Beethovens Werke - Welches sind Eure Lieblingsinterpretationen?

  • RE: Beethoven _ VC


    Lieber Norbert,


    meine Lieblingsaufnahme war auch für Jahrzehnte die mit Francescatti / Walter (CBS, 1960).


    :) Bis ich Deine Nummer 3 = Tetzlaff/ Zinman (ARTE) hörte, die das Konzert absolut geradlinig in Klang setzt (ich wollte vermeiden zu schreiben: "jeden Schmalz austreibt"; ;) meine es aber ! :untertauch:).

    :!: Es sei noch zur Auswahl der Kadenz zu erwähnen, dass Tetzlaff/Zinman sich für die auskomponierte Beethoven-Kadenz aus der Fassung für Klavier und Orchester op.61a entschieden, was mir ebenfalls ganz ausgezeichnet gefällt !


    Die Hillary Hahn - Aufnahme (SONY) habe ich auch in meiner Hahn-VC-Box, finde diese Int aber bereits zu klassisch schön ... genau so wie die ansonsten orchestral tolle Aufnahme mit Bernstein / New Yorker PH mit Stern in der GA-Box ...

    soweit ich überlege, habe ich alle anderen Beethoven-VC-Aufnahmen inzwischen als für mich nicht mehr akzeptabel abgesetzt.

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Lieber Wolfgang,


    ich bin gespannt, ob Dir die Aufnahme so gut gefällt wie mir. Wann sie genau aufgenommen wurde, kann ich gar nicht sagen. Bei mit steht das Produktionsdatum 1961, aber auch klangtechnisch ist habe ich nichts zu bemängeln.



    Ich werde wohl auch mit dem 3. Klavierkonzert weiter machen, obwohl ich das 1., 4. und 5. wesentlich mehr schätze und häufiger höre...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Lieber Wolfgang,,


    es ist natürlich auch Geschmackssache. Es war eine gefühlte Nuance, die den Ausschlag für Hilary Hahn gab, denn der transparente Klang und das "schnörkellose" Violinspiel bei Tetzlaff/Zinman sind schon sehr beeindruckend.


    Auf der anderen Seite hat mich die spielerische Intelligenz der damals noch sehr jungen Solistin noch etwas mehr begeistert.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo


    Ich habe eben festgestellt, dass ich keine Einspielung der Beethovenschen Klavierkonzerte unter dem Dirigat von Herbert von Karajan habe. Ich überlege, ob ich mir die Aufnahme mit Alexis Weissenberg (den ich sehr schätze) zulege. Hat jemand die Aufnahmen?

    Aus welchem Jahr stammen sie und wie sind sie klanglich?



    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Lieber Wolfgang,


    die Aufnahmen haben das Produktionsdatum 1974 (Nr. 5), 1977 (Nr. 4) und 1978 (1-3). Ich habe die CDs länger nicht mehr gehört, kann also im Detail nichts zur Klangqualität sagen. Im Gedächtnis ist zumindest nichts eklatant negatives abgespeichert...

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • beethoven sonata no9 - 02

    Beethoven Sonate Nr. 9 für Violine & Piano, A dur op. 67

    D. Oistrach Violine, L Oborin Piano

    Mono - sowjetisches Label - 1960er?


    Eine meiner lieblings Mono Scheiben. Stereo wäre hier fehl am Platze.

    Klanglich wie ein Kammerkonzert in einem Schloßsaal, als würde es direkt vor einem aufspielen.

    Violine & Piano spielen so harmonisch zusammen als würden beide mit einander kokettieren. Sich liebkosten & derweil miteinander verschmelzen.

    Die Freude bei der Liveaufzeichnung ist zu erhören, zu erfühlen.

    Und derweil ist so viel Zartheiterkeit zu vernehmen. Als auch Verletztheit.

    Nach meinem Empfinden vereint sich bei dieser Darbietung die russische Seele mit Beethovens Sonate.


    Eine Ohrenweide seines gleichen.


    Sonnigst Nadja

  • ich bin gespannt, ob Dir die Aufnahme so gut gefällt wie mir. Wann sie genau aufgenommen wurde, kann ich gar nicht sagen. Bei mit steht das Produktionsdatum 1961

    Lieber Norbert,


    die Aufnahme des Beethoven-Konzerts mit Francescatti/Walter entstand am 23. & 26.1.1961 in der Legion Hall, Hollywood, CA. Es ist eine der letzten Aufnahmen Bruno Walters, und eine seiner schönsten! Er starb 1962.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die Platte ist wahrscheinlich ein im Westen aufgenommenes Jointventure.

    Danke für den Wink!

    Da habe ich ja ein Juwel! > discogs ...

    Die Philips Mono Ausgabe wird zwischen 40 & 100 € gehandelt.

    Die sowjetischen original Ausgaben der Beethoven Sonaten sind auch interessant ...


    Wäre sehr spannend die Philips Pressung zu hören ... Philips hatte zu dieser Zeit eine andere Verzerrung. Die wir auch bei Eterna aus jener Zeit entdeckten.

    Obwohl die Philips 4er Stereo LP Box ist auch eine Verführung ...


    Alle Oistrach - Oborin Ausgaben


    Sonnigst Nadja

  • Ich überlege, ob ich mir die Aufnahme mit Alexis Weissenberg (den ich sehr schätze) zulege. Hat jemand die Aufnahmen?

    Aus welchem Jahr stammen sie und wie sind sie klanglich?

    Lieber Wolfgang,


    ich habe die Aufnahmen auch - ebenfalls etwas länger nicht gehört wie Norbert. Aber klanglich sind die völlig in Ordnung. Interpretatorisch: Weissenberg ist hervorragend. Bei der Einleitung des 1. Konzerts stört mich die Karajan-Ästhetik. Da fehlt einfach die Frische eines Frühwerks. Sonst ist Karajan aber wirklich gut - mit Weissenberg war er eng befreundet. Er war der einzige Musiker, der bei den Karajans privat übernachten durfte.


    Wenn Du sie bekommst, solltest Du Dir unbedingt auch diese Rarität besorgen (den Tip bekam ich vor längerer Zeit von Nemorino). Gould spielt da Beethoven so seriös, als hieße er Claudio Arrau. Beide harmonieren ganz hervorragend. Karajan und Gould waren gut befreundet:


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    Einen schönen Sonntag wünscht :hello:

    Holger

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  • RE: Weissenberg/Karajan

    Ich habe eben festgestellt, dass ich keine Einspielung der Beethovenschen Klavierkonzerte unter dem Dirigat von Herbert von Karajan habe. Ich überlege, ob ich mir die Aufnahme mit Alexis Weissenberg (den ich sehr schätze) zulege. Hat jemand die Aufnahmen?

    Aus welchem Jahr stammen sie und wie sind sie klanglich?

    Hallo Wolfgang K.


    ich hatte mal genau so gedacht und mir die 3 EMI-Einzel-CD´s mit Weissenberg/Karajan zugelegt. Von der Int fand ich seitens Karajan einiges zu gemütlich und zu brav; andererseits pianistisch auch wieder sehr gut. Den Klang würde ich mit K=7 - 8 bewerten.

    :!:Aber der eigentliche Grund, warum ich die Aufnahmen alsbald wieder abgegeben habe, war der flache Klang des Klavieres - als Eindruck von damals hatte ich geschrieben: "Das Klavier perlt einfach nicht !"

    (In den Beethoven-KK-Threads findest Du meine Eindrucke von damals.)


    Nachdem ich dann die Emil Gilels-KK-GA bekam; auch die mit Masur (Brillant)) und mit Szell (EMI), hatte ich den Weissenberg-Aufnahmen ohnehin nie wieder nachgetrauert ...

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Für das Klavierkonzert Nr. 3, op. 37 nominiere ich:



    -Carlo Maria Giulini dirigiert das Philharmonia Orchestra; Aufnahme vom 28. April 1963


    Eine wunderschön ausgewogene Aufnahme mit einem Pianisten, der seinen Klavierpart sehr "selbstverständlich" im Wortsinne spielt. Er beherrscht natürlich alle technischen Feinheiten, die hier gefordert sind, differenziert dynamisch feinsinnig und interpretiert eher zurückhaltend als "heldisch", kann aber auch, wenn es gefordert ist, "auftrumpfen". Carlo Maria Giulini begleitet nicht nur, sondern schafft im Largo ausgesprochen lyrische Momente.



    -Über eine "künstlerische Übereinstimmung" muss nicht gerätselt werden, wenn der Pianist auch gleichzeitig dirigiert. Bei den ersten vier Klavierkonzerten kann das Konzept aufgehen, wenn der Pianist weiß, wie er den Orchesterpart gestalten will und das Orchester nicht nur begleiten lässt.


    Mit dem Mahler Chamber Orchestra hat Leif Ove Andsnes einen kongenialen Partner gefunden. Der Orchesterklang ist schlank, aber nicht dünn, die Balance zwischen den Orchestergruppen ist erstklassig, das spielerische Niveau insgesamt auf allerhöchstem Niveau. Auch als Pianist setzt er auf Transparenz. Beeindruckend ist die Eleganz des Klavierspiels (und des Orchesterspiels). Damit nimmt er dem Konzert jegliche "Schwere", die in vielen Aufnahmen dazu führt, dass ich das Konzert, nach dem 2. Klavierkonzert, am wenigsten höre.



    -Es gibt viel Ähnlichkeiten zwischen den beiden letzten Einspielungen (wahrscheinlich habe ich sie deswegen nominiert und nicht die "alten Klassiker"). Auch Herbert Schuch setzt nicht auf "Pranke", sondern auf makellose Technik und eine sensible Dynamik. Sein Klavierspiel ist eine Spur weniger elegant als die von Andsnes, dafür etwas akzentuierter, direkter.


    Das Orchester darf auch hier transparent spielen, im Vergleich zum Mahler Chamber Orchestra etwas kraftvoller, aber ebenfalls dynamisch fein abgestuft und im Klangbild etwas rauer.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • ...Aufnahme mit einem Pianisten, der seinen Klavierpart sehr "selbstverständlich" im Wortsinne spielt. Er beherrscht natürlich alle technischen Feinheiten, die hier gefordert sind, differenziert dynamisch feinsinnig und interpretiert eher zurückhaltend als "heldisch", kann aber auch, wenn es gefordert ist, "auftrumpfen".

    Über diesen Hinweis freute ich mich zum Frühstück, lieber Norbert (wir liegen 5 Stunden hinter Euch). Hans Richter-Haaser erlebte ich in meinen jungen Jahren als Solist bei den Hofer Symphonikern, und er hinterließ bei mir einen tiefen Eindruck. Heute scheint er weitgehend vergessen.

  • Lieber udohasso,


    zumindest sind nicht viele Aufnahmen mit ihm erhältlich. Die einzige andere, die ich noch besitze, ist diese:



    und die ist ebenfalls hervorragend.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Hallo


    Ich denke, jetzt bin ich soweit... Ich war in einem Maße beeindruckt von manchen Aufnahmen des 3ten Klavierkonzertes , die ich seit Langem besitze, wie ich es nicht erwartet hätte.


    Da wäre zunächst Rudolf Serkin in einer Liveaufnahme aus der Münchner Residenz von 1977. Rafael Kubelik leitete das SO des Bayerischen Rundfunks. Hier stimmt einfach alles - vor allem hat mich das perfekte Zusammenwirken zwischen Orchester und Solist beeindruckt. Offenbar war es eine dieser perfekten Situationen, wie sie üblicherweise nur Live zustande kommen.



    Bernstein hat mich wieder durch die Differenziertheit des Orchesterspiels überzeugt. Dazu kommt mit Krystian Zimerman ein Pianist, der sich der Romantik des Werkes voll und ganz hingibt. Insbesondere spürbar im Largo, das mit 11:48 sehr getragen ist.


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    Außerdem musste ich mich entscheiden zwischen den beiden mir vorliegenden Aufnahmen mit Mitsuko Uchida.



    Die Aufnahme unter Kurt Sanderling mit dem Concertgebouw aus dem Jahre 1996 ist perfekt im Zusammenspiel von Solistin und Orchester. Das Concertgebouw wird seinem Ruf als Weltklasseorchester gerecht. Mir kam im ersten sowie im Finalsatz der Begriff "Erhaben" in den Sinn.


    Gleichwohl entscheide ich mich für die Aufnahme unter Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern. Allerdings nicht wegen des Orchesters, das mir - im Vergleich zum Concertgebouw oder zu Kubelik - etwas wie ein Klangteppich (das hört sich jetzt schlimmer an als es ist) vorkommt. Was mich dennoch zu der Entscheidung kommen lässt ist die absolute Demut und Versunkenheit, die die Solistin im Largo spüren lässt. Wie sie im Mittelteil wie ein Windhauch über die Tasten huscht - das grenzt an Meditation.


    Ich durfte Frau Uchida mehrmals live erleben und war ergriffen von ihrer Demut und ihrer "Zerbrechlichkeit". Das erkenne ich in dieser Aufnahme.


    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Norbert bei YouTube bin ich auf Hans Richter-Haaser gestoßen, und bin begeistert von dem, was ich höre. Mein Lob schließt ausdrücklich den viel zu früh tragisch ums Leben gekommenen István Kertész am Pult des Pihilarmonia Orchestra London ein:


  • Lieber udohasso,


    in der Box, die ich verlinkt habe, spielten Hans Richter-Haaser und István Kertész das 4. und 5. Klavierkonzert ein. Wegen der Interpretation der Klavierkonzerte kann ich die Box uneingeschränkt empfehlen.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Heute stelle ich meine drei Lieblings-CDs von Beethovens Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, Op. 15 vor:

    Christoph Eschenbach (Klavier) und die Berliner Philharmoniker, Dir.: Herbert von Karajan (Aufnahme: 12/1966, Berlin).

    Eine majestätische, klangvolle Version, die das Konzert in die Nähe der späteren Werke rückt. Faszinierend durch das Aufeinanderhören von Solist und Dirigent und das glanzvolle Spiel des damals jungen, verheißungsvollen Pianisten, im Verein mit den hochmotivierten Berliner Philharmonikern. Immer wieder bedauere ich zutiefst, daß es zu keiner GA in dieser Kombination gekommen ist.

    Svjatoslav Richter (Klavier) und das Boston Symphony Orchestra, Dir.: Charles Münch (Aufnahme: 11/1960, Boston).

    Eine energiegeladene, leuchtkräftige Aufnahme Richters, die während seines ersten USA-Besuches entstand und noch heute tief beeindruckt. Charles Münch erweist sich hier als schier idealer "Begleiter" und läßt das Boston SO zur Höchstform auflaufen.

    Arturo Benedetti Michelangeli (Klavier) und die Wiener Symphoniker, Dir.: Carlo Maria Giulini (Aufnahme: 9/1979, live, Wien).

    Kongeniales Zusammenspiel, glanzvolle Aufführung im Großen Musikvereinssaal zu Wien. Obwohl ich Live-Mitschnitten sonst eher skeptisch gegenüberstehe, zählt dieser hier zu meinen unverzichtbaren Aufnahmen. Der legendäre Pianist auf dem Gipfel seiner Kunst!


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Die einzige andere, die ich noch besitze, ist diese:

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    und die ist ebenfalls hervorragend

    Lieber Norbert,


    auch wenn das eigentlich nicht hierhin gehört: Das ist eine Spitzenaufnahme! Es gibt sogar ernstzunehmende Musikkritiker, die diese Version noch über die legendäre Aufnahme mit Svjatoslav Richter und dem Chicago SO unter Leinsdorf (RCA) stellen. Leider wurde Hans Richter-Haaser von EMI aus Anlaß einer "Sparaktion" des Vorstandes ausgebootet (mit dem Verdikt: seine Platten "drehten sich nicht", eine nette Umschreibung für "sie brachten nicht genügend Gewinn ein"), sehr zum Ärger seines Produzenten und Freundes Suvi Raj Grubb, der noch vieles mit ihm vorhatte.

    Doch jetzt wieder zu Beethoven: In diesem, leider z.Zt. nicht erhältlichen, CD-Doppelalbum sind die Konzerte Nr. 4 & 5 mit diesem großartigen Pianisten vereint, István Kertész dirigiert das Philharmonia Orchestra London:

    Die Konzerte Nr. 2 und 3 sind der ersten GA mit Claudio Arrau entnommen; Dirigent ist Alceo Galliera, ein hervorragender Dirigent, der sich vor allem als "Begleiter" hochkarätiger Solisten einen Namen gemacht hat.


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

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  • Zitat von nemorino

    Doch jetzt wieder zu Beethoven: In diesem, leider z.Zt. nicht erhältlichen, CD-Doppelalbum sind die Konzerte Nr. 4 & 5 mit diesem großartigen Pianisten vereint, István Kertész dirigiert das Philharmonia Orchestra London


    Lieber nemorino, allerdings gibt es dies.....



    ....und dies


    siehe auch Post #162 dort wird aber nur das dritte mit Giulini erwähnt.


    LG Fiesco

    Il divino Claudio
    "Wer vermag die Tränen zurückzuhalten, wenn er den berechtigten Klagegesang der unglückseligen Arianna hört? Welche Freude empfindet er nicht beim Gesang seiner Madrigale und seiner Scherzi? Gelangt nicht zu einer wahren Andacht, wer seine geistlichen Kompositionen anhört? … Sagt nur, und glaubt es, Ihr Herren, dass sich Apollo und alle Musen vereinen, um Claudios vortreffliche Erfindungsgabe zu erhöhen." (Matteo Caberloti, 1643)


  • Da gibt (oder gab) es noch mehr. Das Label Weitblick veröffentlichte das 4. und 5. Klavierkonzert von Beethoven mit Hans Richter-Haaser, begleitet vom RSO Leipzig unter Herbert Kegel (Aufnahme 1971 und 1978). Leider vergriffen.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Lieber Fiesco,


    danke für den Tip, mir war nur die 6 CD-Box bekannt, die m.W. sämtliche EMI-Einspielungen Richter-Haasers enthält. Die TESTAMENT-CD ist eine Lizenzedition und wird, wie alle dieser Reihe, mit einer hochwertigen mehrsprachigen Textbeilage ausgestattet sein. Die von mir gezeigte Disky-Pressung war ebenfalls eine Lizenzausgabe, allerdings ganz ohne Textheft, dafür aber superbillig. Leider ist sie gestrichen.

    Das Label Weitblick veröffentlichte das 4. und 5. Klavierkonzert von Beethoven mit Hans Richter-Haaser, begleitet vom RSO Leipzig unter Herbert Kegel

    Lieber Joseph,


    auch Dir vielen Dank für den Hinweis. Von dieser Aufnahme (und auch vom Label "Weitblick") habe ich noch nie gehört. Ist es eine Studioproduktion oder ein Mitschnitt? Und wie unterscheidet sie sich von der Studioaufnahme unter Kertész? Richter-Haaser hat ja leider nur wenige kommerzielle Aufnahmen hinterlassen; bei mir gibt's noch eine alte PHILIPS-Produktion der Konzerte von Schumann und Grieg mit dem Dirigenten Rudolf Moralt (1958).


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Lieber nemorino und lieber udohasso,


    ich habe ewig nicht mehr hineingehört. Die älteren, jetzt bei Testament aufgelegten Einspielungen derselben Werke, kenne ich gar nicht. Richter-Haaser ist in meiner Sammlung ansonsten nicht vertreten (außer, er ging unter, was durchaus möglich ist, da nicht jeder Pianist extra erfasst ist). Nach meiner Erinnerung waren das für das Alter sehr gut klingende Rundfunkproduktionen des DDR-Rundfunks. Ich habe mir das damals wegen Kegel angeschafft, den ich bei Beethoven für einen der ganz Großen halte.

    »Und besser ist's: verdienen und nicht haben,

    Als zu besitzen unverdiente Gaben.«

    – Luís de Camões

  • Für das Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, Op. 15 nominiere ich:



    Diese Aufnahme mit Produktionsdatum 1964 hat sich als mein Favorit herausgestellt. Das kraftvolle Klavierspiel von Claudio Arrau begeistert ebenso wie die prachtvolle Begleitung von Bernard Haitink und dem Concertgebouworchester Amsterdam. Beethoven ist hier nicht mehr der "jugendliche Newcomer", sondern bereits auf dem Weg zum musikalischen "Revolutionär". Die Herangehensweise würde ich als "gewichtig", aber nicht als "schwer" charakterisieren.



    Zwei Musiker der jungen Generation ergänzen sich prächtig und spielen einen feinsinnigen, heiteren, frischen Beethoven mit viel "Tiefgang" im Largo. Boris Giltburg setzt sein elegantes, technisch makelloses Klavierspiel niemals als Mittel zum Zweck ein, er stellt sich nicht über das Werk und glänzt insbesondere im Largo mit wunderbar verinnerlicht-leisen Tönen. Vasily Petrenko und das Royal Liverpool Orchestra folgen ihm gerne auf diesem Weg und begleiten sehr gefühlvoll, aber auch temperamentvoll im Rondo. Aufgenommen am 10. und 11. Mai 2019



    "Große Musiker begegnen sich auf Augenhöhe" könnte man als Überschrift für diese Live-Aufnahme vom Juni 1983 setzen. Alfred Brendel widmet sich dem Werk mit großer Ernsthaftigkeit, ebenfalls mit angenehmer Zurückhaltung und findet mit James Levine einen Partner, der, zusammen mit dem Chicago Symphony Orchestra, im Largo berührende Momente schafft und in den anderen Sätzen sowohl die jugendliche Frische als auch die sich entwickelnde musikalische Genialität kongenial herausarbeitet.

    Grüße aus der Nähe von Hamburg


    Norbert


    Das Beste in der Musik steht nicht in den Noten.

    Gustav Mahler


  • Klavierkonzert Nr.1 mit Gould und Ashkenazy



    Christoph Eschenbach (Klavier) und die Berliner Philharmoniker, Dir.: Herbert von Karajan (Aufnahme: 12/1966, Berlin)

    Svjatoslav Richter (Klavier) und das Boston Symphony Orchestra, Dir.: Charles Münch (Aufnahme: 11/1960, Boston)

    Arturo Benedetti Michelangeli (Klavier) und die Wiener Symphoniker, Dir.: Carlo Maria Giulini (Aufnahme: 9/1979, live, Wien)


    Lieber nemorino,


    bei deinen 3 hochkarätigen Aufnahmen wird mir jetzt klar, warum Du die Gould/Golschman (SONY) nicht so liegt, wie mir.

    Du hast einfach einen anderen Weg zum KK 1 beschritten, die Dich geprägt haben.

    Die Richter/Münch-Aufnahme des KK1 würde mich davon auch interessieren. Leider Hat Richter ja nur die KK 1 und 3 eingespielt !


    Mein Weg führte über Brendel/LSO/Haitink (Philips) über Fleisher/Szell (SONY) bis zu den Gilels-Aufnahmen mit Szell und Masur (EMI) bis zu den Ashkenazy/Solti-Aufnahmen (Decca).


    Das Klavierkonzert Nr.1 ist mir mit Gould/Golschman wegen der ausgezeichneten enregiegeladenen Orchestermitspieles (ich schreibe extra nicht "Begleitung") sehr ans Herz gewachsen. Auserdem gefällt mir auch die von der Norm abweichende Kadenz von Glenn Gould.


    SONY, 1958 (KK1), ADD



    Ebenfalls als 2.Aufnahme nominiere ich die Aufnahme mit Ashklenazy/Solti beim KK1. Die kraftvolle Einigkeit zwischen Beiden und die aufwühlende Ausdruckskraft hat mich schon immer überzeugt.

    :love: Wenn ich nur eine Klavierkonzerte-GA behalten dürfte - ich würde diese nehmen. Denn hier ist neben der packenden Int Beider auch der Klang im Decca-Luxusgewand ... für mich immer ein ebenfalls entscheidender Punkt !


    Diese GA habe ich mit grosser und positiver Überraschung für mich, erst im Jahre 2011 angeschafft und kennen gelernt.

    Decca, 1972, ADD



    Als 3. Aufnahme müsste ich wegen der pianistischen Leistung, die Gilels/Masur-Aufnahmen (Brillant, 1976) wählen. Da die Orchesterbegleitung mit dem Staatlichen SO der UDSSR aber nicht so gut aufgenommen ist (womit ich trotzdem leben kann !), wäre es verwegen nach deinen hochkarätigen Aufnahmen, diese als Favorit in die Liste aufzunehmen. Aber toll finde ich Gilels/Masur trotzdem und sie liegt mir als GA sogar mehr als die Gilels/Szell-Aufnahmen (EMI).

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • Ebenfalls als 2.Aufnahme nominiere ich die Aufnahme mit Ashklenazy/Solti beim KK1. Die kraftvolle Einigkeit zwischen Beiden und die aufwühlende Ausdruckskraft hat mich schon immer überzeugt.

    :love: Wenn ich nur eine Klavierkonzerte-GA behalten dürfte - ich würde diese nehmen. Denn hier ist neben der packenden Int Beider auch der Klang im Decca-Luxusgewand ... für mich immer ein ebenfalls entscheidender Punkt !

    Die Ashkenazy/Solti-Aufnahme ist toll, ohne Frage, lieber Wolfgang. Ich habe sie ja auch in meinem 2020-Thread extra erwähnt. Nur finde ich den Klang zwar gut, aber durchaus nicht "Luxusgewand". Das Orchester ist etwas zu vordergründig aufgenommen und das Klavier zu sehr im Hintergrund. Besonders im Kopfhörer merkt man diese Überpräsenz des Orchesters, das im Verhältnis zum Klavier etwas zu laut ist. Die anderen Decca-Klavierkonzertaufnahmen mit Ashkenazy und Solti (die Bartok-Konzerte) sind da deutlich ausgewogener. :hello:


    Schöne Grüße

    Holger

  • RE: Ashkenazy/Solti

    Ich habe sie ja auch in meinem 2020-Thread extra erwähnt. Nur finde ich den Klang zwar gut, aber durchaus nicht "Luxusgewand".

    Lieber Holger,


    sicher ist diese äussert ausgewogene natürliche Analogaufnahme von 1972 nicht ganz der Standard von heute. Aber sehr nah dran und besser als so manche DDD-Aufnahme. Gegenüber den zahlreichen geschätzten Aufnahmen wie Gilels/Szell (EMI), Giles/Masur (Brillant) ist das was Decca im Vergleich mit Ashkenazy/Solti bietet tatsächlich ein "Luxusgewand". Das Klavier tönt sehr natürlich und hat den Schmelz der "perlt"; das ist das, was ich zum Beispiel bei Weissenberg/Karajan flachem Pianosound deutlich vermisse.


    :saint: Mir gefällt die Balance zwischen Klavier und Orchester sogar richtig gut. Das war mir noch nie falsch oder als negativ aufgefallen. Ich halte es sogar für richtig so, denn das volle Orchester hat ohnehin mehr Volumen, als ein einzelnes Klavier.

    Gerade über Kopfhörer finde ich die Aufnahme in allen Beziehungen und auch vom Klang - Spitzenklasse mit Hörspass pur !

    Gruß aus Bonn, Wolfgang

  • :saint: Mir gefällt die Balance zwischen Klavier und Orchester sogar richtig gut. Das war mir noch nie falsch oder als negativ aufgefallen. Ich halte es sogar für richtig so, denn das volle Orchester hat ohnehin mehr Volumen, als ein einzelnes Klavier.

    Gerade über Kopfhörer finde ich die Aufnahme in allen Beziehungen und auch vom Klang - Spitzenklasse mit Hörspass pur !

    Naja, lieber Wolfgang - es liegt wohl auch an dem Raum, an dem sie aufgenommen haben und der Mikrophonierung. Ashkenazy hat die Konzerte ja bei Decca später noch zweimal aufgenommen, eine ist meiner Erinnerung nach mit Zubin Metha. Ich denke mal, da wird das Klavier präsenter sein. Die Aufnahmen kenne ich allerdings nicht. Bei dieser Aufnahme aus Chicago hört es sich eher so an, als stände das Klavier irgendwo hinten im Orchester - gerade auch über den Kopfhörer. Da ich die meisten Ashkenazy-Klavierkonzertaufnahmen habe - teilweise schon seit 40 Jahren sie immer wieder höre, ist mir das spontan aufgefallen in diesem Fall. ^^


    Schöne Grüße

    Holger

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