Beethovens Werke - Welches sind Eure Lieblingsinterpretationen?

  • Hallo,


    Klaviersonate Nr.32 c-moll Op.111


    Mit dieser Sonate beendete Beethoven seine Beschäftigung mit den Klaviersonaten zwischen 1795 (etwa) und 1822. Der Kopfsatz greift nochmalig c-moll als eine Schlüsseltonart bestimmter 'Sturm-und-Drang'-Kompositionen auf. Der Maestoso-Beginn kann in drei Untereinheiten geteilt werden und wird von den Interpreten schon sehr unterschiedlich vorgetragen. Der Allegro con brio-Hauptsatz wird ebenfalls verschieden dargeboten, von extrem schnell bis eher mächtig, von trocken bis weich. Toll ist das Fugato zu Beginn der Durchführung. Die Coda endet in einem ruhigen C-Dur und bereitet den Arietta-Satz stimmlich vor. Die Arietta wiederum findet ebenfalls sehr verschiedene Ansätze. Es beginnt schon mit dem Tempo des Themas am Beginn ! Vitaly Margulis hat hier eine sehr eigene Interpretation theoretisch und praktisch vorgenommen. Er spielt die Variationen im Verhältnis zum Thema nicht entsprechend den Notenwerten, sondern bleibt gehört in dem anfänglichen Tempo, was IMO dem Werk nicht bekommt. In der Coda des Finalsatzes schließlich über den sehr langen Triller in der rechten Hand verabschiedet sich Beethoven mit dem fragmentarischen Thema. Er verabschiedet sich nicht vom Klavier, denn es wird noch Op.120 geschehen, aber vom Klaviersonaten-Kosmos. Das Arietta-Thema hatte Thomas Mann in seinem Roman 'Dr. Faustus' übrigens aufgegriffen, wie auch immer.


    Mir standen insgesamt 28 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Nach einer ersten Hörrunde kam es zu einer Vorauswahl von 8 Interpretationen: Brendel (späte GA), Benedetti Michelangeli (Studio-Aufnahme 1960), Barenboim (Live-GA 2005), Pogorelich, Giltburg, Gulda (Live, 1964), Richter (Live, 1975), Pollini (Studio-Aufnahme 1977).


    Ohne lange zu überlegen, hatte ich im Vorfeld zu Beginn dieses Threads Ivo Pogorelich mit seiner zweiten Platte für die DG votiert. Und ich bleibe dabei. Pogorelich spielt klanglich und anschlagstechnisch dermaßen 'schön' und verwirklicht die Wiedergabe dieser Komposition IMO so rein und 'unschuldig', wie ich es sonst nicht gehört habe. Zudem ist da immer ein jugendlicher 'groove' dabei !


    Außerordentlich und IMO interessanter als bei Levit finde ich die Darstellung durch den ebenfalls sehr jungen Boris Giltburg. Friedrich Guldas Live-Mitschnitt aus Salzburg 1964 ist sehr sehr beeindruckend, leider lässt er die Wiederholung der Exposition im ersten Satz weg. Pollinis aktueller Live-Mitschnitt ist natürlich als persönliches und pianistisches Erlebnis packend, aber es bleibt einiges an Strukturen auf der Strecke. Seine Studio-Aufnahme ist sehr sorgfältig und apollinisch. Keiner tönt die Arietta so polyphon ab, wie Brendel (neben Barenboim). Glenn Gould 'spinnt' IMO im ersten Satz mit karikaturenartiger Raserei. Buchbinder ist gut und spontan, aber leider sehr direkt und lärmend aufgenommen (typisch RCA, IMO !). Ich finde Arturo Benedetti Michelangelis Studio-Aufnahme von 1960 (DECCA) toll, pianistisch außergewönlich, viel ansprechender als sein späterer Live-Mitschnitt (siehe bei Axel/Astewes). Leider habe ich mit Arrau 'nur' seine Mono-Aufnahme der EMI und nicht seine Stereo-Aufnahme bei Philips.


    Nach zwei weiteren Hörsitzungen konnte ich mich für zwei weitere Aufnahmen entscheiden. Diese beiden Aufnahmen markieren IMO zwei absolute Gegenpole, ja Extreme, in der Auffassung beider Sätze:


    Sviatoslav Richter, p


    (Brilliant, Rundfunk der UdSSR, ADD, live, 1975)


    Sviatoslav Richter in Concert; Historic Russian Archives


    Die Maestoso-Einleitung kommt recht zügig voran, Richter lässt hier gewissermaßen eine Andeutung heraus, was kommen wird. Das Allgro con brio kommt mit einem rasanten Tempo, eigentlich ein Presto, aber es ist nicht nur sehr schnell, es ist ein intensives Erlebnis mit absolut klaren pedalarmen Formulierungen, die musikalisch absolut sinnhaftig sind. Der kurze beruhigende Seitensatz, in der Exposition und in der Reprise verhindert ein 'Verglühen'. Wundervoll dann das Abrauschen am Ende des Satzes nach C-Dur. Die Arietta wird im vergleich anderer schneller genommen, aber sehr innig in der rechten Hand, sonor. nach der sehr klar gegriffenen 'Boogie-Woogie-Variation begreift man den formalen Zusammenhang im Folgenden hervorragend.


    Daniel Barenboim, p


    (DECCA, DDD, live, 2005)



    Daniel Barenboim präsentiert hier einen sinfonischen Ansatz, bei welchem die polyphonen Linien und klanglichen Wunder gleichermaßen umgesetzt werden. Die Arietta wird sehr ruhig und sonor entwickelt und die Trillerketten in der zweiten Hälfte des Satzes kommen mit ätherischer Klarheit und atmen in großen zeitlichen Bögen. Ich kenne keine andere Aufnahme, welche soviele formale und strukturelle Details herausarbeitet, vielleicht noch Alfred Brendel in seiner späten Aufnahme, allerdings ohne die 'Intensität'.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Klaviersonate Nr.26 Es-Dur Op.81a 'Les Adieux'


    Dieses ist die 4. Klaviersonate Beethovens in Es-Dur. Außerdem ist sie auch nah am 5. Klavierkonzert, welches ebenfalls in Es-Dur steht. Beethoven widmete die Sonate seinem engen Freund und Gönner Erzherzog Rudolph, welcher im Jahre 1809 mit der kaiserlichen Familie Wien wegen der herannahenden Franzosen verlässt und im Januar 1810 zurückkehrt. Das Werk wurde schließlich 1811 von Breitkopf und Haertel veröffentlicht. Im eigenen Thread dieser Sonate wurde schon ausführlich geschrieben. Immer wieder wurde erörtert, ob es sich bei der Sonate um Programm-Musik oder doch um absolute Musik handele. Beethoven selbst gab schon in der Einleitung über den ersten drei Akkorden, dem Leitmotiv, den Hinweis ‚Le-be-wohl‘. Wie Joachim Kaiser es schon trefflich analysierte, finde ich auch, dass die Sonate als absolute Musik mit hoher kompositorischer Dichte besteht und programmatische Bezüge aufweist. Beethoven selbst äußerte sich, dass es sich um ein charakteristisches Werk handele.


    Äußerst interessant, aber doch auch sehr gewagt ist die Hypothese, dass in einigen Kompositionen des späten Beethoven Herzrhythmusstörungen sich niedergeschlagen hätten. Da er nahezu ertaubt war, hätten vermutete Herzrhythmusstörungen durch eine gesteigerte Wahrnehmung ‚innerer‘ Signale des Körpers Einfluss auf seine Kompositionsarbeit genommen. Nach der Einleitung gibt es im Kopfsatz (Allegro) eine Passage mit Akkorden in der rechten Hand aufsteigend und der linken Hand einer absteigenden Bewegung jeweils in Achteln und im staccato, welche an eine sog. supraventrikuläre Salve erinnern. Der ehemalige Ordinarius für Kardiologie in Bonn, Herr Bernd Lüderitz, hatte diesbezüglich ausgeführt.


    Wie auch immer, für mich ist von Bedeutung, dass die Einleitung mit dem Lebewohl-Motiv differenziert und ruhig ausformuliert wird, im Kopfsatz mit Anschlags-Raffinesse und architektonischer Übersicht nicht nur programmatisch sondern auch strukturell offengelegt wird. Im zweiten Satz überzeugen mich die deutlichere Darstellung des gemütskonfliktes mithilfe deutlicher Dynamik und expressiver Phrasierung, und keine Weichzeichnung. Im Finale bevorzuge ich den ‚rauschaften‘ virtuosen Ansatz, welcher trotzdem die Artikulationsvarianten, Bindung, Staccato, etc. versucht umzusetzen.


    Ich selbst lernte die Sonate auf MC mit der Stereo-Aufnahme Claudio Arraus bei Philips kennen. Desweiteren hatte ich in der damaligen Zeit noch die Studio-Aufnahme Gilels’ bei der DG auf MC und die Stereo-Aufnahme des sehr jungen Bruno Leonardo Gelber bei der EMI auf LP. Leider standen mir diese Aufnahmen nicht auf CD zur Verfügung. Mit Arrau habe ich seine EMI-Aufnahme aus der zweiten Hälfte der 50er Jahre, welche aufnahmetechnisch IMO ziemlich klirrend herüberkommt. Mir standen insgesamt 16 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Nach 2 Hörrunden konnte ich 5 Aufnahmen in die nähere Auswahl nehmen: Andras Schiff, Daniel Barenboim, Igor Levit, Mikhail Pletnev und Rudolf Buchbinder. Mit diesen erfolgten gut 3 weitere Hörrunden, so dass ich mich für drei Aufnahmen entscheiden musste.


    Andras Schiff, p


    (ECM, DDD, live, 2006)



    Andras Schiff schafft es ähnlich wie Daniel Barenboim, live die Sonate in allen drei Sätzen analytisch zu disseziieren und trotzdem den athmosphärischen Zugang ebenfalls zuzulassen. Es ist mal wunderbar, alle verschiedenen Anschlagsarten, welche von Beethoven vorgegeben wurden, genau zu vernehmen.


    Igor Levit, p


    (Sony, DDD, 20189



    Levits Anschlag ist so rund-delikat, seine Phrasierung ungemein elegant. Ich kann dem nicht widerstehen. Das Finale ist mit der im Dienste der Musik stehenden Virtuosität und rauschhaften geschwindigkeit IMO sensationell bis überirdisch.


    Mikhail Pletnev, p


    (DG, DDD, 1998)


    Hommage a Rachmaninoff


    1998 nahm Mikhail Pletnev in der Rachmaninov-Villa in der Schweiz Werke auf, welche Rachmaninov gerne spielte (teilweise natürlich auch eigene Kompositionen). Pletnev spielte auf dem originären Steinway-Flügel Rachmaninovs (30er Jahre). Dazu gehörte auch Beethovens Op.81a. Pletnevs 'russischer' Zugang kommt dem Werk sehr entgegen. Gottseidank zerlegt er die Sonate nicht komplett analytisch auseinander, sondern bringt hier einen leicht romantischen Ansatz herüber mit passenden Rubati und wunderbarem Klangempfinden. Seine Anschlagskunst ist ja sowieso vom Feinsten.


    LG Siamak

  • Hallo


    Klaviersonate Nr.20 G-Dur Op.49 Nr.2


    Liebe Beethoven-Freunde, dies ist nun noch die letzte ausstehende Klaviersonate, ausgerechnet diejenige, welche von den Meisterpianisten so gut wie nie aufs Programm gesetzt wird, außer gezwungenermaßen bei zyklischen Gesamtaufführungen und Gesamtaufnahmen. Sie ist Unterrichtsmaterial für den durchschnittlichen Klavierschüler. Es handelt sich auch um ein recht frühes Werk, welches um 1795 wohl entstand. Lustig, dass es als Op.49 Nr.2 unmittelbar vor der Waldstein-Sonate zu Druck gebracht wurde. Beide Sätze, das Allegro ma non troppo und das Tempo di menuetto, sind einfach übersichtlich. Die technischen Anforderungen sind wirklich geringst.


    Aber, IMO gewinnt diese leichte Sonate an Ausdruck und berührt tatsächlich bei sehr feiner Artikulation und Zartheit der Phrasierung. In einem solchen Milieu kann die Durchführung im ersten Satz dynamisch fein gesteigert werden. Das Menuett kann, elegant phrasiert dargeboten, zu Herzen gehen.


    Ich fand es spannend, wie Meisterpianisten tatsächlich mit diesem Zwerg umgehen. das klingt doch sehr verschiedentlich. Mir standen 9 Aufnahmen zur Verfügung. Nach 3 Hörrunden war ich mir dann doch sicher bei der Auswahl der IMO gelungendsten Interpretationen. Letztlich sollte das Ergebnis ja so sein, dass man Lust hat, das Werk zu hören und nicht bei einer Gesamtaufnahme gar es zu überspringen !


    Daniel Barenboim, p


    (DECCA, DDD, live, 2005)



    Alfredo Perl, p


    (ArteNova, DDD, 1995)


    Beethoven: Complete Piano Sonatas


    Igor Levit, p


    (Sony, DDD, 2018)



    LG Siamak


    PS: Lieber Wolfgang (Wolfgang Kaercher), wärest Du so nett und könntest wieder ein Update durchführen, danke sehr herzlich.

  • Hallo Siamak


    Dir gebührt das Klaviersonaten-Verdienstkreuz am Bande:jubel:


    Gruß

    Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Hallo,


    Variationen und Fuge für Klavier Es-Dur Op.35 'Eroica-Variationen'


    Beethoven veröffentlichte dieses sowohl virtuosen als auch kompositorisch fortschrittlichen Klavierwerkes 1802. Das Thema entnahm er einem seiner Contre-Tänzen für Orchester. Er verwandte es später auch für das Finale seiner 3. Sinfonie (ebenfalls als Variationssatz). Interessant und auch innovativ ist hier der Umstand, dass er mit der Präsentation der Bass-Stimme beginnt, diese quasi 3 Male variiert mit jeweiligem Stimmenzusatz (2-, 3- und vierstimmig) und hernach erst das eigentliche Thema (Melodie) vorstellt. Danach kommen die 15 Variationen gefolgt von einem Finale aus Fuge und quasi improvisatorischen und gleichzeitig das Thema zerlegendem Remineszenz-Ausklang.

    Die Variationen sind pianistisch herausfordernd, wenn alle Vortragsbezeichnungen berücksichtigt werden. Innovativ erscheint hier IMO erstmalig die Technik, mit der rechten Hand gleichzeitig zu trillern und darüber die melodie zu markieren. Überhaupt finde ich schon Merkmale seines Spätstiles in der 15. Variation.


    Kennengelernt habe ich dieses Werk als Schüler auf MC mit der Studio-Aufnahme Emil Gilels für die DG (eine der ersten Digitalaufnahmen). Gilels nahm die Eroica-Variationen wohl gerne aufs Programm. Es ist auch auf dem von Hänssler veröffentlichten Mitschnitt von Gilels Auftritt bei den Ludwigsburger Schlosspielen enthalten. Diese Aufnahme habe ich auf CD, sie ist sehr gut.


    Wie auch immer, mir standen insgesamt 5 Aufnahmen auf CD zur Verfügung: Brendel, Gilels, Gulda, Gould und Vlado Perlemuter. Nach 2 Hörrunden habe ich mich für 2 Lieblingsaufnahmen entschieden.


    Alfred Brendel, p


    (Vox/Regis, ADD, 1961)


    Beethoven: Piano Concerto No. 3 & Piano Variations


    Brendel befand sich zum zeitpunkt dieser Aufnahme für Vox noch am Beginn seiner Karriere. Er hatte keine Hemmungen, einen eher virtuosen Ansatz zu wählen. herrlich rund ist sein Klavierton und die thematisch-strukturellen Zusammenhänge kommen hervorragend zu Ohr. Absolut top !


    Glenn Gould, p


    (CBS/Sony, ADD, 1970/1975)


    Glenn Gould plays Beethoven: 32 Variations WoO 80; "Eroica" Variations op. 35; 6 Variations op. 34; Bagatelles op. 33 & op. 126; Piano Sonata No. 24 "¨¤ Th¨¦r¨¨se" by Glenn Gould (2012) Audio CD


    Glenn Gould habe ich letztlich Gilels vorgezogen, da er dieses Werk sehr unkonventionell spielt. Er wählt eher sehr langsame Tempi und arbeitet mit Fokus auf die thematischen bezüge und erzeugt häufig Klangschichten. Manches Mal berücksichtigt er nicht die Vortragsbezeichnungen. Aber mit dieser Interpretation habe ich Dimensionen des Werkes erkundet, welche mir mit den anderen Interpretationen nicht zu gehör kamen.


    Nun muss ich mich mit den Diabelli-Variationen beschäftigen, da ich hier noch zwei Interpreten/Aufnahmen 'frei' habe.


    LG Siamak

  • Lieber Wolfgang,


    ich hoffe, Du wirst mir nicht böse sein. Ich habe mir erlaubt, unter Beibehaltung Deines Systems eine aktuelle Übersicht zu erstellen.


    Klaviersonate Nr. 1 Opus 2/1

    Rudolf Buchbinder

    Igor Levit


    Klaviersonate Nr. 2 Opus 2/2

    Murrai Perahia

    Rafal Blechacz

    Rudolf Buchbinder


    Klaviersonate Nr. 3 Opus 3/3

    Murray Perahia

    Igor Levit

    Arthur Rubinstein


    Klaviersonate Nr. 4 Opus 7

    Igor Levit

    Rudolf Buchbinder

    Maurizio Pollini


    Klaviersonate Nr. 5 Opus 10 Nr. 1

    Artur Schnabel

    Gerhard Oppitz


    Klaviersonate Nr. 6 Opus 10 Nr. 2

    Alfredo Perl

    Gerhard Oppitz


    Klaviersonate Nr. 7 Opus 10 Nr. 3

    Alfredo Perl

    Gerhard Oppitz

    Igor Levit


    Klaviersonate Nr. 8 Opus 13 "Pathétique"

    Emil Gilels (1968)

    Sviatoslav Richter

    Igor Levit


    Klaviersonate Nr. 9 Opus 14 Nr. 1

    Alfredo Perl

    Maurizio Pollini

    Walter Gieseking


    Klaviersonate Nr. 10 Opus 14 Nr. 2

    Alfredo Perl

    Igor Levit

    Rudolf Buchbinder


    Klavierkonzert Nr. 1 Opus 15

    Eschenbach / Karajan / Berliner Philharmoniker

    Richter / Munch / Boston SO

    Michelangeli / Giulini / Wiener Symphoniker

    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchestra

    Giltburg / V. Petrenko / Royal Liverpool Philharmonic Orchestra

    Brendel / Levine / Chicago SO

    Gould / Golschman / Columbia SO

    Ashkenazy / Solti / Chicago SO

    Anda / Kölner RSO

    Oppitz / Janowski / Gewandhausorchester Leipzig

    Barenboim / Staatskapelle Berlin

    Schoonderwoert & Cristofori


    Streichquartette Opus 18 Gesamt

    Emerson Quartet

    Alban Berg Quartet

    Quartetto di Cremona


    Streichquartett Nr. 1 Opus 18/1

    Eliot Quartet

    Quartetto di Cremona

    Esmé Quartet


    Klavierkonzert Nr. 2 Opus 19

    Duchable / Menuhin / Sinfonia Varsava

    Rubinstein/ Leinsdorf / Boston SO

    Glemser / Weil / Duisburger Philharmoniker

    Aimard / Harnoncourt / Chamber Orchester of Europe

    Fleisher / Szell / Cleveland Orchestra

    Pollini / Abbado / Berliner Philharmoniker

    Schoonderwoert & Cristofori


    Sinfonie Nr. 1 Opus 21

    Bernstein / New York Philharmonic (2 Nennungen)

    Monteux / Wiener Philharmoniker

    Wand / Sinfonieorchester des NDR

    Saraste / SO des WDR

    Järvi / Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

    Scherchen / Orchestra della Radio Televisione della Svizzera Italiana

    Nelson / Ensemble Orchestral de Paris

    Klemperer / Philharmonia Orchestra


    Klaviersonate Nr. 11 Opus 22

    Arturo Benedetti Michelangeli

    Sviatoslav Richter

    Igor Levit


    Violinsonate Nr. 5 Opus 24 "Fühlingssonate"

    Francescatti / Casadesus

    Szeryng / Rubinstein

    Szeryng / Haebler


    Klaviersonate Nr. 12 Opus 26

    Arturo Benedetti Michelangeli

    Rudolf Buchbinder (2011)

    Igor Levit


    Klaviersonate Nr. 13 Opus 27/1 "Quasi una fantasia"

    Claudio Arrau (1971)

    Josef Bulva

    Rudolf Buchbinder (2011)


    Klaviersonate Nr. 14 Opus 27/2 "Mondschein"

    Vladimir Horowitz

    Josef Bulva

    Alfredo Perl

    Rudolf Serkin ( 1945)

    Artur Schnabel


    Klaviersonate Nr. 15 Opus 28 "Pastorale"

    Alfredo Perl

    Igor Levit

    Maurizio Pollini


    Klaviersonate Nr. 16 Opus 31/1

    Alfredo Perl

    Igor Levit

    Maurizio Pollini


    Klaviersonate Nr. 17 Opus 31/2 "Der Sturm"

    Sviatoslav Richter (1965)

    Maurizio Pollini

    Igor Levit

    Hj Lim

    Yu Kosuge


    Klaviersonate Nr. 18 Opus 31/3

    Lazar Berman

    Sviatoslav Richter

    Alfredo Perl


    Variationen und Fuge für Klavier Op. 35 ‚Eroica-Variationen‘

    Alfred Brendel

    Glenn Gould


    Sinfonie Nr. 2 Opus 36

    Norrington / London Classical Players

    Kubelik / SO des Bayerischen Rundfunks

    Drahos / Nicolaus Esterhàzy Sinfonia

    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig

    Walter / Columbia Symphony Orchestra

    Cluytens / Berliner Philharmoniker


    Klavierkonzert Nr. 3 Opus 37

    Richter-Haaser / Giulini / Philharmonia Orchestra

    Andsnes / Mahler Chamber Orchestra

    Schuch / Elts / WDR Sinfonie-Orchester

    Srudolf Serkin / Kubelik / SO des Bayerischen Rundfunks

    Zimerman / Bernstein / Wiener Philharmoniker

    Uchida / Rattle / Berliner Philharmoniker

    Richter-Haaser / Giulini / Philharmonia Orchestra

    Ney / van Hoogstraten / Nürnberger Symphoniker

    Serkin / Bernstein / New York Philharmonic

    Buchbinder / Wiener Philharmoniker

    Barenboim / Staatskapelle Berlin

    Fischer / Fricsay / Bayerisches Staatsorchester

    Solomon / Menges / Philharmonia Orchestra London

    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchestra

    Schoonderwoert & Cristofori


    Violinromanze Nr. 1 Opus 40

    Suske / Bongartz / Gewandhausorchester Leipzig

    Oistrach / Goossens / Royal Philharmonic Orchestra

    Menuhin / Pritchard / Philharmonia Orchestra London

    Grumiaux / de Waart / Philharmonia Orchestra London

    Menuhin / Klemper / Philharmonia Orchestra London

    Zukerman /Zukerman / St. Paul Chamber Orchestra

    Menuhin / Furtwängler / Philharmonia Orchestra


    Ouvertüre "Die Geschöpfe des Prometheus" Opus 43

    Klemperer / New Philharmonia Orchestra

    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig

    Szell / Cleveland Orchestra


    Adelaide Opus 46

    Peter Schreier

    Christian Gerhaher

    Fritz Wunderlich

    Heinrich Schlusnus

    Nicolai Gedda

    Jussi Björling


    Violinsonate Nr. 9 Opus 47 "Kreutzer-Sonate"

    Oistrach / Oborin

    Heifetz / Smith

    Szeryng / Rubinstein

    Grumiaux / Haskil

    Kremer / Argerich

    Kopachinskaja / Say

    Scheiderhan / Seemann


    Klaviersonate Nr. 19 Opus 49/1

    Alfredo Perl

    Aviatoslav Richter

    Artur Schnabel


    Klaviersonate Nr. 20 Op. 49/2

    Daniel Barenboim (2005, live)

    Alfredo Perl

    Igor Levit


    Violinromanze Nr.2 Opus 50

    Suske / Bongartz / Gewandhausorchester Leipzig

    Oistrach / Goossens / Royal Philharmonic Orchestra

    Menuhin / Pritchard / Philharmonia Orchestra London

    Grumiaux / de Waart / Philharmonia Orchestra London

    Menuhin / Klemper / Philharmonia Orchestra London

    Zukerman /Zukerman / St. Paul Chamber Orchestra

    Menuhin / Furtwängler / Philharmonia Orchestra


    Klaviersonate Nr. 21 "Waldstein" Opus 53

    Emil Gilels (2 Nennungen)

    Artur Rubinstein

    Vladimir Ashkenazy

    Maurizio Pollini (2 Nennungen)

    Rudolf Buchbinder

    Igor Levit (2 Nennungen)

    Alfredo Perl

    Nikhail Pletnev

    Hj Lim


    Klaviersonate Nr. 22 Opus 54

    Maurizio Pollini

    Ivo Pogorelich

    Igor Levit


    Sinfonie Nr. 3 "Eroica" Opus 55

    Bernstein / Wiener Philharmoniker

    Bernstein / New York Philharmonic

    Karajan / Berliner Philharmoniker (1986)

    Gielen / SWR SO

    Gielen / Cincinnati SO

    Giulini / Los Angeles SO

    Giulini / La Scala Philharmonic Orchestra

    Monteux / Concertgebouw Orchestra

    Asahina / Deutsches SO Berlin

    Friscay / Berliner Philharmoniker

    Klemperer / Philharmonia Orchestra

    Erich Kleiber / Councertgebouw Orchestra

    Savall / Le Concert des Nations

    Leibowitz / Royal Philharmonic Orchestra

    zu Guttenberg / Klangverwaltung

    Solti / Wiener Philharmoniker

    Ansermet / L´Orchestre de la Suisse Romande

    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig


    Konzert für Klavier, Violine, Cello und Orchester Opus 56

    Anda / Schneiderhan / Fournier / Fricsay / RSO Berlin

    Rösel / Funke / Timm / Kegel / Dresdner Philharmonie

    Badura-Skoda / Maier / Bylsma / Collegium Aurum

    Gabetta / Carmignola / Lazic /Antonini / Kammerorchester Basel

    Beaux-Arts Trio / Masur / Gewandhausorchester Leipzig

    Argerich / Capucon / Maisky / Fasolis / Orchestra della Svizzera Italiana

    Richter / Oistrakh / Rostropovich / Karajan / Berliner Philharmoniker

    Zehetmair / Hagen / Aimard / Harnoncourt / Chamber Orchestre of Europe

    Chung Trio / Patrick und Pascal Gallois / Myung-Wun Chung / Philharmonia Orchestra

    Bronfman / Shaman / Moerk / Zinman / Tonhalle Orchestra Zürich

    Storioni Trio / de Vriend / The Netherlands Symphony Orchestra

    Istomin / Stern / Rose / Ormandy / Philhadelphia Orchestra

    Oborin / Oistrach / Knuschevitzky / Sargent / Philharmonia Orchestra

    Arrau / Szeryng / Starker / Inbal / Philharmonia Orchestra


    Klaviersonate Nr. 23 "Appassionata" Opus 57

    Artur Rubinstein

    Claudio Arrau

    Van Cliburn


    Klavierkonzert Nr. 4 Opus 58

    Serkin / Eugene Ormandy / Philadelphia Orchestra

    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchestra

    Gilels / Ludwig / Philharmonia Orchestra London

    Pollini / Böhm / Wiener Philharmoniker (2 Nennungen)

    Pollini / Abbado / Berliner Philharmoniker

    Sudbin / Vanska / Minnesota Orchestra

    Curzon / Kubelik / SO des BR

    Brendel / Wallberg / Wiener Symphoniker

    Backhaus / Knappertsbusch / Wiener Philharmoniker

    Ney / van Hoogstraten / Nürnberger Symphoniker

    Schoonderwoert & Cristofori

    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig


    Sinfonie Nr. 4 Opus 60

    Klemperer / Philharmonia Orchestra

    Leibowitz / Royal Philharmonia Orchestra

    Böhm / Wiener Philharmoniker

    Scherchen / Orchestra della Radio Televisione della Svizzera Italiana

    Kleiber, Carlos / Bayerisches Staatsorchester

    Fischer / Budapest Festival Orchestra


    Violinkonzert Opus 61

    Kennedy / Polish Chamber Oerchestra

    Faust / Abbado ( Orchestra Mozart

    Kremer / Harnoncourt / Chamber Orchestra of Europe

    Mullova / Gardiner / Orchestre Révolutionaire et Romantique

    Batisashvili / Deutsche Kammerphilharmonie Bremen

    Kavakos / SO des Bayerischen Rundfunks

    Heifetz / Munch / Boston Symphony Orchestra

    Szeryng / London Symphony Orchestra / Schmidt-Isserstedt

    Menuhin / Klemperer Philharmonia Orchestra

    Kopatchinskaja / Herreweghe / Orchestre de Champs Elysées

    Francescatti / Walter / Columbia Symphony Orchestra

    Schneiderhan / Jochum / Berliner Philharmoniker (2 Nennungen)

    Hahn / Zinman / Baltimore Symphony Orchestra

    Tetzlaff / Zinman / Tonhalle Orchester Zürich

    Barton Pine / José Serebrier / Royal Philharmonic Orchestra


    Violinkonzert Opus 61a - Fassung für Klavier

    Duchable / Menuhin / Sinfonia Varsava

    Schoonderwoert & Cristofori

    Serkin, Peter / Ozawa / New Philharmonia Orchestra

    Barenboim / Barenboim / English Chamber Orchestra

    Webersinke / Masur / Gewandhausorchester Leipzig


    Ouvertüre "Coriolan" Opus 62

    Bernstein / Wiener Philharmoniker

    Karajan / Berliner Philharmoniker

    Ansermet / Orchestre de la suisse romande


    Ah, Perfido Opus 65

    Karita Mattila

    Christiane Karg

    Hane-Lore Kuhse

    Elisabeth Schwarzkopf

    Astrid Varnay

    Birgit Nilsson (Div. Aufnahmen)

    Maria Callas


    Sinfonie Nr. 5 Opus 67

    Sarsate / WDR SO

    Bernstein / SO des BR

    Bernstein/ New York Philharmonic (2 Nennungen)

    Karajan / Berliner Philharmonicer (1962) (2 Nennungen)

    Carlos Kleiber / Wiener Philharmoniker (2 Nennungen)

    Jansons / SO des BR

    Furtwängler / Berliner Philharmoniker

    Karajan / Berliner Philharmonicer (1984)

    Herreweghe / Royal Slemish Philharmonic

    Fricsay / Berliner Philharmoniker

    Böhm / Wiener Philharmoniker


    Sinfonie Nr. 6 "Pastorale" Opus 68

    Furtwängler / Wiener Philharmoniker

    Walter / Columbia Symphony Orchestra

    Giulini / New Philharmonia Orchestra

    Monteux / Wiener Philharmoniker

    Wand / SO des NDR

    Bernstein / Wiener Philharmoniker

    Herreweghe / Royal Slemish Philharmonic

    Marriner / Academy of St. Martin in the Fields

    Kleiber / Bayerisches Staatsorchester

    Jansons / SO des BR

    Davis / Staatskapelle Dresden

    Kletzki / Czech Philharmonic Orchestra


    Cellosonate Nr. 3 Opus 69

    Casals / Serkin

    Fournier / Gulda

    Perenyi / Schiff


    Fidelio Opus 72

    Flagstad u.a. / Bodanzky / Chor und Orcheter der Metropolitan Opera

    Janowitz u.a. / Bernstein / Chor der Wiener Staatsoper / Wiener Philharmoniker

    Ludwig / Klemperer / Philharmonia Orchestra and Chorus

    Rysanek ( Fricsay / Bayerisches Staatsorchester

    G. Jones / Böhm / Chor der Staatsoper Dresden / Rundfunkchor Leipzig / Staatskapelle Dresden


    Ouvertüre "Leonore III" Opus 72a

    Klemperer / Philharmonia Orchestra

    Bernstein / New York Philharmonic Orchestra

    Karajan / Berliner Philharmoniker


    Klavierkonzert Nr. 5 Opus 73 "Emperor"

    Arrau / Haitink / Concertgebouw Orchester (2 Nennungen)

    Ney / van Hoogstraten / Nürnberger Symphoniker

    Buchbinder / Wiener Philharmoniker (2 Nennungen)

    Böhm / Pollini / Wiener Philharmoniker (3 Nennungen)

    Arrau / Davis / Staatskapelle Berlin

    Kempff / Leitner / Berliner Philharmoniker

    Minnar / de Vriend /Netherlands Symphony Orchestra

    Pollini / Abbado / Berliner Philharmoniker (2 Nennungen)

    Fleisher / Szell / Cleveland Orchestra (2 Nennungen)

    Rubinstein / Barenboim / London Philharmonic Orchestra

    Uchida / Rattle / Berliner Philharmoniker

    Bulva / Jordan / Orchestre de la Suisse romande

    Weissenberg / Karajan / Berliner Philharmoniker

    Schoonderwoert & Cristofori

    Fischer / Furtwängler / Philharmonia Orchestra London

    Casadesus / Rosbaud / Concertgebouw Orchestra Amsterdam

    Zimerman / Bernstein / Wiener Philharmoniker

    Ashkenazy / Solti / chicago Symphony Orchestra

    Oppitz / Janowski / Gewandhausorchester Leipzig


    Klaviersonate Nr. 24 Opus 78 "Thérèse"

    Andras Schiff

    Igor Levit

    Walter Gieseking


    Klaviersonate Nr. 25 Opus 79 "Kuckuck"

    Artur Schnabel

    Andras Schiff

    Igor Levit


    Fantasie für Klavier, Chor und Orchester Opus 80

    Kootz / Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig

    Francesch / Bernstein / Wiener Philharmoniker

    Pollini / Abbado / Wiener Philharmoniker

    Barenboim / Klemperer / New Philharmonia Orchestra (2 Nennungen)

    Weigle / Kegel / Dresdner Philharmoniker

    Serkin / Chor und Orchester des Bayerischen Rundfunks

    Brendel / Haitink / London Philharmonic Orchestra

    Serkin / Bernstein / New York Philharmonic Orchestra

    Demus / Leitner / Wiener Symphoniker


    Klaviersonate Nr. 26 Op. 81a ‚Les Adieux‘

    Andras Schiff

    Igor Levit

    Mikhail Pletnev


    Ouvertüre zu Goethes Schauspiel "Egmont" Opus 84

    Klemperer / Philharmonia Orchestra

    Neumann / Gewandhausorchester Leipzig

    Kempe / Berliner Philharmoniker


    Musik zu Goethes Schauspiel "Egmont" Opus 84 (Gesamtaufnahme)

    Szell / Wiener Philharmoniker

    Karajan / Berliner Philharmoniker


    Messe C-Dur Opus 86

    Vyvyan / Beecham / Beecham Choral Society & Royal Philharmonic Orchestra

    Janowitz / Richter / Münchner Bach-Chor und -Orchester

    Ameling / Giulini / New Philharmonia Chorus London / New Philharmonia Orchestra


    Klaviersonate Nr. 27 Opus 90

    Igor Levit

    Charles Rosen

    Daniel Barenboim


    Sinfonie Nr. 7 Opus 92

    Carlos Kleiber / Wiener Philharmoniker

    Monteux / London Symphony Orchestra (2 Nennungen)

    Wolff / Sinfonie-Orchester des Hessischen Rundfunks

    Karajan / Wiener Philharmoniker (1959)

    Konwitschny / Gewandhausorchester Leipzig


    Sinfonie Nr. 8 Opus 93

    Harnoncourt / Chamber Orchester of Europe

    Abbado / Berliner Philharmoniker

    Antonini / Kammerorchester Basel

    Scherchen / Royal Philharmonic Orchestra

    Klemperer / Philharmonia Orchestra London

    Solti / Chicago Symphony Orchestra


    Klaviertrio Nr. 6 Opus 97

    Du Pré / Barenboim / Zukerman

    Abegg-Trio

    Oistrach / Knushevitzky / Oborin

    Stern / Rose / Istomin

    Szeryng / Fournier / Kempff


    An die ferne Geliebte Opus 98

    Bostridge / Pappano

    Fischer-Dieskau / Moore

    Wunderlich / Schmidt


    Klaviersonate Nr. 28 Opus 101

    Svjitoslav Richter

    Murray Perahia

    Daniel Barenboim


    Cellosonate Nr. 4 Opus 102 Nr. 1

    Bailey / Dinnerstein

    Maisky / Argerich

    Fournier / Gulda


    KlaviersonateNr. 29 "Hammerklaviersonate" Opus 106

    Paul Badura-Skoda

    Hj Lim

    Steven Osborne

    Alfredo Perl

    Charles Rosen

    Murray Perahia


    Klaviersonate Nr. 30 Opus 109

    Valery Afanassiev

    Rudolf Serkin (1954 live)

    Sviatoslav Richter (1972, live)


    Klaviersonate Nr. 31 Opus 110

    Valery Afanassiev

    Daniel Barenboim (2005, live)

    Igor Shukov


    Klaviersonate Nr. 32 op. 111

    Ivo Pogorelich

    Igor Levit

    Arturo Benedetti Michelangeli (1990, live)

    Mari Kodama

    Sviatoslav Richter (1975, live)

    Daniel Barenboim (2005, live)


    Ouvertüre "Die Ruinen von Athen" Opus 113

    Jochum / Orchester des Bayerischen Rundfunks

    Karajan / Berliner Philharmoniker

    Beecham / Royal Philharmonic Orchestra


    Diabelli-Variationen Opus 120

    Andras Schiff

    Rudolf Buchbinder (2020)

    Igor Levit

    Grigory Sokolov


    Missa Solemnis Opus 123

    Schwarzkopf / Karajan / Singverein der Gesellschaft für Musikfreund Wien / Philharmonia Orchestra

    Janowitz / Karajan / Wiener Singverein / Berliner Philharmoniker

    Söderström / Klemperer / Philharmonia Chorus and Orchestra (2 Nennungen)

    Harper / Steinberg / Kölner RSO

    Donath / Kubelik / Symphonieorchester des BR

    Kühmeier / Haitink / Symphonieorchester des BR


    Ouvertüre "Die Weihe des Hauses" Opus 124

    Klemperer / Philharmonia Orchestra London

    Markevitch / Lamoureux Orchester

    Maazel / Berliner Phiharmoniker


    Sinfonie Nr. 9 Opus 125

    Fricsay / Berliner Philharmoniker / Chor der St. Hedwigs Kathedrale / Seefried, Fischer- Dieskau u.a.

    Karajan / Berliner Philharmoniker / Wiener Singverein /Janowitz, Berry u.a. (1962)

    Munch / Chicago Symphony Orchestra / New England Concersatory Chorus /Price, Forrester u.a.

    Konwitschny / Gewandhaus Leipzig / Rundfunkchor Leipzig / Wenglor, Adam u.a.

    Böhm / Orchester der Fayreuther Festspiele / Janowitz, Bumbry u.a.


    Streichquartett Nr. 13 Opus 130

    Busch Quartett

    Ungarisches Streichquartett

    Tetzlaff Quartett

    Quartetto di Cremona

    Miró Quartet

    The Lindsays

    Alban Berg Quartett


    Streichquartett Nr. 14 Opus 131

    Busch Quartett

    Ungarisches Streichquartett


    Große Fuge Opus 133

    Tetzlaff Quartett

    Quartetto di Cremona

    Miró Quartet


    Streichquartett Nr. 16 Opus 135

    Gewandhaus - Quartett

    Takacs Quartet

    Zehetmair Quartett


    Der glorreiche Augenblick Opus 136

    Wetton / Rutter u.a. / Westminster Boys Choir


    Bagatelle WoO 59 "Für Elise"

    Gunter Kootz


    32 Variationen WoO 80

    György Cziffra

    Glenn Gould

    Mihaela Ursuleasa


    Kantate auf den Tod Josephs II. WoO 87

    Matthews / Mumford / Tilson Thomas / San Francisco Symphony

    Margiono / Shimell / Thielemann / Chor und Orchester der deutschen Oper Berlin


    Leonore Prohaska WoO 96

    McNair / Abbado / Berliner Philharmoniker



    LG Siamak

  • Hallo,


    33 Veränderungen über einen Walzer von A. Diabelli C-Dur Op.120


    Die sog. ‚Diabelli‘-Variationen stellen Beethovens letztes großformatiges Klavierwerk dar. Die Vorgeschichte zur Entstehung dieses Werkes ist ja hinlänglich bekannt. Ich verweise auch auf den Haupt-Thread in diesem Forum. Das Werk gilt im Allgemeinen ‚sperrig‘ und ein kompositorisches Fazit Beethovens. In diesem Werk kommt u.a. auch die Bewunderung Beethovens für J.S. Bach und W.A. Mozart zum Ausdruck.

    Das Werk auswendig im Kopf als Hörer zu haben, ist nicht einfach. Es gibt für mich Variationen, die wie Fix-Sterne oder navigationshilfen wirken: Var. 10, 13, 15, 16-17, 20, 22 (Mozart-Zitat), 24 (Fughetta), 28 und 30 (Fugato).

    Die Diabelli-Variationen gelten mit Bachs Goldberg-Variationen und Rzewskis Variationen über ‚People united never will be defeated‘ als reichste Variationswerke für Klavier (und überhaupt). Interessant in diesem Zusammenhang: Es gibt wenige Pianisten, welche regelmäßig im Repertoire sowohl die Goldberg- als auch Diabelli-Variationen halten und präsentieren., z.B. Andras Schiff, Andreas Staier und Igor Levit.


    Wie ich relativ zu Beginn dieses Threads aufführte, erlebte ich vor wenigen Jahren live Andras Schiff in Salzburg, wo er an einem Abend beide Werke aufführte. Daher hatte ich ihn mit seinen Studio-Aufnahmen schon nominiert. Ich bleibe dabei und bevorzuge seine Aufnahme mit dem originalen Brodmann-Hammerflügel (etwa 1820) (ECM). Er spielte im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses Bonn. Andras Schiff gibt sehr profunde Ausführungen im Booklet. Man hört mit dem Hammerflügel die Bassführungen viel deutlicher als melodisches Element. Die Energie des Anschlages beim Fortissimo hört man als intensiven Mechanismus. Schiff hat dann das Werk ebenfalls 2012 auf einem Bechstein-Flügel des Jahrgangs 1921 aufgenommen.


    Unabhängig davon lernte ich das Werk während der Schulzeit mit Rudolf Serkin und Daniel Barenboim jeweils auf MC kennen. Nun standen mir auf CD 16 Aufnahmen zur Verfügung. Jeweils 2 Aufnahmen habe ich mit Stephen Kovacevich und Andras Schiff. Nach gut 3 Hörrunden gab es dann eine engere Auswahl von 4 Einspielungen: Andras Schiff (fp), Andreas Staier (fp), Sviatoslav Richter (live, 1988) und Stephen Kovacevich (2008).


    Ich habe dan weitere gut 4 Hörrunden absolvieren müssen, um mich für Richter oder Kovacevich zu entscheiden. Nach Schiff war mir schon klar, dass ich Andreas Staier nominieren würde.


    Andreas Staier, fp


    (HM, DDD, 2010)



    Staier ist immer für Außergewöhnliches und Überraschendes gut. In seinem Harmonia Mundi Projekt beginnt er mit einer Auswahl der 50 ‚anderen‘ Variationen für A. Diabelli. Hernach folgt eine quasi-improvisatorische Überleitungs-Komposition Staiers zum Beethoven-Werk in der Manier Beethovens. schon diese Überleitung ist IMO ein Hammer. Hiermit setzt Staier schon seine Vorgaben für die eigentlichen Variationen. Er spielt im Vergleich zu Schiff (ebenfalls Fortepiano) aggressiver in den schnellen variationen. Während in der 22. Variation beide den sog. Fagott-Zug/Pedal verwenden, überrascht Andreas Staier in der 23. variation mit dem Janitscharen-Zug/Pedal, übrigens wirklich sehr passend ! Beide, Andras Schiff und Andreas Staier studierten das Original-Autograph.


    Stephen Kovacevich, p


    (Onyx, DDD, 2008)



    Kovacevich überraschte die Musikwelt 1968 als sehr junger Pianist mit einer exzellenten Einspielung der Diabelli-Variationen für Philips. 2008 spielte er sie nochmals ein. Jetzt gesellen sich ein ausgereifteres Klangempfinden in den ruhigen Variationen und eine munterere Attacke in den schnellen Stücken hinzu. Eine beeindruckende Spätsicht mit der Virtuosität eines ‚Jung-Pianisten‘. Ich hätte genauso den Live-Mitschnitt des famosen Richter nehmen können.


    LG Siamak

  • Hallo,


    7 Bagatellen Op.33


    Beethoven ist primär im Bewusstsein der Klavierfreunde durch seine großen Kompositionsformen: Sonaten und Variationswerke. Ich persönlich, ich gebe es zu, habe mich ausführlich mit den sog. Bagatellen erst im ‚Beethoven‘-Jahr ausführlicher beschäftigt, obgleich ich sie sporadisch in mehreren Einspielungen hörte.

    Die 7 Bagatellen Op.33 wurden 1803 veröffentlicht, Beethoven schrieb diese Kleinstwerke zwischen 1801 und 1802. Es handelt sich um kleine Formen, teilweise in ABA/Liedform. Durchaus mit virtuosem Anspruch sind IMO die Nr.5 mit reichlich Arpeggien und Sechzehntel-Triolen-Läufen beidhändig und die Nr.7, einem ‚spitzen‘ Presto. Man kommt zum Ergebnis, dass diese Miniaturwerke ebenfalls große kompositorische Meisterschaft widerspiegeln.

    Ich konnte hier auf drei Einspielungen (CD) zurückgreifen. Nach 4 Hörrunden musste ich mich für eine Einspielung als Lieblingsaufnahme entscheiden. Hier fand ich die ‚nachdenkliche‘ und etwas ‚zerfaserte‘ Interpretation Glenn Goulds nicht so passend für diese eher quirlig-duftigen Werke. Mikhail Pletnev überzeugt mit seiner immensen Anschlagskunst. Dennoch habe ich mich für eine andere Einspielung entschieden.


    Alfred Brendel, p


    (Philips, DDD, 1996)



    Alfred Brendel schafft es, alle Artikulations- und Dynamikvorschriften umzusetzen und hier mit rundem Klavierton und übersichtlicher Stimmführung die Charakterstücke herauszuarbeiten. Es klingt sehr ‚natürlich‘ und nicht manieriert. Brendel spielt IMO stets sowohl klanglich als auch anschlagstechnisch herausragend. Seine Darstellungen erklären die Struktur der Komposition aufs beste. Trotzdem schneidet er bei Interpretationsvergleichen bei mir häufig so ab, dass er nicht aufs ‚Treppchen‘ kommt. Vielleicht, weil er nicht spektakulär spielt.


    LG Siamak

  • Banner Trailer 2 Gelbe Rose
  • Hallo


    Nachdem ich heute Abend drei Einspielungen der Klaviersonate Nr. 21 "Waldstein" gehört habe, möchte ich die Liste meiner Lieblingsinterpretationen ergänzen.


    Ich habe Fazil Say mit Igor Levit und Rudolf Buchbinder verglichen. Obgleich ich Buchbinder sehr schätze, werde ich im Zweifelsfall nicht seine Box aus dem Regal ziehen.


    Igor Levit rangiert bei mir hoch im Kurs, hat er doch für mich einen unverkrampften Zugang ohne den Anspruch auf Belehrung. Er bleibt auch unter meinen Favoriten.



    An erster Stelle steht allerdings seit Neuestem Fazil Say.

    Ich empfinde sein Spiel dem Temperament der Sonate sehr angemessen. Der erste Satz klingt so revolutionär, wie der Komponist eben war. Das Tempo des ersten Satzes und die kraftvolle Herangehensweise sind für mich sehr stimmig.



    Gruß Wolfgang

    "Die Musik drückt das aus, was nicht gesagt werden kann und worüber Schweigen unmöglich ist."


    Victor Hugo

  • Die 7 Bagatellen Op.33 wurden 1803 veröffentlicht, Beethoven schrieb diese Kleinstwerke zwischen 1801 und 1802.

    Hallo Siamak (alias AcomA02 ),


    ich finde es sehr schön, dass Du hier auf etwas vernachlässigte Stücke in der Klavierliteratur eingehst. Diese Kleinstwerke, wie Du sie nennst, stellen keine hohen Ansprüche an das Verständnis, gleichwohl geben Sie einen wichtigen Einblick in Beethovens Werkstatt. Rhythmische und melodische Ideen werden hier in einer sehr gelungenen Kombination vorgestellt. Ich bin mir gar nicht sicher, ob diese Bausteine nicht einen gewissen Einfluss auf romantische Komponisten und Ihre zum Teil ja auch kleinformatigen Kompositionen hatten.


    Ich möchte bei den Bagatellen op.33 auf eine Einspielung von Yukio Yokoyama aus dem dem Ende des letzten Jahrtausends aufmerksam machen (jaja, diese Japaner ;)). Yokoyama hatte noch in seinen Zwanzigern Beethovens vollständige Soloklaviermusik live eingespielt. Ich finde seine Aufnahmen sehr gelungen. Gerade das Scherzo der Bagatellen habe ich selten so gut und natürlich und intensiv wahrgenommen.


    R-12262604-1531853951-2980.jpeg.jpg


    Die Bagatellen op. 33 sind auf der zweiten CD der 12 CD Box. Deinen Einwand zu Gould kann ich recht gut nachvollziehen. Man meint, sich in Goulds und nicht in Beethovens Werkstatt zu befinden. Trotzdem höre ich auch seine Einspielung gerne.


    Es gibt noch eine reizvolle Einspielung von Mikhail Pletnev, die bei jpc als Japanimport (:yes:) zu bestellen ist.



    Alfred Brendel schafft es, alle Artikulations- und Dynamikvorschriften umzusetzen und hier mit rundem Klavierton und übersichtlicher Stimmführung die Charakterstücke herauszuarbeiten. Es klingt sehr ‚natürlich‘ und nicht manieriert. Brendel spielt IMO stets sowohl klanglich als auch anschlagstechnisch herausragend. Seine Darstellungen erklären die Struktur der Komposition aufs beste. Trotzdem schneidet er bei Interpretationsvergleichen bei mir häufig so ab, dass er nicht aufs ‚Treppchen‘ kommt. Vielleicht, weil er nicht spektakulär spielt.


    Das Problemchen, was Du bei Alfred Brendel schilderst, habe ich fast durchgehend bei seinen Beethoven Einspielungen. Ich hatte bei den Erinnerungen zu seinem 90. Geburtstag einen Link

    zu einem Gespräch mit ihm im SWR gepostet SWR Alfred Brendel zum Neunzigsten. Wer sich das anhört, hört einen sehr klugen und doch recht bescheidenen und sehr angenehmen Menschen. Ich glaube, da gibt es emotional keinen einfachen Weg zu Beethoven :evil:. Nicht zuletzt deswegen, glaube ich, gibt es hier so viele Anläufe.

  • Lieber Axel,


    ich danke Dir sehr für Deinen Beitrag. Von diesem japanischen Pianisten hatte ich noch nichts gehört, sehr interessant. Ja, die Pletnev-Doppel-CD, ein Hammer. Jetzt kommt sie bei mir auch aufs Treppchen :).


    11 Bagatellen Op.119


    Dieser erst im Nachhinein zusammengestellte Zyklus von kleinstformatigen Stücken wurde 1823 und 1824 bei insgesamt 3 verschiedenen Verlegern veröffentlicht. Bei etlichen Stücken dieser Sammlung wurde Material auf originalen Skizzen Beethovens gefunden, welche sich über einen Zeitraum von gut 25 Jahren erstrecken. Ich finde, dass dieser Zyklus in seiner Art sehr innovativ wirkt und als ein Vorreiter von zum Beispiel den Preludes von Chopin oder Scriabin oder den Intermezzi und Capriccios von Brahms oder den Kinderszenen u.a. von Schumann gelten kann.

    Stilistisch gibt es z.B. bei der Nr. 6 und 7 gewisse Bezüge zu den Fantasien und Rondos von C.P.E. Bach,mit kühnen Modulationen, Sechzehntel-Läufen und Zäsuren. Für mich stellen die Nr. 6 und 7 gewissermaßen die Achse des Zyklus dar. Der lange Triller der linken Hand in der Coda von Nr.7 mit den 16tel-Triolen der rechten Hand wirkt wie eine Ekstase und entspräche Beethovens Spätstil (siehe Op.109 und Op.110). Genial sind die ultra-Miniaturen Nr. 9 und 10 und als Finale die sehr innige Nr.11. Max Reger hat das Thema der Nr.11 für ein Variationswerk für 2 Klaviere aufgearbeitet.


    Mir standen 5 Aufnahmen auf CD zur Verfügung: Andras Schiff, Alfred Brendel (hat als einziger alle 3 Bagatell-Zyklen eingespielt), Mikhail Pletnev, Valery Afanassiev und Herbert Schuch. Alle diese Darstellungen finde ich äußerst gelungen. nach gut 5 Hörrunden musste ich mich für drei Aufnahmen entscheiden.


    Andras Schiff, fp


    (Hungaroton, ADD, 1976)


    Beethovens Broadwood Klavier im Ungarischen Nationalmuseum


    Andras Schiff antwortete in einem Interview, dass sein erster Kontakt mit einem Pianoforte bzw. Hammerflügel in der hier genannten Aufnahme dokumentiert wurde. Es wurde ihm damals von Hungaroton angeboten, auf dem restaurierten originalen Hammerflügel von Thomas Broadwood zu spielen, welcher dieser Beethoven als Geschenk 1817 zukommen lies. Seit geraumer Zeit befindet sich dieser im Ungarischen Nationalmuseum Budapest. Schiff war nicht glücklich mit diesem Experiment. Er spielte u.a. die Bagatellen op.119 und Op.126 auf dieser Aufnahme ein und erzählt, dass der Flügel in einem sehr schlechten Zustand war und er nicht wirklich gut darauf spielen konnte. IMO kommt der Charakter der Stücke hervorragend heraus und mir gefällt der sehr sonore leicht verstimmte aber obertonreiche Klang.

    Lustig: Ich habe diese CD in der HMV-Filiale in Toronto in der Nähe vom Eaton Center gekauft. Der sehr informierte und nette Angestellte in der Klassik- und Jazz-Abteilung kam ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass seine Eltern damals aus Ingolstadt nach Toronto auswanderten. Dann zeigte er auf eine CD von Einaudi, 'ein Audi' :).


    Mikhail Pletnev, p


    (DG, DDD, 1997)



    Obgleich Pletnev möglicherweise eigenmächtig bestimmte Entscheidungen in der Artikulation trifft (z.B. gleich in der Nr.1 im A-Teil fortwährend staccato spielt), ist seine Darstellung exceptionell. Diese Miniaturen mit Fantasie-Charakter kommen seinen Fähigkeiten absolut entgegen. Seine Anschlagsrafinesse und Phrasierung auf kleinstem Raum mit wenig Pedalgebrauch machen diese Stücke zu pianistischen Delikatessen. Ich verweise in diesem Zusammenhang auch auf Pletnevs berühmte C.P.E. Bach-Platte !


    Herbert Schuch, p


    (CAvi, DDD, 2017)



    Herbert Schuch ist ein Pianist, mit welchem ich mich erst seit kurzem näher beschäftige. Beim Vergleichshören habe ich als Playlist die 11 Bagatellen Op.119 chronologisch hintereinander sortiert. Auf seiner CD kombiniert Schuch diese bagatellen mit György Ligetis Musica ricercata, ebenfalls ein Zyklus von 11 kleinstformatigen Klavierstücken ! Er spielt jeweils erst Ligeti und dann Beethoven chronologisch Nr. nach Nr.. Dadurch ergibt sich eine neue Betrachtungsperspektive auf die Bagatellen. Man nimmt sie eher einzeln war und es ergibt sich gar nicht mal so eine Reibung mit Ligeti, sehr interessant. Schuch spielt irgendwie zwischen Brendel und Afanassiev. Die Artikulationsangaben werden sehr genau genommen.


    LG Siamak

  • Hallo,


    6 Bagatellen Op.126


    Beethoven komponierte diese 6 Stücke zwischen 1823 und 1824 und damit schon unterscheiden sie sich von den Bagatellen Op.33 und 119, nämlich dass sie nicht im Nachhinein zusammengelegt und veröffentlicht wurden. Die Bagatellen Op.126 sind Beethovens letztes Klavierwerk und sind nach der 9. Symphonie und der Missa solemnis entstanden. Sie sind als echter Zyklus angelegt. Die Tonarten der 6 Stücke ordnen sich in Großterzenfolge an. Ruhig-inniger Grundcharakter wechselt mit lebhaftem Charakter in den Stücken 1-5 ab, die letzte Bagatelle vereint beide Grundarten. Beethoven selbst bezeichnete die Bagatellen Op.126 als die besten ihrer Art, welche er schrieb.


    Mir standen 7 Aufnahmen auf CD zur verfügung, dabei 2x mit Andras Schiff auf einem Hammerflügel (Broadwood versus Brodmann). Nach gut 6 Hörrunden musste ich mich für 3 Aufnahmen entscheiden.


    Glenn Gould, p


    (CBS/Sony, ADD, 1974)



    Diesen echten Spätwerken auf kleinstem kompositorischen Raum kommt die Art des Zerfaserns und die radikale Artikulationsart IMO sehr entgegen. Auch Afanassiev spielt in diese Richtung, aber Gould spielt mit sehr wenig Pedal und hier kommen die kontrapunktischen Bewegungen besser heraus.


    Alfred Brendel, p


    (Philips, DDD, 1996)



    Alfred Brendel trifft den späten Beethoven wunderbar. Es gibt spitze als auch elegante Formulierungen. Das Erhabene kommt bei Brendel am besten heraus. Leider ‚hackt‘ der eigentlich sensitive Kempff im Live-Mitschnitt aus Salzburg durch die Stücke und langt häufig daneben.


    Herbert Schuch, p


    (CAvi, DDD, 2017)



    Herbert Schuch spielt in der Grundaussage ähnlich Alfred Brendel. Der natürliche Fluss kommt wunderbar heraus. Er spielt aus einer jugendlicheren Perspektive.


    Damit wären die Solo-Klavierwerke für ich abgeschlossen. Nun kann ich mich der Kammermusik zu wenden.



    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.1 D-Dur Op.12 Nr.1


    Beethoven schrieb die Sonaten-Trias Op.12 für Klavier und Violine 1797/98 und widmete sie Antonio Salieri. Im Gegensatz zu Mozart entwickelt hier die Geige eine absolut gleichberechtigte Entfaltung in der Bearbeitung des Materials und im Dialog. Die Präsentation dieser ersten Violinsonaten Beethovens ‚schockierte‘ das Publikum wohl ob der Kühnheiten in Dynamik, Phrasierung und Themenverarbeitung.


    Schon die erste Sonate beginnt wie ein ‚tusch‘ orchestralen Ausmasses. Wunderbar der Variationssatz in der Mitte und dann energetisch das Rondo.


    Die Sonaten Op.12 Nr.1-2 werden in der Regel im Rahmen einer Gesamteinspielung präsentiert. Ich konnte auf 3 GA auf CD zurückgreifen: Oistrach/Oborin, Stern/Istomin und Kavakos/Pace, allesamt exzellent. Nach einigen Hörrunden musste ich mich für eine Lieblingsaufnahme entscheiden:


    Isaac Stern, v

    Eugene Istomin, p


    (CBS/Sony, DDD, 1986)


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    Schon der ‚Tusch‘ kommt klanglich überragend. Istomin war ein Meisterpianist, welcher sich auf die Duo-Arbeit mit Stern fokussierte, nachdem Sterns Begleiter Alexander Zakin verstarb. Isaac Stern hatte einen sehr modulationsfähigen goldenen Ton und phrasierte, als rede er zu uns in feinen Schattierungen. Das Zusammenspiel beider ist blindlings. Die Akustik ist vom Feinsten.


    LG Siamak

  • Hallo


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.2 A-Dur Op.12 Nr.2


    Der Kopfsatz erinnert mit seinem Hauptthema, den tropfenartig in Sekundbewegungen herabsteigenden Tönen etwas an die Klaviersonaten Nr.2 A-Dur Op.2 Nr.2 und Nr.6 F-Dur Op.10 Nr.2. Interessanterweise sind dies ebenfalls die mittleren Sonaten einer Trias !


    Im Gegensatz zu den ‚äußeren‘ Sonaten der Trias finde ich hier eine leichtere Artikulation und einen sparsamen Pedalgebrauch vorteilhaft. Wiederum konnte ich auf meine drei Gesamtaufnahmen mit Oistrach/Oborin, Stern/Istomin und Kavakos/Pace zurückgreifen und zusätzlich einen Live-Mitschnitt mit Zukerman/Barenboim aus der Schweiz.


    Nach gut drei Hörrunden habe ich mich für das Duo Oistrach/Oborin entschieden.


    David Oistrach, v

    Lev Oborin, p


    (Philips, ADD, 1962)



    David Oistrach nahmen die Violinsonaten 1962 in Paris auf. Die Aufnahmetechnik ist ohne jeglichen Hall und die beiden Instrumente sind räumlich gut differenziert. Oistrach spielt mit blitzsauberer Intonation und leichterem Strich. Seine Sforzati und Staccati sind gut hörbar und doch fein gesetzt. Oborin spielt so gut wie ohne Pedaleinsatz. Genau dieser Ansatz kommt der 2. Sonate sehr entgegen. Lev Oborin war der über Jahrzehnte enge Kammermusikpartner David Oistrachs. Übrigens war Oborin der erste gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs (1927), ihm widmete Khatchaturian sein Klavierkonzert. Oborin war der Lehrer Ashkenazys und Rösels.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.3 Es-Dur Op.12 Nr.3


    Diese dritte Sonate aus dem Salieri gewidmetem Dreierpack steht in Es-Dur, einer von Beethoven häufig angewandten (alleine 4 der Klaviersonaten, die Eroica und das Emperor Concerto). Schon sehr ausladend und expressiv ist der Mittelsatz.

    Für mich ist ein Highlight dieses Werkes das Rondo-Finale. Das Hauptthema ist in der Art eines Kontratanzes, äußerst brilliant und beweglich. Faszinierend finde ich vor dem Ende im Sinne einer Kadenz eine Art Fugato mit Veränderung des Themas als kompositorische Verdichtung und Höhepunkt. Hier ziehe ich rückhaltlose Brillianz vor.


    Hier standen mir neben den 3 Gesamtaufnahmen mit Oistrach, Stern und Kavakos noch Live-Mitschnitte mit den Duos Zukerman/Barenboim und Kogan/Gilels sowie als HIP-Variante Mullova/Bezuidenhout zur Verfügung (alle auf CD). Nach gut drei Hörrunden knnte ich mich für 3 Lieblingsaufnahmen entscheiden.


    Leonidas Kavakos, v

    Enrico Pace, p


    (DECCA, DDD, 2012)


    Die Kompletten Violinsonaten


    Leonidas Kavakos spielt mit einer sehr präzisen Intonation und beherrscht eine sehr breite Palette an Stricharten, benutzt kaum Vibrato. Enrico Pace ist ein mehrjähriger Duo-Partner Kavakos’ als auch Frank-Peter Zimmermanns. Er ist ein bravuröser Liszt-Interpret aber überzeugt auch als Kammermusiker. Kennzeichen ist bei ihm auch ein sparsamer Einsatz des Pedals. Überhaupt kann ich diese GA sehr empfehlen.


    Leonid Kogan, v

    Emil Gilels, p


    (Doremi, ADD, live, 1964)


    eyJidWNrZXQiOiJwcmVzdG8tY292ZXItaW1hZ2VzIiwia2V5IjoiNzkzODY0My4xLmpwZyIsImVkaXRzIjp7InJlc2l6ZSI6eyJ3aWR0aCI6OTAwfSwianBlZyI6eyJxdWFsaXR5Ijo2NX0sInRvRm9ybWF0IjoianBlZyJ9LCJ0aW1lc3RhbXAiOjE0OTkwODY0NjZ9


    Hier haben wir IMO ein eindrucksvolles Dokument einer hochkonzertanten Live-Darstellung dieses Werkes. Die beiden Schwager spielen hier in 'Leningrad' mit vollem Einsatz der technischen und virtuosen Mittel und verfolgen einen fast romantischen Ansatz. Es ist wohl die einzige Aufnahme eines Duo-Spiels der Beiden.


    Viktoria Mullova, v

    Kristian Bezuidenhout, fp


    (Onyx, DDD, 2009)



    Viktoria Mullova und Kristian Bezuidenhout überzeugen hier mit einem HIP-Ansatz und verstehen sich blindlings. Hier wird mit einer reichen Phrasierungspalette Beethovens Sturm- und Drang auf historischen Instrumenten vollbracht.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.4 a-moll Op.23


    Es handelt sich hier um eine hochdramatische und emotionale Komposition mit virtuosem Anspruch beider Instrumente. Es gibt wohl Hinweise, dass Beethoven diese Sonate zusammen mit der fast zeitgleich (1800/1801) geschriebenen Violinsonate Nr.5 F-Dur (‚Frühlingssonate‘) als Op.23 Nr.1 und 2 veröffentlichen lassen wollte. Warum sie dann als Op.23 und Op.24 veröffentlicht wurden, weiß ich nicht. Beide Sonaten widmete Beethoven dem Mäzen und Kunstfreund Moritz von Fries (Bankier).

    Die beiden ‚überhitzten‘ Ecksätze werden durch ein beruhigendes Andante scherzoso verbunden. Innerhalb des Mittelsatzes erscheint ein auflockernder Kanon.


    Erstmalig hörte ich diese Sonate auf MC mit Oleg Kagan und Sviatoslav Richter (EMI) und habe diese Aufnahme sehr gut in Erinnerung. Nun standen mir 4 Aufnahmen auf CD zur Verfügung: Oistrach/Oborin, Stern/Istomin, Kavakos/Pace und Sepec/Staier. nach 3 Hörrunden konnte ich 2 Lieblingsaufnahmen benennen:


    Leonidas Kavakos, v

    Enrico Pace, p


    (DECCA, DDD, 2013)


    Die Kompletten Violinsonaten


    Beide Musiker spielen virtuos und doch klassisch gezügelt. Pace benutzt das Pedal dezent und Kavakos spielt mit präziser Intonation und sehr variierendem Strich. Man könnte sogar behaupten, dass beide Musiker auf ‚modernen‘ Instrumenten HIP-Elemente einfließen lassen.


    Isaac Stern, v

    Eugene Istomin, p


    (CBS/Sony, DDD, 1983)


    71oc4i13t8L._SL300_.jpg

    Hier präsentieren bestens aufeinander abgestimmte HIP-Solisten diese emotionale Sonate mit viel Dynamik und leicht romantischem Ansatz. Isaac Stern und Eugene Istomin zeigen in jeder Hinsicht ein perfektes Musizieren im Konzertanten Stil.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.5 F-Dur Op.24 ‚Frühlingssonate‘


    Diese Sonate ist quasi ein Gegenentwurf zur Op.23. Beethoven komponierte sie etwa zeitgleich zur eben erwähnten und widmete sie ebenfalls dem Bankier und Freund Moritz von Fries. Die beiden Ecksätze haben eine erwachende und stimmungserhellende Stimmung mit lyrischer Erhabenheit. Auch hier findet man immer wieder kontrapunktische Verdichtungen. Das Trio des Scherzos ist so witzig-virtuos und kurz. Ich kenne kaum ein anderes Werk Beethovens, welches so in zarten Figurationen quasi chopinesk formuliert wie im 2. Satz dieser Sonate. Ich persönlich bevorzuge bei dieser Sonate ein eher kammermusikalisch verhaltenes Darstellen.


    Erstmalig hörte ich diese Sonate auf MC mit Menuhin/Kempff und habe diese Aufnahme als äußerst musikalisch und erhaben in Erinnerung. Nun konnte ich auf meine 3 GA, einen Live-Mitschnitt mit Kogan/Gilels und eine Studio-Aufnahme mit Szeryng/Rubinstein auf CD zurückgreifen. Nach etwa 4 Hörrunden musste ich mich auf 2 Lieblingsaufnahmen beschränken.


    David Oistrach, v

    Lev Oborin, p


    (Philips, ADD, 1962)



    Diese beim ersten Hören eher ‚trocken‘ klingende Aufnahme nahm mich zunehmend gefangen. Zum Einen ist dieses gespann extrem gut aufeinander abgestimmt und zum Anderen überzeugt mich die unvirtuos-zarte Formulierung. Oistrachs Intonation ist wie immer lupenrein und die Artikulationen setzen sehr präzise die Vorgaben um. Trotzdem atmet die Musik ganz natürlich.


    Henryk Szeryng, v

    Artur Rubinstein, p


    (RCA, ADD, 1962)


    HENRYK SZERYNG Beethoven:Violinsonaten 5,8,9


    Hier erlebt man eine ‚konzertante‘ virtuose Darstellung. Die tempi sind etwas zügiger gehalten. Dies dürfte die erste Platte mit diesem Duo sein, nachdem Rubinstein seinen Landsmann Szeryng in Mexico entdeckte. Ein absolutes Hörerlebnis ist die sonore und freie Darbietung Rubinsteins. Selbstverständlich hätte man auch Stern/Istomin oder die aufnahmetechnisch übersteuerte Live-Darbietung von Kogan/Gilels wählen können.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.6 A-Dur Op.30 Nr.1


    Beethoven komponierte die Sonaten-Trias Op.30 1802, veröffentlichte sie 1803 und widmete sie Zar Alexander I.. Ähnlich wie in den Op.31 wird eine Moll-Sonate von zwei Dur-Werken umrahmt. Ich persönlich mag diese Sonaten sehr. Diese erste, Op.30 Nr.1, überzeugt mich in allen 3 Sätzen gleichermaßen. Am meisten nimmt mich jedesmal das Finale, ein toller Variationssatz, gefangen. Ich empfinde diese wie auch die anderen Op.30 als sehr konzertante Werke.


    Mir standen 5 Aufnahmen auf CD zur Verfügung, Oistrach/Oborin, Stern/Istomin, Kavakos/Pace und Schmid/Perl. Nach 3 Hörrunden konnte ich mich für 2 Lieblingsaufnahmen entscheiden, wobei alle Darstellungen den Werken absolut gerecht werden.


    Benjamin Schmid, v

    Alfredo Perl, p


    (Oehms, DDD, 2003)


    eyJidWNrZXQiOiJwcmVzdG8tY292ZXItaW1hZ2VzIiwia2V5IjoiNzkzMjUwNy4xLmpwZyIsImVkaXRzIjp7InJlc2l6ZSI6eyJ3aWR0aCI6OTAwfSwianBlZyI6eyJxdWFsaXR5Ijo2NX0sInRvRm9ybWF0IjoianBlZyJ9LCJ0aW1lc3RhbXAiOjE0MDE5ODI1NDN9


    Für mich sind das Duo Benjamin Schmid und Alfredo Perl ideale Interpreten. Benjamin Schmid hat einen vollen Geigenton mit sparsamen Vibrato-Einsatz. Alfredo Perl bringt hier seine ganze Erfahrung aus den Klaviersonaten ins Spiel. Schade, dass die beiden nicht alle Violinsonaten aufnahmen. Wieso, weiß ich nicht.


    Isaac Stern, v

    Eugene Istomin, p


    (CBS/Sony, DDD, 1983)


    71oc4i13t8L._SL300_.jpg


    Wiedermal überzeugt mich Isaac Stern mit seiner Art des feinen Formulierens und konzertanter Virtuosität in den Steigerungen. Istomin ist ein kongenialer Pianist, der auch solistisch rege tätig war. Aufnahmetechnisch ist es exzellent. Ich habe wegen des Pianisten diese Aufnahme Kavakos/Pace vorgezogen, da Enrico Pace hier IMO zu trocken spielt, d.h. kaum bis gar kein Pedalgebrauch.


    LG Siamak

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  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.7 c-moll Op.30 Nr.2


    Diese 2. Sonate aus Op.30 ist ein hoch-dramatisches Werk in c-moll in den Ecksätzen. In c-moll stehen einige sehr ausdrucksstarke und ‚frühromantische‘ Werke Beethovens. Wunderschön der 2. Satz (Adagio cantabile), auflockernd das feine Scherzo. Ich lernte diese Sonate als Schüler auf MC mit dem Duo Menuhin/Kempff kennen und lieben. Damals fuhren die Eltern und wir Kinder mit dem Auto an die Adria nach Cervia. Ich durfte auch 2 MCs für das Tape-Deck des Wagens mitbringen. Eine MC war diejenige mit Menuhin/Kempff und Beethovens Op.30 Nr.2 sowie Op.96.


    Mir standen nun 6 Aufnahmen auf CD zur Verfügung, Oistrach/Oborin, Stern/Istomin, Kavakos/Pace, Schmid/Perl, Zukerman/Barenboim (live) und Sepec/Staier. Nach 3 Hörrunden konnte ich mich für 2 Lieblingsaufnahmen entscheiden, wobei alle Darstellungen den Werken absolut gerecht werden.


    Benjamin Schmid, v

    Alfredo Perl, p


    (Oehms, DDD, 2003)



    Wiedermal überzeugen diese beiden famosen Musiker vollends. Virtuosität im Dienste der Aussage. Und dabei wird das klassische Korsett nicht gesprengt. Klanglich ist die Aufnahme vom allerfeinsten.


    Isaac Stern, v

    Eugene Istomin, p


    (CBS/Sony, ADD, 1969)


    71oc4i13t8L._SL300_.jpg


    Isaac Stern und Eugene Istomin interpretieren diese Sonate als großes Konzertereignis. Auch hier ist die Akustik exzellent.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.8 G-Dur Op.30 Nr.3


    Diese ebenfalls sehr konzerrtante Sonate aus dem Op.30 ist IMO stilistisch rokokohafter und durchaus trockener zu nehmen. Zuviel Pedal beim Klavier und ‚Ausdruck‘ bei der Geige bringen IMO den spielerischen Charakter dieser Sonate nicht hervor. Der 1. Satz ist parlierend, der zweite Satz kantabel mit einem Walzerabschnitt, das Finale ein gutgelaunter Kehrreigen mit Virtuosität.


    Mir standen nun 5 Aufnahmen auf CD zur Verfügung, Oistrach/Oborin, Stern/Istomin, Kavakos/Pace, Schmid/Perl und Szeryng/Rubinstein. Nach 3 Hörrunden konnte ich mich für 2 Lieblingsaufnahmen entscheiden. Die Oistrach/Oborin-Aufnahme hätte ich auch wählen können.


    Benjamin Schmid, v

    Alfredo Perl, p


    (Oehms, DDD, 2003)


    6596031


    Wiedermal überzeugen diese beiden famosen Musiker vollends. Virtuosität im Dienste der Aussage. Und dabei wird das klassische Korsett nicht gesprengt. Klanglich ist die Aufnahme vom allerfeinsten.


    Leonidas Kavakos, v

    Enrico Pace, p


    (DECCA, DDD, 2013)


    Die Kompletten Violinsonaten


    ‚Trocken‘-leichter Piano-Part und virbratoarmes nuancenreiches Violinspiel ergänzen sich hier in idealer Weise.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.9 A-Dur Op.47 ‚Kreutzer‘


    Diese berühmte Beethoven-Sonate hat ja wohl einen eigenen Thread. Sie entstand 1802 und wurde zunächst dem uraufführenden Violinisten G. Bridgetower gewidmet, dann aber nach einem Dissenz mit Bridgetower wegen einer Frau (angeblich) dem Violinisten Rodolphe Kreutzer gewidmet, welcher die Sonate für unspielbar hielt. IMO ist es ein Werk aus der Ausdruckswelt einer Appassionata, welche interessanterweise die Opuszahl 57 innehat, Zufall ?

    Der erste rhapsodisch anmutende Satz hat mich beim ersten Hören sofort in den Bann gezogen ! Damals während der Schulzeit hörte ich auf LP die DG-Aufnahme mit Menuhin/Kempff. Der Mittelsatz ist wie bei der Appassionata ein Variationensatz. Wie auch immer, IMO wird hier ziemlich vehementer physischer und emotionaler Einsatz von beiden Ausführenden verlangt, um die musikalische Aussage freizulegen.


    Mir standen auf CD 8 Aufnahmen zur Verfügung. Alle Interpretationen werden der Sonate selbstverständlich auf ihre Art gerecht. Jascha Heifetz und Benno Moisewitsch, dass wäre ein ‚Knaller’, wenn Heifetz nicht aufnahmetechnisch soweit in den Vordergrund und Moisewitsch dumpf in den Hintergrund gestellt worden wäre. Mullova/Bezuidenhout sind ebenfalls besonders mit ihrem HIP-Ansatz. Nach etwa 3 Hörrunden habe ich 4 Aufnahmen in die engere Auswahl bezogen: Stern/Istomin, Kogan/Gilels (live), Szeryng/Rubinstein und Kavakos/Pace. Von diesen musste ich eine dann aussortieren.


    Issac Stern, v

    Eugene Istomin, p


    (CBS/Sony, DDD, 1983)


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    Für mich ist dies die beeindruckendste Aufnahme. Großer konzerrtanter Stil in Gleichberechtigung beider Instrumente. Stern und Istomin sind unfassbar gut aufeinander abgestimmt, viele Zwischentöne kommen trotz großer Emphase zu Gehör. Istomin überrascht mit sehr sonorem Ton. Beim ersten Hören war für mich klar, dies ist eine Lieblingsaufnahme. Beide Künstler waren nicht mehr die jüngsten, spielen aber mit einer jugendlichen Frische, erstaunlich !



    Leonid Kogan, v

    Emil Gilels, p


    (Doremi, ADD, live, 1964)


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    Hier wären wir wieder bei einem ganz besonderen Tondokument. Es ist wohl die einzige Dokumentation eines Duo-Spiels von den beiden Schwägern ! Es handelt sich um einen Violinsonatenabend aus dem damaligen Leningrad. Stupende Virtuosität, sonores Klangempfinden, tiefes musikalisches Verständnis, exzellente Koordination, einfach faszinierend.



    Henryk Szeryng, v

    Artur Rubinstein, p


    (RCA, ADD, 1960)


    HENRYK SZERYNG Beethoven:Violinsonaten 5,8,9


    Henryk Szeryng ist ein großartiger Beethoven-Interpret, manchmal klingt sein Ton leicht hysterisch. Wie schon andere Taminos hier ausführten, bringt das sonore und überlegene Spiel Rubinsteins hier eine konzertante Dramatik hinein.


    LG Siamak

  • Hallo,


    Sonate für Klavier und Violine (Violinsonate) Nr.10 G-Dur Op.96


    Diese ‚vollkommene‘ sehr lyrisch-poetisch anmutende letzte Violinsonate komponierte Beethoven 1812, um sie vom Geiger Pierre Rode aufführen zu lassen, widmete sie aber Erzherzog Rudolph, welcher den Klavierpart übernahm. Beethoven war wohl von den spieltechnischen Möglichkeiten Rodes nicht so überzeugt, dass er primär den finalen Variationssatz eher ruhig ausklingen lies. Es gibt wohl Hinweise, dass er nachher die letzte Variation als ‚echte‘ Finalvariation mit konzertanter Virtuosität ausstattete, wie es dann auch 1815 publiziert wurde.

    Diese Sonate gehört zu meinen absoluten Lieblingswerken Beethovens. Die lyrisch-glückliche Stimmung des 1. Satzes, das absolut sphärische Adagio espressivo, welches 8 Takte lang vom Klavier vorgestellt wird, das durchaus virtuose Scherzo, wo das Klavier alternierend mit beiden Händen akkordisch die Violinstimme umrahmt und das geniale Finale. Das Thema des Finales kehrt nach einigen Variationen wieder, ein dann anschließendes Fugato leitet zur rauschhaften Finalvariation, der Violinist muss hier Doppelgriffe in Achteln und Sechzehntelläufe mit feinen Artikulationen absolvieren.


    In der Schulzeit lernte ich dieses herrlich-befreiende Werkmit der Aufnahme Yehudi Menuhins und Wilhelm Kempffs auf MC kennen. Mit auf der MC war die Sonate Op.30 Nr.2. Auch heute noch würde ich diese Aufnahme als Lieblingsaufnahme beschreiben. Leider habe ich sie nicht auf CD. Wie Wilhelm Kempff das Adagio espressivo in Ruhe sonor abtönt, ist für mich als Idealversion im Gedächtnis geblieben.


    Mir standen nun nur 4 Aufnahmen auf CD zur Verfügung. Die drei GA Oistrach/Oborin, Stern/Istomin, Kavakos/Pace und höchst reizvoll: Menuhin/Gould. Glenn Gould hatte eine fernsehsendung zur Musik moderiert und selbst gespielt und teilweise Gäste eingeladen. In einer dieser Folgen lud er Yehudi Menuhin ein. Sie spielten eine Bach-Sonate, die Op.96 von Beethoven und Schoenbergs Fantasie Op.47. Leider gibt Gould im 2. Satz IMO ein zu rasches Tempo vor ! Aber es ist schon toll, wie gut beide miteinander musizieren. Aus diesem Grunde nehme ich diese Aufnahme als Lieblingsaufnahme in die Endauswahl.


    David Oistrach, v

    Lev Oborin, p


    (Philips, ADD, 1962)


    9897258


    IMO kommt dieses Duo bei dieser Sonate Menuhin/Kempff am nächsten. Wunderbar fein und bestens übereinstimmend spielen David Oistrach und sein Partner alle 4 Sätze. In keiner der anderen Violinsonaten empfinde ich eine so organische Verstrickung der beiden Instrumente. In dieser Aufnahme nimmt man es wirklich war.


    Yehudi Menuhin, v

    Glenn Gould, p


    (CBS/Sony, ADD, 1965)


    M0B00006G9UJ-source.jpg


    Ich habe mich im letzten Absatz meines Einleitungstextes dazu geäußert.


    So, jetzt habe ich die Violinsonaten durch.


    LG Siamak

  • Kurz und knapp mein Lieblings 3. zur Zeit: Orchestre Philharmonique de Radio France, M. Franck, Alice Sara Ott

    Gradlinig, total stimmig und überzeugend.

    Trotz ABM, Bachaus, Gould, Hess, Kissin, Mustonen, Pizarro, Pletnev, Buchbinder, Brendel, Richter, Schnabel, Serkin, Kovacevic und Rubinstein (der immerhin vom NBC Orchestra unter Arturo Toscanini spielen durfte!)

    (Fehler: Ja macht sie. Lt. Beethoven unbedeutend, unverzeihlich hingegen wäre uninspiriertes Spiel! Dem kann ich mich nur anschließen, sonst könnte ich u.a. kein Horowitz Fan sein!)

    "His philosophy was to transmit the music to the public and not boring the public. A concert is not a lecture, a concert you go for enjoyment." WTH

  • Die Siebte von Beethoven begleitet mich schon mein ganzes Leben, was ich aber heute gehört (und gesehen) habe, scheint mir alles zu übertreffen: Die Siebte live im altgriechischen Theather von Delphi, dirigiert von dem großartigen Currentzis!! https://www.arte.tv/de/videos/…beethoven-symphonie-nr-7/

    Danke fürs Einstellen.

    Die Landschaft ist traumhaft, das Orchesterspiel hervorragend und die Choreographie spricht mich total an. Chapeau!

  • Ich hatte in der letzten Zeit einfach immer wieder zwischendurch Aufnahmen des Beaux Arts Trio gehört. Es war lange Zeit mein Lieblingstrio, ich hatte mir Schubert, Mozart, Beethoven und auch Haydn von ihm besorgt. Auch heute noch, wenn ich eine Scheibe von diesem Trio anfange, muss ich bis zum Ende durchhören. Es ist ein Ideal an Kammermusik, was von den Dreien (Menahem Pressler als Konstantum) unvergleichlich exerziert wird. Selbst bei Werken, wo ich mittlerweile andere Interpretationen bevorzuge, ist diese Art des Musizierens ungeheuer schlüssig ....


    Auf verschlungenen Wegen, die ich nicht mehr nachvollziehen kann, bin so zu Interpretationen von Beethovens Violinsonate Op 12/3 in Es-Dur geraten. ....


    Angehört habe ich mir in Auszügen Busch/Serkin(31), Oistrach/Yampolsky(55), Schneiderhan/Seemann(59), Mutter/Orkis(98), Kremer/Argerich(84), Dumay/Pires(2002), also ein wenig rückwärtsgewandt, weil ich in den "Alten Zeiten" das harmonischere Musizieren vermutete .....


    Unser Kollege Siamak hat schon sein Urteil in #407 gefällt. Vielleicht ist das hier eine gute Ergänzung.


    Zuerst einmal handelt es sich bei Folgendem um reine Geschmacksurteile. Alle hier Musizierenden haben ihre Fans und stehen technisch nicht zur Diskussion ....


    Für mich stechen unter der Auswahl drei Aufnahmen heraus.


    Wolfgang Schneiderhan und Carl Seemann spielen absolut überzeugend zusammen. Ihr Beethoven kennt keine Extravaganzen. Man muss sehr genau hinhören, um Beethoven zu hören. Er ist aber da und das Spiel der beiden macht von Anfang bis Ende Freude. Die Aufnahme der Grammophon aus dem Jahre 1959 ist von der Raumakustik etwas eng, aber was den Instrumentenklang angeht, auf höchsten Niveau(!!!) (Ein gelungenes Remastering!)




    Die Partnerschaft Argerich/Kremer (oder Kremer/Argerich) hatte ich schon mehrfach erwähnt. Hier muss man Beethoven nicht suchen, er springt einen an. Aber ebenfalls großartiges Musizieren! Wie sich die beiden die Bälle zuschustern, ist die reine Freude, auch wenn alle Bälle nicht mozartisch rund sind. Es gibt im ersten Satz eine Stelle, wo Beethoven das Klavier vom Bassregister nach oben laufen lässt und die Violine anfeuernd diesen Lauf durch "forte"(?)-Streiche begleitet. Im Spiel von Argerich und Kremer hat das wirklich Feuer ....



    Nun hatte ich gedacht, dass es besser nicht mehr geht. Ich wurde eines Besseren belehrt ....


    Hört man dem Spiel von Dumay und Pires zu, verschwinden nach einiger Zeit alle Eindrücke von Klavierspiel und wie die Violine antwortet und man hört nur noch Musik ... Eine Einspielung, die man unbedingt haben muss!





    Ich finde, dass hier die beiden oben erwähnten Ausnahmeeinspielungen, was das Zusammenspiel angeht, noch einmal getoppt werden.

  • Wolfgang Schneiderhahn und Carl Seemann spielen absolut überzeugend zusammen. Ihr Beethoven kennt keine Extravaganzen. Man muss sehr genau hinhören, um Beethoven zu hören. Er ist aber da und das Spiel der beiden macht von Anfang bis Ende Freude. Die Aufnahme der Grammophon aus dem Jahre 1959 ist von der Raumakustik etwas eng, aber was den Instrumentenklang angeht, auf höchsten Niveau(!!!)

    Hallo astewes,


    was die beiden Künstler betrifft, kann ich Deinen Eindrücken nur voll zustimmen.


    Aus der Beethoven-GA von 1959 besitze ich allerdings nur diese alte LP aus der Reihe "resonance".

    Ludwig Van Beethoven, Wolfgang Schneiderhan, Carl Seemann: Violinsonaten Nr. 9 A-dur »Kreutzer« • Nr


    aber in gleicher Besetzung stehen mir die Violinsonaten von Brahms auf dieser CD zur Verfügung:

    Johannes Brahms / Wolfgang Schneiderhan · Carl Seemann – Die Violinsonaten  ·


    und auch da überzeugt ihr harmonisches Zusammenspiel. Leider ist dieses Duo außerhalb des deutschen Kulturraums nur wenig beachtet worden. Wolfgang Schneiderhan hat international wohl hauptsächlich bis heute lediglich durch die Aufnahme des Beethoven-Konzerts op. 61 unter Eugen Jochum "überlebt".


    LG Nemorino

    Die Welt ist ein ungeheurer Friedhof gestorbener Träume (Robert Schumann).

  • Falls Interesse besteht, morgen erscheint eine Carl Seemann-Box mit sämtlichen Deutsche GrammophonAufnahmen. Die von Kollege astewes gezeigte Beethoven-Blu-ray ist hier auch mit enthalten.



    25 CDs, 1 Blu-ray Audio

    • Label: DGG, ADD,m/s, 1949-1961
    • Erscheinungstermin: 24.6.2022


    jpc schreibt hierzu:

    "...1952 begann Carl Seemann mit Aufnahmen für die Deutsche Grammophon, bei der er die meiste Zeit seiner Karriere blieb. Im Laufe der Jahre nahm er viele gefeierte Alben für das Gelbe Label auf, insbesondere Beethovens komplette Sonaten für Klavier und Violine mit Wolfgang Schneiderhan oder seine Mozart-Solo- und Orchesteraufnahmen. Diese Edition, die 40 Jahre (im Jahr 2023) nach dem Tod von Carl Seemann erscheint, vereint zum ersten Mal seine kompletten Aufnahmen auf 25 CDs und einer Blu-ray Audio Disc. Das 84-seitige Booklet enthält Essays von Carsten Dürer, Joachim Kaiser und Norbert Hornig."

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