Der wohl schlimmste Opernbesuch meines Lebens: Idomeneo in Zürich, 7.2.2018

  • Was für eine verquirlte Ka**e! So enttäuscht wie gestern, war ich, glaube ich noch nie nach einer Opernaufführung, es war für mich das erste Mal, dass ich eine Opernaufführung in der Pause verlassen habe.


    Aber nun mal der Reihe nach: Mit zwei Arbeits-Kollegen wollte ich an der Züricher Oper einen netten Abend verbringen, schlimmer als manch andere Sauerei an diesem Haus in den letzten Jahren wird es schon nicht werden. Dachte ich zumindest. Aber erneut wurde man eines Besseren belehrt. Bereits die Premierenkritiken waren diesmal sogar in den zahlreichen RT-freundlichen Online Portalen recht bescheiden gewesen, man ging mit gemischten Gefühlen in diesen Idomeneo.
    Ein schmuddeliger Zwischenvorhang bedeckte zunächst die Szene, der sich nach der Ouvertüre hob. Prinzessin-Ilia im modernen Sekretärinnen-Look trauerte in einem schmuddeligen Holz-Einheitsraum an der Särgen ihrer Family. Hach, wie ergreifend. Klar, macht ja grossen Sinn, dass der König Idomeneo erst die trojanische Königsfamilie ermorden liess und dann die Särge wohl in einem Staatsakt nach Kreta überführen liess. Dann kam Idamante hinzu. Auch im schmuddeligen Business-Look. Hatte man gehofft Hanna-Elisabeth Müllers schrill intoniertes «Padre, germani, addio…» sei in dieser Form der Anfangsnervosität geschuldet wurde man beim Auftritt von Anna Stephany als Idamante eines Besseren belehrt. Da hatte sich wirklich ein Paar gefunden, dass nicht sang, sondern für den Rest des Abends jaulte. Kaum eine Hand rührte sich auch den Arien zum Applaus. Dann kam ein schmuddelig kostümierter Chor hinzu, die Kostümabteilung hatte offenbar den nächsten Kleider-Entsorgungscontainer geplündert, man sah aus, wie auf der Akutstation, der nächsten Wald-und-Wiesen-Psychiatrie. Nur Elettra trug einen eleganten Hosenanzug. Während ihrer ersten Arie musste man mit ansehen wie sich im Hintergrund ihre Ellis Klytämnestra und Agamemnon grausam massakrierten. Die gute Guanqun Song mühte sich dabei stimmlich halbwegs erfolgreich um etwas stimmliche Authentizität, wirkte aber in dem runtergekommenen Setting wie verloren. Und weiter ging`s. Idomeneo wurde an Land gespült, die Rezitative die seine Rettung aus Seenot und seinen inneren Konflikt verdeutlichten wurden auf völlig willkürliche und unmusikalische Weise gestrichen. Seine Begegnung mit Idamante war völlig unmotiviert und von der völlig bekloppten Regisseuse Jetske Mijnssen total kaputt inszeniert. Dann schleppte der Chor runde Tische auf die Bühne, und sang den stark gekürzten Chor des Intermezzos. Der Marsch des Intermezzos war……gestrichen. Dann sang Ayram Hernandez mit wunderbar strahlendem Tenor die Arbace Arie, die erste Arie an diesem Abend, die wirklich glücklich machte. Während er sang, zog sich der Idomeneo um. Natürlich durfte man ihn oben ohne und in Unterwäsche anschauen, kein noch so billiges RT-Klischee wurde in dieser Inszenierung ausgespart. Ilia zeigte daraufhin ihrem Schwiegerpapi in spe die Fotos ihrer ermordeten Familie. Immerhin konnte Frau Müller ihren lyrischen Sopran in dieser zweiten Arie ungehindert strömen lassen, es kam so etwas wie Atmosphäre auf sehr niedrigem Niveau auf. Dann sang Joseph Kaiser mit rauem, unflexiblem und in der Höhe engem Tenor «Fuor del Mar», einfach nur grausam. Um seinen Zorn zu verdeutlichen fegte er dabei die verbliebenen Fotos von einem der Tische. Toll. Man wusste nicht ob man lachen oder weinen sollte. Elettra erschien zu ihrer Abfahrt mit einem Koffer (aha: Wir sind beim RT) und packte daraus ein Brautkleid aus. Dann kamen aus dem Hintergrund andere Bräute diversen Alters und standen auf den Tischen herum, beglotzt vom Chor, die Bräute begannen zu bluten, alles sah aus, als wäre man in einer Lucia di Lammermoor-parodie gelandet. Der Abschied von Idomeneo, Idamante und Elettra fand im Sitzen um einen runden Tisch statt, die Grimassen, die die drei schneiden durften, wären zum Lachen gewesen, wäre es nicht so traurig. Dann nahm, zur Erscheinung des Seemonsters Idomeneo eine Knarre und fuchtelte damit psychotisch grinsend herum, während sich der hölzerne Bühnenraum über im hob. Zum ersten Mal an diesem Abend wurde die musikalische Wucht dieser Mozartoper aus dem Orchestergraben spürbar. Denn was der Dirigent Giovanni Antonini mit dem tiefgestimmten Orchester in pseudo-historischer Aufführungpraxis geboten hatte, war lauter, verwaschener Einheitsbrei in breiten Tempi. Endlich Pause. Meine Kollegen waren sichtlich ermattet. Für die Eine war es der erste Opernbesuch, höchstwahrscheinlich auch der Letzte. Um den Abend zu retten, beschlossenen wir auf den Rest der Oper zu verzichten und den Abend in der benachbarten Belcanto-Bar den Abend bei einem Bierchen ausklingen zu lassen, wir plauderten und lachten gut gelaunt, fast war die versaute Oper vergessen. Als wir gingen war auch die Oper beendet. Man beobachtete wie sich das sichtlich ermüdete Publikum zur Trambahn schleppte.
    Wie tief kann ein Opernhaus noch fallen, bevor endlich jemand die Notbremse zieht?

  • Lieber Figarooo,
    Ich habe mir diese "epochale Neudeutung" glücklicherweise erspart.
    Auffällig erscheint mir Folgendes: Ich habe drei Kritiken gelesen, aber in keiner wurde für einmal auf die Reaktion des Premièrenpublikums Bezug genommen... ;)

  • Lieber Figaroo, lieber M.Joho,


    leider habt ihr beide nicht verstanden, was die Regisseurin euch mitteilen wollte. Sie hatte Ideen und Vorstellungen davon, was sie mit dieser einzigen "Choroper" Mozarts anfangen wollte, welche Ereignisse seit der Uraufführung die Menschheit erschüttert haben und die jetzt dazu führen sollen, das alles aus einem neuen Blickwinkel zu sehen und schließlich zu verändern!! Nur ihr habt das nicht begriffen!!


    Die Rezension könnte sagen, daß man einen Idomeneo inszeniert hat nicht nach den Vorstellungen von Figarooo. Pech für Figarooo. Ein User dieses Forums, dessen Name mir entfallen ist (weil er auf meiner Ignorierliste steht!) wird euch Banausen noch viel deutlicher klarmachen, daß man als Konsument eines Angebotes in die Oper geht und nicht zum Wunschkonzert

    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Man darf doch nicht vergessen, die Mühe der Regisseure zu belohnen, die sich die Arbeit machen, alten, verstaubten Kram mit neuem Leben zu erfüllen. Wer liest noch im Klavierauszug von Idomeneo? In Zürich bekommst du's in heutiger, qualitätsvoller Weise präsentiert.


    Ach, wär ich doch ein Züricher ......

  • Ja, lieber Erich, ich kann Dich wirkliche nur bedauern, dass Du in Wien noch so alte, besch..ene Inszenierungen erleben musst, in welchen man das jeweilige Werk erkennt!
    Zeffirelli, Walmann, Otto Schenk etc. ! Pfui Teufel!!!!!

  • Lieber Figarooo,


    was bist du als noch so junger Mann denn für ein ausgefallenes Wesen und deine jungen Freunde ebenso? Du hast noch nicht kapiert, dass man junge Leute doch nur mit gequirlter Sch.... in die Oper locken kann. Bei uns Älteren schafft man das doch nicht mehr.
    Wann wirst du denn endlich einsehen, dass die Herren Befürworter solcher Verunstaltungen Recht haben und du schon weit überaltert bist??
    Schade, dass die jungen Leute, die noch gewillt sind, sich vielleicht mit Oper zu beschäftigen, schon beim ersten Versuch so abgeschreckt werden, dass sie fürs Leben genug davon haben. Wenigstens hattet ihr nach der schon während der Vorstellung heftig ersehnten Pause noch etwas Gemütlichkeit in der Belcanto-Bar. Dass ihr aber euren Ärger und die bittere Enttäuschung, Geld und auch einen Teil eurer Zeit für so etwas verschwendet zu haben, nicht im Alkohol ersäufen konntet, zeigt dein höchst eindringlicher Bericht.
    Wahrscheinlich werden aber jetzt zwei oder drei Mitglieder nach diesem "Idomeneo" geradezu lechzen.


    Liebe Grüße
    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Zitat

    Bei uns Älteren schafft man das doch nicht mehr.


    Da bist du aber auf dem Holzweg ! :)


    LG Fiesco


    Vom Smartphone gesendet!

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Ich verstehe Euch überhaupt nicht!


    Da tut man mal was für die Umwelt, indem man noch funktionable Kleidungsstücke einer Zweitverwendung zuführt, versucht, die hohen Kosten der Oper durch eine etwas bescheidenere Bühnenausstattung zu senken und die durch rauhe Bässe und quietschige Sopräne akustisch herausgeforderten Zuhörer durch beruhigenden Einheitsbrei des Orchesters zu entspannen, und dann ist es auch wieder nicht recht.

  • Wie tief kann ein Opernhaus noch fallen, bevor endlich jemand die Notbremse zieht?

    Und das in Zürich, wo doch unter Pereira hohes Niveau erreicht war. Wie lang kann sich Homoki im konservativen Zürich wohl noch halten? Sind solche Inszenierungen, wie die geschilderte, der Anfang vom Ende, was in diesem Fall eher ein glücklicher neuer Anfang wäre?


    Herzlichst
    Operus


    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • dass man junge Leute doch nur mit gequirlter Sch.... in die Oper locken kann.

    Der Gehalt dieses Postings ist kaum noch zu toppen und trägt zweifellos ungemein zum Image von Tamino als bedeutendes deutschsprachiges Klassikforum bei. :thumbup:

    Schade, dass die jungen Leute, die noch gewillt sind, sich vielleicht mit Oper zu beschäftigen, schon beim ersten Versuch so abgeschreckt werden, dass sie fürs Leben genug davon haben.

    Da du ja regelmäßig Opernhäuser besuchst, folglich ausgesprochen sachkundig und differenziert Verunstaltungstheater entlarvst und somit - jedenfalls dem Anschein deines Postings nach - sogar auch dabei regelmäßigen Kontakt zu den jungen Opernbesuchern dort pflegst, wirst du sicher in der Lage sein, folgende aus deinem Posting sich aufdrängende Frage zu klären: Worin besteht denn dieser erste Versuch dieser jungen Leute ?

  • Ganz klar, Amfortas 08/09/10 etc. wie Du Dich in diversen Foren auch immer nennst, es ist nicht leicht, wenn man sich eine 'Mucke' 'reinziehen' will ...statt eine Oper zu geniessen!

  • Ganz klar, Amfortas 08/09/10 etc. wie Du Dich in diversen Foren auch immer nennst, es ist nicht leicht, wenn man sich eine 'Mucke' 'reinziehen' will ...statt eine Oper zu geniessen!

    bildet das etwa deine Antwort auf die Frage ?

  • "Die Frage geht verloren", da nicht jeder Frager, bzw. jede dämliche Frage eine Antwort verdient!

    Wow. Jetzt haste es mir aber gegeben :thumbup: Dein Posting erreicht fast das Niveau von Nr. 7 in diesem Thread.

  • Wow. Jetzt haste es mir aber gegeben :thumbup: Dein Posting erreicht fast das Niveau von Nr. 7 in diesem Thread.

    Hallo, Ihr beiden: wie wäre es, wenn ihr diese Äusserungen den tollen Karnevalstagen zurechnet und ihr einfach darüber lacht und Euch im Geist zuprostet und dabei Gerhard den unermüdlichen Kämpfer gegen das "Verunstaltungstheater" gleich mit einbezieht? Ich mache mit!
    Herzlichst
    Operus
    Operus

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  • Zitat

    Operus: Hallo, Ihr beiden: wie wäre es, wenn ihr diese Äusserungen den tollen Karnevalstagen zurechnet und ihr einfach darüber lacht und Euch im Geist zuprostet und dabei Gerhard den unermüdlichen Kämpfer gegen das "Verunstaltungstheater" gleich mit einbezieht? Ich mache mit!


    Mein lieber Hans!
    Deine Bemühungen in Ehren. Aber das bringt wohl bei Amfortas 08/09/10 nichts!

    W.S.

  • wie wäre es, wenn ihr diese Äusserungen den tollen Karnevalstagen zurechnet und ihr einfach darüber lacht und Euch im Geist zuprostet und dabei Gerhard den unermüdlichen Kämpfer gegen das "Verunstaltungstheater" gleich mit einbezieht? Ich mache mit!

    Es gibt erfreuliche Anzeichen, dass M. J. bereits den passenden Pfad beschreitet. Denn sein: es ist nicht leicht, wenn man sich eine 'Mucke' 'reinziehen' will drückt doch so was wie Empathie mit leidenden Usern aus. Das vermöchte sogar in Mitleidsethik umschlagen, wie sie etwa in Wagners Parsifal zur ästhetische Gestalt wird.


    Allerdings wäre es auch für eingefleischte Anti-RTler hilfreich, dass Gerhard Wischniewskiersten Versuch dieser jungen Leute“ näher erläutern würde. Denn als unermüdlicher Kämpe fürs Wahre und Schöne kann er doch kein Interesse daran haben, dass selbst seine treuesten Leser ihn möglicherweise missverstehen..

  • Und das in Zürich, wo doch unter Pereira hohes Niveau erreicht war. Wie lang kann sich Homoki im konservativen Zürich wohl noch halten? Sind solche Inszenierungen, wie die geschilderte, der Anfang vom Ende, was in diesem Fall eher ein glücklicher neuer Anfang wäre?




    Lieber Operus!

    Auch unter Pereira gab es in Zürich allerhand Mist zu sehen und einige der grossen Sänger hatten zwar noch ihren grossen Namen aber leider keine grosse Stimme mehr. Das Opernhaus hat sich doch recht gut entwickelt, auch wenn ein Teil des alten bzw. alternden Publikums verstört ist. Es fällt jetzt bei jedem Besuch auf, dass recht viel junge Leute im Publikum sind, was sicher auch daran liegt, dass unter Homoki der Club Jung (Höchstalter 26 Jahre) ins Leben gerufen wurde, dessen Mitglieder ab 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn Restkarten, auch die der besten Kategorie, für 15,- CHF bekommen.

    Ganz kurz ein Vergleich basierend auf den Geschäftsberichten der Opernhaus Zürich AG


    ...........................Letzte Saison Pereira...................Saison 2017/18 Homoki

    Gesamtbesucherzahl __260446.................................245517

    Auslastung___________80 %...................................89,7 %

    Gewinn______________51000,-CHF...........................159000CHF


    Die Gesamtbesucherzahl ist zwar um 5,7 % zurückgegangen, da allerhand Abonnenten abgesprungen sind, aber es konnte auch neues jüngeres Publikum gewonnen werden. Homoki hatte die Anzahl der Neuinszenierung von ehemals 14-15 pro Saison auf 11 reduziert aber die Auslastung um 12 % steigern können wodurch der Gewinn verdreifacht werden konnte. Auch ein Opernhaus muss wirtschaftlich geführt werden und deshalb wird Homoki bis 2025 bleiben.

    Und schlechte Inszenierungen gibt es an jedem Opernhaus, manchmal sind es optisch hübsche Ausstattungsopern bei denen die Verpackung oft wichtiger ist als der Inhalt - ich denke da an Inszenierungen à la Zefirelli , manchmal ist es das Gegenteil, viel unverständlicher Inhalt in grauer Verpackung und manchal ist es einfach nur blöd. Auch wenn mir persönlich die letzte "Forza del Destino" weder optisch noch inhaltlich noch musikalisch gefallen hat (war echt Sch...e!) bleibe ich weiterhin neugierig und ziehe mich nicht in die Schmollecke der Boykottierer zurück.


    Es grüsst

    Souffleur

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  • Seit unser Sohn in der Schweiz lebt, besuchen wir die Züricher Oper, so oft es mit Karten klappt. Und musikalisch sind es fast immer außerordentlich hochwertige Aufführungen, die uns beglücken.

    Was die Inszenierungen betrifft, muss man auch hier gelegentlich Abstriche machen, das schmälert aber den Kunstgenuss nur marginal. Uns besticht zumeist die sängerische Qualität, und da hat Zürich eben ganz andere Möglichkeiten als z.B. mein Heimathaus, die Stuttgarter Oper.

    Jedenfalls freuen wir uns schon auf den kommenden Nozze-Figaro mit der hinreißend schön singenden Regula Mühlemann als Susanna.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • ..... und da hat Zürich eben ganz andere Möglichkeiten als z.B. mein Heimathaus, die Stuttgarter Oper.

    Jedenfalls freuen wir uns schon auf den kommenden Nozze-Figaro mit der hinreißend schön singenden Regula Mühlemann als Susanna.

    Lieber Siegfried!

    Regula Mühlemann ist sicher eine Reise wert, ich sah sie zuletzt als wunderbare Gounod-Juliette in Luzern. Und du solltest in Bezug auf Stuttgart nicht tiefstapeln, denn für Matthias Klink in Death in Venice hat sich die Reise echt gelohnt. Für die Medea kann ich das nicht unbedingt behaupten, was aber vor allem am deutsch gesungenen Text lag, irgendwie wurde ihm damit Gewalt angetan


    Gruss von Souffleur

  • Lieber Siegfried,

    warum, denn in die Ferne schweifen, wenn... Ingrid und ich hoffen also sehr, dass Du beim Künstlertreffen am 12./13. Oktober 2019 wieder bei der Gottlob Frick Gesellschaft sein kannst, zumal Du ja fast zu uns laufen kannst. Die Solisten sind die beiden Söhne des großen Bassisten Otto Edelmann Peter und Paul Armin Edelmann und die Sopranistin Josipa Baican. Die Edelmänner sind ja für ihre gemeinsamen Opernkonzerte und originelle Programmgestaltung bekannt. Ich werde das Programm demnächst in dem von Dir eröffneten Thread Gottlob Frick, der schwärzeste Bass, einstellen. Auch bei der Mitgliederversammlung am 28. Juni würde ich gerne mit Dir anstoßen.
    Herzlichst

    Ingrid und Hans

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Hans,

    die Termine habe ich gerne vorgemerkt, habe herzlichen Dank dafür!

    Und liebe Grüße an Euch Unzertrennlichen zurück :hello::hello:

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Eine Frage hätte ich doch noch zu den bisher 28 Beiträgen zum Thema Idomeneo in Zürich.


    Sehe ich das richtig, dass nur ein einziger von einem ganzen Dutzend erregten Forum-Mitgliedern diese Inszenierung überhaupt gesehen hat und alle anderen nur voller Wonne in das ständig gleiche Wehklagen über das RT einstimmen?


    Ich habe eine Vorstellung besucht und fand die Regieeinfälle von Frau Mijnssen auch in keiner Weise nachvollziehbar, aber deshalb gibt es doch noch lange keinen Grund, alles ganz pauschal ins Lächerliche zu ziehen und sich eines niveaulosen Jargons zu bedienen wie jaulende Sänger, bekloppte Regisseuse! Wer sich allerdings Karten für Idomeneo kauft, um "an der Züricher Oper einen netten Abend" (Originalton Figarrooo in #1) zu verbringen, sollte es beim nächsten mal vielleicht mit etwas Seichtem im Bernhard Theater versuchen.

    Diese Beiträge haben absolut nicht das Niveau, das man von einem Klassik-Forum erwartet. Das ist Stammtisch !!!!!!!!!!!!

  • Ich wüsste gerne einmal, was falsch daran sein soll, in der Oper einen "netten", oder sagen wir besser angenehmen Abend verbringen zu wollen. Vielleicht kannst du mich darüber mal aufklären. Soweit ich weiß, diente die Oper über Jahrhunderte der Unterhaltung und nicht der Belehrung über alle Übel dieser Welt.


    Gruß Mme. Cortese

    .

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • Zum Thema "Stammtisch" gibt es eine nette kleine (und entspannte) Diskussion über den "Stammtisch". Es ist das Thema "Lernprozesse im Tamino-Klassikforum", das auch ein allgemeines großes Thema ist. Jeder, der hier schreibt, sollte dieses Thema begleitend lesen!

    Schönheit du kannst zwar wol binden...

    Schönheit machet viel zu blinden...

    Schönheit alle Freyer grüssen...

    Schönheit reitzet an zum küssen...

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Ich wüsste gerne einmal, was falsch daran sein soll, in der Oper einen "netten", oder sagen wir besser angenehmen Abend verbringen zu wollen. .... Soweit ich weiß, diente die Oper über Jahrhunderte der Unterhaltung und nicht der Belehrung über alle Übel dieser Welt.



    .

    Ich zitiere dich: ... "oder sagen wir besser angenehmen Abend". Figarooo spricht aber nicht von einem angenehm sondern netten Abend. Den kann man durchaus in der Oper erleben wenn man das richtige Stück wählt. Zürich hätte da die Finta Giardiniera gehabt oder zur Zeit den Turco in Italia.

    Und über alle Übel dieser Welt will die Oper auch nicht belehren, auch nicht das RT, aber wenn ein Vater die Entscheidung treffen muss, ob er seinen eigenen Sohn opfern muss um selber leben zu können, dann befindet er sich in einem ganz scheusslichen Dilemma, das man nicht nett abhandeln kann. Oper ist ja nicht nur schöne Musik in schönen Kostümen sondern behandelt oft ganz persönliche Probleme oder schwierige Situation der Protagonisten für die es keine netten Lösungen gibt.

  • Sehe ich das richtig, dass nur ein einziger von einem ganzen Dutzend erregten Forum-Mitgliedern diese Inszenierung überhaupt gesehen hat

    Zweifellos. „Es ist jetzt nichts Besonderes dran zu sehn, Doch warten Sie, was später wird geschehn..“, denn diesem Phänomen begegnest du in bälde unterhaltsamer in einigen Threads vom RT-Forum.


    und alle anderen nur voller Wonne in das ständig gleiche Wehklagen über das RT einstimmen?

    „Lauschtest du deren [seinem] Liebesgrüsse [Liebesgruss] ?

    „Gönn denen [ihm] die geifernde Lust!“

    aber deshalb gibt es doch noch lange keinen Grund, alles ganz pauschal ins Lächerliche zu ziehen und sich eines niveaulosen Jargons zu bedienen wie jaulende Sänger, bekloppte Regisseure!

    Das ist etwas ungerecht. Denn dem beschaulichen Gegeifere RT-Phober verdanke ich meine Neugier, die „verbotene Frucht“ des RTs zuletzt doch noch zu kosten; also mein Interesse, mir RT verstärkt reinzuziehn (Kosky, Konwitschny, Knabe, Bieito, Berger, Berghaus …).
    Daher an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an RT-Phobe für deren fruchtbare Mission.:thumbup::yes:

    Diese Beiträge haben absolut nicht das Niveau, das man von einem Klassik-Forum erwartet. Das ist Stammtisch !!!!!!!!!!!!

    Das ist auch etwas ungerecht. Denn Postings RT-Phober bildet unterhaltsames (virtuelles) RT 2.0. vom Feinsten :thumbup::yes:. Leider ist es momentan im RT-Forum etwas still geworden. :(
    Hm. Der Winterschlaf ist doch bereits längst vorbei.

  • ... Postings RT-Phober bildet unterhaltsames (virtuelles) RT 2.0. vom Feinsten


    ... Daher an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an RT-Phobe für deren fruchtbare Mission


    ... „Gönn denen [ihm] die geifernde Lust!“


    Danke für deine wahrhaft scharfsinnigen Bemerkungen.


    Ich hatte wahrscheinlich falsche Vorstellungen bezüglich des Niveaus in Klassikforen. Ich werde ab sofort das Ganze eher aus der Perspektive eines RTL2 /SAT1-affinen Publikums betrachten und dabei an Wotan und Loge denken. Amfortas08, you made my day!

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