Joseph Marx (1882-1964) - der spätromantische Impressionist

  • Joseph Marx wird hier im Forum an vielen Stellen zwar erwähnt, hat aber bisher keinen eigenen Thread. Die bevorstehende Wiederveröffentlichung einer CD mit Orchesterwerken, bei Naxos mit Volume 1 angekündigt, und das Gerücht, das bei cpo demnächst die legendäre Herbstsymphonie erscheinen soll, hat mich bewogen, diese Lücke zu schliessen.



    Die Lebensdaten und -umstände bitte ich den einschlägigen Quellen Wikipedia und der website der Jospeh-Marx-Gesellschaft zu entnehmen.


    Bisher steht von Joseph Marx nur eine CD mit den Streichquartetten in der Sammlung, muss ich unbedingt mal wieder auflegen. Möglicherweise habe ich auch die Hyperion CD mit dem Klavierkonzert.



    Ansonsten bin ich furchtbar gespannt auf die Herbstsymphonie, denn Ähnlich wie Skrjabin suchte er aufgrund seiner starken Affinität zu mystischen Vorstellungen nach dem Höchsten in der Kunst als Ausdruck für den transzendenten Aspekt des Daseins. Dabei trieb er die spätromantisch-impressionistische Klangfülle vor allem in der monumentalen, bisweilen orgiastischen Herbstsymphonie aus dem Jahre 1921 auf einen Höhepunkt. Sie bildet als eine von Überschwang und ungezügelter Leidenschaft geprägte Orchestermusik zweifellos sein musikalisches Erbe. (Zitat wikipedia)


    Kein Geringerer als Ricardo Chailly sagte: »Wie ist es möglich, daß ein solcher Aus­nahme­kompo­nist ver­ge­s­sen wurde?« »Mit der Herbst­sym­pho­nie war Joseph Marx seiner Zeit weit voraus.«»Das ist große Musik!«


    Wir sind gespannt.

  • Ein wenn nicht das Hauptwerk von Joseph Marx erscheint nächste Woche beim Label des Werbepartners:


    Eine Herbstsymphonie



  • Ein wenn nicht das Hauptwerk von Joseph Marx erscheint nächste Woche beim Label des Werbepartners:


    Eine Herbstsymphonie



    Da möchte man sagen: Na endlich! Seit Jahren wurde beklagt, dass quasi keine reguläre CD-Einspielung des Werkes verfügbar ist. Schön, dass sich das nun ändert.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Von dem Komponisten hatte ich mir vor längerer Zeit bei jpc eine cpo - CD mit seinen Werken für Klavierquartett gekauft, die ich immer wieder einmal gerne höre, aber von der ich leider kein Cover einstellen kann, weil ich sie weder bei jpc noch bei amazon finden kann.


    Auf der CD befinden sich seine 1911 geschriebenen 3 Sätze für Klavierquartett, welche schon fast einen sinfonischen Eindruck machen, mit Rhapsody (ca. 28 min), Scherzo (ca. 17 min) und Ballade (ca. 17 min) überschrieben. Lt. Booklet lassen sie Strömungen der Spätromantik, des Expressionismus und des Impressionismus ineinanderfließen.

  • Danke an lutgra für das Cover, ich bin für amazon vermutlich zu blöd, da ich dort nie etwas bestelle, sondern in der Regel über jpc gehe.

  • Die Herbstsinfonie mit Leon Botstein bei Youtube:

    Diese Aufnahme mit dem ASO gibt es nur als download, nicht auf CD erhältlich.

    Botsteins 59-Minuten-Aufnahme enthält sämtliche vom Komponisten erlaubte Kürzungen.

    Eine ungekürzte Aufnahme würde 15 Minuten länger dauern und auf eine CD passen.

    mfG
    Michael

  • Gerade dachte ich: Die Herbstsinfonie ist doch seit langem bei cpo auf dem Markt !?!?

    8o Ich hatte sie aber mit der Hausegger-Natursinfonie (cpo, 2005) verwechselt.


    Bei mir liegt die Herbstsinfonie (1920/21) in einer Aufnahme auf CD-R vor,

    mit dem Grossen Orchester Graz / Michel Swierczewski

    Aufnahme : Graz, 25.10.2005

    - erste Weltveröffentlichung des Werkes seit 80 Jahren -


    Die CD habe ich langjährigen Tamino-Kontakten zu verdanken.


    Die viersätzige Sinfonie ist mit 1:12:43 ungewöhnlich lang:

    1. Ein Herbstgesang - bewegt ............ 9:24

    2. Tanz der Mittagsgeister ............... 14:54

    3. Herbstgedanken - ruhig ............... 19:35

    4. Ein Herbstpoem - sehr bewegt ..... 28:50

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Da ist sie nun endlich, die erste komplette Einspielung von Joseph Marx' wichtigstem Werk, seiner Herbstsymphonie. Fast auf den Tag 99 Jahre nach seiner Uraufführung am 5. Februar 1922 ist diese Einspielung durch Johannes Wildener und den Grazer Philharmonikern für das cpo Label jetzt herausgekommen.

    Und ich finde, die Einspielung ist ein voller Erfolg. Bei der UA durch Felix Weingartner und den Wiener Philharmoniker kam es zum Eklat, da Teile des Publikums zischten und pfiffen, sogar Handgreiflichkeiten soll es gegeben haben. Woran sich der Zorn der Hörer entfachte, wir wissen es nicht und können es auch nicht nachvollziehen. Offensichtlich war die Probenarbeit zu kurz und Weingartner mit der komplexen Partitur völlig überfordert, Klangmagier Clemens Krauss hat in Folge das Werk mehrfach sehr erfolgreich dirigiert, bis es dann für fast 80 Jahre in den Dornröschenschlaf fiel.

    Das Werk hat vier Sätze

    Ein Herbstgesang
    Tanz der Mittagsgeister
    Herbstgedanken
    Ein Herbstpoem
    das ganze Werk dauert in dieser ungekürzten Einspielung 67'00.

    Das Werk lässt noch einmal in leicht melancholischer Form und ganzer Pracht die spätromantische Klangsprache eines Scriabin, Gurrelieder-Schönbergs, Mahler, Korngold und Schreker aufleben und führt sie zu einem späten, letzten Höhepunkt. Das ist hier nach dem ersten Hördurchgang prächtig umgesetzt worden und lädt ein, diesem viele weitere folgen zu lassen. Die CD ist schon jetzt auf Platz 1 der JPC Charts und ich vermute, dass es eine ihrer meistverkauften CDs werden wird. Für mich schon jetzt die wahrscheinlich wichtigste Einspielung des Jahres.



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