Faszination Mond in der Musik

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    Da im Forum Beiträge von den Moderatoren verschoben und gelöscht werden wenn sie nicht ins Konzept passen, habe ich diesen Beitrag gelöscht.

    12 Mal editiert, zuletzt von Souffleur ()

  • Für den Berliner darf natürlich Plau Linckes berühmteste Operette "Frau Luna" nicht fehlen.

    Anfangs nur ein Einakter von etwa einer dreiviertelstunde Länge, Anfang der 1920er Jahre durch Anleihen aus anderen früheren Werken zur abendfüllenden Operette umgestaltet, 1941, auf dem Höhepunkt des Zweiten Weltkrieges, dann zur großen Revue umgestaltet und verfilmt.


    Leider finde ich bei Youtube keine komplette Aufnahme dieser Operette jenseits dieses Films von 1941:


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Und Linckes Pariser Bühnenvorbild (eines Kölners!) darf natürlich auch nicht fehlen: Offenbachs "Die Reise zum Mond"


    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • HERODES

    Wo ist Salome?

    Wo ist die Prinzessin?

    Warum kam sie nicht wieder

    zum Bankett,

    wie ich ihr befohlen hatte?

    Ah! Da ist sie!


    HERODIAS

    Du sollst sie nicht ansehn.

    Fortwährend siehst du sie an!


    HERODES

    Wie der Mond

    heute Nacht aussieht!

    Ist es nicht ein seltsames Bild?

    Es sieht aus,

    wie ein wahnwitziges Weib,

    das überall nach Buhlen sucht.

    Wie ein betrunkenes Weib

    das durch Wolken taumelt.


    HERODIAS

    Nein, der Mond ist wie der Mond,

    das ist alles.

    Wir wollen hineingehn.

  • Franz Schubert (1797-1828) hat in seinen Liedern die Gestirne der Nacht oft besungen. Es ist ein Leichtes einen Liederabend nur mit solchen Liedern zu gestalten.


    Zum Lied "An den Mond" D. 193 hat Franz Schubert am 17. Mai 1815 ein Gedicht von Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1876) inspiriert.


    Link zum Manuskript https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b100237469


    An den Mond


    Geuß, lieber Mond, geuß deine Silberflimmer

    Durch dieses Buchengrün,

    Wo Phantasien und Traumgestalten immer

    Vor mir vorüberfliehn!

    Enthülle dich, daß ich die Stätte finde,

    Wo oft mein Mädchen saß,

    Und oft, im Wehn des Buchbaums und der Linde,

    Der goldnen Stadt vergaß!

    Enthülle dich, daß ich des Strauchs mich freue,

    Der Kühlung ihr gerauscht,

    Und einen Kranz auf jeden Anger streue,

    Wo sie den Bach belauscht!

    Dann, lieber Mond, dann nimm den Schleier wieder,

    Und traur' um deinen Freund,

    Und weine durch den Wolkenflor hernieder,

    Wie [dein] Verlaßner weint!




    Die Vertonung D. 296 Franz Schuberts des Gedichtes "An den Mond" von Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) ist die zweite Fassung. (siehe Beitrag 28, wo die erste Fassung zu hören ist.) Die Unterschlagung der fünften Strophe in der Erstfassung hat Schubert durch das Zusammenfassen der fünfte, sechsten und siebten Strophe zu einem eigenen musikalischen Gedanken gelöst.



    An den Mond


    Füllest wieder Busch und Tal

    Still mit Nebelglanz,

    Lösest endlich auch einmal

    Meine Seele ganz.


    Breitest über mein Gefild

    Lindernd deinem Blick,

    Wie des Freundes Auge mild

    Über mein Geschick.


    Jeden Nachklang fühlt mein Herz

    Froh und trüber Zeit,

    Wandle zwischen Freud und Schmerz

    In der Einsamkeit.


    Fließe, fließe, lieber Fluß!

    Nimmer werd ich froh;

    So verrauschte Scherz und Kuß,

    Und die Treue so.


    Ich besaß es doch einmal,

    Was so köstlich ist!

    Daß man doch zu seiner Qual

    Nimmer es vergißt.


    Rausche, Fluß, das Tal entlang,

    Ohne Rast und Ruh,

    Rausche, flüstre meinem Sang

    Melodien zu,


    Wenn du in der Winternacht

    Wütend überschwillst,

    Oder um die Frühlingspracht

    Junger Knospen quillst.


    Selig, wer sich vor der Welt

    Ohne Haß verschließt,

    Einen Freund am Busen hält

    Und mit dem genießt,


    Was, von Menschen nicht gewußt

    Oder nicht bedacht,

    Durch das Labyrinth der Brust

    Wandelt in der Nacht.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Im Lied Franz Schuberts "Der Wanderer an den Mond" D. 870 ist das poetische Ich im Selbstgespräch über das Gestirn.

    Das Gedicht schrieb Franz Gabriel Seidl (1804-1875). Komponiert wurde das Lied im Oktober 1826.


    Link zum Manuskript https://digital.staatsbiblioth…3&PHYSID=PHYS_0001&DMDID=



    Der Wanderer an den Mond


    Ich auf der Erd', am Himmel du

    Wir wandern beide rüstig zu: –

    Ich ernst und trüb, du mild und rein,

    Was mag der Unterschied wohl sein?


    Ich wandre fremd von Land zu Land,

    So heimatlos, so unbekannt;

    Bergauf, bergab, waldein, waldaus,

    Doch bin ich irgend, ach zu Haus.


    Du aber wanderst auf und ab

    Aus Ostens Wieg' in Westens Grab,

    Wallst Länder ein und Länder aus,

    Und bist doch, wo du bist, zu Haus.


    Der Himmel, endlos ausgespannt,

    Ist dein geliebtes Heimatland:

    O glücklich, wer, wohin er geht,

    Doch auf der Heimat Boden steht!



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




    Einmal editiert, zuletzt von moderato ()

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  • Eine Kindheitserinnerung: Aus der Schallplattensammlung meines Vaters stammen diese beiden Titel. Ich erinnere mich gerne daran, wenn er die LPs auf den Plattenspielerteller legte.


    Glenn Millers Moonlight Serenade




    Sail Along Silv'ry Moon von Billy Vaughn.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




    2 Mal editiert, zuletzt von moderato ()

  • Die Suite bergamasque enthält das wahrscheinlich bekannteste Klavierwerk Debussys, Clair de lune. Die restlichen drei Stücke des Zyklus haben nie den Bekanntheitsgrad von Clair de lune erreicht.


  • "Der Mond ist aufgegangen" (Matthias Claudius):

    Kein Geringerer als Helmut Schmidt hatte sich dieses schlichte Lied aus dem Jahr 1779 (Vertonung: J.A.P. Schulz) für seine Trauerfeier im Hamburger Michel gewünscht. Es singt der Chor St. Michaelis.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).


  • Dann mal weiter mit Richard Strauss und seiner Mondscheinmusik in "Capriccio", jenem Zwischenspiel vor dem großen Finale der Gräfin.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ich bleibe bei Richard Strauss und verweile beim nächtlichen Beginn seiner Oper "Die Frau ohne Schatten", in der der Mond eine ganz entscheidende Rolle spielt, weil er mythische Zeitenläufe markiert:


    AMME kauernd im Dunkel
    Licht überm See –
    ein fliessender Glanz –
    schnell wie ein Vogel! –
    Die Wipfel der Nacht
    von oben erhellt –
    eine Feuerhand
    will fassen nach mir –
    bist du es, Herr?
    Siehe, ich wache
    bei deinem Kinde,
    nächtlich in Sorge und Pein!

    BOTE tritt aus der Finsternis hervor, geharnischt, von blauem Licht umflossen
    Nicht der Gebieter,
    Keikobad nicht,
    aber sein Bote!
    Ihrer elf
    haben dich heimgesucht,
    ein neuer mit jedem schwindenden Mond.
    Der zwölfte Mond ist hinab:
    der zwölfte Bote steht vor dir.

    AMME beklommen
    Dich hab' ich nie gesehn.

    BOTE streng
    Genug: ich kam
    und frage dich:
    wirft sie einen Schatten?
    Dann wehe dir!
    Weh uns allen!

    AMME triumphierend, aber gedämpft
    Keinen! Bei den gewalt'gen Namen!
    Keinen! Keinen!
    Durch ihren Leib
    wandelt das Licht,
    als wäre sie gläsern.

    BOTE finster
    Einsamkeit um dich,
    das Kind zu schützen.
    Vom schwarzen Wasser
    die Insel umflossen,
    Mondberge sieben
    gelagert um den See –
    und du liessest, du Hündin,
    das Kleinod dir stehlen!



    Diese erste ungemein stimmungsvolle Studioproduktion unter der Leitung von Karl Böhm, die entscheiden dazu beigetragen hat dieses Werk in den Spielplänen zu platzieren, ist mir letztlich immer die liebste geblieben.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das "Lied an den Mond" aus RUSALKA (Antonin Dvorak) wurde bereits in der Originalsprache eingestellt. Hier folgt eine schöne deutsche Version:

    Elisabeth Lindermeier (Sopran) singt. Eine heute fast vergessene, wunderbare Sängerin. Sie war eine Zeitlang mit dem Dirigenten Rudolf Kempe verheiratet. Nach Beendigung ihrer Sängerkarriere schrieb sie über Musik für Feuilletons diverser Münchner Zeitungen.


    Auf dieser CD singt Elisabeth Lindermeier als Bonus das Mondlied aus "Rusalka":

    Ihr damaliger Ehemann Rudolf Kempe dirigiert die Berliner Philharmoniker (Aufnahme: 9/1957, Berlin, MONO).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

    2 Mal editiert, zuletzt von nemorino ()

  • Paul Linckes Operette FRAU LUNA wurde bereits in Beitrag 5 genannt. Hier singt Richard Tauber daraus das Lied "Schlösser, die im Monde liegen":


    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Macht ja nichts, das Lied an den Mond aus "Rusalka" hatte ich ja auch längst eingestellt. Aber auf die Idee Maries (Sopran-) Arie "Schlösser, die im Monde liegen" von einem Tenor gesungen einzustellen, wäre ich nicht gekommen.

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Eigentlich begebe ich mich jetzt in Dr. Pingels Ressort. Trotzdem erwähne ich Janaceks Oper "Die Ausflüge des Herrn Broucek", die ich in einer zauberhaften Aufführung vor ....zig Jahren in Gera erleben durfte. Das Thema der Reise auf den Mond scheint von Jules Verne über Offenbach bis Lincke sehr beliebt zu sein!

    Hier ein Ausschnitt mit Fritz Wunderlich:

    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

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  • Da bin aber glatt zu spät gekommen. Die aufgeführte Arie ist eine der schönsten ihrer Art, von allen Stars vernachlässigt. Im Bild, das auf dem Monde spielt, gibt es neben dem Rosenkavalier die schönsten Walzer.

    Aber ein As habe ich noch im Ärmel: Joseph Haydn, Il mondo della Luna. Da würde ich einigen kundigen Kollegen bitten, da mal ein paar Aufnahmen herauszusuchen, bei mir wird renoviert, da finde ich nix. (Kleine pingelige Anmerkung: Morgenschein statt Morgen schon. Ist ja auch poetischer:untertauch:)

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Joseph Haydn: "Il mondo della Luna": Arie "Una Donna come me"

    Frederica von Stade (Mezzosopran), Orchestre de Chambre Lausanne, Dirigent: Antal Dorati (Aufnahme: 6/1975).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die erste Fassung der schubertschen Vertonung D. 259 des Goethe-Gedichtes "An den Mond" verdient auch Beachtung. Am 19. August 1815, einen Tag vor Vollmond, hatte er es komponiert. Das neunstrophige Gedicht hat Schubert um die fünfte Strophe gekürzt. So kann er je zwei Strophen zusammenfassen.


    Die zweite Fassung ist in Beitrag 14.


    Link zum Manuskript https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b100237469


    An den Mond


    Füllest wieder Busch und Tal

    Still mit Nebelglanz,

    Lösest endlich auch einmal

    Meine Seele ganz.


    Breitest über mein Gefild

    Lindernd deinem Blick,

    Wie des Freundes Auge mild

    Über mein Geschick.


    Jeden Nachklang fühlt mein Herz

    Froh und trüber Zeit,

    Wandle zwischen Freud und Schmerz

    In der Einsamkeit.


    Fließe, fließe, lieber Fluß!

    Nimmer werd ich froh;

    So verrauschte Scherz und Kuß,

    Und die Treue so.


    Ich besaß es doch einmal,

    Was so köstlich ist!

    Daß man doch zu seiner Qual

    Nimmer es vergißt.


    Rausche, Fluß, das Tal entlang,

    Ohne Rast und Ruh,

    Rausche, flüstre meinem Sang

    Melodien zu,


    Wenn du in der Winternacht

    Wütend überschwillst,

    Oder um die Frühlingspracht

    Junger Knospen quillst.


    Selig, wer sich vor der Welt

    Ohne Haß verschließt,

    Einen Freund am Busen hält

    Und mit dem genießt,


    Was, von Menschen nicht gewußt

    Oder nicht bedacht,

    Durch das Labyrinth der Brust

    Wandelt in der Nacht.



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    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Robert Schumann: "Mondnacht" aus dem Eichendorff-Liederkreis op. 39 Nr. 5:

    Régine Crespin (Sopran). Am Klavier: Christian Ivaldi.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hier kann man hören, welchen Einfluss der Mond auf die menschliche Stimme haben kann. Magische Töne (2. Akt, 3. Bild) aus Karl Goldmarks "Die Königin von Saba". Die Szene spielt nachts bei Mondschein



    Magische Töne

    ASSAD von rechts auftretend, träumend, ohne Rüstung.

    Magische Töne, berauschender Duft!

    Küsse mich, milde Abendluft,

    :,: Kühle die Stirne mir heilend und mild. :,:

    Lindre die Qual, die das Herz mir erfüllt.

    Um mich schwebt ein zaubrischer Schein,

    Wie in Libanons dunklem Hain,

    Wo die Quelle sich lockend verlor.

    Magische Töne, berauschender Duft!

    Küsse mich, milde Abendluft,

    Kühle die Stirne mir heilend und mild.

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