Kleine Opern - große Musik

  • Verehrter Dottore Pingel!
    Verehrter Musikwanderer!


    Darf oder soll eigentlich in diesem Thread auch ein Austausch über die dramaturgische Anlage und über die musikalische Qualität der einzelnen Einakter stattfinden? Oder soll es erst mal allein darum gehen, möglichst einen enzyklopädischen Überblick über all die Einakter zu gewinnen, die es so gibt? Das würde ja auch Sinn machen. Ich habe das Gefühl, Diskussionen würde jetzt eher stören - zumal so schnell immer neue Einstellungen aufeinanderfolgenden, dass dafür eigentlich gar keine Zwischenräume da wären.


    Interessant aber fände ich doch, wenn wir die Eigenheiten dieser Opernform auch einer näheren Betrachtung unterzögen. Manche Bemerkung in dieser oder jener Vostellung markiert ja doch Fragen, die zu diskutieren spannend wäre.


    Sagt doch mal eure Meinung. Ihr seid ja der Vater beziehungsweise der Haupt-Verweser dieses Threads.


    Liebe Grüße
    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Mit diesem Thema wollte ich zunächst eine Bestandsaufnahme dieser Kurzopern erstellen. Ich dachte ja, dass ich mit meinen 13 Exemplaren das Thema abgedeckt hätte. Weit gefehlt! Ich staune, wie viele dieser Werke es gibt. Was die Analyse betrifft, muss ich sagen, dass das nicht gerade meine Stärke ist. Aber wenn hier jemand darüber etwas schreibt, werde ich es mit Sicherheit lesen!

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Meine Lieblings-Kurzoper ist diese:
    Mascagni: Cavalleria rusticana
    mit Fiorenza Cossotto (Santuzza), Carlo Bergonzi (Turiddu), Giangiacomo Guelfi (Alfio),
    Chor und Orchester der Mailänder Scala, Dirigent: Herbert von Karajan (Aufnahme: 9-10/1965).


    Karajan war wohl sehr aktiv mit der Cavalleria. Neben der von Dir eingestellten Fassung habe ich diese, ebenfalls mit Cossotto, aber den Turiddu gibt Gianfranco Cecchele, Alfio ist ebenfalls Guelfi.
    Ich glaube, es gibt noch mehr.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Auch noch etwas Senf von mir:



    Als meine Opernliebe begann, hörte ich diese Oper mit 14 Jahren im Radio und war enttäuscht. Nach Verdi und Wagner war mir das doch zu zart. Vor etlichen Jahren wurde diese Oper in der Geraer Bühne am Park gespielt, und ich bin aus Neugier mal reingegangen. Fan werde ich nie, aber die Oper eines Kindes bekommt man nicht alle Tage geboten. In der gleichen Bühne habe ich den "Schauspieldirektor" von Mozart gesehen, es war höchst vergnüglich.


    Auch diese beiden Opern von Giancarlo Menotti habe ich mal gesehen. Nix für mich.:


    "Amahl und die nächtlichen Besucher" sowie "Das Telefon". Beides hat man in Gera mal irgendwann auf dem Spielplan gehabt. Ich fands grauenhaft. Nie wieder Menotti, ist nicht meine Musik.


    Noch ein Einakter fällt mir ein. Ravel hat geschrieben "Die spanische Stunde". Vielleicht hat sie schon jemand erwähnt, dann bitte ich zu entschuldigen.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Neben der schon genannten Oper Aleko gibt es von Sergej Rachmaninow noch zwei weitere kurze Opern: Francesca da Rimini nach der Vorlage von Dante Alighieri und Der geizige Ritter nach Puschkin. Beide Werke jeweils knapp 60 min lang.



    Zum Reinschnuppern hier mal das Finale aus Francesca da Rimini:

    ... in diesem Sinne beste Grüße von orsini


    „Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.“
    Curt Goetz


  • Rossini geht, wie ich weiter vorn schon schrieb, immer. Dieser Einakter, auf deutsch Gelegenheit macht Diebe betitelt, hat zwar mit etwa 90 Minuten Aufführungsdauer eine etwas längere Spielzeit, darf aber wohl hier noch als vertretbar erwähnt werden. Die Uraufführung war am 24.11.1812 in Venedig. Es ist eine kuzweilige Verwechslungskomödie mit der typischen Rossini-Musik, die das burleske Handlungsgerüst musikalisch herausstellt.


    @ Caruso 41: Enzyklopädisch ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen, aber einen Überblick über Vorhandenes zu geben, ist ja nicht per se schlecht. Tiefer in die Welt der Einakter einzusteigen, ist ein Thema, für das ich mich nicht eigne.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER