Die lustige Witwe, Semperoper Dresden, 20.01.2019

  • Ich hatte mal wieder Lust diese Operette live zu erleben. Da Pavol Breslik als Graf Danilowitsch angesetzt war, hatte ich mir Karten besorgt. Vor ein paar Tagen habe ich dann in der Besetzung gesehen, dass er nicht singen würde. Vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben, wo man auf der Homepage Besetzungsänderungen findet. Die Stichwörter "Umbesetzung" und "Besetzungsänderung" sind für der Suchfunktion unbekannt. Bei der Premiere soll die Produktion von Jérôme Savary ein ziemlicher Flop gewesen sein. Peinliche Dialoge sind offenbar entfernt worden, und die Besetzung war insgesamt sehr erfreulich. Marlis Petersen wusste mit silbrig-süßlicher Stimme und ihrer Bühnenpräsenz als Hanna Glawari zu gefallen. Besonders durchschlagskräftig fand ich ihre Stimme allerdings nicht. In den Dialogen hätte man sich mehr Durchschlagskraft gewünscht. Adrian Eröd war ein stimmschöner Graf, der als Charakter allerdings recht spröde über die Rampe kam, was vielleicht auch der Inszenierung geschuldet war. Einen vorzüglichen Eindruck hinterließ Tuuli Tukala als Valencienne mit leuchtendem Sopran. Aaron Pegram gab mit angenehmem Tenor den Camille. Kurt Schreibmayer war ein stattlicher Baron Mirko Zeta, bei dem seine Bühnenpräsenz mehr in die Waagschale fiel als sein Gesang. Für viel Wirbel sorgte als Njgus der witzige Ahmad Mesgarha. Hervorragend gefallen hat mir das Dirigat von Stefan Soltesz, der das Werk im Blut hat und auch schon an der Komischen Oper als Operetten-Dirigent aufgetaucht ist. Im Garderoben-Foyer lag übrigens ein Kondolenzbuch für Theo Adam aus.