Wer sang an allen drei Berliner Opernhäusern?

  • Der Tenor Robert Künzli hat an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen.


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    An der Staatsoper war er am 21. Oktober 2001 der Fritz in der Premiere von Schrekers Oper "Der ferne Klang". Michael Gielen dirigierte, Peter Mussbach inszenierte, die weibliche Hauptpartie der Grete sang Anne Schwanewilms, die Rollen des Grafen und des Rudolf sang Hanno Müller-Brachmann, in weiteren Partien wirkten Wolfgang Newerla, Gerd Wolf, Bernd Zettisch, Uta Priew, Klaus Häger, Stephan Rügamer und Peter Menzel. Künzli sang die Partie auch bei mehreren folgenden Wiederaufnahmen der Produktion. Außerdem trat er in der Folge an der Staatsoper als Erik in der Kupfer-Inszeierung des Holländers (Serie im Februar 2003 unter Simone Young mit Schwanewilms, Youn und Struckmann) sowie als Alwa in der letzten Serie der Mussbach-"Lulu" im Juni 2003 unter Michael Gielen auf.

    An der Komischen Oper hat er verschiedene Partien gesungen: Max (sowohl in der Nel- als auch in der Bieito-Inszenierung), 1. Geharnischter (Kupfer II), Hermann (in der Reinhardt-Inszenierung) sowie Florestan (Kupfer).

    An de Deutschen Oper hat er im Juni 2005 ebenfalls den Alwa in der (letzten) Wiederaufnahme der Götz-Friedrich-"Lulu" gesungen, Ulf Schirmer dirigierte Alexandra von der Weth bzw. Marisol Montalvo sangen die Lulu, Franz Grundheber den Dr. Schön, Adalbert Waller den Schigolch, Iris Vermillon die Gräfin Geschwitz und Will Hartmann den Maler/Neger.

  • Aus diesem Grund war es nicht einfach, für die absagende Elena Mosuc eine Einspringerin zu finden, da auch die Premierenbesetzung Brigitte Hahn verhindert war. So kam es zu folgender Lösung: Caroline Stein übernahm die Olympia und Dagmar Schellenberger Antonia und Giulietta, letztere allerdings nur von der Seite singend, weil die Fassung dieses Aktes zu viele Unterschiede mit der ihr bekannten Fassung aufwies.

    Lieber "Melomane",


    besten Dank für die Nennung von Robert Künzli, den ich an Staatsoper ("Der ferne Klang", zumindest bis zur ersten Pause, was an der Inszenierung lag) und Komischen Oper (Geharnischter) auch erlebt habe - von der Deutschen Opper wusste ich in dem Fall allerdings nicht.


    Auf meine nächste Nominierung hast du mich gebracht und der Fall liegt ja ganz ähnlich:


    Caroline Stein, Sopran


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    Deutsche Oper Berlin: Einspringerin als Olympia (2002) - davon wusste ich nichts

    Staatsoper Berlin: Gastverträge als Königin der Nacht (B-Premiere 1990 sowie weitere Vorstellungen in Berlin und Japan) und als Hilde Mack in "Elegie für junge Liebende"von Henze (2005) - mindestens letztgenannte Rolle selbst erlebt

    Komische Oper Berlin: Gastvertrag als Blonde (mindestens in der Spielzeit 1992/93) - 2x selbst erlebt.


    "Das genügt!", sagt der Staatsanwalt! ^^

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nichtsdestotrotz erkläre ich hiermit zum Beginn des neuen Monats Februar, dass es ab sofort allen Taminos gestattet ist, in dieser Rubrik Sängerinnen und Sänger zu nennen, von denen sie definitiv wissen, dass sie an zwei der drei Berliner Opernhäuser gesungen haben. Vielleicht findet sich dann ein anderer Tamino, der bestätigen oder verneinen kann, dass der Betreffende am dritten Opernhaus, das nicht sicher ist, gesungen hat.

    Ich muss jetzt auf diese Variante ausweichen, weil ich momentan niemanden mehr nennen kann, der sicher an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen hat.


    Dieser Sänger hat definitiv an zwei Berliner Opernhäusern gesungen:


    Vladimir Bauer, Bariton


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    Deutsche Oper Berlin: ??????????????????????????????????????????????????????*

    Staatsoper Berlin: Gastauftritte als Pizarro (3.1.1960), Scarpia (25.2.1960), Solist bei einer Paul-Dessau-Matinee (13.12.1964) und Totenrichter in "Die Verurteilung des Lukullus" (21.11.1965 und 14.9.1966 und 17.11.1966)

    Komische Oper Berlin: Ensemblemitglied von 1959 bis 1989, Rollen u.a. Sebastiano, Spalanzani, Jago, Basilio (Paisiello), Germont, Scarpia, Holländer, Jochanaan, Popolani, Peachum (Pepusch), Pantalone, Amonasro, Dikoj, Onkel Bonze, Ammon in "Judith"


    *Ich kann nicht ausschließen, dass er auch mal an der Deutschen Oper Berlin gastiert hat, immerhin war er Tscheche und kein DDR-Bürger, dennoch halte ich Auftritte in der Deutschen Oper Berlin für eher unwahrscheinlich. Seine besten Jahre hatte er in den 1960ern und da war man in Berlin West sicher nicht besonders scharf drauf, Sänger gastieren zu lassen, die in Berlin Ost festenagiert waren. Bis hier irgendjemand einen Auftritte von Vladimir Bauer in Berlin-Charlottenburg bestätigen kann, nehme ich Vladimir Bauer NICHT in die Übersicht im Startbeitrag dieser Rubrik auf. Aber vielleicht ist das Unmögliche ja doch möglich und er sang vielleicht mal 1959 an der Städtischen Oper oder in den 1980ern im "Totenhaus" - ich weiß es nicht und glaube nicht so wirklich dran...


    Er sang an der Komischen Oper Berlin zwar viele Hauptrollen, aber der größte Belkantist war er nicht, zumal er sich mit der deutschen Sprache etwas schwer tat.






    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Die Sopranistin Sunhae Im hat an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen.


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    An der Deutschen Oper Berlin war sie in der Spielzeit 2004/05 die Premierenbesetzung des Yniold in Marco Arturo Marellis Neuinszenierung von "Pelléas und Mélisande". Dirigent war Marc Albrecht, in weiteren Partien wirkten mit: Veronique Gens (Mélisande), Richard Croft (Pelléas), Laurent Naouri (Golaud) und Reinhard Hagen (Arkel). Eine Kritik zur Premiere kann man hier nachlesen.

    An der Staatsoper trat sie in der Spielzeit 2006/07 in einer Wiederaufnahme des Kosky-"Orfeo" als Euridice auf. (Ja, es gab schon mal vor der der Produktion an der Komischen Oper einen Kosky-Monteverdi-"Orfeo" in Berlin, die Produktion wurde aus Innsbruck übernommen, von René Jacobs musikalisch geleitet und hatte ihre Berliner Premiere im Januar 2004. Orfeo war Stéphane Degout.)

    An der Komischen Oper trat sie am 10. Juni 2016 in einem von Bernhard Forck musikalisch geleitetem und von Barrie Kosky moderiertem Barockmusik-Konzert auf.

  • Da ich aktuell niemanden mehr nennen kann, der sicher an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen hat, nenne ich eine Sängerin, die ganz sicher an zwei der drei Berliner Opernhäusern gesungen hat und die heute zudem Geburtstag hat:


    Magdalena Falewicz, Sopran


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    Deutsche Oper Berlin: ?????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????*

    Staatsoper Berlin: Ensemblemitglied von 1979 bis ca. 1995, zuvor ab 1976 Gastauftritte. Gesungene Rollen u.a. Pamina, Zdenka, Micaela, "Figaro"-Gräfin, Liu, Rosalinde, Marzelline, Eva, Giulietta, Donna Elvira, Tatjana.

    Komische Oper Berlin: Ensemblemitglied in den 1970er Jahren. Gesungene Rollen u.a. Oscar, "Figaro"-Gräfin, Butterfly


    * Ich halte es zwar für wenig wahrscheinlich, dass Magdalena Falewicz an der Deutschen Oper Berlin gastiert hat, halte es aber auch nicht für unmöglich. Als Staatsbürgerin der Volksrepublik Polen war ihr das zumindest etwas leichter möglich als DDR-Bürgern. Magdalena Hajossyova hat als Staatsbürgerin der CSSR zu Mauerzeiten ja auch problemlos und häufig an der Deutschen Oper Berli gastiert. Vielleicht gab es nach dem Mauerfall auch mal ein Einspringen, da sind einige Ensemblemitglieder der Staatsoper Berlin öfter mal an der Deutschen Oper Berlin eingesprungen, zum Beispiel Brigitte Eisenfeld oder Carola Höhn, nur dass die beide meines Wissens nie an der Komischen Oper Berlin gesungen haben.

    John Moulson, der Ehemann von Magdalena Falewicz, hat jedenfalls an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen, wie wir bereits in dieser Rubrik festgestellt haben.

    In jedenfalls fest entschlossen, mit der Erfassung der Besetzungen in den Vorstellungsbüchern der Deutschen Oper Berlin noch ein wenig zurückzugehen, also in die 1970er Jahre - vielleicht findet sich ja dann doch noch ihre Name irgendwo.





    Die Rollen in den folgenden Inszenierungen der Staatsoper sang sie natürlich nicht nur bei den Japan-Gastspielen, sondern auch in Berlin:







    Herzlichen Dank übrigens noch für die Nennung von Sunhae Im, lieber Melomane. Die Sängerin war mir bis jetzt namentlich völlig unbekannt. Sie habe ich bereits in die Zusammenfassung im Startbeitrag ergänzt, Frau Falewicz natürlich nicht, und zwar so lange nicht, bis sich vielleicht doch noch der Beweis eines Auftritts von ihr an der Deutschen Oper Berlin findet.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"


  • Lieber Stimmenliebhaber,


    natürlich ist es leichter zu beweisen, dass ein Sänger an einem Haus gesungen hat, als dass er nicht dort aufgetreten ist.


    An der Städtischen Oper in den Kantstraße könnte Hans Hopf vor 1953 zwar gesungen haben. Ich habe aber nie davon gehört. Nach 1953 hat er nach meiner Wahrnehmung dort nicht gesungen. Und ich war eigentlich all die Jahre in jeder Woche mindestens einmal, meist zwei- oder dreimal in der Oper.


    Lieber "Caruso41",


    ich danke dir für deinen Beitrag zur Frage, ob Hans Hopf mal an der Städtischen bzw. Deutschen Oper Berlin gesungen hat oder nicht. Da die Frage offen bleibt und aktuell nicht geklärt werden kann (vielleicht ist er ja doch mal eingesprungen, gerade in der Zeit 1947/48, als er ohnehin in Berlin engagiert war), habe ich seinen Namen in meiner Liste im Startbeitrag mit drei Fragezeichen versehen.

    Liebe Operninteressierte,


    da mich die Frage, ob Hans Hopf nun mal an der Städtischen bzw. Deutschen Oper Berlin gesungen hat oder nicht, nicht losgelassen hat, war ich im vergangenen Monat mal wieder drei Tage in der Deutschen Oper Berlin (und damit meine ich nicht den Zuschauerraum) und habe mir mal die Vorstellungsbücher der Jahre 1945 - 1951 zu Gemüte geführt bzw. mir selbst diktiert. Die Ergebnisse habe ich zwar noch nicht verschriftlicht, aber ich kann nun ganz sicher sagen, dass Hans Hopf definitiv mindestens einmal an der Städtischen Oper Berlin aufgetreten ist: am 30. Dezember 1950 als Radames in Verdis "Aida" (neben der ebenfalls gastierenden Hildegard Jonas in der Titelpartie unter der Leitung von Kapellmeister Lenzer)


    Die drei Fragezeichen hinter seinem Namen in der Zusammenfassung im Eröffnungsbeitrag konnte ich somit guten Gewissens entfernen. :)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Danke für die interessante Recherche, lieber Stimmenliebhaber. Schön, endlich mal wieder von Dir zu lesen, ich bekenne mich hiermit als "Stimmenliebhaberliebhaber" ;)

    Herzliche Grüße

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Lieber Stimmenliebhaber, schön, wieder von Dir und Deiner scharfen Zunge zu lesen!

    Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Lieber Hans, vielen Dank für deine Worte! :thumbup:


    Heute nominiere ich eine Sopranistin, die eigentlich in Dresden engagiert war, aber dennoch auch an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen hat:


    Dora Zschille, Sopran


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    Städtische Oper Berlin: Gastspiel mindestens am 5.3.1949 als Aida

    Staatsoper Berlin: Gastauftritte im Ausweichquartier als Amelia im "Maskenball" (5.1.1951), Donna Anna in "Don Giovanni" (6.12.1952, 25.3., 4.5., 12.6. und 3.7.1953) und Marschallin im "Rosenkavalier" (28.10.1954), später weitere Auftritte im wiedereröffneten Stammhaus Unter den Linden als Isolde (4.4. und 4.5.1958)

    Komische Oper Berlin: Gastvertrag als Lady in der Joachim-Herz-Inszenierung von "Albert Herring" (ab 1957)


    Hier kann man sie mit der Arie der Tosca hören:



    In dieser auf CD erschienenen Rundfunkaufnahme von Wagners "Tannhäuser" ist sie als Venus mit von der Partie:



    :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Und nun, kurz nach Mitternacht gleich die nächste Sängerin, die ich zwar nicht mehr live auf der Bühne erlebt habe, die ich aber noch 2x (2003 und 2004) in ihrem Haus in Rauchfangswerder besuchen durfte.


    Sie war vor allem Protagonistin Walter Felsensteins an seinem neu gegründeten Berliner Opernhaus und Hanns Eislers im Konzertsaal und Aufnahmestudio, sang aber auch regelmäßig ein paar hundert Meter von ihrem Stammhaus entfernt sowie mindestens ein Mal auch am dritten Berliner Nachkriegsopernhaus, wie ich inzwischen eruieren konnte.


    Irmgard Arnold, Sopran


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    Städtische Oper Berlin: Auftritt als Musette in "La Bohème" am 14. April 1949

    Staatsoper Berlin: Auftritt als Gilda im Ausweichquartier Admiralspalast am 7.1.1951, später im wiedereröffneten Stammhaus Unter den Linden in Konzerten am 24.4.1959 und 8.1.1960 in Hanns Eislers "Deutscher Sinfonie" (auch erneut am 19.3.1965 in einem Gastkonzert des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig) sowie Stückverträge (als jeweilige Premierenbesetzung) als Rothaarige in "Peer Gynt" von Werner Egk (ab 19.5.1961), Jenny Hill in "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny" von Bertolt Brecht und Kurt Weill (ab 2.5.1964) sowie als Eva in der Uraufführung der Oper "Puntila" von Paul Dessau (ab 15.11.1966). Einen Tag nach dieser Urauführung sang sie gemeinsam mit Gisela May einen Brecht-Liederabend. Mit dem "Puntila" gastierte sie auch 2x in Florenz. Die letzte "Puntila"-Aufführung am 21.8.1969 war zugleich ihr Abschied von diesem Haus. Am 6.10.1957 sang die Arnold in der Staatsoper auch in einem Staatsakt zum 8. Jahrestag der Gründung der DDR sowie am 9.9.1960 bei der Trauerfeier für den verstorbenen Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, zudem am 12.9.1962 bei einem Trauerakt zum Ableben des Komponisten Hanns Eisler sowie Liedermatineen am Vormittag des 10. November 1963 (gemeinsam mit Peter Schreier) und am Vormittag des 21.3.1965 (erneut mit André Asriel als Klavier).

    Komische Oper Berlin: Ensemblemitglied von 1950 bis zu ihrem Bühnenabschied 1988 (als Golde in der 506. und letzten Vorstellung der legendären Felsenstein-Inszenierung vom "Fiedler auf dem Dach"). Ihre wichtigsten Rollen als Protagonistin Walter Felsensteins waren wohl die Aminta in der "Schweigsamen Frau" (57 Vorstellungen von 1954 bis 1957), die Violetta in Verdis "La Traviata" (als Premierenbesetzung) sowie natürlich die Füchsin Schlaukopf in allen 218 Aufführungen der legendären Felsenstein-Inszeinerung des "Schlauen Füchsleins". Weitere Rollen an der Komischen Oper Berlin waren: Diana in Offenbachs "Orpheus in der Unterwelt", Felice in Wolf-Ferraris "Die vier Grobiane", Frau in Milhauds "Der arme Matrose", Gabriele (Handschuhmacherin) in Offenbachs "Pariser Leben", Georgette in Puccinis "Der Mantel", Musette in Puccinis "La Bohème", 1. Dame in Mozarts "Zauberflöte" (auch so eine legendäre, im Gegensatz zum "Füchslein" aber leider nicht aufgezeichnete Felsenstein-Inszenierung), Gasparina in Wolf-Ferraris "Il Campiello", Colombina in Wolf-Ferraris "Die neugierigen Frauen", Liu in Puccinis "Turandot", Niklaus in "Hoffmanns Erzählungen" und Isaure in "Ritter Blaubart" - zwei legendäre Offenbach-Inszenierungen Walter Felsensteins, letztere wurde mit ihr verfilmt, erstere leider ohne sie, Athene in Monteverdis "Die Heimkehr des Odysseus" (Inszenierung von Götz Friedrich), Frau Hasentreffer in Henzes "Der junge Lord" (wie "Turandot" eine Inszenierung von Joachim Herz), nach 1972 kamen weitere kleinere Rollen wie die Cascadine in Offenbachs "Reise zum Mond" hinzu.


    Sicherlich hatte die Arnold nicht die schönste und edelste aller Sopranstimmen, aber vielleicht die markanteste. Sie sang das lyrische Fach ebenso wie das Koloraturfach, auch mal eine Mezzorolle (wie im "Hoffmann") und zudem viel Zeitgenössissches - am ehesten könnte man sie vielleicht (und mehr als jede andere) als "Charaktersopran" bezeichnen.


    Hier einige Ton- und Bildtonbeispiele ihrer Gesangs- und Darstellungskunst:







    Diese schöne deutschsprachige Aufnahme von Puccinis "Mantel" findet sich trackweise inzwischen auch bei Youtube:



    Natürlich gibt die auch als CD, wie einiges andere von ihr auch:



    Als Eisler-Interpretin auch hier zu hören:




    Sehr lohnend ist es auch, sie in diesen beiden Dokumentationen zur Geschichte der Komischen Oper zu sehen und zu hören, denn dann kann man nachvollziehen, warum meine Direktbegegnungen mit ihr unvergesslich für mich bleiben werden (wie für einen anderen Tamino, der sie - etwas später - ebenfalls besucht hat, ja sicherlich auch):




    Der Fall Irmgard Arnold beweist, dass man auch eine einzigartige und unverwechselbare Jahrhundertsängerin sein konnte, wenn man im eigenen Stimmfach wohl nicht einmal zu den 1000 schönstimmigsten Vertreterinnen gehörte. ;):hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Der Fall Irmgard Arnold beweist, dass man auch eine einzigartige und unverwechselbare Jahrhundertsängerin sein konnte, wenn man im eigenen Stimmfach wohl nicht einmal zu den 1000 schönstimmigsten Vertreterinnen gehörte. ;):hello:

    Lieber Stimmenliebhaber!


    Das hast Du schön gesagt! Es wäre prima, wieder mehr von Dir zu lesen! Das wäre für mich auch Motivation, mich weiter in dem Forum zu engagieren.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41, vielen Dank für deinen Beitrag. :hello:


    Heute Nenne ich eine Sopranistin, die man vom Namen her sehr leicht mit der von mir zuvor genannten Sopranistin verwechseln kann, weil der komplette Vorname sowie die beiden ersten Buchstaben des Nachnamens identisch sind - als ich den Namen zum ersten Mal las, hielt ich ihn für einen Fehler. Ich dachte, man wollte den Namen der vorher genannten Sopranistin schreiben und ist im Nachnamen falsch abgebogen und quasi wieder beim Vornamen gelandet.

    Beide sangen zudem in den 1950er Jahren im Ensemble des gleichen Berliner Opernhauses - und doch ist die gestern von mir genannte Sopranistin weit besser dokumentiert als die heute von mir genannte.


    Es geht heute um Irmgard Armgart, Sopran:


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    Ich zitiere zuerst aus ihrem Artikel in der dreibändigen Ausgabe des Kutsch-Riemens-Sängerlexikons:


    Zitat


    1938 folgte sie inem Ruf an die Staatsoper Berlin, der sie bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1944 angehörte. Hier sang sie anfänglich Partien aus dem Fachgebiet der Soubrette, später schwerere lyrische Rollen. (...) 1948-62 war sie an der Komischen Oper Berlin engagiert...

    Dass die Armgart an beiden Opernhäusern in Berlin-Mitte gesungen hat, wusste ich, hatte ich z.T. selbst eruiert. Dass sie auch an der Oper in Berlin-Charlottenburg gesungen hat, weiß ich erst seit letztem Monat durch meine Recherchen in alten Vorstellungesbüchern der Deutschen bzw. Städtischen Oper Berlin


    Städtische Oper Berlin: Mindestens Gastauftritte als Fiordiligi (mindestens am 7.4., 4. und 11.5.)

    Staatsoper Berlin: Ensemblemitglied 1938 bis 1944/45 - dass sie am 29.8. und 31.8. in zwei der drei letzten szenischen Aufführungen an der Staatsoper Berlin, bevor der Krieg in die deutsche Hauptstadt zurückkam, sang, habe ich in meinem hiesigen Besetzungsarchiv für die Staatsoper Berlin dokumentiert, ebenso ihre 5 Auftritte in der Spielzeit 1946/47 im Admiralspalast als Baronin Freimann im "Wildschütz". auch danach sang sie noch 11 Vorstellungen im Admiralspalst: neben der Baronin Freimann auch 2x die Titelpartie in "Madame Butterfly" (ab 3.6.1948) und - als Premierenbesetzung - auch die Fiakermilli in "Arabella" (ab 19.12.1950)

    Komische Oper Berlin: Ensemblemitglied 1948 - 1962. Rollen: Rosalinde, Eurydike ("Orpheus in der Unterwelt"), Micaela und Frasquita in "Carmen", Saffi in "Der Zigeunerbaron", Maria in "Was ihr wollt", Fürstin in "Der Vogelhändler", Marina in "Die vier Grobiane", Nella in "Gianni Schicchi", Pauline in "Pariser Leben", Alice in Verdis "Falstaff", Papagena, Baronin im "Wildschütz", Henne im "Schlauen Füchslein", Kathinka in "Kathinka und der Teufel", Musette sowie Kathi in Kurkas "Schwejk".

    Dadurch, dass sie sich 1962 von der Bühne zurückzog, ist sie in den Felsenstein-Verfilmungen (die früheste Verfilmung seiner Inszenierungen an der Komischen Oper Berlin war "Das schlaue Füchslein", aber erst 1965, daher war die Armgart da nicht mehr dabei) nicht verewigt, auch ansonsten ist ihre Stimme eher dürftig dokumentiert.


    Die einzige mir bekannte Aufnahme ist ihre Fiakermilli im der Berliner Staatsopern-"Arabella" von 1950, die auf CD erschienen ist und bis vor kurzen auch auf Youtube zu finden war, aktuell aber wohl leider nicht.



    Sollten "Caruso41", "Rheingold1876", "Carlo" oder andere Taminos Informationen über weitere Aufnahmen beisteuern können, auf denen die Stimme von Irmgard Armgart vertreten ist, würde ich mich über eine entsprechende Mitteilung darüber sehr freuen. :yes::hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Und nun, kurz nach Mitternacht, noch eine Sopranistin, deren Name mir inzwischen an allen drei Berliner Opernhäusern begegnet ist:


    Ursula Richter, Sopran


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    In der dreibändigen Ausgabe des Kutsch-Riemens-Sängerlexikons finde ich keine Biografie zu Ursula Richter. Andere Richter gibt es, aber keine Ursula.


    Also trage ich ohne Kenntnis einer Vita dieser Künstlerin zusammen, was ich gefunden habe:


    Städtische Oper Berlin: hier scheint sie mir (um 1950) Ensemblemitglied gewesen zu sein. Allein im Monat September 1950 sang sie: Freia im "Rheingold" am 3.9. (Premiere), 9.9., 14.9. und 22.9.1950; am 6.9., 18.9. und 28.9. trat sie neben Dietrich Fischer-Dieskau und unter der Leitung von Leo Blech im Stück "die heilige Elisabeth" (Liszt???) auf, am 10.9. als Leonora in "Die Macht des Schicksals" (auch am 5.10.) und am 30.9. als Micaela in "Carmen". Später sang die in dieser Spielzeit auch in "Wiener Blut" und manches andere.

    Staatsoper Berlin: Auftritte im Ausweichquartier Admiralspalast als Gilda (28.3. und 18.6.1957) sowie als Sophie im "Rosenkavalier" am 13.12.1952

    Komische Oper Berlin: auch hier scheint eine Ensemblemitgliedschaft bestanden zu haben, vielleicht nicht in den ersten Jahren um 1950, aber wohl doch spätestens ab 1955. Auftritte als Norina in "Don Pasquale", Frasquita, Fürstin in "Der Vogelhändler", Rosina in Rossinis "Barbier von Sevilla", Felice in "Die vier Grobiane", Musette, 2. Dame, Isotta in "Die schweigsame Frau", Lucieta in "Il Campiello", Hahn in "Das schlaue Füchslein", Pepa in "Tiefland", Eleonora in "Die neugierigen Frauen", Lehrerin in "Albert Herring" und Frau Müller in "Schwejk".


    In diesem Dresdner "Rosenkavalier" singt Ursula Richter die Sophie:



    Und hier singt sie in der Lortzing-Oper "Die beiden Schützen":



    Im Gegensatz zu Irmgard Armgart kann ich dank Youtube die Stimme von Ursula Richter hier zum Klingen bringen:




    Oder haben wir es vielleicht mit zwei Damen gleichen Namens zu tun? Von Norina und Rosina bis zu Micaela und "Forza"-Leonora, das ist schon eine gewaltige Spannbreite.

    Ich freue mich über alle, die etwas zu dieser mir weitgehend unbekannten Künstlerin beisteuern können. :yes::hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich freue mich über alle, die etwas zu dieser mir weitgehend unbekannten Künstlerin beisteuern können. :yes::hello:

    Lieber Stimmenliebhaber! Die Damen interessieren auch mich. Ich war verreist und hatte nach der Heimkehr noch keine Zeit, meine Quellen zu befragen. Das hole ich nach. Heute komme ich auch nicht dazu, weil ich mich am frühen Abend ins Berliner "Radialsystem" begebe, um den von Caruso im Neue-Stimmen-Thread zuerst vorgestellten jungen Tenor Benedikt Kristjansson in einer Bearbeitung der "Johannespassion" zu hören.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber "Rheingold1876",

    es gibt ja keinen diesbezüglichen Zeitdruck. Solltest du in den nächsten Tagen noch Zeit und Lust haben, etwas zur weiteren Erhellung der von mir zuletzt genannten Damen (oder einer davon) beizutragen, dann mach das und ich freue mich drüber. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Im Angebot hätte ich noch Kirsi Tiihonen. Gehört habe ich sie als Fidelio-Leonore am 06.12.2003 an der KOB (mit Vogt und Stensvold). An der Staatsoper soll sie die Rolle im Jahr 2008 gesungen haben. In dem Jahr habe ich in dem Haus nur Meier gehört. An der Deutschen Oper habe ich sie als Ellen Orford am 15.10.1999 gehört. Das war allerdings ein Gastspiel der Finnischen Nationaloper Helsinki. Notfalls kommt sie erst in zwei Monaten in die Liste, dann singt sie nämlich in der Bismarckstr. die Larina.


    Ja, unbedingt, ich hatte sie auch noch auf dem Schirm.

    Als Leonore an der Komischen Oper habe ich sie erlebt, auch als Ellen Orford beim Helsinki-Gastspiel.

    Als Leonore an der Staatsoper habe ich sie selbst zwar nicht erlebt, erinnere mich aber sehr gut, dass ein Bekannter mir damals sehr positiv von ihrem Auftreten dort berichtet hat.

    Da ich Kirsi Tiihonen gestern Abend als Larina in der Deutschen Oper Berlin erlebt habe und sie ja wohl die ganze Serie wie geplant gesungen hat, kann ich diese Ergänzung hier noch anfügen. Sie hat also nicht nur beim Helsinki-Gastspiel mit "Peter Grimes", sondern nun auch in ganz regulären Hausaufführungen auf der Bühne der Deutschen Oper Berlin gestanden.


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    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Eigentlich hatte ich erwogen, heute den Tenor Erwin Wohlfahrt hier zu nennen, von dem ich sicher weiß, dass er sowohl an der Komischen Oper als auch an der Staatsoper Berlin gesungen hat - nur leider habe ich keinen Beleg dafür, dass er auch mal an der Städtischen Oper Berlin (in den 1950er Jahren) oder an der Deutschen Oper Berlin (in den 1960er Jahren) aufgetreten ist.

    Kann jemand weiterhelfen bzw. weiß jemand etwas darüber?


    Und nun das Kuriose: Als ich im 2. Band meiner dreibändigen Kutsch-Riemens-Ausgabe nach seiner Vita blätterte (in der ich aber auch keinen Hinweis auf die DOB fand), landete ich beim Blättern plötzlich bei der Vita eines Dresdner Bassisten, der auf den Bühnen aller drei Berliner Opernhäuser gestanden und gesungen hat:


    Rolf Wollrad, Bass


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    Deutsche Oper Berlin: Auftritte als König in "Die Liebe zu den drei Orangen" beim Gastspiel der Staatsoper Dresden in der Deutschen Oper Berlin im September 1990 (13.9. + 16.9.1990)

    Staatsoper Berlin: regelmäßige Gastauftritte über viele Jahre hinweg, u.a. als Premierenbesetzung des Dr. Bartolo in der Inszenierung "Die Hochzeit des Figaro" von Theo Adam (ab 30.6.1972), am 29.12.1974 sprang er zudem als Lakai in "Ariadne auf Naxos" ein. Am 3.11.1979, 25.8.1980, 8.1.1982 31.3.1982 und 5.1.1985 sang er immerhin die Titelpartie in "Don Pasquale"

    Komische Oper Berlin: Einspringer in der Titelpartie von "Das Märchen vom Zaren Saltan" in der zweiten Vorstellung der Kupfer-Inszenierung am 13.9.1990 (Hans Franzen hatte noch die Premiere am 10.9.1993 gesungen, sagte dann krankheitsbedingt die zweite Vorstellung am 13.9. ab und starb wenige Tage später. Rolf Wollrad, der Kupfers Zar Saltan in Dresden gewesen war, sprang kurzfristig ein - ich war drin. Ab der dritten Aufführung übernahm dann Hans-Martin Nau den Saltan).


    Hier kann man die Stimme von Rolf Wollrad hören, wenn auch nicht in Berliner Aufführungen. Zuerst sein Dresdner "Zar Saltan" und danach noch die Gold-Arie des Rocco und sein Kuno im "Freischütz":




    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber! Die Damen interessieren auch mich.


    Lieber "Rheingold1876",

    es gibt ja keinen diesbezüglichen Zeitdruck. Solltest du in den nächsten Tagen noch Zeit und Lust haben, etwas zur weiteren Erhellung der von mir zuletzt genannten Damen (oder einer davon) beizutragen, dann mach das und ich freue mich drüber. :hello:

    Hm...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Soňa Červená, Alt


    Ich nenne heute eine tschechische Sängerin, die vor mehr als einem halben Jahrhundert an den Berliner Opernhäusern aufgetreten ist, und heute mit 93 Jahren immer noch lebt:


    Soňa Červená, Alt


    Lieber "Caruso41",

    hast du diese Sängerin vielleicht (1962 oder wann auch immer) selbst an der Städtischen Oper Berlin bzw. Deutschen Oper Berlin erlebt? Und wenn ja, in welchen Rollen? Oder kannst du andernfalls auch ohne persönliche Live-Begegnungen bestätigen, dass sie an diesem Westberliner Opernhaus aufgetreten ist?


    Nun gut, auch wenn die Frage nie beantwortet wurde, fand ich jetzt doch selbst die Antwort, nämlich beim Blättern im Buch "Die Deutsche Oper Berlin", herausgegeben von Gisela Huwe, Berlin 1984, wo alle Premiere ab 1961 (bis eben 1984) mit den Namen der beteiligten Solisten aufgelistet sind. Und da lese ich als Besetzung der "Rigoletto"-Premiere (Inszenierung: Otto Schenk) am 2.6.1965 an zweiter Stelle (höchstwahrscheinlich also für die Rolle der Maddalena) den Namen: Sona Cervena (ohne alle Sonderzeichen).


    Damit ist die Frage, ob sie auch in der Deutschen Oper Berlin gesungen hat, endgültig positiv geklärt. :yes:


    Ansonsten kann ich aktuell keine neuen Kandidaten beisteuern (was sich vielleicht im Sommer wieder ändert, wenn ich wieder mehr Zeit für dieses Hobby habe) - und alle anderen haben ja offenbar auch niemanden mehr "auf Halde"...

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Bis zur letzten Woche konnte ich noch nicht genau sagen, wann und als was Aldenhoff an der Städtischen Oper gastiert hat. Ich konnte nur eine vage Angabe aus Kutsch-Riemens zitieren, wo keine Rollen angegeben waren. Nachdem ich letzte Woche in der Deutschen Oper Berlin ein Vorstellungsbuch der gesammelten Spielzeiten 1951-57 in Händen hatte, in welchem neben Datum und Vorstellung nur der Dirigentenname und engagierte Gäste ergänzt waren (es gibt dann noch "Kontrollbücher", wo aller drin stehen, aber dafür reichte meine Zeit nicht mehr), kann ich nun mit Gewissheit sagen (und habe das gerade eben auch im zitierten Beitrag so vermerkt), dass Bernd Aldenhoff Mitte der 1950er Jahre (1955 und 1956) mehrfach (3-4x) als Othello und 1x als Tannhäuser gastiert hat. Die genauen Daten habe ich mir diktiert, die Abschrift ist jedoch noch nicht fertig.

    Aldenhoff hat demnach ganz regulär mehrfach an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen, Ende der 1940 er Jahre an den beiden Ostberliner Opernhäusern (noch von Dresden aus) und Mitte der 1950er Jahre (von München aus) an der Städtischen Oper Berlin. :hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe noch einen Sänger gefunden, der nachweislich an allen drei Berliner Opernhäusern sang:


    Heinz Sauerbaum, Tenor


    Städtische Oper Berlin: Gastauftritte als Don Alvaro (9.9. + 28.12.1952), Florestan (11.01.1953 unter Karl Böhm) und Cavaradossi (15.2.1953)

    Staatsoper Berlin (im Admiralspalast): Gastauftritte als "Rigoletto"-Herzog (17.1.1949) und Riccardo im "Maskenball" (29.03. und 19.05. und 28.09.1950 unter Joseph Keilberth)

    Komische Oper Berlin: Gastvertrag als Don José in Walter Felsensteins erster "Carmen"-Inszenierung am Haus


    https://de.wikipedia.org/wiki/Heinz_Sauerbaum


    Bei der google-Bildsuche finde ich kein einziges Protraitfoto von ihm, es gibt aber zwei Gesamtaufnahmen mit seiner Mitwirkung: "Fidelio" (Florestan) und "Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny".



    Der "Fidelio" ist bei jpc nicht verfügbar, auf spotify ist er schon verfügbar, ich höre mir gerade die Florestan-Arie an.


    (Bemerkenswert, wie leicht er den Beginn der Arie singt, ohne große Brüllerei.)


    Der 2. Akt ist auch bei Youtube verfübar- und manches andere mehr:




    (Auch hier: Er singt es einfach locker weg, als wenn es es gar nichts wäre..)




    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Nun kann ich noch einen ziemlich prominenten Sänger beitragen, der an allen drei Berliner Opernhäusern gesungen hat:


    Heinrich Pflanzl, Bassbariton


    A-1092497-1481485673-7884.jpeg.jpg


    Städtische Oper Berlin: Gastauftritte u.a. als Leporello (18.12.1953 unter Karl Böhm) und Beckmesser (19.4. und 24.4.1954 unter Karl Böhm) - das sind die Auftritte, die ich bislang zweifelsfrei ermitteln konnte, vielleicht gab es später noch weitere

    Staatsoper Berlin: Gastauftritte am 14.7.1947 als Baculus im "Wildschütz" und als Leporello (ab der Premiere am 20.6.1948), Ensemblemitglied von Herbst 1948 bis Sommer 1961, weitere Rollen u.a. Ochs, Beckmesser, Falstaff (Nicolai), Warlaam, Klingsor, Dulcamara, Sprecher in "Die Zauberflöte", Graf Waldner, Krespel, Kellermeister Hans in Lortzings "Undine, Osmin (nur 1x), Farlaf in "Russlan und Ludmilla", Abul Hassan in "Der Barbier von Bagdad", Pluto in "Der Bremer Stadtmusikanten" von Richard Mohaupt, Rocco, Baptista in "Der Widerspenstigen Zähmung" (Goetz), Simon Renard in "Der Günstling", Don Alfonso (auch am 14.6.1954 in der letzten Opernvorstellung im Admiralspalast - allein hier hat er in mehr als 370 Vorstellungen gesungen). Im wiedereröffneten Stammhaus Unter den Linden Sixtus Beckmesser in Wiedereröffnungspremiere, auch sonst weitgehend gleiches Repertoire wie im Admiralspalast, allein 83 Auftritte in Eröffnungsspielzeit 1955/56, zu den vorigen Rollen kam der Doktor im "Wozzeck", danach weitere knapp 300 Auftritte bis zum Mauerbau, neu u.a. Seneca in "Die Krönung der Poppea", Valentin Ingold in "Die Hexe von Passau" (Ottmar Gerster), Stadthauptmann in "Der Revisor" von Werner Egk, Melitone in "Die Macht des Schicksals", Mendoza in "Die Verlobung im Kloster", König in "Die Verurteilung des Lukullus", Andres in "Der arme Konrad" von Forest, Der Präsident in Egks "Peer Gynt". Unmittelbar nach dem Mauerbau gab es Ende August 1961 zwei letzte Auftritte als König in "Die Verurteilung des Lukullus" (29.8.) und als Falstaff in "Die lustigen Weiber von Windsor" (30.8.), danach gab es keine Auftritte mehr von ihm an der Berliner Staatsoper

    Komische Oper Berlin: Gastverträge als Kezal in "Die verkaufte Braut" (die Inszenierung von Walter Felsenstein erlebte 1950 ihre Premiere und lief 128x bis 1959) und Apotheker in "Die Hochzeit des Jobs" von Joseph Haas (Die Inszenierung von Joachim Herz hatte 1953 Premiere und lief 38x bis 1956)


    Hier die "Meistersinger"-Premiere zur Wiedereröffnung der Staatsoper Unter den Linden im September 1955:



    Und hier noch eine Vorstellung "Die Macht des Schicksals" mit seinem Melitone:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • An der Städtischen Oper in den Kantstraße könnte Hans Hopf vor 1953 zwar gesungen haben. Ich habe aber nie davon gehört. Nach 1953 hat er nach meiner Wahrnehmung dort nicht gesungen. Und ich war eigentlich all die Jahre in jeder Woche mindestens einmal, meist zwei- oder dreimal in der Oper.


    Da ich die Deutsche Oper Berlin in den Jahren nach ihrer Eröffnung sehr intensiv im Blick hatte, zeitweise da ja sogar gejobt habe, wage ich aber doch die Vermutung, dass Hopf nicht an diesem Haus gesungen hat. Zumindest dürfte er nicht offiziell angesetzt worden sein. Dafür gibt es viele Gründe. Allerdings könnte er mal eingesprungen sein, ohne dass ich das mitbekommen habe.

    Dank der Recherchearbeit eines guten Berliner Opernbekannten kann ich nun alle Auftritte von Hans Hopf an der Städtischen bzw. Deutschen Oper Berlin nennen:


    (01.) 30.12.1950 Radames

    (02.) 27.01.1958 Otello

    (03.) 29.01.1960 Don José

    (04.) 05.05.1960 Don José

    (05.) 10.01.1964 Florestan

    (06.) 06.03.1964 Don José

    (07.) 11.03.1964 Florestan

    (08.) 20.09.1964 Stolzing

    (09.) 12.11.1964 Don José

    (10.) 06.12.1964 Tannhäuser

    (11.) 20.02.1965 Lohengrin

    (12.) 10.04.1965 Lohengrin

    (13.) 29.04.1965 Lohengrin

    (14.) 02.05.1965 Lohengrin

    (15.) 05.05.1965 Stolzing

    (16.) 01.07.1965 Tannhäuser

    (17.) 19.10.1965 Lohengrin


    So wenig sind 17 Auftritte für einen Gast, der fest in München engagiert war, nun wirklich nicht, zumal es alles große Hauptrollen sind. Und 13 seiner 17 Auftritte in Berlin-Charlottenburg haben tatsächlich in der Bismarckstraße, also in der Deutschen Oper Berlin stattgefunden. :yes:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich habe Sylvia Geszty an der Deutschen Oper Berlin nie gehört und auch weder gelesen noch gehört, dass sie an dem Haus Aufführungen gesungen hat.

    Und hier nun alle Auftritte von Sylvia Geszty an der Deutschen Oper Berlin:


    01) 14.11.1968 Konzert – Gala-Abend der Schallplatte

    (mit Radio-Symphonie-Orchester Berlin; fraglich ob Aufführung der DOB oder Gastspiel)

    02) 10.06.1970 Zerbinetta

    03) 20.10.1970 Zerbinetta

    04) 23.10.1970 Zerbinetta

    05) 23.04.1971 Zerbinetta

    06) 26.10.1971 Rosina

    07) 03.01.1972 Rosina

    08 14.01.1972 Konstanze

    09) 21.10.1977 Stella (Offenbach: Tochter des Tambourmajors) – konzertant

    10) 22.10.1977 Stella – konzertant

    11) 24.09.1980 Norina

    12) 16.01.1981 Rosalinde

    13) 10.01.1985 Frau Fluth

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!


    Das ist ja interessant, dass Sylvia Geszty doch an der Deutschen Oper ein paar Vorstellungen gesungen hat. Vor allem die Zerbinetta hätte ich natürlich gern gehört. Das ist eine Partie, für die in der Deutschen Oper meist keine Besetzung angeboten wurde, die ich befriedigend fand.


    Zu der Zeit habe ich teils in München, teils in Berlin gewohnt, und dann war ich zeitweise noch in den USA. Damals konnte man die Spielpläne mit den Besetzungen eigentlich nur an den Litfaßsäulen lesen. Wochenweise! Monatsspielpläne wurden noch nicht verteilt. Und - stell Dir vor! - es gab noch kein Internet. Da hat man Manches nicht mitbekommen.


    Sorry, dass ich da nicht helfen konnte.


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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