Spielzeit 2018/19 - Was habt Ihr gesehen, was hat Euch gefallen?

  • Spielzeit 2018/19 - Eure Eindrücke

    Liebe Opernfreunde,

    die Spielzeit läuft aus. Es wird Zeit für ein kurzes Résumé: Was habt Ihr gesehen, und was hat Euch gefallen?

    Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • In Erinnerung bleiben mir folgende Inszenierungen, die ich in der Spielzeit gesehen habe:


    Offene Wertung

    - Strauss' Daphne in Frankfurt, Regie Claus Guth: Jane Archibald und Andreas Schager waren ein beeindruckend menschlich/göttliches Paar im Konflikt. Guths Sicht auf das Stück ist klug und aktuell.

    - Korngolds Die tote Stadt an der Komischen Oper Berlin: Korngold ist Kanon. Dreimal war ich drin - September, Dezember, Juni - und finde, daß ich öfter hätte gehen sollen. Frau Jakubiak verbindet ihren Namen mit dem großen Komponisten.

    - Poulencs Karmeliterinnen aus der Met im Kino: Ich war unverbereitet, aus bloßer Neugier in die Übertragung gegangen. Musik, Plot, Inszenierung, Sängerinnen - alles hat mich sehr bewegt.


    Geschlossene Wertung (nur Wagner)

    - Parsifal in Hamburg: Achim Freyers Bühne und Bilder wegen.

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Wenn schon Korngold, dann "Eine Nacht in Venedig".

    Lieber Stimmenliebhaber, wo hast Du denn eine Violanta gesehen? Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Meine persönlichen Highlights waren diese Spielzeit eher rar gesät. Schön war die Wiederbegegnung mit der Mielitz-Inszenierung vonj Beethovens "Fidelio" an der Semperoper Dresden im September (Robert Dean Smith hatte noch einmal einen großen Abend als Florestan). Schön auch die Wiederbegegnung mit der Thalbach-Inszenierung vom "Schlauen Füchslein" (nach vielen Jahren) im Dezember an der Deutschen Oper Berlin. Durchaus eindruckvoll ob der gebotenen sängerischen und musikalischen Qualität (weniger des Stückes) Donizettis "Regimentstocher" aus der MET im Kino. Lohnend war auch die "Halka" Anfang Mai in Breslau. Meine größten Highlights lagen diese Spielzeit eher im Konzertbereich: Mahlers Zweite mit den Berliner Philharmonikern unter Nelsons im Dezember in der Philharmonie und Mahlers Erste mit dem (wirklich sehr guten!) Konzerthausorchester unter Inbal im Juni im Konzerthaus.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Meine persönlichen Highlights waren (in wertender Reihenfolge) aus insgesamt 32 Opernbesuchen und 4 Konzerten


    1. La Damnation de Faust (konzertant) mit Joyce DiDonato, Michael Spyres, Nicolas Courjal unter John Nelson in Strassburg

    La Damnation de Faust - Strasbourg - Critique | Forum Opéra


    2. Hippolyte et Aricie von Rameau mit Stephanie d'Oustrac, Cyrille Dubois unter Emanuelle Haim, Regie: Jetske Mijnssen (Zürich)

    Oper: Warum Väter ihre Söhne töten | SÜDKURIER Online


    3. Sweeney Todd mit Bryn Terfel und Angelika Kirchschlager, Regie: Andreas Homoki - der endlich mal wieder eine glückliche Hand hatte (Zürich)

    Sweeney Todd - Oper - Opernhaus Zürich doch ja ich weiss, das ist keine Oper sondern ein Musical, aber was für eins

    4. Macbeth mit Markus Brück, Tatjana Serjan, Regie Barrie Kosky (Zürich)

    Die Musik schlägt aus dem Dunklen zu - News Kultur: Klassik ...

                    

                                                                             

                                                   

    4 Mal editiert, zuletzt von Souffleur ()

  • Ich habe viel gesehen und gehört, aber meine persönlichen Höhepunkte waren:


    Wiener Staatsoper

    Götterdämmerung mit Axel Kober am Pult, Iréne Theorin (Brünnhilde), Stephen Gould (Siegfried), Waltraud Meier (Waltraute)

    Les Troyens mit Joyce diDonato (Dido), Regie: David McVicar (gibt es auf DVD aus London)

    Sylvia (Ballett, Musik von Delibes)

    Schwanensee (Nonplusultra, gibt es auch auf DVD "Swan Lake, Wiener Staatsballett")


    Wiener Volksoper

    Der fliegende Holländer

    Coppelia (Ballett, Musik von Delibes)


    Musikverein

    St. Petersburger Philharmoniker mit Sibelius' Violinkonzert und Schostakowitschs 13.

    Boston Symphony Orchestra mit Bernstein und Schostakowitschs 4.


    Konzerthaus

    Wiener Symphoniker unter Fedosejev mit Schostakowitsch (Hypothetically Murdered, Klavierkonzert für Trompete, Klavier und Steichorchester, Fünfzehnte Symphonie)

    Sokolov Klavierabend

    Igor Levitt Klavierabend mit Schostakowitschs 24 Präludien und Fugen


    Musiktheater Linz

    Elektra

    Médée (Cherubini, französische Originalversion)


    Brucknerhaus Linz

    Koroliov Klavierabend (Bach WTK II, das er in Wien nicht gespielt hatte)

    Bitte bedenken Sie, dass lautes Husten - auch zwischen den Stücken - die Konzentration der Künstler wie auch den Genuss der Zuhörer beeinträchtigt und sich durch den Filter eines Taschentuchs o. ä. erheblich dämpfen lässt.

  • Meine Höhepunkte: "Adriana Lecouvreur" und ganz besonders "La Fille du Regiment", beide im Kino aus der MET, "La Bayadère", ebenfalls im Kino aus dem "Royal Opera House" in London.

    Regietheater ist die Menge der Inszenierungen von Leuten, die nicht Regie führen können. (Zitat Prof. Christian Lehmann)

  • Für mich waren Höhepunkte:

    Kiel: Die Stumme von Portici (eine viel bessere Musik als erwartet)

    Hannover: La damnation de Faust (eine schnörkellose und gelungene Inszenierung)

    Berlin:Komische Oper Poros (deutsch gesungen, gute Libretto-Überarbeitung, überzeugende Inszenierung)

    Schöne Grüße

    wega

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • unter unseren zahlreichen Konzert – und Opernbesuchen haben uns besonders beeindruckt:


    • Debussy – Pelléas et Mélisande (zum 3. Mal)
    • Rameau – Platée (Inszenierung Rolando Villazon)
    • Strawinsky – The Rake’s Progress (konzertante Aufführung im Rahmen der Musikfestspiele – Dirigentin Barbara Hannigan)
    • jetzt erst am Dienstag:
    • Meyerbeer – Die Hugenotten (äußerst beeindruckende Inszenierung von Peter Konwitschny und goßartige Sänger)
    • und während unseres Rom – Urlaubes im Mai:
    • das Ballett „Blancheneige / Biancaneve“ (nach dem Märchen „Schneewittchen“ mit der Musik Gustav Mahlers / Choreographie Angelin Preljocaj, den ich vorher nicht gekannt hatte)
  • Berlin:Komische Oper Poros (deutsch gesungen, gute Libretto-Überarbeitung, überzeugende Inszenierung)

    Den möchte ich für mich gerne noch nachnominieren. :)

    Obwohl das eigentlich kein gutes Zeichen ist, dass ich vergessen hatte, dass ich da in der Premiere war. 8-)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Ich bin doch irritiert über einigen Nennungen aus dem reinen Konzertbetrieb.

    Ich bin am Dienstag im 50. Konzert in dieser Saison gewesen + einer Traviata am 20. April in Düsseldorf, die mir sehr gut gefallen hat.

    Ich habe auch über verschiedene Konzerte berichtet, aber alle schaffe ich einfach nicht.


    Liebe Grüße


    Willi:)

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Für mich war der Höhepunkt der Saison die letzte Vorstellung: Carousel. Eine stimmige Inszenierung, eine tolle Besetzung, da bleiben keine Wünsche offen.

    Der von Melot1967 genannte Fliegende Holländer hat durch die Inszenierung etliche Minuspunkte bei mir.

    (Wenn der Holländer Daland seine Geschmeide zeigt, nimmt er den Koffer von Dalands Kistenstoß; warum verprügeln die Matrosen ihren Steuerman am Ende des 1. Aktes? und es gibt viele Bilder mit Meereswellen, aber kein Bild mit dem Holländer). Daher Abzüge und kein Spitzenplatz, obwohl stimmlich sehr gut.

  • Unter den gut 60 besuchten Vorstellungen waren viele schöne und gute Aufführungen. Ich picke spontan diese heraus:

    • Andrea Chénier
    • La Rondine
    • Hamet, konzertant, alle DOB
    • Elektra, Staatsoper
    • La Fanciulla del West, München


    Einzelne Sänger-Highlights:

    • Erwin Schrott als Scarpia (DOB)
    • Ludovic Tézier als Rigoletto (Wiesbaden)
    • John Lundgren als Telramund (DOB)
    • Angela Gheorghiu als Mimi und Tosca (Dresden)
    • Günther Groissböck als Gurnemanz (DOB)


    Mein Konzert-Highlight:


    Die 7. Symphonie von Bruckner unter Riccardo Muti (Wiener Philharmoniker, Konzerthaus Berlin)

  • Unter den nicht allzu zahlreichen Aufführungen, die ich in der vergangenen Spielzeit gesehen habe, sind mir in besonderer Erinnerung:

    • Meistersinger von Nürnberg in Wiesbaden (besonders Oliver Zwarg als Sachs und Marco Jentzsch als Walther, fabelhaft auch Chor und Orchester)
    • Lohengrin in Bonn (Anna Princeva als Elsa und Mirko Roschkowski als Lohengrin, Chor und Orchester)
    • Fidelio in Köln (mit dem unverwüstlichen, hochgeschätzten Peter Seiffert als Florestan)
    • Fidelio in Wien (Brandon Jovanovich als Florestan und vor allem René Pape als stimmgewaltiger Rocco)
    • Fanciulla del West aus der MET im Kino (Eva-Maria Westbroeck und Jonas Kaufmann)

    Gruß

    Otello50

  • Spielzeit 2018/19 - Eure Eindrücke

    Liebe Opernfreunde,

    die Spielzeit läuft aus. Es wird Zeit für ein kurzes Résumé: Was habt Ihr gesehen, und was hat Euch gefallen?

    Konzerte - Kreuzkirche Görlitz

    Joh. Seb. Bach - h - moll - Messe

    Joh. Seb. Bach - Weihnachtsoratorium

    Joh. Seb. Bach - Johannes Passion


    Ein weiterer Höhepunkt war ein Konzert der anderen, aber besonderen Art,

    die "Rolling Stones" im Berliner Olympia - Stadion


    Operette - Opernhaus Liberec /Reichenberg

    Johann Strauss - Eine Nacht in Venedig


    Oper - Opernhaus Liberec /Reichenberg

    Giacomo Puccini - La Bohéme

    Giuseppe Verdi - Rigoletto, Aida, Il Trovatore



    img_83782.jpg

    Im März war die Premiere des "Trovatore" und ich war in diesem 1/4 Jahr fünfmal drin.

    Sängerisches Highlight war hier die Mezzosopranistin " Kateřina Jalovcová ",
    die als "Azucena" a. G. von der Staatsoper /Nationaltheater Prag, in dieser Partie stimmlich und darstellerisch absolut überzeugte.


    CHRISSY





    Jegliches hat seine Zeit...

  • Am Samstag habe ich mir den "Orpheus in der Unterwelt" in Bielefeld angesehen. Eine sehr gelungene Inszenierung mit agilen und stimmlich sicheren Darstellern, dazu eine wohltuende neue Textfassung, die viel Witz hatte, auch erfreulich gute Gesangstexte.


    Die Inszenierung wird übernommen. Gut so

    wega

  • Ich habe grad mal durchgezählt und komme in der zuendegehenden Saison 2018/19 auf insgesamt 17 Opernbesuche, davon 14 mal Staatsoper Hamburg und dreimal mal Stadttheater Lübeck.


    Hamburg


    • Mozarts Così fan tutte in einer Neuinszenierung von Herbert Fritsch; ein herrlicher Spaß, der hier im Forum allerdings weniger goutiert wird ...
    • Auf Empfehlung von Ralf Beck und Caruso41 "die zwei Gesichter" des Joseph Calleja in Verdis Luisa Miller (siehe hier).
    • Ein großartiger Christian Gerhaher in Achim Freyers Sicht auf Schumanns Szenen aus Goethes Faust - Wie bei Freyer üblich, alles recht verrätselt, aber fast noch leichte Kost im Vergleich zu seiner ...
    • ... Parsifal-Inszenierung, die ich in dieser Saison sogar zweimal gesehen, gehört, aber immer noch nicht im Ansatz verstanden habe. Entschädigt haben dafür Robert Dean Smith in der Titelrolle und Tanja Ariane Baumgartner als Kundry.
    • Ein ausgesprochen lohnenswerter Spontanbesuch galt George Benjamins Lessons in Love and Violence - Leider einmal mehr vor zu spärlich besetzten Rängen; allzu modernes liegt dem "wahren Opernfreund" eben nicht ;(
    • Zu nennen ist auf jeden Fall Andreas Schager als Siegfried (Siegfried und Götterdämmerung). Sein Auftritt im Hamburger Ring-Zyklus wurde von Ralf Beck mit Recht als eine Sternstunde der Oper bezeichnet.
    • Last but not least Kirill Serebrennikovs "Ferninszenierung" von Verdis Nabucco. In der Presse kontrovers diskutiert und m.E. ein heißer Kandidat für den Titel Operninszenierung des Jahres.

    Das "kleine" Stadttheater Lübeck konnte in dieser Saison mit der Übernahme des Konwitschny-"Klassikers" Boris Godunow (gesungen in deutsch), sowie Jochen Biganzolis Inszenierung der Leib und Magen-Oper eines jeden "wahren Opernfreundes", Webers Freischütz, punkten. Allerdings wurde hier endlich mal wieder ein echter Regietheater-Reisser geboten, der nicht allen gefiel. Weniger gelungen hingegen eine Neuproduktion des Don Giovanni (Regie Martina Veh). Hier darf man auf die kommende hamburger Spielzeit gespannt sein, wo sich Jan Bosses neue Deutung des Stückes gegen die ausgezeichneten Arbeiten von Stefan Herheim (Le nozze di Figaro) und Herbert Fritsch (Così fan tutte) wird behaupten müssen.

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Hallo,

    ich war am Wochenende im doch weit entfernten Dresden. Die Hugenotten in der Semperoper und "Hauch von Venus" in der Staatsoperette waren die Reise mehr als wert, Dresden als Stadt natürlich sowieso.

    Schöne Grüße

    wega

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Von den wenigen Opernbesuchen der vergangenen Spielzeit habe ich nur an eine einzige überragende Erinnerungen. Das war "Oedipe" von George Enescu in Gera und nochmals in Altenburg.

    Selbst der "Hamlet" von Faccio in Chemnitz gerät langsam in Vergessenheit, kein Zeichen für Nachhaltigkeit.


    La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • ich war am Wochenende im doch weit entfernten Dresden. Die Hugenotten in der Semperoper und "Hauch von Venus" in der Staatsoperette waren die Reise mehr als wert, Dresden als Stadt natürlich sowieso.

    Liebe/r wega,


    die Hugenotten in der Semperoper zählen für uns in dieses Saison ebenfalls zu den beeindruckendsten Aufführungen und wir haben uns schon für das nächste Jahr Karten für eine weitere Aufführung gekauft. Das Weill – Stück (Ein Hauch von Venus) werden wir erst in der nächsten Saison sehen.


    Die Operette hier in Dresden kann ich den Msuikfreunden nur empfehlen, die Inszenierungen sind in der Regel ausgezeichnet, sowohl musikalisch als auch von der Inszenierung, Ausstattung und den Kostümen her. Seit die Operette von ihrem alten Standort in ihr neues Domizil ins Stadtzentrum gezogen ist, hat sie viel bessere bühnentechnische Möglichkeiten und auch endlich genug Platz, um die leistungsstarke Balletttruppe entsprechend einsetzen zu können.


    Viele Grüße

    Ramona1956