Joh. Seb. Bach - Weihnachtsoratorium in Görlitzer Kreuzkirche

  • Traditionell wird seit vielen Jahren in der Mitte der Adventszeit in unserer Kreuzkirche "Weihnachtsmusik" aufgeführt,

    meistens das "Weihnachtsoratorium" von J. S. Bach.

    So auch wieder in diesem Jahr. Diesmal stehen die Kantaten 1 und 4 - 6 auf dem Programm.

    Erfahrungsgemäß sind diese Aufführungen bei uns stets von hoher Qualität und so freuen wir uns auf ein beglückendes Erlebnis.

    Auf Anfrage und Bitte unserer kirchlichen Leitung, werden wir bei Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung wieder organisatorisch helfend mit dabei sein.


    http://www.bachchor-goerlitz.de/termin-13122018.html (nicht irritieren lassen - auf dem Foto steht irrtümlich 2017)


    Allen einen frohen 1. Advent und eine schöne, friedliche Vorweihnachtszeit wünscht

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Gestern waren wir nun zum Weihnachtsoratorium in unserer Görlitzer Kreuzkirche und ich möchte kurz davon berichten:


    Es war wie gewohnt, eine rundum gelungene Aufführung.

    Chor und Orchester boten unter dem sicheren Dirigat unseres KMD Reinhard Seeliger eine geschlossene, überaus gelungene Darbietung.

    Ebenfalls großartig die vier Solisten. Eine kleine pers. Bemerkung dazu:

    Auch der Tenor aus Gera war richtig gut, sicher in allen Lagen.

    Aber er hatte für mein Empfinden nicht ganz das Timbre, nicht diesen speziellen stimmlichen "Evangelisten - Klang",

    den man besonders bei den vielen Rezitativen erwartet.

    Aber das ist "meckern auf hohem Niveau" und ändert nichts an seiner positiven Gesamtleistung.

    Das Programm beinhaltete diesmal die Kantaten 1 und 4 - 6. Letztere sind ja nicht so oft zu hören.

    Und ich kann mich eigentlich nur wiederholen, wie ich schon vor einem Jahr berichtete:

    Bach ist ja schon eine spezielle Musik und wie ich weiß, nicht jedermanns Sache.

    Aber das Weihnachtsoratorium, das hat schon was, das ist schon eine tolle berührende Musik.

    Die musikalischen Wechsel zwischen frisch, energisch und kraftvoll im Eingangschor und den gefühlvollen, sanften,

    getragenen Stücken (Wie soll ich Dich empfangen), das ist schon großartig, ergreifend, bewegend und mitreißend.

    Dazu zwischendurch die Arie "Großer Herr...", begleitet von den strahlenden hellen Trompeten.

    Und erneut, wie im Vorjahr, kam wieder im Orchester die "Theorbe" zum Einsatz.

    Denn statt auf einem Cembalo, wurde auf diesem Instrument musiziert.

    Die "Theorbe" ist ein Zupfinstrument, das im 16. und 17. Jahrhundert - also zur Entstehungszeit des Oratoriums - das beliebteste

    unter den Generalbassinstrumenten war und durch die historische Aufführungspraxis auch wieder an Bedeutung gewinnt.
    Und auf den Generalbass, als harmonisches Gerüst, kommt es in der Barockmusik besonders an.

    Sie hat einen großen, einer Gitarre ähnlichen Korpus mit einem sehr langen Steg und vielen Saiten.

    Das Instrument ist etwa 2 m lang und hat optisch eine gewisse Ähnlichkeit mit einer indischen Sitar.


    Die Kirche war rappelvoll, auch der obere Rang war gut besucht und am Schluß gab es verdientermaßen für alle Beteiligten

    langanhaltenden großen, zum Teil stehenden Beifall.

    Und das führte sogar, was bestimmt nicht so häufig zu erleben ist, von allen Beteiligten zu einem da Capo mit dem Choral

    "Ich steh´an Deiner Krippen hier...", was wiederum mit großem Beifall dankbar und anerkennend honoriert wurde.


    Wir waren ja bei Vorbereitung und Durchführung der Aufführung helfend tätig mit dabei.

    Und persönlich war und ist es ein schönes Gefühl, wenn auch nicht direkt, aber doch ein klein wenig zum gelungenen

    Gesamtgeschehen beigetragen zu haben.

    Es war rundum ein beglückendes Erlebnis und schon jetzt freuen wir uns auf die geplante "Johannes - Passion" in der Osterzeit.


    Einen guten Start in ein schönes Wochenende und einen frohen 3. Advent wünscht

    CHRISSY


    Hier unser "Görlitzer Bach - Chor" http://www.bachchor-goerlitz.de/termine.html

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Lieber Chrissy,

    Du profilierst Dich immer mehr zum kenntnisreichen Chronisten, wie Dein interessanter und

    kompetenter Bericht vom Weihnachtsoratorium in Görlitz beweist. Nehme viel von der Freude und Erfülung in den Alltag mit.

    herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Lieber Chrissy,


    erfreulich, dass ihr wieder ein so schönes Erlebnis hattet. Das Weihnachtoratorium höre ich jedes Jahr zu Weihnachten immer wieder gerne. Diese Zeit ist überhaupt für mich eine Zeit, in der ich gerne viel Barockmusik höre, so die Brandenburgischen Konzerte von Bach, aber auch die Weihnachtskonzerte von Corelli, Manfredini und Tortelli.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ja, ich stimme Gerhard und Operus zu und danke für den anschaulichen Bericht aus Görlitz.

    Allerdings - und für diese Korinthenkackerei bitte ich um Verzeihung - halte ich die Auswahl der Kantaten 4-6 vor Weihnachten thematisch für unglücklich...

    :stumm:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ich freue mich, lieber Chrissie, dass du ein so schönes Konzerterlebnis hattest, und ich hoffe, dass ich es dir nachmachen kann. Ich fahre am Sonntag Mittag nach Köln, um die ersten drei Kantaten des WO zu erleben mit dem Vokalensemble Kölner Dom und dem Kölner Kammerorchester unter der Leitung von Christoph Poppen, Solisten Sybilla Rubens, Ingeborg Danz, Martin Mitterrutzner und Kontantin Krimmel. Am 6. 1. 2019 folgden dann die Kantaten nr. 4 bis 6. Ich werde dann über beide Konzerte meine Eindrücke auch hier im Forum schildern.


    Einstweilen wünsche ich dir weiterhin viel Freude mit der dortigen Weihnachtsliturgie. Für mich fängt die (Vor)Weihnachtsrallye am Sonntagmorgen an, wenn wir mit unserer Letteraner Choralschola die Liturgie zum 3. Adventssonntag singen, dann am 1. Weihnachtstag das Festhochamt in St. Johannes Baptsit Lette und am 2. Weihnachtstag das Festhochamt in St. Lamberti Coesfeld.

    Am Sonntag habe ich also Beides: 10.00 Uhr selber singen und um 16:00 Uhr sozusagen "besungen werden".


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Allen die geantwortet haben, ein herzliches Danke für Eure freundlichen Worte und Euer Interesse.

    Ja, ich stimme Gerhard und Operus zu und danke für den anschaulichen Bericht aus Görlitz.

    Allerdings - und für diese Korinthenkackerei bitte ich um Verzeihung - halte ich die Auswahl der Kantaten 4-6 vor Weihnachten thematisch für unglücklich...

    :stumm:

    Da mußt Du Dich nicht entschuldigen, denn das ist natürlich keine "Korinthenkackerei", lieber Musikwanderer. Hier zeigt sich eben der Kenner und Experte.

    Du hast thematisch völlig Recht und ich stimme Dir zu. Aber wie man weiß, ist der Vorzug dieser Auswahl inzwischen nicht unüblich.

    Das es auch richtigerweise anders geht, zeigt uns William auf...

    Ich fahre am Sonntag Mittag nach Köln, um die ersten drei Kantaten des WO zu erleben mit dem Vokalensemble Kölner Dom und dem Kölner Kammerorchester unter der Leitung von Christoph Poppen, Solisten Sybilla Rubens, Ingeborg Danz, Martin Mitterrutzner und Kontantin Krimmel.

    Am 6. 1. 2019 folgden dann die Kantaten nr. 4 bis 6.

    Und dazu wünsche ich Dir, lieber Willi, von ganzem Herzen für alle Deine Vorhaben ein rundum beglückendes Erlebnis.


    Herzliche Grüße

    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...