99,1 Millionen Dollar für Rabbit
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Ob Kitsch, oder kein Kitsch: Was da auf dem Kunstmarkt passiert, ist schlicht asozial!
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Ob Kitsch, oder kein Kitsch: Was da auf dem Kunstmarkt passiert, ist schlicht asozial!
An welchen Stellschrauben würdest du da gerne mal drehen, Michael?
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Vielleicht bezahlt ja Christie's von einem kleinen Teil des Erlöses seine Angestellten, die davon wiederum ihre Familien ernähren, ich weiß es aber nicht.
Ob das Kitsch ist, darüber müßte ich nochmal schlafen. Sieht ja zumindest nicht unlustig aus, der Bursche.
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Kitsch oder nicht Kitsch: Ist das etwa der Prototyp für den Schmunzelhasen von MILKA?
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Ich fürchte, es gibt da keine wirklichen Stellschrauben. Der "freie Markt" funktioniert leider so und verbieten wird man es nicht können. Was unserer Gesellschaft offenbar immer mehr verloren geht, ist der Sinn und das Verständnis dafür, was noch angemessen und vertretbar ist.
Die Preise, die zunehmend für Kunstwerke aufgerufen werden, stehen ganz offensichtlich in keinem Verhältnis mehr zu deren materiellen, idellen und gesellschaftlich-sozialen Werten. Es geht hier meistensteils um Gewinnmaximierung und mögliche Wertsteigerung, das eigentliche Kunstwerk verkommt zum Spekulationsobjekt. Zudem hat z.B. die öffentliche Hand in Form von Museen kaum noch eine Möglichkeit, mit ihren beschränkten Budgets einen Zugriff zu erlangen um die Kunstwerke später der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Die Objekte verschwinden immer häufiger auf Nimmerwiedersehen in den Tresoren privater Anlege. Und aus welchen Quellen das Vermögen stammt, welches hier investiert wird, weiß man nicht, da die Käufer und Verkäufer es (aus Feigheit?) oft vorziehen, anonym zu bleiben.
Nicht nur asozial, sondern auch instinkt- und stillos, wider die Guten Sitten, obszön - nenn' es, wie Du willst: Ich finde es zum Kotzen! Und wo ich grad dabei bin: Was etwa auf dem Transfermarkt für Fußballspieler passiert, würde ich grundsätzlich genauso einordnen.
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Zitat
Ich finde es zum kotzen! Und wo ich grad dabei bin: Was etwa auf dem Transfermarkt für Fußballspieler passiert, würde ich grundsätzlich genauso einordnen.
Bei Deinen Beiträgen zur Opernbühne, Michael, bin ich stets zu etwa 81,5 Prozent auf Deiner Seite. Hier sind es mal (mindestens) 100.
Kotzen bitte mit großem K, da durch Präposition und Artikel (verschmolzen) substantiviert. Aber auch ansonsten ................
Wolfgang
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Bei Deinen Beiträgen zur Opernbühne, Michael, bin ich stets zu etwa 81,5 Prozent auf Deiner Seite. Hier sind es mal (mindestens) 100.
Kotzen bitte mit großem K, da durch Präposition und Artikel (verschmolzen) substantiviert. Aber auch ansonsten ................Lieber Wolfgang, zuerst vielen Dank für Deinen Zuspruch! Ich hatte schon befürchtet, einmal mehr über das vertretbare Ziel hinausgeschossen zu sein. - Und was das große K angeht, so konnte ich dies sogar noch korrigieren.
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Nicht nur asozial, sondern auch instinkt- und stillos, wider die Guten Sitten, obszön - nenn' es, wie Du willst: Ich finde es zum Kotzen!
La Roche
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Ich habe ja so meine Anstände, Koons' Werke als Kunst zu betrachten. Volle Zustimmung zu Michales Stellungnahme dazu. Wünschen wir dem Investor einen schnellen Werverlust des Objektes um mindesten 90%.
Das Ärgernis hier wie anderswo ist die Kapitalisierung von eigentlich Nichtkapitalisierbarem. Wie etwa bei wertvollen Geigen. Eine Stradivari gehört in die Hand eines Geigers und nicht in einen Tresor. Punkt. Man die Liste des kapitalistischen Unsinns fortsetzen, um dann irgendaqwann bei Rohstoff-Zertifikaten zu landen, die dafür sorgen, dass der Weizenprioes um 100% ansteigt mit der Konsequenz, dass die Menschen hungern, weil sie das Getreide nicht bezahlen können, das derweil in Tresoren und Lagern herumliegt. Oder seine Endprodukte im Laden vergammeln. Auf die Frage: "Wer hat's erfunden" die Antwort: Goldmann-Sachs, 1998.
Liebe Grüße vom Thomas
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"Koons schuf * die Skulptur im Jahr 1986, es gibt insgesamt drei Exemplare und ein Künstlerexemplar. Eine Skulptur gehört der Broad Foundation in Los Angeles; eine weitere soll auf Wunsch ihrer Besitzer bald im Museum of Contemporary Art in Chicago zu sehen sein. Die Skulptur, die jetzt versteigert wurde, war zuletzt Teil der Sammlung des 2017 verstorbenen US-Verlegers Samuel Irving Newhouse. Ihm gehörte das Verlagshaus Condé Nast, das die Zeitschriften "Vanity Fair", "Vogue" und "New Yorker" herausgibt."
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Die Sache ist doch einfach: Kunst ist, was auf dem Kunstmarkt als Kunst verkauft wird. Man hat z.B. ein Bild, nein, ein großformatiges Foto, von Gerhard Richter irgendwo gefunden, wo nur ein blauer Himmel und drei weiße Wolken zu sehen sind. Ich bin ein ganz guter Fotograf und habe 50 schönere Wolkenbilder als das von Richter, aber ich würde mich nie als Künstler bezeichnen.
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Das Ärgernis hier wie anderswo ist die Kapitalisierung von eigentlich Nichtkapitalisierbarem.
Meine volle Zustimmung, lieber Thomas! Das ist absurd - und zeigt die Dekadenz unserer Kultur. Der arme Künstler kann dafür nichts natürlich. "Gibt es auf Erden ein Maß?" - fragte einst Hölderlin. Die Antwort lautet leider: absolut NEIN!
Schöne Grüße
Holger
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