FRITZ LEHMANN - Ein früh verstorbener, wenig bekannter Meister der Musik

  • In den letzten Tagen fiel im Karl Richter-Thread der Name des Dirigenten

    Fritz Lehmann.Fritz Lehmann


    Fritz Lehmann kam am 17. Mai 1904 in Mannheim zur Welt.


    Als Sohn eines Organisten kam er früh mit der Musik in Berührung. Im Alter von 14 Jahren begann er an der Hochschule für Musik seiner Heimatstadt mit dem Studium, das er ab 1921 an den Universitäten Heidelberg und Göttingen fortsetzte. Seine erste offizielle Stelle trat er 1923 als Chorleiter in Göttingen an, doch schon bald übertrug man ihm auch das Amt des Kapellmeisters der Stadt Göttingen. Daneben unterrichtet er an der renommierten Folkwang-Hochschule in Essen (1927-1929) sowie am Konservatorium von Hannover (1929-1938).


    Noch während seiner Studentenzeit, im Wintersemester 1923/24, gab es erste Kontakte zu Oskar Hagen, dem Gründer und Leiter der 1920 ins Leben gerufenen Göttinger Händel-Festspiele. 1934 wurde Lehmann die Leitung dieser Festspiele übertragen. In dieser Funktion blieb er bis 1944, als er nach einem Konflikt mit dem zuständigen Kreisleiter der NSDAP von dem Amt zurücktrat. Außerdem bekleidet er das Amt des Generalmusikdirektors in Wuppertal (1939-1946).


    Bereits 1946 übernahm er erneut die künstlerische Leitung des Göttinger Händel-Festivals, zu dessen hohem Niveau er in der Folgezeit entscheidend beitrug. Während dieser Zeit war er gleichzeitig Intendant des Städtischen Theaters. Sowohl die Festspiele mit ihrer inzwischen fast 100jährigen Tradition als auch das Göttinger Symphonie-Orchester haben Lehmann entscheidende Impulse zu verdanken und sind bis heute untrennbar mit seinem Namen verbunden.


    Nachdem das Göttinger Stadttheater 1953 aus Kostengründen geschlossen wurde, wechselte Lehmann nach München und übernahm dort die Leitung einer Dirigentenklasse an der Hochschule für Musik.


    Während der Aufführung von J.S. Bachs Matthäus-Passion am Karfreitag 1956 erlitt Fritz Lehmann einen Herzinfarkt, der zum sofortigen Tod führte. Nach kurzer Unterbrechung führte ein Ersatz-Dirigent die Aufführung zu Ende. Erst danach wurde das versammelte Publikum vom Tod Fritz Lehmanns in Kenntnis gesetzt.


    Fritz Lehmann starb im Alter von 51 Jahren, am 30. März 1956, und wurde in Pullach bei München zur letzten Ruhe gebettet.


    Ab 1950, praktisch zeitgleich mit der Einführung der Langspielplatte, schloß Fritz Lehmann einen Plattenkontrakt mit der Deutschen Grammophon Gesellschaft, zu deren führenden Dirigenten er in den Folgejahren gehörte. Lehmanns Repertoire war weitgespannt, es reichte vom Barock bis in die gemäßigte Moderne. Schwerpunkte seiner Aufnahmetätigkeit waren die Werke von Bach und Händel, aber es gibt auch zahlreiche Tondokumente mit Kompositionen von Haydn, Mozart, Beethoven, Schubert, Brahms, Dvorak und Tschaikowsky u.v.a. Sie alle zu nennen würde den Rahmen sprengen. Viele seiner Aufnahmen wurden von "forgottenrecords.com" wieder veröffentlicht.


    Die wohl bekannteste Tonaufnahme des Dirigenten dürfte diese sein:





    Prokofiew: Peter und der Wolf Ein musikalisches Märchen / Sprecher: Mathias Wieman Berliner Philharmonisches Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann 10" Vinyl

    Sie war in den 1950er Jahren weit verbreitet und hat viele Kinder erstmals an die Musik herangeführt.



    Einige seiner bemerkenswertesten Aufnahmen möchte ich zum Schluß gerne vorstellen:


    Hier jetzt ein Mitschnitt der Matthäus-Passion aus dem Jahr 1949:


    und, last but not least, das letzte Schallplattenprojekt Lehmanns, das er - wie auch seine Münchener Aufführung der Matthäus-Passion 1956 - nicht zu Ende führen konnte:

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    J.S. BACH: Weihnachts-Oratorium BWV 248, aufgenommen 1955. Die CD erschien zum 100jährigen Jubiläum der DGG und enthält nur die Teile 1 & 2. Lehmann konnte auch noch die Teile 3 & 4 fertigstellen.


    Teil 5 & 6 wurden nach Lehmanns Tod vom Chordirektor Günther Arndt, der an der Mitwirkung des Projekts von Beginn an beteiligt war, aufgezeichnet. Hier das komplette Werk:


    Leider ist Fritz Lehmann nicht mehr in den Genuß der neuen Stereotechnik gekommen. Dieser Nachteil hat viel dazu beigetragen, daß sein Name bald mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist. Das ist sehr bedauerlich, denn er war ein großer Künstler, der stets das Werk und nicht seine Persönlichkeit im Blickpunkt hatte. Vielleicht trägt dieser Thread dazu bei, ihn den interessierten Musikfreunden wieder in Erinnerung zu rufen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Danke sehr für diesen Thread, lieber nemorino.


    Den Namen Fritz Lehmann kannte ich zwar, aber wirklich etwas Handfestes damit verbinden, das konnte ich nicht. Nun sehe ich, dass er die recht bekannte erste Einspielung von Peter und der Wolf mit Mathias Wieman dirigierte. Ich bin mit der späteren Wieman-Version unter Lorin Maazel groß geworden. Daran kann man schon erahnen, woran es wohl liegt, dass Lehmann heutzutage kaum mehr ein Begriff ist (und Du ließest es ja auch schon anklingen): Er wurde von moderneren Stereo-Produktionen verdrängt. Ähnlich wie Mengelberg, Furtwängler und Toscanini (letzterer mit einer einzigen Ausnahme) starb er kurz vor dem Durchbruch des Stereo-Zeitalters. Ich glaube, man muss als Dirigent der Mono-Ära schon den Nimbus der drei genannten haben, um sich trotz mangelhafter Tontechnik dauerhaft im Gedächtnis der Nachwelt zu halten.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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    Lieber nemorino, schön, dass Du Fritz Lehmann ins Gedächtnis rufst. Sein Name war mir schon als Kind ein Begriff. In der Familie gab es "Hänsel und Gretel" in dieser Ausgabe. Es war eine der ersten Opern, die ich ganz bewusst und mit Libretto hörte. Sie vermittelte mir einen frühren Eindruck von Romantik. Der "Freischütz" kam erst danach. Lehmann bescherte mir also eine Art prägendes Grunderlebnis. Höre ich heute in diese Einspielung hinein, wird mir schon klar, dass dies auf die Leistung und das Gespür dieses Dirigenten zurückzuführen ist. Wer weiß, ob ein anderer mich so gefesselt hätte fürs Lebens. Auch sein "Peter und der Wolf" gehörte zum Repertoire meiner frühen Jahre und wird immer mal wieder aufgelegt - nicht zuletzt wegen Mathias Wieman, der als Sprecher in Erscheinung tritt und mich als seinen Hörer immer noch in Bann zu ziehen vermag.


    Leider ist Fritz Lehmann nicht mehr in den Genuß der neuen Stereotechnik gekommen. Dieser Nachteil hat viel dazu beigetragen, daß sein Name bald mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist. Das ist sehr bedauerlich, denn er war ein großer Künstler, der stets das Werk und nicht seine Persönlichkeit im Blickpunkt hatte. Vielleicht trägt dieser Thread dazu bei, ihn den interessierten Musikfreunden wieder in Erinnerung zu rufen.

    Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Dir bei diesen Erwägungen folgen kann. Nun will ich nicht den ewiggestrigen Kämpfer für Mono geben. Ich gkaube aber nach wie vor daran, dass die künstlerische Qualität über die technische triumphiert. Das ist - wie ich oft erkennen musste - eine sehr altmodische Auffassung, mit der ich persönlich aber sehr gut lebe. :)

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Nun will ich nicht den ewiggestrigen Kämpfer für Mono geben. Ich gkaube aber nach wie vor daran, dass die künstlerische Qualität über die technische triumphiert.

    Lieber Rüdiger,


    auch ich schätze durchaus Mono-Aufnahmen, wenn die künstlerische Qualität überragend ist. In meiner CD-Sammlung befinden sich mindestens rund 400 Stück in Mono: Furtwängler, Toscanini, Fricsay, Erich Kleiber, Lipatti, Askenase, Foldes etc.pp.

    Aber ich habe es aus den 1960ern in lebhafter Erinnerung: Ab ca. 1965 zogen die großen Firmen sukzessive ihre Mono-Aufnahmen zurück, ganz gleich, wie wertvoll sie auch musikalisch war. Zunächst wurden sie auf Billig-Labels wieder veröffentlicht, dazu noch meist in künstlichem Stereo. Bei DGG nannte man es z.B. "electronic stereo", und bei ELECTROLA Breitklang, wobei "Brei-Klang" die bessere Bezeichnung gewesen wäre. Die meisten Aufnahmen klangen schauderhaft, vor allem wenn Chöre mitwirkten und dazu noch große Orchester. Deshalb hat man dieses Verfahren ganz bald wieder begraben. Aber die große Zahl der originalen Mono-Aufnahmen war angeblich nicht mehr verkäuflich, deshalb wurden eigene Labels installiert, bei DGG "Heliodor", bei PHILIPS "Fontana", bei EMI "Dacapo" und bei Teldec "Musik für alle". Da erschienen dann die alten Platten mit den großen Künstlern der ersten Nachkriegszeit, meist für 10 DM das Stück! Neue 30 cm-LPs kosteten preisgebunden noch 25 bzw. 21 DM. So habe ich, damals noch mit wenig "Taschengeld" ausgestattet, eine ganze Reihe von Platten billig kaufen können. Darunter befand sich z.B. Dvoraks Achte (damals noch Nr. 4 genannt) mit Fritz Lehmann und den Bamberger Symphonikern, viel Klaviermusik mit Stefan Askenase, usw. In einer Hinsicht war das ein Segen, vor allem, wenn die LPs unbearbeitet (und nicht als Pseudo-Stereo) auf den Markt kamen.

    Eine Neuorientierung setzte erst in den 80er Jahren ein; da besannen sich viele Musikfreunde auf die Schätze von früher, und in großer Anzahl wurden Furtwängler-, Erich Kleiber- und Bruno Walter-Aufnahmen für kleines Geld neu aufgelegt.


    Ich kann bis heute, wie gesagt, gut mit Mono leben, vorausgesetzt, es sind keine Orchester- oder Choraufnahmen aus den 1930er Jahren.


    Im übrigen danke ich Dir und Joseph II für eure prompten Rückmeldungen. Es gibt also außer mir noch Musikfreunde, die sich an Fritz Lehmann erinnern können.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Eine sehr schöne Beethoven-Aufnahme mit Fritz Lehmann hatte ich auf einer 25 cm-LP, und soeben sehe ich, daß die australische DECCA sie wieder aufgelegt hat:

    BEETHOVEN: Chor-Fantasie op. 80

    mit Andor Foldes (Klavier), dem RIAS-Kammerchor und den Berliner Philharmonikern (Aufnahme: ca. 1953, mono).

    Auf dieser Doppel-CD ist sie dabei, zusammen mit den Klavierkonzerten Nr. 10, 15, 17, 21 & 25, mit Foldes (Nr. 10 + Carl Seemann).

    Fritz Lehmann dirigiert allerdings nur die Konzerte Nr. 10 und 17, das Album ist Andor Foldes gewidmet (deshalb fehlen die Dirigenten auf dem Cover).


    Um auf Beethovens Chorfantasie zu kommen: Natürlich ist die klanglich nicht top, aber musikalisch kann sie IMO mit den besten modernen locker mithalten. Da aber ein großer Chor mitwirkt, ist der Klang, vor allem im letzten Teil, doch recht kompakt. Nur für spezielle Foldes- bzw. Lehmann-Fans.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).


  • Eine weitere Aufnahme mit Lehmann, die ich gern habe! Sie entstand 1952 beim Bayerischen Rundfunk. Klanglich kommt sie zwar an Grenzen, aber der Rausch dieser Musik schlägt voll durch. In die Wertschätzung einbegriffen ist Karl Friedrich als Paul mit der unkonventionelle Stimme, die immer so trunken und verschwenderisch wirkt.


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Eine weitere Aufnahme mit Lehmann, die ich gern habe! Sie entstand 1952 beim Bayerischen Rundfunk. Klanglich kommt sie zwar an Grenzen, aber der Rausch dieser Musik schlägt voll durch. In die Wertschätzung einbegriffen ist Karl Friedrich als Paul mit der unkonventionelle Stimme, die immer so trunken und verschwenderisch wirkt.

    Lieber Rüdiger,


    danke für die Einstellung dieser Aufführung, die ich mir gelegentlich gerne anhören werde. Mir war die bis dato gar nicht bekannt. Eine Frage habe ich dazu: Welche Rolle singt mein Lieblingstenor Josef Traxel in dieser Aufnahme? Ich finde keine Besetzungsliste.


    Bei der Gelegenheit möchte ich noch eine schöne Aufnahme mit Fritz Lehmann und den Berliner Philharmonikern vorstellen, die mir erstmals die Musik von Manuel de Falla nahe gebracht hat:

    DE FALLA: Liebeszauber / Tänze aus "Der Dreispitz"

    Die ist, wie ich soeben festgestellt habe, sogar auf CD übertragen worden. In "El Amor brujo" (Liebeszauber) wirkt die Mezzosopranistin Diana Eustrati mit. Eine schöne Aufnahme, die aber leider nicht mehr in meinem Besitz ist. Ich werde sie mal auf meine Wunschliste setzen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Bamberger Jubiläumskiste enthält mit Lehmann:


    Dvoraks Achte

    Mozarts A-Dur-Rondo KV 386 (mit Seemann)

    Tschaikowskis Romeo&Julia-Ouvertüre

    Schumanns Manfred-Ouvertüre


    Er hat Jehova gesagt!

  • Danke, lieber Nemorino, für diesen Beitrag! Fritz Lehmann schätze ich sehr, vor allem bei den großen Chorwerken und Opernaufnahmen. Nicht zu vergessen eine unverzichtbare Aufnahme der Johannes-Passion:


    https://www.prestomusic.com/cl…-s-st-john-passion-bwv245


    Manche Aufnahmen sind leider noch nicht auf CD erschienen, wie die g-Moll Symphonie (Nr. 40) von Mozart auf DGG, die ich besonders schätze:


    https://www.discogs.com/Wolfga…ll-Kv-550/release/6519818


    Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, daß es auch Fidelio gibt, die Felsenstein-Inszenierung, wo Lehmann mitwirkt (allerdings klingt alles einen Halbton zu hoch: man müßte vorher eine Korrektur machen, um die richtige Tempi zu erleben):


    http://arthaus-musik.com/en/dv…ia/details/Fidelio_2.html


    Es gibt auch eine sehr schöne Aufnahme von Händels Rodelinde, welche noch nicht veröffentlicht wurde, ebenfalls Carmina Burana.


    Er hat es auch verstanden, daß der Eingangschor der Matthäus-Passion wie ein großer Klagemarsch erklingen muss, und konnte es auch genau so realisieren.


    Anschließend muss ich auch erwähnen: für mich ist Karl Richter prinzipiell zu hölzern, nicht so beseelt wie Lehmann. Für mich jedenfalls liegen Welten dazwischen.

  • Hallo, nemorino!


    Josef Traxel singt in Fritz Lehmanns Aufnahme von Korngolds "Die tote Stadt" die Partie des Grafen Albert. Die komplette Besetzung: Paul - Karl Friedrich, Marietta/Marie - Maud Cunitz, Frank - Benno Kusche, Brigitta - Lilian Benningsen, Fritz - Hans Braun, Juliette - Margot Guilleaume, Lucienne - Elinor Junker-Giesen, Gaston und Victorin - Richard Holm, Graf Albert - Josef Traxel / Der Chor und das Symphonie-Orchesters des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Fritz Lehmann.


    Die Aufnahme von Händels "Rodelinda" unter der Leitung von Fritz Lehmann hat folgende Besetzung: Rodelinda - Walburga Wegner, Bertarido - Gerhard Gröschel, Grimoaldo - Herbert Hess, Eduige - Diana Eustrati, Unolfo - Hans Olaf Hudemann, Garibaldo - Werner Düwel / Carl Josef Fürth, Cembalo / Das Rundfunkorchester Hannover / Dirigent: Fritz Lehmann (Eine Aufnahme des Norddeutschen Rundfunks; Dauer: 90 Minuten).


    Aber auch mit Josef Traxel gibt es eine "Rodelinda"-Aufnahme: Rodelinda - Erna Berger, Bertarido - Hermann Prey, Grimoaldo - Josef Traxel, Eduige - Brunhilde Knack, Garibaldo - Hans-Günter Grimm / Ilse Linack-Muthmann, Cembalo / Der Berner Kammerchor und das Berner Kammerorchester / Dirigent: Heribert Esser (Eine Aufnahme von Radio Beromünster mit von Wolfgang Schwarz gesprochenen Zwischentexten; Dauer: 105 Minuten).


    Beide "Rodelinda"-Aufnahmen werden in deutscher Sprache gesungen.


    LG


    Carlo

  • Tamino Beethoven_Moedling Banner
  • Lieber Nemorino,


    Ein Thread über FRITZ LEHMANN - da sprichst Du mir ja wieder einmal aus dem Herzen, und hier gibt es also schon eine weitere Gemeinsamkeit - und wie ich sehe u. a. auch mit der Wertschätzung dieses Dirigenten durch Rheingold - denn diesen großartigen Dirigenten entdeckte ich schon in den 50er Jahren für mich, als ich mir meine ersten Aufnahmen mit ihm und den BERLINER PHILHARMONIKERN , wie auch den WIENER SYMPHONIKERN kaufte, nämlich u. a. HÄNDEL's "Feuerwerksmusik", MOZART's Symphonie Nr. 40 und SCHUBERT's "Unvollendete"!! Damals war der Name FRITZ LEHMANN schon ein Begriff in Musikkreisen - insofern ist Deine Titelbezeichnung "wenig bekannt" wohl nicht so ganz zutreffend. Allerdings erging es ihm denn schon gegen Ende des vorigen Jahrhunderts ähnlich wie so manch anderem Dirigentn von Format, zumal eben dann viele von Mono-Aufnahmen nichts mehr wissen wollten.

    Und natürlich machte auch sein früher Tod einer noch größeren Entfaltung seines künstlerischen Wirkens ein jähes Ende.


    Seine musikalische Entwicklung, sein Studium und die Entwicklung seiner Karriere hast Du ja schon wunderbar geschildert, so daß dem nicht mehr viel hinzuzufügen ist. Es entstanden doch recht viele Schallplattenaufnahmen mit ihm, und häufig mit den BERLINER PHILHARMONIKERN, und in fast all seinen Interpretationen erweist er sich als ein etwas strenger, auf Präzision achtender Orchesterleiter, mit einem meist eher zügigem Direktierstil, wobei klassische Stilmerkmale wohl gegenüber romantischen überwiegen. Seine Aufnahmen vermitteln dennoch - wo angezeigt- auch Wärme und Innigkeit, vor allem bei Chorwerken. Er war ja 1934 auch Mitbegründer der GÖTTINGER HÄNDEL-FESTSPIELE, und war mit der Hochschul- und Chortradition eng verbunden. Auch seine Einspielung von DVORAK's Serenade für Streicher op. 22 mit den BAMBERGER SYMPHONIKERN läßt Verinnerlichung verspüren.

    Fast alle seine Einspielungen zeichnen sich durch absolute unbestechliche Werktreue aus, die aber keineswegs trocken-steril wirken, sondern auch sehr temperamentvoll und spannungsgeladen klingen können.


    Große Beachtung fanden vor allem seine Aufnahmen von "Hänsel und Gretel", von BRAHMS' Requiem, der Matthäus-Passion und der Johannes-Passion, BEETHOVEN's 2. Symphonie und der Chorfantasie op. 80 mit ANDOR FOLDES, BIZET's Symphonie Nr. 1, SCHUMANN's "Manfred-Ouvertüre". Besonders gefreut habe ich mich über die Beteiligung meines Lieblingstenors JOSEF TRAXEL an der Aufnahme von KORNGOLD's Oper "Die tote Stadt", und auch mit einem meiner Lieblingsgeiger BRONISLAW GIMPEL und dem RIAS ORCHESTER hat FTITZ LEHMANN das Violinkonzert von JAN SIBELIUS aufgenommen, eine ganz fantastische Einspielung dieses Werkes durch zwei große Künstler.


    FRITZ LEHMANN dirigiert auch einige meiner Referenz-Aufnahmen:


    - HÄNDEL's "Feuerwerksmusik" die er bei der DGG Archiv-Produktion mit den BERLINER PHILHARMONIKERN einspielte, und wohltuend unspektakulär mit 3 Oboen, 2 Fagotten, 3 Hörner, Trompete principale, 3 Trompeten, Pauken und Streicher, dafür mit latenter Hochspannung, erklingen läßt. Die Aufnahme erfolgte am 9/10. Nov. 1952 in der Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem.




    - Seine Aufnahme mit den BERLINER PHILHARMONIKERN von Ouvertüren zu den MOZART-Opern "Die Entführung aus dem Serail", "Figaros Hochzeit", "Don Giovanni", "Cosi fan tutte", "Der Schauspieldirektor", "Titus" und "Die Zauberflöte". Er findet hier für jede der so unterschiedlichen Ouvertüren den richtigen Ansatz und Ton. Großartig das Spiel der BERLINER PHILHARMONIKER.




    - MOZART's Symphonie Nr. 40, KV 550, diesmal mit den WIENER SYMPHONIKERN. Die Aufnahme zeichnet sich durch großen Ernst, hoher Spannung und Konzentration aus. Diese Aufnahme erscheint mir neben der von GEORGE SZELL mit dem CLEVELAND ORCHESTRA am interessantesten.


    - SCHUBERT's Symphonie Nr. 8 "Die Unvollendete" mit den BERLINER PHILHARMONIKERN. Hier kommt LEHMANN's mitunter strenger, zum Teil auch schroffer Musizierstill diesem Werk absolut zugute. Für diese Symphonie gibt es für mich noch 3 andere Vorzugsaufnahmen, nämlich die von HANS SWAROWKY mit dem ORCHESTER DER WIENER STAATSOPER, die von WILLEM VAN OTTERLOO mit dem PHILHARMONISCHEN ORCHESTER DEN HAAG, und die etwas schlankere Aufnahme mit JEAN-LOUIS JOUBERT und dem HEIDELBERGER KAMMERORCHESTER, doch ist die Aufnahme unter LEHMANN wirklich fesselnd.


    Mozart:  Sinfonie g-moll KV 550; Schubert, Franz: Sinfonie h-moll (Unvollendete)

    Mozart: Sinfonie g-moll KV 550; Schubert, Franz: Sinfonie h-moll (Unvollendete)

    Viele Grüße

    wok





  • Die Aufnahme von Händels "Rodelinda" unter der Leitung von Fritz Lehmann hat folgende Besetzung: Rodelinda - Walburga Wegner, Bertarido - Gerhard Gröschel, Grimoaldo - Herbert Hess, Eduige - Diana Eustrati, Unolfo - Hans Olaf Hudemann, Garibaldo - Werner Düwel / Carl Josef Fürth, Cembalo / Das Rundfunkorchester Hannover / Dirigent: Fritz Lehmann (Eine Aufnahme des Norddeutschen Rundfunks; Dauer: 90 Minuten).


    Aber auch mit Josef Traxel gibt es eine "Rodelinda"-Aufnahme: Rodelinda - Erna Berger, Bertarido - Hermann Prey, Grimoaldo - Josef Traxel, Eduige - Brunhilde Knack, Garibaldo - Hans-Günter Grimm / Ilse Linack-Muthmann, Cembalo / Der Berner Kammerchor und das Berner Kammerorchester / Dirigent: Heribert Esser (Eine Aufnahme von Radio Beromünster mit von Wolfgang Schwarz gesprochenen Zwischentexten; Dauer: 105 Minuten).


    Beide "Rodelinda"-Aufnahmen werden in deutscher Sprache gesungen.

    Gibt's die irgendwo?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Gibt's die irgendwo?

    Hallo Stimmenlebhaber,


    Ich besitze diese beiden CDs. Diese Aufnahme mit TRAXEL wird im Internet vom HAMBURGER ARCHIV FÜR GESANGSKUNST zu 8 € angeboten.


    Auch auf youtube ist die Aufnahme von 1959 komplett zu hören. Von TRAXEL wieder großartig gesungen!



    wok

  • Lieber Johannes Schlüter,


    vielen Dank für diesen Hinweis!

    Die Bamberger Symphoniker gehörten übrigens (neben den Berliner Philharmonikern) zu den bevorzugten Orchestern, mit denen Lehmann auf der Schallplatte zusammenarbeitete.


    Apropos "Schumanns Manfred-Ouvertüre": Ich erinnere mich gut an eine Plattenkritik, in der Lehmanns Interpretation der "Manfred-Ouvertüre" als die überzeugendste aller herausgestellt wurde. Leider finde ich sie nicht mehr; ich fand es jedenfalls bemerkenswert, daß der Rezensent diese alte Aufnahme im Vergleich mit weitaus prominenteren Interpreten besonders hervorhob.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Wirklich ein Jammer: Ich habe nochmal recherchiert und herausgefunden, dass die Deutsche Grammophon Gesellschaft, bei der Fritz Lehmann ja unter Vertrag stand, ihre erste Stereo-Produktion erst im September 1956 machte (Helmut Walcha mit Bachs Die Kunst der Fuge). Lehmann hat dies also gerade um ein halbes Jahr verpasst. Wäre er bei Decca, EMI oder Telefunken gewesen, gäbe es womöglich eine Stereo-Aufnahme unter seinem Dirigat. Die begannen nämlich schon 1954 mit der neuen Technik.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Fritz Lehmann schätze ich sehr, vor allem bei den großen Chorwerken und Opernaufnahmen.

    Lieber Maestro Peter,


    danke für Deine Hinweise auf wenig bekannte Aufnahmen mit Fritz Lehmann.


    Das verdienstvolle Label "forgottenrecords.com" hat aber in den vergangenen Jahren quasi Pionierarbeit geleistet und eine beachtliche Anzahl von Lehmann-Aufnahmen wieder veröffentlicht. Einige will ich hier gerne vorstellen (Mozarts Sinfonie KV 550 ist auch dabei!):

    tchaikovski-fritz-lehmann-front.jpgmozart-symphonies-ouvertures-lehmann-front.jpgbeethoven-symp-2-ouvertures-fantaisie-lehmann-front.jpghaydn-symp-45-et-94-lehmann-front.jpgdvorak-grieg-lehmann-front.jpgdvorak-mainardi-lehmann-front.jpg


    Sie geben bereits einen kleinen Überblick über das vielseitige Repertoire von Fritz Lehmann, dessen Schaffen man keineswegs auf Bach und Händel reduzieren kann. Wer Interesse an weiteren historischen Aufnahmen hat, kann die Website von "forgottenrecords" aufrufen. Eine Fundgrube für Musikliebhaber. Es gibt auch eine Kontaktadresse mit der Möglichkeit zu bestellen. Es handelt sich um ein französisches Unternehmen, das diese verdienstvolle Aufgabe übernommen hat.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber wok,


    herzlichen Dank für Deinen umfangreichen Beitrag zu Fritz Lehmann.

    Etliche der von Dir genannten Aufnahmen hatte ich auf LP, u.a. auch Schuberts "Unvollendete" mit den Berliner Philharmonikern, die lange Zeit zu den Leitinterpretationen dieses Werks zählte. Ich hatte sie auf einer 30 cm-LP, gekoppelt mit Haydns Sinfonie Nr. 88 (die wurde allerdings von Wilhelm Furtwängler dirigiert).

    Händels "Feuerwerksmusik" wurde, zusammen mit der "Wassermusik", in der DGG-Serie "The Originals" wieder aufgelegt (siehe #1). Ich besaß beide, allerdings getrennt, weil sie auf einer LP nicht Platz gefunden hätten.


    Ich habe im vorigen Beitrag #17 auf einige interessante Wiederveröffentlichungen hingewiesen, da sind auch sämtliche Mozart-Ouvertüren mit dabei. Drei davon, "Idomeneo", "Così fan tutte" und "Titus", gibt es auch auf diesem CD-Doppelalbum, das höchst interessante Tondokumente enthält, die in dieser Form erstmals zum Mozart-Jubiläumsjahr 1956 zusammengefaßt herausgegeben wurden:

    Opera Gala by W.A. Mozart (2008-05-21)


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber Rüdiger,


    danke für die Einstellung dieser Aufführung, die ich mir gelegentlich gerne anhören werde. Mir war die bis dato gar nicht bekannt. Eine Frage habe ich dazu: Welche Rolle singt mein Lieblingstenor Josef Traxel in dieser Aufnahme? Ich finde keine Besetzungsliste.

    Die Frage, lieber nemorino, hatte Carlo inzwischen beantwortet. Es ist nicht ohne Wirkung, Traxel schon im Ensemble zu Beginn der Theaterszene deutlich herauszuhören:


    ALLE

    Schäume, schäume,

    Tolles Tänzerblut,

    Aller Schranken ledig,

    Träume, träume Dich

    auf Wasserflut

    Nach Venedig.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die Frage hatte Carlo inzwischen beantwortet. Es ist nicht ohne Wirkung, Traxel schon im Ensemble zu Beginn der Theaterszene deutlich herauszuhören

    Ja, lieber Rüdiger, und dafür bedanke ich mich auch noch nachträglich bei Carlo. Das hatte ich irrtümlich unterlassen.


    Schönen Abend und

    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Hallo,


    die von mir im Beitrag Nr. 10 genannte Aufnahme der „Rodelinda“ aus Hannover wurde am 10. 10. 1958 im Dritten Programm des NDR noch einmal gesendet; m. W. ist sie bisher nicht veröffentlicht worden.


    Im WDR Köln hat Fritz Lehmann komplette Studio-Aufnahmen der Opern „Don Pasquale“ und „Die verkaufte Braut“ eingespielt:


    „Don Pasquale“ (Donizetti): Norina – Ilse Hollweg, Don Pasquale – Georg Hann, Doktor Malatesta – Karl Schmitt-Walter, Ernesto – Richard Holm, Ein Notar – Erich Weckbrodt / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann (Leverkusen, Bayer-Erholungshaus, Oktober 1949) Diese Aufnahme existiert beim WDR nicht mehr.


    „Die verkaufte Braut“ (Smetana): Marie – Erna Dietrich, Kathinka – Ilsa Ihme-Sabisch, Agnes – Lilian Benningsen, Esmeralda – Marie-Luise Denicke, Hans – Walther Ludwig, Wenzel – Jürgen Förster, Kezal – Georg Hann, Kruschina – Heinrich Nillius, Micha – Günther Wilhelms, Zirkusdirektor – Friedrich Eugen Engels, Muff – Alexander Schoedler / Die Rolle des Zirkusdirektors spricht Hans Müller-Westernhagen. / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann (Leverkusen, Bayer-Erholungshaus, Oktober 1950) Von dieser Aufnahme besaß Harald Kral ein Tonband.


    LG


    Carlo

  • Die verkaufte Braut“ (Smetana): Marie – Erna Dietrich, Kathinka – Ilsa Ihme-Sabisch, Agnes – Lilian Benningsen, Esmeralda – Marie-Luise Denicke, Hans – Walther Ludwig, Wenzel – Jürgen Förster, Kezal – Georg Hann, Kruschina – Heinrich Nillius, Micha – Günther Wilhelms, Zirkusdirektor – Friedrich Eugen Engels, Muff – Alexander Schoedler / Die Rolle des Zirkusdirektors spricht Hans Müller-Westernhagen. / Der Kölner Rundfunkchor / Chorltg.: Bernhard Zimmermann / Das Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann (Leverkusen, Bayer-Erholungshaus, Oktober 1950) Von dieser Aufnahme besaß Harald Kral ein Tonband.

    Zumindest gelangte davon ein Querschnitt auf den Markt:


    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Das verdienstvolle Label "forgottenrecords.com" hat aber in den vergangenen Jahren quasi Pionierarbeit geleistet und eine beachtliche Anzahl von Lehmann-Aufnahmen wieder veröffentlicht. Einige will ich hier gerne vorstellen (Mozarts Sinfonie KV 550 ist auch dabei!):

    Lieber Nemorino, vielen Dank für diesen Hinweis. Ich hoffe immer noch, daß DGG einige Lehmann-Aufnahmen neu herausbringen, darunter auch natürlich K.550, obwohl ich weiß, daß Forgotten Records sehr gute Arbeit leistet.

    Ich habe auch eine ganz wichtige Aufnahme vergessen, nämlich Bachs H-Moll Messe! Ein Glück für uns, daß er so viel aufnehmen konnte und durfte! Auch für Odeon hat er in den 40er Jahren einiges aufgenommen, nur ein Bruchteil wurde auf Schellack gepresst (natürlich hat die RRG auch Aufnahmen gemacht).

    Übrigens, seine Tochter ist vor ein paar Jahren in der Schweiz gestorben.


    M_P

  • Liebe Taminos,


    wenn man einen alten Katalog der 'Deutschen Grammophon Gesellschaft' – die ja längst nicht mehr deutsch ist – durchblättert, findet man auch im Opernbereich zahlreiche Aufnahmen mit Fritz Lehmann. Der Dirigent war sich nicht zu schade, neben den großen Chor- und Orchesterwerken für die Schallplatte auch Ausschnitte aus Opern und Balletten einzuspielen und einige Sänger bei Opernarien zu begleiten.



    Folgende Querschnitte stehen in meinem Plattenregal:


    „Don Pasquale“ (Donizetti): Querschnitt (Ouvertüre – Schön wie ein holder Engel – Ah, ein Feuer, es brennt mich – Welch' unaufhörliches Hinum und Herum – Ach, unter allen Blicken – O süße Nacht – Les' ich in deinen Blicken) mit Rita Streich (Norina), Josef Greindl (Don Pasquale), Karl Schmitt-Walter (Doktor Malatesta) und Kurt Wehofschitz (Ernesto) / Der Chor und das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkulessaal, 24. 4. - 25. 4. 1955) Veröffentlicht auf 'DGG' 17053 LPE (25 cm).


    „Die verkaufte Braut“ (Smetana): Querschnitt (Seht am Strauch die Knospen springen – Ich weiß euch einen lieben Schatz - Komm', mein Söhnchen, auf ein Wort – Mit der Mutter sank zu Grabe – Endlich allein, allein mit mir – So find' ich dich, Geliebte, hier – Durch die Reihen hinzufliegen) mit Anny Schlemm (Marie), Walther Ludwig (Hans), Paul Kuen (Wenzel) und Josef Greindl (Kezal) / Der Chor und das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkulessaal, 2. 2. - 6. 2. 1954) Veröffentlicht auf 'DGG' 19014 LPEM (30 cm). Für beide Opern muss Fritz Lehmann eine Schwäche gehabt haben, hat er sie doch auch komplett für den WDR aufgenommen (siehe meinen Beitrag Nr. 21).


    Ferner finden sich im Katalog der 'DGG' noch folgende Opern-Aufnahmen:


    Ouvertüren zu Opern von Wolfgang Amadé Mozart: „Idomeneo“ / „Die Entführung aus dem Serail“ / „Die Hochzeit des Figaro“ / „Don Giovanni“ / „Cosi fan tutte“ / „Der Schauspieldirektor“ / „Titus“ / „Die Zauberflöte“ / Die Berliner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 9. 7. - 10. 7. 1952) Veröffentlicht auf 'DGG' 19040 LPEM (30 cm).


    Ouvertüren zu folgenden Opern und Schauspielen: „Wenn ich König wär'“ (Adam - 1) / „Fra Diavolo“ (Auber – 2) / „Der schwarze Domino“ (Auber – 2) / „Die Stumme von Portici“ (Auber – 1) / „Norma“ (Bellini – 1) / „Der Kalif von Bagdad“ (Boieldieu – 1) / „Fürst Igor“ (Borodin – 1) / „Ruslan und Ludmilla“ (Glinka – 1) / „Das Käthchen von Heilbronn“ (Pfitzner – 1) / „Alfonso und Estrella“ (Schubert – 3) / „Rienzi“ (Wagner – 4) / „Abu Hassan“ (Weber – 1) / „Der Freischütz“ (Weber - 4). Veröffentlicht auf diversen Platten in verschiedenen Kopplungen. (1 = Bamberger Symphoniker / 2 = Münchner Philharmoniker / 3 = Berliner Philharmoniker / 4 = Symphonie.Orchester des Bayerischen Rundfunks).


    Orchestermusik aus Opern: „Eugen Onegin“: Walzer (Chaikovskii) / „Faust“: Ballettmusik (Gounod) / „Faust“: Walzer (Gounod) / „Hänsel und Gretel“: Walzer (Humperdinck) / „Die tote Stadt“: Walzerlied (Korngold) / „Der Prophet“: Krönungsmarsch (Meyerbeer) / „Hoffmanns Erzählungen“: Walzer (Offenbach) / „La Bohème“: Walzer der Musette (Puccini) / „Wilhelm Tell“: Ballettmusik (Rossini) / „Samson und Dalila“: Bacchanale (Saint-Saens) / „Salome“: Tanz der sieben Schleier (Strauss) / „Der Rosenkavalier“: Walzer aus dem 3. Akt (Strauss) / „Intermezzo“: Walzerszenen (Strauss) / „Otello“: Ballettmusik (Verdi). Veröffentlicht auf diversen Platten in verschiedenen Kopplungen. Mit Ausnahme der Ballettmusik aus „Faust“ (Münchner Philharmoniker) werden alle Stücke von den Bamberger Symphonikern gespielt. (Außerdem gab es bei der 'DGG' auch eine Aufnahme des Walzers aus „Eugen Onegin“ mit dem Bayerischen Staatsorchester München unter Fritz Lehmann.)


    Chöre aus Opern von Richard Wagner: „Tannhäuser“: Pilgerchor / „Lohengrin“: Brautchor / Der Chor und das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Chorltg.: Josef Kugler / Dirigent: Fritz Lehmann (München, ca. 1950) Veröffentlicht auf 'DGG' 30085 EPL (17 cm).


    Außer der bekannten Aufnahme von Manuel de Fallas Ballett „Der Liebeszauber“, gekoppelt mit Tänzen aus dem Ballett „Der Dreispitz“ (Diana Eustrati / Die Berliner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 7. 3. - 10. 3. 1954) / 'DGG' 19044 LPEM (30 cm) nahm Fritz Lehmann auch folgende Ballettmusiken auf:


    „Coppelia“ (Leo Delibes): Ballettsuite / Bamberger Symphoniker / Dirigent Fritz Lehmann (Bamberg, ca. 1953) 'DGG' 17040 LPE (25 cm).


    „Sylvia“ (Leo Delibes): Ballettsuite / Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, ca. 1954) 'DGG' 19026 LPEM (30 cm) (Gekoppelt mit der Ballettmusik und dem Walzer aus der Oper „Faust“ von Charles Gounod, gespielt von den Münchner Philharmonikern und den Bamberger Symphonikern.)


    Fritz Lehmann begleitete folgende Sänger:


    Eine Arie mit Peter Anders: „Manon“: Ich schloss die Augen (Traumerzählung des Des Grieux) / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, 1954?) Veröffentlicht auf der 'DGG'-Platte 30292 EPL (17 cm), gekoppelt mit Arien aus „Undine“, „Die Afrikanerin“ und“Aida“ (alle gesiungen von Peter Anders, begleitet vom Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester unter Franz Marzalek).


    Zwei Arien mit Annelies Kupper: „Daphne“: O bleib', geliebter Tag (Monolog der Daphne) – Ich komme, grünende Brüder (Verwandlung der Daphne) / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, 27. 7. 1951) Nur veröffentlicht auf der Richard-Strauss-Sammelplatte 'DGG' 18090 LPM (30 cm).


    Arien mit Josef Greindl: „Die Hochzeit des Figaro“: Nun vergiss leises Fleh'n, süßes Kosen – Alles ist richtig... Ach, öffnet eure Augen / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Amerikahaus, 1. 2. 1952) 'DGG' 32069 NL (17 cm) In deutscher und italienischer Sprache aufgenommen!


    dto.: „Don Giovanni“: Schöne Donna, dies kleine Register / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkulessaal, 5. 2. 1954) - „Don Carlos: Sie hat mich nie geliebt / Das RIAS-Symphonie-Orchester Berlin / Dirigent: Fritz Lehmann (Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 14. 2. 1954) 'DGG' 30077 EPL (17 cm) In deutscher und italienischer Sprache aufgenommen!


    dto.: „Boris Godunov“: Die höchste Macht ist mein / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Amerikahaus, 2. 2. 1952) - „Eugen Onegin“: Ein jeder kennt die Lieb' auf Erden / RIAS-Symphonie.Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann (Berlin, Jesus-Christus-Kirche, 14. 2. 1954) 'DGG' 30102 EPL (17 cm).


    dto.: „Boris Godunov“: O Hilfe, Luft, Licht her!... Horch, horch, man läutet schon / Der Chor der Bayerischen Staatsoper / Chorltg.: Herbert Erlenwein / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Amerikahaus, 2. 2. 1952) 'DGG' 30414 EPL (17 cm).


    Arien mit Josef Metternich: „Eugen Onegin“ (Chaikovskii): Sie schrieben mir - „Die Afrikanerin“ (Meyerbeer): Dir, o Königin, bin ich ergeben / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkulessaal, 6. 10. 1954) 'DGG' 32024 NL (17 cm).


    Arien mit Maria Stader: "Don Giovanni" (Mozart): Schmähe, tobe, lieber Junge - Wenn du fein fromm bist / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkulessaal, Oktober 1954) 'DGG' 30266 EPL (17 cm) (gekoppelt mit: "Die Hochzeit des Figaro" (Mozart): Endlich nahet sich die Stunde... O säume länger nicht / Maria Stader / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Leopold Ludwig (München, Herkulessaal, 1954?).


    Zwei Mozart-Konzertarien mit Maria Stader: "Misera, dove son?", KV 369 - "Alma grande e nobil core", KV 578 / Das Symphonie-Orchester des Bayerischen Rundfunks / Dirigent: Fritz Lehmann (München, Herkulessaal, Oktober 1954) 'DGG' 30459 EPL (17 cm).



    Die von 'Maestro_Peter' (Beitrag Nr. 23) genannte Aufnahme der „Hohen Messe“ von Johann Sebastian Bach wurde mit folgender Besetzung eingespielt: Gunthild Weber, Margherita De Landi, Helmut Krebs und Karl Wolfram / Die Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks / Das Berliner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann. Die Aufnahme erschien 1953 in den USA auf 2 Platten der Marke 'Urania' und wurde 1966 in Großbritannien auf 'Saga' wieder aufgelegt. Sie ist im Internet als Download verfügbar.


    Aber wer, bitte schön, singt in der „Carmina burana“-Aufnahme unter Fritz Lehmann? (Beitrag Nr. 9, ebenfalls von 'Maestro_Peter').


    Viele Grüße!


    Carlo

  • Zwei Arien mit Annelies Kupper: „Daphne“: O bleib', geliebter Tag (Monolog der Daphne) – Ich komme, grünende Brüder (Verwandlung der Daphne) / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, 27. 7. 1951) Nur veröffentlicht auf der Richard-Strauss-Sammelplatte 'DGG' 18090 LPM (30 cm).

    Lieber Carlo, die beiden Szenen aus "Daphne" wurde auch auf dieser CD von Preiser Records veröffentlicht, liegen also nicht mehr nur auf LP vor:



    In Wirklichkeit ist das Cover allerdings nicht ganz so grün! Da meinte es wohl jemand zu gut mit den "grünenden Brüdern". ;) Sehr schön feinsinnig und schwelgerisch zugleich musiziert. Die Kupper finde ich allerdings nicht mehr ganz auf der Höhe.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Eine Arie mit Peter Anders: „Manon“: Ich schloss die Augen (Traumerzählung des Des Grieux) / Die Münchner Philharmoniker / Dirigent: Fritz Lehmann (München, 1954

    Lieber Carlo,


    zunächst einmal herzlichen Dank für Deine großartige Auflistung der DGG-Aufnahmen mit Fritz Lehmann aus dem Bereich Oper. Da hast Du Dir ja eine Riesenarbeit gemacht! Es ist immer wieder erstaunlich, wie breit angelegt das Repertoire dieses Dirigenten war. Die DGG konnte sich glücklich schätzen, einen solchen Künstler unter Vertrag zu haben. Er erfüllte die vielseitige Aufgabe des "Hausdirigenten" zu Beginn der LP-Ära noch weit umfassender als Wilhelm Schüchter bei der Kölner ELECTROLA. Der beschränkte sich, von ein paar Ausnahmen abgesehen, auf das Opernrepertoire.


    Ja, die "Deutsche Grammophon Gesellschaft" ist längst nicht mehr deutsch - sie führt aber immerhin noch ein Schattendasein als Klassik-Label des Universal Konzerns. Die Verwaltung des Klassikbereichs wurde von Hamburg nach Berlin verlegt.

    Ich besaß ebenfalls einen Gesamtkatalog der DGG, Jahrgang 1959, ein schmaler länglicher Band, vornehm in blaues Leinen gebunden, mit Golddruck auf der Vorderseite. Das waren noch Zeiten! Leider habe ich ihn einmal ausgeliehen - und nie mehr wiedergesehen! Da war restlos alles aufgelistet, selbst die kleinen 45er Platten.


    Ich habe bei mir noch einen Fund gemacht: vier Lieder von Richard Strauss (Zueignung, Cäcilie, Heimliche Aufforderung & Ich trage meine Minne), orchestriert, gesungen von Peter Anders:

    Fritz Lehmann dirigiert die Münchner Philharmoniker (Aufnahme: München, Residenz, Herkulessaal, 4/1954).

    Gleichzeitig wurde die "Traumerzählung" aus Massenets "Manon" aufgezeichnet. Die übrigen Aufnahmen dieser dem Sänger Peter Anders gewidmeten CD entstanden zwischen 6/1951 und 6/1953, an unterschiedlichen Orten, mit anderen Dirigenten.


    LG Nemorino



    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Es gab bei jeder Format-Umstellung (Schellack -> LP, Mono -> Stereo, LP -> CD) Aufnahmen und Künstler, die "auf der Strecke blieben". Das ist vermutlich kaum je total unfair, aber ebensowenig durchweg in der künstlerischen Nachrangigkeit begründet. Weit internationalere Stars wie E. Kleiber, Koussevitzky oder Fritz Busch "litten" darunter, dass sie kurz vor oder am Beginn der Stereo-Ära verstarben.

    Lehmann war eine lokale Größe, es gab relativ viele Aufnahmen in der Mono-Zeit, weil die DG in der Nachkriegszeit nicht viele andere hatte. Und auf dem, was man ein bißchen sein Spezialgebiet nennen können, nämlich Bach und Händel, änderte sich sehr viel in den 20 Jahren nach seinem Tod, wie gerade schon im Falle Richter angesprochen wurde. Angesichts dessen ist eher überraschend, wie viel doch auf CD erschienen ist. H u G war wohl die meiste Zeit in irgendeiner Form im Katalog; Händels op.6 gab es auf 3x DG Resonance, die Wasser/Feuerwerksmusik sogar bei "Originals". 2005 rum erschienen in der Nostalgie-Serie "Musik - Sprache der Welt" mehrere Lehmann-CDs (Rosamunde, De Falla, Dvorak 8).

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

  • die beiden Szenen aus "Daphne" wurde auch auf dieser CD von Preiser Records veröffentlicht

    Lieber Rüdiger,


    es ist erfreulich, daß - wenn auch verstreut - immer noch Tondokumente mit Fritz Lehmann an diversen Stellen und zu verschiedenen Zwecken auftauchen.


    Die Kupper finde ich allerdings nicht mehr ganz auf der Höhe.

    Annelies Kupper war, in dieser Hinsicht Lehmann ähnlich, eine sehr vielseitige Künstlerin, die lange Jahre zu den festen Stützen des Münchener Nationaltheaters zählte. Für ihre Stimme konnte ich mich allerdings nie so recht begeistern, ein robuster, aber nicht so richtig wohlklingender Sopran. Kennengelernt habe ich sie erstmals auf dieser 25 cm-LP der DGG:

    Giuseppe Verdi: Die Macht Des Schicksals (10

    Da singt sie mit Josef Greindl (Pater Guardian) und Gustav Neidlinger (Melitone) die Klosterszene aus dem 2. Akt von Verdis "Die Macht des Schicksals", in deutscher Sprache. Ferdinand Leitner dirigiert Chor und Orchester der Württembergischen Staatsoper Stuttgart (Aufnahme: ca. 1953, mono). Vor allem Greindl ist der Star dieser Szene - leider wurde sie m.W. nie auf CD übertragen.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lehmann war eine lokale Größe, es gab relativ viele Aufnahmen in der Mono-Zeit

    Lieber Johannes Roehl,


    das sehe ich auch so. Deshalb habe ich Fritz Lehmann im Titel dieses Thread auch als "wenig bekannt" vorgestellt. Was absolut nichts mit seinen musikalischen Qualitäten zu tun hat, die sich bestimmt nicht hinter viel bekannteren Zeitgenossen zu verstecken brauchten. Doch wenn man heute seinen Namen nennt, stößt man selbst bei vielen Klassikfreunden auf Befremden, sie können schlicht nichts damit anfangen!

    Genau dies hat mich veranlaßt, einen eigenen Thread über diesen vernachlässigten, aber umso vielseitigeren Künstler zu eröffnen, und ich bin erstaunt und noch mehr erfreut, wie lebhaft die Resonanz hier ausgefallen ist. Es gibt doch noch etliche Musikliebhaber, die ihn - zumindest von der Schallplatte - kennen und schätzen.


    Die weiter oben genannte LP mit den Ballettszenen von Léo Delibes hatte ich auch in meiner Sammlung:


    Leo Delibes - Ballet Suits Coppelia & Sylvia LP Fritz Lehmann DGG LPX 29 255

    Da ich in den Anfängen meiner Plattensammlung bevorzugt Aufnahmen der DGG kaufte, war Fritz Lehmann der Dirigent, mit dessen Einspielungen ich erstmals Bekanntschaft mit vielen klassischen Stücken machte.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Aber wer, bitte schön, singt in der „Carmina burana“-Aufnahme unter Fritz Lehmann? (Beitrag Nr. 9, ebenfalls von 'Maestro_Peter').

    Lieber Carlo, Deine Forschungen sind wirklich musterhaft, herzlichen Dank! Bezüglich Carmina kann ich ergänzen: Elisabeth Roon, Peter Klein und Eberhard Wächter waren die Solisten.


    Die von 'Maestro_Peter' (Beitrag Nr. 23) genannte Aufnahme der „Hohen Messe“ von Johann Sebastian Bach wurde mit folgender Besetzung eingespielt: Gunthild Weber, Margherita De Landi, Helmut Krebs und Karl Wolfram / Die Solistenvereinigung des Berliner Rundfunks / Das Berliner Rundfunk-Sinfonie-Orchester / Dirigent: Fritz Lehmann. Die Aufnahme erschien 1953 in den USA auf 2 Platten der Marke 'Urania' und wurde 1966 in Großbritannien auf 'Saga' wieder aufgelegt. Sie ist im Internet als Download verfügbar.

    Zu der Hohen Messe kann ich auch ergänzen: in der DDR wurde Lehmann eingeladen, im Bachjahr 1950 die Messe aufzuführen, nachdem er so ausgezeichnet die Matthäus-Passion im vorigen Jahr geleitet hat. Er hat sich offensichtlich (für uns keine Überraschung!) schon damals als Bach-Interpret ersten Ranges erwiesen. Nicht, daß ich ihn als 'Spezialist' sehen möchte, aber ich glaube wirklich, daß er ein besonderes Gefühl für die Musik von Bach und Händel hatte, und Elsa Schiller (DGG Produzentin) hat das sicherlich auch erkannt.


    M_P

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