Maria Tauberová – ein Star in der goldenen Ära des Prager Nationaltheaters

  • Maria Tauberová war ein lyrischer Koloratursopran mit einer sehr edlen Stimme, vorzüglicher Gesangstechnik und starker persönlicher Ausstrahlung.


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    Geboren am 28. April 1911, Vysoké Mýto, Tschechien (Geburtsname: Marie Proseková)

    Gestorben am 16. Januar 2003, Prag, Tschechien

    Sie war von 1945 bis 1983 mit dem Dirigenten Jaroslav Krombholc verheiratet


    Ihre Kindheit verbrachte sie in Ostböhmen als das Gebiet noch zum Habsburger Reich gehörte. Im Alter von 9 Jahren kam sie mit ihrer Familie nach Wien. Früh nahm sie Gesangsstunden. Unter ihren Lehrer waren Ferdinand Rebay und Rudolf Eibenschütz. Später führte sie ihre Ausbildung auch nach Mailand, wo sie bei Ferdinandi Carpi den italienischen Gesangsstil des Belcanto erlernte.


    Die Karriere begann Maria Tauberová in Wien, wo sie unter anderem in Fritz Kreislers Operette ‚Sissi’ sang. 1936 debütierte sie in Pilsen und noch im gleichen Jahr wurde sie - auf eine Empfehlung von Bruno Walter - an das Prager Nationaltheater eingeladen, wo sie als Gilda mit sensationellem Erfolg ihren Einstand gab.

    Vaclav Talich verpflichtete sie sofort fest und sie blieb Mitglied des Ensembles bis 1973. Zwar gastierte sie auch regelmäßig an renommierten Opernhäusern in Ost- und West-Europa sowie in Südamerika, aber das Zentrum ihrer künstlerischen Arbeit blieb das Prager Nationaltheater, dessen unbestrittener Star sie war.


    Im Laufe der Jahre hat Maria Tauberová über 50 Partien gesungen: Soubrettenpartie wie die Despina oder Koloratur-Partie wie die Königin der Nacht, Rosina (Barbier von Sevilla), Lucia di Lammermoor, Violetta, Manon oder Zerbinetta, aber auch lyrische Sopranpartien wie die Eva (Meistersingen von Nürnberg), Tatyana, Mimi und Butterfly. Selbstverständlich hat sie auch die Mädchen- und Frauen-Rollen in den Opern von Smetana, Dvorak, Janacek und Martinu in ihrem Repertoire gehabt und mit besonderem Erfolg wieder und wieder gesungen. Zudem war sie stets bereit, Opern zeitgenössischer Komponisten mit ihrem Engagement zum Erfolg zu bringen. Ihre letzte Partie am Nationaltheater war dann auch nicht ganz zufällig die Jessica von Josef Bohuslav Foerster.

    Die Stimme von Marie Tauberova ist auf einigen Gesamtaufnahmen sowie auf drei Alben mit Arien aus verschiedenen Opern zu hören. Nicht alles ist bei uns im Handel! Soviel zum Thema Globalisierung der Kultur. Noch immer werden Künstler, die ihre Karrieren jenseits des Eisernen Vorhangs gemacht haben, hier weithin übersehen.


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    Ganz ungehoben ist ein echter Schatz: Marie Tauberová hat etliche Aufnahmen im Studio für den Rundfunk gemacht. In den Archiven sollen Gesamtaufnahmen liegen, die man wohl gelegentlich im Radio überträgt, bisher aber nicht auf CD veröffentlicht hat!

    Die gibt es unter anderem:

    Smetana: Dvĕ vdovy (Die zwei Witwen)

    Smetana: Hubička (Der Kuss)

    Smetana: Prodaná nevěsta (Die verkaufte Braut)

    Dvořák: Rusalka

    Karel Kovařovic: Na Starém bělidle ( Auf der alten Bleiche)

    Janáček: Příhody lišky Bystroušky (Das schlaue Füchslein)

    Novák: Lucerna (Die Laterne)

    Gluck: Iphigénie en Tauride

    Mozart: Nozze di Figaro (Susanna)

    Berlioz: Beatrice e Benedict

    Verdi: La Traviata

    Verdi: Otello

    Offenbach: Les Contes d’Hoffmann (Olympia)

    Puccini: La Boheme

    Puccini: Madame Butterfly

    Puccini: Gianni Schicchi


    Zu Schluss will ich denn auch noch die Möglichkeit eröffnen, die Stimme von Marie Tauberová zu hören:


    Die schönste Aufnahme, die ich von ihr kenne, ist das Mondlied der Rusalka.
    Wenn man die ersten Anfangsholperer überstanden hat, kann man sie hier genießen.

    Einfach magisch!



    Und wer mal LA Boheme auf tschechisch hören will:



    Eine Biografie gibt es auch - auf tschechisch!


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    Viel Freude bei der Beschäftigung mit dieser wundervollen Sängerin


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Lieber Caruso41,

    ich gehe mal davon aus, dass du unter Martinů's Juliette kein Photo sondern die Aufnahme verlinken wolltetst. Bei Amazon gibt es noch ein anderes Cover


    Bohuslav Martinu: Julietta (A Dream Book)


    Ausserdem gibt es bei YT von Vítězslav Novák als Audio -Wiedergabe die Symphonische Kantate mit

    Soprano I: Drahomíra Tikalová / Soprano II: Maria Tauberová / Tenor: Beno Blachut / Bass-baritone: Ladislav Mráz / Bass I: Vladimír Jedenáctík / Bass II: Jaroslav Veverka


    Bouře (Der Sturm) , op. 42 von 1910


    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Für die Kenner ist es sicher einfach Maria Tauberová unter den Sängerinnen rauszufinden. Der TV - Film

    Prodana nevesta / Die verkaufte Braut

    wurde 1966 für das ZDF produziert mit Hans Nissen, Georgine Milinkovic, Wendy Fine, Richard Kogel, Helen George, Friedrich Lenz, Oskar Czerwenka, Toni Blankenheim, Dagmar Sorell, Maria Tauberová

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo!


    Toll was Du da ans Tageslicht förderst!

    Vítězslav Nováks Chorkantate Der Sturm habe ich noch als LP. Auf CD scheint das nicht erschienen zu sein!

    Schön, dass man sie trotzdem hören kann.

    Für die Kenner ist es sicher einfach Maria Tauberová unter den Sängerinnen rauszufinden.
    Der TV - Film Prodana nevesta / Die verkaufte Braut wurde 1966 für das ZDF produziert mit Hans Nissen, Georgine Milinkovic, Wendy Fine, Richard Kogel, Helen George, Friedrich Lenz, Oskar Czerwenka, Toni Blankenheim, Dagmar Sorell, Maria Tauberová

    Da hab ich mal reingeschaut, aber Oper im Fernsehen ist nun wirklich nicht mein Ding. Eine große Hürde war schon mal die Aufnahme zu finden. Mit solchen Links habe ich leider Schwierigkeiten. Inzwischen habe ich aber herausgefunden, dass es das Video auch einfach auf YouTube gibt. Nun zu Deiner Rätselaufgabe: Tauberová singt die Esmeralda. Das ist nicht zu überhören. Aber sie wird wohl von einer Schauspielerin gedoubelt?


    Beste Grüße


    Caruso41




    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

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  • Das Narodni-Divadlo (Nationaltheater Prag ) veröffentlicht ganz tief unten im Archiv ein endlos langes Rollenverzeichnis für Maria Tauberová, das zwar auf Tschechisch verfasst ist, aber mit einer Übersetzungs- Seite entziffert werden kann. Ich komme auf fast 100 Angaben, wobei natürlich Rollen wie "Gilda" mehrfach vorkommen.

    Maria Tauberová

    Biographie (Životopis)

    Rollen (Role)

    Liste der Aufführungen mit Besetzungen (Seznam představení)

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo!


    Boah! Du bist ja ein sensationeller Schatzsucher!


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    Das Narodni-Divadlo (Nationaltheater Prag ) veröffentlicht ganz tief unten im Archiv ein endlos langes Rollenverzeichnis für Maria Tauberová, das zwar auf Tschechisch verfasst ist, aber mit einer Übersetzungs- Seite entziffert werden kann. Ich komme auf fast 100 Angaben, wobei natürlich Rollen wie "Gilda" mehrfach vorkommen.


    Biographie (Životopis)

    Rollen (Role)

    Liste der Aufführungen mit Besetzungen (Seznam představení)

    Ich hatte ja nicht einmal eine Ahnung, dass es solch eine Schatztruhe gibt.

    Sie hat mich gestern gleich den ganzen Abend beschäftigt.


    Ich habe seit frühester Jugend eine enge Beziehung zu der tschechischen Musik und den Sängern.
    Als Berliner hatte ich die Möglichkeit, in den 50er Jahren nach Ostberlin zu fahren und Partituren, Bücher und LPs im "Haus der tschechoslowakische Kultur" ( das war eine Baracke in der Friedrichstraße nahe dem Bahnhof) zu kaufen. Die Auswahl an LPs war natürlich begrenzt. Beethoven, Brahms, Wagner oder Tschaikowski gab es nur mit tschechischen Künstlern. Die waren oft ausgezeichnet jedoch meist ausverkauft. Aber ich begeisterte mich sehr schnell für Smetana, Dvorak, Novak, Suk, Souchon, Foerster und vor allem für Janacek. Und dann habe ich mein Taschengeld und mein Verdientes durch Nachhilfestunden in das investiert, was gerade da war! Eine LP kostete damals 12.80 Ostmark. Das war weniger als 3.-- DM. Da habe ich auch Opern in Gesamtaufnahmen gekauft, was ich im Westen mir nie hätte leisten können. So begann ich mich für Sänger aus der Tschechoslowakei zu interessieren. Wenn es denn mal Sängerportraits gab, habe ich auch die mitgenommen. Deshalb haben mir auch die Namen, die ich in Deiner Schatztruhe entdeckte, viele Assoziationen und Erinnerungen wieder hochkommen lassen. Ich werde mich sicher noch des Öfteren mit diesem Schatz beschäftigen!


    Jetzt erstmal: Ganz herzlichen Dank, dass Du dich so intensiv auf Marie Tauberová eingelassen hast und so die Tür zu diesem reichen Archiv gefunden hast.


    Beste Grüße

    Caruso41




    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Maria Tauberová

    Lieber "Orfeo",


    auch ich kann dir für diesen Link nicht genug danken, denn dort findet sich ja wirklich enorn viel, die Gastspielbesetzungen etwa der Berliner Opernhäuser ebenso wie viele Auftritte meiner Sängerlieblinge - da bin ichja noch eine ganz Weite beschäftigt. :jubel::hail::hello:

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Lieber Stimmenliebhaber!

    auch ich kann dir für diesen Link nicht genug danken, denn dort findet sich ja wirklich enorn viel, die Gastspielbesetzungen etwa der Berliner Opernhäuser ebenso wie viele Auftritte meiner Sängerlieblinge - da bin ichja noch eine ganz Weite beschäftigt

    Ich habe 1956 (oder schon 1955?) einen Liederabend mit Marie Tauberová im Apollo-Saal gehört. Das Programm besitze ich leider nicht mehr. Das würde mich jetzt aber sehr interessieren. Kannst Du das noch finden?


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Ich habe 1956 (oder schon 1955?) einen Liederabend mit Marie Tauberová im Apollo-Saal gehört. Das Programm besitze ich leider nicht mehr. Das würde mich jetzt aber sehr interessieren. Kannst Du das noch finden?

    Lieber "Caruso41",


    den Termin habe ich schon in meinem hiesigen Archiv eingestellt:


    Besetzungsarchiv Staatsoper Berlin - Spielzeit 1955/56



    1956-05-21 (Apollo-Saal, 11 Uhr) Tschechoslowakische Matinee (Marie Tauberova, Bednar, Krombholc)

    Das genaue Programm habe ich damals nicht erfasst, es ist sicherlich im Musiklesesaal der Staatsbibliothek Berlin einsehbar, ich komme da aber vorläufig nicht hin. :hello:

    Ich habe 1956 (oder schon 1955?) einen Liederabend mit Marie Tauberová im Apollo-Saal gehört. Das Programm besitze ich leider nicht mehr. Das würde mich jetzt aber sehr interessieren. Kannst Du das noch finden?

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

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  • Lieber Stimmenliebhaber!

    Das genaue Programm habe ich damals nicht erfasst, es ist sicherlich im Musiklesesaal der Staatsbibliothek Berlin einsehbar, ich komme da aber vorläufig nicht hin.

    Das ist kein Problem. Beim Verfassen der Eröffnung dieses Thread habe ich nur überlegt, wann und wo ich Tauberová live gehört habe. Als Student habe ich sie zweimal in Prag hören können. Die Programme habe ich erstaunlicherweise sogar gefunden. Dann wusste ich, dass ich sie in dem p. p. Liederabend gehört hatte. Aber ich fand kein Programm. Könnte es sein, dass das gar keine Veranstaltung der Staatsoper sondern von Kulturabteilung der tschechoslowakischen Botschaft verantwortet war?


    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Könnte es sein, dass das gar keine Veranstaltung der Staatsoper sondern von Kulturabteilung der tschechoslowakischen Botschaft verantwortet war?

    Kann sein, kann sein auch nicht, ik weiß von niks! ;)


    (Mehr als das Zitierte habe ich damals nicht aufgeschrieben.)

    Beste Grüße vom "Stimmenliebhaber"

  • Es ist gewiss problematisch, eine Aufnahme zu benennen, die allgemein nicht zugänglich scheint. Ich weiß auch nicht mehr, wie sie in meine Sammlung gelangt ist. Angeblich wurde sie vor nicht allzulanger Zeit erneut im Rundfunk gesendet. Wenn es um Maria Tauberóva geht, käme man vielleicht zuletzt auf Nicolai in Tschechisch. Für mich ist ihre Mitwirkung in dieser Oper Ausdruck ihrer Vielseitigkeit. Sie macht ihre Sache ganz vorzüglich. Was für eine wunderbar gebildete Stimme. Sehr charmant, witzig und mit viel Sinn für die jeweilige Situation. Sie singt sehr ausgewogen, ohne jede Schwäche. Damals dürfte sie aif dem Höhepunkt ihrer Kunst gewesen sein. Die Produktion klingt für ihr Alter hervorragend. Dyk dirigiert packend, gar dramatisch und gar nicht verspielt. So werden "Die lustigen Weiber von Windsor" zur romantischen Oper. Die anderen Solisten sind auch nicht ohne und spielen in der obersten Liga ihrer Zeit. Haken ist als Falstaff ideal, weil nicht so betulich und nicht auf vordergründigen Witz aus. Dass Blachut ein interessanter Fenton ist versteht sich. Er sing die Arie nicht ganz so magisch wie man es kennt und sich wünscht. Seine Lerche bleibt ehr am Boden. ;)



    Otto Nicolai

    Veselé paniky windsorské


    Sir John Falstaff (Eduard Haken)
    Pan Fluth (Václav Bednár)

    Pan Reich (Karel Kalaš)

    Fenton (Beno Blachut)

    Panic Spärlich (Antonín Votava)

    Dr. Cajus (Vladimír Jedenáctík)

    Paní Fluthová (Maria Tauberová)

    Paní Reichová (Vera Krilová)

    Panna Anika Reichová (Stanislava Soucková),

    Four citizens (Josef Celerin, Miroslav Liška, František Stach, Karel Wimmer)

    Innkeeper (Bedrich Bobek)


    Mixed Chorus of radio Czecheslowakia

    Prague Radio Orchestra

    Frantisek Dyk

    Recorded in 1954


    Recorded from Radio Vltava website (original given I think around 220 kbps) and ripped to 256 kbps, fitting on two CDs with cuesheets.

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

  • Lieber Rheingold!

    Wenn es um Maria Tauberóva geht, käme man vielleicht zuletzt auf Nicolai in Tschechisch. Für mich ist ihre Mitwirkung in dieser Oper Ausdruck ihrer Vielseitigkeit. Sie macht ihre Sache ganz vorzüglich. Was für eine wunderbar gebildete Stimme. Sehr charmant, witzig und mit viel Sinn für die jeweilige Situation. Sie singt sehr ausgewogen, ohne jede Schwäche. Damals dürfte sie aif dem Höhepunkt ihrer Kunst gewesen sein.

    Das ist ja eine schöne Trouvaille! Ganz schwach erinnere ich mich, die Arie der Frau Fluth sogar mal im Radio DDR von der Tauberová gehört zu haben. Dass sie mit der Partie trefflich reüssieren kann, ist nicht so ganz überraschend für mich, denn ihre Lieblingsrolle war ja die Karoline in Smetanas „Zwei Witwen“ (Dvĕ vdovy). Die ist eigentlich in ihrem Profil und in den Anforderungen, die an den Sopran gestellt werden. ziemlich ähnlich - obwohl sie gut 20 Jahre später geschreiben worden ist.


    Auch Eduard Haken kann ich mir wunderbar als Falstaff vorstellen. Er hatte so gar nichts von der Biedermeierlichkeit, die deutschen Bässe in der Partie für mein Gefühl oft eigen ist. Würde ich gern mal hören!

    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Auch Eduard Haken kann ich mir wunderbar als Falstaff vorstellen. Er hatte so gar nichts von der Biedermeierlichkeit, die deutschen Bässe in der Partie für mein Gefühl oft eigen ist.

    Das, lieber Caruso, war auch mein schon oben angedeuteter Eindruck. Ich liebe die "Lustigen Weiber" sehr. Meisten geht mir aber der Falstaff ziemlich auf die Nerven. :stumm:

    Es grüßt Rüdiger als Rheingold1876


    "Was mir vorschwebte, waren Schallplatten, an deren hohem Standard öffentliche Aufführungen und zukünftige Künstler gemessen würden." Walter Legge (1906-1979), britischer Musikproduzent

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  • Lieber Rheingold!


    Ich habe letztes Jahr in der Hamburger Musikhochschule eine köstliche Aufführung der "Lustigen Weiber" von Studenten gehört.

    Der Sänger der Falstaff war kaum älter als Mitte Zwanzig. Er hat in der Partie eine Frick-Parodie abgeliefert, dass sich die Zuhörer von Lachen gebogen haben.
    Darüber gäbe es Einiges zu erzählen, aber das gehört ja nicht in den Tauberová-Thread.


    Beste Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Wer hätte das gedacht? Es gibt Neues (eigentlich Uraltes) zu Maria Tauberová. Meinen letzten Fund machte ich heute morgen bei der Beschäftigung mit Esperanto.

    Tauberová hat Rusalka auf Esperanto gesungen und sogar aufgenommen.

    Gefunden habe ich die Nachricht hier. Der deutsche Text (automatisch übersetzt) dazu lautet:


    "RUSALKA ist eine Oper des berühmten tschechischen Komponisten Antonín Dvořák. Der Name dieser Oper auf Esperanto ist NAJADO , ein Name, der aus der hellenischen Mythologie stammt . N ajads: (Griechisch Ναιάδες Naiádes , Ναίδες Naídes oder Νάιτιδες Náitides , von νάειν, 'fließend' und νἃμα, 'fließendes Wasser') waren die Nymphen, die in nicht fließendem Meerwasser leben (Quellen, Brunnen, Bäche und Bäche) und welche di personifizierte den Strom, in dem sie lebten (Wikipedia). Es gibt noch keinen Wikipedia-Artikel über die Oper in Esperanto, aber viele in anderen Sprachen über Rusalka. Najado wurde von Tomáš Pumpr ins Esperanto übersetzt und 1948 von Verda Stacio ausgestrahlt. Die Aufnahme wurde erhalten und 1996 vom tschechischen Radio auf zwei Kassetten und zwei CDs neu aufgelegt. Chor und Orchester des Tschechoslowakischen Rundfunks Prag. Dirigent: Jiří Pinkas. Regie: Dalibor Chalupa. Mit den renommierten tschechischen Opernsängern Maria Tauberová (Schwimmen), Beno Blachut (Prinz) und Karel Kalaš (Nikso) traten sie auf. Die Rolle des Radioerzählers

    Er spielte einen berühmten tschechischen Schauspieler Karel Höger, der Esperanto aktiv kannte, und war Mitglied der Künstlergruppe TRAKT.

    Eine Sendung von Antonín Dvořáks vollständiger Oper Najado (Rusalka) mit einem Libretto von Jaroslav Kvapil war eine Aufführung, die ohne Übertreibung als epochale Herstellung bezeichnet werden kann (laut Stanislav Kamaryts Bericht in Esperantista ). Es wurde am 5. und 12. April 1950 in zwei Teilen für insgesamt 120 Minuten ausgestrahlt. Das Radioorchester spielte unter F. Dyk, der Radiochor wurde von J. Pinkas unter der Leitung von D. Chalupa und J. Frejka geleitet. Insgesamt haben 140 Personen zusammengearbeitet. Sänger des Prager Nationaltheaters sangen: B. Blachut, M. Tauberová, K. Kalaš, L. Hanzalíková, K. Lais, Š. Petrová, B. Rujan und alle, die das Hören der Oper bestätigten, erhielten eine Broschüre mit dem Text in Esperanto. "http://www.zirozebar.com/pedia-eo/wiki/Verda_Stacio

    https://books.google.de/books?id=54KBl5Yb4uoC&pg=PA259&lpg=PA259&dq=maria+tauberova+najado&

    Das hat wahrscheinlich hier im Forum bisher niemand gewußt.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Hier gibt es sogar eine (schlechte) Hörprobe


    Tauberova singt Esperanto


    Der Begleittext (automatische Übersetzung): Heute haben wir ein echtes Vergnügen für Sie. Es wurde im Ausland in verschiedenen Sprachen ausgestrahlt. Esperanto war einer von ihnen. Und Dvořáks Rusalka wurde auch in Esperanto gedreht. Die Begleittexte wurden von Karel Höger gelesen. Die Hauptrollen spielten die Sängerinnen Marie Tauberová und Karel Kalaš. Ich möchte hinzufügen, dass nur zwei Aufnahmen in Esperanto erhalten geblieben sind. Neben Rusalka ist es die Oper Zar und Zimmermann Gustav Lortzing

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Ab sofort lasse ich alle, die sich nicht für Esperanto interssieren, in Ruhe. Aber vorher muß ich das noch loswerden.

    Zwar nur noch ein Fragment, aber immerhin. Aufnahmequalität von 1953, da muß man Zugeständnisse machen.

    Najado (Rusalka in Esperanto) (Dyk 1953)


    Conductor: František Dyk /Rusalka: Maria Tauberová - Prince: Beno Blachut - Watersprite: Karel Kalaš -Ježibaba (Witch): Ludmila Hanzalíková - Hunter: Bořek Rujan - Gamekeeper: Karel Leiss - Turnspit: Štefa Petrová - Nymphs: Milada Jirásková, Gabriele Najmanová, Dagmar Linhartová / Prague Radio Orchestra/Czechoslovak Radio Chorus

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo

  • Lieber Orfeo,


    vielleicht hätte ich die Esperanto-Lexika, die Wörterbücher, Sprachlehren und so weiter aus dem Bücherschrank meines Großvaters doch nicht zum Antiquariat bringen sollen. Die wollten die ohnehin nicht nehmen! Ich erinnere mich nicht mal, was ich dann damit gemacht habe.


    Nun also gibt es eine VERKAUFTE BRAUT mit Tauberová, Blachut und Kalas in Esperanto. Da könnte ich doch die Hilfe der verschmähten Bücher noch gut gebrauchen. Aber es geht sicher auch ohne. Bei dieser Besetzung!!


    Werde ich mir in aller Ruhe mal anhören,


    Liebe Grüße


    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


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  • Zur Ergänzung müßte ich eine besondere Aufnahme erwähnen, nämlich die 4. Symphonie von Mahler unter Šejna: Tauberová singt wirklich himmlisch.


    M_P

  • Zur Ergänzung müßte ich eine besondere Aufnahme erwähnen, nämlich die 4. Symphonie von Mahler unter Šejna: Tauberová singt wirklich himmlisch.

    Das, lieber Maestro Peter, ist in der Tat eine hervorragende Aufnahme der 4. Sinfonie!

    Ich hatte sie am 28. April in die 'Sängerische Ehrentagschronik' eingestellt, um Marie Tauberová aus Anlass ihrer Geburtstages zu würdigen. Daran hat sich ein Austausch mit Rheingold angeschlossen, der mich motiviert hat, diesen Thread für Marie Tauberová einzurichten.

    Sicher wäre es wohl sinnvoll, auch hier diese Aufnahme einzustellen. Die wunderschöne Aufnahme von Mahlers 4. Sinfonie unter Karel Sejna, ist nicht zuletzt wegen der Sopranistin Marie Tauberová ein Juwel!

    Der 4. Satz beginnt bei 43:20! Tauberová singt - wie vorgeschrieben - wirklich "sehr behaglich"! Schlicht bewegend! Und dass Du ihren Gesang als "wirklich himmlisch" bezeichnest, ist wahrlich nicht übertrieben!



    Liebe Grüße

    Caruso41

    ;) - ;) - ;)


    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!

  • Ganz ungehoben ist ein echter Schatz: Marie Tauberová hat etliche Aufnahmen im Studio für den Rundfunk gemacht. In den Archiven sollen Gesamtaufnahmen liegen, die man wohl gelegentlich im Radio überträgt, bisher aber nicht auf CD veröffentlicht hat!


    Davon habe ich doch noch fünf CD-Aufnahmen mit Maria Tauberová im tschechischen Online-Handel gefunden.


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    Le nozze di Figaro (FIGAROVA SVATBA tschech. gesungen) studio mono recording, 1954.


    Faust - Gounod (FAUST A MARKÉTKA tschech. gesungen) Mono studio remastered recording 1950


    Der Kuß / HUBIČKA Mono studio recordings, 1946, 1948 remastered


    THE TEMPEST - Fibich Recorded at the Czechoslovak Radio Studio - 1950


    ČESKÁ MŠE VÁNOČNÍ /Tschechische Weihnachtsmesse für Solisten, Chor, Orgel, Orchester - Jan Jakub Ryba

    Mono studio recording 1950, remastered 1996.

    Alles Gute und einen Gruß von Orfeo