"Der Rosenkavalier" an der Metropolitan Opera im Mai 2017

  • Einen wunderschönen Samstag an alle!
    Ich habe vor kurzem einen ganz besonderen "Rosenkavalier" geschenkt bekommen, bzw. dessen Aufzeichnung auf DVD.
    Etwas besonderes in jedem Fall schon einmal durch die Starbesetzung, so Renée Fleming als Marschallin und Elina Garanca als Octavian.
    Für beide war es ein Abschied: Renée Fleming sang die Rolle der Marschallin zum letzten Mal, Elina Garanca wird nicht mehr in Hosenrollen auftreten...
    Dafür geben hier beide ihr Allerbestes, man merkt aber auch dem ganzen Ensemble an, dass hier offenbar alles stimmte und jeder Freude am eigenen Spiel und dem Zusammenspiel mit den anderen hatte.
    Aber ich will auch gar nicht zuviel reden, vielleicht hat ja die oder der eine oder andere Lust, ein paar Eindrücke auszutauschen?
    Vielleicht hatte ja sogar jemand das Glück, diese Aufführung live zu sehen?



    Liebe Grüße von der Dritten Dame

  • An jenem Sonnabend im Mai war ich im Kino, um mir die Abschiedsvorstellung von Fr. Fleming nicht entgehen zu lassen. Für den Flug nach New York hat das Geld nicht gereicht. Die DVD habe ich mir sofort nach Erscheinen gekauft.
    Meine damalige Begleiterin schwärmt heute noch und auch mir hat es ausgesprochen gut gefallen.
    Ich stelle mal einen ganz kurzen Schnipsel ein:

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Hallo Dritte Dame,



    ich habe die Inszenierung nicht ganz gesehen, kenne auch den Rosenkavalier zu wenig, um da mehr dazu sagen zu können, aber vom Trailer her zu urteilen kam es mir schon so vor, dass die Chemie zwischen Garanca und Fleming stimmt. Auf mich wirken sie zumindest gut befreundet, und nicht wie zwei sich unbekannte Sängerinnen, die halt professionell ihr Programm abspulen.


    Wie wurde denn hier der Ochs dargestellt?


    (Interessant fand ich, dass Octavian in einer Szene im Bordell vor dem Zimmer Nr. 17 steht - er selbst ist ja auch 17 Jahre alt, soweit ich weiß. Absicht?)




    LG,
    Hosenrolle1

  • Ja, liebe Hosenrolle, hast du denn nicht gelesen, was ich zu dem Bett geschrieben habe, oder hat es dir nicht eingeleuchtet ??
    Natürlich tritt auch der Gärtner Antonio aus dem Bett auf.


    Ja, lieber Caruso, hast du denn nicht gesehen, dass du hier im falschen Thread bist, oder hat dir das nicht eingeleuchtet? :D

  • Ja, liebe Hosenrolle, hast du denn nicht gelesen, was ich zu dem Bett geschrieben habe, oder hat es dir nicht eingeleuchtet ??
    Cherubin springt ins Bett. Natürlich tritt auch der Gärtner Antonio im Finale des 2. Aktes aus dem Bett auf.


    Cherubin springt ins Bett, Antonio tritt im zweiten Finale aus dem Bett auf - und das alles im "Rosenkavalier" - Hergott! Ist denn nicht einmal die MET vor dem Verunstaltungstheater sicher?

  • Cherubin springt ins Bett, Antonio tritt im zweiten Finale aus dem Bett auf - und das alles im "Rosenkavalier" - Hergott! Ist denn nicht einmal die MET vor dem Verunstaltungstheater sicher?


    :thumbup:



    LG,
    Hosenrolle1

  • Cherubino UND Octavian in ein und demselben Bett?! Nette Vorstellung, das nenne ich mal Verschandelungstheater de luxe!!! Und mit Sicherheit äußerst erfreulich, sei es nun für Gräfin oder Marschallin! Wo sind die Regisseure, wenn man sie mal braucht?!
    Aber die WM als Ausrede würde ich gelten lassen! So ein 2:1 Sieg kann einen schon mal verwirren und in falsche Threads treiben... War wohl ein Eigentor, was ? ;)


    Liebe Grüße mit jeder Menge Kopfkinos von der Dritten Dams

  • Ja es war wohl ein Eigentor!
    Ihr seid einfach schneller als Kroos und Werner.


    Nach 3 Minuten hatte ich den falsch platzierten Beitrag schon gelöscht. Zu spät! Der Ball zappelte schon im Netz. Im eigenen!


    Nun muss Hosenrolle wohl gar nicht mehr im richtigen Thread antworten?
    Wird sie sicher dankbar sein. So hat ein Eigentor auch sein Gutes.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Und lieben Dank an Hans Heukenkamp für das Einstellen des "Schnipsels". Ich wollte ursprünglich den Trailer posten, aber meine Technik hat da leider nicht mitgespielt...
    Was mir an dieser Inszenierung auch besonders gut gefällt ist, dass hier auch so liebevoll aufs Optische geschaut wurde.
    Die Rosenübergabe beispielsweise ist wunderschön gemacht, nicht nur farblich aufeinander abgestimmt, auch die Idee mit den Walzer tanzenden Paaren im Hintergrund fand ich originell.
    Und der Baron von Ochs platzt dann in dieses Idyll und zerstört komplett...
    Womit ich bei Deiner Frage wäre, Hosenrolle 1!
    Günther Groißböck als Ochs ist ja vom Typ her generell nicht der blöde Primitivling, als der Baron meist dargestellt wird.
    Er ist ein Widerling, ohne Frage. Und es reicht ihm nicht, Sophie mit seinen Annäherungsversuchen auf die Nerven zu gehen. Er demütigt sie da vor allen Umstehenden. Bei diesem Ochs bekommt man Mordgelüste...
    Ach ja, das Bordell am Ende...Das habe ich, ehrlich gesagt, nicht so ganz verstanden, warum "Mariandel" den Ochs ins Bordell beordert!
    Tja, und die Nummer an der Zimmertür? Das Zimmer für juristische Grauzonen? Darf man (n) mit siebzehn eigentlich schon ins Bordell?!


    Liebe Grüße von der Dritten Dame



  • Jungejunge, du bist ja ganz schön auf den Rosenkavalier fixiert, unglaublich :D:D
    Aber Spaß beiseite.


    Und lieben Dank an Hans Heukenkamp für das Einstellen des "Schnipsels". Ich wollte ursprünglich den Trailer posten, aber meine Technik hat da leider nicht mitgespielt...


    Was zeigt diese Szene? Die Rosenübergabe?
    Und wer sind die Umstehenden, die da knien?


    Was mir an dieser Inszenierung auch besonders gut gefällt ist, dass hier auch so liebevoll aufs Optische geschaut wurde.


    Wurde die Handlung in eine bestimmte Zeit verlegt, oder gibt es da Elemente aus verschiedenen Zeitepochen?


    Günther Groißböck als Ochs ist ja vom Typ her generell nicht der blöde Primitivling, als der Baron meist dargestellt wird.
    Er ist ein Widerling, ohne Frage. Und es reicht ihm nicht, Sophie mit seinen Annäherungsversuchen auf die Nerven zu gehen. Er demütigt sie da vor allen Umstehenden. Bei diesem Ochs bekommt man Mordgelüste...


    Finde ich auf jeden Fall gut! Gefährliche Leute zu verharmlosen, indem man aus ihnen einen dicken Hanswurst macht, finde ich auch blöd.




    Liebe Grüße,
    Hosenrolle1

  • Jungejunge, du bist ja ganz schön auf den Rosenkavalier fixiert, unglaublich

    Ich weiß, es ist furchtbar, aber was soll ich machen?!? Gibt's Therapien dagegen?


    Was zeigt diese Szene? Die Rosenübergabe?
    Und wer sind die Umstehenden, die da knien?


    Das ist die Rosenübergabe, genau. Wobei ich die generell vom Text her auch immer witzig finde,weil darin deutlich wird, was für eine Farce diese ganze Sache im Grunde ist! Octavian redet von der "hochwohlgeborenen Jungfer Braut", weiß aber genau, dass ihr Vater lediglich ein Neugeadelter ist- worauf der Baron übrigens aufs mieseste herumreitet..
    Die Umstehenden sind von der Originalregie gar nicht vorgesehen, sondern lediglich eine schöne Beigabe: Als Sophie auf ihren Rosenkavalier wartet, treten zunächst die Paare in den Raum, tanzen Walzer und bilden dann eine Art Spalier, durch das Octavian mit der Rose schreitet. Ist einfach etwas Schönes fürs Auge.



    Wurde die Handlung in eine bestimmte Zeit verlegt, oder gibt es da Elemente aus verschiedenen Zeitepochen?


    Es ist insgesamt die Epoche, in der das Originalstück spielt, aber zwischendurch gibt's durchaus Anachronismen. So steht beispielsweise eines der Mädchen im Bordell im dritten Akt im Flur und telefoniert...



    Finde ich auf jeden Fall gut! Gefährliche Leute zu verharmlosen, indem man aus ihnen einen dicken Hanswurst macht, finde ich auch blöd.


    Wobei er hier durchaus auch alberne Züge besitzt. Am besten gefiel mir Günther Groissböck als Ochs bei den Salzburger Festspielen 2014 ( Hey, da war Deutschland Fußballweltmeister!!! ) unter der Regie von Harry Kupfer. Der hat es tatsächlich geschafft, ihm das Lächerliche quasi komplett auszutreiben.
    Was bleibt ist schon irgendwie gruselig...


    Liebe Grüße von der Dritten Dame

  • Lieber Hosenrolle1, es liegt ein Hauch von Abschied schon über den ersten Minuten dieses Rosenkavaliers - ein wenig mehr, als sonst sowieso schon mit dieser Oper eigen.
    Fr. Garančas Octavian ist ein Vergnügen: dieses Oszillieren zwischen Macho und Kind.
    Es grüßt Hans.


    Hier noch ein Schnipsel:


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Guten Morgen an alle!


    Und an Dich, lieber Hans: Ich will jetzt Deiner Antwort auch nicht vorgreifen, aber als ich Deinen Kommentar mit dem "Hauch von Abschied" gerade gelesen habe, kam mir gleich der Gedanke:"Stimmt, er hat recht!"...


    In der Darstellung von Elina Garanca finde ich zudem diesen Wechsel zwischen "männlich" und "weiblich" bemerkenswert, wie sie da gekonnt zwischen den Rollen hin und her springt...


    Und speziell an Dich, lieber Hosenrolle 1: Ich musste gerade an unsere ausführliche Diskussion über Küsse bei Hosenrollen denken, Du erinnerst Dich?
    Da war uns unter anderem aufgefallen, wie verkrampft gerade diese Küsse oft wirken. Das ist hier ganz und gar nicht der Fall, diese Küsse wirken wirklich erstaunlich "echt"!


    Liebe Grüße von der Dritten Dame


  • Das ist interessant! Woran merkst du das?


    Spürst Du es nicht?


    Und an Dich, lieber Hans: Ich will jetzt Deiner Antwort auch nicht vorgreifen, aber als ich Deinen Kommentar mit dem "Hauch von Abschied" gerade gelesen habe, kam mir gleich der Gedanke:"Stimmt, er hat recht!"...


    Ich habe mich von Deinem Eingangspost anregen lassen, wo Du von Abschied sprachst. Natürlich ist das ganz subjektiv, wie Eindrücke eben sind. Sänger und Schauspieler sind ja keine Automaten. Garanča und Fleming haben ihre Partien zum letzten Mal gesungen. Diese Stimmung sprang über, selbst im Kino.
    Eine Oper höre ich nicht ab initio. Für mich schwingt das Ende schon in der Exposition mit - vielleicht auch nur, weil ich es kenne.


    Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Spürst Du es nicht?


    Ich wollte ja von DIR wissen, woran du das festmachst.



    In der Darstellung von Elina Garanca finde ich zudem diesen Wechsel zwischen "männlich" und "weiblich" bemerkenswert, wie sie da gekonnt zwischen den Rollen hin und her springt...


    Was hier hier aufgefallen ist sind die ersten Sekunden dieses Rosenübergabe-Clips, der weiter oben gepostet wurde. Da sieht man eine Nahaufnahme von Octavian, und die Mimik wirkt dabei nicht besonders männlich *gg* (Was aber selbstverständlich kein Nachteil ist, das ist ja der Reiz an solchen Rollen, dass sie nicht eindeutig weiblich oder männlich sind!)



    Da war uns unter anderem aufgefallen, wie verkrampft gerade diese Küsse oft wirken. Das ist hier ganz und gar nicht der Fall, diese Küsse wirken wirklich erstaunlich "echt"!


    Das ist mir auch posiitv aufgefallen. (Wobei ich mich immer frage, ob speziell die Marschallin hier SO küssen würde, wenn Octavian nur einer von vielen Bettgeschichten für sie ist). Aber auf jeden Fall viel besser gespielt als die sonst so häufig zu sehenden "Bringen wir den Sch**ß hinter uns"-Küsse.!




    LG,
    Hosenrolle1

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