Die Protagonisten der Alten Musik (XX) - Stile Antico

  • Stile Antico


    Dieses Ensemble wurde von einem Mitglied für diese Threadserie vorgeschlagen. Da es keinen Texxt ub der deutschen WIKIPEDIA darüber gibt, informiere ich mich im englischen Bereich und übersetze einige Passagen von dort.


    Stile Antico ist ein britisches Vokalensemble, das sich auf polyphone Alte Musik spezialisiert hat, die vor dem 18. Jahrhundert komponiert wurde, allerdings liegt der Schwerpunkt im Bereich der Renaissance und der Tudor-Rpoche


    Ebenso Wie Gruppen wie die Tallis Scholars oder The Sixteen hat es Wurzeln in der Chortradition der Colleges in Oxford und Cambridge, aber ungewöhnlich für Gruppen, die sich mit komplexer Polyphonie befassen, hat Stile Antico keinen Dirigenten. Die Sänger proben und treten als Kammermusiker auf.

    Das Ensemble wurde 2001 gegründet und gewannen bereits 2005 den Publikumspreis beim Wettbewerb für junge Künstler des Early Music Network.

    Von diesem Zeitpunkt an wurden sie als "einer der hellsten neuen Stars am Firmament der Vokalensembles der Renaissance" bezeichnet.

    Sie nehmen exklusiv für Harmonia Mundi auf, und das schon seit der Gründung. Was mich freu ist, daß allein 2018/10 drei Neuerscheinungen zu vermelden sind.


    Als Kennenlern CD habe ich eine CD mit Musik für die Habsburger gewählt, die zahlreiche

    Werke von berühmten Komponisten der Hochrenaissance enthält:



    Alonso Lobo (1555-1617)

    Cristobal de Morales (1500-1553)

    Heinrich Isaac (1450-1517)

    Jacobus Clemens non Papa (1510-1556)

    Josquin Desprez (1440-1521)

    Ludwig Senfl (1486-1543)

    Nicolas Gombert (1495-1560)

    Pierre de la Rue (1460-1518)

    Thomas Crecquillon (1505-1557)

    Thomas Tallis (1505-1585)



    mir freundlichen Grüßen aus Wien

    Alfred



    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • Von der Qualität des Chores Stile antico zeugt die CD mit Werken der Polyphonie von englischen Komponisten des 16. und 17. Jahrhunderts.


    .

    "Um Musik zu hören, muss man seine Ohren öffnen und auf Musik warten. Zuhören ist Anstrengung; blosses Hören keine Leistung – auch eine Ente kann hören." Igor Strawinsky



  • Im Thema "die besten Chöre kommen aus England" findet man eine Einspielung von Stile antico" mit "Ne irascaris Domine" von William Byrd.

    In Dr. Pingel´s Schreibtisch komme ich noch darauf zu sprechen. Ich wette, der vorschlagende Tamino war M. Müller; moderato ginge auch.

    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • Ich wette, der vorschlagende Tamino war M. Müller; moderato ginge auch.

    Nein das war am 8.September 2017 ein gewisser Dr. Pingel

    Die Tamino Moderation arbeitet 24 Stunden am Tag - und wenn das nicht reicht - dann fügen wir Nachtstunden hinzu.....



  • In einem fremden Land hat Stile Antico diese CD betitelt. Königin Elisabeth I. war die Hüterin des Anglikanischen Glaubens und ging mit harter Hand gegen die Katholiken vor, was diese mit dem Leben bezahlen mussten. Musik aus einer spannungsreichen Periode englischer Geschichte.

    Wie verhielten sich die Komponisten, die dem alten Glauben nicht abschworen?

    Einige der talentiertesten englischen Musiker Peter Philips und Richard Dering wählten ein Leben im ausländischen Exil. Der Lautenist John Dowland war seiner Königin gegenüber loyal, vereitelte ein Attentat auf sie, lebte aber viele Jahre auf dem europäischen Festland und wirkte an verschiedenen Höfen, weil er lange Zeit keine Anstellung am englischen Hofe erhielt. Die letzten 14 Jahre seines Lebens war er Lautenist Elisabeth I, komponierte aber nicht mehr. Andere wie Wiliam Byrd, der das Privileg des Notendruckes erhielt, entschieden sich für die innere Emigration und in England in geistiger Isolation zu komponieren und sich mit den im Exil lebenden Israeliten in Babylon zu vergleichen.

    Huw Watkins (*1976) ist ein zeitgenösssischer Komponist und steuert die Vertonung eines Gedichtes von William Shakespeare bei, das die Metapher der Beerdigung eines Vogels verwendet, um den Tod einer idealistischen Liebe zu beschreiben.


    Die CD ist ein schönes Beispie dafür, wie das Ensemble Stile Antico die Stücke auswählt und in Bezug zueinander stellt.


    "Um Musik zu hören, muss man seine Ohren öffnen und auf Musik warten. Zuhören ist Anstrengung; blosses Hören keine Leistung – auch eine Ente kann hören." Igor Strawinsky



  • Banner Trailer Gelbe Rose
  • John Sheppard (1515-1560) wird den wenigsten bekannt sein. Er lebte und komponierte in England zur Zeit Edvard VI, dem Vorgänger Elisabeth I


    Eine SACD stellt die Bandbreite seiner religiösen Kompositionen vor. Kunstvolle Polyphonie wird mit viel musikalischem Einfühlungsvermögen dargestellt.

    Es muss den Hörern bewusst sein, dass die Frauenstimmen einen Stilbruch darstellen, denn Frauen hatten zur Zeit Sheppards und lange Zeit danach in den Kirchenchören keinen Zutritt. Dennoch ist die Interpretation von Stile Antico dieser selten zu hörenden Musik hervorragend.

    Im Zentrum des Programms steht das Antiphon Media Vita. Es ist ein sehr langes Stück, das in einer akademischen Aufführung leicht langweilen und verstaubt wirken kann. Die Darbietung von Stile Antico ist hingegen lebendig, abwechslungsreich, kontemplativ, reich an Struktur, Textur und Farbe. Ein Merkmal der Sängerinnen und Sänger von Stile Antico ist, dass sie in ihrem Gesang aufeinander eingehen. Wer sie schon live erlebt hat, wird bestätigen, dass sie in Live-Auftritten musikalisch kommunizieren, was den Genuss erhöht und zum Verständnis der Musik beiträgt.


    "Um Musik zu hören, muss man seine Ohren öffnen und auf Musik warten. Zuhören ist Anstrengung; blosses Hören keine Leistung – auch eine Ente kann hören." Igor Strawinsky



  • John Sheppard (1515-1560) wird den wenigsten bekannt sein. Er lebte und komponierte in England zur Zeit Edvard VI, dem Vorgänger Elisabeth I


    Die Darbietung von Stile Antico ist hingegen lebendig, abwechslungsreich, kontemplativ, reich an Struktur, Textur und Farbe. Ein Merkmal der Sängerinnen und Sänger von Stile Antico ist, dass sie in ihrem Gesang aufeinander eingehen. Wer sie schon live erlebt hat, wird bestätigen, dass sie in Live-Auftritten musikalisch kommunizieren, was den Genuss erhöht und zum Verständnis der Musik beiträgt.

    Ich habe einiges von Sheppard gesungen, er wird tatsächlich unterschätzt wie einige andere englische Komponisten in dieser Zeit. Englische Chöre singen aber regelmäßig auch die unbekannten Werke.

    Was moderato über die Art und Weise der Kommunikation sagt, gilt für die meisten der Ensembles der Alten Musik; bei Ensembles, die ohne Dirigenten auftreten, ist das besonders auffällig. Ich denke etwa an Voces8, die hier einen eigenen thread (Michael Müller) haben. Aber auch Ensembles, die formal einen Leiter haben, spielen allein, wobei der Leiter manchmal nur den Startschuss gibt oder mit dezentem Kopfnicken reagiert.

    " ... wie weit soll unsere Trauer gehen? Wie weit darf sie es ohne uns zu entwurzeln...(Doe tote Stadt, Schluss)

  • A cappella Gesang ohne Dirigent lebt von dieser Kommunikation. Intensive Probenarbeit ist unerlässlich, um diese Präzision zu erreichen und eine Gruppengestaltung zu erreichen. Wer in einem Chor singt weiss, wie hoch die Anforderung ist ohne Dirigenten ein Werk aufzuführen. Dem sind nur echte Profisänger gewachsen.

    "Um Musik zu hören, muss man seine Ohren öffnen und auf Musik warten. Zuhören ist Anstrengung; blosses Hören keine Leistung – auch eine Ente kann hören." Igor Strawinsky



  • William Byrd lebte von 1543 bis 1623. Vor 400 Jahren starb der englische Komponist. Aus diesem Anlass hat das Ensemble Stile antico eine CD mit einer Auswahl aus deinen geistlichen Werken veröffentlicht.


    Messe für 4 Stimmen

    Retire my Soul; Gudeamus omnes; Asumpta est Maria; Optimam partem elegit; Turn our Captivity, o Lord; Praise our Lord, all ye Gentiles; Laudate Dominum; Tribue Domine



    Zwei Jahre zuvor hat Stile antico Werke des damals vor 500 Jahren verstorbenen Meisters der franco-flämischen Schule Joaquín Desprez (1440-1521) veröffentlicht.


    Missa Pange Lingua

    Salve Regina a 5; Vivrai je tousjours; El grillo


    Zwei Werke zweier weiterer Musiker der franco-flämischen Schule haben die 12 Sängerinnen und Sägner berücksichtigt.


    Hieronymus Vinders (aktiv von 1510 bis 1550): O mors inevitabilis

    Jachet de Mantua (1483-1559): Dum vastos Adriae fluctus


    "Um Musik zu hören, muss man seine Ohren öffnen und auf Musik warten. Zuhören ist Anstrengung; blosses Hören keine Leistung – auch eine Ente kann hören." Igor Strawinsky