Jetzt plötzlich doch nicht mittendurch. Seltsam. Übrigens: gleich ob ein Klavier/Flügel 88 Tasten hat, 2 oder 3 Saiten /Ton, Holz- oder Gussrahmen, die auftretenden Kraft/Spannungsverhältnisse sind permanent, gleich ob er bespielt wird oder in einer Ecke steht.
Man muss ja auch nicht alles auf die Goldwaage legen, was man schreibt. Die Rahmen sind gebrochen. Nur Verschwörungstheoretiker fantasieren sich dann zusammen, dass das Instrument in zwei Teile zerfallen sei was ja nicht sein könne. Wenn man nichts wirklich genau weiß, dann macht der Technik- und Wissenschaftsgläubige mal eben verallgemeinernde Aussagen. Nach dieser Logik ist jedes Haus erdbebensicher und jede Hängebrücke absolut fest auch beim stärksten Sturm.
Hier habe ich übrigens einen Hinweis gefunden:
https://www.boesendorfer.com/d…timate-design/grand-liszt
1828, Wien: Als Ignaz Bösendorfer das Unternehmen gründet, ruiniert der junge Pianist Franz Liszt mit seiner wilden Spielweise so ziemlich jedes Klavier, das ihm unter die Finger kommt. Zu dieser Zeit herrscht nicht gerade ein Mangel an Klavierbauern, allein in Wien gibt es 150 Hersteller. Auf Anraten seiner Freunde probiert der junge Virtuose einen Bösendorfer Flügel und tatsächlich, dieses Instrument hält seiner kraftvollen Spielweise stand und macht Bösendorfer auf einen Schlag berühmt. Dieser Flügel im edlen Furnier Vavona ausgeführt ist eine Hommage an den Ausnahmepianisten und Komponisten, der selbst einige Bösendorfer Flügel besaß. Die enge Freundschaft zwischen Bösendorfer und Liszt – er wird oft als Erfinder der Solokonzerte genannt – ist bis heute mit mehr als 40 Briefen und Telegrammen nachlesbar. Pianisten und Pianistinnen können noch heute ihrem virtuosen Spiel auf Bösendorfer Instrumenten freien Lauf lassen und ungeahnte künstlerische Kräfte entfesseln.
1828 war Liszt 17 Jahre alt - Hanslick datiert die Virtuosenepoche in Wien von 1836 bis 1846. Die "jungen Wilden" wie Liszt mit ihrer kraftvollen Spielweise stellten die Instrumente auf eine harte Probe, der sie offensichtlich großenteils nicht gewachsen waren. Bei 150 Klavierbauern kann man sich vorstellen, wie viele Fehlkonstruktionen es gab bzw. solche, welche den neuen virtuosen Anforderungen nicht standhielten. Für ein junges Unternehmen wie Bösendorfer war es natürlich die beste Werbung, dass seine Instrumente diesen Anforderungen genügten und die Belastung aushielten - es trennte sich die Spreu vom Weizen. Die Instrumente hat Liszt "ruiniert" - d.h. sie waren nachher nicht mehr einsetzbar, was auf Rahmenbrüche hinweist. Es gibt auch eine detaillierte Untersuchung, wo genau das so beschrieben wird.
Hier gibt es einen schönen Artikel von Ferdinand Bräu, dem technischen Direktor von Bösendorfer, wo zu lesen ist, dass man auch schon bevor Gussrahmen verwendet wurden Metallteile zur Stabilsierung des Rahmens einbaute:
http://www.klavierwiki.at/gussrahmen.php
Schöne Grüße
Holger