Ein Fest für Auge und Ohr - Die neue Traviata aus der MET

  • Auch wenn es einige Mitglieder stört, der Oberbegriff heißt für mich „Gestern in der Oper“ und nicht „Gestern im Opernhaus“ und deshalb werde ich auch weiter hier berichten, wie ich die Live-Übertragungen aus der MET im Kino erlebt habe.

    Gestern Abend wurde die Neuproduktion von Verdis „La Traviata“ live übertragen. Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis. In einer prachtvollen Kulisse (diese war so konstruiert, das es zwischen den Bildern (die ja alle in einem Innenraum spielen) keiner großartigen Umbauten bedurfte. Durch Veränderungen in der Dekoration und der Beleuchtung wurden die unterschiedlichen Spielorte (Violettas Salon, Zimmer in einem Landhaus, Floras Salon, Sterbezimmer Violettas) deutlich.

    In dieser Kulisse sangen und spielten Diana Damrau als Violetta, Juan Diego Flórez als Alfred und Quinn Kelsey als Giorgio Germont. Alle drei möchte ich als stimmlich hervorragend und deutlich in der Aussprache bezeichnen, wobei gerade auch Quinn Kelsey uns besonders gefiel, der auch von anderen Zuschauern, mit denen ich in den Pausen sprach, beste Noten erhielt und vom New Yorker Publikum stürmischen Applaus erhielt. Manche Zuschauer im Kino waren geneigt, auch im Kino zu applaudieren, was natürlich keinen Sinn ergibt.

    Schauspielerisch herausragend war in erster Linie Diana Damrau, die vor allem auch die Sterbeszene so großartig ausspielte, dass manchen Zuschauern die Tränen kamen.

    Das alles unter dem Dirigat von Yannick Nézet-Séguin und in der Inszenierung von Michael Meyer. Die einzigen Abweichungen vom Libretto, die aber durchaus einen Sinn ergaben, waren, dass Giorgio Germont im zweiten Akt seine Tochter mitbringt, für die er Violetta um Mitleid anbettelt, und dass diese im Vorspiel zum dritten Akt als Vision mit Brautschleier durch Violettas Sterbezimmer geht.

    Zwei große Kinosäle waren bis auf die erste Reihe (wo man sehr dicht an der großen Leinwand sitzt, ständig den Kopf hochhalten muss und nicht das ganze Bild übersehen kann) gänzlich ausverkauft und selbst in der ersten Reihe gab es diesmal noch einige Leute.

    Die Begeisterung war groß und einige, mit denen ich sprach, meinten auch – wie ich – dass das Erlebnis hier noch viel unmittelbarer sei als im Opernhaus, wo man das alles aus der Entfernung betrachte. Es spricht sich langsam immer mehr herum, dass man im Kino noch zu einem großen Teil hervorragende werkgetreue Inszenierungen sehen kann.

    Da es von der neuen Produktion noch keine Aufzeichnung gibt, mag das folgende Bild einem ersten Eindruck von dieser wunderbaren Inszenierung sein, die für uns und die, mit denen wir gesprochen haben, ein vorweihnachtliches Geschenk war.

    La-Traviata-set-design-Mayer-Met-2.jpg

    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Lieber Gerhard,

    wenn die Inszenierung so toll war, warum gab es am Ende für den Regisseur etliche Buhrufe und nur höflichen Applaus? Weshalb hat das Publikum denn so laut gelacht, als der Dirigent nach der Pause zurück kam und dann gab es wieder kurzen Applaus? Quinn Kelsey hat mir auch sehr gut gefallen und war für mich eindeutig der beste Sänger der Vorstellung. In den USA singt er auch Wagner Partien und ist leider in Europa so gut wie gar nicht bekannt.Der Tenor von Florez ist zwar kräftiger geworden nur meine ich das er die hohen Töne nicht mehr so locker singt wie früher.

  • wenn die Inszenierung so toll war, warum gab es am Ende für den Regisseur etliche Buhrufe und nur höflichen Applaus?

    Vermutlich ließen die Jünger des Regietheaters, die es mittlerweile ja auch in New York gibt, dort ihre aufgestaute Wut heraus.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • wenn die Inszenierung so toll war, warum gab es am Ende für den Regisseur etliche Buhrufe und nur höflichen Applaus? Weshalb hat das Publikum denn so laut gelacht, als der Dirigent nach der Pause zurück kam und dann gab es wieder kurzen Applaus? [...]

    Vermutlich ließen die Jünger des Regietheaters, die es mittlerweile ja auch in New York gibt, dort ihre aufgestaute Wut heraus.

    Kann ja sein, aber interessant ist es schon, dass solche Dinge dann genüßlich ausgebreitet werden, wenn es sich um eine als RT identifizierte Produktion handelt, in diesem Fall aber kein Wort darüber verloren wird ... :untertauch:

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Die einzigen Abweichungen vom Libretto, die aber durchaus einen Sinn ergaben, waren, dass Giorgio Germont im zweiten Akt seine Tochter mitbringt, für die er Violetta um Mitleid anbettelt, und dass diese im Vorspiel zum dritten Akt als Vision mit Brautschleier durch Violettas Sterbezimmer geht.

    Erstaunt nehme ich zu Kenntnis, dass Gerhard Geschmack am RT findet. :) Es geht doch.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Erstaunt nehme ich zu Kenntnis, dass Gerhard Geschmack am RT findet. :) Es geht doch.

    Lieber Rheingold,


    diese kleine Abweichung sehe ich als so geringfügig an, dass ich noch nicht von Regisseurstheater sprechen kann. Die Handlung war durch dieses zweimalige Erscheinen dieser stummen Rolle an keiner Stelle beeinträchtigt. Als Regisseurstheater bezeichne ich die örtlich, zeitlich und in der Handlung verdrehten und damit für mich völlig verunstalteten Inszenierungen. Und die werde ich niemals gutheißen und niemals daran irgendeinen Geschmack finden!! Über eine solche Beurteilung - wie zitiert - kann ich nur lachen. :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Ich glaube, die deutsche Sprache ist eindeutig genug: "Gestern in der Oper" heißt "Gestern im Opernhaus", oder anders gesagt: was man in der Oper gesehen hat. Das hier ist ein Bericht über das, was man im Fernsehen gesehen hat. Das hat auch seine Berechtigung. Nur hat es hier nichts zu suchen sondern gehört in einen eigenen Thread. Einfach nur peinlich! Oder will das Tamino-Forum amtlich feststellen, dass das eigene Wohnzimmer als Opernhaus zu gelten hat und der Fernseher als Opernbühne? Absurdistan! :no:


    Schöne Grüße

    Holger

  • Ich glaube, die deutsche Sprache ist eindeutig genug: "Gestern in der Oper" heißt "Gestern im Opernhaus", oder anders gesagt: was man in der Oper gesehen hat. Das hier ist ein Bericht über das, was man im Fernsehen gesehen hat. Das hat auch seine Berechtigung. Nur hat es hier nichts zu suchen sondern gehört in einen eigenen Thread. Einfach nur peinlich! Oder will das Tamino-Forum amtlich feststellen, dass das eigene Wohnzimmer als Opernhaus zu gelten hat und der Fernseher als Opernbühne? Absurdistan! :no:


    Ich habe mir Gerhards Artikel nochmals durchgelesen. An keiner Stelle finde ich einen Vermerk, daß Gerhard die Traviata im TV gesehen hat. Gerhard hat eine der sehr beliebten Opern-Live-Übertragungen aus der Met (die es auch aus London gibt) im Kino gesehen. Diese Übertragungen sind auch bei uns so beliebt, daß mitunter 2 Kinosäle gleichzeitig übertragen, und das trotz Preisen von teilweise über die 20,- Euro.

    Ich sehe das als gleichwertig mit einem Besuch im Opernhaus an, wenn nicht sogar überlegen. Welcher Normalsterbliche hat die Möglichkeit, eine Aufführung in der Met oder in London live zu erleben?? Die Schlußfolgerung von Holger ist an den Haaren herbeigezogen und schlecht recherchiert. Kino im Wohnzimmer ist bei mir etwas anderes!!

    Lieber Gerhard, auch wir wollten ins Kino gehen, doch hat in der Familie der Schnupfen Einzug gehalten. Deshalb haben wir schweren Herzens verzichtet. Und zur Frage RT oder nicht: Du hattest schon oft darauf hingewiesen, daß es Dir auf eine den Sinn der Oper entstellende Regie ankommt, ob Du eine Inszenierung ablehnst oder nicht. Wenn Georg Germont seine Tochter mitbringt, das enstellt die Oper ja nicht. Es wirkt befremdlich, ja. Aber solange sie nicht singt, ist das akzeptabel, wenn auch nicht mit Begeisterung.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Ich sehe das als gleichwertig mit einem Besuch im Opernhaus an, wenn nicht sogar überlegen.

    :hahahaha:

    Welcher Normalsterbliche hat die Möglichkeit, eine Aufführung in der Met oder in London live zu erleben??

    Ich gehe davon aus, dass all die Tausende, die Abend für Abend in der MET ode im ROH Covent Garden sitzen, "normalsterblich" sind.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Ich gehe davon aus, dass all die Tausende, die Abend für Abend in der MET ode im ROH Covent Garden sitzen, "normalsterblich" sind.

    In der MET war ich noch nie, im ROH schon oft. Die Preise sind dort auch nicht höher als in München, Mailand oder Bayreuth.


    Im übrigen sehe ich keinen grundsätzlichen Unterschied zwischen dem Anschauen einer Übertragung im Kino und im TV, außer dass die Leinwand größer ist.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Lieber LaRoche,


    hier wird wieder einmal allerhand Abwegiges an den Haaren herbeigezogen, weil einem kein besseres Gegenargument gegen eine Person einfällt, vor deren Meinung (die viele haben, aber hier nicht aussprechen) man sich anscheinend fürchtet. Mich juckt das alles überhaupt nicht!! Die Fadenscheinigkeit solcher Argumente erkennt der Leser sehr schnell.

    Ich sehe weiterhin einen Besuch eine Live-Übertragung aus der MET oder aus dem Royal Opera House als Besuch einer Oper an, der sogar weit eindrucksvoller und - wie auch von anderen Besuchern, mit denen ich sprach, festgestellt ein viel unmittelbareres Erlebnis sein kann. Und - wie man an den Besuchszahlen erkennt - haben sich inzwischen viele Liebhaber der werkgerechten Inszenierungen auf das Kino umgestellt. Ich habe bei manchen Leuten festgestellt, dass sie von dieser Möglichkeit noch nichts wussten und konnte ihnen die Anregung geben. Und inzwischen spricht es sich mehr und mehr herum, dass man dort noch viele gute Aufführungen zu sehen bekommt. Und ich scheu mich nicht, weiterhin unter diesem Oberbegriff meine Erlebnisse zu schildern!!

    Was die Preise betrifft, lieber La Roche, liegen diese zwischen 25 und 31€, Das bezahle ich aber mindestens auch schon, wenn ich hier im Theater im dritten Rang eine Karte haben möchte und habe es viele Jahre auch getan, bis das Regisseurstheater auch hier einriss.


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • In der MET war ich noch nie, im ROH schon oft.

    Ich war 1x in der MET und einmal im ROH. Natürlich sind die Leute, die da regelmäßig die teuren Plätze bezahlen, mindestens "gehobene Mittelschicht", aber die MET fing damals preislich auch mit 15 Euro für den Stehplatz an.


    Unabhängig davon ist live eben live und die Spannung und Konzentration auf die Aufführung eine ganz andere, als wenn man weiß, dass es keinerlei Interaktiob gibt und dass die Aufführung vom eigenen Verhalten völlig unabhängig weitergeht. Das ist beim Fernsehen so und auch im Kino so, während es wirklich live nicht so ist.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Unabhängig davon ist live eben live und die Spannung und Konzentration auf die Aufführung eine ganz andere, als wenn man weiß, dass es keinerlei Interaktiob gibt und dass die Aufführung vom eigenen Verhalten völlig unabhängig weitergeht. Das ist beim Fernsehen so und auch im Kino so, während es wirklich live nicht so ist.

    Völlig d‘accord. Eine Übertragung kommt niemals einem Live-Erlebnis nahe, was Gerhard Wischniewski im übrigen auch selbst zugegeben hat, indem er sich über Leute mokierte, die im Kinosaal klatschen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Da ich häufiger in die Oper gehe nehme ich auch nie die teuersten Plätze. In den 80 Jahren war ich 4 mal in der MET und auf den oberen Rängen sind die Preise erschwinglich. Aber Gerhard hat mir leider immer noch nicht meine Fragen beantwortet. Und wenn ich jemanden erzähle das ich gestern in der Oper war, wird der bestimmt nicht fragen in welchem Kino ich die Aufführung gesehen habe.

  • Im Gegensatz zu der RT-Jüngern hier im Forum bedeutet für mich "Gestern in der Oper", dass ich hier eine aktuelle Aufführung rezensiere. Ob ich die in einem Opernhaus, einem Kino oder am Fernseher gesehen habe, spielt dabei für mich, als Philologen, keinen Unterschied.

  • Eine Aufführung im Kino ist eine Aufführung im Kino und eine Aufführung in der Oper ist eine Aufführung in der Oper. Ich kann Kino-Filme zuhause als DVD sehen - aber keine Live-Aufführung von Theater, was nun mal Oper ist, ins Wohnzimmer holen. Zumal ein Opern-Film eine ganz eigene Ästhetik hat, die nun mal mit einer Live-Aufführung nicht zu vergleichen ist. Das was man im Kino sieht, bekommt man identisch als DVD. Deswegen gehört ein solcher Beitrag in die Rubrik "Opernkritik - DVD". Man könnte ja den Titel erweitern: "Opernkritik - gesehen im Kino oder auf DVD". Hier gehört so etwas definitiv nicht hin.


    Schöne Grüße

    Holger

  • Im Gegensatz zu der RT-Jüngern hier im Forum

    Bei allem Respekt und gerne auch Verständnis: Ich würde z.B. weder rodolfo39 unter den RT-Jünger subsummieren, noch haben sich alle "Verdächtigen" - mich eingeschlossen - zum fraglichen Thema geäußert.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Im Gegensatz zu der RT-Jüngern hier im Forum bedeutet für mich "Gestern in der Oper", dass ich hier eine aktuelle Aufführung rezensiere. Ob ich die in einem Opernhaus, einem Kino oder am Fernseher gesehen habe, spielt dabei für mich, als Philologen, keinen Unterschied.

    Lieber M.Joho.


    Streiten sich die RT-Jünger noch immer um den Begriff "Oper"? Hieran sieht man wieder einmal, dass sie den Begriff recht einseitig sehen. Aber lass sie sich ruhig weiter streiten. Wir wissen jedenfalls, dass die Begriffe "Oper" und "Opernhaus" zweierlei Begriffe sind und ich störe mich nicht daran, wenn ein paar Leutchen mit dem Auseinanderhalten Schwierigkeiten haben. :hahahaha::hahahaha::hahahaha:


    Liebe Grüße

    Gerhard

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Streiten sich die RT-Jünger noch immer um den Begriff "Oper"? [...] Wir wissen jedenfalls, dass die Begriffe "Oper" und "Opernhaus" zweierlei Begriffe sind und ich störe mich nicht daran, wenn ein paar Leutchen mit dem Auseinanderhalten Schwierigkeiten haben.

    Dafür störe ich mich weiterhin an der m.E. vollkommen unnötigen Pauschalisierung (Stichwort "RT-Jünger") ;(;(;(

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Wenn ich es richtig sehe, ist dieser schöne Thread einer der ältesten des Forums. Er besteht seit 2005, und es lohnt sich, darin zu lesen. Ich tue das von Zeit zu Zeit. In all den Jahren haben Mitglieder leidenschaftlich, kenntnisreich, knapp und ausführlich, pointert und individuell über ihre Besuche von Opernvorstellungen berichtet, nicht aber davon, was sie sich auf DVD, im Fernsehn oder im Kino angeschaut haben. Sollte es nicht dabei bleiben? Oper im Kino ist relativ neu. Ich erkenne an, dass sich offenbar immer mehr Menschen mit dem schalen Abbild zufrieden geben, das ihnen auf der Leinwand geboten wird. Dieses Geschäftmodell ist aus meiner Sicht nur deshalb so sehr erfolgreich, weil es mit dem freiwilligen Verzicht auf Wirklichkeit kalkuliert. Das bringt heutzutage viel Geld in die Kassen. Wer also im Kinoessel versinkt, gibt sich letztlich der Illusion hin, in der Met, in der Bastille oder im ROH zu sitzen. Darauf würde ich mich nie einlassen. :no::no::no:


    Wie gesagt, ich kann gut verstehen, dass Menschen gern ins Kino gehen. Warum wird dafür nicht ein spezieller Thread eröffnet? Dann sind die Verhältnisse doch wieder ganz klar geregelt. Das Festhalten an der bisherigen Praxis garatiert auch, dass sich Opernbesucher vergleichend zu ein und derselben Inzsnierung in verschiedenen Vorstellungen äußern können. Eine Kinovorstellungen gibt es nur einmal - auch in der Wiederholung.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Sich mit Leuten auseinanderzusetzen, die dem Altersstarrsinn verfallen sind, ist Zeitverschwendung. Es ist nur schade um diese schöne Rubrik, die durch nicht hierher gehörende Beiträge zerstört wird.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Dafür störe ich mich weiterhin an der m.E. vollkommen unnötigen Pauschalisierung (Stichwort "RT-Jünger") ;(;(;(

    Fühlst du dich angesprochen?? Dafür gibt es ein scvhönes französisches Sprichwort: "Qui s'excuse, s'accuse"

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Oper im Kino ist relativ neu. Ich erkenne an, dass sich offenbar immer mehr Menschen mit dem schalen Abbild zufrieden geben, das ihnen auf der Leinwand geboten wird. Dieses Geschäftmodell ist aus meiner Sicht nur deshalb so sehr erfolgreich, weil es mit dem freiwilligen Verzicht auf Wirklichkeit kalkuliert. Das bringt heutzutage viel Geld in die Kassen. Wer also im Kinoessel versinkt, gibt sich letztlich der Illusion hin, in der Met, in der Bastille oder im ROH zu sitzen.

    Wobei man allerdings berücksichtigen sollte, dass das Kino natürlich eine Möglichkeit für Opernfreunde ist, deren Wohnort einen Opernbesuch wesentlich erschwert und beispielsweise ein Volksbühnen-Angebot nicht verfügbar ist. Allerdings dürften solche Orte angesichts der deutschen Theaterdichte fast schon rar gesät sein. Ironiemodus ein Was ich viel "problematischer" finde, dass in den Programmen die spannenden RT-Inszenierungen noch viel zu wenig Beachtung finden :untertauch: Ironiemodus aus

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Fühlst du dich angesprochen?? Dafür gibt es ein scvhönes französisches Sprichwort: "Qui s'excuse, s'accuse"

    Ganz ehrlich: Selten ein so dummes Sprichwort gehört!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Vermutlich ließen die Jünger des Regietheaters, die es mittlerweile ja auch in New York gibt, dort ihre aufgestaute Wut heraus.

    Das war das erst, woran ich gedacht habe. Denn - bei aller Liebe zur prunkvollen Aussattung - ich musste bei diesem Bühnenbild des "Neo-Rokkoko leicht in meich himeingrinsen - und dachte an eine "Apotheose des Kitsch (allerdings im Zweifelsfalle immer noch besser als "Modern")

    Der Historismus des 19. Jahrhunderts war dagegen im Vergleich geradezu eine Sbart der Avantgarde.....

    Diese Bühnenbild muß ja bei RT Beführworten den gesamten Hormonhaushalt durcheuinanderbringen.

    Daß sie gelacht haben war noch eine milde Reaktion - im Schlimmsten Fall hätten sie die Bühne stürmen können-

    Bei RT Befürwortern ist alles möglich.

    Sid Sicht der TR-Freunde ist dieses Bühnenbild ja geradezu Körperverletzung - ein Schlag mit der Faust ins Gesicht.

    Ja Ja so brutal können RT-Gegner sein - Wehe wenn sie losgelassen......

    :hahahaha::hello:

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Allerdings dürften solche Orte angesichts der deutschen Theaterdichte fast schon rar gesät sein

    Das ist im Prinzip schon richtig, allerdings sind leider RT-freie Inszenierungen noch rarer gesät!:(

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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