Die Königin der Koloraturen ist von uns gegangen

  • Heute musste ich in der Stuttgarter Zeitung den Nachruf auf Kammersängerin Prof. Sylvia Geszty lesen, die in der Nacht zum Samstag in Stuttgart verstorben ist.

    Zahlreiche Aufführungen in der Stuttgarter Oper durfte ich mit ihr erleben, auch die von ihr veranstalteten Gesangsabende ihrer Schüler und Schülerinnen habe ich regelmässig besucht und die äußerst nette und aufgeschlossene Künstlerin dabei persönlich kennen und schätzen gelernt.

    Ich verneige mich vor der großen Sängerin und Persönlichkeit Sylvia Geszty!

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Das ist wirklich traurig. Die Geszty hatte wirklich eine fantastische Stimme, wie geschaffen für schwierigste Koloraturen. Ich kenne sie allerdings nur von Konserven und beneide Dich, lieber Siegfried, um Deine Live-Erfahrungen.


    R.I.P.


    :angel:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Sie starb bereits in der Nacht zum Samstag und durfte Weihnachten nicht mehr erleben. Man wird sie gerne in Erinnerung behalten.

  • Sie war eine wunderbare Sängerin. Ich werde sie stets als die beste Zerbinetta, die ich live gehört habe, in Erinnerung behalten. Und in vielen anderen Partien ist sie mir auch unvergesslich!

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ungeheuer traurig. Ich hab sie nie live erlebt, aber sie bleibt mir in zahlreichen Platten, CD und DVD erhalten.


    Ein trauriger La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Das ist eine sehr traurige Nachricht. Zu Ehren der großen Sängerin werde ich nachher diese Scheibe auflegen:



    Hier ist sie auf der Höhe ihrer Kunst. Eine großartige "Reise" durch ihr breitgefächertes Repertoire. Auch die "Königin der Nacht" ist vertreten.


    R.I.P.


    Nemorino


    P.S.: Kann mir jemand sagen, wie man die CDs mit der ASIN abbilden kann? Seit der Umstellung auf die neue Software kriege ich das nicht hin ….

    Im voraus danke für einen Tip.

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Auch ich bin Sylvia Geszty sehr dankbar für unvergessliche Erlebnisse. Besonders eingegraben hat sich mir ihre Rosina im "Barbier" an der Deutschen Staatsoper Berlin in der Regie von Ruth Berghaus. Diese Inszenierung hielt sich Jahrzehnte, und ich habe sie immer mal wieder angeschaut. Die Geszty aber konnte mir niemand ersetzen.

    P.S.: Kann mir jemand sagen, wie man die CDs mit der ASIN abbilden kann? Seit der Umstellung auf die neue Software kriege ich das nicht hin ….

    Im voraus danke für einen Tip.

    Ich zitiere die Gebrauchsanweisung von Alfred:

    Um ein Cover von jpc einzugeben ist folgender Code nötig:

    [jpc]Bestellnummer[/jpc]

    Um ein Cover von amazon einzugeben ist folgender Code nötig:

    [am]ASINCODE[/am]

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Zitat

    P.S.: Kann mir jemand sagen, wie man die CDs mit der ASIN abbilden kann? Seit der Umstellung auf die neue Software kriege ich das nicht hin ….

    Im voraus danke für einen Tip.


    Hallo nemorino, wie vorher auch, in der blauen Leiste ist doch der amazon Button!

    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Hallo, Rüdiger und Fiesco,


    danke für die Hinweise. Aber genau das habe ich gemacht, wie auch früher, aber jedes Mal bekomme ich in der Vorschau einen kleinen schwarzen Punkt und dahinter die ASIN-Nummer, statt der Coverabbildung.


    Bei der Gelegenheit noch eine Frage: Wie kann man jetzt ein neues Thema eröffnen? Ich suche vergeblich den Button "Neues Thema", kann ihn aber nirgends finden. Ich weiß, ich bin ein totaler Internet-Ignorant:(.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Hallo nemorino, z.B. Hier im Thread, da gehst du auf ....DIE BERÜHMTE STIMME - SÄNGER PORTRÄT das ja oben unter der blauen bzw.roten Leiste angezeigt wird zurück und rechts ist der Button *Neues Thema* !


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Lieber Fiesco,


    danke für Deine Hilfe. Jetzt habe ich den Button gleich entdeckt. Irgendwie muß ich mich noch an das neue Outfit gewöhnen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Meine Frau und ich sind sehr betroffen, als wir gerade die Todesnachricht von Sylvia Geszty lasen.Wir hatten viele Jahre sehr enge Kontakte. Ich durfte mit der großen Künstlerin eine ganze Reihe von Künstlergesprächen machen. Höhepunkt war immer, wenn sie dann am Ende noch selbst sang. Auch in einem schlichten Saal konnte man sich ihrer Ausstrahlung, ihrem Charm und ihrer Wirkung nicht entziehen. Auch bei der Gottlob Frick Gesellschaft war sie ein ständiger, gern gesehener Gast. Sie lebte eine längere Zeit im Augustinum Stuttgart, in dem auch Inge Borkh wohnte. Wie oft besuchten Ingrid und ich die beiden Damen und führten sie dann in ein schönes Lokal. Unvergessliche Begegnungen. Jetzt sind beide von uns gegangen. Sylvia Geszty sagte mir in unserem letzten Telefonat, dass sie, falls ihr Hund, den sie abgöttisch liebte, sterben würde, auch nicht mehr leben möchte. Diese Aussage berührte mich sehr, da Sylvia Gezty im gleichen Jahr wie ich geboreni wurde. Zuletzt haben wir leider jeden Kontakt mit Sylvia Geszty verloren. Überraschend hat sie ein Sohn zu sich genommen. Wir konnten durch X-Anrufe im Augustinum die neue Adresse nicht erfahren. Aus Datenschutzgründen wurde sie uns nicht genannt. Auch keiner der Künstlerkollegen wußte, wo sie lebte.So bleibt uns nur die Erinnerung an Sylvia Geszty als eine fabelhafte Sängerin, die weit mehr konnte als virtuose Koloraturen zu singen. Sie war auf der Bühne, jedoch auch im Leben eine große, liebenswerte Diva mit gewinnender Faszination Wir haben eine gute Freundin verloren, um die wir trauern und die für uns auch durch ihre Aufnahmen unvergesslich sein wird. Sylvia ruhe in Frieden. Adieu - Ingrid und Hans


    Herzlichst

    Operus

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Ich habe sie bei einem Treffen der Gottlob Frick Gesellschaft in Wien - wo ich auf Einladung von Operus zu Gast war, persönlich kennengelernt und saß durch einen Zufal mit ihr und Renate Holm an einem Eck des großen Tisches und betrieben Small Talk. Wieso sie in Wien war, das erinnere ich mich nicht mehr - es muß übrigerns 2009 gewesen sein.

    Mein Gott, was war das für eine Gesellschaft. Operus hatte eingeladen, und da waren sie alle, Milletre, Prof Gottfried Czervenka und zahlreiche andere, die heute nicht mehr unter uns weilen. Ein Nachmittag im Gepräch mit "der Geszyty " - das war schon ein Erlebnis, wofür ich dem Schicksal und Operus gleichermaßen dankbar bin.

    RIP


    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich kannte bzw kenne leider auch nur ihre Aufnahmen, die jedoch bleibende Eindrücke bei mir hinterlassen haben. Möge sie in Frieden ruhen. Ihre Aufnahmen leben fort.


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  • Eine schöne Zerbinetta.

    Lieber Hans Heukenkamp,


    wenn ich von der alten Karajan-Aufnahme aus dem Jahr 1953 (ebenfalls EMI) absehe, die leider nur in Mono existiert, so ist die Kempe-Einspielung für mich die überzeugendste ARIADNE im gesamten CD-Angebot. Leider ist sie z.Zt. nur antiquarisch erhältlich. Nicht nur Sylvia Geszty, sondern die gesamte Besetzung, mit Gundula Janowitz als Primadonna/Ariadne an der Spitze, ist ein wahrer Traum und heute in dieser Qualität wohl schwer, wenn überhaupt realisierbar.


    Ich besitze die Aufnahme in dieser (damals ersten) CD-Ausgabe:

    Sie wurde im Juni/Juli 1968 in der Lukaskirche Dresden mit dem Chor der Staatsoper und der Staatskapelle Dresden produziert und klingt ausgezeichnet.

    Sylvia Gesztys Zerbinetta braucht sich hinter Rita Streich (bei Karajan) wahrlich nicht zu verstecken.


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ohne Anspruch auf Vollständigkeit fallen mir aus dem Gedächtnis hier einige ihrer Schülerinnen und Schüler ein:

    Melanie Diener

    Angelika Luz

    Marlis Petersen

    Gabriele Rossmanith

    Anke Sieloff

    Melanie Walz

    Johannes Egerer

    Falk Struckmann

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Liebe Taminos,


    ich habe erst kürzlich durch 'Tamino' vom Tod dieser Sängerin erfahren.


    Sylvia Geszty habe ich nur einmal auf der Bühne gesehen: als 'Zerbinetta'-Einspringerin für Bogna Sokorska in jener denkwürdigen Premiere der "Ariadne auf Naxos" vom 17. 10. 1970 in Düsseldorf (u. a. mit Hana Janku, Trudeliese Schmidt und Ernst Kozub) als wegen hohem Krankenstand im Ensemble nicht nur die 'Zerbinetta', sondern auch die 'Najade' und das 'Echo' mit Gastsängerinnen (Arleen Augér und Antonia Fahberg) besetzt waren.


    Ich muss gestehen, dass ich nicht zu den großen 'Fans' dieser Sängerin gehöre. Ihr spezielles, sehr individuelles Stimmtimbre - was sie andererseits sofort identifizierbar macht - liegt mir nicht so sehr, was aber letztendlich Geschmackssache ist. An ihrer Gesangskunst, der stimmlichen Virtuosität und ihrer 'Furchtlosigkeit' gibt es aber nichts zu beanstanden; ich habe ein Video aus der 'Kinderzeit' des ZDF (1968?), wo sie in einem Konzert der Bamberger Symphoniker unter der Leitung des damaligen Hausdirigenten des Mainzer Fernsehsenders (Hermann Hildebrandt) den 'Schattentanz' aus "Dinorah" singt und mit einem phänomenalen Schlusston krönt. Von den sieben Solo-Platten, die ich mit ihr habe, ist mir die Aufnahme der Mozart-Konzertarien von 1970 mit der Staatskapelle Dresden unter Otmar Suitner die liebste.


    Als leidenschaftlicher Fernseh-Konsument kenne ich auch viele ihrer TV-Auftritte - natürlich auch Vacláv Kasliks Inszenierung von "Hoffmanns Erzählungen" mit einem sehr 'unanständigen' Giulietta-Kostüm (ZDF 1970 mit Jon Piso und Thomas Tipton unter Christoph von Dohnányi). Ich habe auch ein Band der ORF-Rundfunksendung vom 12. 2. 2011, als Sylvia Geszty bei Otto Brusatti im "Klassik-Treffpunkt" zu Gast war - sie wohnte ja zeitweilig in Wien - und mit Charme, Schlagfertigkeit und stark an Marta Eggerth erinnerndem Sprachduktus (und auch bemerkenswerter Offenheit) über das Auf und Ab ihrer Karriere erzählte.


    Sie unterrichtete 22 Jahre an der Stuttgarter Musikhochschule, 7 Jahre auch in Zürich und initiierte einen 'Internationalen Koloratur-Gesangswettbewerb'; in dem genannten Interview übte sie aber auch Kritik an der heutigen Praxis des Gesangsunterrichts. (Bemerkenswert ist, dass die zwei in den 70er und 80er Jahren populärsten Koloratur-Sopranistinnen Deutschlands - Sylvia Geszty und Ingeborg Hallstein - sich nach ihrer aktiven Zeit miteinander befreundeten und als Gesangs-Professorinnen ihre Schüler manchmal gegenseitig unterrichteten.) Eine 'Freundin' der modernen Musik war 'die Geszty' nicht und auch dem RT stand sie kritisch gegenüber. In einem anderen Interview bedauerte sie, dass sie die Hamburgische Staatsoper im Streit mit Rolf Liebermann verließ - der Wechsel an die Württembergische Staatsoper in Stuttgart erwies sich als Fehler, weil man sie dort ihrer Meinung nach 'aushungern' ließ.


    Nun muss man auch von Sylvia Geszty in der Vergangenheit sprechen. Ihre akustischen wie visuellen Dokumente werden bleiben.


    LG


    Carlo

  • Ich muss gestehen, dass ich nicht zu den großen 'Fans' dieser Sängerin gehöre. Ihr spezielles, sehr individuelles Stimmtimbre - was sie andererseits sofort identifizierbar macht - liegt mir nicht so sehr, was aber letztendlich Geschmackssache ist.

    Lieber Carlo,


    ich kann das sehr gut nachvollziehen. Hinzu kommt eine mitunter etwas freie Intonation und Rhythmik und vor allem eine mitunter wirklich nicht sehr sorgfältige Textbehandlung...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"