Mendelssohn war für ihn ebenfalls Inbegriff des musikalischen Konservativismus. Das drückte er indirekt auch dann aus, als er Schumann gegenüber Giacomo Meyerbeer lobte und behauptete, der sei ein viel bedeutenderer Komponist als Felix Mendelssohn.
Schumann daraufhin. "Wer sind Sie, dass Sie es wagen, so über einen Musiker wie Mendelssohn zu reden?",- und er stürmte wutentbrannt aus dem Zimmer.
Ein wunderbarer Beitrag, lieber Helmut! Bezeichnend ist auch das Verhältnis von Mendelssohn und Hector Berlioz. Berlioz und Mendelssohn waren befreundet. Aber mit Berlioz´ Symphonie phantastique kam Mendelssohn so gar nicht zurecht. Er äußerte sich dem Sinne nach so, dass Berlioz ein so angenehmer Mensch sei, leider aber eine so schreckliche Musik komponiere. Die Auffassung von Musik zwischen beiden war einfach grundverschieden.
Die Polemik gegen Czernys Bach-Ausgabe seitens "Bachianer" ist völlig unangemessen. Der Hintergrund ist, dass die Zahl von Klavierspielern aus dem Bürgertum wuchs. Und die standen ratlos vor den Bach-Ausgaben ohne Spielanweisungen. Deswegen gab es eine Nachfrage nach einer Bach-Ausgabe mit Spielanweisungen speziell für diesen Kreis. Die verschiedenen Ausgaben spiegeln die Bach-Rezeption zu den verschiedenen Zeiten.
Schöne Grüße
Holger