestanden. Das ist nichts als Demagogie. Von einem Hifi-Journalisten bekam ich damals den Rat, das einfach zu ignorieren. Nur leider kann man diesen Mist immer noch googeln.


    In David Messingers Forum sind übrigens solche Links, die Mitglieder durch das Zitieren von Beiträgen außerhalb des Forums zu diskreditieren versuchen, durch die Forenregel verboten und werden umgehend gelöscht.


    Dieses Gebaren zeigt jedenfalls, wie Recht ich damit habe, dass es tatsächlich "hirnkrank" wäre, den La Roches und Wischniewskis irgendwelchen politischen Einfluss einzuräumen. Denn sie schrecken - jenseits von Gut und Böse - vor gar nichts zurück, wenn es nur darum geht, einen unliebsamen "Gegner" loszuwerden.

  • Also, dafür, dass dieser Thread (m.E. zurecht) unbeliebt ist, beteiligen sich doch ziemlich viele Leute mit vergleichsweise recht langen Beiträgen daran und halten ihn oben. Wäre es nicht sinnvoller, diese Energie in sachliche Beiträge zur Musik zu stecken, was auch für die Außenwirkung von Tamino besser wäre als Diskussionen über unsachliche Polemik a la "hirnkrank"? Formanalysen von Mozartschen Sinfonien wären doch interessanter als RT-Thread Nr. 520.


    (Mist, jetzt hab´ ich selber hier geschrieben und dazu beigetragen, dass andere, wichtigere Themen neben diesem hier verblassen :cursing: ...)


    LG,
    Hosenrolle1 (der sich immer noch fragt, wo genau hier die "Satire" zu verorten ist)

  • Lieber Hosenrolle, dein Erlebnis mit einem RT-thread ist wie das, wenn junge Mädchen das erste Mal ihre Tage haben. Ich zitiere mal Carolin Kebekus: normalerweise sind die Mütter einfühlsam und liebevoll. Nicht so meine Mutter, die hat gesagt: "Ach du Schande, hast du jetzt diese Sch... auch?"

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)


  • Dann seht bitte einmal dieses Interview mit Bbernd Weikl na. Willst Du den Mann auch als AfD nahestehend, als senil, als Trottel, als bigott und sonst noch was beschimpfen?


    Einen Fehler von Weikl gleich zu Beginn will ich bemängeln. In der Elektra wird auf der Bühne nicht gemordet, alle Tötungen und jedes Blut fließt hinter der Bühne.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Dann seht bitte einmal dieses Interview mit Bbernd Weikl na. Willst Du den Mann auch als AfD nahestehend, als senil, als Trottel, als bigott und sonst noch was beschimpfen?

    Vielleicht nicht Weikl, aber bei Heiko Schrang würde ich jetzt keine Garantien übernehmen ... :pfeif:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Vielleicht nicht Weikl, aber bei Heiko Schrang

    Lieber MSchenk,


    es kommt nicht darauf an, was Schrang gesagt hat, den mag ich auch nicht. Aber Bernd Weikl ist Dr. rer. oec, Professor, mehrfacher Ehrendoktor und 3-facher Kammersänger. Er weiß was er sagt. Gegen ihn bin nicht nur ich ein kleines Licht. Seine Aussagen sind gemeint, keine anderen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Aber Bernd Weikl ist Dr. rer. oec, Professor, mehrfacher Ehrendoktor und 3-facher Kammersänger. Er weiß was er sagt.


    Diese Titelgläubigkeit der Deutschen ist immer wieder amüsant. Wenn man mal genauer hinschaut, ist es allerdings sehr fraglich, inwieweit ein Professorentitel ehrenhalber und ein Dr. h.c. ihn dafür qualifizieren, zu den hier relevanten Themen ein kompetentes Urteil abzugeben.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber La Roche,


    ich will da ganz erhrlich sein:


    Aber Bernd Weikl ist Dr. rer. oec, Professor, mehrfacher Ehrendoktor und 3-facher Kammersänger. Er weiß was er sagt.


    Wenn ich - in vulgo - soviel "auf der Pfanne hätte", würde ich mich doch nicht entblöden, und einem m.E. vollkommen zwielichtigen Verschwörungstheoretiker Rede und Antwort stehen. Da muss ich seriösere Pfade beschreiten, meine Meinung kund zu tun. Herr Weikl scheint dies anders zu sehen, was natürlich sein gutes Recht ist. Aber dann habe ich auch das Recht, ein solches Vorgehen bereits per se Zweifelhaft und der Sache nicht dienlich zu finden.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • ist es allerdings sehr fraglich, inwieweit ein Professorentitel ehrenhalber und ein Dr. h.c. ihn dafür qualifizieren, zu den hier relevanten Themen ein kompetentes Urteil abzugeben.


    Er hat auch einen "echten" Doktortitel: 1993 promovierte Bernd Weikl an der technischen Universität Wilna (Vilnius) über "Die Übertragbarkeit des Marketing-Modells auf die Unternehmenspolitik freischaffender Künstler" zum Doktor der Betriebswirtschaft. Allerdings ist dieser Bereich natürlich für die hier angesprochenen Themen eher unerheblich. Andererseits sollte man einem Künstler, der jahrelang auf der Bühne stand, zutrauen, "zu den hier relevanten Themen ein kompetentes Urteil abzugeben" - vielleicht eher als manchen Regisseuren, die nach eigener Aussage die zu inszenierende Oper nicht einmal kennen, bevor sie zur Tat schreiten.
    Andererseits hätte sich Herr Weikl sicherlich einen kompetenteren Gesprächspartner aussuchen sollen.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Diese Titelgläubigkeit der Deutschen ist immer wieder amüsant. Wenn man mal genauer hinschaut, ist es allerdings sehr fraglich, inwieweit ein Professorentitel ehrenhalber und ein Dr. h.c. ihn dafür qualifizieren, zu den hier relevanten Themen ein kompetentes Urteil abzugeben.

    Lieber Bertarido,


    Doktor- und Ehrendoktortitel hin oder her, mit einem Schiller-Text ist Weikl jedenfalls hoffnungslos überfordert. Da bringt er nur eine sinnentstellende "Interpretation" zustande, welche krass das Gegenteil sagt, was Schiller sagen will. Weigls Fehlinterpretation von Schiller in Sachen Oper habe ich mal in einem Thread "Opernästhetik" richtiggestellt:


    Opernästhetik


    Wie so vieles in diesem Thread erschließt sich mir auch hier nicht, was der Fall Weikl eigentlich "beweisen" soll. Anderes Beispiel: Es gibt eine ganze Menge von professionellen Musikern und auch Komponisten, die Zwölftonmusik als Kopfgeburt und Konstrukt ablehnen und die Dur-Moll-Tonalität für die Natur der Musik halten. Beweist das etwa, dass Zwölftonmusik "unnatürliche" Musik ist? Mitnichten! Es ist einfach sachlich falsch. Die Frage ist letztlich, wie man mit solchen falschen Meinungen umgeht. Dazu eine Anekdote:


    Vor Jahren sitze ich mit meiner Frau im Flugzeug nach Sofia. Neben mir sitzt ein netter Herr. Irgendwann sage ich zu meiner Frau etwas über Musik. Dann stellt sich der nette Herr neben uns vor und sagt: Ich bin Ivan Shekov, bulgarischer Komponist. Er lebt in Deutschland. Dann führt er mir aus, dass für ihn die "Melodie" die Natur der Musik sei und er deshalb keine Zwölftonmusik komponiere. Ich käme nun nicht im Traum auf die Idee, mit ihm darüber zu disputieren. Er hat mir seine CD geschickt. Für mich ist nur entscheidend, ob er gute und anhörbare Musik komponiert - und die komponiert er in der Tradition von Pancho Wladigerow. Dass er eine "falsche" - sachlich unhaltbare - Meinung über Zwölftonmusik hat, ist da für mich schlichtweg irrelevant.


    Also: Ebenso irrelvant für mich ist Bernd Weikls falsche Meinung über das Regietheater. Wenn er mir beweist, dass er anders als Regietheater eine Oper gut inszenieren kann, dann ist das in Ordnung oder wenn er an Inszenierungen mitwirkt, die weder kitschig noch langweilig noch belanglos sind. Dann kann ich sagen: Er hat einen guten Geschmack, auch wenn ich seine Urteile über Regietheater nicht teile. Ich sage immer: Künstler, die schöpferisch tätig sind, haben das Recht, ungerecht zu sein. Da kann man unendlich viele Beispiele anführen: Wenn Celibidache glaubt, Bruckner sei ein besserer Komponist als Mahler, dann interessiert mich an diesem Urteil nur der überragende Bruckner-Dirigent Celibidache. Mit seinem Fehlurteil über Mahler kann ich gut leben.


    Schöne Grüße
    Holger

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  • Zitat

    Zitat von Mme Cortese: Er hat auch einen "echten" Doktortitel:

    Liebe Mme Cortese,


    was besagt schon ein Titel? Ich habe im Leben manche Leute mit Titel kennengelernt, die oft schöne Theoretiker, aber weit entfernt von der Praxis waren. Und diese Theoretiker haben - wie wir an manchen Beispielen gesehen haben - oft den "Brei richtiggehend verdorben".
    Einige von ihnen haben sich aber auch intensiver in die Materie, für die sie zuständig waren, hinein gekniet. Ihnen konnte der Praktiker vertrauen.
    Für mich ist der Fachmann maßgebend, und das ist Bernd Weikl (ich kenne auch Schriften von ihm) mit seiner langjährigen Erfahrung durchaus. Und darin kann ihm wohl kaum einer von uns "das Wasser reichen". Seinen Aussagen in Bezug auf das Regietheater stimme ich voll zu. Ich kenne auch andere Fachleute, die in dieser Hinsicht genauso denken wie er.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich habe ja auch darauf hingewiesen, dass besagter Titel in diesem Zusammenhang keine besondere Rolle spielt.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Wenn ich - in vulgo - soviel "auf der Pfanne hätte", würde ich mich doch nicht entblöden, und einem m.E. vollkommen zwielichtigen Verschwörungstheoretiker Rede und Antwort stehen. Da muss ich seriösere Pfade beschreiten, meine Meinung kund zu tun. Herr Weikl scheint dies anders zu sehen, was natürlich sein gutes Recht ist. Aber dann habe ich auch das Recht, ein solches Vorgehen bereits per se Zweifelhaft und der Sache nicht dienlich zu finden.

    Lieber MSchenk,


    da ich nicht glaube, daß Du das Interview in voller Länge angesehen hast, möchte ich auf 2 Aspekte hinweisen.


    Bernd Weikl hätte sicher das Interview an anderer Stelle gegeben. Aber gerade die "politisch korrekte" Darstellung aller Meinungen in den "politisch korrekten" Sendern läßt das nicht zu. Es darf nur sein, was linientreu ist. So oder ähnlich hat es Weikl im Interview auch ausgedrückt.


    Der Schrang mag sein was er will oder was andere ihm andichten. Im Interview hat er sich so korrekt verhalten, wie das manche hier aus dem Forum nicht könnten, ohne Weikl in eine bestimmte Richtung drängen zu wollen. Es ist ein sachliches und wohltuendes Interview ohne moralische Keule und ohne Beleidigungen persönlicher Art und ganz ohne irrsinniger Zuweisungen in bestimmte politische Richtungen. Weikl hat Tatsachen angesprochen und sie bezeichnet als das, was sie sind: als Tatsachen.


    Das von einem gestandenen Praktiker wie Bernd Weikl zu hören (der ja auch noch sagte, daß er viele Kollegen kennt, die sich nicht trauen, ihre Meinung dazu zu äußern! Übrigens hätte Endrik Wottrich dazu etwas sagen können. Leider kann er das nicht mehr.) das war erfrischend.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich habe ja auch darauf hingewiesen, dass besagter Titel in diesem Zusammenhang keine besondere Rolle spielt.

    er besagt aber, daß Weikl genügend Intelligenz hat, nicht nur auf dem Gebiet der Oper und des Gesangs.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich sage immer: Künstler, die schöpferisch tätig sind, haben das Recht, ungerecht zu sein. Da kann man unendlich viele Beispiele anführen: Wenn Celibidache glaubt, Bruckner sei ein besserer Komponist als Mahler, dann interessiert mich an diesem Urteil nur der überragende Bruckner-Dirigent Celibidache.

    Toll. Nun wissen wir es.


    War eigentlich Celi schöpferisch tätig oder reproduzierend? Ich kenne kein Werk von ihm (ich weiß nicht, ob der "Taschengarten" eine Komposition von ihm ist). Aber vielleicht bin ich nur nicht wissend genug.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Aber gerade die "politisch korrekte" Darstellung aller Meinungen in den "politisch korrekten" Sendern läßt das nicht zu. Es darf nur sein, was linientreu ist. So oder ähnlich hat es Weikl im Interview auch ausgedrückt.

    Sorry, aber genau an der Stelle bin ich mit meiner Wahrnehmung der (Medien-)Welt schon so weit weg, dass sich jede weitere Diskussion vermutlich erübrigt.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ja, lassen wir das. Politik gehört nicht hierher. Obwohl wir da in vielen Dingen eine ähnliche Meinung haben dürften.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • War eigentlich Celi schöpferisch tätig oder reproduzierend?

    Wenn Celi nur ein reproduzierender Künstler ist, dann kann man ihn ja gegen Karajan, Solti, Abbado, Harnoncourt etc. etc. beliebig austauschen. Denn das sind ja auch nur reproduzierende Künstler, die nichts Schöpferisches vollbringen. Übrigens gibt es eine sehr vielversprechende neue Wissenschaft, die nennt sich Robotik. Vielleicht gibt es demnächst den Roboter-Dirigenten zu kaufen. Den programmiert man, schafft man sich einmal an und spart sich für alle Zeiten die Bezahlung eines Dirigenten. Die "Reproduktion" ist damit jedenfalls perfekt gewährleistet.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Vielleicht gibt es demnächst den Roboter-Dirigenten zu kaufen. Den programmiert man, schafft man sich einmal an und spart sich für alle Zeiten die Bezahlung eines Dirigenten. Die "Reproduktion" ist damit jedenfalls perfekt gewährleistet.


    Bravo! Viel wichtiger für unsere konservativen Opernfreunde werden allerdings der Roboter-Regisseur, der Roboter-Bühnenbildner und der Roboter-Kostümbildner sein. Die "programmiert" man mit den Regieanweisungen, die im Libretto stehen, und heraus kommt dann endlich eine werkgetreue Inszenierung. :jubel: Damit wird dann auch die Rede von den Regisseuren als Handwerkern aufs schönste bestätigt :D .

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Das Weikl-Interwiev ist jedenfalls für mich völlig ungenießbar. Der will doch tatsächlich die "werktreue" Interpretation per Strafgesetzbuch vorschreiben. Das ist so skurril, dass ich nicht die geringste Lust habe, mir das anzuhören und habe nach ein paar Minuten abgeschaltet. Die Ironie dabei ist, dass er sich über NS-Symbole bei Wagner-Inszenierungen aufregt und sogar den Staatsanwalt bemüht hat (die mögen ja doof sein im Einzelfall wie in Düsseldorf, aber sind deswegen eben noch keine Straftat, was er dann von den Juristen erfahren durfte) und praktisch Berufsverbote fordert. Genau dieser Vorschlag steht aber ausgerechnet in Wagners antisemitischer Schrift. Künstler sein darf nur der, welcher konformistisch den Normen einer bestimmten Gesellschaft und Kultur entspricht: vollkommene Anpassung ist das Prinzip. Es spielt aber im Prinzip keine Rolle, ob das Nichtkonforme das "Judentum in der Musik", RT oder irgend etwas Anderes ist, es läuft alles auf dasselbe hinaus. Berufsverbot bleibt Berufsverbot. Unbd es kann nun mal nicht der Bildungsauftrag des Staates sein, Berufsverbote zu erteilen in Sachen Kunst. Das ist völlig indiskutabel - und weltfremd, zumindest in einer funktionierenden Demokratie.


    Schöne Grüße
    Holger

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  • Nachdem ich bis hierher gelesen habe, hat sich bei mir immer mehr der Eindruck verstärkt: Dies alles enthält mancherlei Kluges, Bedenkenswertes. Aber von Satire habe ich nichts entdeckt.
    Es ist von Anfang an mehr oder weniger gut getarnte Polemik, die, wie Operus in Nr.20 befürchtet hat, zunehmend die alten Klischees von Pro und Kontra bedient und zu neuen Grabenkämpfen führt.
    Der Grund ist nicht schwer zu finden: Am Thema Oper scheiden sich die Geister. Das führt leicht dazu, dass man sich in seinen eigenen Positionen fest einmauert und die wichtigste Zutat der Satire verfehlt: den Abstand, der den dazugehörigen Humor ermöglicht. Auch noch so kluge Argumente und noch so große Belesenheit können das nicht leisten. Auch das Thema verführt zum Einsatz schwerer Säbel anstelle des Floretts, das auch mal ein Augenzwinkern zulässt.
    Ich fürchte, eine Fortsetzung dieses Threads könnte (zumindest mich) immer mehr an den Gedanken des Sokrates beim Gang über den Athener Markt erinnern: "Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht benötige!" Deshalb empfehle ich, die Waffen ruhen zu lassen und die gesparte polemische Energie an geeigneterer Stelle einzusetzen.
    Herzliche Grüße von Sixtus

  • Opernästhetik

    Schön, daß Du an diesen Thread erinnert hast. Ich habe heute stundenlang darin gelesen und es war unfaßbar interessant.


    Nur verstehe ich nicht, wieso ausgerechnet Du auf diesen Thread hinweisen mußtest, er ist kein Ruhmesblatt für Dich. Leider hat Tamino durch diesen Thread einige bedeutende Mitglieder verloren, weil sie nicht länger Deine rechthaberischen, alternativlosen und gottgleichen Belehrungen ertragen wollten.


    Bitte, ich möchte jetzt keine Antwort oder Reaktion von Dir. Ich habe mich heute genug amüsiert.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Lieber La Roche,


    alltagssprachlich wird unter dem Begriff heute (also auch im Jahr 2017) meist schön, geschmackvoll, ansprechend verstanden, und so verstehen ihn auch die meisten Opernfreunde.
    Wenn jemand in ihm unbedingt das Gegenteil, nämlich hässlich, geschmacklos, abstoßend verstehen will, also das, was man allgemein unter unästhetisch versteht, soll man ihm seine Begeisterung für dass Hässliche lassen, wenn er nicht versucht, diese Meinung anderen aufzudrängen. Über solche Belehrungen konnte ich - wie du - nur lachen und sie schließlich einfach nur noch ignorieren. Ich werde mir auch nicht die Mühe machen, das noch einmal zu lesen. Ich habe Besseres zu tun.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Hier verweise ich auf mein hier im Forum exklusiv veröffentlichtes Theaterstück (Fortsetzung von La Belle et la Bête):


    "Wer hat Angst vor dem bösen Wolf Rosenkranz?"


    Doctor Gradus ad Parnassum. Philosophische Brocken zur Ästhetik (III) Jack der Vielfrass - zur Ästhetik des Hässlichen


    Genießer mit Angst vor dem Hässlichen sollen vorher eine Tafel Zartbitterschokolade essen. Die Bitterkeit tötet die Geschmacksnerven, so dass damit das Hässliche ganz bestimmt ein besonders schön gebeteter wunderschöner Rosenkranz wird. Amen! :angel:


    Der Regisseur wünscht guten Appetit!


    Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker! (Anmerkung für Hirnkranke!)

  • Ich fürchte, eine Fortsetzung dieses Threads könnte (zumindest mich) immer mehr an den Gedanken des Sokrates beim Gang über den Athener Markt erinnern: "Wie viele Dinge gibt es doch, die ich nicht benötige!" Deshalb empfehle ich, die Waffen ruhen zu lassen und die gesparte polemische Energie an geeigneterer Stelle einzusetzen.


    Lieber Sixtus, liebe Freunde,
    ich kann Sixtus nur zustimmen, wir verbeissen uns in ein unlösbares Problem. Bei der Beurteilung der Situation der Oper kann es m. E. nicht heißen "entweder -oder", ein " sowohl- als auch" ist die pragmatische Antwort. Die Diskussion kann im Grunde nur über konkrete Beispiele geführt werden.
    Noch ein Wort zu Bernd Weikl, mit dem ich im reglmäßigen, freundschaftlichen Gedankenaustausch stehe. Er hat eine sehr klare von einer über 40jährigen Bühnenkarriere als Weltklassesänger und Regisseur geprägte Haltung. Für diesen seinen Standpunkt kämpft er engagiert. Dies ist doch sicherlich besser als das Maul zu halten? Er nimmt dabei auch alle Anfeindungen von Gegnern in Kauf. Um seine Thesen abzusichern, arbeitet er mit verschiedenen Wissenschaftlern zusammen, die zum Teil als Co-Autoren in seinen Schriften mitwirken. Wer von uns kann ähnliche Erfahrung nachweisen und arbeitet so gründlich an Belegen für seine Aussagen? Lassen wir doch Weikls Erkenntnisse und Meinung als eine Sichtweise stehen und stellen andere Auffassungen ohne Polemik als Alternativen dagegen.
    Im Moment laufen im Forum hochinteressante Betrachtungen und Besprechungen z.B des Don Carlos oder des Verdi Requiems. Ein Austausch in dieser Art bringt wesenlich mehr Erkenntnisse und komplementäre Erweiterungen als dialektisch, rabulistische Auseinandersetzungen, letztlich um des Kaisers Bart.
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Er hat eine sehr klare von einer über 40jährigen Bühnenkarriere als Weltklassesänger und Regisseur geprägte Haltung. Für diesen seinen Standpunkt kämpft er engagiert. Dies ist doch sicherlich besser als das Maul zu halten? Er nimmt dabei auch alle Anfeindungen von Gegnern in Kauf. Um seine Thesen abzusichern, arbeitet er mit verschiedenen Wissenschaftlern zusammen, die zum Teil als Co-Autoren in seinen Schriften mitwirken.

    Mit all dem habe ich überhaupt kein Problem, lieber Operus. Nur wenn man sich mit seinen "Thesen" in den öffentlichen Raum begibt und sie nicht vorher auf ihre Konsensfähigkeit hin abgeklopft hat, dann nimmt man bewusst die Provokation in Kauf. Und wenn sich dann Teile der Welt provoziert fühlen und solche Thesen für indiskutabel halten wie die Strafverfolgung von Künstlern wegen einer Ästehtik, die einer bestimmten Norm nicht entspricht, dann muss er das aushalten und darf sich nicht beschweren. Das ist überhaupt nichts Heroisches, sondern die Konsequenz des eigenen - rücksichtslos provozierenden - Verhaltens, die dann eben das Entsprechende auslöst. Und auch eine durch Wissenschaftler bekräftigte Meinung bleibt Meinung. Meinungen - und Gegenmeinungen - gibt es eben auch in der Wissenschaft. Er sucht sich halt die Leute aus als Co-Autoren, die auf seiner Linie liegen.


    Ich fände es übrigens schade für ihn, wenn er nicht wegen seiner sängerischen Leistung in der öffentlichen Diskussiomn steht, sondern das verdrängt wird durch die Diskussion seiner politischen Ansichten. Seine Ansichten mögen schräg sein wie sie wollen, deshalb bleibt er aber ein guter und achtenswerter Sänger.


    Schöne Grüße
    Holger

  • Zitat

    Zitat von Operus: ein " sowohl- als auch" ist die pragmatische Antwort.

    Lieber Hans,


    damit hast du wohl recht, wenn es das "als auch" noch im richtigen Ausmaß gäbe und das "sowohl" als solches gekennzeichnet wäre. Aber es geschieht heute fast nur das "sowohl" (Regisseurtheater), wird aber fälschlicher Weise als das andere deklariert. Du hast auch Recht, dass das am besten über praktische Beispiele geht. Aber so sehr einige von uns das immer wieder versucht haben, sich diesen Unsinn im ernsehen angesehen und konkrete Fragen gestellt haben, es kamen von der Gegenseite nur langwierige blasse theoretische Erörterungen mit den Heranziehen von Zitaten, die in die gewünschte Richtung verdreht wurden.
    Ein gutes Beispiel für solche Hilflosigkeit ist der Besuch einer Einführung in ein solches, regisseurstheatralisch verunstaltetes Werk von jemand, der sich den Unsinn angesehen hatte, 18 Fragen zum Sinn der Regiemätzchen stellte, von denen die Referentin (der Regisseur hatte sich entschuldigen lassen) nicht eine einzige beantworten konnte. Die Fragen kann man in Internet in der neuestem "Mitteilung an meine Freunde" nachlesen. Vielleicht haben ja die Verfechter des Regisseurtheaters eine sinnvolle Antwort darauf. Bisher sind diese Verfechter hier für mich lediglich unglaubwürdig.
    Wie gut, dass es Fachleute wie Weikl und Frau Gilles gibt, die engagiert für wieder glaubwürdige Inszenierungen kämpfen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich fände es übrigens schade für ihn, wenn er nicht wegen seiner sängerischen Leistung in der öffentlichen Diskussiomn steht, sondern das verdrängt wird durch die Diskussion seiner politischen Ansichten. Seine Ansichten mögen schräg sein wie sie wollen, deshalb bleibt er aber ein guter und achtenswerter Sänger.

    Lieber Holger,
    ein harmonisierender Ansatz von einem - der wie Bernd Weikl - oft als Provokateur bezeichnet wird. Bei Weikl durch Leidenschaft für seine Mission und seine Überzeugungen. Bei Holger Kaletha?
    Herzlichst
    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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