Faszination Mond in der Musik

  • Die Tote Stadt, die ja fast ganz im Dunkeln spielt, hat viel Mond im zweiten Akt.


    Die dritte Szene mit der Tanztruppe wird so eingeführt:


    Man hört die sich in Booten lachend und singend nähernde Tänzergesellschaft. Paul verbirgt sich hinter den Bäumen rechts. Der nächtliche Himmel hat sich aufgeheitert; Mondschein.


    Fritz klagt:


    O Mond, vernimm die traurge Litanei;

    Mit wem brach sie mir heute wohl die Treu?

    Das Herz der Unbeständigen

    Ist nimmermehr zu bändigen.


    Marietta lockt:


    Und nun Musik!

    Ein nicht zu heiter,

    Nicht zu traurig Stück.

    Musik, die wie im Tanz sich wiegt,

    Sanft lockend durch die Mondnacht fliegt,

    Ganz leise rührt und verführt.


    Pierrots Tanzlied:


    Mein Sehnen, mein Wähnen,

    es träumt sich zurück,

    Im Tanze gewann ich,

    Verlor ich mein Glück,

    Im Tanze am Rhein,

    Bei Mondenschein,

    ...


    Paul platzt in die vierte Szene.


    Marietta zu ihm:


    Dem schwarzen Wasser gleichst du hier,

    Für das der bleiche Mond kaum scheint.


    später:


    Und selbst so reich

    Beschenkt zum Lebensmahl,

    Schenk ich dir

    Mondessilber, Sonnengold!



    Das Tanzlied aus der Leinsdorf-Einspielung:


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Und weil ich bei Korngold grundsätzlich immer sofort an meinen Lieblingsspruch "Wenn schon Korngold, dann EINE NACHT IN VENEDIG!" denke :D, fiel mir gerade unwillkürlich das Ständchen des Herzogs von Urbino unter dem Fenster der Senatorengattin Barbara Delaqua am Beginn des Finales zum 1. Akt der Operette "Eine Nacht in Venedig" ein.



    "Der Mond hat schwere Klag' erhoben."


    Den Hinweis darauf, dass Hugo Wolf ein Lied mit einem daran sehr angelehnten Textanfang geschrieben hat, und deren Einstellung überlasse ich hingegen lieber einem Hugo-Wolf-Fan. ;)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Und weil ich bei Korngold grundsätzlich immer sofort an meinen Lieblingsspruch "Wenn schon Korngold, dann EINE NACHT IN VENEDIG!" denke :D, fiel mir gerade unwillkürlich das Ständchen des Herzogs von Urbino unter dem Fenster der Senatorengattin Barbara Delaqua am Beginn des Finales zum 1. Akt der Operette "Eine Nacht in Venedig" ein.


    Lieber Stimmenliebhaber, ich weiß ja, daß Du über meine Korngold-Begeisterung schmunzelst, aber immer, wenn Dir Venedig einfällt, denke ich an die Violanta. Deren entscheidende Szene zwischen V. und Alfonso spielt natürlich unter bester Beleuchtung durch den Vollmond:


    Draußen ist ein voller Mond aufgegangen, der die Luft weich und silbrig macht; sein Widerschein schimmert vom Wasser der Lagune zurück.


    Also, ich denke, daß auch die Violanta zählt. Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • NORMA

    in Bellinis Oper Norma spielt der Mond eine bedeutende Rolle, aber hauptsächlich zur Stimmungsbeschreibung im ersten Akt. Ich habe in der Inhaltsangabe die Stellen aufgezeigt, an denen im Libretto auf den Mond eingegangen wird. Ein direkte Anrufung des Mondes erfolgt nur einmal.


    Die Druidenpriesterin Norma ist, entgegen ihrer Keuschheitspflicht, die heimliche Geliebte des römischen Prokonsuls Pollione und Mutter seiner beiden Kinder.

    Im heiligen Irminsul-Hain verkündet Oroveso den Druiden in tiefer Nacht, dass Norma bei Erscheinen des Mondes den göttlichen Willen offenbaren werde

    • Luna, t'affretta sorgere!/ Norma all'altar verrà! / O Luna, t'affretta! (einzige direkte Anrufung des Mondes)

    Alle hoffen auf ein Zeichen der Gottheit zum Kampf gegen die Römer. Im Dunkel dieses Waldes überrascht Pollione seinen Freund Flavio mit dem Geständnis, dass er Norma nicht mehr liebe, sondern die Novizin Adalgisa. Er fürchtet Normas Rache und erzählt von einem Traum, in dem sie ihm als Mörderin ihrer Kinder erschienen sei. Beide werden vertrieben von Druiden, die den Mondaufgang verkünden.


    • Heller Mondschein fällt auf den Druidenstein (Altar) rechts.


    Norma tritt auf mit Gefolge ( Norma viene), in der Hand eine Sichel, auf dem Haupt einen Kranz aus Eisenkraut.


    • Hellster Mondschein überflutet Norma https://s14-eu5.startpage.com/cgi-bin/serveimage?url=https%3A%2F%2Fencrypted-tbn0.gstatic.com%2Fimages%3Fq%3Dtbn%3AANd9GcQEgo4BJE3HsbU6ervo1-UN2vDM0shfNUMSMf8EWaSHWcw0EIBP&sp=5952a37657772e90e0cf46ab3657b699&anticache=779831


    Zur Enttäuschung der Priester und Krieger erklärt die Seherin, dass die Zeit zum Kampf noch nicht gekommen sei. Dann vollzieht sie die heilige Handlung des Mistelbrechens und fleht die Mondgöttin um inneren Frieden an, einen Frieden, den sie sich selbst, zerrissen zwischen der Liebe zum Römer Pollione und ihrer Pflicht, ersehnt ( Casta Diva).


    • Der Mond leuchtet in seinem vollen Glanze.



    Nachdem die Gallier den Ort verlassen haben, erscheint Adalgisa, um zu beten ( Sgombra è la sacra selva). Pollione bestürmt sie, mit ihm nach Rom, wohin er abberufen ist, zu gehen, was sie ihm, als Liebesopfer, nach langem innerem Kampf ihm auch verspricht ( Va, crudele, al Dio spietato).

    Norma quält sich mit der Vorahnung, dass Pollione ohne sie nach Rom zurückkehren werde. Voll Verständnis nimmt sie Adalgisas Geständnis auf, einen jungen Römer zu lieben, und - in Erinnerung an ihrer eigene Geschichte - gewährt sie ihr die Lösung vom Keuschheitsgelübde ( Oh! rimembranza?). Für beide ist es eine tragische jähe Erkenntnis, dass der hinzutretende Pollione für die eine der Vater ihrer Kinder, für die andere der Geliebte ist. Adalgisa wendet sich von ihm ab, Norma droht ihm mit ihrer Rache ( Oh! di qual sei tu vittima).


    2. Akt Es ist Nacht; durch die Fensteröffnung über der Lagerstätte hinten fällt das Mondlicht.

    Einmal editiert, zuletzt von Souffleur ()

  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Johann Mayrhofer (1787-1836)


    Link zum Manuskript https://digital.staatsbiblioth…ansicht/?PPN=PPN834542935



    Der Gondelfahrer D. 808


    Es tanzen Mond und Sterne

    Den flücht'gen Geisterreih'n:

    Wer wird von Erdensorgen

    Befangen immer sein!

    Du kannst in Mondesstrahlen

    Nun, meine Barke, wallen;

    Und aller Schranken los,

    Wiegt dich des Meeres Schooß.

    Vom Markusturme tönte

    Der Spruch der Mitternacht:

    Sie schlummern friedlich Alle,

    Und nur der Schiffer wacht.



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Gabriel Seidl



    Grab und Mond D. 893


    Silberblauer Mondenschein fällt herab,

    senkt so manchen Strahl hinein in das Grab.

    Freund des Schlummers, lieber Mond, schweige nicht,

    ob im Grabe Dunkel wohnt, oder Licht.


    Alles stumm? Nun stilles Grab rede du,

    zogst so manchen Strahl hinab in die Ruh,

    birgst gar manchen Mondenblick, silberblau,

    gib nur einen Strahl zurück! Komm und schau!




    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • in Bellinis Oper Norma eine spielt der Mond eine bedeutende Rolle, aber hauptsächlich zru Stimmungsbeschreibung im ersten Akt....

    weit weniger Mond gibt es in "Die Meistersinger von Nürnberg"! Aber am Ende des 2. Aktes steht er nicht nur in den Regieanweisungen. Man hört ihn im Orchester:


    DER NACHTWÄCHTER

    mit leise bebender Stimme

    Hört, ihr Leut,

    und lasst euch sagen,

    die Glock hat

    eilfe geschlagen:

    bewahrt euch vor Gespenstern und Spuk,

    dass kein böser Geist eu'r Seel beruck!

    Lobet Gott, den Herrn!

    Hornruf. Der Vollmond tritt hervor und scheint hell in die Gasse hinein; der Nachtwächter schreitet langsam dieselbe hinab. Als der Nachtwächter um die Ecke biegt, fällt der Vorhang, genau mit dem letzten Takte


    Unvergessen dieses herrliche Vollmond-Leuchten in den Bayreuther Meistersingern von 1963 unter Thomas Schippers!

    Gibt es auch auf CD! Am besten die Aufnahme von 2. August mit Greindl, Thomas, Wohlfahrt, Silja, Hesse, Alexander und Neidlinger...


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Ludwig Gotthard Theobul Kosegarten (1758 - 1818)



    Die Mondnacht D. 238


    Siehe wie die Mondesstrahlen

    Busch und Flur in Silber mahlen!

    Wie das Bächlein rollt und flimmt!

    Strahlen regnen, Funken schmettern

    Von den sanftgeregten Blättern,

    Und die Thauflur glänzt und glimmt.

    Glänzend erdämmern der Berge Gipfel,

    Glänzend der Pappeln wogende Wipfel.


    .

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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Karl Gottfried Ritter von Leitner (1800-1890)



    Die Winternacht D. 938


    Es ist so still so heimlich um mich,

    Die Sonn' ist unter, der Tag entwich.

    Wie schnell nun heran der Abend graut! -

    Mir ist es recht, sonst ist mir's zu laut.

    Jetzt aber ist's ruhig, es hämmert kein Schmied,

    Kein Klempner, das Volk verlief, und ist müd;

    Und selbst, daß nicht raßle der Wagen Lauf,

    Zog Decken der Schnee durch die Gassen auf.


    Wie tut mir so wohl der selige Frieden!

    Da sitz' ich im Dunkel, ganz abgeschieden,

    So ganz für mich; - nur der Mondenschein

    Kommt leise zu mir in's Gemach.

    Er kennt mich schon, und läßt mich schweigen,

    Nimmt nur seine Arbeit, die Spindel, das Gold,

    Und spinnet stille, webt und lächelt hold,

    Und hängt dann sein schimmerndes Schleiertuch

    Ringsum an Gerät und Wänden aus.

    Ist gar ein stiller, ein lieber Besuch,

    Macht mir gar keine Unruh' im Haus'.

    Will er bleiben, so hat er Ort,

    Freut's ihn nimmer, so geht er fort.


    Ich sitze dann stumm im Fenster gern',

    Und schaue hinauf in Gewölk' und Stern.

    Denke zurück, ach! weit, gar weit,

    In eine schöne, verschwund'ne Zeit.

    Denk' an Sie, an das Glück der Minne,

    Seufze still', und sinne und sinne. -


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  • Heute Nacht nicht zu vergessen - die partielle Mondfinsternis.


    Musik dazu - jeder nach seinem Geschmack.


    Herzlichst La Roche

    Ich streite für die Schönheit und den edlen Anstand des Theaters. Mit dieser Parole im Herzen leb' ich mein Leben für das Theater, und ich werde weiterleben in den Annalen seiner Geschichte!

    Zitat des Theaterdirektors La Roche aus Capriccio von Richard Strauss.

  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Aloys Wilhelm Schreiber (1761 - 1841)



    An den Mond in einer Herbstnacht D. 614


    Freundlich ist dein Antlitz,

    Sohn des Himmels!

    Leis sind deine Tritte

    Durch des Aethers Wüste,

    Holder Nachtgefährte.


    Dein Schimmer ist sanft und erquickend,

    Wie das Wort des Trostes

    Von des Freundes Lippe,

    Wenn ein schrecklicher Geyer

    An der Seele nagt.


    Manche Träne siehst du,

    Siehst so manches Lächeln,

    Hörst der Liebe trauliches Geflüster,

    Leuchtest ihr auf stillem Pfade,

    Hoffnung schwebt auf deinem Strahle

    Herab zum stillen Dulder,

    Der verlassen geht auf bedorntem Weg.


    Du siehst auch meine Freunde,

    Zerstreut in fernen Landen;

    Du gießest deinen Schimmer

    Auch auf die frohen Hügel,

    Wo ich oft als Knabe hüpfte,

    Wo oft bei deinem Lächeln

    Ein unbekanntes Sehnen

    Mein junges Herz ergriff.


    Du blickst auch auf die Stätte,

    Wo meine Lieben ruh'n,

    Wo der Tau fällt auf ihr Grab,

    Und die Gräser drüber weh'n

    In dem Abendhauche.


    Doch dein Schimmer

    Dringt nicht in die dunkle Kammer,

    Wo sie ruhen von des Lebens Mühn,

    Wo auch ich bald ruhen werde!

    Du wirst geh'n und wiederkehren,

    Und seh'n noch manches Lächeln,

    Dann werd' ich nicht mehr lächeln,

    Dann werd' ich nicht mehr weinen,

    Mein wird man nicht mehr gedenken

    Auf dieser schönen Erde.


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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Ludwig Christoph Heinrich Hölty (1748-1876)



    Klage an den Mond D. 436


    Dein Silber schien

    Durch Eichengrün,

    Das Kühlung gab,

    Auf mich herab,

    O Mond, und lachte Ruh’

    Mir frohem Knaben zu.


    Wenn jetzt dein Licht

    Durch’s Fenster bricht,

    Lacht’s keine Ruh’

    Mir Jüngling zu,

    Sieht’s meine Wange blass,

    Mein Auge tränennass.


    Bald, lieber Freund,

    Ach bald bescheint

    Dein Silberschein

    Den Leichenstein,

    Der meine Asche birgt,

    Des Jünglings Asche birgt!


    .

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  • Johannes Brahms: Ständchen "Der Mond steht über dem Berge"

    Hermann Prey, Bariton.

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Moon River aus dem Film Breakfast at Tiffany's


    Audrey Hepburn singt die Melodie von Henry Mancini und den Text von Johnny Mercer.




    Die Orchestrale Fassung mit Mundharmonika und Streichern weckt Erinnerungen.


    .

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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Gedicht Friedrich von Schlegel (1772-1829)



    Der Wanderer D. 649


    Wie deutlich des Mondes Licht

    Zu mir spricht,

    Mich beseelend zu der Reise;

    "Folge treu dem alten Gleise,

    Wähle keine Heimat nicht.

    Ew'ge Plage

    Bringen sonst die schweren Tage;

    Fort zu andern

    Sollst du wechseln, sollst du wandern,

    Leicht entfliehend jeder Klage."


    Sanfte Ebb und hohe Flut,

    Tief im Mut,

    Wandr' ich so im Dunkeln weiter,

    Steige mutig, singe heiter,

    Und die Welt erscheint mir gut.

    Alles reine

    Seh ich mild im Widerscheine,

    Nichts verworren

    In des Tages Glut verdorren:

    Froh umgeben, doch alleine.



    .

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  • Franz Schubert (1797-1828)


    Johann Gabriel Seidl (1804 - 1875)



    Im Freien D. 880


    Draussen in der weiten Nacht

    Steh' ich wieder nun:

    Ihre helle Sternenpracht

    Läßt mein Herz nicht ruhn!


    Tausend Arme winken mir

    Süßbegehrend zu,

    Tausend Stimmen rufen hier:

    »Grüß dich, Trauter, du!«


    O ich weiß auch, was mich zieht,

    Weiß auch, was mich ruft,

    Was wie Freundes Gruß und Lied

    Locket durch die Luft.


    Siehst du dort das Hüttchen stehn,

    Drauf der Mondschein ruht?

    Durch die blanken Scheiben sehn

    Augen, die mir gut!


    Siehst du dort das Haus am Bach,

    Das der Mond bescheint?

    Unter seinem trauten Dach

    Schläft mein liebster Freund.


    Siehst du jenen Baum, der voll

    Silberflocken flimmt?

    O wie oft mein Busen schwoll,

    Froher dort gestimmt!


    Jedes Plätzchen, das mir winkt,

    Ist ein lieber Platz;

    Und wohin ein Strahl nur sinkt,

    Lockt ein theurer Schatz.


    Drum auch winkt mir's überall

    So begehrend hier,

    Drum auch ruft es, wie der Schall

    Trauter Liebe mir.


    .

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  • Lieber Souffleur


    Das war eine Auswahl an Lieder, in denen der Mond in Schuberts Schaffen vorkommt, die mir in den Sinn kommen.

    Franz Schubert ist für mich der Komponist der Nacht. Wer sich mit diesem Thema in seinem Werk beschäftgt, wird reich belohnt. Sterne und Mond, nächliche Stimmungen kommen in seinen Liedern oft vor. Schubert hat für Poesie hoch empfänglich Gedichte, welche die Nacht behandeln, in vielen Facetten vertont. Das wäre schon ein eigener Thread im Forum wert.


    Mit herzlichen Grüssen


    moderato

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • "Mein Liebchen, wir saßen beisammen" (Heinrich Heine)


    Dieses Gedicht ist mehrfach vertont worden. Ich habe hier eine eher unbekannte Version von Edward MacDowell herausgesucht:



    Mein Liebchen, wir saßen beisammen,

    Traulich im leichten Kahn.

    Die Nacht war still, und wir schwammen

    Auf weiter Wasserbahn.

    Die Geisterinsel, die schöne,

    Lag dämmrig im Mondenglanz;

    Dort klangen liebe Töne,

    Und wogte der Nebeltanz.

    Dort klang es lieb und lieber,

    Und wogt' es hin und her;

    Wir aber schwammen vorüber,

    Trostlos auf weitem Meer.

    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

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  • Die erfolgreichste Oper von Alexander Aljabjew (geb. 4./15.8.1787 in Tobolsk, gest. 22.2./6.3.1851 in Moskau) war lange Zeit „Die Mondnacht oder Die Hausgeister“ (Lunnaja noc, ili Domovye; UA 1822).


    Die großen russischen Sänger aus der Frühzeit der Tonaufzeichnung haben alle noch Arien daraus gesungen.

    Selbst Rita Streich sang daraus noch das Lied von der Nachtigall gelegentlich in ihren Liederabenden.

    Heute gibt es wohl kaum noch Aufführungen des Werkes.

    Es gibt aber jede Menge Arrangements vom Lied von der Nachtigall mit sonderbarsten Besetzungen.

    So wandeln sich die Moden!


    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • American Barber Shop Music


    Come Fly With Me/Fly Me to the Moon Medley




    Sinatra mit dem Count Basie Orchestra hebt mit Fly Me to the Moon so richtig ab. Komponiert hat den Song Bart Howard (1915-2004)


    Fly me to the moon

    Let me play among the stars

    Let me see what spring is like

    On Jupiter and Mars

    In other words, hold my hand

    In other words, baby, kiss me

    Fill my heart with song

    and let me sing forever more

    You are all I long for

    All I worship and adore

    In other words, please be true

    In other words, I love you

    Fill my heart with song

    Let me…



    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Im Ballett Schwanensee von Peter Tschaikowsky spielt der 2. Akt im Mondlicht. Wikipedia weiss dazu:


    Am Ufer des Schwanensees, in der Nähe des Schlosses, erscheint im Mondlicht, aus dem Wasser tretend, das wunderschöne Schwanenmädchen. Der Prinz kommt hinzu und will schon seine Armbrust anlegen, als das Schwanenmädchen als Schwanenkönigin vor ihn tritt. Die Königin erzählt Siegfried, sie sei Prinzessin Odette, die vom Zauberer Rotbart in einen Schwan verwandelt worden ist. Von diesem Zauber könne sie nur derjenige erlösen, der ihr ewige Liebe schwört. Siegfried, von ihrem Liebreiz überwältigt, schwört ihr ewige Liebe und Treue.

    Die Verzauberung der Liebenden findet ein Echo in den Tänzen der Schwäne. Odette und der Prinz bemerken nicht, dass sie von Rotbart belauscht wurden. Die Liebenden verlassen die Lichtung



    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Aus der Szenischen Kantate Sonne, Mond und Sterne von Peter Schindler (*1960) aus dem zweiten Teil Von ewigen Nächten und nimmersatten Fragen Mondnacht auf den Text von Joseph von Eichendorff




    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • In der Ballade "Erlkönigs Tochter" von Herder, die von Carl Loewe und Hans Pfitzner vertont wurde, will diese Tochter Oluf mit einem Hemd beschenken, welches ihre Mutter mit Mondenschein gebleicht hat. Ein wunderbares Bild!


    Herr Oluf reitet spät und weit,

    Zu bieten auf seine Hochzeitsleut;

    Da tanzen die Elfen auf grünem Land,

    Erlkönigs Tochter reicht ihm die Hand.

    »Willkommen, Herr Oluf! Was eilst von hier?

    Tritt her in den Reihen und tanz mit mir.«

    »Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,

    Frühmorgen ist mein Hochzeittag.«

    »Hör an, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir,

    Zwei güldne Sporne schenk ich dir.

    Ein Hemd von Seide so weiß und fein,

    Meine Mutter bleicht's mit Mondenschein

    »Ich darf nicht tanzen, nicht tanzen ich mag,

    Frühmorgen ist mein Hochzeitstag.«

    »Hör an, Herr Oluf, tritt tanzen mit mir,

    Einen Haufen Goldes schenk ich dir.«

    »Einen Haufen Goldes nähm ich wohl;

    Doch tanzen ich nicht darf noch soll.«

    »Und willt, Herr Oluf, nicht tanzen mit mir,

    Soll Seuch und Krankheit folgen dir.«

    Sie tät einen Schalg ihm auf sein Herz,

    Noch nimmer fühlt er solchen Schmerz.

    Sie hob ihn bleichend auf sein Pferd.

    »Reit heim nun zu deine'm Fräulein wert.«

    Und als er kam vor Hauses Tür,

    Seine Mutter zitternd stand dafür.

    »Hör an, mein Sohn, sag an mir gleich,

    Wie ist dein' Farbe blaß und bleich?«

    »Und sollt sie nicht sein blaß und bleich,

    Ich traf in Erlenkönigs Reich.«

    »Hör an, mein Sohn, so lieb und traut,

    Was soll ich nun sagen deiner Braut?«

    »Sagt ihr, ich sei im Wald zur Stund,

    Zu proben da mein Pferd und Hund.«

    Frühmorgen und als es Tag kaum war,

    Da kam die Braut mit der Hochzeitschar.

    »Sie schenkten Met, sie schenkten Wein;

    Wo ist Herr Oluf, der Bräutigam mein?«

    »Herr Oluf, er ritt in Wald zur Stund,

    Er probt allda sein Pferd und Hund.«

    Die Braut hob auf den Scharlach rot,

    Da lag Herr Oluf, und er war tot.


    Hier beide Kompositionen - gesungen von Dietrich Fischer-Dieskau:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Robert Schumann (1810-1856)


    Elisabeth Kulmann (1808 - 1825)



    Mond, meiner Seele Liebling aus 7 Lieder op. 104, Nr. 1


    Mond, meiner Seele Liebling,

    Wie schaust du heut' so blass?

    Ist eines deiner Kinder,

    O Mond, vielleicht unpass?


    Kam dein Gemahl, die Sonne,

    Vielleicht dir krank nach Haus?

    Und du trittst aus der Wohnung,

    Weinst deinen Schmerz hier aus?


    Ach! guter Mond, ein gleiches

    Geschick befiel auch mich.

    Drin liegt mir krank die Mutter,

    Hat mich nur jetzt um sich!


    So eben schloss ihr Schlummer

    Das Aug' ein Weilchen zu;

    Da wich, mein Herz zu stärken,

    Vom Ort ich ihrer Ruh.


    Trost sei mir, Mond, dein Anblick,

    Ich leide nicht allein:

    Du bist der Welt Mitherrscher,

    Und kannst nicht stets dich freun!


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
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  • Clara Schumann (1819-1896)


    Emanuel von Geibel (1815 - 1884)



    Der Mond kommt still gegangen aus 6 Lieder op. 13, Nr. 4


    Der Mond kommt still gegangen

    Mit seinem goldnen Schein,

    Da schläft in holdem Prangen

    Die müde Erde ein.


    Im Traum die Wipfel weben,

    Die Quellen rauschen sacht;

    Singende Engel durchschweben

    Die blaue Sternennacht


    Und auf den Lüften schwanken

    Aus manchem treuen Sinn

    Viel tausend Liebesgedanken

    Über die Schläfer hin.


    Und drunten im Tale, da funkeln

    Die Fenster von Liebchens Haus;

    Ich aber blicke im Dunkeln

    Still in die Welt hinaus.


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Robert Schumann (1810-1856)


    Karl Julius Körner (1793 - 1873), nach Lord Byron (1788 - 1824)



    An den Mond aus 3 Gesänge, op. 95, Nr. 2


    Schlafloser Sonne melanchol'scher Stern!

    Dein tränenvoller Strahl erzittert fern,

    Du offenbarst die Nacht, die dir nicht weicht -

    O wie du ganz des Glücks Erinn'rung gleichst!

    So glänzt auch längstvergangner Tage Licht,

    Es scheint, doch wärmt sein schwaches Leuchten nicht,

    Der Gram sieht wohl des Sterns Gestalt,

    Scharf, aber fern, so klar, doch ach! wie kalt!


    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Engelbert Humperdinck: Guter Mond, du gehst so stille …

    Gesangsquartett "Four for four"

    WDR Rundfunkorchester Köln, Dirigent: Andreas Hempel.

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Hallo!


    Zu finden auf der CD Rites von Jan Garbarek - und wunderschön!



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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