Der Wald als musikalisches Thema

  • p.s. Ich sehe grad, lieber Stimmliebhaber, dass Du bzgl. des Forêt de Fontainebleau schneller warst

    Aber nicht beim Wald von Birnam in "Macbeth", den hast du mir weggeschnappt und ich hatte ihn vor deinem Beitrag auch überhaupt nicht so auf dem Schirm, obwohl ich vor einigen Jahren mehrfach in ihm (bzw. sogar als dieser) aufgetreten bin. :D:hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • obwohl ich vor einigen Jahren mehrfach in ihm (bzw. sogar als dieser) aufgetreten bin. :D:hello:

    Hört sich nach einer interessanten Geschichte an!

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

  • Hallo


    Gab´s den Wald in der Musik auch schon vor der Romantik?


    Gruß

    WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

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  • In Rossinis "Wilhelm Tell" besingt Mathilde den "Stillen Wald":


    Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe (Tagore)

  • In "Arabella" von Richard Strauss gibt es den Grafen Waldner! :hahahaha:

    Aber während der ein Stadtmensch ist so gar nichts mit Wald und Natur am Hut hat (sondern nur mit den Blättern seines Kartenspiels), ist das bei seinem überraschenden Besucher im 1. Akt anders: "Mein sind die Wälder", singt Mandryka.

    Es geschieht, wie von der Kartenaufschlägerin gleich am Beginn einer meiner Lieblingsopern vorhergesagt: "Ich sehe einen großen Wald: dort kommt er her." 8)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Es reitet schweigend und allein

    der alte Graf zum Wald hinein.

    Er reitet über Stein und Dorn,

    zur Seite schlendert Schwert und Horn.


    Und immer düstrer wird die Bahn,
    wie raget Fels an Fels hinan.
    Zu einer Mühle kommt er da,
    doch ist kein Leben fern und nah.


    Zerfallen sind die Gänge all,
    kein Mühlrad treibt der Wasser Schwall.
    Durchs offne Dach der Himmel schaut,
    Getrümmer rings und Wucherkraut.


    Nur eine Bank erblickt er drin,
    drauf setzt der düstre Gast sich hin,
    verschränkt die Arme auf der Brust,
    und schließt das Auge unbewußt.


    Da wird's lebendig um ihn her;
    die Werke poltern dumpf und schwer.
    Das Wasser braust, es lebt der Hain,
    das Mühlrad klappert lustig drein.


    Und sieh, mit Säcken ein und aus
    kommt Knecht um Knecht durch Saus und Braus;
    vom Mühlgang, erst noch leer und wüst,
    der Müller freundlich nieder grüßt.


    Jetzt fliegt den Steig herab im Sprung
    sein Töchterlein, gar frisch und jung,
    das Antlitz wie der Himmel klar,
    in Flechten tanzt ihr schönes Haar.


    Das naht dem Grafen und kredenzt das Glas,
    drin flüss'ges Gold erglänzt.
    Wohl fühlt da wie in alter Zeit
    sein Herz der Liebe Seligkeit.


    Und auf das Kind den Blick gewandt,
    hin streckt er nach dem Glas die Hand.
    Doch wie nach ihm er greift mit Hast,
    da ist's nur Luft, was er erfaßt.


    Verschwunden ist so Glas als Wein,
    der Müller und sein Töchterlein.
    Kein Mühlrad geht, kein Wasser braust,
    der Wind nur durchs Gebälke saust.


    Und wieder auf den Rappen dort
    wirft sich der Graf und reitet fort.
    Er reitet stumm den Wald entlang
    und streift ein Tränlein von der Wang'!


    Der Wald wird bei einem meiner Haus- und Hofkomponisten, Carl Loewe, oft zum unheimlichen Sehnsuchtsort. Ausgewählte habe ich zunächst die Ballade "Die verfallene Mühle", die Loewe nach einer literarischen Vorlage von Johann Nepomuk Vogl vertonte. Sie ist oft eingespielt worden. Entschieden habe ich mich für die betont elegante Vortragsweise durch Hermann Prey.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent


  • Die britische Komponisten Ethel Smyth hat eine ihrer Opern "Der Wald" genannt. Sie wurde in deutscher Sprache verfasst und 1902 in Berlin uraufgeführt. Leider habe ich kein musikalisches Beispiel finden können. Die Tatsache als solche scheint mir es aber wert, hier erwähnt zu werden. Die Smyth ist nach wie vor in unserer Wahrnehmung etwas unterbelichtet. Berlin würde es gut anstehen, das Werk wenigstens einmal konzertant aufleben zu lassen.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Ein interessanter Thread - schon fast wieder in "historischer Tamino-Klassikforum Tradition - und noch dazu bestens besucht.

    Man bemerkt allerdings eine momentan aktuelle Hinneigung zur Oper und zur Vokalmusik generell.

    Daher möchte ich quasi als Ausgleich eine Sinfonie beitragen, die sich den Wald sogar als Titel gibt.

    Sie stammt von einem meiner Lieblingskomponistenm der allerdings hier im Forum leider keinen allzugroßen Stellenwert besitzt

    (oder sollte sich das inzwischen geändert haben ?)

    Joachim Raff (1822-1882) Sinfonie Nr 3 "im Walde" op 153

    Die Sinfonie ist dreisätzig, wobei der Komponist von "Abtheilungen" (sicc) spricht, bzw schreibt, welch sogar näher erläutert sind


    I. Abtheilung:Am Tage

    1) Eindrücke und Empfindungen


    II Abtheilung: In der Dämmering

    2) A. Träumerei (Largo)

    3) B. Tanz der Dryaden (Allegro assai)


    III. Abtheilung: Nachts

    4)Stilles Weben der Nacht im Walde

    Einzug und Auszug der wilden Jagd mit Frau Holle (Hulda) und Wotan

    Anbruch des Tages (Allegro)



    Hier nun zwei Einspielungen der 3. Sinfonie, die Stadlmair-Aufnahme gibt es nur mehr im Gesamtpaket.


    Hier der Link zu einem versuchten Threadstart zu Raffs "Dritter"

    Joseph Joachim RAFF - Sinfonie Nr 3 op. 153 "Im Walde"


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Was Debussys "La Mer" für das Meer ist, das ist Jean Sibelius Tondichtung op. 112 "Tapiola" für den Wald. Komponiert 1926 stellt sie den Wald nicht in seiner real existierenden Form dar, sondern bezieht sich auf die finnische Mythologie des Kalevala. Tapio ist hier der Gott des Waldes, das Anhängsel -la im Namen des Werkes zeigt einen Ort an - Tapiola - Da wo Tapio ist/Der Ort von Tapio. Sibelius verfasste hierzu auf Nachfrage von Breitkopf & Härtel einen Text, der den mythologischen Hintergrund erklärte und von seinem Verleger in ein kleines erklärendes Gedicht konvertiert wurde:


    Da dehnen sich des Nordlands düstre Wälder,

    Uralt - geheimnisvoll in wilden Träumen;

    In ihnen wohnt der Wälder großer Gott,

    Waldgeister weben heimlich in dem Dunkel.


    Es ist also eine Art mystisches Waldreich gemeint und das hört man auch. Angefangen mit dem unheimlich-herben Hauptthema, welches in vielerlei Abwandlungen auftaucht, über die fast schon an Ligeti erinnernden sich bewegenden Streichercluster bis hin zum unglaublich befriedigenden Plagalschluss am Ende des Werkes. Eines von Sibelius besten Werken, leider viel zu selten im Konzert aufgeführt, hier exemplarisch in der tollen Aufnahme von Herbert Blomstedt:


  • Gut, dass auf diesen Komponisten mit diesem Gesang noch keiner gekommen ist, da kann ich sowohl Eichendorff und Mendelssohn-Bartholdy ja die Ehre geben:



    Wer hat dich, du schöner Wald,

    aufgebaut so hoch da droben?

    Wohl, dem Meister will loben,

    solang noch mein Stimm' erschallt,

    wohl, den Meister will ich loben,

    solang noch mein Stimm' erschallt.

    Lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl,

    lebe wohl, lebe wohl, lebe wohl

    du schöner Wald!

    Lebe wohl, lebe wohl, du schöner Wald!


    Tief die Welt verworren schallt;

    oben einsam Rehe grasen,

    und wir ziehen fort und blasen,

    dass es tausendfach verhallt,

    und wir ziehen fort und blasen,

    dass es tausendfach verhallt.

    Lebe wohl...


    Was wir still gelobt im Wald,

    wollen's draußen ehrlich halten,

    ewig bleiben treu die Alten,

    bis das letzte Lied verhallt,

    ewig bleiben treu die Alten,

    bis das letzte Lied verhallt.

    Lebe wohl...

    Schirm dich Gott,

    schirm dich Gott,

    du schöner Wald!


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Ein bekanntes Abendlied mit dem Text von Paul Gerhardt, das mir besonders in der originalen rhythmisch-vertrackten Vertonung von Heinrich Isaak, dort allerdings hundert Jahre früher als "Innsbruck, ich muss dich lassen" entstanden, gefällt. Aber natürlich ist mir die geglättete Choral-Form von Crüger ebenso lieb und vertraut. Der kurze Clip ist zudem ein Ausschnitt aus der Trauerfeier für Kurt Masur:



    Thomanerchor Leipzig Leitung: Thomaskantor Gotthold Schwarz

    Orgel: Thomasorganist Ullrich Böhme
    "Nun ruhen alle Wälder" (EG 477)


    Nun ruhen alle Wälder,
    Vieh, Menschen, Städt' und Felder,
    es schläft die ganze Welt;
    ihr aber, meine Sinnen,
    auf, auf, ihr sollt beginnen,
    was eurem Schöpfer wohlgefällt.


    Wo bist du, Sonne, blieben?
    Die Nacht hat dich vertrieben,
    die Nacht, des Tages Feind.
    Fahr hin; ein andre Sonne,
    mein Jesus, meine Wonne,
    gar hell in meinem Herzen scheint.


    Der Tag ist nun vergangen,
    die güld'nen Sternlein prangen
    am blauen Himmelssaal;
    also wird' ich auch stehen,
    wenn mich wird heißen gehen
    mein Gott aus diesem Jammertal.


    Der Leib eilt nun zur Ruhe,
    legt ab das Kleid und Schuhe,
    das Bild der Sterblichkeit;
    die zieh ich aus, dagegen
    wird Christus mir anlegen
    den Rock der Ehr und Herrlichkeit.


    Das Haupt, die Füß' und Hände
    sind froh, dass nun zum Ende
    die Arbeit kommen sei.
    Herz, freu dich, du sollst werden
    vom Elend dieser Erden
    und von der Sünden Arbeit frei.


    Nun geht, ihr matten Glieder,
    geht hin und legt euch nieder,
    der Betten ihr begehrt.
    Es kommen Stund und Zeiten,
    da man euch wird bereiten
    zur Ruh ein Bettlein in der Erd.


    Mein Augen stehn verdrossen,
    im Nu sind sie geschlossen.
    Wo bleibt dann Leib und Seel?

    Nimm sie zu deinen Gnaden,
    sei gut für allen Schaden,
    du Aug und Wächter Israel’.


    Breit aus die Flügel beide,
    o Jesu, meine Freude,
    und nimm dein Küchlein ein.
    Will Satan mich verschlingen,
    so lass die Englein singen:
    „Dies Kind soll unverletzet sein.“


    Auch euch, ihr meine Lieben,
    soll heute nicht betrüben
    kein Unfall noch Gefahr.
    Gott lass euch selig schlafen,
    stell euch die güldnen Waffen
    ums Bett und seiner Engel Schar.


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Noch ein echter Mendelssohn-Bartholdy, nochmal ein Joseph Freiherr von Eichendorff und der Inbegriff von einem "Lob des Waldes" - mit viel Hintersinn!



    O Täler weit, o Höhen,

    O schöner, grüner Wald,

    Du meiner Lust und Wehen

    Andächt'ger Aufenthalt!


    Da draußen, stets betrogen,

    Saust die geschäft'ge Welt:

    Schlag noch einmal die Bogen,

    Um mich, du grünes Zelt.


    Wenn es beginnt zu tagen,

    Die Erde dampft und blinkt,

    Die Vögel lustig schlagen,

    Daß dir dein Herz erklingt:


    Da mag vergehn, verwehen

    Das trübe Erdenleid,

    Da sollst du auferstehen

    In junger Herrlichkeit!
    Da steht im Wald geschrieben,

    Ein stilles, ernstes Wort

    Vom rechten Tun und Lieben

    Und was der Menschen Hort.


    Ich habe treu gelesen

    Die Worte, schlicht und wahr,

    Und durch mein ganzes Wesen

    Ward's unaussprechlich klar.

    Bald werd' ich dich verlassen,

    Fremd in der Fremde gehn,

    Auf buntbewegten Gassen

    Des Lebens Schauspiel sehn;


    Und mitten in dem Leben

    Wird deines Ernsts Gewalt

    Mich Einsamen erheben,

    So wird mein Herz nicht alt


    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

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  • Ich sehe einen großen Wald: dort kommt er her.

    Jo, wie er dann herkommt, der Mandryka, das habe ich ja schon als Tonbesispiel eingestellt.

    Die britische Komponisten Ethel Smyth hat eine ihrer Opern "Der Wald" genannt. Sie wurde in deutscher Sprache verfasst und 1902 in Berlin uraufgeführt. Leider habe ich kein musikalisches Beispiel finden können. Die Tatsache als solche scheint mir es aber wert, hier erwähnt zu werden.

    Weißt du zufällig, ob das Schauspiel "Der Wald" von Alexander N. Ostrowski, dass ich in den Neunzigern in einer hinreißenden Inszenierung von Thomas Langhoff (besetzt u.a. mit Gudrun Ritter, Claudia Geißler, Christian Grashof, Ignaz Kirchner, Michael Maertens, Dietrich Körner, Thomas Bading und anfänglich auch noch Peter Borgelt, das sind die, an die ich mich namentlich gerade erinnere) gesehen und habe eigentlich immer bedauert, dass es keine prominente Vertonung dieses Schauspiels als Oper gibt.


    Weiß jemand, ob es vielleicht doch eine Veroperung von Ostrowskis "Der Wald" gibt?

    Klingt vom Programm her eher wie ein Zyklus symphonischer Dichtungen. ^^

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Irgendwie schwebte mir vor, das Thema schon mal vor Jahren hier im Forum gesehen zu haben. Wer suchet, der findet, sagt man, und ich habe in einer Packpause für den Umzug mal gestöbert und fand den Thread, den der seit langem schweigende User 'raphaell' 2007 gestartet hat (und dort haben etliche 'inaktive' wie auch 'aktive' Taminos und Paminas Beispiele gepostet):

    Der Wald in der Musik

    :hello:

    .


    MUSIKWANDERER

  • Hallo!


    Zur Abwechslung was Lustiges:



    Zum Thema passt es ab Minute 2.

    Die Frage ist - um welche Oper handelt es sich hier?


    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Freischütz, direkt vor "Durch die Wälder, durch die Auen".

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • Schubert: Nachtgesang im Walde D 913



    Schumann: Sehnsucht nach der Waldgegend aus op.35


    Vorromantisch:

    William Byrd: The woods so wild


    John Bull: The King's Hunt


    Nachromantisch (oder sehr spät)


    Roussel: Symphonie Nr. 1 op.7 "Le poème de la forêt"


    Koechlin: Tondichtungen (es gibt noch mehr) nach Kiplings Dschungelbuch


    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Der litauische Komponist Mikalojus Konstantinas Ciurlionis (1875 - 1911) , der auch als Maler berühmt wurde, komponierte ein stimmungsvolles Symphonisches Gedicht "Im Walde" :


    Leider erschient nur der amazon-Punkt



    Liebe Grüße


    Portator

  • ...und hier ein Gedicht:


    Ich ging im Walde so vor mich hin

    Ich ging im Walde

    So vor mich hin,

    Und nichts zu suchen,

    Das war mein Sinn.


    Im Schatten sah ich

    Ein Blümlein stehn,

    Wie Sterne blinkend,

    Wie Äuglein schön.


    Ich wollt es brechen,

    Da sagt' es fein:

    Soll ich zum Welken

    Gebrochen sein?


    Mit allen Wurzeln

    Hob ich es aus,

    Und trugs zum Garten

    Am hübschen Haus.


    Ich pflanzt es wieder

    Am kühlen Ort;

    Nun zweigt und blüht es

    Mir immer fort.


    Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Hallo!


    Vivaldi - Catone in Utica: Nella foresta (der Wald ist nicht zu überhören!):



    Gruß WoKa

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Ich dachte, versuche es mal bei "Papa" Haydn; irgendeine seiner Symphonie wird schon "Der Wald" heißen! - Leider Fehlanzeige, dafür schein es aber ein Lied dieses Namens von ihm zu geben:

    Der Wald Hob XXVIa:C2 (für Singstimme und Klavier). Leider bin ich bis jetzt weder auf der Suche nach einer verlinkbaren Aufnahmen, noch der Suche nach dem Text recht fündig geworden. Möglicherweise handelt es sich um das Gedicht


    Schwestern, wagt euch in den Hain
    Ja nicht allzu tief hinein;
    Denn, so wahr ich ehrlich bin,
    Es geht um und spukt darin.

    Jüngstens ging ich ganz allein
    In der Dämmerung hinein:
    Gleich war ein Gespenst auch da,
    Das Damöten ähnlich sah.

    O wie schlug das Herze mir!

    Glaubt ihr, Schreyen half dafür?

    Denkt, wie dicht ist nicht der Hain!

    Todt hätt' ich mich müssen schreyn.


    (Christian Felix Weisse [1726 - 1804] aus Kleine lyrische Gedichte, 1778; siehe hier) [zuletzt aufgerufen am 13.08.2019]

    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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  • Als kleinen Ausgleich zu Hans Heukenkamps "Wagner-Schwemme"

    Lieber Stimmenliebhaber, wenn, dann "Wagner-Welle"! So eine Alliteration läßt man sich doch nicht entgehen! Gerade habe ich nochmal geschaut, wer die erste Wagner-Oper hier im Thread genannt und damit die Welle ausgelöst hat...

    Es grüßt Hans

    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Dmitri Schostakowitsch


    Kantate Das Lied von den Wäldern op. 81



    Das Werk beginnt mit einem Dialog zwischen einem Bass und einem Männerchor und schildert die Stimmung nach dem vaterländischen Krieg und die Freude über den Beginn des Wiederaufbaus. Im Kremlpalast schreitet der große Führer auf eine Karte zu und steckt Fähnchen, um die Flächen der Wiederaufforstung neu festzulegen. Dem Kommunismus öffnen sich 'durch ringsumher erblühtes Land der Zukunft reich geschmückte Tür'. Misswuchs und Not sollen ein Ende haben. Die Jungpioniere formen sich zu einem forschen Aufmarsch, schreiten zu Taten und setzen die jungen Triebe in die heimatliche Erde. Man träumt von der paradiesisch ergrünten Steppe. Das gesteckte Ziel ist erreicht: Um die Kolchosefelder schlingen sich die Wälder. Keiner Mächte Wettern kann sie je zerschmettern. Jubelchöre bilden das Finale und künden von Ruhm und Preis. Stalin, der Gärtner und Hüter großartiger Errungenschaften, führt wie ein gütiger Vater alles zu Glück und Glanz.


    Schostakowitsch erhielt den Stalinpreis der ersten Stufe für diese Komposition.

    .

    Vor Schuberts Musik stürzt die Träne aus dem Auge, ohne erst die Seele zu befragen:
    so unbildlich und real fällt sie in uns ein. Wir weinen, ohne zu wissen warum; Theodor W. Adorno - 1928




  • Die beiden ersten Szenen des letzten Akts der Götterdämmerung spielen im Wald, und vom Wald ist an mehreren Stellen die Rede.


    Auf Waldjagd zog ich aus,

    doch Wasserwild zeigte sich nur.

    War ich dazu recht beraten,

    drei wilde Wasservögel

    hätt' ich euch wohl gefangen,

    die dort auf dem Rheine mir sangen,

    erschlagen würd' ich noch heut'.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

  • Viel Wald hat's in Brittens wunderbarer Oper A Midsummer Night’s Dream nach dem Stoff von Shakespeare. Hier in einer nicht RT-kompatiblen Produktion aus Glyndebourne, 1982:



    Dazu passend natürlich Mendelssohn-Bartholdys Bühnenmusik op.61:


    mfG Michael


    Eine Meinungsäußerung ist noch kein Diskurs, eine Behauptung noch kein Argument und ein Argument noch kein Beweis.

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