Verführerische Klangfarben - der französische Tenor Benjamin Bernheim

  • Zum ersten Mal habe ich den französischen Tenor Benjamin Bernheim letzten Monat als Nemorino in einer Live Übertragung aus der Wiener Staatsoper gehört. Er hat eine sichere Technik , keinerlei Höhenprobleme und hat den nötigen Schmelz in der Stimme. Besonders gefallen hat er mir als Rodolfo in La Boheme, ebenfalls in einer Live Übertragung aus der Wiener Staatsoper. Bei seiner Arie Che gelida mamina. sang er das hohe C und kam auch ohne Probleme bei der Ensemble Szene am Ende des zweiten Akte über Chor, Sänger und Orchester hinweg . 2019 wird er dem Alfredo Germont in London singen, den Rodolfo in Wien und Zürich und den Faust in Chicago und in Dresden den Erik im fliegenden Holländer. Er hat in Lausanne studiert und hatte unter anderem Meisterkurse bei Giacomo Aragall





    Arie des Nemorino Una furtiva lagrima aus Wien

    Leider sind die Vorschaubilder viel zu groß geworden. Wie bekommt man die denn kleiner

  • Ich habe Benjamin Bernheim bisher zweimal live erlebt, allerdings nicht im italienischen Fach, sondern als Matteo unter Thielemann in Dresden und als Lenski in Berlin. Es ist erstaunlich, welche Bandbreite er jetzt schon abdeckt. Obwohl er eher lyrische Rollen singt, ist die Stimme schon recht robust. Ich habe sie mit einem warmen, silbrigen Klang in Erinnerung. Er dürfte in jedem Fall eine der größten Tenorhoffnungen sein.

  • Ich hatte ja geschrieben, dass ich bisher Benjamin Bernheim noch nicht gehört habe und auch kaum etwas über ihn gehört habe.


    Inzwischen habe ich mich etwas mit ihm beschäftigt. Etliche seiner Aufnahmen, die auf YouTube verfügbar sind, habe ich gehört. Mit seinem kräftigen jugendlichen Tenor nimmt er viele Opernliebhaber für sich ein, die gerne Tenöre hören, die auch mal blank ziehen und mit Spitzentönen prunken können. Obwohl er bisher nur im lyrischen Fach unterwegs ist, klingt die Stimme eigentlich recht heldisch. Manchmal erinnert sie direkt an den jungen Mario del Monaco. Wer den seismischen Schock von Tenorstimmen erwartet, wird von Bernheim bestens bedient. Die Stimme ist gut fokussiert und in allen Lagen klangvoll.


    Sein Singen besticht durch Klarheit, saubere Diktion, und ein verlässliches Gefühl für Phrasierung. Auf den Aufnahmen habe ich den angeblich schönen Schmelz seiner Stimme nicht hören können. Das mag an der Aufnahmetechnik liegen. Aber auch Farbenreichtum und Charme habe ich vermisst - besonders in den französischen Arien. Erstaunlich für einen Franzosen! Mir fehlt denn auch das Raffinement der französischen Gesangskultur, insbesondere das Ausklingen von Tönen und Phrasen. Speziell in der Höhe reißen die Tönen unschön ab. Das Legato ist leider nicht immer bruchlos und fließend.

    Mit Sicherheit wird Benjamin Bernheim trotz meiner Einwände Karriere machen und viele Melomanen begeistern. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er seine Rollen intensiv gestaltet und als Darsteller zu überzeugen weiß.

    Wo er im Feld der erstaunlich vielen Tenorhoffnungen steht, möchte ich nicht entscheiden bevor ich ihn live gehört habe. Immerhin: es gibt auch noch Liparit Avetisyan, Sergey Romanowsky, Arsen Soghomonyan, Valentyn Dytiuk, Migran Agadzhanyan, Mario Bahg in diesem Fach. Das waren alles Tenöre, die im Thread NEUE STIMMEN ausführlich vorgestellt wurden und von denen ich keinen abschreiben würde! Im Gegenteil: sie erobern recht eindrucksvoll die renommierten Opernbühnen.

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

    Einmal editiert, zuletzt von Reinhard ()

  • Wie ich in meiner Besprechung der Wiener Zauberflöte geschrieben habe sehe ich Benjamin Bernheim als einen der vielversprechendsten, ja vielleicht sogar DEN vielversprechendsten jungen Tenor, den wir zur Zeit zu hören bekommen - und in der einen oder anderen Hinsicht erinnert mich sein Timbre sogar an Wunderlich. Sein Tamino war überragend (leider hat er gestern zum letzten Mal diese Rolle verkörpert). Er tendiert jetzt schon langsam zum Zwischenfach und ich kann ihn mir in einiger Zeit schon als Werther vorstellen.


    Bernheim begann als Ensemblemitglied in Zürich bevor er vor allem in Europa von sich hören ließ. Bis dato umfassen seine Rollen den Rodolfo, Flamand, Cassio, Roméo, Italienischer Sänger (Rosenkavalier), Edmondo (Manon Lescaut), Nicias (Thais), Tamino, Erik, Nemorino, Lenski und Alfredo.


    Leider wird er diese Saison in Wien nicht mehr auftreten. Seine nächsten Engagements führen in nach London und Mailand (Alfredo Germont), Bordeaux (in Manon) und Zürich (in Nabucco).


    DVDs mit ihm gibt es auch schon -


    Oedipus Rex - Rolle des Berger

    Fierrabras - Rolle des Eginhard

    I Capuleti e i Montecchi - Rolle des Tebaldo

    Otello - Rolle des Cassio

    Manon Lescaut - Rolle des Edmondo


    Wenn er seine Karriere sorgfältig plant denke ich, dass wir in einigen Jahren ihn auch als Lohengrin hören können - Bernheim ist auf jeden Fall ganz oben auf der Liste der SängerInnen, die ich beobachte!

    Hear Me Roar!

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  • Benjamin Bernheim hat einen Exklusiv-Vertrag mit der DGG abgeschlossen


    Tenor Benjamin Bernheim signs to DG (photo: Richard Boll)


    Der Tenor wird seine erste Solo-CD im Herbst herausbringen.

    Sie enthält Arie aus italienischen,. französischen und russischen Opern.


    Zitat

    Deutsche Grammophon has signed another impressive young artist to its roster – the French tenor Benjamin Bernheim. The first fruits of the 33-year-old lyric tenor’s deal with the Yellow Label will appear this autumn: joined by the Prague Philharmonia and Emmanuel Vuillaume, he has recorded an album of French, Italian and Russian opera arias (Gounod, Massenet, Donizetti, Puccini, Verdi and Tchaikovsky).


    Announcing the signing, DG’s President Clemens Trautmann commented that ‘Benjamin owns much more than a sublime voice. He is always searching for those vital elements that lie beneath the music’s surface, demonstrating a combination of intuition and empathy as well as technical mastery. We’re determined to introduce this remarkable young star to a large new audience, and show why he’s in such high demand at the world’s leading opera companies.’


    Roles in opera DVDs have already earned positive note in Gramophone – he was described as ‘an excellent Cassio’ in a DVD of Otello conducted by Christian Thielemann in 2017, while in 2016 he was also praised for his performance of Tebaldo in Bellini’s I Capuleti e i Montecchi. He also in fact made an earlier DG appearance, in Puccini’s Manon Lescaut, on a recording from the Salzburg Festival starring Anna Netrebko.

    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!


  • Ein neuer "Faust" von Gounod mit Benjamin Bernheim in der Titelrolle ist bei Palazzetto angekündigt. Ich hatte Gelegenheit, die Aufnahme zu hören und bin zutiefst angerührt. Eine wunderbar leichter französischer Tenor wie aus dem Bilderbuch. Die Produktion, die auf einem Mitschnitt aus dem Théâtre des Champs-Élysées von 2018 beruht, erfährt ihren ganz besonderen Reiz auch dadurch, dass es sich um die erste Fassung des "Faust" von 1859 als Operé-comique mit gesprochenen Dialogen handelt.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Re: Benjamin Bernheim


    Lieber Rüdiger, ist schon seit einer Woche vorbestellt, ich freue mich jetzt schon drauf! :love:


    1859: DER ANDERE "FAUST" GOUNODS VOM PALAZETTO BEI EDICONES SINGULARES "WAS FÜR EIN TENOR"!


    Sehr sehr interessant :!:und des lesens wert!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

    3 Mal editiert, zuletzt von Fiesco ()

  • Benjamin Bernheim ist ein lyrischer französischer Tenor, der für seine Interpretation italienischer und französischer Rollen bekannt ist.

    Er wurde in Paris geboren und wuchs in Genf auf, wo er Geige und Klavier studierte, bevor er im Alter von 10 Jahren am örtlichen Konservatorium mit dem Gesangsunterricht begann. Mit 18 Jahren begann er sein Studium am HEM Lausanne Conservatory (heute HEMU) unter der Anleitung von Gary Magby.

    Nach Abschluss seines Studiums wurde er für die Spielzeit 2008/2009 in das Opernstudio am Opernhaus Zürich aufgenommen.


    Zitat

    Mit gerade einmal 34 Jahren ist Benjamin Bernheim einer der spannendsten Sänger seiner Generation, der gekonnt die Brücke schlägt zwischen der gewichtigen Tradition des Opernfachs und einer zeitgemäßen Deutung und Präsenz weit über die Opernbühne hinaus. »Die Oper hat Zukunft«, davon ist Bernheim überzeugt, und er selbst verkörpert diese Zukunft charismatisch und lebendig. »Die Oper stirbt nicht aus und ihre Essenz sollte auf keinen Fall verändert werden. Aber sie muss der Zeit angepasst werden«, so Bernheim.

    Opera News bezeichnet seine Stimme als „makellos und rein, vom zärlichen Pianissimo bis zum heldenhafte Fortissimo je nach Bedarf”, was man so auch auf der neuen Faust Aufnahme unter Christophe Rousset nachhören kann!


    Gounod - Faust (1859) Urfassung mit gesprochenen Dialogen


    Benjamin Bernheim - Faust

    Véronique Gens - Marguerite

    Andrew Foster-Williams - Mephistopheles

    Jean-Sebastien Bou - Valentinstag

    Juliette Mars - Siébel

    Ingrid Sittich - Lady Martha

    Anas Séguin - Wagner

    Chor des Flämischen Rundfunks (Martin Robidoux)

    Les Talens Lyriques

    Christophe Rousset - musikalische Leitung

    Live Théâtre Champs-Elysées 14. Juni 2018


    ....eine ganz überzeugende Interpretation mit einem überragenden Benjamin Bernheim!

    Zitat

    Benjamin Bernheim war ein großartiger Faust. Die Stimme ist so hell und gut platziert, dass sie scheinbar die Luft durch den Raum trägt. Die Stimme öffnet sich durch diese außergewöhnlich resonante und vorwärts gerichtete Platzierung auch aufregend nach oben und erzeugt hohe Töne, die enorm wirken und den Hörer überwältigen. Sein 'salut demeure' war absolut hinreißend, das hohe C in einem perfekt gehaltenen Voix-Mixte gesungen , die Worte immer vorne und im Zentrum.  :hail::hail::hail::hail::hail::hail:Bernheim schuf auch im Konzert einen rundum gelungenen Charakter, der Fausts Langeweile, Leidenschaft und Reue zum Ausdruck brachte. Ein bemerkenswertes Stück Gesang.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
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  • Angekündigt für den 8. November 2019!


    Das Debüt Album von Benjamin Bernheim bei der DG!


    Ich habe große Erwartungen!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Das mit der CD wusste ich gar nicht. Danke für den Tip.


    Ich habe ihn auf der Bühne erstmals vor fast 10 Jahren als Spalanzani und später nochmals als Rodolfo erlebt. Für nächste Woche habe ich die Traviata in Paris (mit Pretty Yende) gebucht.


    Eine Kostprobe mit Klavierbegleitung


  • Der Tenor wird seine erste Solo-CD im Herbst herausbringen.

    Sie enthält Arie aus italienischen,. französischen und russischen Opern.


    Am 08. November 2019 erscheint nun dieses Debütalbum.


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    Tracklist:


    Pourquoi me réveiller, ô souffle du printemps? / WERTHER (Massenet)

    Una furtiva lagrima / L'ELISIR D'AMORE (Donizetti)

    L'amour! l'amour! oui, son ardeur a troublé ... Ah! lève-toi, soleil! / ROMEO & JULIETTE (Gounod)

    Lunge da lei ... De' miei bollenti spiriti / LA TRAVIATA (Verdi)

    Kuda, kuda, kuda vi udalilis / EUGEN ONEGIN (Tschaikowsky)

    Ella mi fu rapita! ... Parmi veder le lagrime / RIGOLETTO (Verdi)

    Instant charmant ... En fermant les yeux / MANON (Massenet)

    Tombe degli avi miei ... Fra poco a me ricovero / LUCIA DI LAMMERMOOR (Donizetti)

    Quel trouble inconnu me pénètre? ... Salut! Demeure chaste et pure / FAUST (Gounod)

    Oh! fede negar potessi ... Quando le sere al placido / LUISA MILLER (Verdi)

    Ah! De tous mes espoirs ... Tout est fini / DANTE (Godard)

    Nature immense, impénétrable et fière / LA DAMNATION DE FAUST (Berlioz)

    Che gelida manina ... / LA BOHÈME (Puccini)




    Gregor

  • Hatte ich hier schon vorgestellt mit Ausschnitt aus La Traviata, von der DG!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Jetzt ist sie da .....



    Werther, L´Elisir d´amore, Roméo et Juliette, La Traviata, Eugen Onegin, Rigoletto, Manon, Lucia di Lammermoor, Faust, Luisa Miller, Dante, La Damnation de Faust, La Bohème; Prague Philharmia, Dirigent Emmanuel Villaume.


    ......nach dem ersten hören kann ich noch nicht soviel sagen bis auf, die Höhen sprechen leicht an und sind ausgesprochen schön.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

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  • Die aktuelle Bernheim-CD habe ich erst einmal gehört. Mein Eindruck war, dass er an den hetörenden Original-"Faust", den Fiesco im Eröffnungsbeitrag eingestellt hat, nicht herankommt. Ich fürchte, dass er wie schon in der "Traviata" in Paris zu groß singt und Gefahr läuft, seine betöremd leichte und schwebende französische Stimme zu ruinieren. :( Ich hatte gehöfft, dass mit Bernheim dieses Stimmfach wieder auflebt. Gewiss werde ich mir den von Jolanthe angekündigren "Nabucco" anhören und bin auf den Ismaele gespannt. Der ist aber keine ganz sanfte Partie!

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Man darf auf seinen Duca di Mantova an der Bayrischen Staatsoper gespannt sein.

    Man kann ihn auch an der Staatsoper Berlin hören:


    Am 22.und 26. Dezember und am 3. und 8. Januar als Rudolfo in BOHEME neben Elena Buratto und Elsa Dreisig, die beide im Thread NEUE STIMMEN ausführlich vorgestellt wurden.


    sowie am 15. und 19. Januar als Alfredo und TRAVIATA neben der wunderbaren tschechischen Sopranistin Zuzana Marková, die gerade in Paris in der Partie sensationelle Erfolge hatte.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Bei den jungen lyrischenTenören scheint gerade Hochkonjungtur zu herrschen Mingjie Lei wird ebenfalls immer höher gehandelt. Ich wollte ihn für das Jubiläumskonzert aus Anlass der 25jährigen Bestehens der Gottlob Frick Gesellschaft 2020 für das Jubiläumskonzert engagieren. Sein Stammhaus Stuttgart gibt ihm nicht frei, da er ständig eingesetzt wird und die Partien immer größer werden. Als einen der führenden Evangelisten würde ich im Oratorien- und Liedbereich Tilman Lichdi ebenfalls mit einbeziehen. Die interessanten "Neuheiten" stellst Du lieber Caruso ja dankenswerter Weise immer vor.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

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  • Lieber Operus

    Die interessanten "Neuheiten" stellst Du lieber Caruso ja dankenswerter Weise immer vor.

    Herzlichst

    Eigentlich wollte ich nur kurz an Deinen Beitrag anschließen.

    Ja, Du hast Recht, lieber Operus, die Zahl der jungen Tenöre, die in dem Fach so zwischen Belmonte und Rudolfo, Faust und Lenski wirklich bemerkenswert gut singen, ist in der Tat erstaunlich.


    Viele von ihnen sind - wie Du liebenswürdigerweise vermerkt hast - im NEUE-STIMMEN-Thread ausführlich vorgestellt: Etwa Cyrill Dubois, Liparit Avetisyan, Yosep Kang, Dovlet Nurgeldiyev, Xabier Anduaga, Murat Karahan, Ilker Arkayürek, Sergey Romanowsky, Migran Agadzhanyan, Valentyn Dytiuk, Mario Bahg, Mingjie Lei, Andreij Danilov, Yijie Shi, Bror Magnus Tødenes, Long Long - um wirklich nur die Tenöre zu nennen , die heute im lyrischen Fach singen



    Aber viele weitere Tenöre stehen noch auf meinem Zettel, die ich nicht geschafft habe vorzustellen. Sie sollten allerdings überhaupt nicht aus den Augen verloren werden. Ich denke etwa an Julien Behr, Matteo Lippi, Attilio Glaser, Atalla Ayan, Pavel Petrov, Norman Reinhardt, Jinxu Xiahou, Iván Ayon Rivas, Tomislav Muzek, Mario Chang, Chuzan Wang, Leonardo Capalbo , Ismael Jordi, Rame Lahaj, Pietro Adaini, Jean-Francois Borras, Meret Süngü, Giulio Pelligra, Javier Abreu und so weiter… …

    Als einen der führenden Evangelisten würde ich im Oratorien- und Liedbereich Tilman Lichdi ebenfalls mit einbeziehen.

    Davon bekomme ich leider kaum etwas mit. Auftritte in Oratorien, Messen und Kantaten sind in Operabase kaum aufgelistet. Und in den diversen Feuilletons, die ich so verfolge, liest man darüber praktisch gar nichts. Halt uns doch mal auf dem Laufenden über den Fortgang der Karriere von Tilman Lichdi.


    Beste Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Dem Klassik-Akzente Jahresrückblick entnahm ich heute folgendes:


    "Der November wartete mit einem vokalen Glanzstück auf: der junge Tenor Benjamin Bernheim, mittlerweile unangefochten die Nummer 1 der neuen Tenor-Generation, veröffentlichte sein schlicht “Benjamin Bernheim” tituliertes Debütalbum und konnte sofort für Aufsehen sorgen. Die Süddeutsche Zeitung nannte Bernheim die schönste Tenorstimme seit Luciano Pavarotti…"


    Ja, geht's denn nicht noch ne Nummer größer :?:


    Jeder Pavarotti-Fan müsste sogleich aus der Haut fahren.


    Ich jedenfalls finde an dieser Stimme überhaupt nichts besonderes, um es ganz vornehm auszudrücken.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Der Vergleich mit Pavarotti hinkt wirklich gewaltig. Soweit ich das überblicke, hat sich Bernheim bisher ja vornehmlich in der französischen Oper einen Namen gemacht - und somit in einem Repertoire, in dem Pavarotti fast überhaupt nicht präsent war (abgesehen von La Fille du régiment, wenn ich mich nicht irre). Es braucht heutzutage immer diese Superlative. Warum nicht gleich der neue Caruso?

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Der Vergleich mit Pavarotti hinkt wirklich gewaltig.

    Ja, lieber Joseph, das tut er. Der Vergleich mit Bernheim, wollte man ihn anstellen, stimmt schon deshalb nicht, weil beide sehr unterschiedliche Stimmen haben. Nun hat die Süddeutsche Zeitung das nicht direkt getan. Sie überschlug sich dahingehen, dass Bernheim die schönste Tenorstimme seit Pavarotti habe. Das stimmt aber auch nicht. Diese Zeitung, die ich mal wegen ihres Feuilletons sehr schätzte, ist mir zu beliebig geworden. Bernheim, der nach meinem Eindruck mit dem originalen "Faust" von Gounod an die großen Traditionen der leichten französischen Tenöre hätte anschließen können, geht inzwischen den Weg, den alle gehen. :( Irgendwann singt er Radames und Cavaradossi.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Bei den 27. Victoires de la Musique hat Benjamin Bernheim sich den Preis Artiste Lyrique mit Karine Deshayes geteilt. Elsa Dreisig ging leer aus.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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  • Der Vergleich mit Pavarotti hinkt wirklich gewaltig. Soweit ich das überblicke, hat sich Bernheim bisher ja vornehmlich in der französischen Oper einen Namen gemacht - und somit in einem Repertoire, in dem Pavarotti fast überhaupt nicht präsent war (abgesehen von La Fille du régiment, wenn ich mich nicht irre). Es braucht heutzutage immer diese Superlative. Warum nicht gleich der neue Caruso?

    Ja, lieber Joseph, das tut er. Der Vergleich mit Bernheim, wollte man ihn anstellen, stimmt schon deshalb nicht, weil beide sehr unterschiedliche Stimmen haben. Nun hat die Süddeutsche Zeitung das nicht direkt getan. Sie überschlug sich dahingehen, dass Bernheim die schönste Tenorstimme seit Pavarotti habe. Das stimmt aber auch nicht. Diese Zeitung, die ich mal wegen ihres Feuilletons sehr schätzte, ist mir zu beliebig geworden. Bernheim, der nach meinem Eindruck mit dem originalen "Faust" von Gounod an die großen Traditionen der leichten französischen Tenöre hätte anschließen können, geht inzwischen den Weg, den alle gehen. :(

    Lieber JosephII, lieber Rheingold!


    Eure Einschätzungen teile ich voll.

    Bernheim hat sicher eine gute Stimme und er ist ein qualifizierter Sänger. Ich habe ihn inzwischen mehrmals live hören können. Alfredo, Duca, Rodolfo. Dass er mehr bietet, vielleicht tatsächlich besser ist als die Tenöre, die ich oben bereits genannt hatte, konnte ich dabei nicht entdecken.

    Die neue Tenorhoffnung Benjamin Bernheim

    Die neue Tenorhoffnung Benjamin Bernheim


    Auf jeden Fall scheint er ein besseres Marketing zu haben.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Bernheim hat sicher eine gute Stimme und er ist ein qualifizierter Sänger. Ich habe ihn inzwischen mehrmals live hören können. Alfredo, Duca, Rodolfo. Dass er mehr bietet, vielleicht tatsächlich besser ist als die Tenöre, die ich oben bereits genannt hatte, konnte ich dabei nicht entdecken.

    Lieber "Caruso41",


    ich habe Bernheim am 16.1.2020 als Alfredo Germont in der Staatsoper Berlin gehört und fand seine Stimme hinreißend. Für mich das schönste Tenor-Timbre seit Calleja und somit eine echte Entdeckung, für die ich sehr dankbar bin (ich habe schon so oft "Traviata" live erlebt und dabei so viele gräusliche Tenöre gehört...). Dass Bernheim nicht mehr zu bieten habe als z.B. Yosep Kang, kann doch nicht wirklich deine ernsthafte Meinung sein - oder etwa doch?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Da muss ich dem Stimmenliebhaber Recht geben. Ich habe Benjamin Bernheim im Januar an der Staatsoper als Rodolfo und Alfredo gehört. Obwohl ich ihn bereits live als Matteo und als Lenskij gehört hatte, war ich sehr positiv überrascht, wie komplett und schön die Stimme ist. Man muss ja nicht jeden Tenor gleich mit Pavarotti vergleichen, aber er steht sicher nicht sehr weit hinter Calleja und Beczala zurück und ist auf jeden Fall eine andere Liga als der wackere Kang.

  • Hallo!


    Ich habe mir soeben noch einmal die heute Morgen im WDR-Fernsehen gezeigte Aufzeichnung des diesjährigen "Concert de Paris" - das stets zum französischen Nationalfeiertag am 14. Juli auf dem Marsfeld am Eiffelturm stattfindet - angesehen, dieses Jahr 'Corona'-bedingt mit stark reduziertem Publikum.

    Benjamin Bernheim sang hier die Cavatine des Roméo aus Gounods "Roméo et Juliette" und mit Ludovic Tézier das Duett Nadir-Zurga aus Bizets "Les Pêcheurs de perles"; es begleitete ihn das Orchestre National de France unter der südkoreanischen Dirigentin Eun Sun Kim. (Weitere Gesangssolisten waren Sonya Yoncheva und die ägyptische Sopranistin Fatma Said, die längst einen Beitrag bei den "Neuen Stimmen" verdiente.)

    Das auf 90 Minuten gekürzte Konzert (u. a. mit Beteiligung von Lisa Batiashvili, Khatia Buniatishvili und Sol Gabetta) kann in der Mediathek des WDR unter

    https://www1.wdr.de/mediathek/…ik/video-concert-de-paris

    noch längere Zeit gesehen werden. (Rechts oben unter "Letzte Sendungen" anklicken!) Das detaillierte Programm der Sendung wird in meinem Beitrag Nr. 166 im Thread "bald im TV ....." genannt.


    Carlo

  • Das Konzert in voller Länge (2,5 Stunden) gibt es hier

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

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