Mono oder Stereo sollten doch nicht als entscheidende Kriterien gelten

  • Mono oder Stereo - ein Dauerthema

    Es gab vor einigen Jahren schon einen ähnlichen Thread, aber seither sind viele Forianer dazugekommen - vor allen jüngere und so eröffne ich einen neuen Thread, wo vielleicht der Schwerpunkt ewas anders liegen wird. Mal sehen.

    Ich habe die Einführung von Stereo hautnah erlebt, einerseits als Kunde (Sammler im eigentlichen Sinne war ich damals noch nicht) aber auch als Verkäufer von Tonträgern und später von HIFI Geräten. (Ich hab in meiner Jugend relativ oft den Posten gewechselt, weil das damals immer mit einer Gehaltserhöhung verbunden war.)

    Ich kann also berichten wie die Kunden reagierten und wie die Schallplattenkonzerne - wobei das interessanten Schwankungen unterworfen war.

    Ich lese derzeit in "Knaurs Geschichte der Schallplatte " von Curt RIESS und wollte eigentlich einen Aufsatz oder ein Büchlein über die Fortsetzung schreiben (seines endet mit ca 1966 - aber da ich erfahren habe, daß Norman Lebrecht schon ein Buch geschrieben hat, daß sich damit (mehr oder weniger) bis zur Geschichte der Gegenwart befasst, werde ich davon vermutlich Abstand nehmen, notabene, da ich lediglich als Käufer in die Szene eingebunden war. Aber irgendwie war ich doch immer mit dabei - ich habe mit einer ganze Menge an Interpreten aber auch an Leuten aus dem Handel zu tun gehabt, allerdings weitgehend auf Wien beschränkt, was aber auch nicht uninteressant ist. Vielleicht später mal mehr davon.

    Schaun wir uns mal den Threadtitel an, den (unfreiwillig) Rheingold 1879 gestiftet hat.

    Zunächst mal freie Bahn für alle.

    Ich schalte mich später ein (in den Backpausen - ich mache heute einen Teil meiner Weinachtsbäckerei).


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe die Einführung von Stereo hautnah erlebt

    Lieber Alfred,


    ein interessantes Thema!


    Als ich meine ersten Platten kaufte, das war 1958, war Stereo noch kein besonderes Kriterium. Es gab zwar vereinzelt schon Stereoplatten zu kaufen, aber da praktisch keiner einen geeigneten Plattenspieler besaß und den auch (mangels Masse) nicht kaufen konnte, war Stereo für über 90 % der Käuferschicht kein Thema. Erst ca. Mitte der 1960er Jahre kam der Durchbruch, erstens weil auf einmal auf den Plattenhüllen zu lesen stand, "Stereo auch Mono abspielbar", während bis dahin auf jeder Hüllenrückseite zu lesen stand: "Diese Stereo-LP darf nur mit einem Wiedergabegerät für 33 UpM und mit einem Stereo-Tonabnehmer von nicht mehr als 6 g Auflagegewicht abgespielt werden."

    Das spielte nun plötzlich keine Rolle mehr, alle Platten waren "stereo"-kompatibel. Außerdem wurden die Preise für Stereo-Platten ab 1.10.1961 denen der Monoplatten gleichgestellt.

    Grundsätzlich gilt für mich (und viele andere Musikfreunde) der Vorrang der Interpretation vor der klanglichen Qualität. Was aber nicht heißt, daß ich eine Trichteraufnahme von 1920 einer Stereoproduktion vorziehe. Da gibt es vernünftige Grenzen. Eine Aufnahme mit Sologesang (z.B. von Caruso) kann durchaus annehmbar sein, aber die Aufzeichnung von Beethovens Fünfter mit den Berliner Philharmonikern unter Nikisch von 1913 kann eigentlich nur für historisch Interessierte einen Wert haben.

    Ich wiederhole hier die Anmerkung des leitenden Toningenieurs einer der großen Plattenfirmen (heute würde man "Majors" sagen) von 1960: "Zwar steigert sie (Die Stereoaufnahme) das akustische Erlebnis, sie ist aber keineswegs Voraussetzung für ein akustisches Erlebnis schlechthin - dafür sind moderne monaurale Aufnahmen zu gut."

    Ich würde es so auf den Punkt bringen: Bei Aufnahmen mit großen Orchestern und/oder Chören ist STEREO fast unerläßlich, wegen der Transparenz des Klanges. Bei Soloaufnahmen, ob Gesang oder Klavier, ist Stereo nicht unbedingt erforderlich.

    Es gibt allerdings Ausnahmen, wo ich selbst bei groß besetzten Werken auf Stereo verzichten kann. Als Beispiel nenne ich das Brahms-Requiem von 1955 unter Rudolf Kempe mit den Berliner Philharmonikern und dem Chor der Berliner Hedwigs-Kathedrale (EMI-Electrola).

    Ich schalte mich später ein (in den Backpausen - ich mache heute einen Teil meiner Weinachtsbäckerei).

    Viel Glück und Spaß beim Backen, lieber Alfred! Wo gibt es Kostproben^^?


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Ich erinnere mich gut. die Buchgemeinschaft Donauland, bei der ich damals sogar Lehrling ar (aber dennoch sehr schnell als "Experte für Schallpalttenreklamationen anerkannt wurde)führte Stereoplatten erst 1965 ein, und war damit - wie bei Buchgemeinschaften üblich - hinter dem Trend der Zeit zurück. Das hatte nichts mit mangelndem knew how zu tun, sonderm damit, daß der kunde solcher Buch und Schallplattenkubs eher auf eine guten Preis als auf Highech wert legt, teils des Geldes egen, teil wegen dies Widerstands gegen alles neue. In der Tat gab es zu Beginn jeweis eine Stereo - und eine ;omo Version der damals neu erschienen Platten. Bei Donauland erschiene üblichereweise Platten mit dem Label "DONAULAND" (die waren IMMER nur in mono) Als "Luxusmarke gab es aber auch das Laberl "Atlas Records" Ein 30 Cm LP, die im freien Handel 150.-- ös kostete, kostete bei Donaulkand 112.--ös-

    Enrico-MAINARDI-ZECCHI-Beethoven-Cello-Sonata-LP-ATLAS.jpgStereo und Monoplatten waren gleichpreissig- Es gab indes natürlich nur eine brscränkte Auswahlt.

    Lehrlinge, egal ob im Veraug oder im Büro wurden in Wiens Plattenpresswerk un Wien Döbling zu einer Exkursion geschickt. Das wurde der Proszess der Palltenpressung vom Svhneidern des Masters bis hin zu Pressung mut Labelung genau gezeigt und auch Fehler, die beim Pressvorgange entstehen können erklärt -und auch wie man sie erkennt und gegen Beschädigungen durch den Kuinden abgrenzen kann.

    Aber auch ein recht genauer Exkurs in das Wesen der Stereophonie war inkludiert, inklusuve con Hörproben im Kontrollstudio, wo Stereo vor allem an der später sogenanmten Ping Ping Stereophonie demonstriet wurde.

    Dies schrzhafte oder abwertende Bezeichmnung geht in der Tat auf jene Platte zurück an Hand der dort der Stereoeffekt demonstriert wurde..

    Einses Tages stand dann in der Tat auf allen neuen Platten "STEREO-AUCH MONO ABSPIELBAR"

    Schon damals hat man den Kunden hinters Licht geführtund belogen und betrogen auf hinterhältigste Weise.

    Es entsprach zwar den Tatsachen, daß man Stereoplatten auch mono abspielen konnte, was indes verschwiegen wurde, daß die Pöatte nach mehrmaligen Abspielen durch den zu breiten Abtaststichel (korrekt: Spitzenverrundung) de facto zugeschliffen wurde, sodaß eine künftige Wiedergabe in Stereo de facto unmöglich war.


    Wie reagierten die Kunden auf Stereo ? Teilweise hilflos, teilweise ablehnend

    ABLEHNEND, wei nun völlig neues Equpment angeschafft werden musste und die Hausfrauen in der Regel keine 2 Lautsprecher im Wohnzimmer duldeten.

    Ebenfalls ablehnenend waren die älteren Sammler, weil sie fürchteten, daß ihre Sammlung nun veraltet und entwertet sei-


    Fortsetzung folgt.

    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Welche Klangqualität noch als akzeptabel betrachtet wird, sollte doch jeder Musikhörer für sich selbst entscheiden dürfen. Die jeweiligen Gewohnheiten und Vorlieben haben sicherlich auch etwas mit der Motivation zu tun, die dem Musikhören zugrunde liegt. Wer sich z.B. als Melomane und Stimmenliebhaber versteht, der wird wahrscheinlich auch alte Schellack-Schätzchen gerne hören, weil darauf eine Generation von Sängerinnen und Sängern verewigt wurde, die ihm immer noch als Referenz gelten und die es auf anderen Tonträgern eben nicht gibt. Und wenn man das Primat der Interpretation über alles stellt, dann hört man z.B. seinen Furtwängler natürlich auch in Mono. Dagegen habe ich überhaupt nichts einzuwenden. Ich selbst bin allerdings primär ein Genuss-Hörer, und Genuss empfinde ich nur, wenn die Klangqualität gewissen Mindestanforderungen genügt. Das ist bei Mono-Aufnahmen definitiv nicht der Fall, und auch bei frühen oder einfach nur schlechten Stereo-Aufnahmen nicht. Da mag dann eine Furtwängler-Aufnahme einer Beethoven-Symphonie interpretatorisch noch so grandios sein, es interessiert mich einfach nicht, weil ich sie nicht hören will. Und es nervt mich ehrlich gesagt, wenn man das dann als oberflächlich oder sonstwie abwertend bezeichnet oder meint, Mono oder Stereo sollten keine Rolle spielen.


    Meine Haltung ist also: Interpretation und klangliche Qualität tragen beide gleichermaßen zur Bewertung einer Aufnahme bei. Und ebenso, wie eine misslungene Interpretation eine Aufnahme im schlimmsten Falle wertlos macht, gilt dies für eine schlechte Klangqualität.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • In meinen Anfangszeiten als Klassikhörer, die mittlerweile etwa zwanzig Jahre zurückliegen, achtete ich auf so etwas nicht. Noch als ich im Tamino Klassikforum einstieg (2005), waren es viele Mono-Aufnahmen, die ich mir zulegte. Mir ging es allein um die jeweilige Interpretation. Wann sich das zu ändern begann, kann ich nicht genau sagen, aber in den letzten circa fünf Jahren wurde mir die Klangqualität doch immer wichtiger, so dass ich sie heute beinahe für genauso essentiell halte wie die künstlerische Qualität. Auf eine Weise ist das ja fast schade, da ich mich nur mehr selten dabei ertappe, in Mono-Aufnahmen von Opern und Chorwerken zu hören. Bei ganz außergewöhnlichen Darbietungen mache ich noch Ausnahmen, denn wie könnte ich sonst Dirigenten wie Furtwängler, Knappertsbusch und Mengelberg hochhalten. Im Großen und Ganzen sind es mittlerweile aber Stereo-Aufnahmen, mit denen ich mich beschäftige. Es gibt natürlich auch schlechtes Stereo, doch würde ich das nicht automatisch mit der Frühzeit der Stereophonie gleichsetzen. Ganz im Gegenteil, wurden gerade in den 50er und frühen 60er Jahren bereits audiophile Wunderwerke geschaffen, die es mit heutigen Einspielungen aufnehmen können. Man denke an die legendären Produktionen von RCA, Mercury und Decca.


    Verdirbt einen die Stereophonie? In gewisser Weise ja. Vor etlichen Jahren schon wurde hier im Forum darauf hingewiesen, dass das Klangerlebnis im echten Konzertsaal selbst auf den besten Plätzen niemals den Stereo-Effekt herbeiführt, den eine gute Aufnahme unter idealen Voraussetzungen erzeugt. Die plastische Räumlichkeit ist letztlich ein Kunstprodukt. Von künstlichen Studio-Spielereien wie Phase 4 Stereo von Decca ganz zu schweigen. Hört man also vornehmlich nur zu Hause, kann die Ernüchterung in natura ganz erheblich sein. Da nehme ich mich gar nicht aus. Bei meinem letzten Konzertbesuch vor einer Woche fiel mir diese Diskrepanz zum ersten Mal ganz deutlich auf, selbst auf einem an sich guten Platz im Parterre. Mir war es beinahe, als fehlte die Räumlichkeit fast komplett und erinnerte es eher an eine Mono-Wiedergabe. Ernüchtert verließ ich das künstlerisch durchaus gelungene Konzert. Wozu zwischen 50 und 100 EUR hinlegen für ein flüchtiges Klangerlebnis, das man daheim kostenlos weit besser hinbekommt und jederzeit wiederholen kann, könnte man sich da fast fragen.


    Ist Stereo also Fluch und Segen zugleich? Es hat sich jedenfalls völlig etabliert und dominiert den Tonträgermarkt seit nunmehr über sechzig Jahren. Spätere Entwicklungen wie Quadrophonie und Mehrkanal fristen nach meinem Eindruck hingegen ein Nischendasein und konnten sich so recht nie durchsetzen. Ich persönlich kann darauf auch recht gut verzichten, selbst wenn es bei manchen Werken wie dem Requiem von Berlioz einen zusätzlichen Kick bringt. Insofern ist die Stereophonie wohl die größte und wirkungsmächtigste Errungenschaft seit Erfindung der Tonaufnahme. Dass es sich letztlich aber um etwas Künstliches oder positiver ausgedrückt: um ein Kunstwerk für sich handelt, sollte man dabei nicht vergessen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

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  • Interessant - mir ist das Stereo-Erlebnis eigentlich komplett egal, weil die Orchesteraufstellung keine künstlerische Entscheidung ist. Trotzdem höre ich kein mono - weil die Tonqualität zu schlecht.

  • hingewiesen, dass das Klangerlebnis im echten Konzertsaal selbst auf den besten Plätzen niemals den Stereo-Effekt herbeiführt, den eine gute Aufnahme unter idealen Voraussetzungen erzeugt. Die plastische Räumlichkeit ist letztlich ein Kunstprodukt. Von künstlichen Studio-Spielereien wie Phase 4 Stereo von Decca ganz zu schweigen. Hört man also vornehmlich nur zu Hause, kann die Ernüchterung in natura ganz erheblich sein. Da nehme ich mich gar nicht aus. Bei meinem letzten Konzertbesuch vor einer Woche fiel mir diese Diskrepanz zum ersten Mal ganz deutlich auf, selbst auf einem an sich guten Platz im Parterre. Mir war es beinahe, als fehlte die Räumlichkeit fast komplett und erinnerte es eher an eine Mono-Wiedergabe. Ernüchtert verließ ich das künstlerisch durchaus gelungene Konzert.

    Diese Beobachtung überrascht mich sehr, denn ich habe bisher nie die Erfahrung gemacht, dass die Räumlichkeit in einem guten Konzertsaal schlechter ist als bei der Stereo-Wiedergabe zu Hause. Im Gegenteil wird im Konzertsaal überhaupt erst ein wirklich räumlicher Klang in allen Dimensionen möglich, bei der Stereo-Wiedergabe kommt der Schall eben immer nur von vorne. Und die Dynamik des Live-Ereignisses erreicht man zu Hause ohnehin nicht. Allerdings kann der Klang im Konzertsaal im schlimmsten Fall (schlechte Akustik des Saals und/oder ungünstiger Platz) auch schlechter sein als zu Hause, von störenden Nebengeräuschen durch flüsternde Nachbarn, knisternde Bonbontüten, Husten etc. ganz abgesehen. Daher empfinde ich die Vorteile eines Live-Erlebnisses im Konzert auch nicht als so gravierend, dass ich öfter Konzerte besuche. Insofern stimme ich dem Schlusssatz zu:

    Wozu zwischen 50 und 100 EUR hinlegen für ein flüchtiges Klangerlebnis, das man daheim kostenlos weit besser hinbekommt und jederzeit wiederholen kann, könnte man sich da fast fragen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Diese Beobachtung überrascht mich sehr, denn ich habe bisher nie die Erfahrung gemacht, dass die Räumlichkeit in einem guten Konzertsaal schlechter ist als bei der Stereo-Wiedergabe zu Hause.

    Danke für die Ergänzungen. Ich zitiere hierzu einen alten Beitrag des hier leider nicht mehr aktiven Theophilus, der Folgendes schrieb:

    Im klassischen Konzertsaal ist es in Wirklichkeit so, dass nur ganz wenige Plätze vorne in der Mitte mehr als 50% Direktschall bekommen. Und selbst da hat man nicht annähernd den Stereo-Effekt, den eine gute Aufnahme unter sehr guten Voraussetzungen zu Hause ergeben kann. Auch die "Räumlichkeit" ist überwiegend ein Kunstprodukt und in natura nur schwach ausgeprägt. Schon ein wenig Distanz zum Orchester ergibt mehr als 50% indirekten Schall, zwei Drittel der Zuhörer habe mehr als 75% indirekten Schall, weit hinten sind es schon über 90%. Ortbarkeit nahezu null, Räumlichkeit null! Das ist die Wirklichkeit...

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    – Luís de Camões

  • Ihr habt mir ene schöne Vorlage gegeben

    Und ich werde an Hand der neueren (ca 1950) Geschichte der Schallplatte einiges klastellen


    Es gab in der Geschichte der Schallplatte einige Quantensprünge.

    Den Edison Phonographen habe ich ausdrücklich ausgeklammert weil er für uns hier incht relevant ist.


    1) Die akustische Schallplatte


    1888 von Emile Berliner erfunden (aus meiner sSicht der Edisonschen Idee abgekupfert)

    Die ersten Platten waren aus Hartgummi und hatten einen Durchmesser von 17.5 cm, später kam dann die Schellackplatte 25 cm Durchmesser, aus Läusesaft (von der Cochenillaus )und Schiefermehl und weiterer Zutaten die schwarze Farbe erzielte man durch Russ

    die ersten Grammophone hatten noch kein Federwerk, man musste möglichst gleichmässig kurbeln damit der Ton einigermüßen ertröglich war.

    Dann kamen die Geräte mit den Federwerksmotoren auif den mart. Aber leider war die umdrehungeszahl nicht genorm

    Die Berliner Grammophonplatten (nache dem Erfinder, nicht nach der Stadt benannt)

    Hatten als Geschwinidigeitsanage70-75 Umdregunge pro Minute. Die Columbis verwendete 80.

    Erst zu Deginn der 20er Jahre wurde die Norm auf 78 UoM festgesetzt.

    Es wurde in einen Trichter gesungen oder gespielt, dit Tponqualität war besch eiden.

    Wer CARUSO, PATTI oder MELBA hören will ist dieser Technik auf Gedei oder Verderb ausgeliefert.


    2) Die elektrische Aufnahme (ca ab 1925)


    1924 wurde eine gransdiose Efindung gemacht: Die ELEKTRISCHE Schallplatte (auf SchellaclK)

    Statt in einen Trichter wurde in ein Mikrofon gesungen, Die Qualität war signifikant besser, der Frequenzgang wurde um mindestens 2 Oktasve erweitert, was insbesonders Frauenstimmen nützte. Die Erfindungg wurde nicht verksuft, sondern nur in Lizentzvergeben, Plattenfirmen, die diese Gebühren nicht bezahle konnten waren dem sicheren untergang geweiht. Eine weitere Erfindung war die des Tonbands, was Tonaufnahme wesentlich erleichterte.

    Allerdings rauschen die ersten Tonbänder sehr- Erst mit der (zufälligen ) Efindunge der HF Vormagnetisiereung wurde Dynamik und Frequentgan verbessert.

    Die Technik kann man mit auf vielen Schellacks hören sie hatte ihren Höhepunkt in den späten dreissigerjahren wurde aber auch noch in den frühen bis mittleren Jahren eingesetzt.


    3) Langspielplatte und Single und EP - Microrille und EDELES MONO


    Nun sind wir da, wo ich hin will - bei der 1948 erfundenen Schallplatte aus Vinyl mit Mikrorille.

    Seie Setzte sich langsam durch, Schellackklatten wurden noch - wenngleich immer seltener werdend - bis 1958 produziert.

    Es gab verschieden Größen und Umdrehungsgeschwindigkeiten.

    Uns interessiert in Zusammenhan mit unserem Thread indes die 30 cm Langspieplatte mit 33,33 UPM


    DAS IST das wenn ich von MONO Aufnahmen sprehw - heute auch EDLES MONO genannt


    WArum EDEL ?


    Edel -

    weil dank Mikrorille

    dank HF Vormagnetisierung des Bandes

    dank vinyl und einiger weiterer Neuerungen das erzielt wernden konnte was man später HIFI nannte.


    Vermindertes Grundrauschen

    Einwandfreie Wieergabe von S Lauten

    Hohe Klangfarbentreue,


    Dass die Platten jetzt wieder UNZERBRECHLICH waren

    und daß die Spieldauer drastisch ehöht wurde könne wir natürlich nuicht hören und auch nicht bewerten

    -------------------------------------------------------------------------------------------------------------


    Fortsezung folgt.



    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich zitiere hierzu einen alten Beitrag des hier leider nicht mehr aktiven Theophilus, der Folgendes schrieb:

    Hm, da müsste man dann doch mal nachforschen, ob das korrekt ist. Leider wird Theophilus die Frage, woher er diese Information hat, nicht mehr beantworten können. Nun sitze ich fast immer vorne in der Mitte, wenn ich ins Konzert gehe, kann also sein, dass mir die mangelnde Ortbarkeit in anderen Bereichen deswegen noch nicht aufgefallen ist.


    Ich frage mich auch, was der "Stereo-Effekt" überhaupt ist. Sollte nicht das Ideal darin bestehen, das Klangbild in einem Konzertsaal unter optimalen Bedingungen möglichst genau zu reproduzieren? Es gibt zumindest Label, die genau das als ihren Anspruch kommunizieren. Natürlich kann man eine Musik-Reproduktion von vornherein auch als Kunstprodukt verstehen und gar nicht erst anstreben, dass diese wie im Konzertsaal klingen soll. Aber damit entfernen wir uns vom Thema dieses Threads.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

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  • Ich unterbreche meine Ausführuingen von zuvor und gebe Antwort auf einige Fragen. diese Weisheiten wurden mir vermittelt als ich ca 20 oder Jünger war - aber natürlich gelten sie heute noch. Es gibt 2 Gruppen von Konzerbesuchern. (für unser Berispiel)

    Die einen legen Wert dauf, daß man jedes einzelne Instrument heraushören kann

    die andern betrachten das als barbarsich, der Klang soll sich vermischen und als Klangwolke den Hörer erreichen,

    so wie man bei einer Speise nicht die einzelenen Zutaten herausschmecken soll, sondern die ---Komposition


    Jede dieser (extrem orientierten) Gruppen weiß genau wo man im Konzertsaal sitzen mus un das jeweils angestrebte optimale ergebnis zu erreichen...

    Im Falle der Aufzeichung kommt ebenfalls sie Mikrophonaufstellung zum Tragen, Zweikanal oder Mehrkanal oder Künstlicher Hall oder rabiate Betonung einzelner instrumente.. Lopfhörer oder Lautspreche ? Und wnn ja Welche --die allmächtige Welt des HIFI triffft hier auf "Klassik"

    Der besondere Stereoeffekt bei Tonträgern ist nicht naturgegben er ist von jeweiligen Tintechniker angestregt oder abgelehnt - Deshaslb klingen Tonaufnahmen aud oft so verschieden...

    Und zu MONO kommich auch noch---


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Die einen legen Wert dauf, daß man jedes einzelne Instrument heraushören kann

    die andern betrachten das als barbarsich, der Klang soll sich vermischen und als Klangwolke den Hörer erreichen,

    so wie man bei einer Speise nicht die einzelenen Zutaten herausschmecken soll, sondern die ---Komposition

    Ich bekenne mich eindeutig als zur ersten Gruppe gehörend, ich bevorzuge einen analytisch-transparenten Klang, bei dem jedes Instrument erkennbar und ortbar ist. Ein verwaschenes Klangbild (um nicht Klangbrei zu sagen) ist mir ein Graus. Das ist für mich auch eines der wesentlichen Kriterien bei der Beurteilung von Aufnahmen, was erklären könnte, dass andere manchmal bei derselben Aufnahme zu gänzlich anderen Bewertungen der Klangqualität kommen.

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Vor mir liegt eine alte "Einführung in die Stereophonie" aus dem Jahr 1959. Damals steckte die neue Technik noch in den Kinderschuhen, in Deutschland war sie erst seit Beginn des Jahres auf dem Markt und wurde nur sehr zögerlich angenommen, teils wegen der hohe Preise der Platten und neuen Geräte, teils auch aus Platzgründen. Die Wohnverhältnisse waren zu dieser Zeit noch nicht so komfortabel wie wir es heute gewöhnt sind. In Wohnzimmern von 15 qm hatte man schon seine Mühe, zwei Lautsprecher einigermaßen richtig zu postieren.


    Nach einer kurzen Erklärung, was "Stereo" überhaupt bedeutet und worin es sich von den herkömmlichen Aufnahmen unterscheidet, fährt der Autor fort:

    "Nur in ästhetischer Hinsicht kann man vielleicht ein paar Fragen aufwerfen. Von dem nach wie vor unantastbaren Primat der Interpretation bei der Bewertung einer Plattenaufnahme habe ich schon gesprochen: eine gute monaurale Aufnahme ist mir lieber als eine mäßige Stereoeinspielung, und es gibt Aufnahmen, die in ihrer Monofassung der Stereoausgabe vorzuziehen sind. Mit anderen Worten: eine Aufnahme besitzt nicht schon deshalb Qualität, weil sie eine Stereoaufnahme ist.

    Bei den Erörterungen über das Problem wird ferner immer wieder auf die Empfindungen der Bewegung und der räumlichen Herkunft der Töne hingewiesen, die die Stereoaufnahme dem Hörer vermittelt. Bei der klassischen Konzertmusik hat die Bewegung keinerlei Bedeutung; bei der Opernaufnahme könnte sie Bedeutung haben, sofern der dramatische und singschauspielerische Ausdruck nicht unter der Bewegung der Sänger leidet.

    Was also bei einem Eisenbahnzug, der vorüberbraust, was selbst bei einer Jazzkapelle begeistert und beglückt, wird bei einer Aufnahme klassischer Musik irrelevant oder gar störend. Aber auch diese Errungenschaft halte ich für sekundär. Sie birgt die Gefahr in sich, daß vor lauter örtlicher Differenzierung der Töne das Klangbild selber auseinanderfällt. Nicht umsonst lassen sich in einem Konzertsaal oder Opernhaus die 'kundigen Thebaner' möglichst weit vom Podium oder der Bühne nieder - gerade um dieser Aufteilung der Klänge zu entgehen.

    Was die klassische Stereoaufnahme grundsätzlich der monauralen überlegen macht, ist weder das Moment der Bewegung noch die räumliche Richtung der Töne, es ist vielmehr der klangliche Körperlichkeit. Bei der Stereoaufnahme nehmen die einzelnen Instrumentengruppen, wie etwa die Holzbläser, eine bemerkenswert reiche Tonfülle und Tontiefe an, die den Eindruck plastischer, greifbarer Ausrundung bewirkt. Diese 'dritte Dimension' hebt die verschiedenen Klangarten deutlich voneinander ab und verleiht dem Klangbild eine Klarheit und Durchsichtigkeit, wie sie die Monoplatte in solchem Ausmaß nicht gewähren kann."

    Nun muß man natürlich berücksichtigen, daß diese Abhandlung im Jahr 1959 geschrieben wurde, sozusagen in der Steinzeit von Stereo. So kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, daß eine "Monofassung der Stereoausgabe vorzuziehen" sein soll. Damals (bis ca. 1965) wurden alle Neuaufnahmen sowohl in Mono- als auch in Stereofassung angeboten, bis die Hersteller ganz einfach auf ihre Plattentaschen schrieben: "Stereo, auch mono abspielbar", was dann dazu führte, daß der größere Abtastsaphir für Mono die Stereoplatte nach mehrmaligem Abspielen zerstörte, worauf Alfred schon hingewiesen hat. Da aber die Käufer sich sehr rasch mit neuen, Stereo-tauglichen Plattenspielern versorgten, erledigte sich dieses Problem bald von selbst.

    Ich persönlich halte meine zahlreichen Mono-CDs in Ehren (ich habe die meisten dieser Aufnahmen bereits auf LP gehabt), weil eben Künstler wie Furtwängler, Toscanini, Callas, Bruno Walter, Fricsay, Monteux entweder gar nicht in Stereo aufnehmen konnten oder erst in ihrer Spätphase. Und auf viele künstlerische Sonderleistungen, wie z.B. Verdis Requiem unter Victor de Sabata oder die Beethoven-Sinfonien mit Furtwängler, möchte ich auf keinen Fall verzichten. Das hat oft auch nostalgische Gründe, wenn ich ein Werk in einer Monoaufnahme erstmals kennengelernt habe. Doch letztlich ist der künstlerische Wert einer Aufnahme entscheidend, erst in zweiter Linie die Klangtechnik.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Was ich im Zusammenhang mit diesem Thread doch interessant finde:

    Die Mono-Ära dauerte im Vergleich nicht besonders lange. Von Erfindung der elektrischen Aufnahme 1924 bis zur Einführung von Stereo 1954 sind es gerade einmal 30 Jahre. Rechnet man gar nur die sog. Phase des "edlen Mono" ab Erfindung der Vinyl-Schallplatte 1948, waren es eigentlich nur ein paar wenige Jahre. Wie gesagt: Stereo gibt es jetzt seit 65 Jahren, und selbst wenn man erst ab dem endgültigen Durchbruch circa 1965 rechnet, über 50 Jahre.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • So kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, daß eine "Monofassung der Stereoausgabe vorzuziehen" sein soll. Damals (bis ca. 1965) wurden alle Neuaufnahmen sowohl in Mono- als auch in Stereofassung angeboten, bis die Hersteller ganz einfach auf ihre Plattentaschen schrieben: "Stereo, auch mono abspielbar", was dann dazu führte, daß der größere Abtastsaphir für Mono die Stereoplatte nach mehrmaligem Abspielen zerstörte, worauf Alfred schon hingewiesen hat. Da aber die Käufer sich sehr rasch mit neuen, Stereo-tauglichen Plattenspielern versorgten, erledigte sich dieses Problem bald von selbst.


    Tatsächlich hatten die Beatles ihre Anstände mit stereo, auch wenn sie in ihren letzten Jahren die Technik weidlich ausgenutzt hatten. Aber: alle ihre Platten erschienen auch in mono und es war wohl John Lennon, der die mono-Fassungen bevorzugte.

    stereo ist natürlich fein, aber die Interpretation ist mir ebenso wichtig. Der Anteil mono-Platten in meiner LP-Sammlung dürfte recht hoch sein. Ist sicher auch eine Generationenfrage; ich selbst war 13, als ich zum ersten mal stereo in einem Plattengeschäft hörte (und mich wunderte, warum das so anders klang als daheim). Ob tatsächlich so schnell auf neue Plattenspieler umgestellt wurde damals? Immerhin gab es Anfang der 1950er schon einmal so eine Umstellung von Schellack auf Vinyl, parallel dazu die Schallbandkassette TefiFon. Und die nicht unbeliebten Spulentonbandgeräte. LPs waren teuer, die Geräte waren teuer, bei stereo wars auch nicht nur mit dem Plattenspielertausch getan, das ganze Equipement musste getauscht werden, und das war damals nicht billig. Dank DDR-Import war dann in den späten 1970er Jahren ein einfacher stereo-Plattenspieler erschwinglich. Aber ich hatte damals schon einige mono-Platten im Bestand. Meine Lieblingsaufnahme von Beethovens 9. (Horenstein) und seinem 5. Klavierkonzert (Kempff/van Kempen) gibt's eben nur in mono.


    Liebe Grüße vom Thomas :hello:

    Früher ist gottseidank lange vorbei. (TP)
    Wenn ihr werden wollt wie eure Väter waren werdet ihr so wie eure Väter niemals waren.

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  • Meine ersten musikalischen Entdeckungsreisen fanden im Mono-Zeitalter statt. Ich hatte also überhaupt keine Wahl. Mir kam es immer auf die Musik an. Die allererste Platte in meinem Besitz war diese:


    61R-huaH5pL.jpg


    Sie lag zunächst nur in Mono vor und hat meine Liebe zu Wagner begründet. Das war so elementar wie die erste Liebe. :love: Die frühen Stereo-Platten, die schließlich auch ich zu schätzen begann, kosteten das Doppelte einer Mono-Einspielung. An die Anschaffung in großem Stil war für den klammen Schüler nicht zu denken. :( Mein älterer Bruder brachte eine Platte, die die Stereo-Effekte auf der heimischen Anlage erklingen ließ. Das war faszinierend.


    Bis heute aber nicht habe ich nie der Vorstellung nachgehangen, dass sich der Klang in einem Opernhaus oder in einem Konzertsaal auf Tonträgern konservieren lasse. Für mich gab es immer nur das Liveerlebnis auf der einen und die Lautsprecherwiedergabe auf der anderer Seite. Ein Beispiel: Es gibt sehr gute Mitschnitte aus Bayreuth. Keiner aber erreicht das, was man vernimmt, wenn man im Saale des Festspielhauses sitz. Da liegen Welten zwischen! Einspielungen - ob Mono oder Stereo - betrachte ich seit jeher als eine ganz besondere ästhetische Kategorie, weil nie weiß, inwiefern daran herummanipuliert wurde. Schon das noch so perfekte Mikro ist nicht das Original.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • stereo ist natürlich fein, aber die Interpretation ist mir ebenso wichtig. Der Anteil mono-Platten in meiner LP-Sammlung dürfte recht hoch sein.

    Lieber Thomas,


    ich will für mich mal grob schätzen: 70 % Stereo, 30 % mono. Auch für mich zählt die Interpretation mehr als die Technik.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß z.B. Eugen Jochum angeblich keinen Unterschied zwischen einer Mono- und einer Stereoaufnahme auf seiner sicher nicht ganz billigen Anlage hören konnte. Beecham machte sich gar lustig über Stereo (als erstmals "stereophonic" auf einer seiner LPs stand, meinte er: "stereocomic"!). Und der berühmte EMI-Produzent Legge blieb lange Jahre Stereo-Skeptiker. Ob das auch etwas mit Altersstarrsinn zu tun hatte?


    Nochmals zu Stereo ./. Mono: In einer Besprechung von Karajans Aufnahme von Beethoven 7 mit den Wiener Philharmonikern (RCA/Decca, 1959) heißt es am Schluß: "die Monofassung beeindruckt mich in dieser Hinsicht stärker als die Stereoausgabe, weil hier der klangliche Anprall einheitlicher erfolgt und damit entscheidender durchschlägt."

    Ich besitze diese Aufnahme auf LP in Mono und auf CD in Stereo, kann die Aussage aber nicht bestätigen. Ich finde die Stereofassung wesentlich besser.

    Meine Lieblingsaufnahme von Beethovens 9. (Horenstein) und seinem 5. Klavierkonzert (Kempff/van Kempen) gibt's eben nur in mono.

    Beethovens 9. hatte ich zuerst mit Fricsay (DGG), aber das 5. Klavierkonzert (Kempff/van Kempen) war meine erste klassische Konzertplatte überhaupt:). Beide Aufnahmen zählen noch immer zu meinen Favoriten.


    LG Nemorino :hello:

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß z.B. Eugen Jochum angeblich keinen Unterschied zwischen einer Mono- und einer Stereoaufnahme auf seiner sicher nicht ganz billigen Anlage hören konnte. Beecham machte sich gar lustig über Stereo (als erstmals "stereophonic" auf einer seiner LPs stand, meinte er: "stereocomic"!). Und der berühmte EMI-Produzent Legge blieb lange Jahre Stereo-Skeptiker. Ob das auch etwas mit Altersstarrsinn zu tun hatte?

    Das klingt aus heutiger Sicht natürlich eher unfreiwillig komisch und dürfte bzgl. Legge gar seine größte Fehlentscheidung als EMI-Produzent überhaupt gewesen sein, zu spät die Zeichen der Zeit erkannt zu haben (deswegen sind leider etliche EMI-Produktionen zwischen 1954 und 1958 noch nicht in Stereo). Dass diese Abwertung der Stereophonie nicht allumfassend war, beweist das frühe und energische Engagement von Leopold Stokowski, Jahrgang 1882, für diese Technik. Wohl also auch nicht unbedingt eine Altersfrage. Von Stokowski gibt es Stereo-Versuchsaufnahmen bereits aus den 30er Jahren. Ich glaube ja, der Zweite Weltkrieg hat die schon weit fortgeschrittene Entwicklung um ein Jahrzehnt verzögert. Die Reichs-Rundfunk-Gesellschaft spielte ebenfalls bereits seit 1942 in Stereo ein (250 Stereo-Produktionen bis Kriegsende, leider fast alle verloren).

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • bzgl. Legge gar seine größte Fehlentscheidung als EMI-Produzent überhaupt gewesen sein, zu spät die Zeichen der Zeit erkannt zu haben (deswegen sind leider etliche EMI-Produktionen zwischen 1954 und 1958 heute noch nicht in Stereo).

    Lieber Joseph II.,


    in der Tat, Legge wollte kein Stereo. Sein Tontechniker Christopher Parker hat mehrfach heimlich in einem Nebenraum mit Stereo experimentiert, während Legge nebenan seine Monoaufnahmen machte. So z.B. der legendäre "Rosenkavalier", Klemperers Beethoven 7 von 1955, Karajans Brahms 2 und Unvollendete, und noch ein paar mehr. Deshalb konnten die Stereofassungen dieser Aufnahmen erst nach Legges Tod veröffentlicht werden.

    Besonders ärgerlich war seine Entscheidung während der Aufnahmen für die Strauss-Oper "Capriccio" unter Wolfgang Sawallisch (1958), als er einen dummen Streit während der Hörproben zwischen Eberhard Waechter und Fischer-Dieskau (Fi-Di fand, daß Waechter ihn "überschreien" würde) zum Anlaß nahm, die bereits begonnene Stereoaufzeichnung abzubrechen und das ganze Werk nur in Mono einzuspielen. Und das bei dieser unwiederholbaren Traumbesetzung! Ein nicht wieder gutzumachender Fehler. Aber Irrtümer der Großen sind bekanntlich oft große Irrtümer!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Weil wir es kürzlich andernorts hatten, lieber nemorino: Es wurde die erste Hälfte der zwölf Londoner Haydn-Symphonien von Sir Thomas Beecham, Bart., ja auch noch nur in Mono eingespielt - was zum Zeitpunkt der Aufnahme 1957/58 schon damals vorgestrig war. Allerdings muss man sagen, dass auch die schon in Stereo eingespielte zweite Hälfte klanglich leider Gottes alles andere als gelungen zu bezeichnen ist, wovon ich mich gestern nochmal überzeugte. EMI hat die Entwicklung da komplett verschlafen und hörbar nur widerwillig nachgezogen. Von den tadellosen Ergebnissen, die von Decca, RCA und Mercury schon drei, vier Jahre zuvor erzielt wurden, war man meilenweit entfernt. Ich könnte mir vorstellen, dass Legge am Ende zwar nachgab, aber keinen besonderen Wert auf die Erstklassigkeit des Stereo-Klangs legte. Der Ruf eines oft mediokeren Klanges haftete EMI noch lange nach Legges Rückzug an. Dabei machte EMI schon im Mai 1954 eine erste Stereo-Produktion mit Hans Hotter, stellte aber erst 1958 endgültig voll auf Stereo um - als scheinbar letztes Major-Label. DG tat dies 1956, Philips 1957.

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    – Luís de Camões

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  • EMI hat die Entwicklung da komplett verschlafen

    Lieber Joseph II.,


    EMI war schon immer ein bißchen schwerfällig. Auch mit der Einführung der LP 1948 tat man sich schwer, bis 1950 nahm man noch fast alles auf 78er Schellackplatten auf!

    An dem schlechten Klang von Beechams Haydn-Sinfonien ist Legge allerdings unschuldig. Seitdem Beecham auf Legges Wunsch 1946 das erste Konzert des von Legge gegründeten Philharmonia Orchestra geleitet hatte (als Lohn verlangte er eine Zigarre!), kurz darauf aber "sein" Royal Philharmonic Orchestra aus der Taufe hob und Legge vorwarf, "Philharmonia" sei doch ein lächerlicher Name, den sich kein Mensch merken könne, waren sich die beiden nicht mehr grün. Beecham nannte Legge danach "strohdumm"! Zwei schrullige Engländer eben.


    Deshalb fungierten als Produzenten für die Haydn-Sinfonien Beechams Lawrence Collingwood und Victor Olof (Nr. 93-98) und Peter Andry und Victor Olof (Nr. 99-104).

    Die Aufnahmen wurden buchstäblich scheibchenweise im Salle Wagram in Paris und in den Abbey Road Studios gemacht. Ein Beispiel: Nr. 99 8.u.16.5.58 Paris, 5.12.58 London und 30.4.1959 Paris. Ganz ähnlich ging es den anderen Sinfonien. Kein Wunder, daß da nichts Gescheites dabei herauskam. Aber immerhin war Beecham trotz allem bei der Sache, so daß man den mangelnden Klang überhören muß. Nicht ohne Grund haben die DECCA-Techniker die EMI oft als "alte Tante" verspottet.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Da gibts wieder viel zu sagen (ich hatt nicht gedacht, daß dieser Thread SOLCH einen Anklan findet.

    Also wier Antworten stann Fortführung meines Monolog...


    Ich bekenne mich eindeutig als zur ersten Gruppe gehörend, ich bevorzuge einen analytisch-transparenten Klang, bei dem jedes Instrument erkennbar und ortbar ist.

    Genau diese Gruppe wurde geködert. Herbert von Karajan - selber ein -Technikfreak, behauptete, daß eine Stereoplatte größeren Genuß bringe als ein Konzertbesuch

    Aus dem Gedächnis zitiert:


    "Stellen Sie sich vor, sie könnten JEDEDES EINZELNE Instrument heraushören, die hören das Orchester aus nächster Nähe, wie sonst nur ich es höre....."


    Rechnet man gar nur die sog. Phase des "edlen Mono" ab Erfindung der Vinyl-Schallplatte 1948, waren es eigentlich nur ein paar wenige Jahre. Wie gesagt: Stereo gibt es jetzt seit 65 Jahren, und selbst wenn man erst ab dem endgültigen Durchbruch circa 1965 rechnet, über 50 Jahre.

    Das klingt durchaus realistisch - ist es aber nicht.


    Seit etwa 1940 war die Hochfrequnz-Vormagnetisierung bei Tonbangeräten erfunden, es zu mehr Höhen, weniger Verzerrungen, höherer Aussteuerbarkeit - und somit Dynamik führte. ABER auf den damals veröffentlichten Schellackplatten konnte man dad nicht - oder allenfals eingeschränkt hören. Denn die Scgallakplatten rauschten wie ein Gebirgsbach. Ab ca 1950 stellten die fortschrittsfreundlichen Label auf Langspielplatte um und nützten den Klangvorteil des neuen Mediums, Auf Band war ja das Rauschen schon ab ca 1940 reduziert..

    Generell ist aber zu sagen, daß sie Tonqualität von Schallplatten schon sehr unterschiedlich war.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang, daß z.B. Eugen Jochum angeblich keinen Unterschied zwischen einer Mono- und einer Stereoaufnahme auf seiner sicher nicht ganz billigen Anlage hören konnte.

    Das ist gar nichts besonders. Im fortgeschrittenen alter - wenn die hohen töne nicht mehr hörbar sind, verschwindet auch die räumliche ortung.... (ein Trauerspiel)


    mfg aus Wien

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Das ist gar nichts besonders. Im fortgeschrittenen alter - wenn die hohen töne nicht mehr hörbar sind, verschwindet auch die räumliche ortung.... (ein Trauerspiel)

    Dann kann ich mir ja die Mono-Aufnahmen für das hohe Alter aufheben :hahahaha:

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Fortsetzung meine "Monologs"


    Die ersten Platten unterstützen nesonders die rechts links Stereophonie - weil die am besten den Leuten einbläiten was Stereo vermag. Diese Art von Stereo nannte man Ping-Pong Stereophopnie, wei eine der ersten Demonstrationsplatten eine Szene enthiel wo Ping Pong gespielt wurde ....


    Sofort traten die Gegener auf den Plan und bezeichneten solche Pallten als ordinär und plakativ.....


    UInd es gab zahreiche Leute, die sofort den Unterschied hörten, wenn das Stereolämpchen am Verstärker leuchtete - Daß die aufgelegte Platte nur _MOMO war störte das vermeintliche Stereoerlebnis in keiner Weise.


    Es ist vilelleicht anzumerken, daß auch MONO über zwei Kanäle mehr Klangfülle bringt, und zwar wei die abstrahlende Fläche der Basslautsprecher verdoppelt wird., ähöicvh wie heute beim Subwoofer.


    Es ist auch unrichtig, daß momo Platten keine räumliche unformation enthielten, Das ist zwar oft der Fall, aber Schuld der Tontechnik. Es fehlt bei Momo zwar der rechts links Effekt aber man kann bei richtig aufgenommen momo Aufnahmen sehr wohl die Tieffe hören.


    Solo Stimmen und Klavieraufnahmen stellen in mono aufgenommen nicht wirklich eine Einschränkung dar. In der Vergangenheit hat man Sänger immer ein wenig akustisch an die Rampe geholt un zu Ungunsten des Orchesters. Damit erreichte man bessere Sprachverständlichkiet und das Timbre kamm besser zur Geltung.


    MEINE Kritik an der Stereoplatte nach deren Einführung war:

    "Na fein - Kaum hat man das Plattenrauschen einigermaße zurückgedrängt, nimmt man jetzt mehrkanalig auf. Was ist der Effekt ? DOPPELTES Plattenrauschen UND dreidimensionales Knistern - wie ein Kaminfeuer...."

    In der Tat waren die Nebengeräusche technikbedingt - vermehrt.....


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Ich habe vor vielen Jahren häufig auf dem Bett liegend Musik gehört, was keinen Stereo-Effekt ermöglichte, weil die Lautsprecher in der Verlängerung des Bettes standen, also etwa so:


    -----------------LS

    -

    Couch (der Hörplatz, auf den das bescheidene Setup ausgerichtet war)

    -

    -----------------LS

    -----------------B

    -----------------B


    Da hatte ich mal aus irgendwelchen Gründen mit dem Mono-Schalter am Verstärker, evtl. weil ich eine Mono-Platte abspielte oder für irgendeinen Test, gespielt und ihn angeschaltet gelassen. Habe mehrere Tage oder gar Wochen daher nur Mono gehört (natürlich fast nur Stereoaufnahmen), bis ich es irgendwann gemerkt habe.

    Dem Zitat in #13 kann ich nur bedingt zustimmen. Die ersten Stereoaufnahmen zeigen leider keineswegs immer die dort angeführte bessere Transparenz etc. Über Kopfhörer ist Mono manchmal störend, aber von den meisten "Hifi-Mono"-Aufnahmen zwischen ca. 1945 und 58 bin ich oft positiv überrascht, gerade auch bei der Transparenz und Dynamik. Und ich höre die auf remasterten CDs, Vinylliebhaber versichern, dass sie mit entsprechenden alten? Tonabnehmern eher noch besser klingen.

    Bei mir ist es extrem von der konkreten Aufnahme abhängig, was mich stört. Verzerrungen etwa meistens mehr als die "Enge" vieler Monoaufnahmen. Oder "künstlicher", "greller", flacher Klang, wie auf nicht wenigen Stereo- oder Digitalaufnahmen.

    Struck by the sounds before the sun,
    I knew the night had gone.
    The morning breeze like a bugle blew
    Against the drums of dawn.
    (Bob Dylan)

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  • Sehr interessantes Thema...

    Meine erste gravierende Erfahrung mit der Stereophonie im eigentlichen Sinne (nicht lediglich 2 Lautsprecher, die irgendwo herumstehen) war als ich den Stereo-Kassettenrekorder einer französischen Austauschfamilie mit entsprechenden Tonträgern bestückt auf mein Bett gelegt habe und tatsächlich den einen Lautsprecher mit dem einen und den anderen Lautsprecher mit dem anderen Ohr gehört habe. Das Erlebnis war fantastisch, mit diesem einfachen Gerät war eine Räumlichkeit und örtliche Auflösung zu hören, die ich vorher so noch nie kennengelernt habe (müsste so Ende der 70er gewesen sein). Seitdem hatte ich den Wunsch, auch einmal eine höherwertige Stereoanlage zum Hören meiner Musik zu besitzen.


    Einige Jahre später war dann dann auch der Fall, die erste richtig gute Anlage (für damalige Verhältnisse) mit CD-Spieler und alllem drum und dran gab's dann aber erst Mitte der 80er. Allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass damals so als Pubertier das bewusste und aufmerksame Hören in optimaler Hörposition noch etwas schwierig war.


    Seit etwa 15-20 Jahren ist das nun komplett anders. Ich höre mich immer wieder bewusst hin, lege einen Tonträger ein oder - heutzutage - wähle eine Aufnahme auf Qobuz aus und höre konzentriert und aufmerksam der Musik zu, nicht nur in Hinblick auf die Musik, die Struktur, die Interpretation, sondern eben auch auf die klangliche Gestaltung, wobei die Ortbarkeit im Stereospektrum eine wichtige Rolle spielt.


    Natürlich habe ich auch die ein oder andere Aufnahme in Monotechnik in meiner Sammlung, einige sind sogar sehr klangschön und auch transparent aufgenommen, aber richtig Spaß macht es eben, weil einfach eine Konzertsaalatmosphäre spürbar ist, wenn man das Werk in Stereotechnik genießen kann.


    Mir ist völlig bewusst, dass die CD ein Kunstprodukt ist, dass also der Toningenieur eine Aufnahme so gestaltet, wie er es für richtig hält. Das kann dem Original, welches man im Konzertsaal hört, sehr nahe kommen, muss es aber nicht. Man kann mit geeigneter Aufnahmetechnik eine extrem durchhörbare Stereoperspektive "gestalten", man kann aber auch den Fokus auf einen Mischklang (einige würden es wohl "Klangbrei" nennen) legen. Auch kann man z. B. bei Einzelinstrumenten wie dem Klavier eine gewissen räumliche Distanz schaffen, man kann es aber auch extrem "heranholen" und einen sehr trockenen und direkten Klang erzeugen. Beispiele sind die neu Aufnahme der Beethoven Klaviersonaten von Igor Levit, wobei das Klavier in etwa mittlerer Distanz klangschön, aber auch mit einem gewissen Hall aufgenommen wurde, bei der Aufnahme derselben Werke gespielt von Gulda auf Amadeo ist das Klavier knochentrocken und sehr direkt aufgenommen, was einen näheren Eindruck hervorruft. Beide Aufnahmen haben ihren Wert und ihren Reiz, sie sind einfach anders gesaltet.


    Zurück zu Stereo vs. Mono: gerade wenn man sich bewusst auf eine optimale Hörposition begibt, dann ist die Stereophonie mit genau ortbaren Musikern extrem reizvoll. Daher gebe ich solchen Aufnahmen den Vorzug gegebenüber schlechteren Stereo- und auch Monoaufnahmen.


    Thema eines weiteren Threads könnte der Unterschied zwischen der Stereophonie und Mehrkanaltechnik sein, gerade bei Musikaufnahmen. Sehr interessantes Thema, wo auch die Raumakustik immer wichtiger wird.

    Viele Grüße,


    Markus.

  • Hier noch einige Auffälligleiten, die mit im Laufe dieses Threads wieder eingefallen sind:

    Zunächst wurde - die neue Technik abgelehnt. Nach dieser Phase jedoch - musste alles in Stereo sein. Man produziert fürs erst auf "Teufel komm raus" um recht schmell zu Stereoaufnahmen zu kommen, ersetzte viele dieser "Schnellschüsse" sehr bald durch "Hochkarätiges". Die Schnellschüsse waren aus meiner Sicht nicht minderwertg, aber es waren oft semiberühmte Künstler, die das aufgenommen wurden. Sie wanderten schnell in Midprice Seren (Budget gab es damals noch nicht) also statt 150,.. ÖS kosteten sie dann nur 99:-- öS. Die Serien "Resonance" und Privilege von DGG oder "Aspekte" von DECCA waren solche Serien. Die Firmen bewiesen schpon damals, daß sie oft krasse Fehlentscheidungen trafen, dann das war viel Gutes dabei, ich habe mich in meiner Jugend mit etlichen solcher Aufnahmen eingedeckt. Teilweise beko,,t man noch was davon bei "eloquence" Australia. Während man hier diese Billigpresisereie mit ensprechedn tehemfremden oder geschmacklosen Coverbildern bestrafte. ging man in Australien einen erfolgreicheren und sympathischeren Weg. Es sit schon irgendwie Pervers, daß man deutsche oder europäische Aufnahmen aus Australien oder Japan interessieren muss....


    Irgendwann sh man dann aber, daß man auf zahlreichen Aufnahmen sitzenbeliben würde - man erfand synthetisches Stereo und verschlechterte die Aufnahmen dadurch - machte sie IMO noch unattraktiver. Es gab dafür verschiedene Bezeichnungen, wie zb "Dupolo Sound.


    Dann war die MONO Schallplatte weitgehend gestorben.


    Es gab allerdings in den 70er Jahren eine Neuerscheinung:

    Den "Ring" unter Furtwängler !!

    Diese war zwar bereits 1953 aufgenommen worden . noch dazu live. aber er wurde bis niemals veröffentlicht

    Und zwar deshalb, weil ein oder mehrere auf dieser Aufnahm mitwirkenden Sänger einen Exklusivvertrag mit einen konkurrierenden Schallplattengesellschaft hatten und diese sie nicht freigab, ca 1974oder 75 (?) gab nab dann seine Einwillugung,

    Aber wer sollte diese Uralt aufnahme kaufen = Inzeisch war der Berühmte Solti ring in superber Tonqualität erhältlich, einer unter Karajan, und eine Dritte unter Böm aus Bayreuth, Wer solte da das technisch unzureichende Museumsstück zum Vollpreis kaufen ?

    Ich sollte mich irren - Daie Aufnahme fand reissenden Absatt und ist noch heute im Katalog.

    Warner verkauft sie recht preisgünstig, sodaß es sich nicht lohnt wegen der geringen Ersparnis Nachpressungen anderer Labels zu jkaufen. Wider erwarten gibt es nämlich auch bei historischen Aufnahmen gerinfügige Klangverschlechterungen gegenüber dem Original.


    Dann war Sendepause.

    Irgendewann - es muß 20 Jahre her sein - da mischten Plattenfilmen in ihr "Budget" und Midprice Wiederveröffentlichungen plötzlich mono Aufnahmen zu denen in Stereo - in meiner jungedn ein - NO GO.

    Das war teilweise nicht mal dukumentiert, oder nur indirekt, indem man die CD weder als MONO noch als STEREO deklarierte.

    Man verkaufte eben MUSIK

    Das Publikom schien mehrheitlich einverstanden oder nahm das einfach nicht zur Kenntnis.

    Ich habe damals (ein beinahe Psychopatholigischer Perfektionist) mir die Frage gestellt, ob das Legitim ist. Überraschenderweise kam ich nsch langem Nachdenken zu dem Schluss, dass dies - gute Aufnahmen vorausgesetzt - keine Täuschung des Kunden darstell.

    Ich halte es persönlich so, daß ich die "Teleton-Sinfonien, Konzert" (also die "plaktiven" nur in Stereo kaufe, bei Stimmen oder Solo Klaviervorträgen , soe teilweise auch bei Kammermusik mono durchaus mit Genuss hören kann..(im Alter wird das sowieso ummer unwichtiger ......:( )


    mfg aus Wien

    Alfred

    Wenn ich schon als Vorbild nicht tauge - lasst mich wenigstens ein schlechtes Beispiel sein !



  • Welche Klangqualität noch als akzeptabel betrachtet wird, sollte doch jeder Musikhörer für sich selbst entscheiden dürfen. Die jeweiligen Gewohnheiten und Vorlieben haben sicherlich auch etwas mit der Motivation zu tun, die dem Musikhören zugrunde liegt. Wer sich z.B. als Melomane und Stimmenliebhaber versteht, der wird wahrscheinlich auch alte Schellack-Schätzchen gerne hören, weil darauf eine Generation von Sängerinnen und Sängern verewigt wurde, die ihm immer noch als Referenz gelten und die es auf anderen Tonträgern eben nicht gibt. Und wenn man das Primat der Interpretation über alles stellt, dann hört man z.B. seinen Furtwängler natürlich auch in Mono. Dagegen habe ich überhaupt nichts einzuwenden. Ich selbst bin allerdings primär ein Genuss-Hörer, und Genuss empfinde ich nur, wenn die Klangqualität gewissen Mindestanforderungen genügt. Das ist bei Mono-Aufnahmen definitiv nicht der Fall, und auch bei frühen oder einfach nur schlechten Stereo-Aufnahmen nicht. Da mag dann eine Furtwängler-Aufnahme einer Beethoven-Symphonie interpretatorisch noch so grandios sein, es interessiert mich einfach nicht, weil ich sie nicht hören will. Und es nervt mich ehrlich gesagt, wenn man das dann als oberflächlich oder sonstwie abwertend bezeichnet oder meint, Mono oder Stereo sollten keine Rolle spielen.


    Meine Haltung ist also: Interpretation und klangliche Qualität tragen beide gleichermaßen zur Bewertung einer Aufnahme bei. Und ebenso, wie eine misslungene Interpretation eine Aufnahme im schlimmsten Falle wertlos macht, gilt dies für eine schlechte Klangqualität.

    Dr Therad hat sich wirklich interessant und von allen nachvollziehgbar entwickelt.


    :thumbup:Im Prinzip brauche ich hier nicht viel zu schreiben, denn Bertaridos Ausführungen kann ich mich nur anschiessen.

    :!:Dennoch kann ich auch nemorinos Ausführungen bestens nachvollziehen:

    Lieber Nemorino, Du bist einfach mit Mono-Aufnahmen gross geworden und hast diese schätzen gelernt und wurdest davon geprägt.


    Das ganze ist eine Frage der Generation.

    Ich hatte meine erste Stereoanlage als Teenie (ca.mit 14) Jahren bekommen und mir dazu meine 1. Ispophon Selstbauboxen gebaut.

    :saint: Meine erste LP war Beethoven Eroica- Klemperer (EMI, 1959) natürlich nur in Stereo. Nie wäre ich auf die Idee gekommen mir jemals eine Mono-Platte zuzulegen. Mein Klangempfinden war von Anfang an darauf gerichtet. Hörspass gab es nur in Stereo !

    Natürlich ist mir die Interpreatatione immer sehr sehr wichtig. Ich bin der Meinung, dass es für mein persönliches klassisches Repertoire keine Mono-Aufnahme gibt, die mich wegen des Klanges trotzdem überzuegne könnte, die nicht auch von einer TOP-Stereoaufnahme verfügbar wäre.


    8) Nenne mir im sinfonischen Bereich ein Beispiel in Mono und ich nenne Dir ein Gegenstück in Stereo, dass nicht minder überzeugend ist. Natürlich gibt es jede Menge Sänger, die nur wegen des Alters in Mono verfügbar sind. Aber das ist ohnehin total nicht meine Musik !

    Ich finde es auch schade, dass mir die Aufnahmen vom "Monowängler" verborgen bleiben. Aber der Hörspass geht dann bei mit gegen Null !

    Ich hatte mal Furtwängler-Platten mit seinen Orchesterwerken ... die waren aber sowohl von der Musik, wie noch mehr vom Klang für mich indiskutabel ...


    Mono-CD´s finden sich bei mir nur in bestimmten CD-Boxen, in denen wertvolle Aufnahmen eines Künstler versammelt sind: Zum Beispiel die Emil Giles-Box (EMI) in der die Beethoven - KK mit Szell (Stereo) und von einem Holländer .. weis jetzt nicht mal den Namen :pfeif: (Mono) enthalten sind.


    *** Es gibt eigentlich nur wenige MONO-Aufnahmen die ich für mich als hörenswert beurteile; das ist u.a. mein Lieblings-VC = Schostakowitsch VC Nr.1 mit Oistrach/Mrawinksy (Melodiya, 1959), weil es von der Int einfach die Beste ist. Aber viele zahlreiche Alternativen in Stereo, die ich besitze, sind auch nicht von schlechten Eltern ... und haben weit mehr Details und hörbare Einblicke zu bieten.



    8) Wie Josef in einem anderen Thread dieser Tage schon sagte:

    :!:Die Zeit der Mono-Aufnahmen ist inzwischen kürzer als die bis heute andauernde Stereo - Phase .............. keine Frage womit soll ich mich denn da noch ärgern soll ?

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ich hatte meine erste Stereoanlage als Teenie (ca.mit 14) Jahren bekommen und mir dazu meine 1. Ispophon Selstbauboxen gebaut.

    :saint: Meine erste LP war Beethoven Eroica- Klemperer (EMI, 1959) natürlich nur in Stereo. Nie wäre ich auf die Idee gekommen mir jemals eine Mono-Platte zuzulegen. Mein Klangempfinden war von Anfang an darauf gerichtet. Hörspass gab es nur in Stereo !

    Das war bei mir nicht anders, lieber Wolfgang. Ich habe auch als Teenager angefangen, so richtig Musik zu hören. Anfangs noch primär die damals gerade aktuelle Rock/Pop-Musik, aber auch viel Elektronik (Tangerine Dream, Klaus Schulze, etc.) Jeder hatte damals seine erste HiFi-Anlage zu Hause, die natürlich stolz im Freundeskreis präsentiert und verglichen wurde. Untereinander wurden Musikkassetten ausgetauscht, um an Aufnahmen der LPs zu kommen, die andere besaßen. Und natürlich haben wir viel aus dem Radio aufgenommen, wo damals die Songs noch bis zum Ende gespielt wurden, ohne dass jemand hineinquatschte. Dir ist Mal Sondocks Hitparade sicher auch noch in Erinnerung. Mit der Zeit erwachte bei mir das Interesse an Klassik, und zum Glück kam dann bald die CD auf den Markt, so dass ich meine bis dato wenigen Klassik-LPs schnell durch CDs ersetzen konnte. Endlich kein Knistern mehr beim Abspielen, welche Wohltat! Zu der Zeit hat in meinem Bekanntenkreis an Mono überhaupt niemand auch nur einen Gedanken verschwendet, eine Mono-Aufnahme zu kaufen war für uns so unvorstellbar wie ein Grammophon anzuschaffen. ^^

    Der Traum ist aus, allein die Nacht noch nicht.

  • Im fortgeschrittenen alter - wenn die hohen töne nicht mehr hörbar sind, verschwindet auch die räumliche ortung.... (ein Trauerspiel)

    Lieber Alfred,


    auch mein Hörvermögen hat merklich nachgelassen, aber eine Stereo- von einer Monoaufnahme kann ich immer noch nach den ersten Tönen unterscheiden. Hoffentlich bleibt das noch lange so.


    Nenne mir im sinfonischen Bereich ein Beispiel in Mono und ich nenne Dir ein Gegenstück in Stereo, dass nicht minder überzeugend ist.

    Lieber Wolfgang,


    ich glaube, das ist nicht die entscheidende Frage. Natürlich gibt es inzwischen zu jeder Monoplatte ein mindestens gleichwertiges Gegenstück. Das sehe ich ganz genau so. Nehmen wir als Beispiel Beethovens Pastorale: Wer wollte bestreiten, daß es in Stereo mindestens zwei Dutzend Spitzenaufnahmen dieser Sinfonie gibt, aber leider kann ich Furtwängler oder Toscanini nicht mit diesem Werk in Stereo hören! Und das ist für mich der eigentliche Grund, diese alten Aufnahmen, die technisch nicht heutigem Standard entsprechen, zu sammeln und zu hören. Hinzu kommt noch der nostalgische Effekt, eben weil ich viele Stücke erstmals mit einer Monoaufnahme kennen- und liebengelernt habe. Wie Du richtig feststellst, ich bin mit Monoaufnahmen groß geworden und davon geprägt. Aber ich gebe Dir völlig recht: Einen richtigen Hörgenuß bietet nur eine gute Stereoaufnahme, daran gibt es keinen Zweifel. Doch es gibt eben einmalige künstlerische Sonderleistungen, die man leider eben nur in Mono "genießen" kann. Ich denke da spontan an die 14 Walzer von Chopin mit Dinu Lipatti, im Sommer 1950 aufgenommen (er starb am 2.12.1950). Die Anschlagkunst dieses genialen Pianisten ist schon etwas Einmaliges, und sie hören zu können erfüllt mich immer wieder mit Freude und Dankbarkeit.

    Natürlich gibt es jede Menge Sänger, die nur wegen des Alters in Mono verfügbar sind. Aber das ist ohnehin total nicht meine Musik !

    Ich weiß, lieber Wolfgang, aber bei mir spielen Opern und Oratorien ebenfalls eine große Rolle. Wenn ich nur an die zahlreichen Opern mit Maria Callas denke, sie sind fast alle noch in Mono aufgenommen (bis auf zwei oder drei, aber da war sie stimmlich schon längst über ihren Zenit), aber sie sind für mich einfach unersetzlich und unendlich kostbar, weil sie eine Kunst beherrschte wie praktisch keine ihrer Kolleginnen, nämlich herrlichen Gesang mit einer stimmschauspielerischen Darstellung zu verbinden, die einmalig ist. Sie stellt die Personen, die sie verkörpert, nicht dar, sie ist Tosca, Norma oder Leonora. Nicht ohne Grund hat der von Dir so sehr verehrte Leonard Bernstein sie "die größte Künstlerin der Welt" genannt. Wie könnte ich auf ihre Aufnahmen verzichten, nur weil sie technisch nicht dem heutigen Stand entsprechen?

    Es gibt eigentlich nur wenige MONO-Aufnahmen die ich für mich als hörenswert beurteile; das ist u.a. mein Lieblings-VC = Schostakowitsch VC Nr.1 mit Oistrach/Mrawinksy (Melodiya, 1959), weil es von der Int einfach die Beste ist.

    Es freut mich, daß Du als notorischer "Mono-Verächter" immerhin auch Ausnahmen zuläßt.

    So nenne ich Dir zum Schluß eine Mono-Aufnahme, bei der Du - ich bin mir ziemlich sicher - alle klanglichen Mängel schlicht und einfach vergißt:

    Die "Pastorale" ist in Stereo aufgezeichnet, während die Sinfonie Nr. 8 "nur" in Mono erklingt. Doch das ist m.E. eine Aufnahme, die einen schier vom Stuhl haut. Sie wurde 1954 aufgezeichnet und klingt für ihr Alter und trotz fehlender Stereotechnik gut. Aber Scherchens Interpretation ist so überragend, daß alles andere völlig belanglos wird.


    Ein schönes Wochenende und

    LG, Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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