Ode an die Elektronenröhre im HIFI Bereich

  • Ich komme wieder zurück zur Elektronenröhre:

    Röhrenliebhaber unter den Hifi-Fans müssen offenbar eine gehörige Portion Leidensbereitschaft aufbringen

    Das ist natürlich subjektiv. Ich bin ja derzeit "nur" "Röhrenverstärkerhörer", kein fanatischer Enthusiast.

    Der ECHTE Röhrenfanatiker kennt die von mir geschilderten Probleme nicht. ER hat stets eine Batterie von unterschidlichen Ersatzröhren parat, vergleichbar mir Besitzern von Oldtimern. Er tauscht gern die Fabrikate aus ,weil unterschiedlich klingend und geniesst das. Die Klangunterschiede sind umstritten, werden aber von den Händlern gerne bestätigt, weil letztlich verdienen sie ja daran...

    Endröhren gabe ich in Reserve. (Von Muzishare, denn ich habe meinem Alten Verstärker die damals frisch nachgekauften KT 88 von Electronic Harmonix entnommen und in den Muzishare gegeben, weil ich mir eingebildet habe, sie hätten mehr Bass. Das liegt aber im Bereich der Imagination. Die muzishare Röhren sind - so sagt man - Standard Versionen von PSVANE.

    Weil wir bei Einbildung sind: Subjektiv klingt der Verstärker mit der neuen Gleichrichterröhre von SOVTEK NOCH besser als zuvor. Aber das kann auch Einbildung sein

    Ich weiss recht gut was Einbildung, nach Reparaturen ets ausmachen kann

    Hier aus meiner Praxis von cau 1970 in der Servicestation von B&0:

    Die kunden behauptet bei der Übergabe des reparierten Gerätes, es sein ich ihr Grät. Ist fast auasgeschlossen Gerätetyp und nummer werden bei der Übernahme vermerkt und das Gerät bekommt ein Pickerl ,mit der Reparaturnummer:

    Der Techniker wird gerufen. Erfragt, was denn an dem Gerät falsch sein soll:

    Die Kundin: "Dieser Schalter hier MEIN Gerät hat den NICHT gehabt. Der Techniker mit dem Stoizismus seines Berufstandes:

    "Das wäre aber schlimm - Das ist nämlich der Ein und Ausschalter...."


    In hinkuft werde auch ich eine Sammlung der unterschiedliche Röhren auf LAger haben, immerhin verwendet der Muzishare 8 Stück, davon sind 4 unterschiedliche Typen.....:hahahaha:



    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Lieber Alfred,


    Es gibt ein sehr interessantes Interview mit dem sehr kompetenten deutschen Entwickler von Vincent, Frank Blöhbaum. Er erklärt da sehr gut, warum er Röhren verwendet und wie unterschiedlich sie sind, so dass er bestimmte Röhren auch nur an bestimmter Stelle verwendet. Von daher leuchtet mir sehr ein, wenn Du aus Erfahrung sagst, dass verschiedene Röhren auch verschieden klingen. Auch interessant ist, dass er sagt, dass er Röhren eigentlich nicht verwendet, um einen bestimmten Röhrensound zu produzieren, sondern weil sie technisch Vorteile haben. Vincent Verstärker klingen aber nicht überanalytisch, sondern immer harmonisch stimmig. Dafür sorgen wohl die Röhren. Ich kenne übrigens einen netten Händler, der wohnt im Schwarzwald und bei ihm kannst Du anders als üblich in seinen Wohnhaus in sehr angenehmer Umgebung die Vincent-Geräte und anderes wie Lautsprecher von Vienna Acoustics Probe hören. Dort hat er ein Hörstudio eingerichtet.


    Bei AVM haben sie einen Vorverstärker, den sie sowohl mit und ohne Röhren anbieten. Im Test schreiben sie, dass die Röhrenversion harmonischer und musikalischer aber dafür auch nicht ganz so analytisch klingt wie die Transistor-Version. Letztlich ist das wohl eine Geschmacksfrage, was man besser findet.:)


    Schöne Grüße

    Holger

  • Auch interessant ist, dass er sagt, dass er Röhren eigentlich nicht verwendet, um einen bestimmten Röhrensound zu produzieren, sondern weil sie technisch Vorteile haben.

    Der gern zitierte "Röhrensound " bezieht sich vorzugsweise aud eine spezielle, vor allem aber häufig verwendete Röhre (EL34) die für viel Hörer (nicht für mich) Vorteile bietet. Sie leistet immerhin an sie rund 20 Watt RMS pro Kanal, ist vergleichsweise preiswert (ebenso wie die dafür entwickelten Verstärker - und ein veritable "Schönfärber" mit


    Die von mir verwendeten Endstufenröhren sind eine EH KT88 wobei EH für die russische Marke Electroni Harmonics steht

    (Eigentlich schon eine US Marke, die aber nach wie vor in Russland gefertigt wird.)


    Irgendwo schrieb jemand über die Röhre: Klingt schon FAST wie ein Transistor - ABER EIN GUTER


    Heute fand ich im "ANALOG-FORUM" folgendes Statment eines Users


    ich hatte die 6CA7 von EH mal spaßeshalber gesteckt. die waren seeehr gut! vergleichbar mit der EH KT88 (die einige ja nicht mögen, vermutlich weil zu wenig "röhrensound").

    Röhren haben ja den Ruf nicht besonders impulsfreudig zu sein, weich zu klingen mit "abgerundeten " höhen und Tiefen.

    Als ich den Ersten Röhrenverstörker (FZZ - aber mit gleichen Endstufenröhren) bekam, da legte ich zuerst eine CD Auf, von der ich mir sicher war, daß das die Röhren überfordern würde: von Mungo Jerry: In the summertime.

    Ich war total geschockt, als ich die ersten Töne hörte: Eher grell und bassbetont zugleich mit unheimlicher Power und rhytmischer Härte !!

    Klingt nicht wie ein Röhre: Doch. Eigentlich am ehesten wie "live"

    Mir wuurde hier im forum immer Suggeriert Transistoren hätten die höhere Dynymik - was meinen Erfahrungen widerspricht.

    Ich haber das ursprünglich - als ich es erstmals bemerkt habe (hänt vom Tonmaterial ab) nicht immer als unbedingt angenehm - aber näher als am Live-Original empfunden )


    Daherher habe ich soeben KI befragt (was jetzt in Mode zu sein scheint )

    Die Antwort - bei aller gebotenen Skepsis - deckt sich mit meinen Erfahrungen - und der von zahlreichen Röhrenverstärkerbesitzern:


    Elektronenröhren haben tendenziell eine größere Dynamik, also eine bessere Fähigkeit, feine Nuancen und schnelle Signaländerungen wiederzugeben, als Transistoren. Transistorverstärker sind oft etwas "glatter" im Klang und neigen dazu, die feinsten Details weniger detailliert wiederzugeben.

    Detailliertere Erklärung:

    • Empfindlichkeit und Signalverarbeitung: Elektronenröhren sind empfindlicher gegenüber feinen Nuancen im Eingangssignal, wie z.B. Anschlagsdynamik bei Gitarren, und setzen diese feiner um.

    Obertöne: Röhrenverstärker erzeugen bei Übersteuerung oft eine größere Anzahl von Obertönen, was zu einem wärmeren und runderen Klangbild führen kann, das von vielen als angenehmer empfunden wird. Soft Clipping: Röhren neigen beim Überschreiten ihrer Leistungsgrenze zu einem sanften "Soft Clipping", während Transistoren eher zu einem abrupten "Clipping" neigen, was als härter und weniger musikalisch wahrgenommen werden kann. Headroom: Röhrenverstärker können bei Bedarf mehr "Headroom" bieten, also mehr Spielraum für laute Passagen ohne Verzerrung, was bei bestimmten Musikstilen von Vorteil ist. Transistoren: Transistoren haben den Vorteil, dass sie kompakter, langlebiger, effizienter und oft kostengünstiger sind als Röhren. Sie sind außerdem weniger anfällig für Störungen und bieten eine größere Bandbreite.

    Fazit: Obwohl Transistoren in vielen Bereichen überlegen sind, haben Röhrenverstärker in Bezug auf die Dynamik und die Wiedergabe von feinen Nuancen oft die Nase vorn. Die Wahl zwischen Röhre und Transistor ist daher oft eine Frage des persönlichen Geschmacks und der gewünschten Klangcharakteristik.


    _______________________________________

    Dem habe ich - im speziellen Fall - nichts hinzuzufügen


    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Leider habe ich ein sehr empfindliches Gehör für Verzerrungen. Dann darf ich solche Geräte also nicht kaufen.

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

  • ES sind K2 Verzerrungen, also "musikalische". Die Verzerrungen, die als unangehnem wahrgenommen werden sind K3 Verzerrungen, _Die werden von Transistoren erzeugt, werden allerdings stark unterdrück, was wiederum für den ein wenig "synthetischen" Klang verantwortlich ist. Letzlich sind es "Konserven" die wir da hören. Die wurden im Laufe der letzten knapp 150 Jahre immer besser (Edison erfand den Urtyp des Phonographen 1878) aber es sind nach wie vor Konserven. Es gibt Musiker, die auf HIFI überhaupt keinen Wert legen,weil ihnen klar geworden ist, daß diese Konserven (auch die neuesten und teuersten) nicht mit dem Originalklang mithalten können. Für sie sind Tonaufnahmen bestenfalls "Notizbücher" zur Orientierung, keine Quellen des anspruchsvollen Musikhörens. Nur -Konserven-Hörer sind da besser dran: Sie kennen gar nichts anderes. Das Empfinden von Konserven ist ein sehr Individuelles- auch bei Lebens,mitteln. Mancher istt Hawai-Ananas aus der Dos in einer gezuckerten Lake, andere ertragen das icht und bestehen aus frischen, natursüssen Früchten. etc etc. Man verzeihe den banalen Vergleich - aber er trifft weitgehend ins Schwarze.

    In der Steinzeit der der Digitaltechnik gab es eine Scherzfrage:

    "Was klingt schrecklicher als eine digital aufgenommene Violine ?"


    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Wie man sich die Verzerrungen schön redet ist egal, aber es sind doch Veränderungen des Klangs und somit unerwünscht, wenn man das Instrument möglichst genau hören möchte.


    Seit wir seit einiger Zeit bei technischen Schaltungen des Typs der Klasse D angekommen sind, dachte ich, dass damit solche klanglichen Veränderungen in Verstärkern nicht mehr existieren. Es wird technisch nur noch an und aus geschaltet und mit welchem Bauteil man das macht, ist doch egal. Am Ende sollte heute bei allen aktuellen D Verstärkern immer das selbe heraus kommen. Wenn Dir Dein Gerät optisch besser gefällt und Du den Platz und Strom dafür opfern möchtest, so lass eben eine Röhre das Signal schalten. Das Auge isst mit, sagt man und deshalb gibt es auch die Blindverkostung.8)


    .. wenn Du magst auch von Ananas. :jubel:

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

  • Es ist schon geradezu typisch, daß Du den Schaltverstärker der Klasse D als Beispiel nimmst, der unter Musikfreunden eigentlich als die schlechtestklingende Verstärkertype gilt (unter Technikfreaks natürlich nicht)

    Er wird von Herstellern geliebt, weil er billig in der Herstellung ist und dennoch zm Vollpreis verkauft werden kann

    Ich weiß hier wovon ich rede. Ich besitze ein Exemplar davon. Auch sehr hübsch anzusehen.

    ER klingt ein wenig fade bis kalt, was man durch die vorhandenen Klangregler ausgleichen möchte. Aber im Gegensatz zu meinem alten Verstärkern, wo das einen Zugewinn an Bassfundament und Durchsichtigkeit brachte, wird es dann wummrig, bzw schrill.

    Er steht stolz und unbenutzt im Wohnzimmer und vermittelt optisch einen edlen Eindruck. Sehr stromsparend weil fast nie benutzt.

    Ihm zur Seite steht ein Boxenpaar in edelem Klavierlack outfit aus der Vento serie und zwar ein "Enkel" meiner Vento 802, Vento 890.2

    Hier wollte man mehr Tiefbass zaubern, was auch gelang- indes auf Kosten der Spritzigkeit.Diebox ist von den Maßen identisch, indes des das Bassreflexsystem ist von Typ downfire und der Hochtöner ist statt Aluminium-Mangan ein Keramikhochtöner.

    Das Gehäuse der Verstärkers ist übrigen durch einige Kunstkniffe auf ca 17 kg Gewicht gebracht worden - völlig sinnlos, denn Schaltverstärker sind ja von natur aus nicht nur billig und primitiv - sondern üblicherweise auch ultraleicht. Aber der Kunde soll ja sehen wofür er zahlt.....

    Über Eigenarten und vorzüge der Röhre - und natürlich auch Nachteile (die allerdings nicht klanglicher Natur sind) werde ich in den nächsten Tagen ausführlicher berichten. Nur kurz vorweggenommen:

    Um die Vorzeile der Röhrentechnik zu hören, braucht es keine Messapparaturen - sondern nur ein paar Ohren.

    Mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Da ich ja nun mit rechter Begeisterung ein aktives Dynaudio-Pärchen mit Class-D-Verstärkung einsetze und durchaus das Wohlfühlgefühl beim Einsatz von Röhrentechnik kenne, doch ein paar Worte, bevor hier postuliert wird, dass musikalische Ohren nur Röhrentechnik einsetzen und primitive auf Class D Verstärkung bestehen.


    Ich vereinfache etwas, so dass es vielleicht pauschal klingen mag, aber das andere Argument leidet an derselben Schwäche ;). Der Ausdruck, dass ein Verstärker fade klinge, trifft es nicht schlecht. Man erwartet vom Verstärker eine "Verschönerung" des Quellsignales und da kann - insbesondere sehr teure - Röhrentechnik gut mit dienen. Man hört Dinge, die auf der Aufnahme nicht vorhanden sind. Der Verstärker arbeitet hier als Musikinstrument, was auch der Grund ist, warum E-Gitarristen gerne Röhrentechnik einsetzen, in diesem Fall gerne die des Herstellers Marshall. Das geht aber mittlerweile an meinen Hörgewohnheiten völlig vorbei. Ich möchte die Aufnahme so hören, wie sie im Tonstudio abgemischt wurde.


    Da ich in letzter Zeit gerne Klavier- und Kammermusikabende in kleineren Räumen verbringe, weiß ich nur zu gut, wie hart ein Flügel klingen und wie scharf ein Streichquartett 'rüberkommen kann. Das wird durch Röhrentechnik "verschönt" und geglättet. Selbstverständlich kann man das lieber mögen, aber man verkaufe es bitte nicht als "Musikalität" :).


    Class D Technik ist natürlich "primitiver", aber Einfachheit ist doch gerade ein gewaltiger Vorteil in der Übertragungstechnik.

  • Zitat

    Es ist schon geradezu typisch, daß Du den Schaltverstärker der Klasse D als Beispiel nimmst, der unter Musikfreunden eigentlich als die schlechtestklingende Verstärkertype gilt (unter Technikfreaks natürlich nicht)

    Er wird von Herstellern geliebt, weil er billig in der Herstellung ist und dennoch zm Vollpreis verkauft werden kann

    Ich weiß hier wovon ich rede.

    Vielleicht auch nicht, siehe


    Schaltverstärker

  • Merkwürdig, soll da jetzt eine Art Leistungsanpassung betrieben werden? Und wieder diese blumigen Texte. Wo sind die Fakten? Wie ist der Dämpfungsfaktor in diesem Setup? Etc.

  • Banner Strizzi
  • Hallo Alfred,


    Zitat

    Da man nun keinen Radiosender bauen, sondern Lautsprecher betreiben möchte, muss vor dem Ausgang die Trägerfrequenz wieder entfernt werden. Das geschieht – logisch – mit einem Tiefpassfilter. Und hier liege der Hase im Pfeffer, so Koschnicke, denn ein Tiefpass trenne das Trägersignal nun einmal nicht nebenwirkungsfrei ab, sondern beeinflusse die obere Eckfrequenz sowie den zeitlichen Verlauf des Audiosignals in Abhängigkeit von der Frequenz, vulgo: den Phasengang. Und um alles noch ein wenig mehr zu verkomplizieren, interagiere der für den jeweiligen Lautsprecher spezifische Impedanzverlauf mit dem Ausgangsfilter des Schaltverstärkers, sodass es prinzipbedingt keine One-size-fits-all-Lösung geben könne, so der Acousence-Entwickler.

    Koschnicke hält das Ausgangsfilter für das den Klang am stärksten beeinflussende Bauteil eines Schaltverstärkers, und deshalb sei es bei ihm auch fast die größte Einheit im Gerät.

    deshalb sind Einzelgeräte - wie dein Schaltverstärker - ohne einen regelbaren Ausgangsfilter nicht hifitauglich.


    Etwas anderes gilt z.B. bei der Dynaudio Focus XD von astewes, hier sind die 4 Schaltverstärker je Box auf das jeweilige Chassis präzise abgestimmt worden.


    Karl

  • Lieber Astewes


    Manchmal ist das was Du hier schreibst mit meiner Meinung übereinstimmen -allerdins sind unsere Prioritäten andere


    Man erwartet vom Verstärker eine "Verschönerung" des Quellsignales und da kann - insbesondere sehr teure - Röhrentechnik gut mit dienen.

    Eingeschränkt stimmt das


    Man hört Dinge, die auf der Aufnahme nicht vorhanden sind. Der Verstärker arbeitet hier als Musikinstrument, was auch der Grund ist, warum E-Gitarristen gerne Röhrentechnik einsetzen, in diesem Fall gerne die des Herstellers Marshall.

    Ich würde das so formulieren: Dinge, die vorhanden sind, aber der Transistor- oder Schaltverstärker eher unterschlägt oder abschwächt, sind hier vorhanden, eventuell sogar betont.

    Ich möchte die Aufnahme so hören, wie sie im Tonstudio abgemischt wurde.

    NEIN Das möchte ich nicht unbedingt - Was da teilweise für Nulpen am Werk sind - vor allem im Klassikbereich

    Auch wenn die alte Generation von Tontechnikern (1960-1980) ein paar Karat mehr auf die wage brachte, so ist es nicht zu Leugnen, daß der Klang dreier einst wichtiger Marken (DECCA- Deutsche Grammophon - Philips) duch sehr unterschiedlich aus fiel (Ich sollte noch CBS und Colubia-Electrola) erwähnen. Jede dieser 5 Marken hatte eine eigen Klangphilosophie, so ist der berühme-berüchtigte Breitwandklang "Breitwandklang" der Karajan aufnahmen vorzugsweise dem Balance-Ingenieur der DGG anzulasten. DGG hatte in der Regel ein klares aber eher basschwaches und wenig räumliche Klanbild (einzelen Ausnahme gab es) wogegen die Decca mit einem runden, leicht dicklicm Klanbild aufwartete. CBS Aufnahmen hatte teiweise eine spezielle Farbe in den Mitten, wie Hall aus einem Konzertsaal - aber unerreicht in ihrer Räumlichkeit. Das waren bittesehr drei Firmen die ziemlich an der Spitze damaliger Produktionen standen, Kleinlabel leistetesn sich gröbere Schnitzer , brachte aber gelegentlich auch hervoragendes zustande. Soll heissen der Klang war uneinheitlich.

    Mit Klangreglern konnte man zwat nicht alles ausbügeln (Ich besass damals einen Verstärker (Panasonic SU8600) mit jeweils ZWEI unterschiedlichen Kuven im Bass und ebenso im Höhernbereich, und konnte fast alles anhörbar machen.

    Mit seinen Nachfolgern war ich nicht so glücklich - milde ausgedrückt. Beim NAD A370 var die Anhebung der höhen so gerin , daß ich sie nicht mehr hörte (Alterserscheinung), Beim Digitalen Pionier wurde der Klang schnell unerträglich. (dazu vielleicht spätr in folgenden Beiträgen mehr.

    weiß ich nur zu gut, wie hart ein Flügel klingen und wie scharf ein Streichquartett 'rüberkommen kann.

    Absolut richtig. Und ein Verstärker mit KT 88 Endröhren weiss das auch, und er gibt es auch so wieder.

    Der Schwachpunkt bei Klavier (zu weich) wurde durch die CD einigermaßen gemildert (bei Violine eher verschärft - aber heut hat man das im Griff - oder man hat sich gewöhnt) und bei Wiedergabe durch KT 88 Röhrenverstärker (nahezu) behoben, es klingt (fast) jedes Instrument natürlicher als in der Natur. Lediglich Frauenstimmen kreische etwas, aber das tun sie auch Live - was aber durch Konzert- und Kammermusiksäle abgemildert wird.


    Das gern kolportierte Märchen vom "sanften" Röhrenklang - trifft zumindest auf mein Konfiguration (Vento 890 wird als eher knackig und "kühl"- und bestimmt nich "weich" beschrieben - mit schwarzem schlanken Tiefbass) die hat natürlich auch ihren Anteil am Ganzen.


    Zu den Verzerrungen, die angeblich den guten Klang erzeugen:

    Das wir gern immer wieder wiedergekäut.

    Ursprünglich war es so, daß man sehr wohl akzeptierte, daß die Röhre tendenziell musikalischer klang, was die Technikfraktion im Angesicht schlechterer technische Daten irritierte. So suchte man nach einer Begründung. Diese waren dann die "musikalischen K2" Verzerrungen - und man konnte es erklären. Transistorverstärker verzerren auch - und zwar erzeugen sie die unangenehm klingenden K 3 Verzerrungen, diese müssen radikal unterdrückt werden und das geschieht auch mittels Gegenkopplung und anderer Maßnahmen, welch allerdings wieder andere Artefakte erzeugen.


    Für alle, die hier mitlesen ein Trost: Die Verstärker und Lautsprechertests, bestätigen fast allen heutigen Geräten einen guten Klang. Allerdings packt mich stets das blanke Entsetzten (oder ich muss Lachen - je nach Tagesverfassung) wenn ich sehe was hier als Referenzplatten herangezogen wird. Mist Popmusik oder Rock, SÄnger mit rauchiger, (weil versoffener Stimme) etc..

    Um sowas zu hören genügt eine Anlage um komplett 1000 Oder weniger Euro.Alles drüber hinaus ist sinnlose Geldverschwendung:yes:

    Da ist es dann wurscht mit welcher Technologie


    Ich werde demnächst meie Erlebnisse mit der Röhre klanglich beschreiben - und wiso ich einen solchen habe.


    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Die class D Verstärker klingen nicht, sondern heben nur den Pegel an. Das sind doch keine Musikinstrumente.


    Einen komischen class D Verstärker hast Du da stehen. Wenn der so gross (ca. 19" breit, 1 oder 2 HE hoch) und schwer (mehrere kG) ist, dann müsste das ein Industrieprodukt für PA (public adress) Beschallung oder zum Betreiben von Maschinen sein und mehre kW (z.B. 2x 16kW sind noch an der Schukosteckdose machbar, darüber ist dann Drehstrom notwendig) Leistung sein. Möglicherweise ist der DSP darin nicht richtig konfiguriert, wenn er komisch klingt. Dann sollte auch er ordentlich funktionieren.


    Die class D Verstärker für zuhause mit bis um 100W sind ICs der üblichen Halbleiterhersteller. Die Platine für Lötanschlüsse und ein paar externe Bauteile sind dann nur so gross wie eine Briefmarke oder Handteller. Die sind meist in Geräte eingebaut und nicht sichtbar als solche (Technik Geraffel mag ich in der Wohnung nicht rum stehen haben). Über den üblichen 3,5mm Klinkenstecker oder Bluetooth wird ein Player angeschlossen. Für meine Geräte habe ich um € 3-10 bezahlt, inzwischen sind sie vielleicht durch die Inflation etwas teurer. Am besten holt man sich das IC mit einer Platine über Albert Schnell und bestückt es nach IC-Hersteller Vorgaben im Datenblatt selber neu. Da es SMD bestückt ist, ist das in Sekunden erledigt. Ein Steckernetzteil versorgt das Gerät und den class D Verstärker dabei. So ein Netzteil habe ich/man meist noch rum liegen. Bei mir tun vermutlich 5-10 solcher kleinen Helferlein unauffällig ihren Dienst, ohne dass bisher einer ausgefallen ist und wenn, dann gäbe es eben einen neuen. Zum Glück kostet Elektronik heut zu Tage fast nix.

    "Bach ist Anfang und Ende aller Musik." Max Reger

  • Einen komischen class D Verstärker hast Du da stehen.

    Na ja.

    Der "komische" Verstärker wurde bei seinem Erscheinen ( ca 2013) von der Fachpresse EINHELLIG über alle Maßen gelobt und war ein Verkaufshit, so daß man recht schnell den preis um 50% anhobb. Später gab es dann ein erweitertes Nachfolgemodell mit irgendwelchen Zusäten - ber gleicher Ausgangsleistung und gelichem Klang.

    Der Klang wurde übrigens von den "Air" Studios (mir waren die unbekannt) "optimiert" (???) und das Gerät trägt das "Air" Gütesiegel (LOL)

    Hier ein test von anno dazumal. In dem Test ist übrigens eine "Warnung" enthalten...


    Zitat

    Der A-70 packt mächtig zu, löst fein auf und präsentiert die Musik auf eine Art, die ich mag – entschlackt, unverfälscht, dynamisch und glasklar. Da mag einer vielleicht ein wenig „Röhrenduft“ vermissen, ich selbst nicht


    https://www.hifitest.de/test/v…taerker/pioneer-a-70-7738

    Liest man dann noch was diese Tester an Musikmaterial hören, dann weiß man mit wem man es zu tun hat.......


    mfg aus Wien

    Alfred

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU



  • Zu Class D:


    Ich habe einen netten Hifi-Freund in Cuxhafen, der hatte bis er ein gravierendes Problem eine Anlage mit dem Top-Vollverstärker von Yamaha (5000 Euro) und kleinen Boxen von DALI. Dann kam sein Problem: Eine Netzstörung, so dass die Trafos brummten. Der Netzbetreiber kam mit Messtechnik: angeblich alles im Toleranzbereich und die Störquelle wurde nicht gefunden. Er kann seitdem nur noch Schaltnetzteile verwenden. Also hat er zunächst den Yamaha-Verstärker verkauft und ist auf Class-D umgestiegen - preiswerte Schaltverstärker aus dem Internet. Nach ein paar Monaten war er so frustriert von dem sterilen Klang, dass er das Hifi-Hobby total aufgegeben hat.


    Billige Schaltnetzteile sind elektrische Dreckschleudern. Die Ströme auf den anderen Geräten kann man auch messen! Ich habe einen Cambridge DAC Magic Plus mit Schaltnetzteil. Den habe ich mal an meine Kopfhöreranlage angeschlossen anstelle des italienischen DAC mit herkömmlichem Netzteil. Sofort hatte ich eine merkliche Verschlechterung des Klanges - es wurde diffus. Das Gerät habe ich deshalb aus der elektrischen Kette der Kopfhöreranlage verbannt. Es hängt nun an einer ganz anderen Steckdose zusammen mit dem Computer.


    Bei Aktivboxen (Ascendo D7 Aktiv, Avantgarde Acoustic Zero 1) habe ich keinerlei Nachteile mit Class-D festgestellt. Der Klang ist überragend. Auch Hersteller wie Technics und Marantz verwenden Class D-Verstärker in teuren Geräten. Ich gehe davon aus, dass sie den nötigen technischen Aufwand treiben, so dass man nichts Nachteiliges hört.


    :hello:

  • Ich habe einen Cambridge DAC Magic Plus mit Schaltnetzteil. Den habe ich mal an meine Kopfhöreranlage angeschlossen anstelle des italienischen DAC mit herkömmlichem Netzteil. Sofort hatte ich eine merkliche Verschlechterung des Klanges - es wurde diffus

    Für den DACmagic gibt es auch Ringkern-Trafos, wenn ich mich noch richtig erinnere.

  • Für den DACmagic gibt es auch Ringkern-Trafos, wenn ich mich noch richtig erinnere.

    Das wäre natürlich genau das Richtige! Wo hast Du das denn gesehen? Mein Hifi-Freund hat auch so einen DACMagic und hat das Schaltnetzteil durch einen umgebauten Gartenakku ersetzt. Das hat sich klanglich sehr positiv ausgewirkt; der Akku ist dann aber auch ein bisschen groß im Vergleich mit dem kleinen Kästchen von Cambridge-DAC. ^^ :hello:

  • Da das Thema Digitalverstärker sich unversehens hier im Röhrenthread eingenistet hat - man spricht in der Zoologie von "invasiven Arten" - bringe ich nochmals einen Test des Pioneer A70 (diesmal A70DA - was immer das DA bedeuten soll - ich besitze die Version ohne dem Zusatzkürzel)

    Man hat diesen Verstärker in der Kritik immer wieder als das Non plus Ultra seine Preisklasse dargestellt

    und Detaillösungen über den grünen Klee gelobt.

    https://www.i-fidelity.net/tes…/pioneer-a-70da/test.html


    mfg aus

    Wien

    SPARE IN DER NOT - DA HAST DU ZEIT DAZU