Klaus Mäkelä - Chefdirigent beim Oslo Filharmoniske Orkester

  • Mäkelä hat im Jänner 2019 auch bereits Bruckners Fünfte beim MDR-Sinfonieorchester in Leipzig dirigiert. Der Mitschnitt wurde seinerzeit ausgestrahlt. Gestern hörte ich ihn mir erstmals komplett an. Dass sich ein seinerzeit 23-Jähriger an die komplexeste Symphonie von Bruckner herantraut, lässt schon mal aufhorchen. Selbst Bruckner-Exegeten wie Günter Wand warteten voller Ehrfurcht, bis sie alte Männer waren. Ich habe jedenfalls bereits belanglosere Interpretationen weit etablierterer Dirigenten gehört als die Lesart Mäkeläs. Das Problem ist allerdings das Orchester, das damals wahrlich keinen guten Tag hatte. Besonders die Bläser, Holz und zumal Blech, patzen, was das Zeug hält. Ich hatte sogar den Eindruck, als wollten sie den blutjungen Dirigenten vorführen. Im ersten und zweiten Satz ist das besonders arg und verleidet einem den Hörgenuss doch erheblich. Zu frühe, zu späte und unsaubere Einsätze en masse. Danach wird es besser, bevor die hörbare Überforderung in der Schlusscoda wiederkehrt, wo so einiges schiefgeht. Dem Publikum gefiel es trotzdem, vernimmt man den Applaus. Ich glaube trotzdem nicht, dass diese Aufnahme jemals kommerziell erscheinen wird. Ob das einfach ein schlechter Tag des Orchesters war, ob zu wenig geprobt wurde oder ob es vielleicht doch am Dirigenten lag, ist schwer festzustellen, wenn man nicht live dabei war. Fazit: Bruckners Fünfte ist und bleibt eine Herausforderung der Extraklasse.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Die Neunte von Mahler hat er indes bereits tatsächlich dirigiert, nämlich letzten Dezember mit "seinem" Orchestre de Paris.

    Abrufbar ist das Konzert aber erst wieder ab Mittwoch:


    Grande Salle Pierre Boulez, Paris, Frankreich

    Kostenlos On-Demand:
    Mittwoch 24. März 2021 20:30 bis Donnerstag 23. September 2021 23:59


    Ravel, Maurice (1875-1937) Pavane pour une infante défunte

    Bartók, Béla (1881-1945) Klavierkonzert Nr. 3, Sz119

    Bruckner, Anton (1824-1896) Symphonie Nr. 9 in d-Moll, WAB109


    Orchestre de Paris

    Klaus Mäkelä Dirigent

    Kirill Gerstein Klavier


    Am 8. August 2020 hatte hatte ich bereits mitgeteilt, dass Klaus Mäkelä mit Beginn der Saison 2022/23 Chefdirigent des Orchestre de Paris wird.

    Wer was von dem jungen Senkrechtstarter haben will, muss ihn offenbar jetzt an sich binden.

    Das hat auch das Orchestre de Paris getan. Mit Beginn der Saison 2022/23 wird er Chefdirigent des Orchesters.
    Er wird dem Orchester 12 Wochen pro Jahr zur Verfügung stehen.
    Eine zeitliche Begrenzung des Vertrages scheint es nicht zu geben.


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Danke sehr, lieber Caruso, für diesen Hinweis auf das Konzert mit Bruckners Neunter. Das werde ich mir definitiv anhören. Mir ging es weiter oben indes um jenes Konzert mit Mahlers Neunter.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber JosephII.!

    Danke sehr, lieber Caruso, für diesen Hinweis auf das Konzert mit Bruckners Neunter. Das werde ich mir definitiv anhören. Mir ging es weiter oben indes um jenes Konzert mit Mahlers Neunter.

    Jessas, da habe ich beim Rück- und Vor- und wieder Rück-scrollen wohl den Durchblick verloren. Sorry!


    Insgesamt freue ich mich freilich, dass Klaus Mäkelä auch in unserem nun Forum Aufmerksamkeit findet. Das sah zunächst nicht so aus. Als sich fast ein Jahr lang niemand in diesen Thread verirrt hat, war ich schon ziemlich deprimiert.


    Hast Du denn inzwischen auch schon Konzerte von Mäkelä 'in the flesh' gehört?

    Ich hoffe, am 1. Mai 2021 in Berlin wieder das Glück zu haben! Noch ist aber nicht klar, dass das Konzert vor Publikum stattfinden kann.

    Auf jeden Fall wird es eine Übertragung in DEUTSCHLANDRADIO KULTUR geben! Der Termin dafür steht noch nicht fest.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Lieber Caruso,


    nein, live erleben konnte ich Mäkelä noch nicht. Das ist mir unter den derzeitigen Umstände auch unmöglich. In Wien ist er m. W. noch nicht aufgetreten, und selbst wenn er in nächster Zeit käme, so fände das Konzert wohl ohne Publikum statt. Deswegen bin ich sehr dankbar für die Konzertvideos und Rundfunkübertragungen, die es erlauben, sich trotzdem ein Bild vom Werdegang dieses Dirigenten zu machen. Für die Zukunft bin ich zuversichtlich, dass eines der in Wien ansässigen Orchester Klaus Mäkelä einladen wird.

    Beste Grüße

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    – Luís de Camões

  • Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich an diesem Thread beteiligen soll, denn ich habe Klaus Mäkelä 2x "live" gehört und hatte keinen positiven Eindruck, der aber (ich hinterfrage mich selber kritisch) vermutlich auf Vorurteilen beruhte.

    Die Kleinstadt Mikkeli, in der ich lebe, hat sogar ein eigenes Orchester, wenn auch nur ein 12-köpfiges Streichensemble, dem Sasha Mäkilä als Chefdirigent vorstand, ein Dirigent, der mir sehr gut gefiel und den ich auch mit dem Mariinsky-Orchester erlebt habe. Differenzen mit dem Intendanten führten dazu, dass Mäkiläs Vertrag nicht verlängert wurde.

    In diese Zeit fielen die beiden Konzerte mit Klaus Mäkelä, und ich besuchte dessen Proben und Konzerte. Ich bin mir der Problematik bewusst, einen Dirigenten (vom Standpunkt des Zuhörers und Zuschauers her) zu beurteilen, und ich weiß, dass es bei mir mehr ein Bauchgefühl ist, das mich aber oft nicht getrogen hat.

    Im Falle von Klaus Mäkelä hat es mich aber ganz offensichtlich doch getrogen, denn ich konnte seinem Dirigat nichts abgewinnen. Wenn er sinfonische Werke dirigiert hätte, hätte ich etwas über seine Interpretation aussagen können, aber angesichts des Repertoires eines Streichorchesters konzentrierte ich mich auf die Art und Weise seines Dirigierens, und die kam mir anfängerhaft-mechanisch vor. Mäkelä stand damals am Beginn seiner Dirigentenkarriere und trat in einem der beiden Konzerte sogar als Cellist auf, was mir sehr gut gefiel.

    Ich habe dann Klaus Mäkeläs Weg verfolgt und musste zum Ergebnis kommen, dass ich mit meiner Einschätzung verkehrt lag. Ich fragte mich : Kann dieser Dirigent schlecht und unbedeutend sein, der von der Agentur HarrisonParrot vertreten wird, den Esa-Pekka Salonen zu seinem Assistenten bei seiner "Ring" - Einstudierung an der Finnischen Nationaloper gemacht hat, der Künstlerischer Leiter des Turku Musik-Festivals geworden ist, der namhafte Orchester als Chef- oder Gastdirigent leitet? Nein, Schünemann, da hast du dich wohl geirrt!!!

    Es gibt zum Glück sehr viele von Mäkelä dirigierte Mitschnitte, an Hand deren ich offenbar meinen auf Vorurteilen beruhenden Irrtum korrigieren kann.


    Beste Grüße aus Finnland


    Peter Schünemann

  • Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich mich an diesem Thread beteiligen soll, denn ich habe Klaus Mäkelä 2x "live" gehört und hatte keinen positiven Eindruck, der aber (ich hinterfrage mich selber kritisch) vermutlich auf Vorurteilen beruhte.

    Du hast mit Dir gerungen, lieber Peter Schürmann, und Dich schließlich dazu durchgerungen, hier auch etwas zu schreiben. Dafür bin ich Dir sehr dankbar.

    Dein ungemein offener Bericht über Deine Geschichte mit einem jungen Dirigenten, der Dich beim ersten Kennenlernen nicht überzeugt hat, nun aber Karriere macht und von allen Seiten als herausragendes Talent gepriesen wird, fand ich in seiner Ehrlichkeit ganz bewegend. Ich bin gespannt zu welchen Eindrücken und Einsichten Dich die Mitschnitte, die es ja erstaunlich zahlreich von ihm im Internet gibt, bringen werden. Zögere nicht, uns die mitzuteilen, auch wenn Deine Vorbehalte und Kritik nicht gänzlich verschwinden.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe mir gestern Nacht noch die besagte Neunte von Bruckner aus dem oben gezeigten Konzertvideo komplett angehört. Mäkeläs Spielzeiten sind auf der eher gemessenen Seite: knapp 27 Minuten - 10:30 Minuten - 26:30 Minuten. Insgesamt gefiel mir diese Darbietung sehr gut. Das Orchestre de Paris ist zwar nicht eben als Bruckner-Orchester berühmt, doch gelang ein doch idiomatischer Tonfall. Mäkelä hat trotz seiner Juvenilität durchaus bereits etwas zu sagen in Sachen Bruckner (erstaunlich genug). Im Kopfsatz wurde nicht ganz die unglaubliche Intensität Bruno Walters erzielt, aber die Messlatte ist ja auch unerreichbar hoch gelegt. Am meisten sagte mir das Scherzo zu. Das Adagio klang hier durchaus so, als könnte noch ein Finalsatz danach folgen, was leider nicht der Fall war.

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    – Luís de Camões

  • Lieber Joseph II !

    Mäkeläs Spielzeiten sind auf der eher gemessenen Seite: knapp 27 Minuten - 10:30 Minuten - 26:30 Minuten.

    Wichtiger als die Zeitangaben der Spieldauer der einzelnen Sätze finde ich die Frage, ob es dem Dirigenten gelingt, die Logik und die Geheimnisse der architektonischen Form zu entschlüsseln und nachzuvollziehen. Und dafür sind eigentlich unter anderem die Temporelationen innerhalb der Sätze bedeutend. Wie die gestaltet werden, finde ich unheimlich spannend. Das zu messen ist allerdings schwierig. Ich erinnere mich an zwei Aufführungen der 9. Sinfonie von Bruckner unter Hans Rosbaud und John Barbirolli, die ich kurz hintereinander gehört habe und bei denen die Spieldauer der Sätze ungefähr gleich war. Die Relationen innerhalb des ersten und auch des dritten Satzes aber waren ganz unterschiedlich. Zudem gönnte sich Barbirolli agogische Freiheiten während Rosbaud streng auf die Einhaltung der für die jeweiligen Teile gewählten Tempi bedacht war. Dadurch entstanden völlig verschiedene Sichtweisen der Architektur. Die eine Interpretation klang nach Bauhaus, die andere nach mittelalterlichem Dom.
    Mich würde schon interessieren, wie Mäkelä das Werk aufgebaut hat. Aber im Augenblick komme ich nicht dazu die Aufnahme zu hören. Vielleicht an Ostern?


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Wie der Decca Homepage zu entnehmen ist, wird Klaus Mäkelä künftig für das Label CDs aufnehmen.


    Das erste Projekt wird ein Sibelius Sinfonienzyklus mit "seinen" Philharmonikern aus Oslo sein, inklusive der sinfonischen Dichtung "Tapiola" und den Fragmenten der lange Zeit als zerstört geglaubten 8. Sinfonie.


    Man darf gespannt sein, denn guten Sibelius kann man gar nicht genug hören, wenngleich der etwa zehn Jahre ältere Santtu-Matias Rouvali die Messlatte des Interpretationsvermögens von Sibelius-Sinfonien durch einen jungen finnischen Dirigenten sehr hoch gehängt hat...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Das erste Projekt wird ein Sibelius Sinfonienzyklus mit "seinen" Philharmonikern aus Oslo sein...


    Man darf gespannt sein, denn guten Sibelius kann man gar nicht genug hören, wenngleich der etwa zehn Jahre ältere Santtu-Matias Rouvali die Messlatte des Interpretationsvermögens von Sibelius-Sinfonien durch einen jungen finnischen Dirigenten sehr hoch gehängt hat...

    Ich kenne nur die Aufnahme der 2. Sinfonie von Sibelius unter Rouvali. Die hat schon ein bemerkenswerte Klarheit - der Klanges und der Strukturen. Zudem ist sie sehr engagiert und lebendig. Besonders das Scherzo finde echt mitreißend. Das Finale ist nicht weniger mitreißend und voll feuriger Energie. Allerdings vermisse ich hier das große Pathos, das bei Vanskä zu hören ist.


    Wie auch immer. Ich denke, dass Mäkelä durchaus auch noch was zu sagen hat, denn....

    .... guten Sibelius kann man gar nicht genug hören

    Beste Grüße


    Carsuo41

    ;) - ;) - ;)


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  • BR-KLASSIK: 7. Oktober 2021, 20.00 Uhr

    Live aus dem Herkulessaal der Münchner Residenz - Surround

    Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

    Leitung: Klaus Mäkela

    Solisten: Anna Lucia Richter, Mezzosopran;

    Frank Peter Zimmermann, Violine

    Béla Bartók: Rhapsodie Nr. 2, Sz 90;

    Bohuslav Martinů: Suite concertante D-Dur, H 276a;

    Gustav Mahler: Symphonie Nr. 4 G-Dur


    Klaus Mäkelä | Bildquelle: © Jerome Bonnet


    Er ist der Shooting-Star unter den jungen Dirigenten aus Finnland, die durch die legendäre Schule Jorma Panulas an der Sibelius-Akademie in Helsinki gegangen sind: Der erst 25-jährige Klaus Mäkelä ist bereits Chefdirigent der von Mariss Jansons geprägten Osloer Philharmoniker, im Herbst 2022 übernimmt er zusätzlich die Leitung des Orchestre de Paris. Mäkeläs Debüt beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks im Februar 2020 kam so gut an, dass er im Oktober desselben Jahres gleich wieder zu einem Coronakonzert eingeladen wurde.


    Nun steht sein dritter Auftritt beim BRSO an, und Mäkelä dirigiert Gustav Mahlers leichter besetzte Vierte Symphonie. Deren vermeintlich naiver Grundton vermittelt allerdings eine trügerische Idylle, voller Brüche, Ironie und Galgenhumor. Im ersten Konzertteil gibt es eine Wiederbegegnung mit dem fabelhaften Geiger Frank Peter Zimmermann, der dem BRSO seit über 35 Jahren freundschaftlich verbunden ist.


    Mit zwei seltener zu hörenden Violinwerke beweist Zimmermann einmal mehr, dass er sich nie mit dem Mainstream begnügt hat. Die Suite concertante von Bohuslav Martinů ist in ihrer zweiten Fassung ein neoklassizistisches Meisterstück à la Strawinsky, mit pulsierenden Rhythmen und ariosen Melodien, inspiriert von der tschechisch-mährischen Volksmusik. Noch deutlich folkloristischer gibt sich die einleitende zweite Violin-Rhapsodie von Béla Bartók, die mit ihren erst langsamen, dann schnellen Tanzrhythmen ungarisches Feuer entfacht.

    Einer der erhabensten Zwecke der Tonkunst ist die Ausbreitung der Religion und die Beförderung und Erbauung unsterblicher Seelen. (Carl Philipp Emanuel Bach)

  • Ein interessantes kurzes Interview mit Maestro Mäkelä über seine Arbeit in Oslo:


    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Klaus Mäkelä bleibt auch in diesen Zeiten vielbeschäftigt, wie sein Konzertkalender verrät. 2022 erfolgen einige Debüts bei wichtigen Orchestern: Im Februar beim London Philharmonic, wo u. a. "Also sprach Zarathustra" und Rachmaninows Symphonie Nr. 2 erklingen sollen, und im April beim Chicago Symphony Orchestra (Hillborg, Prokofjew, Strawinski), beim Cleveland Orchestra (Sibelius, Schostakowitsch) sowie beim San Francisco Symphony (López, Berg, Schostakowitsch). Des Weiteren steht im Mai/Juni eine Gasttournee der Osloer Philharmoniker mit Sibelius-Zyklus (alle sieben Symphonien an jeweils drei Abenden) im Wiener Konzerthaus sowie in der Hamburger Elbphilharmonie an.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Des Weiteren steht im Mai/Juni eine Gasttournee der Osloer Philharmoniker mit Sibelius-Zyklus (alle sieben Symphonien an jeweils drei Abenden) im Wiener Konzerthaus sowie in der Hamburger Elbphilharmonie an.

    Habe inzwischen Karten für den Zyklus in der Elbphilharmonie und gehört, dass später auch eine CD-Veröffentlichung geplant ist.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Habe inzwischen Karten für den Zyklus in der Elbphilharmonie und gehört, dass später auch eine CD-Veröffentlichung geplant ist.

    Ich habe mir den Zyklus im Wiener Konzerthaus vorgemerkt. Und ja, Mäkelä hat bereits einen Decca-Vertrag in der Tasche, wo eben diese Gesamtaufnahme entstehen soll. :hello:

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe mir den Zyklus im Wiener Konzerthaus vorgemerkt. Und ja, Mäkelä hat bereits einen Decca-Vertrag in der Tasche, wo eben diese Gesamtaufnahme entstehen soll. :hello:

    Die Veranstaltungen in Wien liegen ja sehr günstig (Samstag, Sonntag, Montag). Ich glaube, da bin ich dabei, zumal ich schon immer einen ganzen Sibelius-Zyklus in einem Rutsch hören wollte. In Helsinki zum Sibelius-Jahr konnte ich leider nicht.


    Beste Grüße

    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Habe inzwischen Karten für den Zyklus in der Elbphilharmonie und gehört, dass später auch eine CD-Veröffentlichung geplant ist.

    Oh je, wenn der Zyklus wirklich auf CD erscheint, kann sich mein Konto schon wieder auf eine neue Ausgabe einstellen... ;(

  • Wie der Decca Homepage zu entnehmen ist, wird Klaus Mäkelä künftig für das Label CDs aufnehmen.


    Das erste Projekt wird ein Sibelius Sinfonienzyklus mit "seinen" Philharmonikern aus Oslo sein, inklusive der sinfonischen Dichtung "Tapiola" und den Fragmenten der lange Zeit als zerstört geglaubten 8. Sinfonie.


    Man darf gespannt sein, denn guten Sibelius kann man gar nicht genug hören, wenngleich der etwa zehn Jahre ältere Santtu-Matias Rouvali die Messlatte des Interpretationsvermögens von Sibelius-Sinfonien durch einen jungen finnischen Dirigenten sehr hoch gehängt hat...

    Seit wenigen Tagen ist die Gesamtaufnahme mit den Philharmonikern aus Oslo und ihrem Chefdirigenten beim Werbepartner erhältlich. Die Hörschnipsel werden uns vorenthalten...


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Debüts bei den BBC Proms sowie bei den Berliner Philharmonikern

    Klaus Mäkelä wird im August bei den Proms-Konzerten in der Royal Albert Hall debütieren:


    Oslo Philharmonic – BBC Proms London

    AUGUST 12

    Jean Sibelius: Tapiola

    Franz Liszt: Piano Concerto No. 1

    Richard Strauss: Ein Heldenleben

    Soloist: Yuja Wang

    Auch die Termine für seine Antrittskonzerte bei den Berliner Philharmonikern im nächsten Jahr stehen bereits:


    GERMANY

    Berlin Philharmonic

    APRIL 20, 21 & 22

    Dmitri Shostakovich: Symphony No. 6

    Pyotr Tchaikovsky: Symphony No. 6 “Pathétique”

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und ab Montag in drei Konzerten in der Elbphilharmonie das diesjährige Internationale Musikfest Hamburg beenden. - Das wird anstrengend, aber ich freu mich schon! Es gibt sogar noch ein paar Karten:


    https://www.elbphilharmonie.de…rmonic-klaus-makela/16589

    https://www.elbphilharmonie.de…rmonic-klaus-makela/16350

    https://www.elbphilharmonie.de…rmonic-klaus-makela/16588

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich durfte Herrn Mäkelä und das Oslo Philharmonic kürzlich an drei Abenden im Wiener Konzerthaus erleben.


    Alle sieben Sibelius-Sinfonien an drei Abenden, plus Zugaben (jeweils eine pro Abend, „Finlandia“, „Valse triste“, „Lemminkäinen zieht heimwärts“) - allein das war schon ein Erlebnis. Quasi der musikalische Marathon, nachdem ich erst vor vier Wochen einen echten Marathon durch Wien gelaufen war. Das Wiener Konzerthaus war ein sehr würdiger und schöner Raum dafür.


    Orchester und Dirigent waren glänzend aufgelegt - die Chemie stimmte. Mäkelä hat einen sehr tänzerischen Dirigierstil, und das Orchester lässt sich gern von ihm führen, das merkte man. Auch das Publikum war sehr wertschätzend.


    Live war auch nichts davon zu spüren, wie man an der jüngst auf CD erschienenen Aufnahme kritisiert hat, dass die Bläser gegenüber den Streichern benachteiligt wurde.


    Am besten haben mir gefallen die erste, die zweite und die fünfte Symphonie - die Schlachtrösser also. Das passte, das machte sehr viel Freude, der „Schwanenruf“ kam wirklich sehr schön. Einzige Eintrübung nicht-musikalischer Art: Ein Handyklingeln im initialen Klarinettensolo der Ersten…

    Schwachpunkte waren meinem Empfinden nach die vierte und die dritte. Die vierte Sinfonie zerfiel im ersten Satz leider ziemlich, da habe ich einfach Karajans Aufnahme im Ohr, der diese schwierige Musik zu einem überzeugenden und spannenden Bogen brachte.


    Bei der dritten ist der Lakmustest der zweite Satz - der leider sehr öde sein kann. Man muss diese repetitiven Passagen entweder ganz tänzerisch und delikat bringen, oder, wie Bernstein, choral-überwältigend - bei Mäkelä wirkte der Satz leider etwas uninspiriert.

    Was bleibt: Mäkeläs Karriere werde ich weiter sehr interessiert verfolgen, und meiner Verehrung für die Musik von Sibelius hat eher noch weiter zugenommen.


    Gutes Hören

    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Bin gerade zurück aus der Elbphilharmonie: 4, 2 & Finlandia - Großer Jubel schon gestern (1, 6 & 7), heute noch mehr! Sehr gespannt auf morgen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Ich habe mich entgegen meiner Absicht, das Konzerthaus wegen der jüngst erfolgten Ausladung von Currentzis und musicAeterna erst einmal nicht mehr zu beehren, gleichsam im letzten Moment und nicht zuletzt auf Zureden guter Freunde davon überzeugen lassen, mir diese einmalige Chance, das führende norwegische Orchester unter dem finnischen Dirigenten-Jungstar live zu erleben, doch nicht entgehen zu lassen. Und ja, ich bin im Endeffekt extrem froh, es wahrgenommen zu haben. Für mich hat Klaus Mäkelä live die letzten Zweifel beseitigt. Ein hochseriöser, ungemein charismatischer Könner, dem "sein" Orchester merklich zu Füßen liegt. Möge diese fruchtbare Zusammenarbeit noch lange währen. Als er am ersten Abend zum ersten Mal hereinkam, lag nach meinem Eindruck eine Magie über dem Saal. Live gelangen sogar die Werke, die mich in der Studioaufnahme nicht so absolut überzeugten, besonders die Siebte mit einer fulminanten, markerschütternden Schlussapotheose, aber auch die etwas unscheinbare Sechste, die ich hier zum ersten Mal wirklich "verstanden" zu haben meine. Das Niveau der Osloer Philharmoniker ist zumindest in diesem Repertoire Weltspitze. Unglaublich gute Einzelleistungen, ich nenne nur mal die Schlagwerker (Wahnsinn am Ende der Fünften) und die Blechbläser (superb am Ende der Zweiten), aber gerade auch die Streicher. Ein üppiger Klangteppich, der einen tatsächlich teils an Karajan erinnerte. Die drei Zugaben ("Valse triste", "Finlandia" und "Lemminkäinens Heimkehr") waren der absolute "Brüller" und krönten jeden Konzertabend noch. Fazit: Weit mehr als ein von der Presse hochgeschriebener Showman. Das hat wirklich Substanz und ich frage mich, wo man dieser Tage Sibelius besser hören könnte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • "Als er am ersten Abend zum ersten Mal hereinkam, lag nach meinem Eindruck eine Magie über dem Saal."

    Schön beschrieben, werter Joseph II., das habe ich auch so empfunden. Schade, dass wir uns an dem Abend nicht kennenlernen durften.


    Beste Grüße


    Christian

    "...man darf also gespannt sein, ob eines Tages das Selbstmordattentat eines fanatischen Bruckner-Hörers seinem Wirken ein Ende setzen wird."



  • Nun also doch:

    Klaus Mäkelä soll nächster Chefdirigent des Concertgebouw-Orchesters Amsterdam werden.


    Allerdings erst 2027. Das spricht dafür, dass hier nichts überstürzt werden soll und Mäkelä sein kometenhafter Aufstieg selbst nicht ganz geheuer scheint.


    Quelle: https://www.rbb-online.de/rbbk…us-maekelae-sibelius.html

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Und am Ende der drei tollen Sibelius-Abende in der Elbphilharmonie wurden im Parkett sogar einige kleine Fähnchen mit den finnischen Nationalfarben geschwenkt :jubel:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Und am Ende der drei tollen Sibelius-Abende in der Elbphilharmonie wurden im Parkett sogar einige kleine Fähnchen mit den finnischen Nationalfarben geschwenkt :jubel:

    Ich denke, ihr hattet in Hamburg ähnlich bezwingende Konzerterlebnisse, lieber Michael. :hail:

    Ist Dir übrigens bekannt, ob man in der Elbphilharmonie mitgeschnitten hat? Sei es für den Rundfunk oder (wäre noch genialer) mitgefilmt für NDR Klassik?

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    – Luís de Camões

  • Ja, lieber Joseph II., es waren drei ganz hervorragende Abende! - Ich gehe davon aus, dass solche Konzerte grundsätzlich zumindest als Audio mitgeschnitten werden, Kameras konnte ich jdoch leider nicht entdecken. Sollte ich eines der Konzerte mal im Radio entdecken, werde ich aber hier Bescheid geben. Bis dahin vielleicht: https://www.ndr.de/orchester_c…hilharmonie,ndreo392.html

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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