Der Schlaf in der Musik

  • 8. Fassung der Liste der geposteten Beiträge siehe Beitrag 511

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Giaches de Wert (1535-1596)


    Gedicht Ludovico Ariosto (1474-1533)


    Il dolce sonno


    Il dolce sonno mi promise pace,

    ma l’amaro veggiar mi torna in guerra:

    il dolce sonno è ben stato fallace,

    ma l’amaro veggiar, ohimè! non erra.

    Se ’l vero annoia, e il falso sì mi piace,

    non oda o vegga mai più vero in terra:

    se ’l dormir mi dà gaudio, e il veggiar guai,

    possa io dormir senza destarmi mai.



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Richard Wagner (1813-1883)


    In festem Schlaf verschliess ich dich, aus 3. Akt 3. Szene Die Walküre



    Wotan

    In festen Schlaf verschliess ich dich:

    wer so die Wehrlose weckt,

    dem ward, erwacht, sie zum Weib!


    Brünnhilde

    Soll fesselnder Schlaf fest mich binden,

    dem feigsten Manne zur leichten Beute:

    dies eine musst du erhören,

    was heil'ge Angst zu dir fleht!

    Die Schlafende schütze mit scheuchendem Schrecken,

    dass nur ein furchtlos freiester Held

    hier auf dem Felsen einst mich fänd'!


    Wotan

    Zuviel begehrst du, zuviel der Gunst!


    Brünnhilde

    Dies eine musst du erhören!

    Zerknicke dein Kind, das dein Knie umfasst;

    zertritt die Traute, zertrümmre die Maid,

    ihres Leibes Spur zerstöre dein Speer:

    doch gib, Grausamer, nicht

    der grässlichsten Schmach sie preis!

    Auf dein Gebot entbrenne ein Feuer;

    den Felsen umglühe lodernde Glut;

    es leck' ihre Zung', es fresse ihr Zahn

    den Zagen, der frech sich wagte,

    dem freislichen Felsen zu nahn!



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Richard Wagner (1813-1883)


    Gedicht Mathilde Wesendonck


    Träume, aus Nr. 5 Wesendonck-Lieder



    Sag, welch wunderbare Träume

    Halten meinen Sinn umfangen,

    Daß sie nicht wie leere Schäume

    Sind in ödes Nichts vergangen?


    Träume, die in jeder Stunde,

    Jedem Tage schöner blühn,

    Und mit ihrer Himmelskunde

    Selig durchs Gemüte ziehn!


    Träume, die wie hehre Strahlen

    In die Seele sich versenken,

    Dort ein ewig Bild zu malen:

    Allvergessen, Eingedenken!


    Träume, wie wenn Frühlingssonne

    Aus dem Schnee die Blüten küsst,

    Daß zu nie geahnter Wonne

    Sie der neue Tag begrüsst,


    Dass sie wachsen, daß sie blühen,

    Träumend spenden ihren Duft,

    Sanft an deiner Brust verglühen,

    Und dann sinken in die Gruft.



    Sind es Träume des Schlafes oder schmachtende Tagträume?


    .

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    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Claude Debussy (1862-1918)


    Rêverie



    Dem Stück mass der Komponist wenig wert zu. Er sagte seinem Verleger: "c'était une chose sans importance, faite très vite ...: en deux mots, c' est mauvais."


    (Das war eine Sache ohne Bedeutung, sehr schnell gemacht, ...: kurz, es ist schlecht.)


    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Der Mond ist aufgegangen


    Johann Abraham Peter Schulz (1747-1800)


    Gedicht von Matthias Claudius (1740-1815)



    Auch in diesem Lied wird die Nähe des Schlafes zum Tod erwähnt. In der letzten Strophe legt sich das poetische Ich schlafen mit guten Gedanken für den kranken Nachbarn.



    Der Mond ist aufgegangen

    Die goldnen Sternlein prangen

    Am Himmel hell und klar:

    Der Wald steht schwarz und schweiget,

    Und aus den Wiesen steiget

    Der weiße Nebel wunderbar.


    Wie ist die Welt so stille,

    Und in der Dämmrung Hülle

    So traulich und so hold!

    Als eine stille Kammer,

    Wo ihr des Tages Jammer

    Verschlafen und vergessen sollt.


    Seht ihr den Mond dort stehen?

    Er ist nur halb zu sehen,

    Und ist doch rund und schön.

    So sind wohl manche Sachen,

    Die wir getrost belachen,

    Weil unsre Augen sie nicht sehn.


    Wir stolze Menschenkinder

    Sind eitel arme Sünder,

    Und wissen gar nicht viel;

    Wir spinnen Luftgespinste,

    Und suchen viele Künste,

    Und kommen weiter von dem Ziel.


    Gott, laß dein Heil uns schauen,

    Auf nichts vergänglichs trauen,

    Nicht Eitelkeit uns freun!

    Laß uns einfältig werden,

    Und vor dir hier auf Erden

    Wie Kinder fromm und fröhlich sein!


    Wollst endlich sonder Grämen

    Aus dieser Welt uns nehmen

    Durch einen sanften Tod,

    Und wenn du uns genommen,

    Laß uns in Himmel kommen,

    Du lieber treuer frommer Gott! auch: Du unser Herr und unser Gott!


    So legt euch denn, ihr Brüder,

    In Gottes Namen nieder!

    Kalt ist der Abendhauch.

    Verschon’ uns Gott mit Strafen,

    Und laß uns ruhig schlafen,

    Und unsern kranken Nachbar auch!



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  • Max Schillings (1868-1933)


    Im Entschlafen op. 7, Nr. 1


    Blasse Blüten neigen

    ihre duftende Pracht,

    Ein unendliches Schweigen

    naht auf den Schwingen der Nacht.

    Ruhe schleicht sich wieder

    in die Seele zurück,

    Müde schliesse ich die Lider,

    träumend vom fliehenden Glück,

    träumend.




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  • Eine Schelllack Platte aus dem Jahr 1932 digital aufbereitet:


    Baby Lilian (?)


    Text Robert Gilbert, auch unter dem Pseudonym David Weber (1899-1978), Richard Rillo (?)


    Küss mich, bevor du schlafen gehst!



    Küss mich, bevor du schlafen gehst!

    Küss mich, so wie nur du’s verstehst!

    Mein, mein kleines Herz nach Ladenschluss.

    Dann von meinen Küssen träumen musst.


    Küss mich, bevor du schlafen gehst!

    Küss mich, dann ist mein Herz erlöst!

    Mond und Sterne geb ich dir dafür.

    Küss mich und träum von mir!


    Küss mich, bevor du schlafen gehst!

    Küss mich, dann ist mein Herz erlöst!

    Mond und Sterne geb ich dir dafür.

    Küss mich und träum von mir!


    Küss mich!



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  • Eine musikalische Entdeckung ist für mich das nächste Werk für Klavier.


    1912 hat Josef Suk (1874-1935) unter dem Titel Wiegenlieder sein Opus 33 veröffentlicht. (Zwei Jahre später wird der 1. Weltkrieg ausbrechen.)


    1. Sleeping children; Andante sostenuto
    2. Song; Andante (
    3:23)
    3. Sentimental Self-Parody on a Popular Song; Andante, quasi adagio (
    5:00)
    4. On a Friend's Recovery; Andante moderato (
    7:51)
    5. Christmas Dream; Moderato con moto (
    11:14)
    6. Death, Come Softly!; Andante con moto (
    14:09)



    Beim Mitlesen in der Partitur bemerkt man in den sechs kurzen Stücken immer wieder kleine kompositorische Kostbarkeiten.


    Eine kurze, aber rhythmisch interessante Komposition ist das erste Stück, Dem schlafenden Zwillingspärchen. 5/5, 3/4 und 2/4 sind kunstvoll gesetzt.


    Man beachte die genauest notierten dynamischen Bezeichnungen in Nummer 6 Tod, komm sacht! (piano-Angaben, liegende Linien mit Zacken).


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  • Joachim Raff


    "Der Text des verständlicherweise düstereren, aber letztendlich erhebenden Einer Entschlafenen stammt von Raff selbst unter seinem literarischen Pseudonym Arnold Börner. Es enthält eine aufstrebende Stimme für Solosopranistin, die er auch für eine Gruppe von Sopranisten aus dem Chor billigte." Quelle Raff Portal


    Den Text konnte ich nicht ermitteln


    Einer Entschlafenen op. 186, Nr. 2


    Ein weiteres Beispiel für die Beziehung von Schlaf und Tod in diesem Thread.


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  • Franz Schubert (1797-1898)


    Gedicht Franz Grillparzer (1791-1872)


    Berthas Lied in der Nacht D. 653


    Nacht umhüllt

    Mit wehendem Flügel

    Täler und Hügel

    Ladend zur Ruh'.


    Und dem Schlummer

    Dem lieblichen Kinde,

    Leise und linde

    Flüstert sie zu:


    "Weißt du ein Auge,

    Wachend im Kummer,

    Lieblicher Schlummer,

    Drücke mir's zu!"


    Fühlst du sein Nahen?

    Ahnest du Ruh?

    Alles deckt der Schlummer,

    Schlumm're so, schlumm're auch du.



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Traditionell


    Müde bin ich, geh zur Ruh




    Müde bin ich, geh' zur Ruh',

    Schliesse beide Augen zu:

    Vater, lass die Augen dein

    Über meinem Bette sein!


    Hab’ ich unrecht heut’ getan,

    Sieh’ es, lieber Gott, nicht an!

    Deine Gnad’ und Jesu Blut

    Macht ja allen Schaden gut.


    Fern von mir sei Hass und Neid,

    In mir Lieb’ und Gütigkeit.

    Laß mich Deine Grösse schaun,

    Nur auf Dich, o Gott, vertraun.


    Alle, die mir sind verwandt,

    Gott, lass ruhn in deiner Hand,

    Alle Menschen, gross und klein,

    Sollen dir befohlen sein.


    Hilf den Armen in der Not,

    Sei auch gnädig uns im Tod.

    Schenk uns Frieden, bann den Krieg.

    Dir gehört der letzte Sieg.


    Kranken Herzen sende Ruh’,

    Nasse Augen schliesse zu!

    Laß den Mond am Himmel stehn

    Und die stille Welt besehn!



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Franz Schubert ist bis jetzt derjenige Komponist mit den meisten Beiträgen zum Thread Der Schlaf in der Musik, die ich ermitteln konnte.


    Franz Schubert (1797-1828)


    Anonymus


    Ruhe, schönstes Glück der Erde D. 657

    Ruhe, schönstes Glück der Erde,

    Senke segnend dich herab,

    Dass es stille in uns werde,

    Wie in Blumen ruht ein Grab.


    Lass des Herzens Stürme schweigen,

    Eitle Träume wiege ein;

    Wie sie wachsen, wie sie steigen,

    Wächst und steigt der Seele Pein.


    Deinen Frieden gib der Erde,

    Deinen Balsam geuss herab,

    Dass geheilt die Seele werde,

    Sich erhebend aus dem Grab!



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  • Der von Italien nach Belgien ausgewanderte Rocco Granata (*1938) hat das Lied "Buona Notte bambino mio" 1963 komponiert und den Text geschrieben. Bekannt wurde er mit einem Millionenseller: Marina. Wer für solch einen Hit die Melodie erdacht und die Worte notiert hat, wird finanziell ausgesorgt haben.


    Buona notte bambino mio

    No, non piangere per la mammina

    Se il destino volle laddio

    Che la mammina in cielo se ne and


    Buona, buona, buona notte bambino mio

    Dormi, dormi e sogna della mammina

    Buona, buona notte bambino mio

    Dormi, dormi e sogna della mammina


    Buona notte bambino mio

    Buona notte angelo mio

    La mammina mai torner

    Ma eternamente per te lei pregher


    Buona, buona, buona notte bambino mio

    Dormi, dormi e sogna della mammina

    Buona, buona notte bambino mio

    Dormi, dormi e sogna della mammina



    Deine Sehnsucht kann keiner stillen

    Wenn die Träume sich auch erfüllen

    Wenn du viel hast, willst du noch mehr

    O Mama mia, ich denk oft an dein Lied.


    BUONA BUONA NOTTE BAMBINO MIO

    ALLES WAS MAN WILL

    DAS KANN MAN NICHT HABEN

    BUONA BUONA NOTTE

    SCHLAF' EIN MEIN JUNGE

    SEHNSUCHT WIRST DU IMMER IM HERZEN TRAGEN


    Parlando

    Das hat mir Mamina abends immer vorgesungen,

    wenn ich von meinen Bett aus, durch ein kleines Fenster

    alle Sterne sehen wollte und nicht einschlafen konnte.


    Aus der Heimat trieb mich das Fernweh

    Und da draussen fand ich das Heimweh

    Ja die Sehnsucht ist mir geblieben

    O Mama mia, heut' kann ich dich versteh'n.



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  • Paul Osterfield (*1973)


    In the Tower of Sleep



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  • Anonymus: Se no dormi Dona ascholta



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  • Felix Mendelssohn-Bartholdi (1809-1847)


    Original Choral von Philipp Nicolai


    Wacht auf, ruft uns die Stimme aus dem Oratorium Paulus


    Wachet auf! Ruft uns die Stimme

    der Wächter. Sehr hoch auf der Zinne,

    Wach auf, du Stadt Jerusalem!

    Wacht auf! Der Bräu’gam kommt!

    Steht auf, die Lampen nehmt! Halleluja!

    Macht euch bereit zur Ewigkeit,

    Ihr müsst ihm entgegen gehn!



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  • Im Oratorium Elias von Felix Mendelssohn-Bartholdi (1809-1847) fordert der Prophet das Volk auf, den schlafenden Baal wach zu rufen.


    Chor (Die Propheten Baals)
    Baal, erhöre uns! Wende dich zu unserm Opfer, Baal erhöre uns! Höre uns, mächtiger Gott! Baal erhöre uns! Send uns dein Feuer, und vertilge den Feind!


    Elias
    Rufet lauter! Denn er ist ja Gott, er dichtet, oder er hat zu schaffen, oder ist über Feld, oder schläft er vielleicht, dass er aufwache. Rufet lauter!


    Chor (Die Proheten Baals)

    Baal, erhöre uns, wache auf! Warum schläfst du?


    Elias
    Rufet lauter! Er hört euch nicht! Ritzt euch mit Messern und mit Pfriemen nach eurer Weise! Hinkt um den Altar, den ihr gemacht! Rufet und weissagt! Da wird keine Stimme sein, keine Antwort, kein Aufmerken.


    Chor (Die Propheten Baals)

    Baal! Baal! Gib uns Antwort, Baal! Siehe, die Feinde verspotten uns! Gib uns Antwort!



    von 35 min 50 s bis 41 min 50 s


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  • John Lennon (1940-1980) & Paul McCartney (1942)


    I'm Only Sleeping



    When I wake up early in the morning

    Lift my head, I'm still yawning

    When I'm in the middle of a dream

    Stay in bed, float up stream (Float up stream)


    Please, don't wake me, no, don't shake me

    Leave me where I am, I'm only sleeping


    Everybody seems to think I'm lazy

    I don't mind, I think they're crazy

    Running everywhere at such a speed

    Till they find there's no need (There's no need)


    Please, don't spoil my day, I'm miles away

    And after all I'm only sleeping


    Keeping an eye on the world going by my window

    Taking my time


    Lying there and staring at the ceiling

    Waiting for a sleepy feeling...


    Please, don't spoil my day, I'm miles away

    And after all I'm only sleeping


    Ooh yeah

    Keeping an eye on the world going by my window

    Taking my time


    When I wake up early in the morning

    Lift my head, I'm still yawning

    When I'm in the middle of a dream

    Stay in bed, float up stream (Float up stream)


    Please, don't wake me, no, don't shake me

    Leave me where I am, I'm only sleeping


    ***


    Wenn ich frühmorgens aufwache,

    erhebe ich meinen Kopf und gähne noch.

    Wenn ich gerade mitten in einem Traum bin,

    bleib ich im Bett, treibe stromabwärts ( treibe stromabwärts ).


    Bitte weckt mich nicht, nein, rüttelt mich nicht,

    laßt mich, wo ich bin, ich schlaf doch nur.


    Jeder denkt, ich bin faul,

    ist mir egal, ich denke, sie sind verrückt.

    Laufen mit Volldampf kreuz und quer,

    bis sie bemerken, dass es keinen Grund gibt ( keinen Grund gibt ).


    Bitte verderbt mir nicht den Tag, bin meilenweit weg,

    und ausserdem, schlaf ich doch nur.


    Ich behalte die Welt im Auge,

    die vor meinem Fenster vorbeispaziert.


    Nehm mir meine Zeit,

    liege da und starre an die Decke,

    warte auf ein schläfriges Gefühl.


    Bitte verderbt mir nicht den Tag , bin Meilenweit weg,

    und außerdem, schlaf ich doch nur.


    Ich behalte die Welt im Auge,

    die vor meinem Fenster vorbeispaziert,

    lass mir Zeit.


    Wenn ich frühmorgens aufwache,

    erhebe ich meinen Kopf und gähne noch.

    Wenn ich gerade mitten in einem Traum bin,

    bleib ich im Bett, und treibe stromabwärts ( treibe stromabwärts ).


    Bitte weckt mich nicht, nein, rüttelt mich nicht,

    laßt mich, wo ich bin, ich schlaf doch nur.




    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Franz Schubert (1797-1828)


    Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1776)


    An die Nachtigall D. 196



    Geuß nicht so laut der liebentflammten Lieder

    Tonreichen Schall

    Vom Blütenast des Apfelbaums hernieder,

    O Nachtigall!

    Du tönest mir mit deiner süssen Kehle

    Die Liebe wach;

    Denn schon durchbebt die Tiefen meiner Seele

    Dein schmelzend »Ach«.


    Dann flieht der Schlaf von neuem dieses Lager,

    Ich starre dann

    Mit naßem Blick und totenbleich und hager

    Den Himmel an.

    Fleuch, Nachtigall, in grüne Finsternisse,

    Ins Haingesträuch,

    Und spend im Nest der treuen Gattin Küsse,

    Entfleuch, Entfleuch!



    .

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  • Johannes Brahms (


    Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1776)


    An die Nachtigall op. 46, Nr. 4


    Geuß nicht so laut der liebentflammten Lieder

    Tonreichen Schall

    Vom Blütenast des Apfelbaums hernieder,

    O Nachtigall.

    Du tönest mir mit deiner süssen Kehle

    Die Liebe wach;

    Denn schon durchbebt die Tiefen meiner Seele

    Dein schmelzend Ach.


    Dann flieht der Schlaf von neuem dieses Lager,

    Ich starre dann,

    Mit nassem Blick, und todtenbleich und hager,

    Den Himmel an.

    Fleuch, Nachtigall, in grüne Finsternisse,

    Ins Haingesträuch,

    Und spend' im Nest der treuen Gattin Küsse;

    Entfleuch, entfleuch!


    .

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  • Bisher unbekannt war mir diese Chorkomposition von


    Robert Schumann (1810-1856)


    Christian Friedrich Hebbel (1813-1863)


    Nachtlied für Chor und Orchester op. 108


    Quellende, schwellende Nacht,

    Voll von Lichtern und Sternen:

    In den ewigen Fernen,

    Sage, was ist da erwacht?


    Herz in der Brust wird beengt;

    Steigendes, neigendes Leben,

    Riesenhaft fühle ich's weben,

    Welches das meine verdrängt.


    Schlaf, da nahst du dich leis',

    Wie dem Kinde die Amme,

    Und um die dürftige Flamme

    Ziehst du den schützenden Kreis.






    Mit 8 min 48s legt Gardiner eine andere, um 3 min 08 s bedeutend schnellere Interpretation vor





    Paul Hindemith (1895-1963) hat in Sieben Lieder für Sopran oder Tenor mit Klavierbegleitung Nr. 1 das Gedicht von Hebbel ebenfalls vertont. Leider habe ich kein Tonbeispiel finden können.


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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Paul Hindemith (1895-1963)


    Gedicht Else Lasker-Schüler (1869-1945)


    Traum op. 18 Nr. 3



    Der Schlaf entführte mich in deine Gärten,

    in deinen Traum. Die Nacht war wolkenschwartz um wunden.

    Wie düstere Erden starrten deine Augenrunden,

    und deine Blicke waren Härten.


    Und zwischen uns lag eine weite, steife

    tonlose Ebene.

    Und meine Sehnsucht, hingegebene,

    küsst deinen Mund, die blassen Lippenstreife.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Alban Berg (1885-1935)


    Gedicht Otto Erich Hartleben (1864-1905)


    Liebesode aus Sieben frühe Lieder



    Im Arm der Liebe schliefen wir selig ein,

    Am offnen Fenster lauschte der Sommerwind,

    Und unsrer Atemzüge Frieden

    Trug er hinaus in die helle Mondnacht. --


    Und aus dem Garten tastete zagend sich

    Ein Rosenduft an unserer Liebe Bett

    Und gab uns wundervolle Träume,

    Träume des Rausches -- so reich an Sehnsucht!



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Herbert Howells (1892-1983)


    Sing Lullaby



    Sing lullaby,

    While snow doth gently fall

    Sing lullaby to Jesus

    Born in an oxenstall.

    Sing lullaby.


    Sing lullaby to Jesus

    Born now in Bethlehem,

    The naked blackthorn’s growing

    To weave his diadem.

    Sing lullaby to Jesus.


    Sing lullaby to Jesus,

    While thickly snow doth fall,

    Sing lullaby to Jesus

    The saviour of all.

    Sing lullaby.




    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Kevin Zi-Xiao He


    On the Edge of a Dream op. 3 für Flöte, Oboe und Klavier (2013)


    Man lasse sich nicht durch die dissonanten Klänge abhalten. Der Komponist kann auch dem Ohr schmeicheln.


    Der Komponist schreibt:


    ""On the Edge of a Dream, komponiert im Mai 2013, zeigt, wie man sich etwas Wundervolles, aber scheinbar Unerreichbares wünscht und wie man es verfolgt. Das Konzept, am Rande eines Traumes zu sein, kann auf zwei Ebenen wahrgenommen werden, da die Komposition die Geschichte in zwei Stufen erzählt. Zunächst gibt die Flöte nach einer surrealen und chaotischen Einführung das Thema an, das sofort innerhalb von 4 Takten von G-Dur nach Es moduliert, als erwache der Protagonist aus einem schönen Traum, wobei die plötzliche Modulation seinen Schock darstellt, wenn er merkt, dass er es wieder hat geträumt von etwas / jemandem, den er / sie so wünscht. Diese Metapher legt den Schlüssel von G als den Zustand des Traumes oder des Ideals und den Schlüssel von Eb als den der Realität fest. Beim Erwachen denkt der Protagonist buchstäblich über seine Gedanken am Rande des Traumes nach. Zweitens wird die Musik nach einem kurzen Abschnitt von Süsse und Freude wieder dunkel, während Flöte und Oboe Melodien dieser Sehnsucht und dieses Kampfes spielen, die sich schließlich in einem Zusammenbruch der Frustration dramatisch verstärken. Das Stück endet in einem Ton von Trauer, aber mit einem schwachen Licht der Hoffnung, als das Thema wieder im Klavier in G-Dur erscheint. Nichtsdestotrotz steigt es zu einem Es-Akkord ab und beendet das Stück. Nach all den Anstrengungen, Versuchen und dem Glauben, dass er den Traum erreicht hat, muss der Protagonist nur erkennen, dass er / sie nie wirklich das hatte, was er / sie sich so gewünscht hatte, und dass er / sie nur am Rande der Welt war träume die ganze Zeit. Er hofft und wartet, während er die bittere Realität akzeptiert."


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Ralph Vaughan-Williams (1872-1958)


    Christina Georgina Rosetti (1830-1864)


    Rest



    O Earth lie heavily upon her eyes;

    Seal her sweet eyes weary of watching, Earth.

    Lie close around her,

    Leave no room for mirth with its harsh laughter,

    Nor for sound of sighs.

    She hath no questions, she hath no replies,

    Hushed in and curtained with a blessed dearth

    Of all that irked her from her hour of birth;

    With stillness that is almost Paradise.

    Darkness more clear than noon-day holdeth her,

    Silence more musical than any song;

    Even her very heart hath ceased to stir;

    Until the morning of Eternity her rest shall not begin nor end,

    But be, and when she wakes she will not think it long.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Benjamin Britten (1913-1976)


    Let us sleep now ... In Paradisum aus War Requiem op.66


    Tenor and Baritone

    Let us sleep now.


    Boys, then Chorus, then Soprano

    In paridisum deducant te Angeli;

    in tuo adventu suscipiant te Martyres,

    et perducant te in civitatem sanctam

    Jerusalem. Chorus Angelorum te suscipiat,

    et cum Lazaro quondam paupere aeternam

    habeas requiem.


    Boys

    Requiem aeternam dona eis, Domine:

    et lux perpetua luceat eis.


    Chorus

    In paradisum deducant etc.


    Soprano

    Chorus Angeloru, te suscipiat etc.


    Chorus

    Requiescant in pace. Amen.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




    Einmal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Dmitri Kabalewsky (1904-1987)


    William Shakespeare (1564-1616)



    Sonnet 153 aus 10 Shakespeare Sonnete 0p. 52


    Cupid laid by his brand, and fell asleep:

    A maid of Dian's this advantage found,

    And his love-kindling fire did quickly steep

    In a cold valley-fountain of that ground;

    Which borrow'd from this holy fire of love

    A dateless lively heat, still to endure,

    And grew a seething bath, which yet men prove

    Against strange maladies a sovereign cure.

    But at my mistress' eye Love's brand new-fired,

    The boy for trial needs would touch my breast;

    I, sick withal, the help of bath desired,

    And thither hied, a sad distemper'd guest,

    But found no cure: the bath for my help lies

    Where Cupid got new fire; my mistress' eyes.


    ***


    Cupido warf die Fackel hin, und schlief;

    Ein Mägdlein der Diana stahl den Fang,

    Und taucht der Liebe Feuerzunder tief

    In einen kalten Quell, der dort entsprang.

    Alsbald durchdrang vom heil'gen Brand die Wellen

    Für alle Zeit lebendig rege Glut,

    Und ward ein siedend Bad, in schlimmen Fällen

    Der Menschen letzte Hülf' und höchstes Gut.

    Doch – die an Liebchens Blick frisch angefachte Kerze

    Hielt mir aufs Herz der Knabe zum Versuch;

    Daß ich, erkrankend von dem heißen Schmerze,

    Ein trüber Gast, mich nach dem Bade trug.

    Doch half mir's nicht: Die Bäder, die mir taugen,

    Sind Amors Feuerquellen, Liebchens Augen.



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Benjamin Britten (1913-1976)


    William Shakespeare (1564-1616)


    When Most I Wink, Then Do, Nr. 8 aus Nocturne für Tenor, 7 obligate instrumente & Streicher, op.60



    Sonnet 43


    When most I wink, then do mine eyes best see,

    For all the day they view things unrespected;

    But when I sleep, in dreams they look on thee,

    And darkly bright are bright in dark directed;

    Then thou, whose shadow shadows doth make bright,

    How would thy shadow's form form happy show

    To the clear day with thy much clearer light,

    When to unseeing eyes thy shade shines so?

    How would, I say, mine eyes be blessed made

    By looking on thee in the living day,

    When in dead night thy fair imperfect shade

    Through heavy sleep on sightless eyes doth stay?

    All days are nights to see till I see thee,

    And nights bright days when dreams do show thee me.



    ***


    Am besten dient mein Auge blinzend mir;

    Denn unbeachtet geht der Tag an ihm vorüber:

    Allein im Schlaf, im Traume sieht's nach dir

    Aus Nacht in Helligkeit, nachthell hinüber.

    Du, dessen Schatten nun die Schatten so erhellt,

    Wie wird am Tag erst deines Schattens Wesen

    Mit seinem höchsten Licht erfreun die Welt,

    Wenn blinde Augen schon am Schatten so genesen!

    Wie selig, sag' ich, wär mein Auge nun,

    Hätt' ich am heitern Tag erst dich gewahrt,

    Wenn öde Nacht den Augen, wie sie ruhn,

    Dein schönes bleiches Trugbild offenbart.

    Mir scheint Nacht jeder Tag, getrennt von dir,

    Und Nächte hell wie Tag, zeigst du im Traum dich mir.



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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