MOZART: Sinfonia concertante Es-dur, KV 364 - "Lächeln unter Tränen"

  • Wie sagt doch die Marschallin? "Sind halt aso, die jungen Leut'!" Ich glaube, wir sollten nicht auf die Goldwage legen, was Bertarido hier so einbringt. In seinem Alter kennt man wohl Oistrach und Kondraschin nicht mehr. Das darf man ihm nicht vorwerfen. Woher soll er es auch wissen? Ich denke mal, es ist ein Privileg der Jugend, gelegentlich respektos zu sein. :)

    Lieber Rüdiger,


    da bist Du deutlich gütiger und milder als ich. Ich finde es immer schlimm, wenn jemand so rotzig, schnoddrig und respektlos über Dinge kommentiert, die er nicht mag, zumal ich denke, dass Bertarido auch schon ein erwachsener und gestandener Mann ist, und kein 14jähriger Bengel.

    Ich kann gut verstehen, dass jemand alte Aufnahmen nicht mag, weil sie der modernen Klangtechnik unterlegen sind.

    Ich kann auch voll verstehen, dass man Interpretationen, die man für missglückt hält, in aller Deutlichkeit und Schärfe kritisiert, von mir aus auch in der Luft zerreißt, solange dies plausibel und nachvollziehbar begründet wird.

    Wenn man allerdings einige der bedeutendsten Künstler und Tonaufzeichnungen der Vergangenheit pauschal als "olle Kamellen" abtut, nur weil sie alt sind, und man selbst nichts damit anfangen kann, dann kommt mir -pardon my French- das kalte Kotzen.

    Da kann man in meinen Augen nicht das Privileg der Jugend für sich in Anspruch nehmen.

    Wer so schnöselig, arrogant und überheblich Dinge abqualifiziert, aus dem einzigen Grund, weil sie alt sind, ist in meinen Augen schon sehr, sehr limitiert, um es noch freundlich zu formulieren.

    Jemand, der beispielsweise die Mona Lisa als "olles Geschmiere" abtut, ist entweder tatsächlich ein pubertierender, junger Mensch, dessen Meinung man nicht ernst nehmen kann, oder aber ein erwachsener Mensch, der einen erschütternden Mangel an Wertschätzung für Kunst, Kultur und Bildung aufweist, und den man ebenfalls wohl kaum als Kunstkenner ernst nehmen würde.

    Man kann das Bild hassen, man kann es aus unterschiedlichen Gründen scheußlich, langweilig, überschätzt oder was auch immer finden - es wird jedoch niemals nur "olles Geschmiere" sein.

    Gruselig, so was lesen zu müssen, ganz gruselig, ehrlich.

  • Wie sagt doch die Marschallin? "Sind halt aso, die jungen Leut'!" Ich glaube, wir sollten nicht auf die Goldwage legen, was Bertarido hier so einbringt. In seinem Alter kennt man wohl Oistrach und Kondraschin nicht mehr. Das darf man ihm nicht vorwerfen. Woher soll er es auch wissen? Ich denke mal, es ist ein Privileg der Jugend, gelegentlich respektos zu sein. :)

    Hallo lieber Rüdiger, ich habe auch Oistrach (Kondrashin und seine haudrauf Interpretationen :untertauch:waren mir immer zu feinfühlig :pfeif:, das ist was für den Herrn aus Bonn :stumm:) ! Allerdings passt dein Marschallinen Ausspruch nicht so ganz zu mir 8), bis auf die Tatsache, ich bin jung geblieben in meinem musikalischen Geschmack, und weiterhin immer offen für NEUES! Interressant sind da die Unterhaltungen mit jungen Sängern aus einem sehr bekannten Chor, zu dessen Proben ich allerdings nur einmal die Woche gehe, diese jungen Menschen haben ein ungeheueres Interesse an neuem, ob es an dem verhältnismäßigen jungen Leiter liegt vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich denke das hat auf jeden Fall dazu beigetragen! (Ich habe das angeführt weil wier uns natürlich auch viel über Bach Interpretationen unterhalten.)

    Ich habe auch noch eine Empfehlung ....



    Thomas Zehetmair, Ruth Killius, Orchestra of the Age of Enlightenment,Frans Brüggen


    .....die habe ich mir noch zugelegt nach meinem letzten Post, und der Eröffnung des Threads, der Grund ist Brüggen und Zehetmeir!

    Ich wurde nicht enttäuscht, ich persönlich stelle mir das so vor, das ist mein Mozart!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • dann kommt mir -pardon my French- das kalte Kotzen.

    Na, dann ist es ja schön, dass Du Dich mal so richtig ausgekotzt hast. :thumbup: Den Schwachsinn im Detail zu kommentieren spare ich mir. Ich bin gewiß der letzte, der respektlos gegenüber Künstlern ist, und den Rang von Oistrach und Kondraschin anzuzweifeln, die beide in meiner Sammlung vertreten sind, käme mir auch nie in den Sinn. Nur ist die Art und Weise, wie in den 60er Jahren Mozart gespielt wurde, für mich veraltet und überholt. So will ich Mozart nicht hören, und das werde ich hier auch weiterhin zum Ausdruck bringen, ob es Dir passt oder nicht.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Bei modernen Einspielungen bzw. Interpretationen möchte ich auch noch auf diese Einspielung des niederländischen Senders AVROTOS Klassiek hinweisen, die immer wieder tolle Konzerte in sehr guter Qualität auf ihrem Kanal zugänglich machen. Dieses Konzert finde ich sehr feinsinnig, ausbalanciert und lebhaft gespielt. Das Zusammenspiel ist meiner Meinung nach hervorragend, da macht auch das Zusehen Spaß.


  • Den Schwachsinn im Detail zu kommentieren spare ich mir.


    Ich bin gewiß der letzte, der respektlos gegenüber Künstlern ist, und den Rang von Oistrach und Kondraschin anzuzweifeln, die beide in meiner Sammlung vertreten sind, käme mir auch nie in den Sinn.

    Schade, dass man das in Deinem Postings so gar nicht merkt...und Du noch nicht einmal bemerkst, dass Du genau den gegenteiligen Eindruck erweckst.


    Das kommt halt davon, wenn Du in schnoddrig-überheblicher Art und Weise mal so geradewegs Dinge als "olle Kamellen" abbürstet, nur weil Du zu faul oder außerstande bist, Deine Meinung nachvollziehbar darzulegen.


    Was ist da der Grund? Ist Dir das zuviel, Deine Meinung detailliert darzulegen? Soll das witzig sein oder jugendlich-cool? Polemisch-provokant? Ich finde, es ist nichts von alledem, sondern einfach nur höchst deplaziert und unpassend.


    Wenn Du sagst, dass Dir der Interpretationsstil der 60er - Jahre im Bezug auf Mozart antiquiert vorkommt, dann ist das eine Aussage, die ich durchaus verstehen kann, obwohl ich da schon auch gerne näher gewusst hätte, was genau denn typisch für den Mozart-Stil der 60er Jahre ist, und was genau Dir daran missfällt - ist das zu betulich, zu bombastisch, zu spröde? Das könnte man ja dann durchaus diskutieren, da kann man dann ins Gespräch kommen.


    Aber wie gesagt, wenn ich Künstler und Ihre Einspielungen einfach nassforsch als "olle Kamellen" abtue, tut mir leid. Das ist für mich einfach nur ein Verunglimpfung und hat mit Kritik nichts zu tun.


    Das ist, um bei meinem Beispiel zu bleiben, wie wenn ich sage, "ich verehre Da Vinci, aber die Mona Lisa ist olles Geschmiere". Das ist widersinnig und unseriös.


    Kann ich nicht ernst nehmen.

  • der Interpretationsstil der 60er - Jahre im Bezug auf Mozart

    Gerade, wo Kondraschins Mozart sich etwa von Böhm oder auch Klemperer doch sehr stark unterscheidet, es also m. E. gar keinen typischen Mozart-Stil der 60er Jahre gibt.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Zitat von Bertarido

    Nur ist die Art und Weise, wie in den 60er Jahren Mozart gespielt wurde, für mich veraltet und überholt. So will ich Mozart nicht hören, und das werde ich hier auch weiterhin zum Ausdruck bringen,

    Dem muss ich voll und ganz zustimmen, das bestätigt doch auch mein Posting!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Gegen diese Aussage habe ich auch nichts. Nur gegen diesen unsachlichen, flappsigen Jargon, der die Aufnahmen angeblich hochgeschätzter Künstler als "olle Kamellen" abtut. Auch zeitgebundene Aufnahmen, die man in dieser Form vielleicht für überholt hält, sind künstlerische Dokumente, denen man dennoch Respekt entgegenbringen sollte.

    Natürlich kann sich jeder äußern wie er will. Nur stellt man sich m. E. mit einer pauschal-abqualifizierenden, pseudo-flotten, schlagwortartigen Formulierung kein besonders gutes Zeugnis aus. Das betrachte ich dann, in Bertaridos Jargon, als "olles Gesabbel", weil auf diesem undifferenzierten, vergröberten Holzhammerniveau ist wohl kaum eine gewinnbringende Diskussion möglich. Im Übrigen stimme ich Josephs Einwand voll zu.

  • Zitat von Don_Geiferos

    Im Übrigen stimme ich Josephs Einwand voll zu.

    Mozart Stiel hin oder her, aber leider ist es in meinen Ohren überholt, nur möchte ich mich nicht weiter dazu äußern denn ansonsten kommt es zu Debatten wie beim RT und dafür ist mir meine Zeit zu schade sagt schon .....^^!

    Den alten Recken soll man immer noch Tribut zollen, wieso, nur weil man es gewohnt/geprägt ist, wie nemorino immer ausführt, nein das ist mir zu pauschal und einfach man sollte sich weiterentwickeln und sein Gehör für NEUES öffnen!


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)

  • Für Neues bin ich auch immer offen, lieber Fiesco, siehe auch das Video aus Holland, das ich oben verlinkt habe. Dennoch stehen auch junge Künstler in einer Tradition, und ohne die Vorläufer wären sie heute nicht, wo sie sind. Neuer heißt auch nicht immer besser, beides hat seine Berechtigung. Und egal, was man bevorzugt: Wertschätzung sollte sich nicht in geringschätzigem Vokabular und abschätziger Formulierung ausdrücken.

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Wer so schnöselig, arrogant und überheblich Dinge abqualifiziert, aus dem einzigen Grund, weil sie alt sind, ist in meinen Augen schon sehr, sehr limitiert, um es noch freundlich zu formulieren.

    Lieber Don Gaiferos,


    zu diesem gar nicht neuen Thema schrieb im Jahr 1960 ein damals renommierter Musikkritiker: " ….. bei unseren Plattenfirmen jagen sich die technischen Neuerungen; sie kommen, werden verbessert, manche werden überholt. Zweierlei aber bleibt: das geniale Werk und die geniale Interpretation.

    Eine technische glänzend wiedergegebene, aber geistlos dirigierte Sinfonie langweilt, eine inspirierte dagegen fesselt auch dann, wenn die Wiedergabe nicht den letzten Errungenschaften der Technik entspricht. So hat bei der Schallplatte die Darstellung des Werkes gegenüber der Klangwirkung grundsätzlich den Vorrang, erst bei musikalisch gleichwertigen Aufnahmen tritt die akustische Qualität als Maßstab hinzu.

    Oft heißt es, die Interpretation klassischer Musik unterliege ebenso wie die Kleidung der Mode; die Methoden der Interpretation wandelten sich, sie seien vom allgemeinen Zeitgeist abhängig. Doch die praktische Erfahrung bestätigt das Gegenteil. Jede Interpretation erwächst aus zwei Grundtatsachen: dem vom Komponisten niedergelegten Notenbild, zu dem auch die dynamischen und sonstigen Ausführungsbezeichnungen gehören, und der Belebung dieses Notenbildes durch den ausführenden Künstler (….) Jede Interpretation, die sich an diese Gegebenheiten hält, wird, sofern sie in spieltechnischer oder stimmlicher Hinsicht diesen Anforderungen genügt, ihren absoluten Wert behalten. Die alten Aufnahmen Carusos oder Schaljapins, die Darstellung der Werke Chopins durch Cortot, Lipatti oder Rubinstein, Erich Kleibers "Rosenkavalier" oder Artur Schnabels Beethovenaufnahmen - um nur einige zu nennen - sind zeitlos gültig, sie behalten unabhängig von jeder Mode ihren Wert. Im Gegenteil: MODE in der Darstellung kann den wahren Gehalt der Musik eher verhüllen ….."

    Diese Worte haben m.E. auch heute, mehr als ein halbes Jahrhundert später, noch ihre Gültigkeit, wenn auch seitdem unzählige Künstler und Aufnahmen unseren Weg begleitet und unseren musikalischen Horizont erweitert haben.

    Nur ist die Art und Weise, wie in den 60er Jahren Mozart gespielt wurde, für mich veraltet und überholt. So will ich Mozart nicht hören, und das werde ich hier auch weiterhin zum Ausdruck bringen

    Das ist Dein gutes Recht, aber noch lange kein Grund, Aufnahmen älterer oder bereits verstorbener Künstler als "olle Kamellen" abzuqualifizieren.

    Trotzdem würde mich mal interessieren, wie denn nach Deiner Auffassung "in den 60er Jahren Mozart gespielt wurde". Bleiben wir bei den Dirigenten: Da fallen mir spontan Bruno Walter, Klemperer, Böhm, Fricsay, Krips, Szell, Keilberth, Münchinger ein, es gab auch schon Giulini, Kubelik, Karajan und Leinsdorf, alles Künstler, die damals weltweit Mozart dirigiert und interpretiert haben, und nun sage nur einer, die könnte man alle über einen Kamm scheren! Allein zwischen Walter und Klemperer, aber auch zwischen Karajan und Fricsay klafften Welten. Kurz gesagt: in den 60er Jahren wurde viel Mozart gespielt, aber wenn es um Individualität geht, so denke ich, daß die Musikwelt damals um einiges vielfältiger und reichhaltiger war als heutzutage. Heute kann man sogar kaum noch die Eliteorchester voneinander unterscheiden, alles klingt stromlinienförmig, einseitig auf Brillanz getrimmt.

    Es ist natürlich bedauerlich, daß für die vielen älteren Musikhörer neue Aufnahmen (die übrigens im Vergleich zu den verrufenen 60ern recht spärlich geworden sind) nicht die Rolle spielen, die ihnen vielleicht gebührt. Damit tut man den Nachwuchskünstlern natürlich keinen Gefallen, sogar oft Unrecht, aber kann und soll ich mir zu meinen 15 Beethoven-Sinfonie-GAs + unzähligen Einzelaufnahmen nun noch zwei oder drei weitere stellen, die ich weder hören, bezahlen noch unterbringen kann? Vor allem, wenn ich weiß, daß ich, wenn ich die Eroica hören will, letztlich doch zu Klemperer, Karajan oder Böhm greife, weil diese Aufnahmen inzwischen praktisch unverzichtbarer Teil meines Lebens geworden sind.

    Ich habe mir (auch schon lange her) in den 80ern Harnoncourts hochgejubelte Mozart-Sinfonien mit dem CO Amsterdam komplett gekauft, warm bin ich damit nie geworden, obwohl auch die heute schon längst zu den "ollen Kamellen" gehören!

    Im Übrigen stimme ich Josephs Einwand voll zu.

    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber nemorino,


    ich habe die :hahahaha: "mittlere Kamelle" mit Szell, aufgrund Deiner Empfehlung heute erhalten und bin mit der SONY-CD, die die Sinfonia Concertanti K364 und K297b beide enthällt, voll zufrieden.

    :saint: Ganz tolle und spielfreudige Interpretationen, die keine Wünsche offen lassen. Ich brauche dieses Repertoire auch nur einmal ... und dann gleich in einer frischen und zukunftsweisenden straffen Aufnahme wie diese mit Szell und Ormandy ... und keine Langweiler !

    Die Ormandy - Aufnahme ist sogar von 1957 und vom Klang her auf dem gleich hohen Klangniveau, wie die mit Szell von 1963.

    Beim Klang bin ich bekanntlich empfindlich, da geht bei mir ohnehin kein "Historienkram" - aber hier voll gut und natürlich aufgenommen.


    :?: Da frage ich mich wirklich, wie man heute die Sinfonia concertante noch anders und noch frischer interpretieren sollte, als diesen "Mozart-Stil der 60er", den es in der Tat (laut Josef) bei den unterschiedlichen vorliegenden Sichtweisen wahrlich nie gegeben haben kann ! Die Szell und auch die Ormandy-Aufnahmen sind einfach TOP !


    SONY, 1963 (Szell K364), 1957 (Ormandy K297b), ADD

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich habe die "mittlere Kamelle" mit Szell, aufgrund Deiner Empfehlung heute erhalten und bin mit der SONY-CD, die die Sinfonia Concertanti K364 und K297b beide enthällt, voll zufrieden.

    Lieber Wolfgang,


    es freut mich, daß Dir die Aufnahme gefällt; ich hätte es mir auch anders gar nicht vorstellen können.

    Ehrlich gesagt, die von Dir gezeigte CD kannte ich gar nicht. Die sieht viel besser aus als die kitschige "Jenseits von Afrika"-Ausgabe. Ich überlege, ob ich sie mir, vor allem wegen KV 297b mit Ormandy, nicht kaufen soll, zumal sie z.Zt. für ein paar Cent zu haben ist. Doubletten sind ja nie ganz zu vermeiden.


    Ich glaube, zum Mozart-Stil der 60er Jahre ist alles gesagt, den hat es nie gegeben.


    LG und schönen Abend nach Bonn,

    Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Das liest sich ja gut,


    ich habe sie auch bestellt - aber noch nicht erhalten. Freue mich , dass mein Hinweis auf diese CD Anklang gefunden hat......

  • Diese Worte haben m.E. auch heute, mehr als ein halbes Jahrhundert später, noch ihre Gültigkeit, wenn auch seitdem unzählige Künstler und Aufnahmen unseren Weg begleitet und unseren musikalischen Horizont erweitert haben.

    Lieber Nemorino,


    danke für deine Erläuterungen und das Zitat, das mir sehr aus dem Herzen spricht, und das ich voll und ganz unterstreiche.

    Auch ich möchte natürlich nicht nur die alten Aufnahmen "auf den Sockel stellen" und postulieren, früher sei alles besser gewesen; gute und schlechte Aufnahmen gab und gibt es damals wie heute. Allerdings hat es jede Aufnahme verdient, meine ich, dass man sie differenziert betrachtet und seine Kritik angemessen begründet.

    Ansonsten besitze ich die mir wichtigen Einspielungen auf CD, neue Aufnahmen kommen auch immer noch dazu, ansonsten streame ich jedoch mittlerweile auch viel, zeichne aus dem Radio auf und nutze die Mediatheken; wie Du sagst, man muss sich nicht noch die 50. Aufnahme desselben Werkes ins Regal stellen, allerdings wird dank Internet und digitaler Technik und dank günstiger Anbieter ein unerschöpfliches Füllhorn an Musik ausgeschüttet, das man, ohne Geld- und Platzprobleme zu erzeugen, ausgiebigst nutzen kann.


    So finde ich beispielsweise auch diese Aufnahme in Bearbeitung für Streichersextett mit Gil Shaham auch sehr gelungen und hörenswert, die der SWR 2018 dankenswerterweise online gestellt hat.



    liebe Grüße

  • gute und schlechte Aufnahmen gab und gibt es damals wie heute.

    Lieber Don Gaiferos,


    Wie wahr! Umso mehr haben es die guten deshalb verdient, daß sie im Gedächtnis der Musikfreunde erhalten bleiben und entsprechend gewürdigt werden.


    allerdings wird dank Internet und digitaler Technik und dank günstiger Anbieter ein unerschöpfliches Füllhorn an Musik ausgeschüttet, das man, ohne Geld- und Platzprobleme zu erzeugen, ausgiebigst nutzen kann.

    Das, lieber Don Gaiferos, ist ein Kapitel für sich. Natürlich begrüße ich diese neuen Verbreitungsmöglichkeiten, doch ich bin in dieser Beziehung hoffnungslos altmodisch. Was ich nicht auf LP oder CD in meinem Besitz habe, das hat für mich keine Bedeutung. Ich höre mir zwar das eine oder andere über das Internet an, aber das war's dann auch. Oder, wenn mir das Stück oder die Interpretation gefällt, wird es prompt gekauft, mit den unausbleiblichen Folgen: Wohin damit, wann kann man es hören? Bei mir stapeln sich Dutzende von CDs, die ich noch nie gehört habe, z.T. sind sie noch original verschweißt. Trotzdem bin ich froh, sie zu besitzen, und vielleicht kommt ja irgendwann auch der Tag, wo sie erstmals im CD-Spieler landen. Erst vorgestern habe ich eine CD ausgepackt, die ich vor ca. 15 Jahren bei Saturn in Köln erworben habe. Jetzt kam der aktuelle Anlaß, und ich war froh, daß ich auf das Stück zugreifen konnte.


    Die Bearbeitung der Sinfonia Concertante für Streichersextett werde ich mir baldigst anhören; ich muß aber gestehen, daß ich nicht unbedingt der Kammermusikliebhaber bin …. Trotzdem bin ich neugierig, wie sich das anhören wird.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Es ist nur halt einfach falsch, dass Harnoncourt/Kremer "unsentimental" verglichen mit Heifetz/Primrose wären. Das ist eher umgekehrt (mal unabhängig von der Bewertung der Charakterisierung (un)sentimental oder was man genau damit meint).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Es ist nur halt einfach falsch, dass Harnoncourt/Kremer "unsentimental" verglichen mit Heifetz/Primrose wären. Das ist eher umgekehrt

    Lieber Johannes Roehl,


    das sehe ich ganz genauso!

    Ich finde nur trotz mehrmaliger Rückschau hier im Thread keinen Eintrag, der einen Vergleich zwischen den beiden Aufnahmen hergestellt hat. Ich habe lediglich in Beitrag 21 folgende Bemerkung gemacht:

    Heifetz/Primrose (siehe Beitrag 1) ist auch nicht zu verachten, doch die beiden fassen das Werk mehr von der virtuosen Seite auf und legen ein beachtliches Tempo vor. Aber Heifetz' Violinspiel ist natürlich aller Bewunderung wert. Diese Aufnahme würde ich eher empfehlen, wenn jemand schon eine der klassischen Versionen besitzt.

    die ja Deine Aussage nur unterstreicht. Kremers Interpretation ist schon alles andere als "sentimental", doch Heifetz faßt das Werk noch deutlich mehr von der virtuosen Seite an und legt eine völlig unsentimentale, ziemlich einseitige Sicht auf Mozarts Sinfonia Concertante vor. Aus genau diesem Grund ist sie als Einstieg in das Werk nicht zu empfehlen, andererseits ist das schier atemberaubende Spiel von Heifetz und auch seines Partners William Primrose aller Bewunderung wert. Außerdem klingt die Aufnahme trotz ihres Alters (rec. 1956) erstaunlich transparent.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich habe heute früh die Aufnahme Heifetz/Primrose (RCA) gehört, nachdem gestern Druian/Skernick (mit Szell, CBS) und Kremer/Kashkashian (mit Harnoncourt, DGG) an der Reihe waren.

    Wenn es nur um die Virtuosität ginge, so würde wohl Jascha Heifetz die Palme gebühren, seine Artistik auf der Violine ist schlicht atemberaubend. Doch bei seinen Tempi (vor allem im langsamen Satz) bleibt doch manche Schönheit der Mozartschen Musik mehr oder weniger auf der Strecke.

    In den Ecksätzen macht sich das weit weniger bemerkbar, die liegen tempomäßig durchaus im mittleren Bereich, doch das Andante ist mit 8.41 Minuten schon rekordverdächtig (zum Vergleich: Kremer/Kashkashian 11.06 min., Druian/Skernick 11.57 min., Brandis/Cappone (unter Böhm, DGG) 10.42 min.). Da geigt der gute Heifetz doch über einige ergreifende Passagen forsch hinweg. Sein schier schlackenloses Violinspiel ist allerdings aller Bewunderung wert.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Oistrach² + Kondraschin ist alles andere als "oll". Schwer vorstellbar, dass das von "HIP" überboten wurde.

    Lieber Joseph II.,


    …. endlich konnte ich diese Aufnahme zu einem annehmbaren Preis erwerben. Seit Jahren war sie mir natürlich bekannt (wenn ich es recht erinnere, hatte ich sie sogar auf LP, aber eine Ewigkeit nicht mehr gehört), doch ich konnte mich nie zum Kauf entschließen. Jetzt aber habe ich die Gunst der Stunde genutzt und gleich einen Doppelpack erworben:

    und zwar günstiger, als die alte Einzel-CD aus der Ovation-Serie kostete.


    Ich habe gestern die CD mit der Sinfonia Concertante gleich angehört. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen! Das ist nicht nur musikalisch ein Hochgenuß, auch die technische Seite ist für eine Aufnahme aus dem Jahr 1963 schier sensationell. Die übrigen in dem 2 CD-Album enthaltenen Stücke harren noch der Entdeckung.


    Doch nun zu KV 364: In keiner anderen mir bekannten Aufnahme (es sind mindestens ein halbes Dutzend) wird das von mir in den Thread-Titel übernommene Wort vom "Lächeln unter Tränen" so ernst genommen wie in dieser. Schon die gemessenen Tempi, die in allen drei Sätzen streng durchgehalten werden, sind ein Erlebnis für sich. Ein Kritiker sprach in dem Zusammenhang von der "Kunst der Langsamkeit und des Auskostens". Das Spiel von Igor (Violine) und David (Viola) Oistrach ist in jedem Moment erfüllt, es ist ein unüberbietbares Team, wo einer auf den anderen horcht und man den Eindruck gewinnt, beide Instrumente würden zu einer Einheit verschmelzen. Noch nie kam im elegischen 2. Satz so sehr das Gefühl schmerzlichen Aufbegehrens, ja der stillen Resignation, zum Ausdruck wie hier. Umso strahlender erscheint dann das wolkenlose, heitere Finale. Ich zögere nicht, von einer wahrhaft zeitlosen Aufnahme zu sprechen, die schwerlich jemals überboten werden kann. Nicht wenig trägt dazu der Dirigent Kirill Kondrashin bei, der das Moskauer Philharmonische Orchester souverän und mit großem Fingerspitzengefühl leitet.


    Eines kann ich jetzt schon sagen: Dieser Kauf hat sich gelohnt! Damit will ich nicht den Wert der weiter oben genannten und gepriesenen Alternativen schmälern, doch mir scheint, daß dieser Einspielung ein besonderer Rang gebührt.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Heute hatte ich Gelegenheit, diese beiden Aufnahmen von Oistrach Vater & Sohn miteinander zu vergleichen:

    B00005UW3X.03._SS300_SCLZZZZZZZ_.jpg

    Über die Aufnahme links im Bild habe ich schon berichtet; die rechts gezeigte entstand fast 10 Jahre später, mit den Berliner Philharmonikern. Die Tempi sind in allen Sätzen ein wenig rascher, aber ansonsten ist auch hier das lupenreine Spiel der beiden Oistrachs zu bewundern. Die Berliner Philharmoniker mögen den Moskauern bezüglich Brillanz im Vorteil sein, aber trotzdem würde ich der Aufnahme mit Kondrashin den Vorzug geben, wegen der einzigartigen Verschmelzung der beiden Instrumente und der IMO noch souveräneren Gestaltung. In der Berliner Aufnahme dirigiert Vater Oistrach, und da mag vielleicht doch der Konzentration ein wenig geschadet haben.

    Inzwischen habe ich festgestellt, daß es eine weitere Aufnahme von KV 364 gibt, in der David Oistrach die Violine spielt (in den beiden mit seinem Sohn Igor ist er mit der Bratsche zu hören), sein Viola-Partner ist hier Rudolf Barshai, es spielt das Moskauer Kammerorchester, das von dem Letztgenannten auch geleitet wird.


    Bildergebnis für oistrach barshai mozart sinfonia


    Mir ist diese Aufnahme nicht geläufig, sie erschien in Deutschland (in Lizenz von Melodija) auf EURODISC. Auf CD ist sie wohl nicht veröffentlicht worden.

    Kennt jemand diese Einspielung und kann dazu etwas sagen?


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Manchmal macht man, ohne es zu wollen, ganz erstaunliche Entdeckungen!

    Auf der Suche nach Aufnahme von Mozarts Concertone KV 190 stieß ich heute auf folgende Aufnahme:


    Sinfonia Concertante K364 / Sinfonia Concertante MOZART: Sinfonia Concertante Es-Dur, KV 364

    mit Joseph (Violine) und Lilian Fuchs (Viola), sowie dem Aeterna Chamber Orchestra, Dirigent: Frederic Waldman (Stereo, Aufnahmedatum: unbekannt).


    Im Beitrag 6 zu diesem Thread hatte ich eine alte Mono-Einspielung des Werks mit denselben Solisten, begleitet von der "Zimbler Sinfonietta" (ohne Dirigent), vorgestellt, eine Mono-Produktion von DECCA-USA aus dem Jahr 1954, herausgegeben in Lizenz von der DGG.

    Offensichtlich wurde später die hier abgebildete Stereo-Aufnahme gemacht, von deren Existenz ich bis heute keine Ahnung hatte. Sie scheint in Europa nie auf den Markt gekommen zu sein, jedenfalls finde ich sie in keinem einschlägigen Katalog. Ob es, von der Klangqualität abgesehen, eklatante Unterschiede gibt?

    Die beiden Solisten und auch die "begleitenden" Kammerorchester sind hierzulande kaum bekannt geworden. Ich fand jedenfalls diese rein zufällige Begegnung recht interessant. So gibt es sicher noch manche alte Schätze, von der "niemand nichts weiß".


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Sinfonia concertante KV 364 ist nicht nur diesbezüglich mein Heiligtum im Ouvre Mozarts. Musik so schön, dass es weh tut.

    .... schrieb Tristan2511 heute in dem Thread "Was lieben die Leute an Mozart?"


    Ich hatte dort schon auf den eigenen Thread des Werkes hingewiesen und möchte hier noch einmal, da inzwischen die meisten Cover hier verschwunden sind, meine Lieblingsaufnahmen abbilden:

    B00005UW3X.03._SS300_SCLZZZZZZZ_.jpg Sinf.Conc.KV 364+KV 297b


    Sinfonia Concertante K364 (Szell) by Wolfgang Amadeus Mozart Heifetz, Double Concertos: Bach / Mozart / Brahms by Heifetz, Jascha Original recording remastered edition (2000) Audio CD


    Ich weiß, das sind alles "olle Kamellen", aber jede diese Aufnahmen ist ein Schatz. Wer das Werk gerne mit mäßigem Tempo bevorzugt, der sei an Oistrach/Kondrashin (Decca) oder Brandis/Böhm (DGG) verwiesen.

    Lebhafte Tempi und höchste Virtuosität bieten vor allem Heifetz/Primrose (RCA), aber auch Druian/Skernick mit Szell am Pult (Sony/CBS) ist nicht zu verachten.


    Im übrigen verweise ich auf die vorangegangenen Einträge weiter oben.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Auch, wenn ich meine, dass die Komposition einen jüngeren Mozart, als den harmonisch extrem subtilen seines letzten Klavierkonzertes, ausweist, so ist sie doch eine wundervoll ausgewogene Komposition. Sie besitzt einen wunderschönen "andante" überschriebenen zweiten Satz. Ich habe sie durch die beiden Oistrachs mit den Berliner Philharmonikern kennengelernt. Mittlerweile kommt mir der dick aufgetragene Ton der Oistrach-Aufnahme etwas zu süßlich antiquiert herüber.


    Für denjenigen, der zwar grundsätzlich die Qualität der alten Aufnahme zu schätzen weiß, aber mittlerweile klanglich anderes bevorzugt, gibt es eine Einspielung mit Frank-Peter Zimmermann und Antoine Tamestit und dem Kammerorchester des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks ....



    Es wird nicht wirklich HIP gespielt, aber doch mit deutlichem Eingang der Erkenntnisse der letzten Jahr(zehnt)e über klassische Spielart.




  • Ich habe zwar nicht die Zeit, mich eingehender mit dem Thread und dem Werk auseinanderzusetzen, habe aber in die YouTube-Filme hineingehört.

    Mir gefallen sie alle recht gut, vom reinen Spielen her besonders diese ansonsten natürlich das Original nicht ersetzende Bearbeitung mit Shaham. Aber sie spielen es sehr schön.


    Es ist auch eine Bereicherung, die Aufnahme mit Zimmermann kennengelernt zu haben.

    Gut gefällt mir auch noch die Aufnahme mit Julia Fischer, Gordan Nikolic und dem leider verstorbenen Yakov Kreizberg.


    Meine Lieblingsaufnahme ist immer noch diese mit Harnoncourt ( fand nur die Gesamteinspielung):



    Der golden-warme Klang der Wiener Philharmoniker zusammen mit Harnoncourts harnoncourtigem Dirigat: hier mag ich es sehr!


    Gruß

    Glockenton

    "Jede Note muss wissen woher sie kommt und wohin sie geht" ( Nikolaus Harnoncourt)

  • Lieber nemorino , vielen Dank für den Hinweis auf diesen Thread, der mir aus der Seele spricht. Ich verwendete in meinem anderen Beitrag ja sogar zufällig das gleiche Diktum.

    Neben der reinen Schönheit und der formalen Ausgewogenheit der Musik, begeistert auch ihre Vielseitigkeit. Da ist im 1. Satz Dramatik und komplexe Sinfonik. Im 2. Satz Tragik, Trauer und gleichzeitig Trost und im 3. Satz Virtuosität und Lebensfreude. Die ganze Palette ist dabei!


    Besonders das Andante erreicht dabei einen Grad an Intensität und Empfindungstiefe wie man das nur ganz selten findet. Ich finde hier gleichzeitig Trauer und Trost, oft sogar in der selben Phrase. Das ist eine Eigenheit Mozarts (letztlich reden wir hier ja vom 'Lächeln unter Tränen'), wie ich sie persönlich nur noch manchmal bei Bach und gelegentlich bei Brahms finde. Dieses Andante geht (mir) so zu Herzen, dass ich von einer Schönheit, die schon schmerzt, geschrieben habe.

    Beste Grüße von Tristan2511


    "Glaubt er, dass ich an seine elende Geige denke, wenn der Geist zu mir spricht?"

    (Beethoven zu Schuppanzigh)

  • vielen Dank für den Hinweis auf diesen Thread, der mir aus der Seele spricht. Ich verwendete in meinem anderen Beitrag ja sogar zufällig das gleiche Diktum.

    Lieber Tristan2511,


    Deine Beschreibung hat mich so angerührt, daß mir ganz spontan dieser alte Thread hier einfiel. Deshalb der Hinweis von mir.


    Lieber Glockenton,


    die Aufnahme Kremer/Kashkashian/Harnoncourt (DGG) besitze ich ebenfalls. Doch, mit Verlaub, trotz unbestreitbarer künstlerischer Kompetenz fehlt mir dem Spiel, ich möchte es mal so sagen, ein wenig "Wärme". Technisch ist alles perfekt, aber Seele und Herz kommen (für mich) zu kurz. Doch das ist nur ein ganz persönliches Empfinden, nicht mehr, aber auch nicht weniger.


    Schönen Sonntag allerseits und


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).