Peter Schreier ist tot!

  • Liebe Freunde,

    soeben erfuhr ich die traurige Nachricht:


    Peter Schreier ist am 25.Dezember 2019 im Alter von 84 Jahren in einem Dresdner Krankenhaus verstorben.


    Für die Musikwelt ein unendlich großer Verlust.


    Er war der beste Tenor den ich kannte.

    Sein Evangelist wird unvergessen bleiben.


    RIP.;(

    W.A.Mozart:)

  • Auch ich habe davon gerade durch einen Konzertfreund erfahren. Es macht mich sehr traurig, obwohl ich wusste, dass er sehr krank war. Peter Schreier hat mich (wie auch Theo Adam) über Jahrzehnte musikalisch begleitet. Auch jetzt in der Weihnachts- und Adventszeit habe ich immer wieder seine Aufnahmen gehört, das Bachsche Weihnachtsoratorium, weitere Kantaten mit ihm und natürlich seine LP, auf der er Weihnachtslieder singt.

  • Ich habe es auch vorhin in den Nachricthen gehört und bin sehr traurig.


    R. I. P.

    1. "Das Notwendigste, das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo". (Wolfgang Amadeus Mozart).
    2. "Es gibt nur ein Tempo, und das ist das richtige". (Wilhelm Furtwängler).

  • Chrissy hat die Nachricht, die auch mich bewegt, bereits vor drei Stunden im Forum verbreitet.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Die "Tagesschau" hat soeben mit einem kleinen Filmbeitrag die traurige Nachricht bestätigt.


    Zum Trost und zur Erinnerung an Peter Schreier bleiben uns seine sehr zahlreichen Tondokumente, wobei die "Tagesschau" darauf hinwies, dass seine 'Weihnachtsplatte' mit 1,4 Millionen Exemplaren die meistverkaufte Schallplatte der DDR gewesen ist. Ich habe sie noch vorige Woche auf dem Plattenteller gehabt...


    R. I. P.


    Carlo

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  • Diese traurige Nachricht erschüttert mich auch. Da ich viele Werke zuerst in den schönen alten DDR-Aufnahmen kennenlernte, in denen Peter Schreier sehr oft dazu gehörte, trifft es mich umso mehr. Gewissermaßen ein Name, der mich seit den frühesten Anfängen meiner "Klassik-Laufbahn" begleitete. Eine unverkennbare Stimme, die nun leider für immer verstummt ist. Ein Jegliches hat seine Zeit. In seinen zahllosen Aufnahmen wird er indes unsterblich bleiben.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Ich habe eine besondere Aufnahme von ihm, nämlich das "Tagebuch eines Verschollenen" von Janacek. Er ist dafür eigentlich nicht der richtige Sänger, weil er manchmal zu sehr "Belcanto" singt. Aber er singt deutsch, was auch mal gut zu hören ist. Das Besondere: man kann jedes Wort verstehen, das macht diese Aufnahme einzigartig.

    Schönheit lässt sich gerne lieben...

    (Andreas Hammerschmidt,1611-1675)

  • Zum Tode von Peter Schreier. Aus leider aktuellem Anlaß hat der TV - Sender MDR kurzfristig das Programm geändert und sendet unter dem Titel

    Peter Schreier - Stimmwunder und Weltbürger

    am morgigen Sonnabend, d. 28. 12., um 14.30 Uhr einen halbstündigen Beitrag.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Der Name Peter Schreier hat mich ziemlich seit Beginn seiner Karriere begleitet. Er war der Exportschlager der DDR auf sängerischem Gebiet, gastierte von New York bis Mailand auf den wichtigsten Opernbühnen der Welt. Ich habe ihm seine Privilegien gegönnt. Er hatte einfach eine schöne Stimme, sein prägnanter klarer lyrischer Tenor war einzigartig. Besonders ist er mir als Bach-Interpret aufgefallen:

    In späteren Jahren hat er sich auch als Dirigent versucht, ohne dort annähernd das Format zu erreichen, das er als Sänger hatte. Die Opernbühne hat er bereits im Jahre 2000 als Tamino in der "Zauberflöte", eine seiner wichtigsten Partien, verlassen. Für die Musikwelt wird er unvergessen bleiben.

    :hello:

    Wenn schon nicht HIP, dann wenigstens TOP

  • Ein großer Loge, Mime, David! Unvergessen als einer prägenden Sänger des Dresdner Rings.


    Hier 1987 mit den Meistersingern in Japan.


    ..., eine spe*ifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifi*ierbar.
    -- Aydan Ö*oğu*

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  • Ich höre mir nun Peter Schreiers letzte Studioaufnahme an, seine mit dem Dresdner Streichquartett 2005 in der Lukaskirche Dresden aufgenommene "Winterreise" von Franz Schubert.


    "Menschen, die nichts im Leben empfunden haben, können nicht singen."
    Enrico Caruso


    "Non datemi consigli che so sbagliare da solo".
    ("Gebt mir keine Ratschläge, Fehler kann ich auch allein machen".)
    Giuseppe di Stefano

  • Zum Tode von Peter Schreier. Aus leider aktuellem Anlaß hat der TV - Sender MDR kurzfristig das Programm geändert und sendet unter dem Titel

    Peter Schreier - Stimmwunder und Weltbürger

    am morgigen Sonnabend, d. 28. 12., um 14.30 Uhr einen halbstündigen Beitrag.


    CHRISSY

    ... und vor ein paar Minuten ging diese Sendung zu Ende, die ich mir mit großem Interesse angeschaut habe, und die von mir aus

    hätte gerne noch eine halbe Stunde weitergehen dürfen. Sehr gut fand ich, daß es nur relativ wenige und kurze seiner Gesangsdarbietungen gab,

    da man ja sehr Vieles von Peter Schreier in der Gesamtheit kennt. Da blieb dann viel Raum für persönliche Schilderungen und Erinnerungen.

    Und man hat auch da manches Neues erfahren.

    Persönlich bedauere ich heute, daß ich, obwohl ich früher so oft in der Berliner Staatsoper war, ihn nie live erlebt hatte.


    CHRISSY

    Jegliches hat seine Zeit...

  • Ich konnte Peter Schreier mal in München erleben, als er den Namensgeber dieses Forums gab.

    Zusammen mit Lucia Popp und Kurt Moll hat er mir einen unvergesslichen Abend beschert. Am Dirigentenpult stand kein Geringerer als Wolfgang Sawallisch.

    Freundliche Grüße Siegfried

  • Wieder ist der Vorhang für einen der großen alten Sänger der Nachkriegsgeneration endgültig gefallen. Ich habe Schreier öfters auf der Bühne und als Liedersänger gehört. Er war einer der musikalisch und technisch perfektesten Sänger. Unvergessen ist mir sein Besuch bei der Gottlob Frick Gesellschaft und seine Mitwirkung in der Matinee. Wir saßen abends noch einige Zeit zusammen, da lernten meine Frau und ich einen grundgescheiten, gebildeten Herrn kennen, dem man sehr gerne zuhörte. Der große Sänger bedankte sich anschließend für den schönen Abend, indem er eine handgeschriebene Grußkarte sandte. Möge er nun in Frieden ruhen und einen Engelchor verstärken. Manche Leistung von ihm wird in Erinnerung bleiben.

    Herzlichst

    Operus (Hans)

    Umfassende Information - gebündelte Erfahrung - lebendige Diskussion- die ganze Welt der klassischen Musik - das ist Tamino!

  • Peter Schreier habe ich das erste Mal, meiner Erinnerung nach, als Joaquino gehört in Fidelio; da sang er, da ich nur einen Querschnitt besaß, nur bei wenigen Stellen mit, aber die Stimme ließ mich aufhorchen. In Begeisterung versetzte mich dann in Cosí fan tutte sein "un aura amorosa", dass wunderschön gesungen war, sowohl technisch als auch interpretatorisch, die Verblendung der Register, das Einbinden des Falsetts in die Gesangslinie, das mühelose Legato, verbunden mit fein dosiertem An- und Abschwellen, zeigten da einen Sänger von höchstem Rang, den ich seitdem immer wieder in verschiedenen Rollen in der Oper, Operette und Lied sehr gerne gehört habe. Möge er in Frieden ruhen; seine Aufnahmen, die einen Schatz darstellen, für den ich sehr dankbar bin, werden bleiben und Bestand haben.



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  • Mir ist Peter Schreier vor allem als Liedersänger kostbar! Schumanns Liederkreis op. 39 (nach Gedichten von Eichendorff) höre ich am liebsten von ihm, in dieser Aufnahme:

    mit Norman Shetler am Klavier. Auch klangtechnisch ist die Aufnahme aus dem Jahr 1972 einwandfrei.

    Peter Schreier hat mit diesem Pianisten ein breites Repertoire von Schumann-Liedern erarbeitet, die ursprünglich auf 4 LP veröffentlicht wurden. Sie sind alle in meinem Bestand. Später wurden sie von Berlin Classics auf 3 CDs komplett wieder veröffentlicht.

    Als Mozart-Sänger habe ich ihn mit dieser CD kennen- und schätzen gelernt:

    Mozart: Arien, Arias, Airs 5 - Peter Schreier (Teldec) (1990-08-02)

    Ein schönes Porträt. Wobei ich nicht verschweigen will, daß ich seinen früh verstorbenen Kollegen Fritz Wunderlich in Mozarts Opernrollen bevorzuge.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Es war 2005 als ich Peter Schreier zum ersten und gleichzeitig zum letzten Mal live gehört habe. Es waren seine beiden Abschiedsvorstellungen im Musikvereinssaal - ein Abend "Winterreise" und ein oder zwei Tage später dann noch "Die schöne Müllerin". Seine allerletzte Zugabe beim zweiten Abend war das "Ständchen" - ich war sehr bewegt... R.I.P.

    Hear Me Roar!